DE2166270C3 - Nicotinoylaminoäthansulfonyl-2amino-thiazol - Google Patents
Nicotinoylaminoäthansulfonyl-2amino-thiazolInfo
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Description
1!—N
NH-SO2CHaCH3NH2
oder deren Hydrochlorid mit Nicotinsäure oder deren funktioneilen Derivaten oder deren Hydrochloriden
umsetzt oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
-SO2CH2CH2Z
worin Z ein Chlor-, Brom- oder Jodatom ist, in an sich bekannter Weise mit Nicotinsäureamid
oder dessen Hydrochlorid umsetzt und anschließend, erforderlichenfalls in Gegenwart von Ammoniak
oder HCl, die freie Base bzw. deren Hydrochlorid isoliert.
Die Erfindung betrifft Nicotinoylaminoäthansulfonyl-2-aminothiazol
der Formel
und sein Hydrochlorid sowie Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung.
Dieses Aminoäthansulfonyiderivat findet als Arzneimittel ohne nennenswerte Nebenwirkungen Verwendung,
beispielsweise als Analgetikum. Die Verbindung ist insbesondere dadurch charakterisiert, daß sie die
Taurinstruktur, — SO2CH2CH2NH-, enthält und dadurch
sowohl dessen Oberflächenaktivität, die bekanntermaßen die Resorption von Medikamenten
im Gewebe fördert, als auch die schmerzlindernde Wirkung des Taurins besitzt und darüber hinaus bei
der Anwendung am Menschen selbst dann keine verminderte Wirkung zeigt, wenn sie einer Abwehrentgiftung
in vivo, beispielsweise einer Acetylierung, ausgesetzt ist. Weiterhin kann die Verbindung als
Antihistaminikum sowie als hypocholesterolämisches und entzündungshemmendes Mittel Anwendung finden.
Daß die erfindungsgemäße Verbindung in ihrer entzündungshemmenden Wirkung dem bekannten
Phenyl butazon |
Werte | . EDS0-Werte |
Methode
(B) |
Index (LI | Jso/EDso) | |
5 | ίο Anmel dungs gemäße ' Ver bindung |
121 |
Methode
(A) |
30,4 |
Methode
(A) |
Methode
(B) |
1280 | 51,6 | 185 | 2,34 | 3,98 | ||
43,5 | 29,43 | 6,92 |
Die LDso-Werte (mg/kg) wurden durch intraperitoneale
Injektion an Mäusen ermittelt. Die ED50-Werte
(mg/kg) wurden nach den beiden Verfahren(A) und (B) ermittelt, wobei Methode (A) die Unterdrük-
kung des Serofonin-Ödems und Methode (B) die Unterdrückung des Carragenin-Ödems ist.
Obwohl die Verbindung gemäß der Erfindung beträchtliche Wasserlöslichkeit aufweist, ist sie Feuchtigkeit
gegenüber so beständig, daß, selbst wenn sie
in einem offenen Behälter in einem Raum ein Jahr lang steht, mehr als 90% des Inhalts unverändert
bleibt und in den meisten Fällen nur eine geringe Feuchtigkeitsabsorption beobachtet wird. Darüber
hinaus sind auch die wäßrigen Lösungen der Verbin-
dung stabil. Wenn beispielsweise eine 5%ige wäßrige Lösung der Verbindung ein Jahr lang bei Zimmertemperatur
stehengelassen wird, so bleiben noch mehr als 90 bis 95% des gelösten Wirkstoffes unverändert.
Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft
im Hinblick auf die Verwendung der Verbindung zu Injektionszwecken.
Die Verbindung kann in an sich bekannter Weise durch Nicotinoylierung von Aminoäthansulfonylaminothiazol
(1) hergestellt werden:
40
-NHSO2CH2CH2NH2
I «
NHSO2CH2CH2NHCo-!
(H)
Um die vorstehende Nicotinoylierung durchzuführen, kann irgendeine der an sich bekannten Methoden
zur Nicotinoylierung angewendet werden. Vorzugsweise wird die Nicotinoylierung durch die
Verwendung von funktioneilen Derivaten der Nicotinsäure, wie z. B. dem Säureanhydrid, einem Ester oder
Säurehalogenid, bewirkt. Diese funktionellen Derivate können auch in Form ihrer Salze angewendet
werden. Die Reaktion kann entweder bei Normaltemperatur oder durch Erhitzen und unter normalem
Druck oder Drücken über dem Normaldruck erfolgen, was beispielsweise von der Art oder der Menge der
verwendeten Reaktionssubstanzen abhängt. Weiterhin kann das Ausgangsmaterial (I) der vorliegenden
Reaktion auch als Salz zur Anwendung kommen. NicotinoylaminoäthansulfonylarninothiazoHlIlenthält
in seiner Struktur einen Pyridinring und, da das Stickstoffatom des vorerwähnten Ringes basisch ist,
kann es natürlich wahlweise mit jeder organischen oder anorganischen Säure umgesetzt werden, um das
κ entsprechende Säureadditionssalz zu bilden. Infolgedessen
kann zut Reinigung des Endproduktes, ebenso
ipe das Hydroehlorid, jedes organische Salz, wie z. B.
das Furoarai, Flavianat oder Tartrat, benutzt werden.
J Zum Beispiel kann das Endprodukt (II) unter Büäung
seines Hydrochloride vollständig gereinigt werden entweder durch Hinzufugen von konzentrierter
Salzsäure, gefolgt von Verdampfen unter vermindertem Druck bis zur Trockne, oder durch Einleiten von
Chlorwasserstoff in eine Lösung des Produktes (II) in Methanol oder Äthanol mit nachfolgender Umkristallisation
des Hydrochloride aus Methanol oder ÄthanoL ·
Die Verbindung kann weiterhin dadurch hergestellt werden, daß man in an sich bekannter Weise
eine Verbindung der allgemeinen Formel
NH-SO2CH2CH2Z
Uli)
worin Z ein Chlor-, Brom- oder Jodatom ist, mit Nicotinsäureamid oder dessen Hydrochlorid umsetzt
und anschließend, erforderlichenfalls in Gegenwart von Ammoniak oder HCl, die freie Base bzw.
deren Hydrochlorid isoliert. Das zur Reaktion verwendete Nicotinsäureamid kann direkt oder nach
Lösen oder Suspendieren in Wasser und bzw. oder organischen Lösungsmitteln verwendet werden. Gegebenenfalls
können auch andere saure Salze des Nicotinsäureamids eingesetzt werden. Die Reaktion
kann unter normalem Druck durchgeführt werden, wird vorzugsweise jedoch unter erhöhtem Druck
durchgefiihrt, wobei dann vorteilhafterweise in Gegenwart eines Katalysators, wie beispielsweise NaJ,
Cu2Cl2 oder NH4J, gearbeitet we. den sollte.
Die als Ausgangsprodukte zu verwendenden Halogenide sind ebenfalls neue Verbindungen und können
z. B. durch Reaktion von 2-Aminothiazol mit HaIogenäthylsulfonylhalogenid
dargestellt werden.
Die geschilderten Verfahren sind nachstehend im einzelnen an Hand von Beispielen näher erläutert:
Zu 0,1 Mol der Ausgangssubstanz (1) oder ihres Hydrochloride werden 100 bis 200 ml wasserfreies
Pyridin unter nachfolgender Hinzufügung von Nicotinsäurechloridhydrochlorid (0,1 Mol) gegeben. Nach
einstündigem Erhitzen der Mischung oder aber wahlweise Stehenlassen derselben während eines ganzen
Tages bei Zimmertemperatur wird die Mischung 7U-sätzlich 1 Stunde lang erhitzt. Das Pyridin wird unter
vermindertem Druck vom Reaktionsgemisch abdestilliert und der Rückstand mehrere Male entweder
aus> Methanol oder aus Äthanol umkristallisiert, wobei das erwünschte Produkt (II) in Form seines
Hydrochlonds erhalten wird, das einen Schmelzpunkt von 2890C (farblose Nadeln) aufweist. Zu dem Rückstand,
aus dem das Pyridin abdestilliert worden ist, wird Wasser hinzugefügt, und die Mischung wird mit
wäßrigem Ammoniak (ungefähr 28%ig) alkalisch gemacht (pH-Wert um 9). Die so erhaltene Mischung
wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft und der Rückstand mehrere Male aus Wasser
umkristallisiert, um das erwünschte Produkt (II) als farblose Nadeln zu erhalten, die einen Schmelzpunkt
von 228° C hatten. Die Ausbeuten an freiem Endprodukt und an Hydrochlorid stimmen praktisch
überein und liegen bei ungefähr 70 bis 75% der Theorie.
Etemeutaranaly.se für C11H12N4O3S2:
Freies Produkt (II)
Freies Produkt (II)
Berechnet ... C 42^1, H 3<85, N 17,95;
gefunden .... C 42^7, H 3,90, N 18,03.
gefunden .... C 42^7, H 3,90, N 18,03.
Elementaranalyse für C11H14N4O3S2Cl2:
Hydrochlorid von (II)
Hydrochlorid von (II)
Berechnet ... C 343, H 3,64, N 14,55;
gefunden .... C 34,40, H 3,51, N 14,58.
Die Anwendung von Nicotinsäurechlorid an Stelle von Nicotinsäurechloridhydroehlorid verursachte kei-
• ne Änderung der Ausheuten. Weiterhin ist festgestellt
worden, daß die Kondensationsreaktion zwischen dem AusgangsraateriaJ (I) oder dessen Salz und Nicotinsäurechlorid
ebenso wie in Pyridin auch in Wasser oder verschiedenen organischen Lösungsmitteln erfolgen
kann und daß sie meist besonders günstig verläuft, ν,-enn eint: kleine Menge Pyridin oder Alkali dem
Wasser oder den verschiedenen organischen Lösungs-
J5 mitteln beigegeben wird.
Beispielsweise werden 0,1 Mol des Ausgangsmaterials (Γ, oder Sinnes Hydrochloride mit 500 ml Äthylacetat
versetzt, in welche Mischung 0,1 Mol Nicotinsäurechloridhydrochlorid
gegeben und anschließend unter Rückfluß im Wasserbad 3 Stunden lang erhitzt wird. Nach Abdestillieren des Äthylacetats aus der
Reaktionsmischung verbleibt ein gelblicher, fester Rückstand, der aus Äthanol oder Methanol umkristallisiert
wird, um das Hydrochlorid des gewünschten Produktes (11) zu erhalten. Alternativ wird der feste
Rückstand in einer kleinen Menge Wasser gelöst, die Lösung mit Ammoniak (pH bei 9) alkalisch gemacht
und anschließend unter vermindertem Druck destilliert, um das Wasser zu entfernen. Der Rückstand
wird aus Wasser umkristallisiert, wobei das freie Produkt (II) in reiner Form erhalten wurde. Die
Ausbeute war praktisch gleich derjenigen, die bei der Anwendung von Pyridin als Lösungsmittel erhalten
wurde.
In einen 100-ml-Dreihalskolben werden 0,1 Mol
der Ausgangssubstanz (I), 0,1 Mol Nicotinsäureanhydrid und 100 ml wasserfreies Pyridin gegeben und
im kochenden Wasserbad unter Rühren 7 Stunden lang erhitzt. Das Pyridin wird unter vermindertem
Druck abdestilliert und der Rückstand mit konzentriertem wäßrigem Ammoniak (ungefähr 28%ig) alkalisch
gemacht, worauf sich eine gelblichweiße Sub-
stanz abscheidet. Das Gemisch wird unter vermindertem Druck destilliert, um das Wasser zu entfernen,
und der Rückstand wird mehrere Male aus Wasser umkristallisiert, wobei das gewünschte freie Produkt
(II) in reiner Form erhalten wird. Die Kristalle weisen, wenn sie der üblichen Mischschmelzpunktbestimmung
unterzogen werden, keine Herabsetzung ihres Schmelzpunktes auf. Die Ausbeute beträgt ungefähr
70%.
In einen Dreihalskolben mit einem aufgesetzten Wasserabscheider werden 0,1 Mol der Ausgangssubstanz
(I),0,1 Mol Nicotinsäure und 400 ml p-Cymol
gegeben. Nachfolgend wird unter Rühren bei einer Temperatur von 180 bis 1900C etwa 6 Stunden lang
erhitzt. Das gebildete Wasser wirrt azeotrop abdestillierL Nach Abkühlen wird das p-Cymol unter vermindertem
Druck abdestilliert. Der Rückstand wird s mit konzentriertem Ammoniak alkalisch (pH bei 9)
gemacht und anschließend das Wasser unter vermindertem Druck abgezogen. Der Rückstand wird
mehrere Male aus Wasser umkristallisiert, um das gewünschte reine Produkt (II) zu erhalten. Wenn das
Produkt der MischschmelzpunktbeErtimmung mit dem entsprechenden Standardmaterial unterzogen wird,
zeigt es keine Schmelzpunkterniedrigung. Die Ausbeute beträgt ungefähr 65%.
Zu 5 gder Verbindung der allgemeinen Formel(IH),
worin Z Cl ist, werden 8 g Nicotinsätireamid, frei oder
in Form des Hydrochloride, zugefügt, und die Mischung wird im Autoklav in Gegenwart von 3 g Cu2Cl2
bei einer Temperatur von 100° C etwa 6 Stunden lang
«5
20 zur Reaktion gebracht Das Reaktionsgemisch wird
anschließend mit Salzsäure angesäuert und der sich bildende Niederschlag abgemitscht Das Filtrat wird
unter vermindertem Druck bis zur Trockne eingedampft und der Rückstand aus Methanol oder
Äthanol umkristallisiert, wobei das Hydrochlorid des gewünschten Produkts, d. h. das Nicotinoylaminoäthansulfonylaminothiazolhydrochlorid,
erhalten
Alternativ kann das obenerwähnte Filtrat mit Ammoniak alkalisch gemacht und unter vermindertem
Druck bis zur Trockne eingedampft werden. Der Rückstand Wird aus Wasser umkristallisiert,
wobei das freie Endprodukt in Form von farblosen Nadeln erhalten wird. Die Ausbeute beträgt ungefähr
20%. Es ergab sich eine etwas geringere Ausbeute, wenn als Ausgangsmaterial Brom (Z = Br) oder Jod
(Z = J) oder wenn kein Katalysator verwendet wurden.
Das freie Produkt hat einen Schmelzpunkt von 229°C; das Hydrochlorid schmilzt bei 288°C.
Claims (2)
- Patentansprüche:I- NicotJnoylamino&diansulfcmyJ - 2 - aminothiazol der FormelPhenylbutazon deutüch überlegen ut, geht aus der nachfolgenden Tabelle hervor:und sein Hydrochlorid.
- 2. Verfahren^ zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch/l, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der Formel
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