DE1196736B - Verfahren und Vorrichtung zur Isolierung von Kabeladern oder -seelen fuer Hochspannung - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Isolierung von Kabeladern oder -seelen für Hochspannung Das Dielektrikum elektrischer Hochspannungskabel besteht in der Regel aus mit mehr oder weniger flüssigen Mitteln getränkten Papierbändern, die in mehreren Lagen auf das Kabel aufgesponnen werden. Für die Isolierung von Höchstspannungskabeln sind dabei einige hundert Lagen von Papierbändern erforderlich. Es ist daher aus räumlichen Gründen meist nicht möglich, die gesamte Isolierung in einem Durchgang durch die Spinnmaschine aufzubringen, da die Maschine hierfür eine übermäßige Länge erhalten müßte.
• Es ist bekannt, Anfang und Ende einer Fabrikationslänge der zu verspinnenden Ader bzw. Seele zusammenzufügen, so daß diese Länge die Spinnmaschine in einer Schleife mehrmals durchlaufen kann. Im Hinblick auf die großen Fabrikationslängen moderner Kabel erfordert jedoch ein solches Verfahren einen erheblichen Raumbedarf für die parallel zur Bespinnung erforderliche Zurückführung des Kabels. Es ist weiterhin üblich, die Kabelader bzw. Kabelseele in mehreren wiederholten Durchgängen durch die gleiche Maschine zu führen, so daß die Isolierung in mehreren Lagen aufgebaut wird. Durch das Herausnehmen der Ader oder Seele aus der Maschine und Wiedereinsetzen für den nächsten Durchgang besteht jedoch die Gefahr einer Verringerung der elektrischen Güte der Isolierung. Diese Gefahr soll nach der Erfindung vermieden werden.
• Bei einem Verfahren zur Isolierung von Kabeladern oder -seelen für Hochspannung durch Rufspinnen von Bändern aus Papier od. dgl. in mehrfachem Durchgang durch eine Spinnmaschine mit mehreren Spinnern durchläuft deshalb erfindungsgemäß die Ader oder Seele nach einem Durchgang durch die Maschine diese in umgekehrter Richtung, wobei sie von der Aufwickeltrommel, auf die sie beim ersten Durchgang aufgewickelt wurde, abgezogen und auf die Abzugstrommel, von der sie zunächst abgezogen wurde, wieder aufgewickelt wird. Dabei können die Adern oder Seelen beim Rückwärtslauf durch die Maschine unverändert bleiben und die zweite Papierbandlage erst beim wiederholten Durchgang durch die Maschine in der ersten Richtung aufgebracht werden. Zweckmäßiger ist es jedoch, jeden Durchgang der Ader oder Seele in beiden Richtungen zum Aufbringen von Papierbandlagen auszunutzen. Je nach der Spannung, für die das Kabel bestimmt ist, und der Anzahl der Spinner der Maschine, kann sich dieses Verfahren ein oder mehrmals wiederholen. Beispielsweise kann die Maschine mit so viel Spinnern ausgerüstet werden, daß eine Kabelader bzw. Kabelseele für 110 kV in einem Durchgang isoliert werden kann. Soll die Isolierung für 220 kV bemessen werden, wird die in einem Durchgang besponnene Ader bzw. Seele nochmals durch die Spinnmaschine, und zwar in umgekehrter Richtung, hindurchgeführt und mit einer weiteren Bespinnung versehen. Zur Herstellung einer Isolierung für 330 kV wird die Seele dann zum dritten Mal, und zwar wieder in der ersten Fahrtrichtung, besponnen.
• In der Zeichnung ist zur Erläuterung der Erfindung schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Maschine zur Durchführung des neuen Verfahrens dargestellt. Zu beiden Seiten der Maschine sind je eine Trommel 1 und 2 vorgesehen, auf die die Kabelader bzw. -seele aufgewickelt bzw. von der sie abgezogen werden kann. Für den ersten Durchgang kann die blanke Ader oder Seele 3 von einer kleineren Trommel 4, die vor die eine der Trommeln 1 bzw. 2 der Maschine gesetzt werden kann, über diese hinweg durch die Maschine hindurchgeführt und auf der zweiten Trommel aufgewickelt werden.
• Die Maschine enthält eine geeignete Anzahl von Spinnern 5, durch die die Papierbänder auf die Ader oder Seele 3 aufgesponnen werden. Nach Durchgang der Ader oder Seele durch die Maschine wird sie dann in umgekehrter Fahrtrichtung von der Trommel 2 auf die Trommel t abgezogen und dabei mit einer weiteren Lage von Papierbändern versehen. Zu diesem Zweck können die Spinner 5 entsprechend schwenkbar oder drehbar eingerichtet werden, so daß sie für Arbeiten in umgekehrter Richtung geeignet werden. Man kann aber neben bzw. zwischen den Spinnern 5 für die eine Fahrtrichtung beispielsweise auch Spinner 5' für die andere Fahrtrichtung vorsehen. Das hat den Vorteil, daß während des Arbeitens der Maschine in einer Fahrtrichtung die dabei nicht benötigten Spinner für die andere Fahrtrichtung mit Bandscheiben besetzt und für die andere Fahrtrichtung vorbereitet werden können. Für die beiden Arbeitsrichtungen der Maschine sind zwei Abzugsvorrichtungen 6 und 7 vorgesehen, die wechselweise die Seele durch die Maschine hindurchziehen.
• Nach ein oder mehrmaligem Hin- und Hergang der Kabelseele durch die Maschine kann diese dann von der zuletzt bewickelten Trommel in das Tränkgefäß abgezogen werden.

Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Isolierung von Kabeladern oder -seelen für Hochspannung durch Aufspinnen von Bändern aus Papier od. dgl. im mehrfachen Durchgang durch eine Spinnmaschine mit mehreren Spinnern, dadurch gekennzeichnet, daß die Ader bzw. die Seele nach einem Durchgang durch die Maschine diese in umgekehrter Richtung durchläuft, wobei sie von der Aufwickeltrommel abgezogen und auf die Abzugstrommel aufgewickelt wird.
2. 2. Verfahren nach' Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Rücklauf der Ader bzw. Seele durch die Maschine eine weitere Anzahl von Bändern aufgesponnen wird.
3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten der Maschine je eine Trommel angeordnet ist, auf die die Ader bzw. Seele abwechselnd aufgewickelt wird.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinner schwenkbar für das Arbeiten in beiden Richtungen eingerichtet sind.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd Spinner für die verschiedenen Fahrtrichtungen angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 753 950.