DE202008015056U1 - Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank - Google Patents
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Abstract
Schrank,
insbesondere Sicherheitsschrank, mit einem Korpus (1) sowie einer
Tür (2), welche in zumindest einem Drehpunkt (3) drehgelenkig
an den Korpus (1) angeschlagen ist, wobei der Drehpunkt (3) wenigstens
zum Öffnen und Schließen der Tür (2)
außerhalb des Korpus (1) verlagert wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der Drehpunkt (3) an einem gegenüber dem Korpus (10) im
Wesentlichen linear verschiebbaren Schubelement (5) ausgebildet
ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, mit einem Korpus sowie einer Tür, welche in zumindest einem Drehpunkt drehgelenkig an den Korpus angeschlagen ist, wobei der Drehpunkt zum Öffnen und Schließen der Tür außerhalb des Korpus verlagert wird.
- Ein Schrank des vorgenannten Aufbaus wird im Großen und Ganzen in der
DE 10 2004 062 308 A1 vorgestellt. Hier geht es im Kern um eine Scharniervorrichtung, welche mit einem ersten und einem zweiten Scharnierelement ausgerüstet ist. Außerdem ist ein Drehgelenk realisiert, um welches die beiden Scharnierelemente relativ zueinander drehbar gelagert sind. Das zweite Scharnierelement ist an einer Tür zum Verschließen der Öffnung eines Möbelkorpus befestigt. - Schränke und hier insbesondere Sicherheitsschränke, wie sie in der
DE 10 2005 003 163 A1 beschrieben werden, dienen im Allgemeinen dazu, im Inneren entzündliche Materialien wie beispielsweise Chemikalien oder andere brennbare Stoffe aufzunehmen. Aus diesem Grund genügen Sicherheitsschränke bestimmten Vorgaben, insbesondere was den erreichbaren Brandschutz angeht. Zu diesem Zweck werden solche Sicherheitsschränke üblicherweise aus schwer entflammbaren Materialien wie mineralischen Werkstoffen, Metallen, aber auch entsprechenden Kunststoffen oder Holzwerkstoffen sowie Kombinationen hiervon hergestellt. Die auf diese Weise erreichte Feuerschutzbeständigkeit wird im Allgemeinen in Minuten bei einer bestimmten Temperatur gemessen, beispielsweise 60 Minuten Beständigkeit bei 1000°C, was zur Brandschutzklasse S 60 korrespondiert. - Der Stand der Technik kann nicht in allen Punkten befriedigen. So verfügen Sicherheitsschränke im Allgemeinen über relativ große Wandstärken, was sowohl die Tür als auch den Korpus angeht. Als Folge hiervon steht eine nur geringe Korpusöffnung bei geöffneter Tür zur Verfügung. Das gilt jedenfalls für die meisten Sicherheitsschränke, bei denen der Drehpunkt drehgelenkig am Korpus vorhanden ist und eine Verlagerung des Drehpunktes zum Öffnen und Schließen der Tür außerhalb des Korpus nicht stattfindet. – Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
- Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen derartigen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, so weiter zu entwickeln, dass die zur Verfügung stehende Korpusöffnung möglichst groß gestaltet ist, um die Bevorratung und Entnahme von beispielsweise Chemikalien so einfach wie möglich zu gestalten.
- Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist bei einem gattungsgemäßen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass der Drehpunkt an einem gegenüber dem Korpus im Wesentlichen linear verschiebbaren Schubelement ausgebildet ist. Das heißt, im Rahmen der Erfindung ist die Tür mit ihrem Drehpunkt nicht drehgelenkig und direkt an den Korpus angeschlagen. Vielmehr erfolgt die Verbindung der Tür mit dem Korpus gleichsam indirekt, nämlich über das zwischengeschaltete und im Wesentlichen linear verschiebbare Schubelement. Denn die Tür ist mit ihrem Drehpunkt an das besagte Schubelement angeschlagen. Das Schubelement seinerseits lässt sich im Vergleich zum Korpus des Schranks im Wesentlichen linear verschieben. Dadurch wird der Drehpunkt der Tür wenigstens beim Öffnen oder zum Öffnen zusammen mit dem Schubelement noch außerhalb des Korpus verlagert.
- Diese lineare Verschiebbarkeit des Schubelementes gegenüber dem Korpus stellt also sicher, dass der Drehpunkt der Tür nach außerhalb des Korpus verlagert wird bzw. verlagert werden kann. Dies erfolgt meistens zum Öffnen und Schließen der Tür. Das heißt, um die Tür zu öffnen, wird zunächst das im Vergleich zum Korpus im Wesentlichen linear verschiebbare Schubelement aus dem Korpus um einen gewissen Betrag herausgezogen. Gleichzeitig tritt die Tür aus der Korpusöffnung heraus und bewegt sich von dem Korpus weg. Anschließend kann die Tür durch Aufschwenken geöffnet werden.
- Als Folge hiervon lässt sich der Drehpunkt türinnenseitig anordnen, was bei herkömmlichen Schränken nicht der Fall ist bzw. sich nicht realisieren lässt. Die türinnenseitige Anbringung des Drehpunktes stellt sicher, dass bei geöffneter Tür deren Türinnenseite und das Schubelement im Wesentlichen zueinander fluchten.
- Da das Schubelement an einer Korpusinnenseite angebracht ist, führt diese topologische Auslegung zugleich dazu, dass die Türinnenseite und die Korpusinnenseite im Wesentlichen zueinander fluchten, und zwar bei vollständig geöffneter Tür. Als Folge hiervon grenzt die geöffnete Tür die Korpusöffnung nicht ein, weil die Tür und insbesondere ihre Türinnenseite nicht mit der Korpusöffnung eine Überdeckung aufweist bzw. die Korpusöffnung in geöffnetem Zustand der Tür verkleinert wird. Dadurch steht die Korpusöffnung in ihrer vollständigen Größe für das Einbringen und die Entnahme von beispielsweise Chemikalien oder anderen sicherheitsrelevanten Stoffen (bei geöffneter Tür) zur Verfügung. Das erleichtert die Bestückung enorm und stellt zudem sicher, dass das gesamte Innenvolumen des Schrankes genutzt wird und auch genutzt werden kann. Hinzu kommt, dass etwaige Kollisionen bei der Entnahme solcher Chemikalien oder bei ihrer Platzierung im Korpusinneren mit der Tür nicht (mehr) stattfinden können. Dadurch ist die Sicherheit insgesamt und signifikant gesteigert.
- Es hat sich bewährt, wenn die eine oder die mehreren Schienen für die Führung des Schubelementes im Wesentlichen horizontal angeordnet ist bzw. horizontal angeordnet sind. In der Regel ist die besagte Schiene an die bereits angesprochene Korpusinnenseite angeschlossen. Meistens sind zwei parallel zueinander verlaufende Schienen realisiert. Aus Gründen der Stabilität hat es sich bewährt, wenn das Schubelement jeweils oberseitig und unterseitig in den beiden Schienen geführt wird. In die gleiche Richtung zielen Maßnahmen der Erfindung, dass Schubelement als Schubplatte auszugestalten.
- Eine besonders funktionsgerechte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement mit Rollen in die Schienen eingreift. Zu diesem Zweck sind die Schienen bzw. ist die wenigstens eine Schiene als Hohlprofil ausgebildet, welches die jeweilige Rolle umschließt.
- Schlussendlich ist die Tür in der Regel mit einer temperaturabhängig auslösbaren Schließeinrichtung ausgerüstet. Diese temperaturabhängig auslösbare Schließeinrichtung verfügt im Allgemeinen über einen federbeaufschlagten Türschließer, welcher bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur die Tür mit einer Schließkraft beaufschlagt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die geöffnete Tür beispielsweise im Brandfall automatisch geschlossen wird und die im Inneren befindlichen Chemikalien vor Hitzeeinwirkung schützt. Die besagte Schließeinrichtung mag in oder an einem Korpusboden angeordnet werden. Sie kann aber selbstverständlich auch im Bereich oder an einem Korpusdach platziert werden. Auch Anbringungen sowohl am Korpusboden als auch am Korpusdach sind denkbar und werden von der Erfindung umfasst.
- Insgesamt wird ein Schrank zur Verfügung gestellt, bei dem es sich regelmäßig um einen Sicherheitsschrank handelt, der unter eine bestimmte und vorgegebene Brandschutzklasse fällt. Ein solcher Sicherheitsschrank verfügt über eine relativ große Wandstärke seines Korpus wie der Tür. Erfindungsgemäß wird nun der Drehpunkt der drehgelenkig an den Korpus angeschlossenen Tür wenigstens zum Öffnen und Schließen der Tür außerhalb des Korpus verlagert.
- Zu diesem Zweck ist der Drehpunkt an dem gegenüber dem Korpus im Wesentlichen linear verschiebbaren Schubelement ausgebildet, befindet sich folglich türinnenseitig. Dadurch steht die Korpusöffnung bei geöffneter Tür in ihrer vollständigen Größe für das Befüllen und die Entnahme von beispielsweise Chemikalien zur Verfügung und wird nicht ganz oder teilweise durch die geöffnete Tür verdeckt. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
-
1 den erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank in perspektivischer Ansicht und -
2 einen Blick auf den Gegenstand nach1 aus Richtung X. - In den Figuren ist ein Schrank in der Ausführungsform als Sicherheitsschrank dargestellt. Der gezeigte Sicherheitsschrank dient primär dazu, feuer- oder hitzeempfindliche Stoffe wie beispielsweise Chemikalien zu bevorraten. Zu diesem Zweck genügt der dargestellte Sicherheitsschrank einer bestimmten Brandschutzklasse, beispielsweise S 60. Um die hierzu erforderliche Hitzeempfindlichkeit zu erreichen, verfügt der Schrank über eine relativ große Wandstärke und ist nach dem Ausführungsbeispiel mit einer Metallumhüllung ausgerüstet, in deren Inneren sich beispielsweise Mineralfaserplatten oder Kunststoffplatten respektive Holzwerkstoffplatten finden. Das ist selbstverständlich nicht einschränkend zu verstehen.
- Der Schrank respektive Sicherheitsschrank setzt sich in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einem Korpus
1 sowie einer drehgelenkig an den Korpus1 angeschlagenen Tür2 zusammen. Die Verbindung zwischen der Tür respektive Schwenktür2 und dem Korpus1 erfolgt über einen Drehpunkt3 bzw. eine durch ihn definierte Drehachse3 . - Im Rahmen der Erfindung lässt sich nun dieser Drehpunkt bzw. die Drehachse
3 wenigstens zum Öffnen und Schließen der Tür2 gegenüber dem Korpus1 außerhalb des Korpus1 verlagern. Dadurch steht unter dem Strich eine Korpusöffnung4 ohne Abdeckung in vollständiger Größe zur Verfügung, wie dies nachfolgend noch näher erläutert wird. - Die Verlagerung des Drehpunktes bzw. der Drehachse
3 aus dem Inneren des Korpus1 lässt sich am besten im Rahmen der2 erkennen. Hier ist die geöffnete Stellung der Tür2 dargestellt. Der Drehpunkt bzw. die Drehachse3 befindet sich außerhalb des Korpus1 und ist zu diesem Zweck an ein gegenüber dem Korpus1 im Wesentlichen linear verschiebbares Schubelement5 angeschlossen respektive an diesem ausgebildet. Tatsächlich befindet sich der Drehpunkt bzw. die Drehachse3 türinnenseitig der Tür2 , ist also an einer Türinnenseite2a der Tür2 angeordnet. In geöffnetem Zustand der Tür2 gegenüber dem Korpus1 fluchten die besagte Türinnenseite2a und das Schubelement5 im Wesentlichen. Da das Schubelement5 darüber hinaus an eine Innenfläche1a des Korpus1 angeschlossen ist, fluchten darüber hinaus im Wesentlichen die Innenfläche bzw. Türinnenseite2a der Tür2 und die Innenfläche1a des Korpus1 bzw. dessen Korpusinnenseite1a . Auf diese Weise steht bei geöffneter Tür2 die gesamte Korpusöffnung4 für das Befüllen und/oder die Entnahme von beispielsweise Chemikalien zur Verfügung. - Um dies im Detail zu erreichen, ist das Schubelement
5 im Ausführungsbeispiel als Schubplatte5 ausgestaltet. Das Schubelement bzw. die Schubplatte5 wird jeweils oberseitig und unterseitig an Schienen6 geführt, welche an die Korpusinnenseite1a angeschlossen sind. - Die beiden Schienen
6 verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander und jeweils entlang der Oberseite und der Unterseite des Schubelementes bzw. der Schubplatte5 . Dazu verfügt die Schubplatte bzw. das Schubelement5 über Rollen7 , welche in die zugehörige Schiene6 eingreifen. Tatsächlich ist die jeweilige Schiene6 als Hohlprofil ausgebildet, welches die hierin geführte Rolle7 ganz oder teilweise umschließt. - Schlussendlich erkennt man noch eine Schließeinrichtung
8 , die am Korpusboden1b angeordnet ist. Grundsätzlich könnte die Schließeinrichtung8 auch am Korpusdach1c angebracht werden, was allerdings nicht dargestellt ist. Mit Hilfe der Schließeinrichtung8 wird sichergestellt, dass die geöffnete Tür2 im Brandfall oder bei Hitzeeinwirkung automatisch geschlossen werden. Zu diesem Zweck verfügt die Schließeinrichtung8 über einen federbeaufschlagten Türschließer, welcher beispielsweise mit einem Schmelzlot ausgerüstet ist. Durch die beschriebene Hitzeeinwirkung wird das Schmelzlot verflüssigt und kann der Türschließer in Aktion treten, um die Tür2 zu verschließen. Das ist grundsätzlich bekannt, wozu auf dieDE 103 05 444 B4 oder dieDE 20 2004 004 855 U1 Bezug genommen wird. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004062308 A1 [0002]
- - DE 102005003163 A1 [0003]
- - DE 10305444 B4 [0024]
- - DE 202004004855 U1 [0024]
Claims (12)
- Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, mit einem Korpus (
1 ) sowie einer Tür (2 ), welche in zumindest einem Drehpunkt (3 ) drehgelenkig an den Korpus (1 ) angeschlagen ist, wobei der Drehpunkt (3 ) wenigstens zum Öffnen und Schließen der Tür (2 ) außerhalb des Korpus (1 ) verlagert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt (3 ) an einem gegenüber dem Korpus (10 ) im Wesentlichen linear verschiebbaren Schubelement (5 ) ausgebildet ist. - Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt (
3 ) an einer Türinnenfläche (2a ) der Tür (2 ) angeordnet ist. - Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (
5 ) an wenigstens einer Schiene (6 ) verschiebbar gelagert ist. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffneter Tür (
2 ) im Wesentlichen die Türinnenfläche (2a ) und das Schubelement (5 ) zueinander fluchten. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (
6 ) im Wesentlichen horizontal angeordnet ist. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (
6 ) an eine Korpusinnenseite (1a ) angeschlossen ist. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei parallel zueinander verlaufende Schienen (
6 ) vorgesehen sind. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (
5 ) jeweils oberseitig und unterseitig in den beiden Schienen (6 ) geführt wird. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (
5 ) als Schubplatte ausgebildet ist. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (
5 ) mit Rollen (7 ) in die als Hohlprofile ausgebildeten Schienen (6 ) eingreift. - Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (
2 ) mit einer temperaturabhängig auslösbaren Schließeinrichtung (8 ) ausgerüstet ist. - Schrank nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung (
8 ) an einem Korpusboden (1b ) angeordnet ist.
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- 2008-11-13 DE DE202008015056U patent/DE202008015056U1/de not_active Expired - Lifetime
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