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Einwegverpackung aus Kunststoff, insbesondere Kunststoft-Flasche
Die Erfindung betrifft eine Einwegverpäckung aus Kunststoff, insbesondere eine Kunststoff-Flasche,
zum fest verschlossenen Verpacken von nachträglich zu sterilisierendem Füllgut,
z. B. Milch, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausgleich von einem nach
dem Sterilisationsvorgang eingestellten Druckabfall in dieser Einwegverpackung.
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Beim Verpacken von Sterilgut, z. B. Sterilmilch, werden an das Verpackungsmaterial
außer einer guten Handlichkeit und Standfestigkeit weitere erhebliche Anforderungen
gestellt, wie z. 3. Geruchs- und Ge schmacksneutralität, Diffusionsdichte, Lichtschutz
und eine relativ hohen Drücken ausreichend widerstehende mechanische Festigkeit.
Diese Erfordernisse werden zwar von den bekannten Glasflaschen weitgehend erfüllt,
doch haben diese außer ihrem hohen Gewicht noch die Nachteile, daß sie zu bruchempfindlich
und als Einwegverpackung auf Grund zu aufwendiger Herstellungs- und Verpackungsverfahren
zu
teuer sind. Im Zuge der Rationalisierung und Neuordnung in der Verpackung wie in
der Verkaufs- bzw. Verteilerpraxis, z. B. durch die Verlegung des Milchverkaufs
aus dem Spezialeinzelhandel in die Selbstbedienungsläden, werden in zunehmendem
Umfang Kunststoffbehältnisse als Einwegverpackungen verwendet, die im bekannten
Druckfüllverfahren mit dem Füllgut gefüllt und im gleichen Arbeitsgang fest verschlossen
werden. Wenngleich diese zumeist aus Polyäthylen hergestellten Verpackungen alle
oben genannten Erfordernisse zum Verpacken von Sterilgut erfüllen, so bereitet deren
rationelle Anwendung hinsichtlich der Formgebung, des Materialgewichtes und der
Wandstärkenverteilung jedoch noch Schwierigkeiten. Dies ergibt sich aus dem Umstand,
daß unter den gegebenen Sterilisationsbedingungen aufgrund der beim Sterilisationsvorgang
auftretenden Druckdifferenz das Verpackungsmaterial zeitweilig gereckt wird, und
daß daher nach dem Abkühlen von Füllgut und Verpackung infolge des Druckabfalls
die Verpackung mehr oder weniger deformiert ist.
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Das macht die Verpackung unansehnlich und oftmals auch unhandlich,
außerdem wird dadurch deren mechanische Stabilität geschwächt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Einwegverpackung aus
Kunststoff, insbesondere eine Kunststoff-Flasche, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit denen die Verpackung vorzugsweise im bekannten Druckfüllverfahren
in einem Arbeitsgang mit einem Sterilgut füllbar und fest verschließbar ist, und
die daraufhin dem für Glasbehältnisse üblichen Sterilisationsprozeß aussetzbar ist,
ohne nach alledem ihre Form und ihre mechanische Festigkeit zu verlieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verpackung
mindestens
einen aus ihrer Wandung ein- bzw. ausgebuchteten Abschnitt aufweist, der von wenigstens
einer geschlossenen Abbiegungskante umgrenzt und innerhalb dieser Kante sowohl aus
einer Konvexform in eine Konkavform wie auch umgekehrt invertierbar ist. Vorzugsweise
ist diese Abbiegungskante wulstartig nach außen aus der Wandung der Verpackung herausgeformt.
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Durch diese erfindungsgemäße e Ausbildung der vorbeschriebenen Verpackung
ist ein Ausgleich von Druckdifferenzen ohne Deformation der Verpackung ermöglicht.
Denn durch die Anordnung von mindestens einem konvex- und konkavinvertierbaren,
also etwa wie eine Membrane nach außen oder nach innen bewegbaren Wandungsabschnitt
ist das Innenraum-Volumen entsprechend dem Innendruck veränderbar. Dies geschieht
zweckmäßig nach einer Weiterbildung der Erfindung in der Weise, daß die Verpackung
nach dem Sterilisationsvorgang vorerst einer Hohlform mit einem der Außenform der
Verpackung angepaßten Aufnahmeraum zugeführt, darin an ihrem konkavinvertierbaren
Wandungsab schnitt kurzzeitig mit einem Druckmittel beaufschlagt und danach zum
Abtransport ausgeworfen wird0 Die auf den konkavinvertierbaren Wandungsabschnitt
plötzlich auftretende Druckkraft wirkt bis in die Randzonen des Wandungsabschnitts
derart, daß die Abbiegekante nach innen in eine versteifende Lage herumgezogen wird
und den Wandungsabschnitt gleichmäßig gespannt hält.
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Bei einer Verpackung mit einer etwa zylindrisch verlaufenden Seitenwandung,
wie z. B. der Rumpf einer Milchflasche hat, weist die Seitenwandung der Verpackung
vorteilhaft mindestens zwei sich diametral gegenüberliegende, ein- bzw. ausgebuchtete
und konkav-invertierbare Abschnitte auf, die in ihrer etwa konkaven Lage zugleich
Grifflächen bilden. Vorzugsweise ist jedoch der ein-bzw.
ausgebuchtete
und konkavinvertierbare Abschnitt der Wandung aus dem Kopf und / oder dem Boden
der Verpackung herausgebildet, Letzteres hat den Vorteil, daß die für die Stabilität
und auch für die Ansehnlichkeit ausschlaggebende Seitenwandung unbeeinträchtigt
ist. Insbesondere bei der Herausbildung des konkavinvertierbaren Wandungsabschnitts
aus dem Kopf der Verpackung ist nach einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
zweckmäßig aus diesem Wandungsabschnitt mindestens ein hohler, auf der Außenseite
verschlossener Nippel herausgeformt, dessen äußere Abschlußkante in der Konkavlage
des invertierbaren Wandungsabschnitts mit dessen Abbiegungskante abschließt. Dieser
Nippel erleichtekt einerseits das Öffnen der Verpackung sowie dessen Entleerung
durch den hierbei tüllenförmigen Nippel, wenn in bekannter Weise sein äußeres, geschlossenes
Endstück abgeschnitten worden ist0 Er stört jedoch andererseits bei der erfindungsgemäßen
Ausbildung der Verpackung das Übereinanderstapeln der Verpackungen nicht, da er
nach der Konkavinvertierung des zuvor konvexen Abschnitts der Kopfwandung in einer
in den Kopf eingeformten Mulde sitzt, in der er außerdem weitgehend gegen Transportschäden
geschützt ist.
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Vorzugsweise ist in den die Verpackung kopfseitig verschließenden,
konkavinvertierbaren Wandungsabschnitt und / oder die Wandung des Nippels eine Sollbruchrille
eingeformt. Hierdurch kann die Verpackung für den Verbrauch des Füllguts selbst
bei tiefer Einbettung der an- bzw. eingeformten Öffnungsmittel ohne zusätzliches
Schneidwerkzeug durch Herausreißen eines Teilabschnitts direkt aus der kopfseitigen
Verpackungswandung oder dessen Nippel bzw.
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durch Abdrehen dieses Nippels oder eines Teils davon leicht geöffnet
werden. Wenngleich bereits aus Sollbruchstellen ausreißbare Öffnungsmittel an sich
bekannt sind, ist durch die erfindungsgemäße
Anordnung noch der
Vorteil gegeben, daß sie bei allen Transportwegen der Verpackung vollkommen versenkt
liegen. Dies ist insbesondere in Verbindung mit dem bei den bekannten Verpackungen
erheblich aus der Verpackungswandung herausragenden Nippel von großem Vorteil.
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Nach einer weiteren Ausbildung ist in den ein- bzw. ausgebuchteten
und konkavinvertierbaren Abschnitt der Wandung innerhalb seiner umgrenzenden Abbiegungskante
wenigstens eine weitere, gegenüber dieser äußeren Abbiegungskante stufenförmig abgesetzte
und symmetrisch verlaufende Abbiegungskante eingeformt. Hierdurch ist eine weitgehende
Anpassung des Ausmaßes der Konkavinvertierung des zuvor konvex geformten Wandabschnitts
an den nach dem Sterilisationsvorgang sich einstellenden Druckabfall ermöglicht.
Diese Ausführungsform begünstigt ganz besonders die erfindungsgemäße Ausbildung
des Bodens einer flaschenförmigen Verpackung, da durch sie eine stets gleichmäßige
Abbiegungskante und damit einwandfreie, winkelgerechte Standfläche im Flaschenboden
erreicht wird.
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Auf verschiedene Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zur Durchführung
des Druckausgleichs an den erfindungsgemäß ausgebildeten Verpackungen wird in der
nachstehenden Beschreibung eingegangen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer zu einer Kunststoff-Flasche
ausgebildeten Einwegverpackung nach einem ersten Ausführungsbeispiel mit vier aus
der Seitenwandung nach außen ausgebuchteten, konkavinvertierbaren Wandabschnitten;
Fig.
2 eine Seitenansicht der Flasche nach Fig. 1, mit konkavinvertierten Wandabschnitten;
teilweise gebrochen; Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Kunststoff-Flasche nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel mit einem konvex ausgebuchteten Boden; Fig. 4
eine Schnittdarstellung der Flasche nach Fig. 3, mit konkavinvertiertem Boden; Fig.
5 eine Schnittdarstellung des in der Kreislinie V der Fig. 3 dargestellten Bruchteils,
in größerem Maßstab; Fig. 6 eine Schnittdarstellung des in der Kreislinie VI der
Fig. 4 dargestellten Bruchteils, in größerem Maßstab; Fig. 7 eine Schnittdarstellung
einer Kunststoff-Flasche nach einem dritten Ausführungsbeispiel mit einem konvex
ausgebuchteten Kopf; Fig. 8 eine Schnittdarstellung der Flasche nach Fig. 7, mit
konkavinvertiertem Kopf; Fig. 9 eine Schnittdarstellung des Kopfteils der Kunststoff-Flasche
nach den Fig. 7 und 8, in größerem Maßstab; Fig. 10 eine Schnittdarstellung eines
abgeänderten Kopfteils der Kunststoff-Flasche nach den Fig. 7 und 8; Fig. 11 eine
Schnittdarstellung einer Kunststoff-Flasche nach einem vierten Ausführungsbeispiel
mit einem stufenförmig nach außen ausgebuchteten Boden;
Fig. 12
eine Schnittdarstellung der Flasche nach Fig0 11, mit konkavinvertiertem Boden;
Fig. 13 einen Längsschnitt durch eine Invertierungsvorrichtung, mit einer Hohlform
zur Aufnahme einer Kunststoff-Flasche nach den Fig. 1 und 2 und mit einer teilweise
abgebrochen dargestellten Einrichtung zur mechanischen Konkavinvertierung der nach
außen ausgebuchteten Seitenwand-Abschnitte; Fig. 14 einen Längsschnitt durch eine
abgebrohhen dargestellte Hohlform zur Aufnahme einer Flasche nach den Fig. 3 und
4, mit einer nur in den wesentlichen Teilen gezeigten Einrichtung zur hydraulischen
oder pneumatischen inkavinvertierung eines konvex ausgebuchteten Bodens; Fig. 15
einen Querschnitt durch eine Hohlform zur Aufnahme einer Flasche nach den Fig. 11
und 12, mit einer Einrichtun g zur mechanischen Konkavinvertierung eines nach außen
ausgebuchteten Flaschenbodens, mit einem in seiner Ruhelage dargestellten Eindrück-Kolben;
und Fig. 16 einen Querschnitt durch die Hohlform nach Fig. 15, mit in seiner Arbeitslage
dargestelltem Eindrück-Kolben.
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Die in den Fig. 1 und 2 als erstes Ausführungsbeispiel dargestellte,
zu einer Einweg-Verpackung ausgebildete Kunststoff-Flasche 20 ist im an sich bekannten
Druckfüll-Verfahren in einem Arbeitsgang aus einem plastifizierten Polyäthylen-Schlauch
geformt, mit zu sterilisierender Milch gefüllt und luftdicht verschlossen worden.
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Aus der zylindrischen Seitenwandung des Flaschenrumpfes sind nach
Fig. 1 vier, auf den Flaschenumfang gleichmäßig verteilt angeordnete Wandungsabschnitte
21 nach außen ausgebuchtet, die jeweils von zwei in sich geschlossenen, zueinander
stufenförmig abgesetzten Abbiegungskanten 22 und 23 umgrenzt sind. Diese ausgebuchteten
Wandungsabschnitte 21 bleiben während des nachfolgenden Sterilisationsvorganges
innerhalb eines an sich bekannten und deshalb nicht näher erläuterten Sterilisierungsturms
aus dem Flaschenrumpf herausragend erhalten. Die während des Sterilisationsvorganges
auftretende Druckdifferenz zwischen dem Flaschen-Innenraum und der Flaschen-Umgebung
verursachen eine Reckung des Kunststoff-Materials und somit des Flaschenvolumens.
Nach der Abkühlphase stellt sich folglich im Flaschen-Innenraum ein Unterdruck ein,
der durch ein nachfolgendes Eindrücken im Sinne einer Konkavinvertierung der ausgebucht
eten Wandungsabschnitte der Flasche ausgeglichen wird (Fig. 2 ).
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In der Fig. 13 ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung für die
vorgenannte Konkavinvertierung der aus gebuchteten Wandung abschnitte 21 der Kunststoff-Flasche
20 nach den Fig0 1 und 2 dargestellt. Die nach dem Sterilisationsvorgang abgekühlte,
Sterilmilch enthaltende Flasche wird in eine geöffnete Hohlform 24 eingeführt, deren
Aufnahmeraum 25 im unteren Bereich dem Flaschenboden und im oberen Bereich der Schulter-
und Halsform der Flasche angepaßt ist. Im Mittelbereich hat die Hohlform in ihrer
Seitenwandung Öffnungen 26, die bei eingeführter Flasche auf Höhe von deren ausgebucht-eten
Wandungsabschnitten 21 angeordnet sind und den Eintritt von vier Eindrückkolben
27 aus einer nebenliegenden Kammer 28 in den Aufnahmeraum zulassen.
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Diese Eindrückkolben 27 sind kreuzförmig um die Hohlform 24
herum
angeordnet und von einer bekannten, nicht näher erläuterten Antriebsvorrichtung
über Kolbenstangen in radialer Richtung zur eingeführten Kunststoff-Flasche 20 bewegbar.
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Auf ihrer der Flasche zugekehrten Fläche haben die Kolben ein Profilstück
29 aufgesetzt bekommen, das in der Arbeitsstellung der Kolben, und zwar beim Anschlag
des Kolbenrandes 27 a gegen die Seitenwand der Hohlform 24, um den für die richtige
Konkavinvertierung der Flaschen-Wandungsabschnitte 21 ausreichenden Betrag in den
Aufnahmeraum 25 der Hohlform 24 eintritt.
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Nach dem Einführen der aus dem Sterilisierungsturm gelangten Flaschen
in die Hohlform werden alle vier Eindrückkolben 27 durch mechanisch, pneumatisch
oder hydraulisch betätigte Antriebsmittel gleichzeitig aus ihrer, in der Fig. 13
dargestellten Ruhelage kurzzeitig gegen die Flasche bewegt, wobei die Profilstücke
29 der Kolben die Flaschen-Wandungsabschnitte 21 aus der nach außen ausgebuchteten
Lage der Fig. 1 nach innen in die etwa konkave Lage nach Fig. 2 invertieren. Durch
die hierbei eingetretene Volumenverminderung ist der im Flaschen-Innenraum infolge
des Sterilisationsprozesses herrschende Unterdruck ausgeglichen; und selbst ein
eventueller, durch die Konkavinvertierung der Flaschen-Wandungsabschnitte 21 erzeugter
geringer Überdruck im Flaschen-Innenraum kann die Wandungsabschnitte nicht zurückformen>
weil ihre sie umschließenden, nunmehr nach innen in eine versteifende Lage umgesetzten
Abbiegungskanten 22 und 23 diesem eventuellen Überdruck stabil entgegenstehen. Die
Abbiegungskanten halten die Wandungsabschnitte bis zum Verbrauch des Flascheninhalts
jeweils wie eine die späteren Temperaturunterschiede ausgleichende Membrane nachgiebig
gespannt. Durch eine Aufrauhung ihrer Außenfläche können diese Wandungsabschnitte
gut
griffig gemacht sein.
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Die in den Fig. 3 und 4 als zweites Ausführungsbeispiel dargestellte
Kunststoff-Flasche 30 entspricht im wesentlichen der vorstehend beschriebenen Flasche
20 und unterscheidet sich lediglich dadurch, daß sie nur einen, aus dem Flaschenboden
konvex nach außen ausgebuchteten Wandungsabschnitt 31 aufweist. Aus der zylindrischen
Wandung des Flaschenrumpfes ist am Boden-Außenrand eine kreisförmige, wie ein hohler
Ringwulst ausgebildete Abbiegungskante 32 nach außen herausgeformt, die den ausgebuchteten
Flaschenboden umgrenzt und gleichzeitig als die bodenseitige Abschlußkante des Flaschenrumpfes
nach der Konkavinvertierung die Standfläche bildet.
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Da es das Bestreben ist, die Flaschen so voll wie nur möglich anzufüllen
um den beim Sterilisationsprozeß von der im Flaschenhals verbleibenden Luft ausgehenden
Partialdruck so niedrig wie möglich zu halten, wird in vielen Fällen eine nur mäßige
Ausbuchtung des Flaschenbodens ausreichen, etwa wie sie in den Fig. 3 und 4 dargestellt
ist.
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Nach dem Sterilisationsprozeß werden für die Konkavinvertierung die
gefüllten Flaschen reihenweise in eine in Fig. 14 abgebrochen dargestellte, teilbare
Hohlform 33 eingeführt, die mehrere, entsprechend in Reihe angeordnete Aufnahmeräume
34 aufweist. In deren Bodenabschnitte münden je ein von einer Hauptleitung 35 ausgehender
Druckmittel-Zuführungskanal 36. Die Bodenflächen der Aufnahmeräume und damit auch
die Druckmittel-Zuführungskanäle sind mit einer als Zwischenwand dienenden, lose
aufgelegten Gummifolie 37 abgedeckt, die lediglich in den Randzonen der Aufnahmeräume
in der Hohlform festgelegt ist. Nach dem Schließen der Hohlform 33 wird von einer
bekannten und daher nicht dargestellten Quelle aus durch die Hauptleitung 35 und
die
Zuführungskanäle 36 mit angepaßtem Druck ein flüssiges oder
gasflDrmiges Druckmittel kurzzeitig unter die nachgiebigen Abschnitte der Gummifolie,
die sich unter den Flaschenböden befinden, gedrückt, wodurch die Folienabschnitte
zusammen mit den Flaschenböden aus ihrer ursprünglichen konvexen Lage in die, in
Fig. 14 strichpunktiert dargestellte Konkavlage invertiert werden. In den Fig. 5
und 6 ist in vergrößertem Maßstab jeweils die Lage der Abbiegungskante 32 vor und
nach der Konkavinvertierung dargestellt. Hierbei ist verdeutlicht, daß die Abbiegungskante
vor der Invertierung gemäß Fig. 5 eine offene, nachgiebige Form aufweist, während
sie danach bei konkavinvertiertem Boden nach Fig. 6 in eine geschlossene und den
Flaschenboden gleichmäßig versteifende Lage gezogen worden ist.
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Die in den Fig. 7 bis 9 als drittes Ausführungsbeispiel dargestellte
Kunststoff-Flasche 40 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Flasche 30 der
Fig. 3 und 4 lediglich dadurch, daß ae einen aus dem Flaschenkopf nach außen ausgebuchteten
Wandungsabschnitt 41 aufweist. Dieser Wandungsabschnitt wird von einer kreisförmigen
Abbiegungskante 42 umgrenzt und hat in seinem Zentrum einen nach außen herausgeformten
Nippel 43. Dieser Nippel ist hohl und nur auf seiner Außenseite verschlossen. Er
hat auf seiner Außenseite zwei diametral angeordnete, flügelförmige Grifflappen
44 und darunter eine Ringförmige Sollbruchrille 45. Hierdurch kann der äußere, geschlossene
Teilabschnitt des Nippels durch Abdrehen leicht entfernt und damit die Flasche geöffnet
werden, z. B. zum Einstecken eines Trinkhalmes. Die Fig. 8 zeigt die versenkte Lage
der vorbeschriebenen Öffnungsmittel bei in den Flaschenkopf konkavinvertiertem Wandungsabschnitt
41, dessen hierdurch gebildete Mulde den Nippel und seine Grifflappen vollkommen
aufnehmen.
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Der in den Fig. 7 bis 9 dargestellte Nippel 43 kann selbstverständlich
auch allein, also ohne die flügelförmigen Grifflappen 44 angewendet
werden,
indem er z. B. durch Umbiegen aus dem Wandungsabschnitt 41 herausgebrochen oder
sein Endstück mit einem Schneidwerkzeug entfernt wird.
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Die Fig. 10 zeigt eine im wesentlichen mit der Verpackung der Fig.
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7 bis 9 übereinstimmende Ausführungsform mit einem abgeänderten Nippel
46. Dieser Nippel 46 der Fig. 10 hat im Querschnitt etwa die gestreckte Form einer
Birtnensilhouette mit zwei, im Abstand nebeneinanderliegenden und nur auf der Außenseite
geschlossenen Hohlräumen 47 und 48, von denen der eine Hohlraum 47 einen relativ
großen und dagegen der andere Hohlraum 48 einen relativ kleinen Durchmesser aufweist.
In die Außenwand des Nippels ist eine Sollbruchrille 49 eingeformt, die auf einer
sich längs erstreckenden Schrägschnittebene verläuft. Beim Öffnen der Flasche durch
den Verbraucher zieht dieser an dem Nippel bis zu dessen teilweisen Ausbruch im
Bereich des kleinen Hohlraums 48, wodurch ein Durchtrittskanal für die Außenluft
frei wird, bei deren Eintritt in den Flaschen-Innenraum die Kopfwandung 41 leicht
aus der Konkavlage in die Konvexlage herausziehbar ist. Bei einer weitern Reißbewegung
am Nippel wird dessen Oberteil gänzlich entfernt, wobei ebenfalls der größere Hohlraum
47 für den Durchtritt des Füllguts frei wird. Dieser größere Nippel-Hohlraum 47
dient beim Entleeren der Flasche als Ausgießtülle, während durch den zuvor genannten
kleineren Hohlraum 48 die Außenluft in den Flaschen-Innenraum treten kann.
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Die in den Fig. 7 bis 10 dargestellten Kunststoff-Flaschen erhalten
ihre Konkavinvertierung in einer Vorrichtung, die im wesentlichen den bisher beschriebenen
Invertierungsvorrichtungen entspricht und lediglich der umgekehrten Flaschenlage
innerhalb der Hohlform angepaßt sein muß. Da eine solche Anpassung nur konstruktive
Maßnahmen erfordert, wird darauf nicht näher eingegangen.
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Die in den Fig. 11 und 12 als viertes Ausführungsbeispiel dargestellte
Kunststoff-Flasche 50 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Flasche 30 der
Fig. 3 und 4 lediglich dadurch, daß der bodenseitig ausgebuchtete und konkavinvertierbare
Wandungsab schnitt 51 innerhalb der am Flaschenrumpf-Außenrand umlaufenden Abbiegungskante
52 weitere, in sich kreisförmig geschlossene und zueinander symmetrisch stufenförmig
abgesetzte Abbiegungskanten 53 und 54 aufweist. Wie bereits einleitend erwähnt,
ist hierdurch eine weitgehende Anpas sungsmöglichkeit sowohl bereits bei der Konkavinvertierung
wie auch an die z,B.
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durch Temperaturunterschiede im Flaschen-Innenraum eintretenden Drücke
und Druckabfälle gegeben, die somit die Flaschen-Außenwandung in ihrer Form und
in ihrer Stabilität nicht beeinträchtigen können. Diese Flaschen 50 werden nach
dem Sterilisationsprozeß reihenweise in eine Hohlform 55 mit mehreren nebeneinander
angeordneten Aufnahmeräumen 56 eingeführt, die in den Fig. 15 und 16 im Querschnitt
dargestellt ist. Unterhalb der Flaschenböden sind in der Hohlform in gleicher Reihenanordnung
je eine zylindrische Kammer 57 mit einem gegen den Flaschenboden geführten Eindrückkolben
58, der mit bekannten und daher nicht näher erläuterten Antriebsmitteln kurzzeitig
gegen den Flaschenboden bewegbar ist.
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In der Fig. 15 ist die Hohlform mit- einem Eindrückkolben in der Ruhelage
unmittelbar nach dem Einführen der Flaschen und dem Schließen der Hohlform dargestellt,
während die Fig. 16 die gleiche Hohlform mit demselben Kolben in der Arbeitslage
zeigt. In der letztgenannten Arbeitslage ragt jeweils das auf diesen Kolben aufgesetzte
Profilstück 59 durch eine die Kammer 57 mit dem Flaschen-Aufnahme -raum verbindende
Öffnung 60 hindurch in den Flaschen-Aufnahmeraum und hat den zuvor nach außen ausgebuchteten
Flaschenboden 51 um die äußere Abbiegungskante 52 konkavinvertiert.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es können darüber hinaus viele andere Formen
der Verpackung in gleicher Weise behandelt werden. Auch können die konkavinvertierbaren
Wandungsab schnitte kombiniert eingeformt sein, wie z. B. sowohl im Kopf wie auch
im Boden einer Kunststoff-Flasche.
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Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, die Verpackung bereits bei
ihrer Herstellung, also z,B. schon in der Spritzgieß- oder Blasform, mit einem aus
der Wandung heraus nach innen gebuchteten, folglich bereits beim Füllen in den Flaschen-Innenraum
hineingezogenen Wandungsabschnitt zu versehen, wie er beispielsweise in den Fig.
2, 4, 8 und 12 dargestellt ist. Diese Ausführungsform kann bei passendem Material
und bei entsprechend geringer Wanddicke der Verpackung gegebenenfalls sogar noch
den Vorteil haben, daß die in den Fig. 13 bis 16 dargestellten Vorrichtungen für
die Konkavinvertierung und der damit verbundene Arbeitsgang eingespart werden können,
weil der von vornherein in den Flaschen-Innenraum eingezogene Wandungsabschnitt
während des Sterilisationsprozesses beim Anstieg des Innendruckes nach außen gedrückt
und bei der Abkühlung durch den Druckabfall wieder nach innen gezogen wird, ohne
die Verpackung in ihrer übrigen Form wesentlich zu verändern, Für die Herstellung
von gut stabilen, und ganz besonders von bodenseitig konkavinvertierten flaschenförmigen
Verpackungen aus Polyäthylen oder dergleichen Kunststoff im Blasverfahren haben
sich jedoch die vorstehend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
der Erfindung als besonders zweckmäßig herausgestellt.