DE4116729C2 - Düsenartige Streicheinrichtung zum Auftragen einer Streichmasse auf eine laufende Papierbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine düsenartige Streicheinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine solche Streicheinrichtung ist aus DE 34 46 757 A1 bekannt geworden. Dabei geht es darum, die vergleichsweise großen Überschußmengen aus dem Düsenraum abzuführen, ohne daß es zum Einziehen von Luft im Bereich der Überlaufleiste kommt.

Aus DE 37 38 658 A1 ist eine Streicheinrichtung bekannt geworden, die ebenfalls einen von Streichmasse umströmten Strömungskörper aufweist. Hierbei ist das Rakelmesser von einer Rakelhalterung getragen. Diese ist ihrerseits mittels eines Lagerblocks und eines expandierbaren Luftschlauches gelagert. Diese Einrichtung beansprucht verhältnismäßig viel Raum, vor allem in Bahnlaufrichtung gesehen. Dabei weist diese Einrichtung nicht einmal eine Durchbiegungsausgleichs-Einrichtung auf.

D 39 25 517 A1 betrifft eine Glätteinrichtung eines Auftragswerkes, d. h. eine Einrichtung, die einer Streicheinrichtung nachgeschaltet ist. Diese Glätteinrichtung weist zwar eine Durchbiegungsausgleichs-Einrichtung auf, nicht jedoch die eigentliche Streicheinrichtung.

Eine Vielzahl von ähnlichen Düsenauftragswerken ist aus anderen Druckschriften bekannt geworden, beispielsweise aus US-PS 3 518 964 und US-PS 4 250 211.

Die Raumverhältnisse sind im allgemeinen beengt. Daher besteht generell das Bedürfnis, Streicheinrichtungen gemäß der eingangs genannten Art möglichst kompakt zu gestalten. Gleichzeitig sind jedoch gewisse technologische Anforderungen zu erfüllen. So sollen beispielsweise die Vorzüge gemäß DE 34 46 757 A1 erhalten bleiben, d. h. ein sogenanntes Skop Coating vermieden werden, d. h. ein Streichen, bei der von Streichmasse völlig unbedeckte Stellen infolge Luftblasen auftreten können. Außerdem soll zu jedem Zeitpunkt ein stets gleichbleibender Spalt im Bereich der Überlaufleiste herrschen, und es soll die Spaltweite gemäß DE 34 46 757 A1 möglichst gering gehalten werden, so daß jedenfalls an dieser Stelle ein ganz kleiner oder überhaupt kein Überlauf vorhanden ist.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Streich­ einrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten, daß die gesamte Einrichtung so kompakt wie möglich wird, daß ferner die technologischen Anforderungen an eine solche Düsenstreicheinrichtung weitgehend erfüllt werden, und daß schließlich die Streicheinrichtung möglichst einfach im Aufbau ist.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Die darin enthaltenen einzelnen Elemente sind zwar für sich alleine bekannt. Jedoch wird die Streicheinrichtung durch deren geschickte Anordnung zu einer kompakten Baueinheit, die geringstmöglichen Raum beansprucht, aber dennoch die an sie gestellten Funktionen einwandfrei erfüllt.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin sind mehrere Ausführungsbeispiele einer düsenartigen Streich­ einrichtung dargestellt, und zwar jeweils in einer Schnitt­ ebene, in der die Laufrichtung der Papierbahn liegt, und die zugleich senkrecht zur Papierbahn liegt. Funktionsgleiche Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. In allen Figuren umschlingt eine Papierbahn 1 eine in Pfeilrichtung umlaufende Gegenwalze 2.

Die in Fig. 1 dargestellte düsenartige Streicheinrichtung weist einen Düsenraum 3 auf. Dieser ist in Bahnlaufrichtung durch eine einlaufseitige Überlaufleiste 4 und eine Dosier­ leiste 5 begrenzt. Streichmasse wird einem Verteilrohr 6 zugeführt. Das Verteilrohr 6 hat eine Mehrzahl von Austrittsöffnungen, die mit einem Zufuhrkanal 7 in leitender Verbindung stehen, so daß Streichmasse durch den Zufuhr-Kanal 7 zum Düsenraum 3 und damit an die Papierbahn 1 gelangt. Auf halbem Wege des Zufuhrkanales 7 befinden sich Stolperschwellen 7.1, die eine Mikroturbulenz in der Streich­ masse erzeugen. Ein Ableitkanal 8 stellt eine leitende Verbindung mit einer Überlaufrinne 9 her. Am Ende des Ableitkanales 8 befindet sich ein einstellbares Ventil 10 zum Steuern der Überlaufmenge. Eine Einrichtung 11 dient dem Regeln des Durchbiegungsausgleiches. Dabei kommt es insbesondere auf den Durchbiegungsausgleich der Dosierleiste 5 an. Es kann aber auch Einfluß auf die Durchbiegung der gesamten Streicheinrichtung genommen werden. Die Ausgleichseinrichtung 11 ist im vorliegenden Falle gemäß DE 39 25 517.4 A1 gestaltet. Sie weist ein ortsfestes Joch 12 auf, eine Hülse 13, die das Joch 12 umgibt sowie Druckübertragungselemente 14, im vorliegenden Falle Luftbälge. Bei Beschicken der Luftbälge 14 mit Druckluft wird die Position der Hülse 13 und damit auch jene der Dosierleiste 5 verändert, so daß ein Durchbiegungsausgleich hergestellt wird. Gemäß der Erfindung kann die Ausgleichs­ einrichtung 11 derart gestaltet und angeordnet sein, daß ein genügend großer "innerer Hub" geschaffen wird, um auch die Weite des Spaltes zwischen der Kante der Dosierleiste 5 und der Papierbahn 1 einzustellen. Hierzu bedarf es somit keiner weiteren Einrichtung mehr. Im vorliegenden Falle ist eine Laser-Meßeinrichtung 15 vorgesehen, mit der sich die genaue Position der Kante der Dosierleiste 5 erfassen läßt. Ein hieraus gewonnenes Signal wird dazu verwendet, die Ausgleichseinrichtung 11 zu steuern.

Konstruktiv kann die gesamte Streicheinrichtung derart getrennt werden, daß die Ausgleichseinrichtung 11 allein auf die Dosierleiste 5 einwirkt. Die Streicheinrichtung kann jedoch auch so gestaltet werden, daß die Ausgleichsein­ richtung 11 auf die gesamte Streicheinrichtung einwirkt und wahlweise deren Durchbiegung korrigiert, oder deren Abstand zur Papierbahn 1.

Wie man sieht, durchzieht Ableitkanal 8 die gesamte Streich­ einrichtung im wesentlichen in diagonaler Richtung, ausgehend von der Kante der Dosierleiste 5 zur Überlaufrinne 9.

Die Überlaufrinne 9 dient gleichzeitig dazu, den sehr großen Überschuß aus dem Ableitkanal 8 aufzufangen, wie auch den sehr kleinen Überlauf, der von der Überlaufleiste 4 herkommt. Zwischen Zufuhrkanal 7 und Ableitkanal 8 befindet sich ein Strömungskörper 16. Dieser ist im wesentlichen begrenzt von Zufuhrkanal 7, Düsenraum 3 und Ableitkanal 8.

Wie man weiterhin erkennt, ist die gesamte Streicheinrichtung als kompakte Baueinheit gestaltet, die im wesentlichen balkenförmig ist, und in der sämtliche funktionswichtigen Elemente zusammengefaßt sind. Im vorliegenden Falle sind die folgenden Elemente um einen imaginären Mittelpunkt herum­ gruppiert: Verteilrohr 6, Strömungskörper 16, Laser-Meßein­ richtung 15, Ausgleichseinrichtung 11 und Überlaufrinne 9.

Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß die Streichmasse an jeder Stelle eine eindeutige Strömungsrichtung hat, daß keine Stromkreuzungen auftreten, und daß sie - bis auf einen geringen Teilstrom an der Über­ laufleiste 4 - bei Berührung mit der Papierbahn 1 nur in deren Laufrichtung strömt. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für einen sauberen, qualitativ hochwertigen Strich erfüllt, und zwar ungeachtet dessen, ob die Einrichtung als Vordosier­ einrichtung oder als einzige Streicheinrichtung verwendet wird.

Auch die in Fig. 2 dargestellte Streicheinrichtung folgt denselben Prinzipien wie jene gemäß Fig. 1. Die Elemente Verteilrohr 6, Strömungskörper 16 und Ausgleichseinrichtung 11 sind in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnet. Der Zufuhrkanal 7 verbindet Verteilrohr 6 mit Düsen­ raum 3. Er nimmt hierbei einen im wesentlichen zur Papierbahn 1 senkrechten Verlauf. Ableitkanal 8 mit Ventil 10 mündet wiederum auf der Einlaufseite der Streicheinrichtung, d. h. dort, wo die Papierbahn 1 einläuft. Die Streichmasse steigt vom Verteilrohr 6 im Zufuhrkanal 7 nach oben, wird dabei durch Stolperschwellen 7.1 in eine gewisse, erwünschte Turbulenz versetzt, strömt sodann in ihrer Hauptmenge an Ableitkanal 8 vorbei, wobei eine kleinere Teilmenge in den Ableitkanal 8 gelangt, gelangt weiterhin zum Düsenraum 3, wo ein kleinerer Teil auf der Papierbahn verbleibt und durch den Spalt zwischen Papierbahn 1 und Überlaufleiste 5 austritt, während der größere Teil der Streichmasse als Überschuß den Strömungskörper 16 völlig umströmt und zum Ableitkanal 8 gelangt.

Fig. 3 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform, wobei allerdings eine gewisse Gegenströmung der Streichmasse gegenläufig zur Laufrichtung der Papierbahn 1 stattfindet.

Claims (3)

1. Düsenartige Streicheinrichtung zum Auftragen einer Streichmasse auf eine laufende Papierbahn (1), mit einem Düsenraum (3), der sich über die Papierbahnbreite hinweg erstreckt und der auf der Einlaufseite der Papierbahn (1) durch eine Überlaufleiste (4), und auf der Auslaufseite der Papierbahn (1) durch eine Dosierleiste (5) begrenzt ist, mit einem die Streichmasse über die Papierbahnbreite verteilenden Verteilrohr (6), mit einem Zufuhrkanal (7) zum Zuführen von Streichmasse vom Verteilrohr (6) im Überschuß zum Düsenraum (3), mit einem Ableitkanal (8) zum Abführen von Überschuß aus dem Düsenraum (3) sowie mit einem Strömungskörper (16), der von der Streichmasse umströmt ist,
gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden, teilweise an sich bekannten Merkmale:

• a) der Ableitkanal (8) mündet auf derjenigen Seite der Streicheinrichtung, auf der die Papierbahn (1) einläuft,
• b) Der Ableitkanal (8) ist an eine Überlaufrinne (9) angeschlossen, die zugleich den Überlauf der Überlaufleiste (4) auffängt;
• c) es ist eine Ausgleichseinrichtung (11) zum Regeln der Durchbiegung und/oder des Papierbahnabstandes der Streicheinrichtung vorgesehen, die sich über die gesamte Papierbahnbreite erstreckt, mit einem feststehenden Joch (12), einer dieses umgebenden, in Richtung zur Papierbahn (1) verstellbaren Hülse (13) sowie mit einstellbaren Druckübertragungselementen (14);
• d) in Papierlaufrichtung gesehen sind die Elemente Verteilrohr (6), Strömungskörper (16) und Ausgleichseinrichtung (11) hintereinander angeordnet;
• e) in Seitenansicht gesehen sind Verteilrohr (6), Strömungskörper (16), Ausgleichseinrichtung (11) und Überlaufrinne (9) um einen gemeinsamen Mittelpunkt herum kreisbogenartig gruppiert;
• f) der Ableitkanal (8) durchquert die gesamte Streicheinrichtung diagonal von der Kante der Dosierleiste (5) zur Überlaufrinne (9) hin.

2. Streicheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Verteilrohr (6) auf der der Bahn (1) gegenüberliegenden Seite der Überlaufleiste (4) angeordnet ist, und zwar in deren unmittelbarer Nähe und diese tragend.

3. Streicheinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichseinrichtung (11) einen derart großen Anstellhub der Verstellhülse (13) aufweist, daß allein hiermit die Weite des Spaltes zwischen der Kante der Dosierleiste (5) und der Papierbahn (1) einstellbar ist.