DE2007964B2 - Verfahren und Gerät zur Bestimmung des Frischeverlustes einer Nahrungsmittelprobe - Google Patents
Verfahren und Gerät zur Bestimmung des Frischeverlustes einer NahrungsmittelprobeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Frischeverlustes einer Nahrungsmittelprobe,
deren elektrisches Ersatzschaltbild in Form einer Parallelschaltung eines Ohmschen Widerstan-
des R und einer Kapazität C dargestellt werden kann,
bei welchem eine Wechselspannung an die Probe angelegt wird.
Es ist bekannt, daß sich sowohl die Kapazität C als auch der Widerstand R einer Nahrungsmittelprobe,
beispielsweise eines Fisches, mit der Zeit ändern.
Aus Beythien/Diemair. »Laboratoriiimsbuch
für der; Lebensmittelchemiker«. 8. Auflage 1%3,
Seite 99, ist die Messung der elektrischen Leitfähigkeit und des Widerstandes einer Nahrungsmittelprobe bekannt.
Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur schlecht beispielsweise zum Prüfen von Fischen, da
der Widerstand R am Anfang der Lagerzeit eines Fisches in Eis stark abfällt und dieser Abfall gegen Ende
der möglichen Lagerzeit eines Fisches sehr viel geringer wird.
Aus der britischen Patentschrift 1 006 686 ist ein weiteres Verfahren bekannt, bei welchem der Wechselstromwiderstand
einer Nahiungsmittelprobe bei zwei verschiedenen Meßfrequenzen gemessen wird.
Das Verhältnis dieser beiden gemessenen Wechselstromwiderstände zueinander wird als Maß für den
Frischezustand der betreffenden Nahrungsmittelprobe verwendet. Dabei wird die Tatsache ausgenützt,
daß der Wechselstromwiderstand der Nahrungsmitteiprobe einen kapazitiven Anteil enthält. Ein Nachteil
dieses Verfahrens liegt darin, daß es wegen der Messung bei zwei verschiedenen Meßfrequenzen umständlich
ist. Außerdem sind beispielsweise bei der Untersuchung von Fischen die Ergebnisse dieses Verfahrens
von der örtlichen Anbringung der Meßelektroden auf dem Fisch abhängig und es ist dabei ferner
erforderlich, daß die Meßelektroden völlig sauber sind und daß die Haut des Fisches unterhalb der Elektroden
unverletzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs dargelegten Art so auszubilden,
daß eine Qualitätskontrolle von Nahrungsmitteln billig, schnell und unabhängig von der Geometrie der
betreffenden Nahrungsmittelprobe durchgeführt werden kann.
Im Sinne der Lösung dieser Aufgabe ist ein solches Verfahren zur Bestimmung des Frischeverlustes einer
Nahrungsmittelprobe gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt RC oder der Gütefaktor
Q = 2π f RC oder der Phasenwinkel Φ zwischen
der angelegten Spannung und dem Strom durch die Probe bei einer bestimmten Frequenz gemessen
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, daß das Meßergebnis sowohl von der Geometrie
der Meßelektroden als auch von der Geometrie der Probe unabhängig ist, da nicht nur der Widerstand R
oder die Kapazität C jeweils für sich alkine betrachtet werden, sondern stets das Produkt RC bzw. der diesem
proportionale Gütefaktor Q oder der ebenfalls proportionale Phasenwinkel Φ bei einer bestimmten
Meßfrequenz gemessen wird. Wie oben bereits erwähnt wurde, ist es bekannt, daß beispielsweise bei
Fischen der Widerstand R am Anfang der Lagerzeit des Fisches in Eis stark abfällt und daß dieser Abfall
gegen Ende der möglichen Lagerzeit des Fisches sehr viel geringer wird, während andererseits die Kapazität
C während der ersten zehn Lagertage praktisch konstant bleibt und dann während der übrigen Lager
zeit abfällt. Die Erfindung beruht jedoch auf der überraschenden Erkenntnis, daß das Produkt RC während
der gesamten Lagerzeit des Fisches etwa linear abnimmt. Da beim erfindungsgemäßen Verfahren nur
eine einzige Meßfrequenz Anwendung findet und die Messung nicht an irgendeiner bestimmten Stelle der
Nahrungsmittelprobe stattfinden muß, ergibt sich ein
schneller und einfacher Meßvorgang.
Aus W. Lück, »Feuchtigkeits-Grundlagen, Messen, Regeln«, München und Wien 1964, Seiten 206
bis 208, sind Verfahren zu: Materialfeuchte-Messung bekannt, wobei es sich um Methoden zur Bestimmung
ίο des Wassergehalts von Proben über die Messung der
die Elektrizitätskonstante oder des dielektrischen Verlustfaktors ton ö handelt. Dieser ton ö ist zwar
dem Kehrwert des Produkts RC proportional, er ergibt jedoch nicht die erforderliche lineare Beziehung
zur Anzeige des Alters von Nahrungsmittelproben und kann aus diesem Grund dazu nicht geeignet sein.
Die Erfindung betrifft ferner ein Gerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit zwei
mit der betreffenden Nahrungsmittelprobe in Kontakt bringbaren Eiektrodenpaaren, ferner mit einer mit
dem ersten Elektrodenpaar verbundenen Wechselspannungsquelle zum Anlegen einer Wechselspannung
an die Probe und mit einer mit dem zweiten Elektrodenpaar verbundenen Spannungsabgreifschaltung
zum Abgreifen einer über der Probe liegenden Spannung.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es wichtig, eine Polarisierung an den
Meßelektroden zu verhindern. Durch die Polarisierung der Grenzflächen zwischen den Elektroden und
der Nahrungsmittelprobe werden bei der Messung mit niedrigen Frequenzen falsche Meßergebnisse erzielt.
Große Meßfehler ergeben sich insbesondere bei der Messung einer kleinen kapazitiven Komponente, die
zu einer kleinen Widerstandskomponente parallel liegt, wie es bei biologischen Geweben der Fall ist.
Ein Gerät der obengenannten Art ist deshalb gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannungsabgreifschaltung eine im Vergleich zur Impedanz der Probe hohe Eingangsimpedanz aufweist,
so daß der durch die Spannungsabgreifschaltung verursachte Stromfluß so klein ist, daß keine Polarisierung
der Grenzflächen zwischen den Elektroden des zweiten Elektrodenpaares und der Probe entsteht,
und daß eine Abtasteinrichtung zur Messung des durch die Probe fließenden Stromes und eine Auswerteschaltung
vorgesehen sind, die aus der mittels des zweiten Elektrodenpaares abgegriffenen Spannung
und dem mittels der Abtasteinrichtung gemessenen Strom ein dem Produkt RC oder dem Gütefaktor Q
oder dem Phasenwinkel Φ entsprechendes Signal erzeugt.
Zur Messung des Phasenwinkels Φ zwischen der abgegriffenen Spannung und dem gemessenen Strom
sind die Spannungsabgreifschaltung und die Abtasteinrichtung an eine Phasenvergleicherschaltung angeschlossen,
deren Ausgang mit einer Meßeinrichtung zur Pi isenwinkelmessung verbunden ist.
Zwecks Messung des Phasenwinkels ist vorzugsweise eine Verzögerungsschaltung vorgesehen, mittels
welcher der Phasenwinkel des gemessenen Stromes zur Erzeugung eines Steuersignals für die Phasenvergleicherschaltung
um 90° drehbar ist. Die Phasenvergleicherschaltung ist immer dann, wenn das Steuersignal
eine bestimmte Polarität aufweist, für das von der Spannungsabgreifschaltung gelieferte Signal zugänglich.
Das Ausgangssignal der Phasenvergleicherschaltung wird der Meßeinrichtune zugeführt, welche
aus einem Integrator und einer Anzeigeeinrichtung besteht.
Damit die Spannungsabgreifschaltung der zu messenden Probe praktisch keinen Strom entnimmt, weist
sie einen Differenzverstärker und zwei Schaltungen mit hohem Eingangswiderstand auf, über welche die
Elektroden des zweiten Elektrodenpaars mit den beiden Eingängen des Differenzverstärkers verbunden
sind.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geräts sind die Spannungsabgreifschaltungen
und die Abtasteinrichtung jeweils an einen von zwei Schaltkreisen zur Erzeugung von
Rechteckwellensignalen angeschlossen, welch letztere eine feste Phasenbeziehung zur abgegriffenen Spannung
bzw. zum gemessenen Strom haben, und es ist ein mit den beiden Schaltkreisen verbundener Signalgeber
vorgesehen, welcher jeweils während der Intervalle zwischen dem Auftreten der Vorder- oder Hinterflanken
des Rechteckwellensignals des einen Schahkreises und dem Auftreten der jeweils darauffolgenden
Vorder- oder Hinterflanken des Rechteckwellensigr-als
des jeweils anderen Schaltkreises einen konstanten Ausgangsstrom erzeugt.
Der eine der beiden Rechteckwellcn erzeugenden Schaltkreise ist vorzugsweise über einen Differenzverstärker
mit hohem Eingangswiderstand mit den Elektroden des zweiten Elektrodenpaars verbunden,
so daß beim Spannungsabgriff der Probe praktisch kein Strom entzogen wird. Der andere Rechleckwellen
erzeugende Schaltkreis enthält einen weiteren Differenzverstärker mit hohem Eingangswiderstand,
dessen beide Eingänge mit den beiden Anschlüssen eines mit den Elektroden des ersten Elektrodcnpaars
in Reihe geschalteten und die Stromabtasteinrichtung bildenden Widerstands verbunden sind. Hierdurch
wird also ebenfalls ohne Beeinflussung des Stroms der ein Maß für den Strom darstellende Spannungsabfall
am Widerstand gemessen.
Bevorzugte Ausführungsformen der Elektroden des erfindungsgemäßen Geräts bilden Gegenstand
von Unteransprüchen.
Einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
beispeilsweise beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform
eines Geräts zur Ausführung des Verfahrens.
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform
eines Geräts zur Ausführung des Verfahrens,
Fig. 3 einen Axialschnitt durch eine bevorzugte
Ausführungsform eines Meßkopfes des Geräts,
Fig. 4 eine Ansicht der Meßfläche einer weiteren Ausführungsform eines Meßkopfes, und
Fig. 5 ein Diagramm, weiches die Änderung des
elektrischen Gütefaktors Q bei bestimmten Fischarten mit zunehmender Zeit zeigt.
/ur Messung des Frischezustands einer Nahrungsmitielprobe.
beispielsweise einer Fischprobe, mittels des in Fig. 1 dargestellten Geräts werden vier Elektroden
11, 12. 13 und 14 eines Meßkopfes 10 mit
der betreffenden Nahrungsmittelprobe in Berührung gebracht F.in Oszillator 15 liefert eine sinusförmige
\\ eehseispiinnung mit einer Frequenz von 2 kHz. welche
ubei einen V'erstäiker 16 an die Elektroden 11
und 14 und einen Reihenwiderstand 20 gelangt, so dal* em Stromfluß durch die Nahrungsmittelprobe und
durch den Reihenwiderstand 20 erzeugt wird. Di beiden Elektroden 12 und 13 greifen auf dem zwi
sehen den beiden Elektroden 11 und 14 liegenden Tei der Nahrungsmittelprobe ein Spannungssignal ab
welches über zwei Schaltungen 18 und 19 mit hoherr Eingangswiderstand an die beiden Eingänge eine;
Differenzverstärkers 17 gelangt. Die Eingangswider stände der beiden Schaltungen 18 und 19 sind jeweil;
größer als K)7 Ohm, so daß der Nahrungsmittelprobc
ίο durch die Elektroden 12 und 13 ein praktisch vernachlässigbarer
Strom entzogen wird und Polarisa tionseffekte vermieden werden. Für Schaltungen mil
derart hohen Eingangswiderständen eignen sich Ope rationsverstärker mit hohem Verstärkungsfaktor, be
welchen das Verstärkerelement der ersten Verstärkerstufe ein Feldeffekttransistor ist. Die Elektroden
12 und 13 sind dann jeweils mit dem Gate-Anschluß des Feldeffekttransistors der jeweils zugeordneten
Schaltung verbunden.
Das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 17 gelangt an eine Spannungsregelschaltung 21, deren
Ausgangssignal bei Anliegen eines eine Mindestgröße aufweisenden Eingangssignals konstant und mit dem
Eingangssignal in Phase ist. Zur Herstellung eines Ausgangssignals mit konstanter Amplitude liegt im
Gegenkopplungszweig der Schaltung 21 ein Thermistor. Das Ausgangssigna! der Schaltung 21 wird einer
Phasenvergleicherschaltung 22 zugeführt.
Das am Widerstand 20 abgegriffene, den durch den Widerstand 20 und durch die Nahrungsmittelprobe
fließenden Strom darstellende Signal wird in einer Verzögerungsschaltung 23 um 90° phasenverschoben,
danach in einem Verstärker 24 verstärkt und schließlich in einer wellenformenden Schaltung 25 in
ein Rechtecksignal umgeformt. Dieses Rechtecksignal wird dem Steueranschluß der Phasenvergleicherschaltung
22 zugeführt, so daß dieser jeweils während altcrnierendei Halbperiodcn der Rechteckwelle geöffnet
ist.
Alternierende, jeweils haibe Periodendauer aufweisen
Je Signalanteile des an den Elektroden 12 und
13 abgegriffenen Signals werden in einem nicht dargestellten
Glättungsschaltkreis integriert und danach von einem Verstärker 26 verstärkt. Mit dem Verstärkerausgang
ist ein Gleichstrommeßgerät 27 verbunden.
Ist das von den beiden Elektroden 12 und 13 abgegriffene
Spannungssignal gegenüber dem am Widerstand 20 abgegriffenen, in der Verzögeningsschaltung
23 bereits um 9<!c phasenverschobenen Signal g^nau
um 90' phasenverschoben, d. h. wenn die Nahrungsmittelprobe einen rein Ohmschcn Widerstand darstellt,
so ist der Mittelwert der durch die Phasenvergleicherschaltung 22 hindurchgelangten altemieren-
:5 den Signalanteile Null, und das Meßinstrument 27
zeigt Null an. Ist jedoch ein kapazitiver Widerstand vorhanden und tritt folglich ein Phasenwinkel auf. so
ist der Mittelwert der alternierenden Signalantcile ungleich Null, und das Meßinstrument 27 gibt eine dem
Phasenwinkel proportionale Anzeige. Auf Grund der Spannungsregelschaltung 21 ist die Anzeige des Meßinstruments
von der Amplitude der Potentialdiffercn/ zwischen den Elektroden 12 und 13 unabhängig.
Fi g. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Ge-
räts zur Messung des Frischezustands einer Nahrungsmittelprobe,
bei welchem gleiche Teile wie bei dem Gerät nach Fig. I wiederum mit gleichen Bczugsziffern
bezeichnet sind. In dem Blockschaltbild nach
Fig. 2 sind die an bestimmten Stellen der Schaltung
auftretenden Signalformen eingezeichnet.
Ein Oszillator 15 liefert wiederum eine sinusförmige
Wechselspannung mit einer Frequenz von 2 kHz, welche über die Elektroden 11 und 14 des Meßkopfes
10 einen Stronfluß in der Nahrungsmittelprobe und in einem dazu in Reihe liegenden Widerstand 20 erzeugt.
Das mit den beiden Elektroden 12 und 13 abgegriffene Spannungssignal wird einem Differenzverstärker
40 zugeführt. Der Eingangswiderstand des Differenzverstärkers beträgt wiederum mindestens
K)7 Ohm, so daß der Stromfluß durch die Nahrungsmittelprobe praktisch nicht beeinflußt wird und keine
Polarisationseffekte auftreten.
Das sinusförmige Ausgangssignal des Differenzverstärkers 40 wird einem Verstärker 41 mit so großem
Verstärkungsfaktor zugeführt, daß an seinem Ausgang 42 ein rechteckförmiges Ausgangssigna! erscheint.
Das am Widerstand 20 abgegriffene sinusförmige Signal wird einem Differenzverstärker 43 zugeführt,
dessen Ausgangssignal an der Klemme 44 ebenso wie dasjenige des Verstärkers 41 rechteckförmig ist.
Die in positiver Richtung ansteigende Vorderflanke des Signals an der Klemme 44 bewirkt, daß ein Stromgenerator
45 einen Strom mit konstantem Wert i, an ein Meßinstrument 46 abgibt. Tritt anschließend die
in positiver Richtung ansteigende Vorderflanke des Signals an der Klemme 42 auf, so beendigt der Stromgenerator
den an das Meßinstrument 46 abgegebenen Stromimpuls. Da der Widerstand zwischen den Elektroden
12 und 13 einen kapazitiven Anteil aufweist, eilt die am Widerstand 20 abfallende Spannung der
zwischen den Elektroden 12 und 13 abgegriffenen Spannung vor. Diese Zeitvoreilung A t hat den Wert
Φ 2 π f. Da der Stromgenerator 45 einen Strom mit konstantem Wert abgibt, ist leicht einzusehen, daß der
vom Meßinstrument 46 gemessene mittlere Gleichstrom i2 den Wert Φ ΐ,/2π aufweist, vorausgesetzt,
daß die Ansprechzeit dieses Meßinstruments im Verhältnis zu 1/f groß ist.
Da die Oberflächentemperatur einer Nahrungsmittelprobe,
beispielsweise einer Fischprobe, den gemessenen Phasenwinkel beeinflußt, ist dem Meßinstrument
46 ein Thermistor 47 vorgeschaltet. Der Widerstand des Thermistors fällt um 4%/° C und der
Gütefaktor einer Fischprobe um 2%/° C ab. Die Widerstände des Meßinstruments 46 und des Thermistors
47 sind daher bei 0° C gleich.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Gerät kann der Thermistor anstatt in den Gegenkopplungszweig der
Spannungsregelschaltung 21 auch als Vorwiderstand dem Operationsverstärker 26 vorgeschaltet sein.
Fig. 3 zeigt einen die Elektroden 11, 12, 13 und 14enthaltenden Meßkopf für das Gerät nach Fig. 1
5 oder Fig. 2. Die Elektroden 11 und 14 sind als hohle
Graphitzylinder ausgebildet, und die Elektroden 12 und 13 sind stabförmig und bestehen aus rostfreiem
Stahl. Die Elektrode 12 befindet sich innerhalb der hohlen Elektrode 11 und ist durch eine Isolation 30
ίο von dieser getrennt, und die Elektrode 13 ist gleichermaßen
innerhalb der Elektrode 14 angeordnet. Die Elektroden sind in einen Block 31 aus Isolationsmaterial
eingelassen und können mit ihren Stirnseiten mit der Nahrungsmittelprobe in Berührung gebracht werden.
Der Thermistor 47 ist ohne Kapselung in einer halbkugeligen Vertiefung einer Aluminiumscheibe 48
angeordnet. Die Oberfläche der Aluminiumscheibe ist in der Nähe des Thermistors eloxiert.
Die Elektrodenanordnung im Meßkopf nach Fig. 3
hat den Vorteil, daß ein großes Signal/Rausch-Verhältnis erzielt wird, da die größtmögliche Potentialdifferenz
zwischen den beiden Stromelektroden 11 und 14 gemessen wird. Bei vier in einer Reihe angeordneten
Elektroden wäre die meßbare Potentialdiffcrenz beträchtlich geringer.
Eine weitere Ausführungsform eines Meßkopf es ist
in F i g. 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsfoi m sind
alle Elektroden konzentrisch ineinander angeordnet.
Die äußere Elektrode 11 ist als Graphitzylinder ausgebildet, innerhalb welchem die beiden als koaxiale
Stahlzylinder ausgebildeten Elektroden 12 und 13 angeordnet
sind. Die innerste Elektrode 14 ist ais Graphitstab ausgebildet.
Die in Fig. 5 dargestellte Kennlinie gibt fur (ine
Fischprobe die Beziehung zwischen dem Q-Wert unc der Anzahl der seit dem Tod des Fisches vergangener
Kühltage an.
Außer bei Verwendung des Meßkopfes nach V '·;; 4
ist das Meßergebnis in gewissem Maße davon abhängig,
ob die Nahrungsmittelprobe eine gewisse strukturelle Orientierung besitzt. In diesem Fall sollte;; Ok
Berührungsmittelpunkte der Elektroden etwa n.-cl
der Orientierung der Probenstruktur ausgericlr.e!
sein.
Bei der Untersuchung von Fischen muß zur f'ti
stellung gleicher Meßbedingungen eine Vereinbarenj
getroffen werden, ob die Fische mit oder ohne Kau getestet werden, da bei einem Fisch mit Hau! ,.la:
Meßergebnis weitgehend vom Q-Wert der Fischhau abhängig ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409529/31
Claims (11)
1. Verfahren zur Bestimmung des Frischeverlustes
einer Nahrungsmittel obe, deren elektrisches Ersatzschaltbild in Form einer Parallelschaltung
eines Ohmschen Widerstandes R und einer Kapazität C dargestellt werden kann, bei welchem
eine Wechselspannung an die Probe angelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt
RC oder der Gütefaktor Q = 2π/ RC oder der
Phasenwinkel Φ zwischen der angelegten Spannung und dem Strom durch die Probe bei einer
bestimmten Frequenz gemessen wird.
2. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit zwei mit der betreffenden Nahrungsmittelprobe in Kontakt bringbaren Elektrodenpaaren,
ferner mit einer mit dem ersten Elektrodenpaar verbundenen Wechselspannungsquelle
zum Anlegen einer Wechselspannung an die Probe und mit einer mit dem zweiten Elektrodenpaar
verbundenen Spannungs-Abgreifschaltung zum Abgreifen einer über der Probe liegenden
Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsabgreifschaltung (17, 18, 19, 21) eine
im Vergleich zur Impedanz der Probe hohe Eingangs-Impedanz
aufweist, so daß der durch die Spannungs-Abgreifschaltung verursachte Stromfluß
so klein ist, daß keine Polarisierung der Grenzflächen zwischen den Elektroden (12, 13)
des zweiten Elektrodenpaares und der Probe entsteht,
und daß eine Abtasteinrichtung (20) i'.ur Messung des durch die Probe fließenden Stromes
und eine Auswerteschaltung (22, 26) vorgesehen sind, die aus der mittels des zweiten Elektrodenpaares
abgegriffenen Spannung und dem mittels der Abtasteinrichtung gemessenen Strom ein dem
Produkt RC oder dem Gütefaktor Q oder dem Phasenwinkel Φ entsprechendes Signal erzeugt.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsabgreifschaltung (17,
18,19,21) und die Abtasteinrichtung (20) an eine Phasenvergleicherschaltung (22) angeschlossen
sind, deren Ausgang mit einer Meßeinrichtung (26, 27) zur Messung des Phasenwinkels Φ zwischen
der abgegriffenen Spannung und dem gemessenen Strom verbunden ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verzögerungsschaltung (23, 24,
25) vorgesehen ist, mittels welcher der Phasenwinkel des gemessenen Stromes zur Erzeugung eines
Steuersignals für die Phasenvergleicherschaltung (22) um 90° drehbar ist, daß ferner die
Phasenvergleicherschaltung (22) immer dann, wenn das Steuersignal eine bestimmte Polarität
aufweist, für das von der Spannungsabgreifschaltung (17, 18, 19, 21) gelieferte Signal zugänglich
ist, und daß die Meßeinrichtung (26, 27), an welche das Ausgangssignal der Phasenvergleicherschaltung angelegt ist, aus einem Integrator (26)
und einer Anzeigeeinrichtung (27) besteht.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsabgreifschaltung (17, 18,19, 21) einen Differenzverstärker
(17) und zwei Schaltungen (18 und 19) mit hohem Eingangswiderstand aufweist, über welche
die Elektroden (12, 13; des zweiten Elektrodenpaares mit den beiden Eingängen des Differenz-
Verstärkers verbunden sind (Fig. 1).
6. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsabgreifschaltung (17,
18,19,21) und die Abtasteinrichtung (20) jeweils an einen von zwei Schaltkreisen (41, 43) zur Erzeugung
von Rechteckwellensignalen angeschlossen sind, welch letztere jeweils eine feste Phasenbeziehung
zur abgegriffenen Spannung bzw. zum gemessenen Strom haben, und daß ein mit den
beiden Schaltkreisen (41, 43) verbundener Signalgeber (45) vorgesehen ist, welcher jeweils
während der Intervalle zwischen dem Auftreten der Vorder- oder Hinterflanken des Rechteckweilensignals
des einen Schaltkreises (z.B. 41) und dem Auftreten der jeweils darauffolgenden Vorder-
oder Hinterflanken des Rechteckwellensignals des jeweils anderen Schaltkreises (z. B. 43J
einen konstanten Ausgangsstrom erzeugi (Fig. 2).
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Rechteckwellen erzeugende
Schaltkreis (41) über einen Differenzverstärker (40) mit hohem Eingangswiderstand mit den
Elektroden (12,13) des zweiten Elektrodenpaares verbunden ist und daß der andere Rechteckwellen
erzeugende Schaltkreis (43) einen weiteren Differenzverstärker mit hohem Eingangswiderstand
enthäU. dessen beide Eingänge mit den beiden Anschlüssen eines mit den Elektroden (11 und 14)
des ersten Elektrodenpaares in Reihe geschalteten und die Stromabtasteinrichtung (20) bildenden
Widerstandes verbunden sind.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (11.
14) des ersten Elektrodenpaares aus Graphit und die Elektroden (12. 13) des zweiten Elektrodenpaares
aus Stahl bestehen.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurcn gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen
sämtlicher Elektroden (11, 12, 13, 14) in einet gemeinsamen Ebene liegen und diese Elektroden
als konzentrisch ineinanderliegende, kreisförmige oder anders geformte Ringe ausgebildet sind, und
daß der äußerste und der innerste Ring durch die Elektroden (11, 14) des ersten Elektrodenpaares
gebildet sind (Fig. 4).
10. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 8. dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen
sämtlicher Elektroden (11, 12, 13, 14) in einei gemeinsamen Ebene liegen und daß die beider
Elektroden (11,14) des ersten Eiektrodenpaares jeweils als Ring ausgebildet sind, innerhalb welchem
jeweils eine Elektrode (12 bzw. 13) des zweiten Elektrodenpaares angeordnet ist (Fig. 3)
11. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 10
dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Nähe dei Elektroden (11,12,13,14) angeordnetes, von dei
Oberflächentemperatur der Probe beeinflußbares Bauelement (47) mit sich temperaturabhängig ändernder
elektrischer Charakteristik zur Temperaturkompensation vorgesehen ist.
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