DE19830488A1 - Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen mit mindestens einer an den Zylinder an- und abstellbaren Waschwalze, wobei die Waschwalze als Bürstenwalze ausgebildet und mit Reinigungsflüssigkeit besprühbar ist.

Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE 43 43 692 A1) verwendet eine Bürstenwalze, die in einem Gehäuse angeordnet ist. Die Reinigungsflüssigkeit oder auch Wasser läßt sich über Düsen auf die Borsten der Bürstenwalze aufbringen. Zum Reinigen der Zylindermantelfläche wird die Bürstenwalze an die Mantelfläche angeschwenkt und in eine Drehbewegung versetzt. Gleichzeitig erfolgt die Reinigungsmittelzufuhr, so daß Reinigungsmittel auf die Mantelfläche des zu reinigenden Zylinders aufgebracht wird und hier Schmutz- und Farbreste löst. Die Borsten der Bürstenwalze übernehmen die gelösten Schmutzpartikel und schleudern diese nach einer Rakeleinrichtung in das Gehäuse ab, von dem sie dann ablaufen können. Es hat sich gezeigt, daß die geraden Borsten der bekannten Bürstenwalzen bei höherer Drehzahl die aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit sehr schnell abspritzen und durch die offene Oberfläche eine sehr geringe Speicherfähigkeit für die Reinigungsflüssigkeit besitzen. Hierdurch gelangt lediglich ein geringer Teil der aufgebrachten Reinigungsflüssigkeit auf die zu reinigende Mantelfläche. Gleichzeitig sind die geraden Borsten für die Abnahme von Schmutzpartikeln aufgrund des geringen Haftvermögens nicht gut geeignet. Die Folge von diesen Nachteilen ist, daß das ein höherer Reinigungsmittelbedarf gegeben ist und daß die Zeit für das Reinigen der Mantelfläche relativ lang ist.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung, den Bedarf an Reinigungsflüssigkeit und die für die Reinigung erforderliche Zeit zu reduzieren. Hierbei wird davon ausgegangen, daß das Reinigungsergebnis den Erfordernissen entspricht, das heißt ein gleich gutes Reinigungsergebnis der Zylindermantelfläche erzielt wird.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bürstenwalze mit Borsten bestückt ist, die teilweise gerade und teilweise gewellt ausgebildet sind. Durch das Verwenden von geraden und gewellten Borsten wird die Wirkung der Reinigungswalze wesentliche verbessert, denn die gewellten Borsten haben einen geringeren Schleudereffekt und vermögen die Schmutzpartikel besser von der Mantelfläche des zu reinigenden Zylinders abzunehmen. Die geraden Borsten mit ihrem guten Schleudereffekt vermögen die aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit besser abzuschleudern, so daß hiermit auch die von den gewellten Borsten aufgenommenen Schmutzpartikel aus der Bürstenwalze herausgespült werden. Hierdurch wird bei geringerem Bedarf an Reinigungsflüssigkeit der gelöste Schmutz schneller von der Mantelfläche entfernt und durch die geraden Borsten wird die Selbstreinigung der Bürstenwalze nicht beeinträchtigt. Somit wird auch beim Einsatz einer derartig ausgebildeten Bürstenwalze die Reinigungszeit für die Mantelfläche verkürzt, so daß die Stillstandszeit der Druckmaschine reduziert werden kann.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind gerade und gewellte Borsten gemischt eingesetzt. Es ist z. B. möglich, in den einzelnen Borstenbüscheln beide Borstenarten zu verwenden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Anteil von geraden und gewellten Borsten 50% zu 50% beträgt. Es hat sich gezeigt, daß bei einer derartigen Mischung eine sehr schnelle Reinigung der Mantelfläche möglich ist, ohne daß ein hoher Bedarf an Reinigungsflüssigkeit besteht.

Eine besondere Ausgestaltung der gewellten Borsten ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge derselben etwa vier Amplituden pro 1,7 cm beträgt und daß die Amplitudentiefe etwa 0,5 mm beträgt. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Borsten aus Polyamid ausgeführt sind. Eine derartige Walze hat eine gute Schmutz- bzw.

Reinigungsflüssigkeitsaufnahme und -abgabe und besitzt eine hohe Verschleißfestigkeit.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Die an- und abstellbare angetriebene Bürstenwalze 1 ist mit geraden Borsten 2 und gewellten Borsten 3 bestückt und ist an die zu reinigende Mantelfläche 4 eines Zylinders von Druckmaschinen an- und abstellbar. Sie ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Gehäuse 5 angeordnet und kann über Düsen 6 mit Reinigungsflüssigkeit 7 besprüht werden. Im unteren Bereich des Gehäuses 5 ist eine Rakelleiste 8 vorgesehen, die dazu dient, die Borsten zurückzuhalten, so daß sie beim Vorschnellen Reinigungsflüssigkeit und Schmutzpartikel in das Gehäuse 5 abspritzen, so daß die Borsten und Schmutzpartikeln und verschmutzter Reinigungsflüssigkeit befreit werden. Das An- und Abstellen der Reinigungseinrichtung an die Zylindermantelfläche 4 kann manuell oder automatisch erfolgen, so daß bei Bedarf ein Reinigungszyklus durchgeführt werden kann.

Claims (5)

1. Reinigungseinrichtung für Zylinder von Druckmaschinen mit mindestens einer an den Zylinder an- und abstellbaren Waschwalze, wobei die Waschwalze als Bürstenwalze ausgebildet und mit Reinigungsflüssigkeit besprühbar ist dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenwalze (1) mit Borsten (2, 3) bestückt ist, die teilweise Gerade (2) und teilweise Gewellt (3) ausgebildet sind.

2. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gerade und gewellte Borsten (2, 3) gemischt eingesetzt sind.

3. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil von geraden und gewellten Borsten (2, 3) 50% : 50% beträgt.

4. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenlänge der gewellten Borsten (3) etwa vier Amplituden pro 1,7 cm beträgt und
daß die Amplitudentiefe etwa 0,5 mm beträgt.

5. Reinigungseinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (2, 3) aus Polyamid ausgeführt sind.