DE19703911B4 - Anbohrhilfe für ein handgeführtes Bohrgerät - Google Patents
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Abstract
Anbohrhilfe für ein Bohrgerät, insbesondere zum Diamantbohren, mit einem Stützelement (39), an dem maschinenseitig Mittel (31, 32) zur Befestigung an dem Bohrgerät (10) und werkzeugseitig ein Abstützteil (43) zur Abstützung des Bohrgeräts (10) an einer zu bearbeitenden Oberfläche vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (31, 32) zur Befestigung an dem Bohrgerät (10) einen Schlitten (31) aufweisen, der über eine Schwalbenschwanzbefestigung (32, 22) an das Bohrgerät (10) ansetzbar ist und mittels eines Riegels (56) am Bohrgerät befestigbar ist.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einer Anbohrhilfe für ein handgeführtes Bohrgerät, insbesondere zum Diamantbohren, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine Anbohrhilfe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist zum Beispiel aus
DD 145 607 B3 - Das Anbohren ist ein für den handgeführten Bohrvorgang besonders kritischer Moment. Wegen der fehlenden Werkzeugführung durch ein Bohrloch kann es aufgrund der Drehung der Werkzeugspitze zum Ausbrechen des Werkzeugs kommen. Beschädigungen der Werkstückoberfläche sind dann unvermeidbar. Aus diesem Grund werden zum Anbohren gern Anbohrhilfen verwendet, die für eine zusätzliche Abstützung des Bohrgeräts an der Werkstückoberfläche sorgen sollen.
- Es sind schon Anbohrhilfen am Markt bekannt, die ein oder zwei Stützelemente aufweisen, welche mittels einer Spannbefestigung am Spannhals des Bohrgeräts befestigt werden. Werkzeugseitig halten die Stützelemente ein Abstützteil, das für die Abstützung an der zu bearbeitenden Oberfläche dient und das Bohrwerkzeug konzentrisch umgibt. Darüber hinaus dient das Anschlußteil beim Naßbohren als Auffangring für das an der Bohrstelle abfließende Kühlwasser.
- Bekannte Anbohrhilfen mit einem einzigen Stützelement haben wegen ihrer zylindrischen Form den Nachteil, daß das Abstützteil bei darin nicht eingeschobenem Bohrwerkzeug keine eindeutige Ausrichtung zur Maschinen- bzw. Bohrachse hat. Anbohrhilfen mit zwei Stützelementen beheben zwar diesen Nachteil, sind jedoch relativ unhandlich, da die Stützelemente seitlich relativ weit ausladen. Das Aufbringen des Andrucks des Abstützteils erfolgt dabei über Spiralfedern, die sich zwischen Abstützteil und Spannbefestigung abstützen und beim Andrücken des Bohrgeräts gegen das Bohrgut zusammengedrückt werden. Derartige Spiralfedern weisen eine relativ steile Federkennlinie auf, was ungünstig ist, da sich bei größeren Bohrtiefen die vom Bediener aufzubringende Andrückkraft überproportional erhöht. Der nutzbare Andrückweg ist bei diesen Ausführungen um die Länge des zusammengeschobenen Federpakets verkürzt. Mit zunehmender Bohrtiefe ragen die Stützelemente hinter dem Spannring hervor und behindern den Bediener bei der Handhabung des Bohrgeräts.
- Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Anbohrhilfe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, auf eine besonders einfache und handhabungsfreundliche Art und Weise am Bohrgerät befestigt zu sein und gleichzeitig eine besonders stabile Halterung des Abstützteils zu gewährleisten. Für das Ansetzen bzw. Abnehmen der Anbohrhilfe am bzw. vom Bohrgerät sind keine zusätzlichen Hilfsmittel (Werkzeuge) erforderlich.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Anbohrhilfe möglich.
- Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
1 eine perspektivische Darstellung von teilweise demontierten Komponenten eines Bohrgeräts zum handgeführten Bohren, die2 und3 jeweils einen Teilschnitt durch einen Befestigungsschlitten des Bohrgeräts,4 eine Ansicht eines Einschiebeteils,5 einen Schnitt durch das Einschiebeteil nach4 und6 eine perspektivische Darstellung einer Anbohrhilfe. - Beschreibung des Ausführungsbeispieles
- In
1 ist mit10 ein Bohrgerät bezeichnet, das eine Bohrmaschine11 aufweist, welche abtriebsseitig einen Spannhals13 hat, aus dem eine Ausgangswelle12 herausragt. An die Bohrmaschine11 ist ein Spülkopf14 ansetzbar, der mittels einer einen Schraubgriff15 aufweisenden Befestigung am Spannhals13 befestigbar ist. Der Spülkopf14 hat ein Gehäuse14a , das eine Werkzeugaufnahme14b bildet, und einen Anschlußstutzen16 zur Zuführung von Kühlwasser, an den ein Zuführschlauch17 anschließbar ist. - In die Werkzeugaufnahme
14b ist ein Schaft19 einer Bohrkrone20 axial einsetzbar, die an ihrem anderen Ende eine Schneide21 hat. Die Schneide21 weist üblicherweise aus Hartmetall oder Diamant bestehende Schneidkörper auf. - An dem Spülkopf
14 ist außerdem eine Befestigungsplatte23 angeformt, die seitlich Führungsleisten24 ,25 hat. Die Befestigungsplatte23 bildet mit den Führungsleisten24 ,25 eine Schwalbenschwanzführung22 , die wahlweise zur Befestigung an einer Anbohrhilfe30 (2 ) oder einem nicht näher dargestellten stationären Bohrständer dient. - In
2 ist die Anbohrhilfe30 perspektivisch dargestellt. Die Anbohrhilfe30 weist als Mittel zur maschinenseitigen Befestigung einen Schlitten31 auf, an dem eine korrespondierende Schwalbenschwanzaufnahme32 ausgebildet ist. In die Schwalbenschwanzaufnahme32 ist die Schwalbenschwanzführung22 einschiebbar, wobei dann die Führungsleisten24 ,25 in entsprechende Führungsnuten33 ,34 an der Schwalbenschwanzaufnahme32 eingreifen. Die Schwalbenschwanzführung22 ist dabei von oben soweit die Schwalbenschwanzaufnahme32 einschiebbar, bis ein an der Schwalbenschwanzführung22 angeordneter Anschlagbolzen35 in eine Anschlagöffnung36 am Schlitten31 zur Anlage kommt. - Der Schlitten
31 weist eine Aufnahmeöffnung38 (siehe auch2 und3 ) auf, in die ein Stützelement39 eingesetzt ist. Das Stützelement39 ist über einen Drehgriff40 einer noch näher zu beschreibenden Spannvorrichtung am Schlitten31 festspannbar. - Das Stützelement
39 ist aus einem Profilrohr in Leichtbauweise z. B. aus Aluminium hergestellt und weist ein als vierkantiges Rohr ausgebildetes Aufnahmeteil41 auf, in das sich ein ebenfalls hohles vierkantiges Verlängerungsteil42 teleskopartig einschieben läßt. Am freien Ende des Verlängerungsteils42 ist ein Abstützteil43 befestigt, das eine die Bohrkrone20 aufnehmende und diese führende Durchgangsöffnung44 hat. An seinem dem Bohrgut zugewandten Ende weist das Abstützteil43 eine umlaufende Dicht- bzw. Haftkante45 zur Abdichtung bzw. zum Haften an der Bearbeitungsoberfläche auf. - In den
2 und3 ist der Schlitten31 näher dargestellt. Der Schlitten31 hat einen Grundkörper31a , in dem die Aufnahmeöffnung38 für das Stützelement39 ausgenommen ist. Im Grundkörper31a befindet sich einseitig ein durch seine Wandung zur Aufnahmeöffnung38 hin durchgehender Schlitz48 , der den Grundkörper31a in zwei gegenüberliegende Klemmbacken49 ,50 trennt. Eine erste Klemmbacke49 ist mit einer Gewindebohrung51 versehen, in die eine den anderen Klemmbacken50 in einer Durchgangsöffnung durchragende Schraube52 einschraubbar ist. Die Schraube52 ist mittels des Drehgriffs40 drehbar. Beim Einschrauben der Schraube52 bewegen sich die Klemmbacken49 ,50 im Bereich des Schlitzes48 aufeinander zu, so daß die Aufnahmeöffnung38 verkleinert wird und sich die Backen49 ,50 am Außenumfang des Stützelements39 festklemmen können. - An der dem Schlitz
48 gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers31a ist die Schwalbenschwanzaufnahme32 erkennbar, die die Führungsnuten33 ,34 aufweist. In einer zur Führungsnut34 hin offenen Ausnehmung55 im Grundkörper31a sitzt ein Riegel56 , der über einen Hebel57 in die Führungsnut34 der Schwalbenschwanzaufnahme32 einrückbar ist. Der Riegel56 ist dabei in Richtung auf seine in2 gezeigte Lösestellung von einer Feder58 vorgespannt. Der Hebel57 ist am Grundkörper31a schwenkbar gehalten, wobei ein am Hebel57 angeformter Exzenter59 am Riegel56 anliegt. - Durch eine Betätigung des Hebels
57 ist der Riegel56 in seine in die Führungsnut34 eingreifende Stellung bringbar (3 ). Der Hebel57 liegt dann mit seinem Betätigungsarm am Grundkörper31a an, wobei der Exzenter59 den Riegel56 blockiert. Der Riegel56 kann sich dabei mit seinem der Führungsnut34 abgewandten Ende am Grundkörper31a abstützen. Es ist vorgesehen, daß der Riegel56 zur Verriegelung der Anbohrhilfe30 am Bohrgerät10 bei in die Schwalbenschwanzaufnahme32 vollständig eingeschobenem Gehäuse14a in eine in der Schwalbenschwanzführung22 im Bereich der Führungsleiste24 befindliche Ausnehmung formschlüssig eingreift. - In
4 ist das Verlängerungsteil42 in seiner aus dem Aufnahmeteil41 demontierten Stellung gezeigt. Das Verlängerungsteil42 lagert an seinem dem Aufnahmeteil41 zugewandten Ende einen Bolzen60 , an dem ein inneres Federende einer Rollfeder61 fest verankert ist. Der Bolzen wird dabei über eine Kappe37 gesichert. Die Rollfeder61 besteht aus einem spiralförmig aufgewickeltem Federblatt61a . Ein ausziehbares Ende61b der Rollfeder61 ist an einem Führungsteil64 befestigt. Das Führungsteil64 ist auf dem Verlängerungsteil42 axial verschiebbar geführt und hat eine Aufnahmerinne65 für einen vorderen Rand66 des Aufnahmeteils41 . Wie aus5 hervorgeht, ist innerhalb der Aufnahmetasche65 eine Rastnase67 am Führungsteil64 vorgesehen, die bei montiertem Stützelement39 in eine Rastausnehmung68 im Aufnahmeteil41 einrastet. Bei eingerastetem Aufnahmeteil41 ist das ausziehbare Ende61b der Rollfeder61 gleichzeitig am Führungsteil64 gesichert. - Die Rollfeder
61 ist bestrebt, sich aufzurollen. Sie zieht daher ihr Ende61b in Richtung auf den Bolzen60 hin ein. Da das Führungsteil64 am Aufnahmeteil41 gehalten ist, wird das Verlängerungsteil42 in Werkzeugrichtung beaufschlagt, d. h. das Stützelement39 wird durch die Rollfeder61 stets in eine aus dem Aufnahmeteil41 herausgezogene Stellung gebracht. Wird das Stützelement39 dann gegen eine zu bearbeitende Oberfläche gedrückt, verkürzt sich das Stützelement39 durch Einschieben des Verlängerungsteil42 in des Aufnahmeteil41 unter gleichzeitigem Ausziehen und Spannen der Rollfeder61 . - In
6 ist die Anbohrhilfe30 aus einer zu1 entgegengesetzten Perspektive gezeigt. Man erkennt das Aufnahmeteil41 , das maschinenseitig von einer Kappe70 abgedeckt ist. Am Aufnahmeteil41 ist der Schlitten31 verschiebbar geführt, an dem der Hebel57 gehalten ist. Aus dem Aufnahmeteil41 ragt werkzeugsseitig das Verlängerungsteil42 heraus. Vom Führungsteil64 ist lediglich ein die Aufnahmetasche65 nach außen hin abgrenzender Bereich71 erkennbar. Am freien Ende des Verlängerungsteils42 ist das Abstützteil43 befestigt, aus dem ein Anschlußstutzen72 seitlich hervorsteht. Der Anschlußstutzen72 ist mit dem Inneren der Durchgangsöffnung44 verbunden und dient wahlweise dem Absaugen von Kühlwasser/Bohrschlamm beim Naßbohren bzw. von Bohrmehl beim Trockenbohren. Aus diesem Grund ist der Anschlußstutzen72 zum Anschluß an einen Trocken/Naßsauger ausgebildet. Der Anschlußstutzen72 weist hierzu einen entsprechend großen Querschnitt D auf, der wegen der mit einzusaugenden Luftanteile deutlich größer, d. h. wenigstens doppelt so groß, sein muß als ein wirksamer Querschnitt d des Kühlwasser-Zuführschlauchs17 . - Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. Der Riegel
56 kann auch als kraftschlüssiger Klemmriegel ausgebildet sein. Die Schwalbenschwanzführung22 kann auch am Schlitten31 ausgebildet sein, wobei dann die Schwalbenschwanzaufnahme32 am Spülkopf14 auszubilden ist. Statt am Spülkopf14 kann die Schwalbenschwanzaufnahme bzw. -führung auch an der Bohrmaschine11 ausgebildet sein.
Claims (11)
- Anbohrhilfe für ein Bohrgerät, insbesondere zum Diamantbohren, mit einem Stützelement (
39 ), an dem maschinenseitig Mittel (31 ,32 ) zur Befestigung an dem Bohrgerät (10 ) und werkzeugseitig ein Abstützteil (43 ) zur Abstützung des Bohrgeräts (10 ) an einer zu bearbeitenden Oberfläche vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (31 ,32 ) zur Befestigung an dem Bohrgerät (10 ) einen Schlitten (31 ) aufweisen, der über eine Schwalbenschwanzbefestigung (32 ,22 ) an das Bohrgerät (10 ) ansetzbar ist und mittels eines Riegels (56 ) am Bohrgerät befestigbar ist. - Anbohrhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
31 ) eine Aufnahmeöffnung (38 ) für das Aufnahmeteil (41 ) aufweist. - Anbohrhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
31 ) am Stützelement (31 ) festlegbar ist. - Anbohrhilfe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
31 ) einen Grundkörper (31a ) aufweist, der einseitig einen durch seine Wandung zur Aufnahmeöffnung (38 ) hin durchgehenden Schlitz (48 ) hat. - Anbohrhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (
31 ) ein Aufnahmeteil (41 ) hat, in das ein Verlängerungsteil (42 ) teleskopartig einschiebbar ist. - Anbohrhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Aufnahmeteil (
41 ) und Verlängerungsteil (42 ) aus einem Profilrohr in Leichtbauweise z. B. aus Aluminium hergestellt sind. - Anbohrhilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Aufnahmeteil (
41 ) und Verlängerungsteil (42 ) einen vierkantigen Querschnitt haben. - Anbohrhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlängerungsteil (
41 ) in Richtung auf seine Ausziehstellung aus dem Aufnahmeteil (41 ) federbeansprucht ist. - Anbohrhilfe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem in den Aufnahmeteil (
41 ) hineinragenden Abschnitt des Verlängerungsteils (42 ) eine Rollfeder (61 ) integriert ist, deren inneres Ende an einem Bolzen (60 ) im Verlängerungsteil (42 ) festgelegt ist und deren ausziehbares Ende (61b ) mit dem Aufnahmeteil (41 ) fest verbunden ist. - Anbohrhilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützteil (
43 ) eine Durchgangsöffnung (44 ) zum Durchgriff eines Bohrers (20 ) aufweist und mit einem Anschlussstutzen (72 ) versehen ist, der die Durchgangsöffnung (44 ) in Querrichtung schneidet und der einen wenigstens doppelt so großen Querschnitt D als ein wirksamer Zuleitungsquerschnitt d des Zuführschlauches (17 ) hat. - Anbohrhilfe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass an den Anschlussstutzen (
72 ) ein Nass- bzw. Trockensauger angeschlossen ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20150411 |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |