DE19828665C2 - Verfahren zur Verringerung der Konzentration an Cr(VI) in Chrom -Kontamierten Böden mit Ascorbinsäure - Google Patents
Verfahren zur Verringerung der Konzentration an Cr(VI) in Chrom -Kontamierten Böden mit AscorbinsäureInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Be
handlung von Cr(VI) enthaltenden Böden.
Im einzelnen wird ein Verfahren zur Reduk
tion der toxischen sechswertigen Form von Chrom, Cr(VI), zu
dreiwertigem Chrom, Cr(III), durch Zugabe von Ascorbinsäure
(CAS: 5081-7; C6H8O6)1 zu Cr(VI) enthaltenden Böden
angegeben. Die Ascorbinsäure wird mit dem Cr(VI)
enthaltenden Material bevorzugt in situ gemischt, ohne daß
es erforderlich ist, die Böden von dem Ort zu
entfernen, an dem sie sich befinden; die Ascorbinsäure kann
auch ex situ
auf Cr(VI) enthaltende Böden angewandt werden,
die ausgehoben, abgetragen oder ausgebaggert oder auf ande
re Weise aus dem Boden oder einem anderen Herkunftsort ent
nommen wurden. Das Verfahren kann bei Umgebungstemperatur
und Atmosphärendruck durchgeführt werden. Die Reduktion von
Cr(VI) zu Cr(III) verläuft schnell und erfordert keinen Zu
satz anderer Mittel und auch keine vorherige Änderung des
pH-Werts der Cr(VI) enthaltenden Böden. Das
Verfahren ist besonders gut anwendbar auf Böden, die entwe
der (1) durch Freisetzung von Chromatverbindungen oder (2)
durch Mischen mit Cr(VI) enthaltenden Rückständen, die bei
der Herstellung von Chromverbindungen erzeugt wurden, z. B.
solchen, die aus der Aufbereitung von Chromiterzen stammen,
mit Cr(VI) belastet wurden, wie von Austin2 und Westbrook3
beschrieben wurde, aber auch auf Rückstände der Aufberei
tung von Chromiterzen, die unerwünscht hohe Konzentrationen
an Cr(VI) enthalten.
Aufgrund von Bemühungen zur Sanierung von mit gefährlichen
Abfällen belasteten Stellen bzw. Geländen in den Vereinig
ten Staaten wurden Chrom, Chromat und/oder Cr(VI) als be
denkliche Verunreinigungen an einer signifikanten Anzahl
von Orten identifiziert, wie aus der US-amerikanischen Li
ste National Priority List (Superfund)4 gemäß der gesetz
lichen Vorschrift CERLCA (Comprehensive Environmental Re
sponsibility and Liability Compensation Act) hervorgeht;
gleiches gilt für viele Hunderte weiterer Stellen oder Ge
lände, wo Chromverbindungen in die Umwelt gelangen konnten.
Cr(VI) wird in der Gruppe der für den Menschen carcinogenen
Stoffe als Inhalationscarcinogen5 geführt, wobei zahlreiche
Formen von Cr(VI) in der Umwelt sehr gut löslich und beweg
lich sind. Die Inhalation von Cr(VI) enthaltenden, in der
Luft schwebenden Teilchen ist der wichtigste Weg einer po
tentiellen Exposition für den Menschen. Die hohe Löslich
keit und die hohe Beweglichkeit zahlreicher Chromatverbin
dungen stellt ein weiteres Problem bei Cr(VI) enthaltenden
Böden dar, da sich die Cr(VI)-Kontamination
über erhebliche Distanzen von einer Quelle aus über das
Oberflächenwasser oder über das Grundwasser ausbreiten
kann. Bedenklich ist ferner auch die Aufnahme von Wasser,
das hohe Gesamtkonzentrationen an Chrom enthält, mit der
Nahrung, was sich in dem US-amerikanischen Grenzwert für
die Chromkonzentration im Trinkwasser von 0,1 mg/l wider
spiegelt.
Im Gegensatz zu Cr(VI) gilt Cr(III) nicht als carcinogen
für den Menschen und wird sogar als für die Ernährung we
sentliches Spurenelement für Säugetiere und Menschen ange
sehen. Obgleich gezeigt wurde, daß einige lösliche Formen
von Cr(III) gegenüber einigen im Wasser lebenden Species
toxisch sind, ist doch festzustellen, daß lösliche Cr(III)-
Verbindungen nur selten in Gewässersystemen anzutreffen
sind. Die dreiwertigen Formen von Chrom treten zumeist in
unlöslichen Formen in der Umwelt auf6. Dementsprechend wird
davon ausgegangen, daß Cr(III) enthaltende Bö
den wesentlich weniger gesundheitlich bedenk
lich sind als Materialien, die Cr(VI) enthalten. Daher
steht meistens Cr(VI) im Mittelpunkt von Sanierungsent
scheidungen, die sich auf Stellen oder Gelände beziehen, wo
erhöhte Chromkonzentrationen in Böden festgestellt wurden.
Aufgrund der in den USA geltenden gesetzlichen Vorschrift
Resource Conservation and Recovery Act (RCRA) wurden von
der amerikanischen Umweltschutzbehörde (Environmental Pro
tection Agency (USEPA)) Testkriterien aufgestellt, um fest
zustellen, wann ein Abfall oder ein Boden mit Chromgehalt
als gefährlicher Abfall anzusehen ist. Wenn das von der US-
Umweltschutzbehörde (USEPA) standardisierte Auslaugverfah
ren zur Ermittlung der Toxizitätscharakteristik (Toxicity
Characteristic Leaching Procedure (TCLP)) auf ein Material
angewandt wird und die gesamte in der Auslaugungsflüssig
keit vorliegende Chromkonzentration mehr als 5 mg/l be
trägt, ist das Material als typischer gefährlicher Abfall
zu bezeichnen, der gemäß der gesetzlichen Vorschrift (RCRA)
behandelt, gelagert und entsorgt werden muß.
Cr(VI) tritt in den meisten Boden-Wasser-Umweltmilieus von
Natur aus nicht auf. Dementsprechend ist praktisch die ge
samte Cr(VI)-Kontamination, die in Böden, Sedimenten, Rück
ständen, Abfällen und anderen Materialien auftritt, das Er
gebnis menschlicher Tätigkeit7. Die meisten Kontaminationen
an Cr(VI) rühren vom Verstreuen, Verschütten oder Wegwerfen
von Cr(VI) enthaltenden Materialien her, zu denen die in
weitem Umfang verwendeten Chromatverbindungen K2Cr2O7,
Na2CrO4 und CrO3 gehören8. Eine derartige Kontamination mit
Cr(VI) kann zu physikalischen, chemischen und/oder biologi
schen Veränderungen führen, aufgrund derer die Eigenschaf
ten der kontaminierten Böden/Materialien verändert werden,
z. B. der pH-Wert, die Durchlässigkeit, die Porosität, der
Salzgehalt, das Redoxpotential sowie die Mikrobenpopulatio
nen.
Ein anderer Typ von Cr(VI)-Verunreinigungen von Böden ist
Rückständen der Aufbereitung von Chromiterzen (im folgenden
kurz als Chromiterzaufbereitungsrückstand CEAR bezeich
net) zuzuordnen. Diese Rückstände besitzen im Vergleich zu
den meisten Böden im natürlichen Zustand eindeutige und ty
pische physikalische/chemische Eigenschaften (z. B. eine
Teilchengröße, wie sie bei Schlamm, Schlick und Sand vor
liegt, wobei die Teilchen etwa kugelförmig sind, bis hin zu
agglomerierten, zementartigen monolithischen Erscheinungs
formen mit einer Teilchengröße, die größer als ein Baseball
ist), wie von James9,10 beschrieben wurde. Diese Rückstände
entstehen beim Rösten von Chromiterzen in Röstöfen unter
alkalischen Oxidationsbedingungen, wie sie zur kommerziel
len Extraktion und Erzeugung verschiedener Chromverbindun
gen herangezogen werden3,11. Da dieses Extraktionsverfahren
unvollständig abläuft, enthält der CEAR noch lösliche und
unlösliche Cr(VI)-Rückstände12. Der CEAR ist ferner stark
alkalisch und weist typischerweise einen pH-Wert von über
11 auf, da beim Röstprozeß ungelöschter Kalk (CaO) und Soda
(Na2CO3) verwendet werden3. Die Farbe dieser Rückstände
kann je nach der Herkunft des Erzes und den beim Röstprozeß
eingesetzten Materialien variieren, wobei jedoch grau
schwarze und rötlichbraune Materialien typisch sind.
Über viele Jahrzehnte dieses Jahrhunderts bis in die 1970-
er Jahre wurden CEAR zusammen mit anderen Verfüllmateriali
en zur Trockenlegung von Sumpfgebieten in der Nähe von che
mischen Fabriken, bei denen die Rückstände anfielen, ver
wendet. Der Gehalt an Cr(VI) und der Gesamtchromgehalt die
ser CEAR-enthaltenden Böden/Materialien variiert sehr stark
aufgrund zahlreicher Faktoren, zu denen die Herkunft und
die Eigenschaften der aufbereiteten Chromiterze, die bei
der Erzaufbereitung zugesetzten Materialien, die angewand
ten Verarbeitungsbedingungen zum Zeitpunkt des Anfallens
der Rückstände aus dem Prozeß, die Art der Böden oder der
Verfüllmaterialien, mit denen die CEAR bei der Deponierung
gemischt wurden, sowie das Ausmais der Verwitterung und an
derer Wettereinflüsse, die seit dem Verbringen in die Um
welt auftraten, gehören.
Für Böden, die stark mit CEAR angereichert sind, kann die
Gesamtkonzentration an Chrom mehr als 30000 mg/kg betragen,
wobei etwa 33 bis 66% als Cr(VI) vorliegen. Derartig hohe
Gesamtkonzentrationen an Chrom und Cr(VI) in CEAR-
enthaltenden Böden treten allerdings nur selten auf, mit
Ausnahme von Geländen, bei denen eine überwiegende Verfül
lung mit CEAR vorgenommen wurde. Typische CEAR-enthaltende
Böden weisen Gesamtchromkonzentrationen von einigen Hundert
bis 4000 mg/kg auf, wobei die Konzentrationen an Cr(VI) et
wa 1 bis 8% des gesamten Chromgehalts ausmachen. Die ande
ren Hauptkationen in CEAR-angereicherten Böden sind typi
scherweise Eisen, Aluminium, Calcium und Magnesium, deren
Konzentrationen ebenfalls in Abhängigkeit von der Herkunft
des Chromiterzes, den Verarbeitungsbedingungen und dem Mi
schen mit CEAR mit anderen Verfüllmaterialien innerhalb
weiter Bereiche variieren können13.
Im Vergleich mit CEAR-enthaltenden Böden enthalten natürli
che Böden in den Vereinigten Staaten einen Gesamtgehalt an
Chrom von 1 bis 2000 mg/kg bei einem Mittelwert von 54 mg/kg14,
wobei die Konzentrationen an Chrom, das als Cr(VI)
vorliegt, vernachlässigbar gering sind. Auch in CEAR-
enthaltenden Böden, die mit Rückständen, Sedimenten oder an
organischen Materialien reichen Böden gemischt wurden, kön
nen die Cr(VI)-Konzentrationen auf nicht erfaßbaren Niveaus
liegen (≦ 5 mg/kg); dies ist durch den reduzierenden Zu
stand der Bodenmatrix bedingt12,15, wobei die Gesamtkonzen
tration an Chrom sogar mehr als 10000 mg/kg betragen kann.
Es ist in der Praxis üblich, mit Cr(VI) kontaminierte Bö
den/Materialien durch physikalische Entnahme und/oder Iso
lierung zu sanieren (z. B. durch Verfesti
gung/Stabilisierung, Einkapselung, Einschließen in Schlammbecken,
Einschließen in mit Deckeln verschlossenen Behält
nissen etc.)16. In der Patentschrift US 4 504 321
ist angegeben, daß die Kombination
von Chromerzabfällen mit bestimmen Schlämmen oder Bagger
schlamm unter Zusatz von 5 bis 30% fein vermahlener Hoch
ofenschlacke zu einer Stabilisierung des Gemisches führt,
das nach der Härtung in einem gehärteten Zustand vorliegt.
In der Patentschrift US 3937785 ist
ferner ein Verfahren angegeben, das die Verringerung der
Teilchengröße von CEAR durch Mahlen in der Weise, daß min
destens 20 Gew.-% durch ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,074 mm (Siebgröße 200 mesh) hindurchgehen, das Ausbluten
von löslichem Cr(VI) aus CEAR-enthaltenden Böden beim Kon
takt mit Wasser am Deponieort verringert werden kann. Eine
andere physikalische Behandlungstechnik zur Sanierung von
Orten mit Cr(VI)-belasteten Böden besteht darin, daß die
Böden entweder ausgehoben und gewaschen oder am Ort gespült
werden 16. Dieses Verfahren ist jedoch typischerweise in
seiner Wirksamkeit begrenzt, sofern es sich nicht um Böden
handelt, die leicht auslaugbare Cr(VI)-Verbindungen enthal
ten. Ein Problem, das bei den meisten Verfahren nach dem
Stand der Technik auftritt, besteht darin, daß Verfahren
zur physikalischen Entnahme, Verfahren des Verbringens an
andere Orte oder Verfahren zur Isolierung üblicherweise
nicht zu einer Umwandlung von Cr(VI) in einen weniger ge
fährlichen Wertigkeitszustand führen. Nach diesen Verfahren
werden die mit Cr(VI) kontaminierten Materialien (1) ledig
lich in eine andere Deponie verbracht, (2) in einen Wasser
strom aufgenommen, der dann zur Reduktion des Cr(VI) und zu
dessen Entfernung aus dem Wasser behandelt werden muß, oder
(3) an dem Ort, wo sie vorliegen, physikalisch eingeschlos
sen, wobei sie in diesem Fall wegen der möglichen unkon
trollierten Freisetzung von Cr(VI) in die Umwelt eine lang
fristige Gefahr darstellen.
Die Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) stellt eine Möglichkeit
dar, die Toxizität und Beweglichkeit des in den Böden/Materialien
vorliegenden Cr(VI) zu verringern, ohne daß
eine Extraktion oder eine Änderung des Gesamtchromgehalts
der Materialien erforderlich ist. Verfahren zur chemischen
Reduktion, bei denen Cr(VI) in wäßrigen oder festen Mate
rialien zu Cr(III) reduziert wird, wurden im Stand der
Technik bereits beschrieben, wobei in einigen Fällen die
Verfestigung/Stabilisierung mit der Cr(VI)-Reduktion kombi
niert ist, um eine stärkere Verringerung der Gefährlichkeit
des behandelten Materials zu erzielen. In dem Patent US 5 397 478
ist ein Verfahren zur Cr(VI)-Reduk
tion und zur Stabilisierung und Fixierung des Chroms in
kontaminierten Materialien beschrieben. Die Cr(VI) enthal
tenden Böden oder Abwässer werden zunächst mit einem Reduk
tionsmittel, wie Natriumdithionit, Natriumhydrogensulfit,
Eisen(II)sulfat, Schwefeldioxid oder einer von mehreren
Formen von Natriumsulfit, und anschließend durch Zugabe von
ungelöschtem Kalk behandelt, um das reduzierte Chrom zu
stabilisieren, wonach sich eine abschließende Behandlung
durch Zusatz von Phosphat anschließt, um die Bindung des
Chroms zur vervollständigen.
Bei dem Stand der Technik entsprechenden chemischen Verfah
ren wurde eine Vielzahl von Mitteln zur Reduktion und. Be
handlung für Cr(VI) angegeben, wozu die folgenden Beispiele
gehören: (1) reduzierende Zucker, wie Saccharose, Glucose
und Maltose (US 3 784 669); (2) wasserunlös
liche Bleiverbindungen (z. B. Bleioxid, Bleicarbonat und
Bleihydroxid) zur Fällung von Bleichromat aus Abwässern
(US 3 791 520); (3) Bariumcarbonat zur direk
ten Fällung und Gewinnung von Chrom aus Abwässern, die
Chromsäure und/oder Metallchromate in einem wäßrigen Medium
enthalten, das mit Eisessig angesäuert wird (US 3 969 246);
(4) nicht pulverförmiges elementares
Eisen zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) durch Behandlung
von angesäuerten Industrieabwässern in einem kontinuierli
chen Absetzsystem (US 4 108 770); (5) Wasserstoffper
oxid und Oxalsäure, Äpfelsäure oder Maleinsäure unter Anwendung
von Polyvinylalkohol und ungelöschtem Kalk zur Fäl
lung von Cr(OH)2 aus Cr(VI)-belasteten Abwässern (US 4 321 149)
sowie (6) Alkalidithionite
zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) in Abfallmaterialien
mit anschließender Abtrennung des kopräzipitierten Materi
als aus dem Abwasser (US 5 200 088).
Ein weiteres chemisches Verfahren, das in US 4 798 708
beschrieben ist, stellt ein kompliziertes Ver
fahren dar, bei dem Chrom aus chromhaltigen Materialien un
ter Verwendung von einem oder mehreren
Metallen, z. B. Cobalt, Nickel, Molybdän, Wolfram,
Aluminium, Eisen und Zinn, dadurch gewonnen wird, daß das
chromhaltige Material durch Sprühtrocknung in ein fließfä
higes Pulver übergeführt und in einem alkalischen oxidie
renden Milieu erhitzt wird, worauf eine wäßrige Aufschläm
mung erzeugt und der pH-Wert auf etwa 9,6 eingestellt wird,
um unlösliche Metalle, (d. h. Cobalt, Nickel, Eisen und Alu
minium) zu binden; anschließend wird der pH auf einen Wert
unter 2 eingestellt und Methanol in einer Menge zugegeben,
die ausreicht, um Cr(VI) zu Cr(III) zu reduzieren. Danach
wird Adsorption an Aktivkohle angewandt, um Wolfram und Mo
lybdän aus der Suspension abzutrennen, worauf der pH-Wert
mit einer Base auf etwa 5,0 bis 8,5 eingestellt wird, um
einen Niederschlag zu erzeugen; abschließend wird praktisch
das gesamte Chrom aus dem resultierenden Überstand abge
trennt.
Bei einem weiteren, in US 5 285 000 angege
benen Verfahren wird Metall-belasteter Boden mit Eisen(II)
behandelt, um Cr(VI) zu Cr(III) zu reduzieren, wonach Na
triumsilicat zugesetzt wird, um ein undurchlässiges Gel zu
erzeugen, das die Durchlässigkeit der behandelten Bodenma
trix verringert. In den Patenten US 4 401 573 und US 4 560 546
ist angegeben, daß durch Behand
lung von Chrom-belasteten Abwässern mit Essigsäure oder Al
kaliacetaten und Alkalihydroxiden bei 40 bis 100°C und pH-
Werten über 6,5 Chromhydroxid erhalten wird, das zur Gewin
nung des Chroms schnell filtrierbar ist. Die chemische Be
handlung durch Zugabe von Eisenpartikeln und mechanisches
Rühren zur Reduktion des Cr(VI) und anschließende pH-
Einstellung und Abtrennung der unlöslichen Niederschläge
aus Abwasser wurde ebenfalls im Stand der Technik angegeben
(US 5 380 441).
Neben den chemischen Reduktionsverfahren wurden biologische
Sanierungsverfahren zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III)
entwickelt. In US 5 062 956 ist ein Behand
lungsverfahren zur Sanierung von mit Cr(VI) kontaminierten
Bodenwässern beschrieben, bei dem Sulfat-reduzierende
anaerobe Bakterien und ein alkalisches Additiv eingesetzt
werden, um Cr(VI) zu Cr(III) zu reduzieren und Cr(III) in
Form eines unlöslichen Hydroxids zu immobilisieren. Später
wurde in US 5 155 042 ein weiteres Verfah
ren zur biologischen Sanierung beschrieben, bei dem mit
Cr(VI) kontaminierte feste Rückstände zuerst mit Säure be
handelt werden, um das Cr(VI) von den Feststoffen abzutren
nen, wobei eine wäßrige Lösung mit einem pH-Wert im Bereich
von 6,5 bis 9,5 erhalten wird, worauf Sulfat-reduzierende
anaerobe Bakterien und Nährstoffe zugegeben werden, um
Cr(VI) zu Cr(III) zu reduzieren. Eine Abwandlung dieses An
satzes ist in US 5 562 588 beschrieben; bei die
sem Verfahren werden Cr(VI)-belastete Feststoffe in situ
mit einer Mineralsäure oder einer Base gemischt, um den pH-
Wert auf 6,5 bis 9,5 einzustellen, worauf mit einem organi
schen Material, wie Tierdung oder Torf, gemischt wird, um
Bakterien und Nährstoffe zur Reduktion von Cr(VI) zu
Cr(III) zur Verfügung zu stellen, ohne daß hierzu der Boden
aus dem Untergrund ausgehoben werden muß. In dieser Patent
schrift ist ferner angegeben, daß die zur Behandlung die
nenden Materialien vor Ort unter Verwendung eines Erdboh
rers mit Hohlwelle oder einer anderen geeigneten mechani
schen Mischeinrichtung ausreichend mit dem Cr(VI)-
belasteten Boden gemischt werden sollten, sowie, daß Eisen(II)sulfat
zur Erhöhung der Cr(VI)-Reduktionsrate zuge
setzt werden kann.
Schließlich ist in US 5 202 031 ein Hybridver
fahren beschrieben, bei dem eine chemische Reduktion und
ein mechanisches Mischen in situ durchgeführt werden; bei
diesem Verfahren wird ein fester Abfall, der Arsen, Cadmi
um, Chrom und/oder Kupfer enthält, zunächst mit einem Phos
phat oder Carbonat oder Eisen(II)sulfat sowie gegebenen
falls mit einem Mittel zur pH-Kontrolle gemischt; anschlie
ßend wird entweder das Material auf der Oberfläche des Bo
dens verteilt und mit einer oder mehreren mechanischen Vor
richtungen eingemischt, oder es wird eine Einrichtung zur
Einspritzung von Chemikalien und zum Mischen verwendet,
z. B. eine Vorrichtung mit Düsen unter Ausbringung von Bohr
löchern, durch Anlegen von Sickerstrecken oder unter Ver
wendung eines Erdbohrers mit Hohlwelle, um ein mechanisches
Mischen vor Ort zu erzielen.
Aus mindestens einem der nachstehenden Gründe werden die
meisten der oben angeführten patentierten Verfahren gegen
wärtig nicht zur Behandlung von Cr(VI) enthaltenden Böden,
Sedimenten, Verfüllmaterialien oder Abfällen oder zur Sa
nierung von mit Cr(VI) kontaminiertem Gelände herangezogen;
diese Gründe sind: (I) Kompliziertheit des Verfahrens, (2)
die Transportwege und die Materialkosten, die das Verfahren
notwendigerweise mit sich bringt, (3) die Schwierigkeit der
Entsorgung von Rückständen, die bei dem Verfahren entste
hen, (4) die nur geringe Effektivität hinsichtlich der Re
duktion von Cr(VI) zu Cr(III), (5) Komplikationen, die mit
am betreffenden Ort in nur geringer Tiefe liegendem Grund
wasser verbunden sind, und/oder (6) die hohen Kosten, die
mit der Anwendung des Verfahrens verbunden sind. Darüber
hinaus unterliegen die meisten Verfahren des Standes der
Technik Einschränkungen hinsichtlich des Bereichs der Mate
rialien, die gleichzeitig behandelt werden können, insbe
sondere bei einer Kontamination mit Cr(VI), die in der
gleichen Bodensäule eines Geländes sowohl in mit Wasser ge
sättigtem Boden als auch in nicht mit Wässer gesättigtem
Boden vorliegt.
Aus DE 42 09 180 war ein Verfahren zur Beseitigung von Schwer
metallen aus wäßrigen Medien bekannt, bei dem die zu beseitigenden
Schwermetalle mit organischen Reduktionsmitteln zum freien Metall
reduziert und dann mit physikalischen Trennmethoden in elementa
rer Form aus dem wäßrigen Medium abgetrennt werden. Als vorteil
haftes Reduktionsmittel ist Ascorbinsäure erwähnt, jedoch sind auch
andere organische Reduktionsmittel genannt, wie z. B. Isoascorbin
säure, Trioseredukton und Reduktinsäure und entsprechende Salze
sowie Derivate dieser Stoffe, wie Ascorbylpalmitat, Ascorbylpolyphos
phate und Ascorbylpolysulfate. Mit diesen Reduktionsmitteln läßt
sich Cr(VI) oder Cr(III) nicht zum Metall reduzieren. Eine partielle
Reduktion von Schwermetallionen zu einem niedrigeren Wertigkeits
zustand ist bei diesem bekannten Verfahren nicht vorgesehen.
DE 44 44 033 lehrt andererseits die Entgiftung von chromathaltigem
Bauschutt, Erdreich oder Deponiematerial durch ein Verfahren, bei
dem die Chromationen durch Reduktion mit Eisen(II)-Salzen in
Cr(III)-Ionen umgewandelt und als entsprechendes Hydroxid ausge
fällt werden. Als Beispiel für Eisen(II)-Salze ist lediglich FeSO4 ange
geben. Bereits wegen des Eintrags von Eisenionen wie auch des ent
sprechenden Anions, z. B. von Sulfationen, ist diese Verfahrensweise
außerordentlich nachteilig, zumal noch Calciumhydroxid oder
Natriumcarbonat zur Einstellung eines alkalischen pH-Werts einge
setzt werden muß. Ascorbinsäure ist in dieser Druckschrift nicht ge
nannt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Verringerung der Konzentration potentiell toxischer
Formen von Chrom, die in der Umwelt vorliegen, insbesondere
der Reduktion von sechswertigem Chrom zu weniger toxischen
Formen, im Prinzip zu dreiwertigem Chrom, durch Reduktion
mit Ascorbinsäure anzugeben.
Eine Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Reduktion von sechswertigem Chrom mit Ascor
binsäure anzugeben, bei dem die Ascorbinsäure in situ auf
Chrom-kontaminierte Böden angewandt wird, ohne
daß die Böden/Materialien von ihrem Lagerort entnommen wer
den müssen.
Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren
zur Analyse Chrom-kontaminierter Böden anzuge
ben, mit dem die geeignete Menge an Ascorbinsäure bestimmt
werden kann, die eingesetzt werden muß, um das angestrebte
Niveau der Verringerung der Konzentration an sechswertigem
Chrom zu erzielen.
Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Behandlung Chrom-kontaminierter Bö
den anzugeben, die sich prinzipiell in den
oberflächennahen Schichten befinden.
Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren
anzugeben, mit dem eine schnelle Reduktion von sechswerti
gem Chrom in einem einstufigen Verfahren möglich ist, bei
dem Ascorbinsäure eingesetzt wird.
Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Messung und Bewertung der Wirksamkeit eines
Verfahrens zur schnellen Reduktion von sechswertigem Chrom
zu dreiwertigem Chrom unter Verwendung von Ascorbinsäure
anzugeben.
Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Reduktion von sechswertigem Chrom zu dreiwer
tigem Chrom unter Verwendung von Ascorbinsäure anzugeben,
bei dem das behandelte Material nach der Reduktion im nied
rigeren Wertigkeitszustand verbleibt.
Eine weitere Teilaufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Behandlung von mit sechswertigem Chrom
kontaminierten Materialien anzugeben, bei dem das sechswer
tige Chrom zu dreiwertigem Chrom reduziert wird, das dann
nach der Reduktion in einem stabilen Wertigkeitszustand
vorliegt.
Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausfüh
rungsformen der Erfindungskonzeption.
Die vorliegende Erfindung beruht auf einem vom Stand der
Technik verschiedenen Konzept zur Verringerung der Konzen
tration an Cr(VI) in situ wie auch ex situ. Die vorliegende
Erfindung gibt ein Verfahren an, bei dem eine einzige orga
nische Verbindung, Ascorbinsäure, den Cr(VI)-belasteten Bö
den
in situ oder ex situ zugesetzt und da
mit vermischt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung müssen die Materialien nicht aus dem Boden
oder einer anderen Ablagerungsstätte oder Deponie, in die
sie verbracht wurden, entnommen werden. Hierdurch werden
sowohl die Kosten als auch der zur Reinigung einer kontami
nierten Stelle erforderliche Aufwand signifikant verrin
gert. Alternativ dazu kann das Verfahren auch auf mit
Cr(VI) kontaminierte Böden
angewandt werden, die aus dem Boden oder einer
anderen Ablagerungsstelle entnommen oder ausgehoben wurden
(ex situ). Ascorbinsäure stellt eine ungiftige Substanz
dar, die bei richtiger Handhabung gemäß den Sicherheitsvor
schriften des Herstellers innerhalb eines sehr weiten Kon
zentrationsbereichs eingesetzt werden kann, ohne daß hier
bei Probleme hinsichtlich der menschlichen Gesundheit oder
hinsichtlich einer Schädigung der Umwelt vorliegen. Zur
Durchführung der vorliegenden Erfindung kann Ascorbinsäure
in Form einer wäßrigen Lösung oder einer übersättigten Auf
schlämmung den Böden zugesetzt werden. Alterna
tiv dazu ist es auch möglich, die Ascorbinsäure in trocke
ner Form anzuwenden, wenn der Boden
einen geeigneten Feuchtig
keitsgehalt aufweist, aufgrund dessen ein ausreichendes Mischen
und eine ausreichende Auflösung der Ascorbinsäure ge
währleistet sind.
Zur Durchführung des Verfahrens wird zunächst die Konzen
tration an Cr(VI) in dem Material ermittelt, und zwar vor
zugsweise zusammen mit Hilfsparametern, wie dem pH-Wert und
dem Redoxpotential Eh, die dazu beitragen, den Redoxzustand
der zu behandelnden Böden zu charakterisieren.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird eine
überschüssige Menge an Ascorbinsäure, bezogen auf die für
die ermittelte Cr(VI) Konzentration erforderliche theoreti
sche stöchiometrische Menge, zugesetzt. Der Überschuß wird
angewandt, um eine Menge an Ascorbinsäure zur Verfügung zu
stellen, die sowohl gebundene als auch nicht gebundene For
men von Cr(VI) in den Böden/Materialien in ausreichendem
Maß reduziert. Mehrere Proben werden mit unterschiedlichen
Mengen Ascorbinsäure behandelt und analysiert, um die Menge
an Ascorbinsäure zu ermitteln, die erforderlich ist
(Überschuß gegenüber der theoretischen stöchiometrischen
Menge), um die angestrebte Verringerung der vorliegenden
Konzentration an Cr(VI) zu erzielen. Das behandelte Materi
al wird typischerweise hinsichtlich der Konzentration an
Cr(VI), des pH-Werts und des Redoxpotentials Eh analysiert.
Aufgrund dieser Daten kann die geeignete Menge an zuzuset
zender Ascorbinsäure ausgewählt und in situ oder ex situ
mit den zu behandelnden Böden gemischt werden,
was entweder in einem einstufigen Verfahren oder in einem
mehrstufigen Verfahren erfolgen kann, um Cr(VI) zu Cr(III)
zu reduzieren und das angestrebte Behandlungsergebnis zu
erreichen.
Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, daß Ascorbin
säure im Vergleich mit anderen, üblichen organischen Säu
ren, wie Essigsäure und Citronensäure, und mit zahlreichen
anderen organischen Verbindungen, die als potentielle Re
duktionsmittel anzusehen sind, ein erheblich effektiveres
Reduktionsmittel zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) in
Cr(VI)-belasteten Böden darstellt. Ferner wurde überra
schend festgestellt, daß die Reduktion von Cr(VI) zu
Cr(III) in Cr(VI) enthaltenden Böden mit Ascorbinsäure si
gnifikant schneller erfolgt, als dies für andere in Frage
kommende organische Reduktionsmittel sowie bei im Stand der
Technik beschriebenen biologischen Sanierungsverfahren der
Fall ist. Nach Zugabe der Ascorbinsäure wurde eine signifi
kante Verringerung der Konzentration an Cr(VI) in wenigen
Stunden erzielt, was im Vergleich mit anderen organischen
Reduktionsmitteln, bei denen Zeiten von einigen Tagen er
forderlich sind, sowie mit biologischen Sanierungsverfah
ren, bei denen typischerweise einige Monate erforderlich
sind, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen, besonders überra
schend ist.
Ferner wurde bei Laboruntersuchungen, bei denen stark alka
lische, CEAR-belastete Böden mit Ascorbinsäure bzw. einer
Mineralsäure behandelt wurden, überraschend festgestellt,
daß im Fall der Verwendung von Ascorbinsäure nur minimale
Gasmengen erzeugt wurden, während im Fall der Mineralsäure
erhebliche Gasmengen und erhebliche Wärmemengen freigesetzt
wurden. Diese Feststellung ist im Hinblick auf Feldanwen
dungen von Bedeutung, bei denen die Bildung von überschüs
sigem Gas (1) die Menge an Additiv(en), die in situ einge
mischt werden können, begrenzen könnte, und (2) eine wirk
same Verringerung der Cr(VI)-Konzentration, die im Stand
der Technik beschrieben wurde, verhindern könnte.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verringerung der Konzentration an Cr(VI) in
Chrom-kontaminierten Böden durch Reduktion des Cr(VI) zu
Cr(III) mit Ascorbinsäure beruht darauf, daß die Ascorbinsäure in einer Menge
eingesetzt wird, die mindestens der zweifachen stöchiometrischen
Menge entspricht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform werden
folgende Schritte durchge
führt:
- 1. Gewinnung repräsentativer Proben der kontaminierten Böden,
- 2. Mischen der Proben mit variierenden Dosiermengen an Ascorbinsäure,
- 3. Messung der Konzentration an in den Proben verbliebenem sechswertigem Chrom in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Mischen,
- 4. Messung des Redoxpotentials der Proben in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Mischen und
- 5. Auswahl der Dosiermenge an Ascorbinsäure, mit der die Konzentration des sechswertigen Chroms auf das gewünsch te Niveau verringert und ein erniedrigtes Redoxpotential auf rechterhalten wird, das der angestrebten Verringerung der Konzentration an sechswertigem Chrom entspricht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Behandlung
des Cr(VI) an Orten, wo die Cr(VI)-belasteten Böden
sowohl in der nicht mit Wasser gesättigten Zone,
oberhalb des Grundwasserspiegels, als auch in der gesättig
ten Zone, unterhalb des Grundwasserspiegels, vorliegen, wo
bei das Cr(VI) sowohl in den Bodenschichten als auch
gleichzeitig im zugehörigen Grundwasser behandelt werden
kann. Dem Fachmann sind mechanische Vorrichtungen zum Ein
bringen bzw. Einspritzen und zum Mischen geläufig, mit denen
bis zu einer Tiefe von mehr als 15 m unter der Bo
denoberfläche gearbeitet werden kann und mit denen eine
gleichzeitige Zufuhr von Ascorbinsäure und ein Mischen mit
dem Cr(VI)-belasteten Boden in situ in einem einzigen
Schritt möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner auch zur Behand
lung von Cr(VI)-belasteten Böden im Oberflächenbereich bis
zu einer Tiefe von einigen Metern unter der Oberfläche ein
gesetzt werden, wenn eine Verringerung der Konzentration an
Cr(VI) lediglich für diese oberflächlichen Bodenschichten
erforderlich oder angestrebt ist. Die Ascorbinsäure kann in
Form einer wäßrigen
Dispersion, insbesondere einer Suspension, bevorzugt einer wäßrigen Aufschlämmung, oder einer Lösung oder auch in trockener
Form zugegeben werden. Das Mischen kann in situ zusammen
mit dem Einbringen der Ascorbinsäure in einem einzigen
Schritt oder auch in mehreren Anwendungen bzw. Schritten
erfolgen. Je nach dem Feuchtigkeitsgehalt des Bodens
kann es erforderlich sein, dem Boden Wasser
zuzuführen, um ein ausreichendes Einmischen zu ermöglichen,
um eine Solubilisierung der Ascorbinsäure mit dem Cr(VI)-
belasteten Material zu erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner auch zur Behand
lung von Böden herangezogen werden, die in Be
hältern oder Erdverbauungen gelagert oder aus dem Boden
oder einer anderen Ablagerungsstätte oder Deponie entnommen
(z. B. ausgebaggert oder ausgehoben) wurden. Zur Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens der Behandlung mit Ascor
binsäure können herkömmliche Vorrichtungen verwendet wer
den, z. B. Bagger, Fördersysteme, Systeme zur Zufuhr von
Chemikalien, Mörtelmischvorrichtungen, Frontlader und
Transportfahrzeuge, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Be
handlung kontaminierter Böden an sich geläufig
sind.
Heim erfindungsgemäßen Verfahren ist es üblicherweise nicht
erforderlich, den pH-Wert der Cr(VI) enthaltenden Bö
den einzustellen; ferner ist auch kein Zusatz
weiterer organischer Materialien oder von Nährstoffen, Bak
terien oder anderen Mikroorganismen und dementsprechend
auch keine anschließende Aufrechterhaltung geeigneter pH-
Bedingungen für ihre Vermehrung erforderlich. Im Gegensatz
zu einigen Verfahren nach dem Stand der Technik, bei denen
die Zufuhr von Wärme erforderlich ist, kann das erfindungs
gemäße Verfahren an Cr(VI)-belasteten Böden bei
Umgebungstemperaturen und Atmosphärendruck durchgeführt
werden. Das Erfindungskonzept erlaubt eine schnellere,
gründlichere und zugleich wirtschaftliche Behandlung
Cr(VI)-belasteter Böden im Vergleich mit Ver
fahren nach dem Stand der Technik.
Die Ascorbinsäure wird erfindungsgemäß vorteilhaft in situ mit den kontaminier
ten Böden gemischt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Gefährdungen,
die mit einigen im Stand der Technik verwendeten Zusätzen
verbunden sind (z. B. mit Wasserstoffperoxid, Schwefelsäure,
Eisen(II)sulfat, ungelöschtem Kalk, Hydrazin), vermieden.
Das einzige Additiv, das beim erfindungsgemäßen Verfahren
angewandt wird, nämlich die Ascorbinsäure, bringt bei An
wendung gemäß den Sicherheitsinstruktionen des Herstellers
keinerlei gesundheitliche oder umweltmäßige Risiken mit
sich und insbesondere keine Risiken für mit Sanierungsar
beiten befaßte Arbeiter, Anwohner und/oder andere Arbeiter
in der näheren und/oder weiteren Umgebung, da die Ascorbin
säure für den Menschen praktisch keine potentielle Toxizi
tät aufweist. Im Gegenteil hat Ascorbinsäure eine große Be
deutung für die menschliche Gesundheit hinsichtlich der
Vermeidung von Skorbut und wird als nützlicher Ergänzungs
stoff für Nahrungsmittel eingesetzt.
Es wird angenommen, daß die beim erfindungsgemäßen Verfah
ren stattfindenden Reduktionsreaktionen durch die nachste
hende chemische Gleichung beschrieben werden können, bei
der Ascorbinsäure verbraucht und Dehydroascorbat gebildet
und gleichzeitig das Chromation zum dreiwertigen Zustand in
Form von Chromhydroxid reduziert wird, also zu einer unlös
lichen Verbindung, die keiner Reoxidation unterliegt:
CrO4 2 + 2H+ + 1,5C6H8O6 → Cr(OH)3 + 1,5C6H6O6 + H2O (1)
Obgleich anzunehmen ist, daß diese Beziehung repräsentativ
ist und den prinzipiellen Mechanismus für die Reduktion von
Cr(VI) zu Cr(III) durch Ascorbinsäure darstellt, besteht
die Möglichkeit, daß andere chemische Reaktionen gleichzei
tig und möglicherweise mit von dieser Reaktion verschiede
nen Reaktionsgeschwindigkeiten ablaufen. Wie aus der nach
stehenden Beschreibung hervorgeht, läßt der Umstand, daß
Überschußmengen gegenüber den oben definierten stöchiometrischen
Mengen in realen Systemen erforderlich sind, ver
muten, daß andere Reaktionen, und möglicherweise konkurrie
rende Reaktionen, ebenfalls beteiligt sind. Unabhängig da
von beträgt die stöchiometrische Menge an Ascorbinsäure,
die erforderlich ist, um 1 g Cr(VI) zu Cr(III) in Form von
unlöslichem Chromhydroxid zu reduzieren, bezogen auf die
obige Gleichung (1) als Bezugsgleichung, 5,1 g.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung be
steht der erste Schritt bei der Anwendung des erfindungsge
mäßen Verfahrens darin, die Cr(VI)-Konzentration repräsen
tativer Proben der zu behandelnden Böden zu
messen. Dies kann durch Anwendung des Standardverfahrens
der alkalischen Extraktion und der Analysenprozedur, wie
von Vitale et al.12 beschrieben, geschehen. Es ist ferner
auch wichtig, Hilfsparameter, wie die Gesamtchromkonzentra
tion, den pH-Wert und das Redoxpotential Eh, zu messen, wie
von James et al.15 diskutiert wurde, was dazu beiträgt, den
veränderten Redoxzustand (verstärkt reduzierender Zustand)
des behandelten Materials im Vergleich zum unbehandelten
Material zu bestätigen.
Bezogen auf die ermittelte Konzentration an Cr(VI) kann die
stöchiometrische Menge Ascorbinsäure, die erforderlich ist,
um Cr(VI) in dieser Konzentration zu reduzieren, nach Glei
chung (I) berechnet werden. Zusätzlich werden einige Viel
fache der stöchiometrischen Menge, typischerweise im Be
reich der zweifachen bis neunfachen Menge, berechnet. Die
Ermittlung der stöchiometrischen Menge und der darauf bezo
genen Vielfachen dient dazu, den Dosiermengenbereich für
die Ascorbinsäure zu ermitteln, innerhalb dessen die Cr(VI)-
kontaminierten Materialien zu testen sind. Wie aus den
nachstehenden Beispielen hervorgeht, variiert die Wirksam
keit unterschiedlicher Dosiermengen mit der Probe. Dies ist
aus mehreren Gründen auch zu erwarten: (1) Materialien, von
denen die Proben genommen werden, sind selbst dann, wenn
sie von der gleichen Stelle stammen, nicht homogen; (2) die
Proben stellen komplexe organische und anorganische Gemi
sche von Cr(VI)-kontaminierten Materialien dar; (3) Art und
Herkunft der Cr(VI)-kontaminierten Materialien variieren
innerhalb weiter Bereiche.
So führt beispielsweise, wie oben diskutiert wurde, die
Chromiterzaufarbeitung zu CEAR mit unterschiedlicher Teilchen
größe, unterschiedlicher Alkalinität und unterschiedlicher
physikalischer wie auch chemischer Zusammensetzung. So wur
de festgestellt, daß typischerweise stöchiometrische Viel
fache vom 2-Fachen bis zum 7,5-Fachen günstig und ausrei
chend sind, um den Bereich der untersuchten Materialien ab
zudecken. Es ist jedoch klar, daß ein Fachmann, der die Er
findung anwendet, Umstände erkennt, unter denen ein weite
rer Bereich von stöchiometrischen Vielfachen angewandt wer
den sollte.
Die stöchiometrische Dosiermenge sowie Vielfache davon wer
den anschließend zu repräsentativen unbehandelten Proben
des Cr(VI)-belasteten Materials zugegeben und ausreichend
mit ihm vermischt. Ferner wird eine Kontrollprobe (ohne
Ascorbinsäure) zur Grundlinienmessung verwendet. Drei
Hauptmessungen werden an den behandelten Materialien in Ab
hängigkeit von der Zeit nach dem Mischen vorgenommen, näm
lich die Messung der Cr(VI)-Konzentration, die Messung des
Redoxpotentials Eh und die Messung des pH-Werts. Diese drei
Messungen können verwendet werden, um folgende Bestimmungen
durchzuführen: (1) ob eine ausreichende Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration bei einem gegebenen Material erzielt
wurde, sowie, (2) ob die Konzentration des durch Reduktion
erhaltenen Cr(III) wahrscheinlich zeitlich erhalten bleibt.
Beim chemischen Reduktionsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung müssen, wie aus Beobachtungsergebnissen hervor
geht, folgende Vorgänge stattfinden: die Ascorbinsäure, die
sich in Lösung befindet, dringt in die Poren und in die
Zwischenräume zwischen den Bodenpartikeln ein und verteilt
sich darin und reduziert Cr(VI) zu Cr(III). Wenn die Ascor
binsäure in einer Dosiermenge angewandt wird, die einen
ausreichenden Überschuß gegenüber der theoretischen Menge
darstellt, wird die angestrebte Cr(VI)-Reduktion erzielt.
Das erwünschte Niveau der Verringerung der Konzentration an
Cr(VI) hängt von einer Anzahl von Faktoren ab, zu denen,
inter alia, der Ort, an dem sich die kontaminierten Mate
rialien befinden, die Möglichkeit, daß Menschen damit in
Kontakt kommen, sowie die zum Anwendungszeitpunkt geltenden
Umweltvorschriften und Sanierungskriterien gehören. Ein
derartiges Kriterium für die Reduktion ist in den Vereinig
ten Staaten die von der US-Umweltbehörde USEPA aufgestellte
Bodenauswahlrichtlinie ('Soil screening guideline') von
1996, die auf in den USA als 'Superfund'-Orte bezeichnete
Stellen anwendbar ist, an denen Cr(VI)-kontaminierte Böden,
die sich in Wohnbereichen befinden, saniert werden sollen.
Nach dieser Richtlinie gilt eine maximale Bodenkonzentrati
on von 270 mg Cr(VI)/kg, bezogen auf die Exposition durch
Inhalation17.
Unter Bezug auf die Ergebnisse der Tests zur Behandelbar
keit repräsentativer Proben, wie oben beschrieben, wird ei
ne Dosiermenge (Vielfaches der stöchiometrischen Menge)
ausgewählt, die zu der gewünschten Verringerung der Cr(VI)-
Konzentration führt. Die Ascorbinsäure wird als wäßrige Lö
sung oder übersättigte Aufschlämmung in situ oder ex situ
unter ausreichendem chemischem und mechanischem Mischen an
gewandt, um eine Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) in den Bö
den zu erzielen. In Abhängigkeit von der Ziel
setzung der Verringerung der Konzentration für einen gege
benen kontaminierten Ort und von dem Ansprechen der Bö
den auf die Ascorbinsäurebehandlung können ge
eignete stöchiometrische Vielfache aufgrund der Testergeb
nisse ausgewählt werden, um die Konzentration an Cr(VI)
über einen kurzen oder langen Zeitraum zu verringern. Grö
ßere Vielfache der Ascorbinsäuremenge führen typischerweise
zu einer schnelleren Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) als
kleinere Vielfache, jedoch sind mit der Anwendung größerer
Mengen an Ascorbinsäure höhere Kosten verbunden. Wenn die
angestrebte Verringerung der Cr(VI)-Konzentration für einen
längeren und akzeptablen Zeitraum mit einem kleineren Viel
fachen der stöchiometrischen Menge erzielt werden kann,
kann es aus wirtschaftlichen Gründen vorteilhaft sein, das
kleinere Vielfache auszuwählen. Bei einer solchen Auswahl
sollten ferner auch die anderen Kostenanteile berücksich
tigt werden, die mit der Lieferung und dem Mischen der
Ascorbinsäure mit den zu behandelnden Böden
verbunden sind. Die Ascorbinsäurelösung oder Ascorbinsäure
aufschlämmung kann den Böden zugesetzt und
gleichzeitig damit vermischt werden; es ist jedoch auch
möglich, die Zugabe zuerst vorzunehmen und anschließend zu
mischen. Das Mischverfahren und die Dauer des Mischens hän
gen hauptsächlich vom Feuchtigkeitsgehalt, der Viskosität,
dem Kohäsionsvermögen und anderen Eigenschaften der Bö
den ab, welche die Wirksamkeit der ausgewählten
Vorrichtung, die Ascorbinsäure ausreichend mit dem Cr(VI)-
belasteten Material zu mischen, beeinflussen. Wie oben an
gegeben, sind Mischverfahren und Vorrichtungen dem Fachmann
auf dem Gebiet der Bodensanierung geläufig; hierzu gehören,
unter anderem, in größeren Bodentiefen arbeitende Mischvor
richtungen oder landwirtschaftliche Geräte, die zum Mischen
relativ oberflächennaher Bodenbereiche verwendet werden.
Von den behandelten Böden können Proben gesammelt und ana
lysiert werden, um festzustellen, ob die Behandlungsziele
auch erreicht wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch unter Verwendung
der Ascorbinsäure in trockener Form durchgeführt werden,
wenn sich im Boden ausreichend natürliche Feuchtigkeit be
findet, Niederschläge häufig und ausreichend sind oder
Feuchtigkeit separat in die Böden eingebracht werden kann,
um die Auflösung der Ascorbinsäure und ihre Verteilung in
die Poren innerhalb der Matrix der Böden hinein
zu unterstützen. Wenn die Ascorbinsäure in trockener Form
(z. B. in Form eines Pulvers) verwendet wird, kann sie zur
Behandlung der Oberfläche sowie oberflächennaher Bereiche
von Böden bei einer oder mehreren Anwendungen
herangezogen werden (z. B. bis zu einer Tiefe von wenigen
Metern unterhalb der Bodenoberfläche), wobei die oben be
schriebenen Ergebnisse zur Behandelbarkeit als Hilfe bei
der Auswahl der Dosiermenge herangezogen werden. Die Ascor
binsäure wird unter Verwendung einer oder mehrerer geeigne
ter, im Stand der Technik wohlbekannter Mischvorrichtungen
für geringe Bodentiefen in die Böden einge
mischt, beispielsweise mit einer Egge, einer Scheibenegge,
einem Pflug, einer Fräse oder anderen Geräten, wie sie ty
pischerweise für die Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft
verwendet werden.
Die zu behandelnden Böden sollten während oder
unmittelbar nach der Zugabe der Ascorbinsäure damit ver
mischt werden, um maximalen Nutzeffekt bei der Feldanwen
dung zu erzielen. Die Verwendung eines Erdbohrers mit Hohl
welle und Mischblättern ermöglicht das Einbringen bzw. Ein
spritzen von Ascorbinsäure in einer wäßrigen Lösung oder in
Form einer Aufschlämmung direkt in die Böden,
wobei gleichzeitig das Mischen mit den Böden
stattfindet. Dies stellt ein besonders wirksames Verfahren
zur Behandlung von Böden dar, die sich in einer
Tiefe von mehr als etwa 60 cm bis 1 m befinden; dieses Ver
fahren kann zur Behandlung von Cr(VI)-belasteten Böden,
Schlämmen, Sedimenten, Ablagerungen und dergl. in Tiefen
bis zu etwa 15 m oder mehr unter der Bodenoberfläche heran
gezogen werden, sofern nicht Hindernisse, Gesteinsein
schlüsse im Boden oder andere Bedingungen vorliegen, welche
das Mischvermögen der ausgewählten Vorrichtung begrenzen.
Wenn es aus logistischen oder technischen oder anderen
Gründen vorteilhaft ist, Cr(VI) enthaltende Böden
zur Behandlung mit Ascorbinsäure aus dem Unter
grund oder Erddeponien oder anderen Ablagerungsstätten zu
entnehmen, können zum Einbringen und Einmischen der Ascor
binsäüre herkömmliche Vorrichtungen verwendet werden (z. B.
Bagger, Fördereinrichtungen, Systeme zur Lagerung/Zufuhr
von Chemikalien, Mischbehälter sowie Erdbewegüngsfahrzeu
ge), die dem Fachmann auf dem Gebiet der Behandlung kon
taminierter Böden/Materialien geläufig sind.
Ein weiterer ausgeprägter Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß es bei Umgebungstemperaturen
durchgeführt werden kann, die typischerweise bei Cr(VI)-
belasteten Böden vorliegen. Da die Bodentemperaturen im
allgemeinen zwischen Temperaturen etwas unterhalb des Ge
frierpunkts (0°C) und mehr als 30°C in der Nähe der Bo
denoberfläche sowie relativ nahe an etwa 13°C unterhalb
der Frostlinie liegen, differiert die Geschwindigkeit der
Verringerung der Cr(VI)-Konzentration, die sich bei Labor
tests bei Standardtemperatur und Standarddruck ergibt, et
was unter Feldbedingungen. Es ist anzunehmen, daß die Re
aktionsgeschwindigkeit bei einer Temperaturverringerung um
10°C jeweils auf etwa die Hälfte verringert wird, wobei
Umgekehrtes für eine Erhöhung der Bodentemperatur gilt.
Dies bedeutet beispielsweise, daß eine bestimmte Verringe
rung der Konzentration an Cr(VI), die innerhalb eines be
stimmten Zeitintervalls im Labor erzielt wird, unter Feld
bedingungen unterhalb der Frostlinie länger dauern kann.
Wenn gefrorene Böden behandelt werden sollen,
kann es beispielsweise erforderlich sein, zusätzliche
Ascorbinsäure einzumischen und/oder Wärme anzuwenden, um
die angestrebte Verringerung der Cr(VI)-Konzentration in
nerhalb einer akzeptablen Zeitspanne zu erzielen. Derartige
Modifizierungen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen
im Bereich des fachmännischen Könnens auf dem Gebiet der
Bodenbehandlung und Bodensanierung. Unter solchen Umstän
den können geeignete vorgeschaltete Tests im Rahmen der
vorliegenden Erfindung günstig sein, um geeignete Bedin
gungen zur Anwendung des Verfahrens zu ermitteln.
Es wurde festgestellt, daß Ascorbinsäure im Vergleich zu
mehr als einem Dutzend anderer organischer Verbindungen
mit verschiedenen funktionellen Gruppen, zu denen Essig
säure, Citronensäure, Milchsäure, Oxalsäure, Mandelsäure,
Salicylsäure und substituierte Phenole gehören, erheblich
bessere Reduktionseigenschaften (in Bezug auf die Wirksam
keit und Geschwindigkeit der Cr(VI)-Reduktion in Cr(VI)-
belasteten Böden/Materialien) aufweist. Aus der Molekül
struktur und der chemischen Erfahrung konnte erwartet wer
den, daß Ascorbinsäure als Reduktionsmittel wirkt. Die au
ßergewöhnliche Schnelligkeit und die größere Effektivität,
mit der Ascorbinsäure im Vergleich zu anderen organischen
Substanzen in Cr(VI)-belasteten Böden/Materialien Cr(VI)
zu Cr(III) reduziert, war außerordentlich überraschend.
Ergebnisse vergleichender Laboruntersuchungen an einigen
unterschiedlichen Cr(VI)-belasteten Böden von Stellen mit
unterschiedlichen örtlichen Charakteristika, die innerhalb
eines weiten Bereichs variierende Cr(VI)-Konzentrationen
enthielten, zeigen, daß Ascorbinsäure zu einer erheblich
größeren prozentualen Verringerung der Cr(VI)-Konzentra
tion führt, als dies mit Essigsäure oder Citronensäure der
Fall ist. Essigsäure und Citronensäure führten zu einer
weniger als 55%igen Verringerung der Cr(VI)-Konzentration
im Vergleich zu einer etwa 88- bis 99,9%igen Verringerung
bei Verwendung von Ascorbinsäure bei gleichen Dosiermengen
bei der Behandlung. Darüber hinaus wurden diese Ergebnisse
bei Verwendung von Ascorbinsäure in nur wenigen Stunden
erzielt. Dies ist ebenfalls außerordentlich schnell im
Vergleich zu dem Zeitraum von vielen Monaten, die bei den
im Stand der Technik beschriebenen biologischen Sanierungsverfahren
erforderlich sind, um eine vergleichbare
Verringerung der Cr(VI)-Konzentration zu erzielen.
Die Geschwindigkeit der Verringerung der Cr(VI)-Konzentra
tion durch Ascorbinsäure erwies sich ferner auch als uner
warteterweise erheblich größer als die von Deng und Stone18
angegebenen Geschwindigkeiten, die für die Verwendung
zahlreicher organischer Verbindungen zur Behandlung zur
Verringerung der Cr(VI)-Konzentrationen in wäßrigen Lösun
gen, die etwa 1 mg Cr(VI)/l in Gegenwart oder Abwesenheit
von Oxidoberflächen (TiO2) enthielten, angegeben wurden.
Die Untersuchungen von Deng und Stone bezogen sich auf 16
niedermolekulare organische Verbindungen (zu denen Ascor
binsäure nicht gehörte) in sechs funktionellen Gruppen
(α-Hydroxycarbonsäuren, ihre Ester, α-Ketosäuren, Oxalsäu
re, Benzaldehyd und Phenolverbindungen), von denen keine
in Abwesenheit von Oxidoberflächen zu einer signifikanten
Verringerung der Cr(VI)-Konzentration führte. Von Deng und
Stone wurde ferner festgestellt, daß in Gegenwart von
Oxidoberflächen die Verringerung der Cr(VI)-Konzentration
in Zeiträumen von etwa 5,5 bis 8 Tagen typischerweise 15
bis 80% betrug. Lediglich zwei der Verbindungen,
4-Methoxyphenol und Mandelsäure, führten zu einer mehr als
80%igen Verringerung der Cr(VI)-Konzentration (97 und 94%
während etwa 35 bzw. 54 h). Aus dem Stand der Technik war
daher auch kein entfernter Hinweis darauf zu gewinnen, daß
Ascorbinsäure bei Cr(VI)-belasteten Böden und Abfall
materialien zu derartig dramatischen Reduktionsergebnissen
führen würde.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen be
vorzugter Ausführungsformen und unter Bezug auf die Figuren
näher erläutert.
Die Fig. 1A bis 1E, die sich auf die Proben A bis E bezie
hen, zeigen die Abhängigkeit der Cr(VI)-Konzentration von
der Zeit für die Behandlung mit Ascorbinsäure bei unter
schiedlichen Dosiermengen.
Es wurden Laboruntersuchungen durchgeführt, um die Wirk
samkeit der Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) bei einer
Vielzahl verschiedener Cr(VI)-belasteter Böden zu ermit
teln. Zwei andere übliche organische Säuren, Essigsäure
und Citronensäure, wurden als Vergleichssubstanzen unter
sucht. Bei den Tests wurden Proben von 50 g (Aliquote) von
unterschiedlichen CEAR-belasteten Böden verwendet, die mä
ßige bis hohe Konzentrationen an Cr(VI) aufwiesen. Die von
jedem Probenort gewonnenen 50 g-Aliquote wurden mit unter
schiedlichen Mengen Ascorbinsäure (0,55 g/ml in entioni
siertem Wasser) versetzt und 30 s bei Raumtemperatur manu
ell kräftig gemischt. Für die Untersuchungen mit Essigsäu
re oder Citronensäure wurden geringere Säurepegel und
kleinere Probennahmeintervalle als bei Ascorbinsäure ange
wandt, obgleich sämtliche Aliquote in gleicher Weise ge
mischt wurden. Nach dem anfänglichen Mischen sowie für die
restliche Testdauer wurden die Proben bei 25°C der Umge
bungsluft ausgesetzt, jedoch nicht nochmals gemischt. Aus
reichende Mengen an Kontrollproben (unbehandelte Proben)
und behandelten Proben wurden hergestellt, um das Sammeln
und die Analyse individueller Aliquote bei verschiedenen
Zeitintervallen bis zu mindestens 28 Tagen für jede Pro
benquelle zu ermöglichen. Bei jedem Zeitintervall wurden
das Redoxpotential Eh und der pH-Wert mit geeichten Meß
vorrichtungen gemessen, und die Gesamtkonzentration an
Cr(VI) wurde unter Anwendung der SW-846-Verfahren
3060A/7196A19,20 gemessen. Die Eh-Daten beziehen sich auf
den Redoxzustand einer Probe, wobei verringerte Eh-Werte
in einer mit Ascorbinsäure behandelten Probe im Vergleich
zur unbehandelten Probe zeigen, daß die Bedingungen in der
behandelten Probe eher für eine Cr(VI)-Reduktion förder
lich sind als in der unbehandelten Probe. In das Versuchsprotokoll
wurden ferner Qualitätskontrollproben, ein
schließlich Doppelproben und Labor-Leerversuchen, aufge
nommen, um nachzuweisen, daß die Testergebnisse die we
sentlichen Erfordernisse hinsichtlich der Akzeptanz der
Datenqualität erfüllten.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Anwendbarkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens bei CEAR-belasteten Bö
den, in denen Cr(VI) innerhalb eines weiten Konzentra
tionsbereichs vorliegt. Die Proben wurden an unterschied
lichen Stellen an Orten gewonnen, die als Cr(VI)-konta
miniert identifiziert worden waren. Bei den CEAR-bela
steten Böden war bekannt oder zu unterstellen, daß sie an
den betreffenden Orten zusammen mit nicht identifizierten
Verfüllmaterialien unbekannten Ursprungs abgelagert worden
waren. Zu den fünf diskutierten Proben lagen keine weite
ren allgemeinen Eigenschaften vor. Auf der Basis zuvor
entnommener Proben und der Testerfahrung mit der betref
fenden Art eines nichthomogenen, Cr(VI)-kontaminierten Ma
terials, das zum Testen des erfindungsgemäßen Verfahrens
herangezogen worden war, wurden zu den gleichen Zeitinter
vallen, zu denen die ascorbinsäurebehandelten Proben zur
Analyse gewonnen worden waren, zahlreiche Kontroll-Ali
quote (ohne Zusatz von Ascorbinsäure gesammelt und auf ih
re Cr(VI)-Konzentration analysiert. Da, wie zu erwarten
war, die Proben nicht homogen waren und für die verschie
denen Aliquote variierende Cr(VI)-Konzentrationen ergaben,
wurde das arithmetische Mittel der mehreren Kontrollproben
verwendet, um die prozentuale Verringerung der Cr(VI)-
Konzentration bei jedem stöchiometrischen Vielfachen zu
berechnen, obgleich in den nachstehenden Tabellen ledig
lich die mit der 7,5fachen stöchiometrischen Menge erziel
ten prozentualen Verringerungen der Cr(VI)-Konzentration
in verschiedenen Zeitintervallen aufgeführt sind.
Das oben beschriebene Protokoll wurde auf einen CEAR-
belasteten Boden (als "Probe A" bezeichnet) angewandt, der
über den Testzeitraum einen mittleren Gehalt von 4.060 mg
Cr(VI)/kg aufwies. Die unbehandelte Probe (Kontrollprobe)
ergab einen anfänglichen pH-Wert von 12,1 und ein anfäng
liches Redoxpotential (Eh) von 533 mV. Die Testergebnisse
sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Die Tabelle zeigt die Vielfachen der stöchiometrischen
Ascorbinsäuremenge (0, 2,0, 3,5, 5,0 und 7,5), die auf die
verschiedenen Aliquote der Probe A angewandt wurden, sowie
die Cr(VI)-Konzentrationen, den pH-Wert und das Redoxpo
tential Eh als Ergebnisse des Kontrollversuchs (Vielfaches
0) und der mit Ascorbinsäure behandelten Proben bei stei
genden Zeitintervallen nach dem anfänglichen Mischen (Zeit
0). Der arimethische Mittelwert der Kontrollproben ist
links unten an der Tabelle angegeben; er wurde zur Berech
nung der angegebenen Prozentwerte der Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration herangezogen. Aus der Tabelle ist er
sichtlich, daß für Probe A die 7,5fache stöchiometrische
Menge zu einer Verringerung der Cr(VI)-Konzentrationen der
Bodenmatrix um etwa 99% innerhalb der ersten Stunde führ
te; ferner ist ersichtlich, daß die 7,5fache stöchiometri
sche Menge zu einer mehr als 99%igen Verringerung der Kon
zentration an Cr(VI) nach 720 h (30d) bei Umgebungsbedin
gungen führte. Bei der 7,5fachen stöchiometrischen Menge
fiel der pH-Wert nach dem Zusatz der Ascorbinsäure von
12,1 auf den niedrigen Wert von 8,7 merklich ab. Nach 24 h
war der pH-Wert auf 9,7 angestiegen; der Anstieg setzte
sich in einer Steigerung auf 10,5 nach 720 h fort. Dieses
Verhalten wird dem stark alkalischen Zustand der Probe zu
geschrieben. Für die 7,5fache stöchiometrische Menge ergab
sich bei dem stark oxidierten Zustand der Kontrollprobe
(unbehandelte Probe), die ein Redoxpotential Eh von 533 mV
aufwies, ein wesentlicher Abfall durch Zugabe von Ascor
binsäure auf einen Eh-Wert von 195 mV innerhalb der ersten
Stunde nach der Behandlung. Der Eh-Wert fiel ferner wäh
rend des Testzeitraums von 720 h allmählich weiter auf
128 mV ab. Aus den Daten ist ersichtlich, daß der Abfall
des Eh-Werts mit der Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) un
mittelbar nach Zugabe und Einmischen der Ascorbinsäure
einherging. Die stetige Verringerung von Eh zeigt ferner,
daß das behandelte Material in einem reduzierten Zustand
verblieb, d. h., in einem für Oxidationsreaktionen, die im
Boden auftreten und zur Bildung von Cr(VI) führen könnten,
ungünstigen Zustand.
Bei Vielfachen der stöchiometrischen Menge von weniger als
7,5X war die Geschwindigkeit der Verringerung der Cr(VI)-
Konzentration nicht so schnell (vgl. die Fig. 1A bis 1E
für 0 bis 24 h) und auch nicht so wirksam wie beim 7,5fa
chen Wert (vgl. Tabelle 1, Spalten 2,0, 3,5 und 5,0). Zur
Erläuterung sei angeführt, daß der zweifache stöchiometri
sche Wert lediglich zu einer Verringerung der Cr(VI)-Kon
zentration in 24 h, 168 h (7d) und 720 h (30d) von 66%,
89% bzw. 98% führte. Die Cr(VI)-Konzentrationen für
sämtliche Vielfache der stöchiometrischen Menge, die nach
720 h bestimmt wurden, ergaben Werte von 138 mg Cr(VI)/kg
oder weniger, was einer mindestens 96,6%igen Verringerung
entspricht.
Die Ergebnisse der Behandlung der Probe A mit Essigsäure
und Citronensäure gehen aus Tabelle 2 hervor.
Die Ergebnisse von Tabelle 2 zeigen, daß diese beiden or
ganischen Säuren hinsichtlich der Verringerung der Cr(VI)-
Konzentration signifikant weniger wirksam sind als Ascor
binsäure bei gleichen zur Behandlung angewandten Dosier
mengen. Eine Verringerung von weniger als 52% wurde 6d
nach der Behandlung erzielt; die behandelten Proben zeig
ten dementsprechend nach dem Zusatz von Essigsäure oder
Citronensäure noch einen oxidierenden Zustand an (hohe Eh-
Werte)
Das oben beschriebene Protokoll wurde auf einen CEAR-be
lasteten Boden (als "Probe B" bezeichnet) angewandt, der
während der Testdauer einen Mittelwert der Chromkonzentra
tion von 314 mg Cr(IV)/kg aufwies. Die Testergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Die unbehandelte Probe (Kontrollprobe) ergab einen anfäng
lichen pH-Wert von 10,5 und ein anfängliches Redoxpotenti
al Eh von 409 mV, was anzeigt, daß die Probe stark alka
lisch war und sich in einem oxidierten Zustand befand. In
nerhalb 1 h nach der Behandlung führte die Anwendung der
7,5fachen stöchiometrischen Menge an Ascorbinsäure zu ei
ner Verringerung der Cr(VI)-Konzentration in Probe B von
etwa 89%, wobei der pH-Wert auf 6,7 und das Redoxpoten
tial Eh auf 190 mV abfielen. Der pH-Wert stieg während
672 h (4 Wochen) leicht auf Werte unter 9 an, während der
Eh-Wert im Bereich von etwa 110 bis 180 mV verblieb. Die
Cr(VI)-Konzentration fiel ferner weiter auf etwa 2 mg
Cr(VI)/kg ab, was eine Verringerung der Cr(VI)-Konzen
tration von mehr als 99% bedeutet.
Bei kleineren Vielfachen der stöchiometrischen Menge war
die Reaktionsgeschwindigkeit der Verringerung der Cr(VI)-
Konzentration nicht so schnell oder so wirksam wie bei der
maximalen angewandten Dosiermenge. So ergab die zweifache
stöchiometrische Menge innerhalb von 48 h, 168 h und 672 h
eine Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von etwa 74%,
81% bzw. 84%. Bei sämtlichen Vielfachen der stöchiome
trischen Menge ergaben die nach 672 h gewonnenen Proben
jedoch eine Chromkonzentration von höchstens 50 mg
Cr(VI)/kg, was einer Verringerung der Cr(VI)-Konzentration
von mindestens 84% entspricht.
Die Ergebnisse der Behandlung von Probe B mit Essigsäure
und Citronensäure, die in Tabelle 4 aufgeführt sind, zei
gen, daß diese beiden organischen Säuren 144 h nach der
Behandlung bei Anwendung gleicher Dosiermengen zur Behand
lung wie im Fall von Ascorbinsäure praktisch keine Verrin
gerung der Cr(VI)-Konzentration ergaben; im Einklang damit
ergab sich, die behandelten Proben nach der Zugabe von Es
sigsäure oder Citronensäure weiterhin in einem stark oxi
dierenden Zustand verblieben.
Die negativen Werte (Erhöhung der Konzentrationen) in der
Tabelle zeigen möglicherweise Veränderungen an, die mit
der Probennahme aus nichthomogenen Materialien zusammen
hängen.
Das oben beschriebene Protokoll wurde auf einen CEAR-
belasteten Boden (als "Probe C" bezeichnet) angewandt, der
während der Testdauer einen Mittelwert der Chromkonzentra
tion von 3980 mg Cr(VI)/kg aufwies. Die unbehandelte Pro
be (Kontrollprobe) ergab einen anfänglichen pH-Wert von
11,8 und einen anfänglichen Wert des Redoxpotentials Eh
von 516 mV, was anzeigt, daß die Probe stark alkalisch war
und sich in einem oxidierten Zustand befand. Die Tester
gebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefaßt.
Innerhalb 1 h nach der Ascorbinsäurezugabe und dem Mischen
ergab sich für die 7,5fache stöchiometrische Menge eine
Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von mehr als 99,9%.
Der pH-Wert war in die Nähe des Neutralpunkts auf 7,1 ab
gefallen, das Redoxpotential Eh auf 175 mV verringert.
Nach 816 h (34d) zeigte die behandelte Probe eine pH-
Erhöhung von mehr als zwei pH-Einheiten, was dem stark al
kalischen Zustand der anfänglichen Probe zuzuschreiben
ist. Während der gleichen Zeitdauer wurden Cr(VI)-Kon
zentrationen im Bereich von 1 bis 56 mg/kg gemessen, was
einer Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von mehr als
98% entspricht. Diese Daten zeigen, zusammen mit der pH-
Erhöhung, daß eine allmähliche Auslaugung von Cr(VI) aus
den inneren Poren der Bodenmatrix weiterging. Das Redoxpo
tential Eh war allerdings nach 816 h weiter auf 80 mV ge
fallen, was bestätigt, daß die Probe mehr als einen Monat
nach der Behandlung weiterhin in einem reduzierenden Zu
stand verblieb.
Bei kleineren Vielfachen der stöchiometrischen Menge war
die Verringerung der Cr(VI)-Konzentration nicht so schnell
oder so wirksam wie bei der maximalen angewandten Dosier
menge. So ergab die zweifache stöchiometrische Menge in
nerhalb von 24 h, 432 h und 816 h eine Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration von etwa 60%, 80% bzw. 82%.
Die Ergebnisse, die bei der Behandlung von Probe C mit Es
sigsäure und Citronensäure erhalten wurden, sind in Tabel
le 6 aufgeführt. Die Ergebnisse zeigen, daß diese beiden
organischen Säuren hinsichtlich der Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration bei gleichen Dosiermengen bei der Be
handlung wesentlich weniger wirksam sind als Ascorbinsäu
re.
144 h nach Behandlung unter Anwendung der 7,5fachen
stöchiometrischen Menge ergab sich eine Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration im Bereich von lediglich 33 bis 55%;
im Einklang damit ergab sich, daß die mit Essigsäure oder
Citronensäure behandelten Proben nach der Behandlung wei
terhin in einem stark oxidierenden Zustand (hoher Eh-Wert)
verblieben.
Das oben beschriebene Protokoll wurde auf einen CEAR-
belasteten Boden (als "Probe D" bezeichnet) angewandt, der
während der Testdauer einen Mittelwert der Chromkonzentra
tion von 336 mg Cr(VI)/kg aufwies. Die unbehandelte Probe
(Kontrollprobe) wies einen anfänglichen pH-Wert von 9,8
und ein anfängliches Redoxpotential Eh von 573 mV auf, was
anzeigt, daß diese Probe stark alkalisch war und in einem
oxidierenden Zustand vorlag. Die Testergebnisse sind in
Tabelle 7 zusammengefaßt.
Innerhalb von 1 h nach Zugabe der Ascorbinsäure und Mi
schen ergab sich für die 7,5fache stöchiometrische Menge
eine Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von etwa 80%.
Der pH-Wert war auf 7,8, das Redoxpotential Eh auf 240 mV
abgefallen. Im Verlauf von 1.032 h (43d) zeigte die mit
der höchsten Dosiermenge an Ascorbinsäure behandelte Probe
eine allmähliche Erhöhung des pH-Werts auf etwa 8,5. Wäh
rend der gleichen Zeitdauer lag im Einklang damit die
Cr(VI)-Konzentration im Bereich von 39 bis 69 mg/kg, was
einer Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von 79 bis
88% entspricht. Der Eh-Wert blieb 408 h (17d) im Bereich
von etwa 160 bis 260 mV.
Bei kleineren Vielfachen der stöchiometrischen Menge war
die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration nicht so hoch oder so wirksam wie bei
der maximalen angewandten Dosiermenge. So ergab die zwei-
zweifache stöchiometrische Menge innerhalb von 24 h, 192 h
(8d) und 1.032 h eine Verringerung der Cr(VI)-Konzen
tration von etwa 73%, 72% bzw. 62%.
Die Ergebnisse, die mit Probe D bei Verwendung von Essig
säure und Citronensäure erhalten wurden, gehen aus Tabelle
8 hervor; sie zeigen, daß diese beiden organischen Säuren
144 h nach der Behandlung bei gleichen Dosiermengen bei
der Behandlung wie im Fall der Ascorbinsäure praktisch
keine Verringerung der Cr(VI)-Konzentration ergaben.
Die negativen Werte (erhöhte Konzentrationen) von Tabel
le 8 spiegeln wahrscheinlich Veränderungen wider, die mit
der Probennahme bei nichthomogenen Materialien zusammen
hängen. Die Eh-Werte der mit Essigsäure oder Citronensäure
behandelten Proben waren wesentlich höher als bei mit
Ascorbinsäure behandelten Proben und verblieben in einem
stark oxidierenden Bereich.
Das oben beschriebene Protokoll wurde auf einen CEAP-be
lasteten Boden (als "Probe E" bezeichnet) angewandt, der
während der Testdauer einen Mittelwert der Chromkonzentra
tion von 940 mg Cr(VI)/kg aufwies. Die Testergebnisse sind
in Tabelle 9 zusammengefaßt.
Innerhalb von 1 h nach Zugabe der Ascorbinsäure und Mi
schen ergab sich für die 7,5fache stöchiometrische Menge
eine Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von mehr als
90%. Der pH-Wert war auf 8,3, das Redoxpotential Eh auf
112 mV gefallen. Im Verlauf von 672 h (28d) zeigte die
behandelte Probe eine pH-Steigerung von fast zwei pH-Ein
heiten, was dem stark alkalischen Zustand der anfänglichen
Probe zugeschrieben wird. Während der gleichen Zeitdauer
wurden Cr(VI)-Konzentrationen von 40 bis 88 mg/kg gemes
sen, was einer Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von
bis zu 95% entspricht. Das Redoxpotential Eh verblieb in
nerhalb der Zeitdauer von 672 h im Bereich von etwa 110
bis 190 mV.
Bei kleineren Vielfachen der stöchiometrischen Menge war
die Reaktionsgeschwindigkeit bei Verringerung der Cr(VI)-
Konzentration nicht so hoch oder so wirksam wie bei der
maximalen angewandten Dosiermenge. So ergab die zweifache
stöchiometrische Menge innerhalb von 24 h, 168 h und 672 h
eine Verringerung der Cr(VI)-Konzentration von etwa 80%,
87% bzw. 92%. Sämtliche behandelten Proben enthielten
jedoch 672 h nach der Ascorbinsäurebehandlung eine Chrom
konzentration ≦ 78 mg Cr(VI)/kg (Verringerung um 91%).
Die Ergebnisse der Behandlung von Probe E mit Essigsäure
und Citronensäure sind in Tabelle 10 zusammengestellt; sie
zeigt, daß diese beiden organischen Säuren bei der Verrin
gerung der Cr(VI)-Konzentration bei gleichen Dosiermengen
bei der Behandlung wesentlich weniger wirksam sind als
Ascorbinsäure.
144 h nach der Behandlung wurde eine Verringerung der
Cr(VI)-Konzentration im Bereich von etwa 9 bis 27% er
zielt; die behandelten Proben zeigten im Vergleich zu den
mit Ascorbinsäure behandelten Proben weiterhin signifikant
höhere Eh-Werte.
Die Fig. 1A bis 1E, die sich auf die Proben A bis E bezie
hen, zeigen die in den obigen Tabellen enthaltenen Daten
in graphischer Farm für die Cr(VI)-belasteten Proben A bis
E. Dabei sind lediglich die Daten der ersten 24 h darge
stellt, da innerhalb dieses Zeitraums die größte prozen
tuale Verringerung eintrat. Es ist klar ersichtlich, daß
größere Zusatzmengen an Ascorbinsäure zur Probe (höhere
Vielfache der stöchiometrischen Menge/Dosiermengen) zu
kleineren Cr(VI)-Konzentrationen in der behandelten Probe
führen. Die vorliegenden Unterschiede bei den resultieren
den Cr(VI)-Konzentrationen für die unterschiedlichen Do
siermengen hängen von der Art/Zusammensetzung der Probe
ab. Dementsprechend ist ein Bereich der Verringerung der
Konzentration an Cr(VI) von mehr als 80% für Probe D bis
auf mehr als 99,9% für Probe C bei der höchsten angewandten
Ascorbinsäure-Dosiermenge (7,5fache stöchiometrische
Menge) zu ersehen. Die Fig. 1A bis 1E und die Tabellen 1,
3, 5, 7 und 9 zeigen ebenfalls, daß während längerer Zeit
räume prozentuale Verringungen der Cr(VI)-Konzentration
ähnlich denen, die mit der 7,5fachen stöchiometrischen
Menge erzielt wurden (< 90%) bei kleineren Dosiermengen
zur Behandlung bei allen Proben außer Probe D erzielt wer
den konnten (83%).
Die Fig. 1A bis 1E zeigen ferner, daß die Geschwindigkeit
der Verringerung der Cr(VI)-Konzentration innerhalb der
ersten Stunde nicht nur hoch und für jede der verschiede
nen Proben im wesentlichen gleich war, sondern auch, daß
sie von der Dosiermenge unabhängig war, wie aus den ähnli
chen Anfangssteigungen der Kurven innerhalb der ersten
Stunde für die unterschiedlichen Vielfachen der stöchiome
trischen Menge hervorgeht. Für sämtliche Proben trat die
stärkste Verringerung der Cr(VI)-Konzentration (z. B. 65
bis 85% und 90 bis 99,9%) bei der 3,5fachen bzw. 7,5fa
chen stöchiometrischen Menge) und die stärkste Abnahme des
Redoxpotentials Eh (mehr als 200 mV) im wesentlichen un
mittelbar nach der Zugabe der Ascorbinsäure und dem Mi
schen (innerhalb der ersten Stunde) auf. Die Tabellen 1,
3, 5, 7 und 9 zeigen ferner, daß der pH-Wert anfänglich
nach dem Mischen stark abfiel, wobei der pH-Abfall größen
ordnungsmäßig für größere Dosiermengen an Ascorbinsäure
stärker war als für kleinere Dosiermengen.
Der pH-Wert stieg dann während Tagen und Wochen stetig an.
Der End-pH-Wert war im allgemeinen kleiner als der anfäng
liche pH-Wert oder gleich dem anfänglichen pH-Wert, ob
gleich hier wiederum eine gewisse Abhängigkeit von der An
wendung von Vielfachen der stöchiometrischen Menge er
sichtlich ist. Die allmähliche pH-Steigerung nach dem ab
rupten anfänglichen Abfallen unmittelbar nach der Ascor
binsäurebehandlung ist wahrscheinlich durch Auslaugung von
vorhandener Alkalinität aus inneren Poren des Probenmaterials
mit abnehmender Geschwindigkeit bedingt. Während der
gleichen Zeitdauer verblieb das Redoxpotential Eh typi
scherweise in dem Bereich, in den es zugleich mit der an
fänglichen Verringerung der Cr(VI)-Konzentration verrin
gert worden war. Diese Daten zeigen, daß eine ausreichende
Menge an Ascorbinsäure in die Materialmatrix der Proben
eingebracht worden war, so daß die reduzierenden Bedingun
gen während einer langen Zeit nach der Behandlung fortbe
standen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ver
ringerung der Cr(VI)-Konzentration in komplexen Böden
auf akzeptierbare Niveaus muß die Ascorbinsäure
in geeigneter Weise mit den Böden gemischt
werden, um einen Kontakt der gelösten Ascorbinsäure mit
dem vorliegenden Cr(VI) zu erzielen: 1) auf der Oberfläche
der Böden; 2) innerhalb eines kleinen Tiefen
bereichs in den Böden; 3) innerhalb der. Zwi
schenräume und Poren der Cr(VI)-belasteten Böden
und 4) in der zugehörigen wäßrigen Umgebung.
Wie aus den obigen Beispielen ersichtlich ist, ist aller
dings kein spezielles Brechen, Sieben, Zerreiben, Mahlen
oder die Anwendung eines anderen mechanischen Verfahrens
erforderlich. Das flüssige Medium (Wasser), in dem die
Ascorbinsäure gelöst oder in geeigneter Weise suspendiert
ist, befördert die. Ascorbinsäure in die Materialien hin
ein. Dieser Transport ist tatsächlich so wirksam, daß der
größte Teil des Cr(VI) bereits innerhalb einer Stunde nach
dem Mischen reduziert wird. Da die physikalische Zusammen
setzung (z. B. Dichte/Kompaktheit) von mit Cr(VI) kontami
nierten Böden innerhalb eines weiten Bereichs
variiert, ist ein einziges Mischprotokoll nicht für alle
vorkommenden Situationen praktisch anwendbar. Den Fachleu
ten auf dem Gebiet der Umweltsanierung sind jedoch Misch
verfahren geläufig, und geeignete Mischprotokolle für ver
schiedene Zusammensetzungen von Böden können
ohne weiteres für einen gegebenen Boden
leicht ermittelt werden.
Einer der besonders wichtigen Vorteile des erfindungsgemä
ßen Verfahrens besteht darin, daß das Verfahren selbst,
ganz im Gegensatz zu anderen Verfahren nach dem Stand der
Technik, keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der Misch
verfahren mit sich bringt. Die Reduktion von Cr(VI) durch
Ascorbinsäure ist so wirksam, daß das erfindungsgemäße
Verfahren in situ zur Behandlung kontaminierter Böden
herangezogen werden kann, ohne daß die Böden
von der Stelle, an der sie sich befinden, ent
fernt werden müssen. Auf der Basis von Versuchsergebnissen
und des bodenchemischen Wissens ist zu erwarten, daß das
durch Reduktion von Cr(VI) gebildete, resultierende
Cr(III) in typischen Bodenumgebungen thermodynamisch sta
bil ist und unter den meisten Umweltbedingungen, unter de
nen Cr(VI)-belastete Böden eine Sanierung er
fordern, nicht zu Cr(VI) rückoxidiert wird.
Da die Ascorbinsäure in Wasser löslich ist, kann das Ver
fahren in situ auf Böden angewandt werden, die
folgende Eigenschaften aufweisen: 1) nicht an Wasser ge
sättigt und oberhalb des Grundwassers befindlich; 2) kon
stant wassergesättigt unterhalb der Obergrenze des Grund
wasserspiegels oder 3) sowohl nichtgesättigt als auch ge
sättigt gleichzeitig in der Bodensäule vorliegend. Im Fall
der gesättigten Böden muß eine ausreichende Menge an
Ascorbinsäure zugegeben werden, um die Konzentration an
Cr(VI) sowohl im Boden als auch im angrenzenden Grundwas
ser zu verringern. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es auch nicht mehr erforderlich, die Böden zur Ex-
situ-Behandlung auszubaggern, was ein Wiederverbringen der
behandelten Böden in den Untergrund oder eine Deponie er
fordern würde, woraus sie entnommen wurden, oder das Ver
bringen an eine andere Stelle. Die Ex-situ-Behandlung ist
jedoch ebenfalls mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich,
wobei dann die Böden nach dem Ausbaggern
mit Ascorbinsäure behandelt und danach wieder in das Ge
lände verbracht werden, aus dem sie entnommen wurden.
Die vorliegende Erfindung beruht ferner auf der Erkennt
nis, daß, im Gegensatz zu den Verfahren nach dem Stand der
Technik, eine chemische Reduktion von Cr(VI)-belasteten
Böden erzielt werden kann, ohne daß folgende Maßnahmen er
forderlich sind: 1) Auslaugung oder Extraktion des Cr(VI)
aus den Böden/Materialien und Behandlung des in der Aus
laugungsflüssigkeit enthaltenen Cr(VI); 2) Modifizierung
des pH-Werts der Cr(VI)-belasteten Böden oder des damit in
Verbindung stehenden Porenwassers durch Behandlung mit
Säuren oder Basen zur Erzeugung geeigneter Reaktionsbedin
gungen für Reduktionsmittel oder zur Erzeugung geeigneter
Bedingungen für die Vermehrung von Bakterien oder (3) der
Zusatz von Bakterien oder Bakterien enthaltendem Material,
Nährstoffen oder zusätzlichem organischem Material in die
Böden.
Eine der wichtigen mit der vorliegenden Erfindung verbun
denen Feststellungen ist, daß bei der Zugabe von Ascorbin
säure zu alkalischen Cr(VI)-belasteten Böden, wie oben er
läutert, nur minimale Mengen an Gas erzeugt werden. Wenn
allerdings zu Proben des gleichen Materials eine Mineral
säure zugegeben wurde, wurden erhebliche Gasmengen erzeugt
und eine ausgeprägte Erhöhung der Bodentemperatur festge
stellt. Die Freisetzung von Gas erfolgte wahrscheinlich
aufgrund der ausreichenden Absenkung des pH-Werts der Bö
den, um die Freisetzung von Kohlendioxidgas gegenüber der
Lösung von Hydrogencarbonat zu begünstigen. Wenn die dem
Stand der Technik entsprechenden Mineralsäureverfahren auf
derartige stark alkalische Cr(VI)-belastete Böden/Ma
trialien unter Feldbedingungen angewandt werden sollen,
begrenzt die Erzeugung signifikanter Gasmengen mit großer
Wahrscheinlichkeit die Menge an Reduktionsmittel, das in
situ mit den Böden/Materialien gemischt werden kann; dementsprechend
wird auch das Ausmaß der erzielten Cr(VI)-
Reduktion begrenzt. Wenn sich das Gas ggf. verteilt, wäre
es erforderlich, die Behandlung anschließend zu wiederho
len. Das Problem der Bildung von überschüssigem Gas wird
durch Verwendung von Ascorbinsäure minimiert; dementspre
chend werden Aufwand und Zeit, die zur Behandlung erfor
derlich sind, im Vergleich zur Anwendung von Mineralsäure
verfahren zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) in stark al
kalischen Cr(VI)-belasteten Böden/Materialien signifikant
verringert.
Der Vergleich der mit Ascorbinsäure erhaltenen Ergebnisse
mit den unter Verwendung von Essigsäure und Citronensäure
erhaltenen Ergebnissen (Tabellen 2, 4, 6, 8 und 10) für
jede der fünf untersuchten Proben zeigt klar, daß die Ver
ringerung der Cr(VI)-Konzentration bei Verwendung von
Ascorbinsäure erheblich wirksamer war als mit vergleichba
ren Behandlungsmengen an Essigsäure oder Citronensäure.
Ebenso zeigt die Gesamtheit der Behandlungsergebnisse, daß
Ascorbinsäure bei der Verringerung der Konzentration an
Cr(VI) erheblich wirksamer ist (höhere prozentuale Verrin
gerung) und zugleich erheblich schneller reagiert als
sämtliche organischen Verbindungen, die von Deng und
Stone18 untersucht wurden.
Wie aus den Daten der Fig. 1A bis 1E für unterschiedliche
eingesetzte Böden hervorgeht, führten die
gleichen Vielfachen der stöchiometrischen Menge zu unter
schiedlichen Verringerungen der Cr(VI)-Konzentration, wo
bei jedoch in sämtlichen Fällen die prozentuale Verringe
rung sehr signifikant war. Es ist klar, daß Unterschiede
in der Bodenzusammensetzung, wie oben beschrieben, ihr An
sprechen auf die Behandlung etwas beeinflussen. Diese Da
ten zeigen die Bedeutung der Durchführung von vorherigen
Tests, wie im Rahmen der vorliegenden Erfindung angegeben,
an Proben von Böden, die für den betreffenden
Ort repräsentativ sind, um die geeignete Dosiermenge zu
ermitteln, die erforderlich ist, um einen erwünschten Grad
der Verringerung der Cr(VI)-Konzentration und ein er
wünschtes Niveau der Reaktionsgeschwindigkeit für jedes
Ausgangsmaterial zu erzielen.
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Claims (10)
1. Verfahren zur Verringerung der Konzentration an Cr(VI) in
Chrom-kontaminierten Böden durch Reduktion des Cr(VI) zu
Cr(III) mit Ascorbinsäure, wobei die Ascorbinsäure in einer Menge
eingesetzt wird, die mindestens der zweifachen stöchiometrischen
Menge entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem folgende Schritte durchge
führt werden:
- 1. Gewinnung repräsentativer Proben der kontaminierten Böden,
- 2. Mischen der Proben mit variierenden Dosiermengen an Ascorbinsäure,
- 3. Messung der Konzentration an in den Proben verbliebenem sechswertigem Chrom in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Mischen,
- 4. Messung des Redoxpotentials der Proben in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Mischen und
- 5. Auswahl der Dosiermenge an Ascorbinsäure, mit der die Konzentration des sechswertigen Chroms auf das gewünsch te Niveau verringert und ein erniedrigtes Redoxpotential auf rechterhalten wird, das der angestrebten Verringerung der Konzentration an sechswertigem Chrom entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ascorbinsäure in fester Form mit den Böden gemischt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ascorbinsäure in Form einer Dispersion, insbesondere einer
Suspension, bevorzugt einer Aufschlämmung, mit den Böden
gemischt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wo
bei die Ascorbinsäure mit den kontaminierten Böden in situ ge
mischt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Mischen in situ mit einer
erdbohrerartigen rotierenden Vorrichtung durchgeführt wird, die
eine Einführung der Ascorbinsäure unter Mischen erlaubt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei eine erdbohrerartige rotieren
de Vorrichtung mit Hohlwelle verwendet und die Ascorbinsäure
durch die Hohlwelle der Vorrichtung unter Mischen eingespritzt
wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wo
bei die Ascorbinsäure mit den kontaminierten Böden ex situ ge
mischt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Ascorbinsäure in einer Menge bis
zum Neunfachen der stöchiometrischen Menge eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Ascorbinsäure in einer Menge bis
zum 7,5-Fachen der stöchiometrischen Menge eingesetzt wird.
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