DE20100026U1

DE20100026U1 - Vorrichtung zum Heben und Senken ("Liften") von Personen

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Publication number: DE20100026U1
Application number: DE20100026U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2001-01-02
Filing date: 2001-01-02
Publication date: 2001-04-12
Anticipated expiration: 2011-01-03

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben und Senken (&ldquor;Liften") von Personen, bestehend aus einer Standsäule, einem schwenkbaren Ausleger und einem am schwenkbaren Ausleger angeordneten Hebe- und Senkmechanismus, sowie einer damit verbundenen Lagerungsvorrichtung für Personen.

Derartige Vorrichtungen dienen beispielsweise Pflege- und Hilfspersonal in Krankenhäusern und betreuenden Einrichtungen dazu, bettlägerige oder immobile Personen zu heben oder zu verlagern. So sind festinstallierte Deckenliftsysteme bekannt, die entlang von Deckenschienen eine horizontale und vertikale Verlagerung einer Person ermöglichen (vgl. z.B. Produktbeschreibung des Deckenliftsystems &ldquor;SUMO 250" der Firma RehaMed Technology GmbH, Dietzenbach, Deutschland). Solche Systeme erlauben jedoch nur eine Verlagerung entlang des Schienensystems und können keine Schwenkbewegungen ausführen. Sogenannte mobile Patientenlifter (vgl. z.B. Produktbeschreibung der mobilen Patientenlifter PRIMO und CASA der Firma RehaMed Technology GmbH, Dietzenbach, Deutschland) erlauben eine mechanische oder elektrische Hebung und eine mechanische Bewegung auf Bodenrollen des gesamten Liftsystems. Diese Systeme erlauben einen Schwenk des gesamten Liftsystems auf den Bodenrollen oder eine Drehung um die Vertikalachse des Liftsystems. Ebenfalls existieren Hebe- und Senksysteme, die durch Neigung des gesamten Liftsystems das Anheben und Absenken einer Person ermöglichen. Nachteilig bei allen Systemen ist hierbei, dass die maximale bzw. minimale Hebung die Standhöhe des Liftsystems aus Standsicherheitsüberlegungen nicht überschreiten darf. Aus diesem Grunde kann mit diesen Liftsystemen keine Person in eine tiefer als das Bodenniveau gelegene Ebene, z.B. ein Wasserbecken oder Wannenelement, hinabgesenkt werden.

Bei festinstallierten, schwenkbaren Personenliftsystemen wird üblicherweise ein Seilmechanismus für den Hebe- und Senkvorgang benutzt. Im Seil wird durch das Schwenken eines Auslegers beim Hebe- und Senkvorrangig eine Torsion erzeugt, die zu einer Drehung im Seil und Pendelbewegungen um die Vertikale

der befestigten Stuhl- oder Liegeeinrichtung führt. Dies verhindert eine exakte Positionierung der Stuhlvorrichtung in den verschiedenen Ebenen und beeinträchtigt durch die Pendelbewegungen auch das Wohlbefinden der zu verlagernden Personen. Femer kann die Sicherheit der zu verlagernden Person durch die Pendelbewegungen gefährdet sein.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Personenliftsystem bereitzustellen, welches eine exakte Positionierung der zu verlagernden Person auf verschiedene Höhen, insbesondere aber auch unterhalb des Bodenniveaus des Liftsystems erlaubt und wobei ein Höchstmaß an Sicherheit und Bequemlichkeit für die betreffende Person gewährleistet wird.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die erfindungsgemäßen Merkmale im Anspruch 1. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Hebe- und Senkmechanismus teleskopierbar ausgestaltet ist und die Lagerungsvorrichtung torsionsfrei in der Vertikalen frei positionierbar ist. Dies ermöglicht eine sehr stabile, verrückungs- und verdrehungsfreie, aber auch sichere Positionierung der Lagerungsvorrichtung für Personen. Erreicht wird dies über teleskopierbar Längenglieder, die auf jede mögliche Teleskoplänge eingestellt werden können.

Der Hebe- und Senkmechanismus besteht aus mindestens zwei parallel zueinander angeordneten vertikal teleskopierbaren Längengliedern, wobei die teleskopierbaren Längenglieder wiederum aus einzelnen ineinander verschiebbaren Teleskopsegmenten bestehen. Die teleskopierbaren Längengliedern oder die Teleskopsegmente derselben sind mit dem jeweils korrespondierenden, parallel angeordneten Längenglied oder Teleskopsegment querverbunden und erhöhen damit die Stabilität des Hebe- und Senkvorganges der Lagerungsvorrichtung für Personen. Durch einen festen Verbund der obersten Teleskopsegmente der Längsglieder mit dem schwenkbaren Ausleger und den untersten Teleskopsegmente mit der Stuhlvorrichtung, wird eine vertikale Verdrehung während des Hebe- und Senkvorganges der Lagerungsvorrichtung für Personen verhindert. Jede mögliche Teleskoplänge kann mittels einer Seilwinde sehr genau eingestellt werden und erlaubt damit eine exakte, vertikale Positionierung der Lagerungsvorrichtung für Personen. Ein deutlich wahrnehmbares Einrasten der vorgewählten Schwenkpositionen der Anschlagsfixierungen ermöglicht eine exakte

horizontale Positionierung von vorgewählten Horizontalstellungen der Lagerungsvorrichtung für Personen.

Weiterhin sind die Längsglieder durch eine Schutzummantelung, insbesondere aus Metall, Kunststoff oder kunststoffverwandten Materialien, komplett umschlossen und gegen Umwelteinflüsse, insbesondere gegen Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine sehr stabile, verrückungs- und verdrehungsfreie Vorrichtung zum Verlagerung von Personen bereitgestellt, die eine horizontale und vertikale Verlagerung einer Person unter das Bodenniveau, z.B. in ein tiefergelegenes Becken, ertaubt.

Durch die abgeschlossene Bauweise ist ein Betrieb auch im Freien oder in einem Schwimmbad möglich. Die zu transportierende Person setzt sich hierzu in die erfindungsgemäße Stuhlvorrichtung und wird erst angehoben, dann über das Becken geschwenkt und anschließend in dasselbe hinabgesenkt. Denkbar ist, dass durch eine zweite (Hilfs)Person der Hebe- und Senkmechanismus ausgeführt wird, oder aber durch die betreffende Person selbst, die mittels Fernsteuerung den Hebe- und Senkmechanismus aktiviert und steuert.

Die Erfindung sieht vor, dass mit dem Hebe- und Senkmechanismus ein Seil verbunden ist, welches an der Stuhlvorrichtung befestigt ist. Über eine Seilwinde kann dann das Heben und Senken bewerkstelligt werden. Das Seil kann innerhalb der Teleskopsegmente oder zwischen den Längengliedern geführt sein.

Dies ermöglicht die torsionsfreie und sichere Anhebung und Absenkung der betreffenden Person. Alternativ kann aber auch ein pneumatisch arbeitender Hebe- und Senkmechanismus vorgesehen sein, d.h. auf ein Seil kann verzichtet werden und lediglich über einen oder mehrere Teleskopglieder kann pneumatisch die Stuhlvorrichtung gehoben und gesenkt werden.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den übrigen Unteransprüchen enthalten. Die Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Vorrich-

tung mit Blick auf die Standsäule und die Stuhlvorrich

tung verbunden mit dem schwenkbaren Ausleger;

Figur 2 eine weitere Seitenansicht auf die erfindungsgemäße

Vorrichtung mit Blick auf den Hebe- und Senkmechanismus, einschließlich der Stuhlvorrichtung;

Figur 2a eine Aufsicht auf den schwenkbaren Ausleger; Figur 2b eine Schnittansicht entlang der mit B in Figur 2a ge

kennzeichneten Schnittflächen durch die Standsäule und den schwenkbaren Ausleger;

Figur 3 eine Seitenansicht zu Beginn des Hebe-/Senk- und Schwenkvorganges; Figur 4 Seitenansicht nach ausgeführten Schwenkvorgang um

90°;

Figur 5 Seitenansicht nach ausgeführten Schwenk- und Senk

vorgangvorgang unter das Bodenniveau der Standsäule.

Die Figur 1 zeigt eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Blick auf die Standsäule 1 und den schwenkbaren Ausleger 2. Das Material der tragenden Teile dieser Konstruktion ist überwiegend aus Blech mit einer Dicke zwischen 4 mm bis 25 mm gefertigt. Die Standsäule 1 besitzt am Boden einen größeren Durchmesser und wird mittels geeigneter Verbindungselemente 12, wie z.B. Schrauben, fest am Boden oder auf einer stabilen Grundplatte fixiert (= Bodenniveau). Der Ausleger 2 ist durch eine Kugeldrehverbindung 13 drehbar mit der Standsäule 1 über eine Halterungsplatte 3 verbunden. Der Schwenkantrieb 15 ist über eine Halterung 5 fest mit dem Ausleger 2 verbunden und steuert über eine Zahnradanordnung 10 die Schwenkbewegung. An bestimmten Dreh-Positionen, z.B. bei 90° oder 180°, befinden sich Anschlagfixierungen 11, mit deren Hilfe eine exakte Drehpositionierung möglich ist. Durch deutlich wahrnehmbares Einrasten wird dem Benutzer zusätzlich ein bedienungsbereiter Zustand signalisiert.

Am stirnseitigen Ende des Auslegers 2 befindet sich eine Seifwinde 14, die über eine Halterung 4 fest mit dem Ausleger 2 verbunden ist. Das Seil der Seilwinde 14 ist über eine verrückungsfreie Befestigung 8 fest mit einer Stupfvorrichtung 6 verbunden. Mit dem Ausleger 2 sind ebenfalls teleskopierbare Längsglieder 16a und 16b fest verbunden, deren Durchmesser nach unten in Richtung der Stuhlvorrichtung 6 abnehmen. Die Längsglieder 16a und 16b sind über eine verrückungsfreie Befestigung 7 mit der Stuhlvorrichtung 6 verbunden. Das stimseitige Ende des Auslegers 2 ist durch eine Schutzabdeckung 9 verschlossen, die zur einfachen Montage und Wartung leicht abnehmbar ist.

In der Figur 2 ist eine weitere Seitenansicht aus einer anderen Perspektive auf die erfindungsgemäße Vorrichtung abgebildet. Erfindungsgemäß werden für eine verdrehungsfreie Hebung und Absenkung zwei parallele, teleskopierbare (vertikale) Längsglieder 16a und 16b über Befestigungen 7 an der Stuhlvorrichtung 6 arretiert. Jedes Teleskopelement eines Längsgliedes 16a ist durch eine (horizontale) Querverbindung 17 mit dem parallel verlaufenden Teleskopsegmentes des zweiten Längsgliedes 16b verbunden. Die Anzahl der Teleskopsegmente entspricht der Anzahl der Querverbindungen 17; in der Beispieldarstellung der Figur 2 z.B. fünf. Im angehobenen Zustand werden die Teleksopelemente quasi zusammengefächert und in abgesenktem Zustand auseinandergefächert.

Aus der Figur 2a wird die mittige Ausrichtung des Seilwinde 14 und der Kugeldrehverbindung 13 auf dem Ausleger 2 deutlich. Die Zahnradanordnung 10 des Auslegers 2 ist mittig zur Standsäule 1 angeordnet, wie in der Figur 2b zu sehen.

In der Figur 3 ist eine Außenansicht der Vorrichtung zum Heben und Senken von Personen skizziert. Die zu verlagernde Person nimmt in der Stuhlvorrichtung 6 Platz und startet, evtl. von einer Hilfsperson unterstützt, den Schwenkvorgang. Nach einer Drehung um 90° mit dem Uhrzeigersinn des Auslegers 2 befindet sich die zu verlagernde Person über einer tiefer als das Bodenniveau der Standsäule 1 liegen Fläche (Figur 4). Die dehnbare Ummantelung 18 der Längsglieder ist in einem gestauchten Zustand und umschließt die Längsglieder vollständig. Die anschließende Absenkung der Stuhlvorrichtung 6 unterhalb das

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Bodenniveau erfolgt stabil und verdrehungsfrei (Figur 5). Die Ummantelung der Längsglieder 18 dehnt sich entsprechend der jeweiligen Teleskoplänge der Längsglieder 16.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist voll elektronisch bedien- und steuerbar. Insbesondere die Bedienung der Vorrichtung ist über eine Kabel- oder Funksteuerung gegeben, die eine Verlagerung ohne weitere Hilfe, z.B. einer zweiten Person, ermöglicht (nicht näher dargestellt).

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Bezugszeichen

1 Standsäule

2 Schwenkbarer Ausleger

3 Halterungsplatte des Schwenkantriebes 4 Halterung des Hebe- und Senkantriebes

5 Halterung des Schwenkantriebes

6 Stuhlvorrichtung (= Lagerungsvorrichtung)

7 Verrückungsfreie Befestigung der Stuhlvorrichtung an die Längsglieder (24)

8 Verrückungsfreie Befestigung der Stuhlvorrichtung (6) an den Hebe- und

Senkantrieb (14)

9 Schutzdeckel für die Montage des Hebe- und Senkantriebes (14) und der parallelen Längsglieder (16a und 16b)

10 Zahnradanordnung zur Ansteuerung des schwenkbaren Auslegers (2) 11 Anschlagfixierung des schwenkbaren Auslegers (2)

12 Befestigungsvorrichtung der Standsäule (1) auf einem festen Untergrund

13 Kugeldrehverbindung des schwenkbaren Auslegers (2)

14 Seilwind
14a Seil

15 Schwenkantrieb

16aTeleskopierbares, Längsglied

16b Teleskopierbares, paralleles Längsglied

17 Querverbindungen der Teleskopsegmente

18 Ummantelung der teleskopierbaren Längsglieder (16a und 16b) 19 Teleskopsegmente

Claims

1. Vorrichtung zum Heben und Senken ("Liften") von Personen, bestehend aus einer Standsäule, einem schwenkbaren Ausleger und einem am schwenkbaren Ausleger angeordneten Hebe- und Senkmechanismus, sowie einer damit verbundenen Lagerungsvorrichtung für Personen, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebe- und Senkmechanismus teleskopierbar ausgestaltet ist und die Lagerungsvorrichtung (6) torsionsfrei in der Vertikalen frei positionierbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebe- und Senkmechanismus aus mindestens zwei parallel zueinander angeordneten vertikal teleskopierbaren Längengliedern (16a und 16b) besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die teleskopierbaren Längenglieder (16) aus einzelnen ineinander verschiebbaren Teleskopsegmenten (19) bestehen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die teleskopierbaren Längengliedern (16) oder die Teleskopsegmente (19) derselben mit dem jeweils korrespondierenden, parallel angeordneten Längenglied (16) oder Teleskopsegment (19) querverbunden sind.

5. Vorrichtung nach den Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverbindung über Querverbinder (17) erfolgt.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Teleskopsegmente (19) nach unten in Richtung der Stuhlvorrichtung (6) abnimmt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebe- und Senkmechanismus eine Seilwinde (14) aufweist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (14a) der Seilwinde (14) innerhalb der Teleskopsegmente (19) oder zwischen den Längengliedern (17) geführt ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebe- und Senkmechanismus pneumatisch oder hydraulisch ausgestaltet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerungsvorrichtung (6) eine Stuhlvorrichtung ist.

11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die obersten Teleskopsegmente (19) der Längsglieder (16) fest mit dem schwenkbaren Ausleger (2) und die untersten Teleskopsegmente mit der Stuhlvorrichtung (6) verbunden sind.

12. Vorrichtung nach Anspruch einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerungsvorrichtung (6) bis unterhalb des Bodenniveaus der Standsäule (1) verfahrbar ist.

13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (2) ein Vielkugelauflager (13) aufweist und über dasselbe mit der Standsäule (1) schwenkbar verbunden ist.

14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine exakte horizontale Positionierung von vorgewählten Horizontalstellungen der Stuhlvorrichtung (6) mittels vorgewählter Schwenkpositionen von Anschlagsfixierungen (11) am Ausleger (2) erreichbar ist.

15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsglieder (17) durch eine Schutzummantelung (18) vollständig umschlossen sind.