DE2040896B2 - Unterdruck-Abwassersystem - Google Patents
Unterdruck-AbwassersystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Unterdruck-Abwassersystem,
bei dem die von den Abwasseranfallstellen kommenden Kanäle bzw. Rohrleitungen in einen
Sammelbehälter münden.
Bei bekannten Unterdruck-Abwassersystemen steht der am Auslaß des Abwassersystems befindliche
Sammelbehälter unter Unterdruck, was bedeutet, daß dieser Sammelbehälter seiner Bauweise nach als
Druckkessel ausgebildet ist. Daher muß der Sammelbehälter verhältnismäßig stabil ausgeführt werden und
verhältnismäßig dicke Wandungen haben, wodurch seine Herstellung aufwendig wird. Darüber hinaus ist
das Entleeren des Sammelbehälters unbefriedigend, weil der Betrieb des gesamten Unterdrucksystems
während des Entleerungsvorganges unterbrochen werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des vorstehend beschriebenen Abwassersystems
zu beseitigen und ein System zu schaffen, welches unmittelbar bei jedem beliebigen Sammelbehälter
anwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen den Kanälen bzw. Rohrleitungen und dem
Sammelbehälter eine Entleerungsvorrichtung mit einer oberen Kammer und einer unteren Kammer eingeschaltet
ist, deren obere Kammer mit den Kanälen bzw. Rohrleitungen und über ein Rückschlagventil mit der
unteren Kammer verbunden ist, die durch über ein Ventil wahlweise anschließbare Leitungen entweder mit
einer Unterdruckquelle oder mit der freien Atmosphäre verbindbar ist und weiterhin über ein Rückschlagventil
mit dem Sammelbehälter in Verbindung steht.
Das die beiden Kammern enthaltende System hat den Vorteil, daß es kontinuierlich arbeitet, und zwar ohne
Rücksicht darauf, was mit dem Sammelbehälter geschieht Es ist somit nicht mehr erforderlich, diesen
Sammelbehälter besonders stark auszubilden, d. I.. wie einen Druckkessel zu dimensionieren, da er nicht unter
einem Unter- oder Überdruck gegenüber der freien Atmosphäre steht Da der Abwassersammelbehälter
vom Unterdrucksystem getrennt angeordnet ist und wie ein üblicher Flüssigkeitssammelbehälter funktioniert,
können sich auch Arbeiten am Sammelbehälter, beispielsweise seine Entleerung, auf die Funktionsweise
des Unterdrucksystems in keiner Hinsicht nachteilig auswirken.
Zweckmäßig ist, wenn das Ventil für den wahlweisen Anschluß der Leitungen durch eine Regelvorrichtung
gesteuert wird.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus, daß die Regelvorrichtung durch
eine Zeitmeßvorrichtung oder eine die Abwassermenge in der oberen Kammer messende Vorrichtung oder
durch die Funktion von Vorrichtungen, die Abwasser in das Abwassersystem einspeisen, beeinflußt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Sammelbehälter ein auswechselbarer und transportabler Tank ist. In
diesem Falle kann das Entleeren der Vorrichtung dadurch geschehen, daß ein gefüllter Sammelbehälter
gegen einen leeren ausgetauscht wird, wobei dieses Austauschen mit wenigen Handgriffen schnell, sauber
und ohne die Gefahr eines Austrittes übelriechender Gase vorgenommen werden kann.
Bei einem System gemäß der Erfindung gelangt das Abwasser zunächst in die evakuierte obere Kammer,
von dort aus zu der unteren Kammer und von hier aus in den Sammelbehälter. Dies wird vorzugsweise durch den
Anschluß der automatisch arbeitenden Regelvorrichtung an die untere Kammer erreicht. Die Regelvorrichtung
kann wie oben beschrieben gesteuert werden, so daß in geeigneten Zeitintervallen in der unteren
Kammer ein Unterdruck aufgebaut wird, wobei das Abwasser in der oberen Kammer infolge seines eigenen
Gewichtes in die untere Kammer fällt. Wenn die untere Kammer sich unter atmosphärischem Druck befindet,
wird durch die Druckdifferenz zwischen den beiden Kammern gewährleistet, daß das Rückschlagventil,
welches die obere von der unteren Kammer trennt, geschlossen bleibt. Dieses Ventil kann z. B. als
Rückschlagklappenventil ausgebildet sein und ein kleines Gegengewicht aufweisen, welches die anfängliche
Schließkraft für das Klappenventil aufbringt. Ein ähnliches Ventil kann zwischen der unteren Kammer
und dem Sammelbehälter angeordnet sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Längsschnitt veranschaulicht.
Das Bezugszeichen 1 bezeichnet einen Abwasserkanal bzw. eine Rohrleitung, 2 eine Unterdruckquelle, 3
eine Entleerungsvorrichtung in Form eines Gehäuses, 4 eine obere Kammer, 5 eine untere Kammer und 6 einen
Sammelbehälter.
Am Boden der oberen Kammer 4 ist ein durch ein Gegengewicht belastetes, als Klappenventil ausgebildetes
Rückschlagventil 7 angeordnet, während sich am Boden der unteren Kammer 5 ein ähnliches Rückschlagventil
8 befindet.
Die untere Kammer 5 ist durch eine Leitung 9 über ein Dreiwegeventil 10 entweder mit einer zu einer
Unterdruckquelle 2 führenden Saugleitung oder durch
eine Leitung 11 mit der Atmosphäre verbunden.
Das Dreiwegeventil 10 ist mit einer aus der Zeichnung nicht ersichtlichen entfernt angeordneten
Kontrollvorrichtung versehen, und es kann Regelimpulse, z. B. von einem Detektor 12 oder einem Schwimmer,
welcher durch die Oberfläche des Abwassers in der oberen Kammer 4 beeinflußt wird, erhalten. Diese
Regelimpulse werden weitergeieitet durch nicht dargestellte Reguliermittel (Kontrollvorrichtung), deren
Funktion anstatt durch den Detektor 12 auch durch eine Zeitmeßvorrichtung beeinflußt werden kann. Statt
dessen ist es auch möglich, diese Reguliermittel durch die Funktion von Vorrichtungen, z. B. durch eine Anzahl
Wasserklosetts, zu beeinflussen, von denen die Abwässer in das Abwassersystem geleitet werden.
Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform arbeitet wie folgt:
3ei normaler Funktion befindet sich nur die obere
Kammer 4 unter Unterdruck, während die untere Kammer 5 dem atmosphärischen Druck ausgesetzt ist
Durch den Druckunterschied zwischen der oberen und unteren Kammer 4 und 5 verbleibt das Rückschlagventil
7 sicher in seiner geschlossenen Stellung.
Wenn sich eine genügende Menge Abwasser in der oberen Kammer 4 angesammelt hat, gibt der Detektor
12 einen Regulierimpuls an das Dreiwegeventil 10, j welches die untere Kammer 5 mit dem Unterdrucksystem verbindet Wenn die untere Kammer 5 ausreichend
evakuiert worden ist, veranlaßt die in der oberen Kammer 4 befindliche Abwassermenge das Rückschlagventil 7 in seine Offenstellung zu schwenken, so daß das
to Abwasser in die untere Kammer 5 fallen bzw. einströmen kann. Durch das Gegengewicht wird
daraufhin das Rückschlagventil 7 wieder geschlossen, woraufhin die untere Kammer 5 erneut an die freie
Atmosphäre durch das Dreiwegeventil angeschlossen
if· wird. Dadurch befinden sich sowohl der Sammelbehälter 6 als auch die untere Kammer 5 unter dem gleichen
Druck, und das Rückschlagventil 8 öffnet sich in der gleichen Weise wie das Rückschlagventil 7, wodurch das
in der unteren Kammer 5 befindliche Abwasser in den
i'i) Sammelbehälter 6 fällt Anschließend wird das Rückschlagventil 8 durch das Gegengewicht wieder in seine
Schließstellung bewegt.
Claims (4)
1. Unterdruck-Abwassersystem, bei dem die von den Abwasseranfallstellen kommenden Kanäle bzw.
Rohrleitungen in einen Sammelbehälter münden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Kanälen bzw. Rohrleitungen (1) und dem Sammelbehälter (6) eine Entleerungsvorrichtung (3)
mit einer oberen Kammer (4) und einer unteren Kammer (5) eingeschaltet ist, deren obere Kammer
(4) mit den Kanälen bzw. Rohrleitungen (1) und, über ein Rückschlagventil (7), mit der unteren Kammer (5)
verbunden ist, die durch über ein Ventil (10) wahlweise anschließbare Leitungen entweder mit
einer Unterdruckquelle (2) oder mit der freien Atmosphäre verbindbar ist und weiterhin über ein
Rückschlagventil (8) mit dem Sammelbehälter (6) in Verbindung steht
2. Unterdruck-Abwassersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (tO) für den wahlweisen Anschluß der Leitungen durch eine
Regelvorrichtung gesteuert wird.
3. Unterdruck-Abwassersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung
durch eine Zeitmeßvorrichtung oder eine die Abwassermenge in der oberen Kammer (4) messende
Vorrichtung oder durch die Funktion von Vorrichtungen, die Abwasser in das Abwassersystem
einspeisen, beeinflußt wird.
4. Unterdruck-Abwassersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sammelbehälter (6) ein auswechselbarer und transportabler Tank ist.
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