DE19750428A1 - Verfahren und Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer Linsen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer LinsenInfo
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Description
Die nachstehende Erfindung hat zum Ziel optische Linsen kostengünstiger und präziser
herzustellen, als dies nach dem Stand der Technik bisher möglich ist.
Optische Linsen werden durch mehrere Schleifvorgänge oder andere spannehmende
Bearbeitungsmethoden aus transparenten Materialien hergestellt. Es kann sich dabei
um Mineralglas oder geeignete Kunststoffe handeln. An die genannten formgebenden
Bearbeitungsvorgänge schließt sich in jedem Fall mindestens ein Poliervorgang an, mit
dem die Oberflächenrauhigkeit der Linse soweit herabgesetzt wird, daß die Lichtstreu
ung an der Oberfläche vernachlässigbar wird.
Bei den heute üblichen Verfahren wird für das Polieren der Linsen etwa die doppelte
Zeit benötigt, als für die davorliegenden, formgebenden Bearbeitungsvorgänge. Es ist
daher ein besonders wichtiges Entwicklungsziel die Polierzeiten zu verkürzen. Da die
eigentliche Polierzeit bei der das Polierwerkzeug an der Linse im Eingriff ist, verfah
rensbedingt nicht ohne weiteres gekürzt werden kann, kommt der Reduzierung der
Nebenzeiten besondere Bedeutung zu.
Nach dem Stand der Technik werden Linsen mit folgender Technologie poliert:
Die Poliermaschinen verfügen über einen oben liegenden Schwenkkopf, der die Werk
zeugspindel trägt an deren unterem Ende das Polierwerkzeug - üblicherweise ein
Formwerkzeug - befestigt ist. Der Schwenkkopf seinerseits ist, um die sogenannte
B-Achse schwenkbar, an einem X-Schlitten befestigt, der horizontale Bewegungen
senkrecht zur B-Achse ausführen kann. Im unteren Teil der Poliermaschine befindet
sich ein Z-Schlitten, der sich vertikal bewegen kann und die Werkstückspindel mit ver
tikaler Achse trägt. Die Achsen von Werkzeugspindel und Werkstückspindel liegen in
einer gemeinsamen Ebene, die auf der B-Achse senkrecht steht. Beide Spindeln ver
fügen über einen eigenen Antrieb, der sie in Rotation versetzen kann.
Damit die Relativgeschwindigkeit zwischen Formwerkzeug und Linse an jeder Stelle
der Linsenoberfläche möglichst optimal ist, muß eine der beiden Spindelachsen beim
Polieren schräg gestellt werden. Bei den heute üblichen Poliermaschinen wird dies
durch Schwenken des vorgenannten, oben liegenden Schwenkkopfes mit der daran
befestigten Werkzeugspindel erreicht, die damit schräg steht. Das Formwerkzeug hat
dabei etwa den doppelten Durchmesser wie die Linse, die so an das Werkzeug ange
legt wird, daß ihr Rand nicht über das Drehzentrum des Formwerkzeuges hinausreicht.
Aus geometrischen Gründen muß der Schnittpunkt der beiden Spindelachsen mit dem
Krümmungsmittelpunkt der Linse zusammenfallen, was nach dem Schrägstellen des
Schwenkkopfes durch Verfahren des X-Schlittens und des Z-Schlittens erreicht wer
den kann.
Die Formwerkzeuge sind auf der Seite, die beim Polieren an der Linse an liegt, mit
einem weichen Material belegt. Durch Zugabe einer Poliersuspension, die feine Fest
stoffpartikel enthält, wird der erwünschte Materialabtrag erreicht. Wenn auch beim
Polieren im wesentlichen nur die Oberflächenrauhigkeit vermindert wird, so findet doch
im Feinbereich noch eine gewisse Korrektur der Linsenform statt. Aus diesem Grund
müssen die Polierwerkzeuge sehr präzise gearbeitet sein und wegen dem beim Polie
ren auftretenden Verschleiß immer wieder mit einem sogenannten Abrichtwerkzeug
nachgearbeitet werden. Früher mußte hierzu die Werkstückaufnahme von der Werk
stückspindel entfernt werden, damit das Abrichtwerkzeug an dieser Spindel befestigt
werden konnte. Bei diesem Umwechseln der Bauteile kam es zu Toleranzfehlern be
züglich der Achslage von Werkstückaufnahme, Abrichtwerkzeug und Kontur des Form
werkzeuges bedingt durch die natürlichen Toleranzen an den beteiligten Bauteilen.
Diese Toleranzfehler in der Achslage der beteiligten Bauteile führte zu einer Minderung
der Linsengenauigkeit.
Neuerdings gibt es Abrichtwerkzeuge, die mit einer Werkstückaufnahme kombiniert
sind, nachstehend Kombiwerkzeug genannt. Eine entsprechende Vorrichtung wurde
unter dem amtlichen Aktenzeichen 961 07 870.6 beschrieben und zum Patent ange
meldet. Bei Verwendung dieser Kombiwerkzeuge werden die vorgenannten Toleranz
probleme vermieden, da ein Auswechseln der Werkstückaufnahme gegen ein Abricht
werkzeug zum Abrichten des Formwerkzeuges nicht mehr nötig ist.
Als wesentlicher Nachteil bleibt jedoch bei den heute üblichen Polierverfahren (auch bei
Verwendung der Kombiwerkzeuge), daß die zu bearbeitende Linse nach dem Polieren
der ersten Oberfläche aus der Werkstückaufnahme entnommen und gedreht werden
muß, damit sie in eine zweite Poliermaschine mit dem entsprechenden Formwerkzeug
für die zweite Linsenoberfläche eingelegt werden kann. Dieser Vorgang ist zeitaufwen
dig und birgt außerdem die Gefahr von Beschädigungen an der bereits fertiggestellten
ersten Linsenoberfläche.
Damit die erste, bereits fertiggestellte Linsenoberfläche beim Polieren der zweiten
Oberfläche nicht von der Werkstückaufnahme beschädigt wird, muß sie mit einem
Schutzlack versehen werden. Das Aufbringen dieses Lackes ist zeitaufwendig, ebenso
wie das spätere Entfernen des Schutzlackes. Hinzu kommen unerwünschte
Trocknungszeiten und Umweltprobleme beim Verwenden von lösungsmittelhaltigen
Lacken. Desweiteren ist das Aufbringen von Lackschichten sehr homogener Dicke im
Hinblick auf die Linsengenauigkeit wünschenswert, in der Praxis jedoch nur schwer zu
realisieren.
Bei den heute üblichen Verfahren zum Polieren von Linsen werden Werkstückaufnah
men benutzt, die im wesentlichen aus einem Hohlzylinder aus Kunststoff bestehen, der
in seinem inneren Durchmesser der Linse angepaßt ist, so daß sie in diesen eingelegt
werden kann. Im Inneren weist der Hohlzylinder üblicherweise eine Gummimembran
auf, die mit Druck beaufschlagt werden kann und sich dann flächig an die Linse an legt.
Dadurch wird diese gegen das Formwerkzeug gedrückt. Wegen der besonderen
Eigenschaften und Ungenauigkeiten der Membran ist dieser Anpressdruck zwischen
Linse und Formwerkzeug über der Fläche gesehen mit kleinen Unregelmäßigkeiten
behaftet. Dies ist ein Nachteil bei den bekannten Vorrichtungen zum Linsenpolieren,
der sich ungünstig auf die Linsengenauigkeit auswirkt.
Es sind auch Vorrichtungen bekannt geworden, bei denen auf diese Membran verzich
tet wird. Statt dessen liegt die Linse in der Werkzeugaufnahme zunächst mit ihrem
Rand auf einem kleinen Bund auf. Bei Beaufschlagung der Linsenrückseite mit Preßluft
hebt sie sich von diesem Bund ab und wird gegen das Formwerkzeug gedrückt. Die
Druckverteilung ist jetzt zwar gleichmäßiger, als dies bei Verwendung einer Membran
der Fall ist, dafür ergeben sich jedoch andere Nachteile. Da Luft kompressibel ist, ist
die Anpressung der Linse an das Formwerkzeug nicht so stabil, wie dies wünschens
wert wäre. Außerdem kommt es durch die Luft, die durch den Spalt zwischen Linse und
Werkstückaufnahme strömt zum Antrocknen von Poliersuspension an dem Linsenrand,
was wegen des erforderlichen Reinigungsaufwandes sehr nachteilig ist. Ungünstig ist
auch, daß die beim Polieren entstehende Reibungswärme beim Arbeiten mit Preßluft
nur ungenügend abgeführt werden kann, so daß sich die Linse ungleichmäßig erwärmt,
was zu Verzug infolge Wärmedehnung und damit zu Ungenauigkeiten führen kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung (Maschine) zur Durchfüh
rung des Verfahrens werden die vorgenannten Nachteile vermieden.
Hierzu ist vorgesehen, daß bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit
vier oder sechs Spindeln gearbeitet wird.
Dabei werden bei der Vierspindel-Version im oberen und auch im unteren Teil der
Poliermaschine je eine Werkzeug- und eine Kombispindel angeordnet. Die beiden
Kombispindeln werden in diesem Fall mit dem vorerwähnten Kombiwerkzeug bestückt,
daß sowohl über ein Abrichtwerkzeug, als auch über eine Werkstückaufnahme verfügt.
Bei der Sechsspindel-Version sind im oberen und auch im unteren Teil der Polier
maschine je eine Werkzeug-, Werkstück- und Abrichtspindel angeordnet. In diesem Fall
kann ohne das Kombiwerkzeug gearbeitet werden, d. h. die Werkstückspindel wird mit
einer Werkstückaufnahme ausgerüstet, während an der Abrichtspindel ein übliches Ab
richtwerkzeug befestigt wird.
Der nachstehende Text nimmt auf die Vierspindel-Version Bezug, sinngemäß das
gleiche gilt jedoch auch für die Sechsspindel-Version.
Bei einer der Varianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung befindet sich im oberen
Teil der Maschine ein sogenannter Schwenkkopf, der um die B-Achse geschwenkt
werden kann, wobei die B-Achse horizontal angeordnet ist. An dem Schwenkkopf sind
die oben liegende Kombispindel und die Werkzeugspindel befestigt, deren beider
Achsen parallel sind, in Ruhelage senkrecht stehen und in einer Ebene liegen, die
senkrecht zu der B-Achse angeordnet ist. Durch Schwenken des Schwenkkopfes um
die B-Achse können die genannten beiden Spindeln gemeinsam schräg gestellt
werden. Sie verfügen über einen Antrieb mit dem sie in Rotation versetzt werden kön
nen.
Im unteren Teil der Maschine befinden sich ebenfalls eine angetriebene Kombi- und
eine Werkzeugspindel, deren beider Achsen parallel sind, senkrecht stehen und in der
gleichen Ebene liegen, wie die beiden darüber liegenden Spindeln. Die beiden unten
liegenden Spindeln sind gegenüber den beiden oben liegenden Spindeln rechts-links
vertauscht, d. h. paarweise ist immer eine Werkzeugspindel einer Kombispindel in verti
kaler Richtung gesehen, zugeordnet.
Die beiden unten liegenden Spindeln sind an einem Z-Schlitten befestigt, der vertikale
Bewegungen erlaubt, wodurch die Spindeln ebenfalls in dieser Richtung verstellt
werden können. Der Z-Schlitten seinerseits ist an einem X-Schlitten befestigt, der es
gestattet, horizontale Bewegungen senkrecht zur B-Achse auszuführen. Damit ist es
möglich, die beiden unten liegenden Spindeln in der X- und Z-Richtung zu verfahren.
Bei der sechsspindeligen Ausführung wird den beiden oben liegenden und den beiden
unten liegenden Spindeln jeweils als dritte Spindel noch eine Abrichtspindel zugeord
net. Von den Vorschubschlitten bzw. dem Schwenkkopf werden dann die angehängten
drei Spindeln in der gleichen Art und Weise bewegt wie vorher bei der vierspindeligen
Maschine beschrieben.
Es sind auch weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorge
sehen. So könnten z. B. die beiden oben liegenden Spindeln (Werkzeug- und
Kombispindel) an einem eigenem Schwenkkopf befestigt sein, so daß sie unabhängig
voneinander aus der vertikalen Lage ausgeschwenkt werden können. Dementspre
chend würden auch die beiden untenliegenden Spindeln (Werkzeug- und Kombi
spindel) an jeweils einem eigenen Z-Schlitten befestigt. Jeder dieser beiden Z-Schlitten
würde an einem separaten X-Schlitten befestigt. Bei der hier beschriebenen Anordnung
von insgesamt zwei Schwenkköpfen und jeweils zwei X- und zwei Z-Schlitten ergäbe
sich die Möglichkeit, zwei Linsen gleichzeitig zu polieren, woraus sich eine erhebliche
Kostenersparnis, sowohl bei den Arbeits- wie auch bei den Investitionskosten, ergibt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei der Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens ist desweiteren vorgesehen, daß die Werkstückaufnahme aus einem
becherförmigen Hohlzylinder besteht, in dessen Öffnung die Linse mit ihrem Rand auf
einen kleinen Bund aufgelegt wird. Damit die Linse gegen das Polierwerkzeug
(Formwerkzeug) gedrückt werden kann, wird der Innenraum der Werkstückaufnahme
mit Poliersuspension gefüllt und diese mit einem wählbaren Druck beaufschlagt. Diese
hydrostatische Lagerung hat eine ganze Reihe von Vorteilen, auf die später noch ein
gegangen wird.
Von der unter Druck stehenden Poliersuspension wird die Linse dann gegen das
Formwerkzeug gedrückt und so der erforderliche Polierdruck erzeugt. Die Polier
suspension tritt außerdem aus dem sehr feinen Spalt zwischen Linse und Werkstück
aufnahme aus und gelangt so, wie erwünscht, zwischen die Polierflächen des Form
werkzeugs und die zu polierende Oberfläche der Linse.
Der Verfahrensablauf mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der entsprechenden
CNC-gesteuerten Vorrichtung einschließlich der verschiedenen Alternativen ist dann
wie folgt:
Zunächst werden die beiden Formwerkzeuge nacheinander abgerichtet wozu der Schwenkkopf aus seiner Nullage herausgeschwenkt wird und durch Verfahren in X- und Z-Achse entweder das Kombiwerkzeug (vierspindelige Ausführung) oder das Ab richtwerkzeug üblicher Bauart (sechsspindelige Ausführung) mit dem Formwerkzeug in Kontakt gebracht wird, nachdem beide Spindelantriebe gestartet wurden. Der Abricht vorgang läuft dann ab, wobei sehr feine Zustellbewegungen in Z-Richtung ausgeführt werden.
Zunächst werden die beiden Formwerkzeuge nacheinander abgerichtet wozu der Schwenkkopf aus seiner Nullage herausgeschwenkt wird und durch Verfahren in X- und Z-Achse entweder das Kombiwerkzeug (vierspindelige Ausführung) oder das Ab richtwerkzeug üblicher Bauart (sechsspindelige Ausführung) mit dem Formwerkzeug in Kontakt gebracht wird, nachdem beide Spindelantriebe gestartet wurden. Der Abricht vorgang läuft dann ab, wobei sehr feine Zustellbewegungen in Z-Richtung ausgeführt werden.
Nach Beendigung des Abrichtvorganges an beiden Formwerkzeugen werden die Spin
deln wieder auseinandergefahren und die erste Linse in die Werkstückaufnahme der
ersten Werkstückspindel eingelegt. Falls mit dem Kombiwerkzeug abgerichtet wurde,
wird dieses jetzt entweder manuell oder automatisch so umgestellt, daß nun nicht mehr
die mit Schleifkörpern besetzte Ringschneide übersteht, sondern die Werkstückauf
nahme, ein Kunststoffring mit dem genannten Bund zur Aufnahme der Linse.
Der Poliervorgang läuft dann ab mit schräggestelltem Schwenkkopf (mit Werk
zeugspindel und Formwerkzeug), nachdem die Linse und das Formwerkzeug durch
Verfahren in X- und Z-Richtung in Kontakt gebracht wurden. Die aus dem Ringspalt
zwischen Werkstückaufnahme und Linse austretende Poliersuspension verteilt sich
dabei in idealer Weise zwischen den Polierflächen des Formwerkzeuges und der Lin
senoberfläche.
Die vorbeschriebenen Nachteile, die sich beim Arbeiten mit luftbeaufschlagten Werk
stückaufnahmen ergeben, werden bei der hier vorgeschlagenen hydrostatischen Lage
rung vermieden. Da die wasserhaltige Suspension praktisch inkompressibel ist wird die
Linse stabil und gleichmäßig gegen das Formwerkzeug gedrückt. Durch die gute
Wärmeleitung und hohe spezifische Wärme des Wassers wird die Linse auf der Vor
der- und Rückseite sehr gut gekühlt und damit auch die vorgenannten unerwünschten Er
wärmungen an der Linse vermieden. Außerdem sorgt die aus dem genannten Ringspalt
ständig austretende Suspension dafür, daß die Linse auch am Rand feucht bleibt und
sich keine angetrockneten Rückstände in diesem Bereich bilden können. Auch die beim
Arbeiten mit einer Gummimembran auftretenden Nachteile werden vermieden. Da
keine Membran verwendet wird, sondern die Flüssigkeit direkt auf die Linsenrückseite
drückt können Ungenauigkeiten infolge ungenauen Membrandrucks nicht auftreten. Die
hier genannten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens führen zu einer ersten
Qualitätssteigerung und Kostensenkung beim Polieren von Linsen.
Wenn im folgenden von der Werkstückaufnahme gesprochen wird, so ist diese immer
ein Teil des betreffenden Kombiwerkzeugs.
Ein ganz wesentlicher Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrich
tung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß die Linse nach dem Polieren
der ersten Seite, von der ersten Werkstückaufnahme ohne Handeingriff an die zweite
Werkstückaufnahme übergeben werden kann, wo dann das Polieren der zweiten Seite
stattfindet. Hierzu wird die Suspension in dem ersten Kombiwerkzeug mit Werkstück
aufnahme zunächst druckentlastet und die Werkzeug- und Kombispindel dann in
Z-Richtung auseinandergefahren. Anschließend wird der Schwenkkopf in die Nullstel
lung zurückschwenkt und der X- und Z-Schlitten so verfahren, daß die erste Kombi
spindel zur zweiten koaxial angeordnet ist, d. h., daß die Achse der ersten Werkstück
aufnahme mit der Linse mit der Achse der zweiten Werkstückaufnahme zusammenfällt
und sich die beiden Werkstückaufnahmen fast berühren, d. h. im kleinstmöglichen Ab
stand zu einander stehen. Durch Druckbeaufschlagung der Poliersuspension in der
ersten Werkstückaufnahme wird die Linse hydraulisch aus dieser heraus- und in die
zweite Werkstückaufnahme hineingedrückt.
Die Vorteile sind offensichtlich und wie folgt:
Ganz besonders vorteilhaft ist, daß die Linsen auf ihren beiden Seiten auf einer einzi gen Maschine poliert werden können. Die Investitionskosten sind entsprechend nied riger, da eine zweite Maschine entfallen kann. Auch die Arbeitskosten sind deutlich ge ringer, als bei den Verfahren entsprechend dem Stand der Technik, da die Linse ohne Handeingriff auf beiden Seiten poliert wird und dazu auf dem kürzesten Wege von der ersten in die zweite Werkstückaufnahme gelangt. Besonders hervorzuheben ist, daß die Linse beim Umwechseln von der ersten Werkstückaufnahme in die zweite nicht ge dreht werden muß und keine gesonderten Vorrichtungen für dieses Umwechseln erfor derlich sind. Die Linse gelangt von der ersten in die zweite Werkstückaufnahme aus schließlich mit Hilfe von Maschinenteilen, Vorrichtungen und Steuerungselementen, die ohnehin für das Linsenpolieren und unabhängig von diesem Umwechseln erforderlich sind. Dementsprechend niedrig sind die Kosten für die erfindungsgemäße Polierma schine, die eine zweite Poliermaschine überflüssig macht und außerdem Zwischenlager und Handhabungseinrichtungen für das Umwechseln der Linsen einspart.
Ganz besonders vorteilhaft ist, daß die Linsen auf ihren beiden Seiten auf einer einzi gen Maschine poliert werden können. Die Investitionskosten sind entsprechend nied riger, da eine zweite Maschine entfallen kann. Auch die Arbeitskosten sind deutlich ge ringer, als bei den Verfahren entsprechend dem Stand der Technik, da die Linse ohne Handeingriff auf beiden Seiten poliert wird und dazu auf dem kürzesten Wege von der ersten in die zweite Werkstückaufnahme gelangt. Besonders hervorzuheben ist, daß die Linse beim Umwechseln von der ersten Werkstückaufnahme in die zweite nicht ge dreht werden muß und keine gesonderten Vorrichtungen für dieses Umwechseln erfor derlich sind. Die Linse gelangt von der ersten in die zweite Werkstückaufnahme aus schließlich mit Hilfe von Maschinenteilen, Vorrichtungen und Steuerungselementen, die ohnehin für das Linsenpolieren und unabhängig von diesem Umwechseln erforderlich sind. Dementsprechend niedrig sind die Kosten für die erfindungsgemäße Polierma schine, die eine zweite Poliermaschine überflüssig macht und außerdem Zwischenlager und Handhabungseinrichtungen für das Umwechseln der Linsen einspart.
Da die Linsen nach dem Polieren der ersten Seite nicht mehr manuell von der Werk
stückaufnahme einer ersten Poliermaschine in die Werkstückaufnahme einer zweiten
Poliermaschine gelegt werden müssen, damit die zweite Seite poliert werden kann und
auch keine Werkstückaufnahmen mit Gummimembranen benutzt werden, besteht ein
weiterer wesentlicher Vorteil darin, daß keine Beschädigungsgefahr an der ersten fer
tiggestellten Linsenoberfläche gegeben ist. Aus diesem Grunde kann das Aufbringen
des vorerwähnten Schutzlackes entfallen. Es entsteht so kein Arbeits- und Investitions
aufwand für diesen Arbeitsgang "Schutzlack aufbringen". Das gleiche gilt naturgemäß
für den Arbeitsgang "Schutzlack entfernen".
Weitere Details zu dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens werden anhand der Abb. 1 bis 3 erläutert. Es wird davon aus
gegangen, daß alle Maschinenfunktionen CNC-gesteuert sind. In den Abbildungen wird
nur das Grundprinzip anhand der vier Maschinenspindeln und ihrer Lage zueinander
dargestellt. Wie bei der vierspindeligen Maschine vorgesehen, werden in den Abbildun
gen zwei Kombiwerkzeuge gezeigt (Abrichtwerkzeug mit integrierter Werkstückauf
nahme). Im dargestellten Fall sind die beiden oben liegenden Spindeln an einen
Schwenkkopf befestigt, der um die B-Achse geschwenkt werden kann, während die
beiden unten liegenden Spindeln mit einem Vorschubsystem verbunden sind, das Be
wegungen in der X- und Z-Richtung erlaubt. Nicht gezeigt werden die verschiedenen
Antriebssysteme und andere Details.
Prinzipiell sind jedoch auch andere Anordnungen möglich, insbesondere ist auch vor
gesehen, die vier Spindeln unabhängig voneinander zu bewegen, um zwei Linsen
seiten gleichzeitig polieren zu können, wobei wieder Kombiwerkzeuge zum Einsatz
kommen.
Die sechsspindelige Poliermaschine entspricht in Arbeitsweise und Aufbau der hier ge
zeigten vierspindeligen Maschine. Bei der Ausführung als sechsspindelige Maschine
würde jeweils die Spindel für das Abrichtwerkzeug mit der Spindel für die Werkstück
aufnahme an einem gemeinsamen Bewegungssystem befestigt sein.
In Abb. 1 wird die Maschine - stark schematisiert - als Übersicht dargestellt.
Abb. 2 zeigt die Übergabe der Linse von der unteren Werkstückaufnahme an die obere.
In Abb. 3 sind die wesentlichen Bearbeitungsschritte in acht Phasen dargestellt.
An einem Maschinenrahmen (1) ist im oberen Bereich ein Schwenkkopf (2) um die
B-Achse (3) schwenkbar gelagert. An dem Schwenkkopf (2) ist die Werkzeugspin
del I (4) befestigt, die an ihrem unteren Ende das Formwerkzeug I (5) für eine konvexe
Linsenoberfläche trägt. Ebenfalls mit dem Schwenkkopf (2) verbunden ist die Kom
bispindel II (6), an deren unterem Ende das Kombiwerkzeug II (7) befestigt ist.
Im unteren Bereich des Maschinenrahmens (1) ist ein X-Schlitten (8) so gelagert, daß
er horizontale Bewegungen senkrecht zur B-Achse (3) ausführen kann. Mit dem
X-Schlitten (8) ist ein Z-Schlitten (9) verbunden, der senkrechte Bewegungen ermög
licht und die Kombispindel I (10) sowie die Werkzeugspindel II (11) trägt. Am oberen
Ende der Kombispindel I (10) ist das Kombiwerkzeug I (12) befestigt, während am
oberen Ende der Werkzeugspindel II (11) das Formwerkzeug II (13) angeordnet ist.
Das Kombiwerkzeug I (12) besteht aus einem inneren Teil, dem Abrichtwerk
zeug I (16), das mit der Kombispindel I (10) verbunden ist und einem äußeren Teil
der Werkstückaufnahme I (14). Analog hierzu besteht das Kombiwerkzeug II (7) aus
einem innen liegenden Abrichtwerkzeug II (17), das mit der Kombispindel II (6) ver
bunden ist und einer außen liegenden Werkstückaufnahme II (15).
In Abb. 2 wird gezeigt, wie die zu bearbeitende Linse (18) von dem Kombiwerk
zeug I (12) in das Kombiwerkzeug II (7) transportiert wird. Hierzu wurde die Kombi
spindel I (10) zunächst durch Verfahren in der X-Achse genau senkrecht unter die
Kombispindel II (6) gefahren und anschließend durch Verfahren der Kombi
spindel I (10) in der Z-Achse erreicht, daß die Werkstückaufnahme I (14) und die
Werkstückaufnahme II (15) sich fast berühren. Das Abrichtwerkzeug I (16) und das
Abrichtwerkzeug II (17) sind einerseits mit der Kombispindel I (10) und andererseits
mit der Kombispindel II (6) verbunden und tragen die ihnen jeweils zugeordnete Werk
stückaufnahme I (14) und Werkstückaufnahme II (15).
Die Linse (18) befindet sich zunächst in der Werkstückaufnahme I (14) des Kombi
werkzeugs I (12). Sie wird durch Druckbeaufschlagung des mit Poliersuspension ge
füllten inneren Hohlraums (19) der Kombispindel I (10) und des Innenraums (20) des
Kombiwerkzeugs I (12) mittels hydraulischer Krafteinwirkung in die Werkstückauf
nahme II (15) des Kombiwerkzeugs II (7) gedrückt. Bei diesem Vorgang wird der
innere Hohlraum (21) der Kombispindel II (6) und damit auch der Innenraum (22) des
Kombiwerkzeugs II (7) druckentlastet.
Die Linse (18) befindet sich damit in Polierposition für die zweite Seite.
Ein wesentlicher Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß die bei dem Übergabevorgang der
Linse (18) austretende Poliersuspension nicht schädlich ist, da der Poliervorgang
ohnehin unter reichlicher Zugabe von Poliersuspension abläuft. Die Verwendung des
gleichen Mediums für den Transport der Linse (18) von der Werkstückaufnahme I (14)
in die Werkstückaufnahme II (15), das Anpressen der Linse (18) gegen das Formwerk
zeug I (5) bzw. das Formwerkzeug II (13) sowie für den Poliervorgang selbst ist damit
ein wesentlicher Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
In dieser Abbildung wird das Polieren einer Linse (18) einschließlich Abrichten des
Formwerkzeugs I (5) und des Formwerkzeugs II (13) in acht Phasenbildern darge
stellt. Der Übersichtlichkeit halber wurden nur die vier Spindeln mit den daran befestig
ten Werkzeugen und der Linse (18) gezeichnet. Insbesondere nicht dargestellt wurde
der Schwenkkopf (2). Beim Abrichten der Formwerkzeuge (5) und (13) wie auch bei
dem Polieren der Linse (18) werden die Achsen der beteiligten Spindeln schräg zuein
ander gestellt, wobei der Achsenschnittpunkt im Krümmungsmittelpunkt der Linse (18)
bzw. der Formwerkzeuge (5) oder (13) liegen muß.
Da die bildlichen Darstellungen aus Platzgründen jeweils an der Umrahmung ausge
richtet wurden (rechts u. links = gleicher Abstand zu den Begrenzungslinien), ergibt sich
die Verschiebung der Spindeln von Phasenbild zu Phasenbild als relativer Abstand zu
dem eingezeichneten Achsenkreuz.
Hier wird die Grundstellung der vier Spindeln der Poliermaschine dargestellt.
Am Kombiwerkzeug I (12) wurde die Werkstückaufnahme I (14) entfernt (manuell oder
automatisch) und damit das Abrichtwerkzeug I (16) freigelegt. Der Schwenkkopf (2)
wurde schräg gestellt und damit auch die Werkzeugspindel I (4) mit dem Formwerk
zeug I (5). Durch Verfahren in X- und Z-Richtung wurde das Abrichtwerkzeug I (16) in
Kontakt mit dem Formwerkzeug I (5) gebracht, nachdem zuvor die Antriebe der Kombi
spindel I (10) und der Werkzeugspindel I (4) gegenläufig gestartet wurden. Durch Vor
schub des Abrichtwerkzeugs I (16) in Z-Richtung wird der erwünschte Materialabtrag
im Feinbereich erzeugt.
Am Kombiwerkzeug II (7) wurde die Werkstückaufnahme II (15) entfernt (manuell oder
automatisch) und damit das Abrichtwerkzeug II (17) freigelegt. Der Schwenkkopf (2)
wurde in die andere Richtung schräg gestellt und damit auch die Kombispindel II (6).
Durch Verfahren in X- und Z-Richtung wurde das Formwerkzeug II (13) in Kontakt mit
dem Abrichtwerkzeug II (17) gebracht, nachdem zuvor die Antriebe für die Kombi
spindel II (6) und die Werkzeugspindel II (11) gegenläufig gestartet wurden. Durch
Vorschub des Formwerkzeugs II (13) in Z-Richtung wird der erwünschte Materialabtrag
im Feinbereich erzeugt.
Am Kombiwerkzeug I (12) wurde die Werkstückaufnahme I (14) und am Kombiwerk
zeug II (7) die Werkstückaufnahme II (15) wieder befestigt (manuell oder automa
tisch). Zur besseren Handhabung wurde der Schwenkkopf (2) in die Nullstellung
zurückgeschwenkt, so daß die Achsen der Werkzeugspindel I (4) und der Kombi
spindel II (6) senkrecht stehen. Durch Verfahren in X- und Z-Richtung wurde die
Kombispindel I (10) mit der Werkstückaufnahme I (14) in eine Position gefahren, die
das Einlegen der Linse (18) erlaubt (von Hand oder automatisch).
Der Schwenkkopf (2) wurde schräg gestellt und damit auch die Werkzeugspindel l (4)
mit dem Formwerkzeug I (5). Durch Verfahren in X- und Z-Richtung wurde die
Linse (18) in der Werkstückaufnahme I (14) der Kombispindel I (10) in drucklosen
Kontakt mit dem Formwerkzeug I (5) gebracht, nachdem zuvor die Antriebe für die
Werkzeugspindel I (4) und die Kombispindel I (10) gestartet wurden. Anschließend
wird die Poliersuspension über den inneren Hohlraum (19) der Kombispindel I (10) in
den Innenraum (20) des Kombiwerkzeugs I (12) geleitet und unter Druck gesetzt.
Dabei legt sich die Linse (18) an das Formwerkzeug I (5) an und die aus dem
Ringspalt zwischen der Linse (18) und der Werkstückaufnahme I (14) austretende
Poliersuspension sorgt für den gewünschten Materialabtrag beim Polieren. Eine
Vorschubbewegung der Maschinenspindel ist nicht erforderlich, da die Linse (18) von
der Poliersuspension stetig Richtung Formwerkzeug I (5) gedrückt wird.
Der Schwenkkopf (2) wurde wieder senkrecht gestellt und damit auch die Werk
zeugspindel I (4) mit dem Formwerkzeug I (5) und die Kombispindel II (6) mit dem
Kombiwerkzeug II (7). Der X-Schlitten und der Z-Schlitten wurden so verfahren, daß
die Kombispindel I (10) zur Kombispindel II (6) koaxial ausgerichtet ist, d. h., daß die
Achse der Werkstückaufnahme I (14) mit der Achse der Werkstückaufnahme II (15)
zusammenfällt und sich die beiden Werkstückaufnahmen (14) und (15) fast berühren,
d. h. im kleinstmöglichen Abstand zu einander stehen. Durch Druckbeaufschlagung des
inneren Hohlraums (19) der Kombispindel I (10) und damit auch des Innenraums (20)
des Kombiwerkzeugs I (12) wird die Linse (18) hydraulisch aus der Werkstückauf
nahme I (14) heraus- und in die Werkstückaufnahme II (15) hineingedrückt.
Der Schwenkkopf (2) wurde schräg gestellt und damit auch die Kombispindel II (6) mit
dem Kombiwerkzeug II (7) und der Werkstückaufnahme II (15), die die Linse (18)
trägt. Durch Verfahren in X- und Z-Richtung wurde das Formwerkzeug II (13) in druck
losen Kontakt mit der Linse (18) gebracht, nachdem zuvor die Antriebe für die Werk
zeugspindel II (11) und die Kombispindel II (6) gestartet wurden. Anschließend wird
die Poliersuspension über den inneren Hohlraum (21) der Kombispindel II (6) in den
Innenraum (22) des Abrichtwerkzeugs II (17) geleitet und unter Druck gesetzt. Dabei
legt sich die Linse (18) an das Formwerkzeug II (13) an und die aus dem Ringspalt
zwischen der Linse (18) und der Werkstückaufnahme II (15) austretende
Poliersuspension sorgt für den gewünschten Materialabtrag beim Polieren.
Zur besseren Handhabung wurde der Schwenkkopf (2) in die Nullstellung zurückge
schwenkt, so daß die Achsen der Werkzeugspindel I (4) und der Kombispindel II (6)
senkrecht stehen. Durch Verfahren in X- und Z-Richtung wurden die Kombi
spindel I (10) und die Werkzeugspindel II (11) in eine Position gefahren, in der das
Kombiwerkzeug I (12) und das Formwerkzeug II (13) bei der Entnahme (von Hand
oder automatisch) der Linse (18) nicht stören.
Es ist auch vorgesehen, daß vor der Entnahme der Linse (18) diese von der Werk
stückaufnahme II (15) in die Werkstückaufnahme I (14) transportiert wird, so daß die
Linse (18) aus der unten liegenden Werkstückaufnahme I (14) entnommen werden
kann. Diese Variante wurde hier nicht dargestellt.
X-Richtung (horizontal)
Z-Richtung (vertikal)
Z-Richtung (vertikal)
1
Maschinenrahmen
2
Schwenkkopf
3
B-Achse
4
Werkzeugspindel I
5
Formwerkzeug I
6
Kombispindel II
7
Kombiwerkzeug II
8
X-Schlitten
9
Z-Schlitten
10
Kombispindel I
11
Werkzeugspindel II
12
Kombiwerkzeug I
13
Formwerkzeug II
14
Werkstückaufnahme I
15
Werkstückaufnahme II
16
Abrichtwerkzeug I
17
Abrichtwerkzeug II
18
Linse
19
innerer Hohlraum
20
Innenraum
21
innerer Hohlraum
22
Innenraum
Claims (10)
1. Verfahren zum beidseitigen Polieren optischer Linsen dadurch gekenn
zeichnet, daß beide Seiten der Linse (18) in einer einzigen Maschine poliert
werden, wozu - bei einer ersten Ausführungsvariante - mindestens vier Spindeln
vorhanden sind, nämlich zwei Werkzeugspindeln mit Polierwerkzeugen und zwei
Kombispindeln mit Kombiwerkzeugen, die Werkstückaufnahmen und Abricht
werkzeuge enthalten oder - bei einer zweiten Ausführungsvariante - mindestens
sechs Spindeln vorhanden sind, nämlich zwei Werkzeugspindeln mit Polierwerk
zeugen, zwei Werkstückspindeln mit Werkstückaufnahmen und zwei Abricht
spindeln mit Abrichtwerkzeugen und die Linse (18) bei beiden Varianten nach
dem ersten Poliervorgang von der ersten Werkstückaufnahme ohne zu wenden
in die zweite Werkstückaufnahme transportiert wird und die Linse (18) hierzu
nach dem achsgenauen und höhenrichtigen Positionieren in X- und Z-Richtung
der beiden beteiligten Werkstückaufnahmen durch Beaufschlagen des Innen
raums der ersten Werkstückaufnahme mit unter Druck stehender Poliersuspen
sion aus der ersten Werkstückaufnahme heraus- und in die zweite Werkstück
aufnahme hineingedrückt wird, wobei für das Positionieren der Kombispindeln
(Ausführungsvariante 1) bzw. der Werkstückspindeln (Ausführungsvariante 2) in
X- und Z-Richtung nur Bauteile benutzt werden, die für den Poliervorgang an der
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ohnehin vorhanden sind und nach
dem Transport der Linse (18) in die zweite Werkstückaufnahme die zweite Seite
der Linse (18) mit dem zweiten Formwerkzeug poliert wird und, daß die beiden
beteiligten Formwerkzeuge mit den Abrichtwerkzeugen der zugehörigen Kombi
werkzeuge (Ausführungsvariante 1) bzw. den separaten Abrichtwerkzeugen
(Ausführungsvariante 2) abgerichtet werden ohne, daß ein Werkzeugwechsel
erforderlich ist.
2. Verfahren zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß das Polierverfahren mit einer vierspindeligen
Maschine durchgeführt wird, bei der je eine Werkzeugspindel und eine Kombi
spindel an einer ersten Bewegungsvorrichtungen befestigt sind, während die an
deren Werkzeug- und Kombispindeln an einer zweiten Bewegungsvorrichtung
befestigt sind.
3. Verfahren zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß das Polierverfahren mit einer vierspindeligen
Maschine durchgeführt wird, bei der alle vier beteiligten Spindeln, z. B. zwei
Kombispindeln und zwei Werkzeugspindeln an eigenen vier Bewegungsvorrich
tungen befestigt sind, so daß zwei Linsen gleichzeitig poliert werden können
z. B. die Vorderseite einer ersten Linse gleichzeitig mit der Rückseite einer
zweiten Linse.
4. Verfahren zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß das Polierverfahren mit einer sechsspindeligen
Maschine durchgeführt wird, bei der die jeweils erste Werkstück-, Werkzeug- und
Abrichtspindel an einer ersten Bewegungsvorrichtung befestigt sind, während die
jeweils zweite Werkstück-, Werkzeug- und Abrichtspindel an einer zweiten Be
wegungsvorrichtung befestigt sind.
5. Verfahren zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß das Polierverfahren mit einer sechsspindeligen
Maschine durchgeführt wird, bei der für die jeweils erste Werkstück- und Abricht
spindel eine gemeinsame erste Bewegungsvorrichtungen vorgesehen ist und für
die zweite Werkstück- und Abrichtspindel ebenfalls eine gemeinsame zweite
Bewegungsvorrichtung vorhanden ist und bei der außerdem für jede der beiden
Werkzeugspindeln eine separate Bewegungsvorrichtungen vorgesehen ist.
6. Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer Linsen insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Maschinenrahmen (1) im oberen Teil ein Schwenkkopf (2) vor
handen ist, der um eine B-Achse (3) schwenkbar ist und eine Werkzeugspin
del I (4) und ein Kombispindel II (6) trägt, an denen einerseits das Formwerk
zeug I (5) und anderseits das Kombiwerkzeug II (7) befestigt ist, das seinerseits
mit einem Abrichtwerkzeug II (17) verbunden ist, das eine Werkstückauf
nahme II (15) trägt, während im unteren Teil des Maschinenrahmens (1) ein
X-Schlitten (8) angeordnet ist, der seinerseits mit einem Z-Schlitten (9) verbun
den ist, der sowohl eine Werkzeugspindel II (11) mit einem Formwerk
zeug II (13), als auch eine Kombispindel I (10) mit einem Kombiwerkzeug I (12)
trägt, das aus einem Abrichtwerkzeug I (16) und einer Werkstückauf
nahme I (14) besteht.
7. Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 6 da
durch gekennzeichnet, daß die Kombispindel I (10) über einen inneren
Hohlraum (19) verfügt, der mit dem Innenraum (20) des Kombiwerkzeugs I (12)
verbunden ist und die Kombispindel II (6) ebenfalls über einen inneren Hohl
raum (21) verfügt, der mit dem Innenraum (22) des Kombiwerkzeugs II (7) in
Verbindung steht und das diese Hohl- und Innenräume mit Poliersuspension
gefüllt werden können, wobei für den inneren Hohlraum (19) und den Innen
raum (20) auch ein Druckbeaufschlagung vorgesehen ist.
8. Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 6 bis 7
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Kombiwerkzeug I (12) als
auch das Kombiwerkzeug II (7) entweder manuell oder automatisch von Ab
richtbetrieb auf Polierbetrieb umgestellt werden können, wobei beim Abrichtbe
trieb die Schneidkante des betreffenden Abrichtwerkzeuges (16) oder (17) nach
vorne übersteht, während beim Polierbetrieb im vorderen Teil eine Linsenauf
nahme (14) oder (15) angeordnet ist.
9. Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 6 bis 8
dadurch gekennzeichnet, daß zum Polieren der Linse (18) sogenannte
Formwerkzeuge z. B. Formwerkzeug I (5) und Formwerkzeug II (13) benutzt
werden.
10. Vorrichtung zum beidseitigen Polieren optischer Linsen nach Anspruch 6 bis 9
dadurch gekennzeichnet, daß zum Abrichten des Formwerkzeugs I (5)
und des Formwerkzeugs II (13) Abrichtwerkzeuge (16) und (17) benutzt wer
den, die als sogenannte Topfwerkzeuge (Becherform) bekannt geworden sind.
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