DE2164644C3 - Steuerbarer Halbleitergleichrichter - Google Patents
Steuerbarer HalbleitergleichrichterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen steuerbaren Halbleitergleichrichter mit wenigstens vier Zonen abwechselnd
entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps, von welchen wenigstens eine der an die äußeren hochdotierten
Emitterzonen angrenzenden, schwachdotierten Innenzonen sich durch die jeweilige Emitterzone hindurch bis
zu deren äußerer Oberfläche erstreckt und direkt mit einem auf dieser Oberfläche angeordneten, leitfähigen,
zur Kontaktierung dienenden Überzug verbunden ist, vgLDE-PSll 56 510.
Beim Einsatz steuerbarer Halbleitergleichrichter, sogenannter Thyristoren, unter regulären oder überlagerten
Spannungen jeweils höherer Frequenz als der üblichen Netzfrequenz kommt zusammen mit anderen
dynamischen Eigenschaften dieser Bauelemente auch der zulässigen Spannungsanstiegsgeschwindigkeit du/dt
besondere Bedeutung zu.
Wird ein Thyristor in Durchlaßrichtung mit einer ansteigenden Spannung beaufschlagt, so kann in
Abhängigkeit von Steilheit und Höhe derselben bereits vor Erreichen der sogenannten Kippspannung die
Durchzündung, d. h. das Umschalten vom nichtleitenden in den leitenden Zustand erfolgen. Diese beim Einsatz
unerwünschte Erscheinung wird bekanntlich damit erklärt, daß die beiden inneren hochohmigen Schichten,
die den in Durchlaßrichtung sperrenden mittleren pn-übergang bilden, mit ihrer Raumladungszone eine
spannungsabhängige Kapazität darstellen, die einen zusätzlich zum statischen Sperrstrom fließenden Verschiebungsstrom
in einer zum Durchschalten des Thyristors ausreichenden Höhe zur Folge haben kann.
Ein solches unkontrolliertes Durchzünden bei steil ansteigender Spannung in Durchlaßrichtung wäre
demnach durch entsprechende Reduzierung dieses Verschiebungsstromes zu verhindern.
Diesbezüglich wurde bereits 1959 von R. W. A1 d r i c h und N. H ο I ο π y a k jr, eine Vierschichtenfolge
mit sogenanntem »shorted-emitter« (Kurzschlußemitter) vorgeschlagen (Journal of Applied Physics, Vol.
30, Nr. 11, November 1959, Seite 1819 bis 1824). Dabei verläuft die auf der Emitter-Oberfläche vorgesehene
metallische, zur Kontaktierung derselben d:?nende
ίο Elektrode über die Emitterfläche hinaus und ist mit der
angrenzenden p-Zone verbunden. Durch eine solche einen Kurzschluß des Emitters bildende Struktur wird
erreicht, daß bei Anlegen einer ansteigenden Spannung in Durchlaßrichtung ein Teil der aus der p-Zone zum
Emitter abfließenden Majoritätsladungsträger direkt zum Kathodenanschluß abgesaugt wird und nicht mehr
zur Injektion von Minoritätsladungsträgern aus der Emitterzone in die angrenzende p-Zone und damit zu
einem unei-wünschten Durchschalten beitragen kann.
Die Vergrößerung des zum Kurzschluß des Emitters vorgesehenen Flächenabschnitts der p-Zone erbringt
eine Zunahme der zulässigen Spannungsanstiegsgeschwindigkeit du/dt, ist jedoch aufgrund der durch
verschiedene Gesichtspunkte bedingten gegenseitigen Anordnung von Emitter, p-Zone und der darauf
vorgesehenen Kontaktelektroden sowie der Forderung nach optimaler Flächennutzung für hohe Strombelastbarkeit
nicht beliebig möglich.
Weiterhin sind Ausführungsformen von Thyristoren mit Kurzschlußemitter bekannt bei denen die an die eine Emitterzone angrenzende innere p-Zone sich durch eine Anzahl von getrennten Kanälen jeweils kleiner Querschnittsfläche vorzugsweise senkrecht durch die Emitterzone bis zu deren äußerer Oberfläche erstreckt
Weiterhin sind Ausführungsformen von Thyristoren mit Kurzschlußemitter bekannt bei denen die an die eine Emitterzone angrenzende innere p-Zone sich durch eine Anzahl von getrennten Kanälen jeweils kleiner Querschnittsfläche vorzugsweise senkrecht durch die Emitterzone bis zu deren äußerer Oberfläche erstreckt
J5 und an dieser direkt mit dem als Kontaktelektrode
dienenden metallischen Überzug verbunden ist (DE-PS 11 56 510). Die weiterhin als Kurzschlußemitter-Fläche
bezeichnete, durch Anzahl und jeweiligen Querschnitt dieser Kanäle bestimmte, gesamte Querschnittsfläche
vermindert jedoch die Fläche der Emitterzone und damit die beim Einsatz geforderte Strombelastbarkeit
und ist demzufolge durch diese Betriebskenngröße der Bauelemente beschränkt Es hat sich außerdem gezeigt,
daß die du/dt-Werte nicht in gleicher Weise zunehmen, wenn die Kurzschlußemitter-Fläche vergrößert wird.
Als Erklärung dafür wird angenommen, daß die aus der p-Zone in Richtung der Emitterzone abfließenden
Majoritätsladungsträger nicht in gewünschter Weise durch die Kanäle der bekannten Struktur zur Kontakten
elektrode gelangen, weil jeder dieser Kanäle mit seinem im Vergleich zur umgebenden Emitterfläche kleinen
Querschnitt den Einzugsbereich zum Ansaugen der Ladungsträger bestimmt Weiterhin scheint mit zunehmender
Kurzschlußemitter-Fläche auch ein Einfluß der zwischen der Emitterzone und den Kanälen der p-Zone
liegenden pn-Übergangsflächen zu bestehen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 15 39 982 ist ein Zweiweg-Halbleiterschalter bekannt bei dem mit
einer Steuerelektrode beide Halbwellen eines an die Hauptelektroden angelegten Laststromes gesteuert
werden können. Der Nachteil dieser Schalter, daß das Durchschalten in jeder der beiden Stromflußrichtungen
mit gleichem Steuerstrom und gleicher Steuerspannung Schwierigkeiten bereitet, soll dadurch vermieden
f>r> werden, daß jede der Hauptelektroden der zwei
Thyristoren in räumlich und elektrisch entgegengesetzter Anordnung aufweisenden Struktur die zugeordnete
Emitterzone und angrenzende Basiszone unter Bildung
eines KurzschluQemitters gemeinsam kontaktiert, daß
die gemeinsame Steuerelektrode eine zusätzliche, in die Basiszone eingelassene Steuerzone und die Basiszone
gemeinsam komaktiert, und daß Steuerelektrode und
benachbarte Hauptelektrode, die einen größeren Teil 5 einer kammartigen Hauptemitterzone berührt, in
gleichbleibendem Abstand zueinander angeordnet sind. Die Optimierung der Kenngröße du/dt ist mit diesen
Maßnahmen nicht erzielbar.
Weiter ist in der älteren deutschen Anmeldung ,0 P 20 56 8063 ein bistabiles Halbleiterbauelement mit
mindestens drei Zonenübergängen beschrieben. Es lag
die Erkenntnis zugrunde, daß die Kurzschlußemitter-Bereiche bei bekannten Bauformen von Thyristoren die
von der Steuerelektrode ausgehende Ausbreitungsfront des Durchzündens unterbrechen, umlenken oder aufspalten,
und daß dadurch die kritische Stromanstiegsgeschwindigkeit di/dt in unerwünschter Weise verringert
wird.
Zur Vermeidung dieses Nachteils ist eine Struktur offenbart, bei welcher die Kurzschlußemitter-Bereiche
als schmale Streifen ausgebildet und derart angeordnet
sind, daß ihre Längsseiten im wesentlichen parallel zu der durch die geometrische Form und Anordnung von
Steuerelektrode und benachbarter Hauptelektrode bestimmte Ausbreitungsrichtung des Durchzündens
verlaufen. Maßnahmen zu einer wesentlichen Verbesserung von du/dt sind jedoch der älteren Anmeldung nicht
zu entnehmen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, bei jo
steuerbaren Halbleitergleichrichtern mit Kurzschlußemitter die zulässige Spannungsanstiegsgeschwindigkeit
ohne Beeinträchtigung charakteristischer Durchlaßeigenschaften wesentlich zu verbessern.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Durchgriff a
der Innenzone durch die Emitterzone bis zum leitfähigen Überzug eine aus mehreren, zu einer
zusammenhängenden geometrischen Figur verbundenen, stegförmigen Abschnitten bestehende Aussparung
in der Emitterzone vorgesehen ist, und daß das Verhältnis der am leitfähigen Überzug anliegenden
Fläche der Aussparung zur Fläche der Emitterzone 0,02 bis 0,05 beträgt
Thyristoren mit einer solchen Struktur sind ohne Gefahr unerwünschter vorzeitiger Durchzündung bei 4r>
höheren Betriebstemperaturen und/fxier bei Blockierspannur.gen
höherer Steilheit anwendbar und zeigen zusätzlich auf Grund der Geometrie des Kurzschlußemitters
auch ein günstigeres Zündverhalten als Ausführungsformen mit bekannter Kurzschlußemitter- v)
Struktur.
Anhand der F i g. 1 und 2 wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. In F i g. 1 ist in Draufsicht
und in Fig.2 im Schnitt längs der Linie I-11 gemäß
F i g. 1 eine Thyrisiorstruktur ohne Kontaktelektrode π
am Emitter dargestellt. Für gleiche Teile sind in beiden Figuren gleiche Bezeichnungen gewählt.
Ein beispielsweise pnp-Schichtenfolge aufweisender, üblicherweise scheibenförmiger Halbleiterkörper ist an
seiner einen p-Zonc mit einer hochdotierten ρ+-leitenden
Schicht und in seiner gegenüberliegenden äußeren p-Zone 1 mit einer aus mehreren streifenförmigen
Anteilen 2 bestehenden n+-leitenden Emitterzone versehen. Diese Anteile sind jeweils durch schmale
stegförmige Abschnitte 4 der p-Zone 1 voneinander f>r>
getrennt, die bis zur Oberfläche der Anteile 2 verlaufen
und zusammen mit diesen mit einer nicht dargestellten, die Kathode bildenden Kontaktelektrode kontaktiert
sind. Die Abschnitte 4 der p-Zone liegen in gleicher Höhe wie die Emitterzone und sind kammförmig
angeordnet und zu einer zusammenhängenden Fläche entsprechend verbunden, so daß der Durchgriff der
p-Zone durch die Emitterzone zu dem auf dieser vorgesehenen leitenden Überzug in Form einer über die
Fläche der Emitterzone ausgedehnten geometrischen Figur gegeben ist Die Breite der Abschnitte 4 ist
einerseits durch herstellungtechnische Gesichtspunkte, beispielsweise bei der Fertigung der Anteile 2 mittels
Diffusion durch Eindringtiefe und Diffusionsprofil, und andererseits durch die Forderung nach möglichst
geringer Gesamtfläche der durch die Emitterzone durchgreifenden Abschnitte 4 im Vergleich zur Emitterfläche
bestimmt Der gegenseitige Abstand der Abschnitte 4 richtet sich nach der gewünschten Ausbildung
des Kurzschlußemitters und dessen Flächenverhältnis zur Emitterfläche (0,02 bis 0,05).
Beispielsweise wurden bei einer Fläche der Emitterzone
mit 20,5 mm Durchmesser und mit einem kammförmigen Kurzschlußemitter, dessen Streifenbreite
40 μίτΐ und dessen Streifenabstand 1,2 mm betrug,
woraus sich ein Flächenverhältnis zur Emitterfläche von 0,032 ergab, du/dt-Werte von 1100 V/usec. und darüber
erzielt, jeweils entsprechend 67% des Höchstwertes einer nach einer e-Funktion ansteigenden Spannung.
Vergleichsweise ergab eine Anordnung mit getrennten punktförmigen Kanälen der p-Zone durch die Emitterzone
und mit einem Flächenverhältnis von 0,035 du/dt-Werte von nur etwa 700 V/usec. Dem Flächenverhältnis
von 0,02 bis 0,05 entspricht ein gegenseitiger Abstand der stegförmigen Abschnitte 4 von etwa 3 mm.
Anstatt kammförmig gemäß der Darstellung in F i g. 1
kann der Kurzschlußemitter auch mäander-, rasterode r sternförmig ausgebildet sein oder die Form eines
Ringes mit nach innen verlaufenden Strahlen aufweisen.
Zur Herstellung steuerbarer Halbleitergleichrichter mit einem derartigen Kurzschlußemitter wird die
gewünschte Form des Kurzschlußemitters beispielsweise mit Hilfe einer sogenannten Fotomaske auf eine
vorbereitete, vorzugsweise oxidierte und fotolackbeschichtete Scheibe aus Halbleitermaterial und mit
entsprechender Schichtenfolge aufkopiert In einer anschließenden Strukturätzung werden die zur Anordnung
von Emitterzonen-Anteilen 2 (zwischen den Abschnitten 4) vorgesehenen Flächenbereiche der
Oxidschicht bis zur p-Zone abgetragen. Die noch verbliebenen streifenförmigen Oxidschichtteile bilden
die Maskierung für den nachfolgenden Diffusionsprozeß und sind so bemessen, daß die jeweils zwischenliegend
eii'idiffundierten hochdotierten Emitter-Teil-Zonen
aufgrund von Eindringtiefe und Diffusionsprofil durch Abschnitte 4 des Kurzschlußemiiters mit
gewünschter Ausdehnung voneinander getrennt sind. Danach werden die Oxidschichtstreifen entfernt, und
schließlich wird die plane Oberfläche der Halbleiterscheibe, an welcher im Wechsel Abschnitte der Emitter-
und der angrenzenden Basiszone nebeneinander angeordnet sind, mit einem als Kontaktelektrode dienenden
leitfähigen Überzug abgedeckt und die Emitterzone kurzgeschlossen.
Claims (3)
1. Steuerbarer Halbleitergleichrichter mit wenigstens
vier Zonen abwechselnd entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps, von welchen wenigstens eine der
an die äußeren hochdotierten Emitterzonen angrenzenden, schwachdotierten Innenzonen sich durch die
jeweilige Emitterzone hindurch bis zu deren äußerer Oberfläche erstreckt und direkt mit einem auf dieser
Oberfläche angeordneten, leitfähigen, zur Kontaktierung dienenden Oberzug verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Durchgriff der Innenzone (1) durch die Emitterzone (2) bis zum
leitfähigen Oberzug eine aus mehreren, zu einer zusammenhängenden geometrischen Figur verbundenen,
stegförmigen Abschnitten (4) bestehende Aussparung in der Emitterzone vorgesehen ist, und
daß das Verhältnis der am leitfähigen Oberzug anliegenden Fläche der Aussparung zur Fläche der
Emitterzone 0,02 bis 0,05 beträgt
2. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Durchgriff der Innenzone vorgesehene Aussparung
kammförmig, rasterförmig oder mäanderförmig ausgebildet ist
3. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum
Durchgriff der Innenzone vorgesehene Aussparung sternförmig ausgebildet ist oder die Form eines
Ringes mit nach innen verlaufenden Strahlen aufweist
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