DE19607563C1 - Handhabungseinrichtung, insbesondere Palettenumsetzeinrichtung - Google Patents
Handhabungseinrichtung, insbesondere PalettenumsetzeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Handhabungseinrichtung, und zwar
insbesondere eine Einrichtung zum Umsetzen von Paletten von
einem Palettenstapel auf einen benachbarten Palettenstapel
platz, so wie dies erforderlich ist, wenn auf Paletten abge
legte Rohteile nacheinander in einer Werkzeugmaschine bear
beitet und die Fertigteile dann wieder auf den Paletten abge
legt werden sollen.
Im folgenden wird die Erfindung zwar anhand einer solchen
Palettenumsetzeinrichtung und eines solchen Einsatzbeispieles
beschrieben werden, es liegt aber auf der Hand, daß sich der
artige Handhabungseinrichtungen auch für ganz andere Zwecke
eignen; insbesondere ist häufig nicht der Fall gegeben, daß
Werkstücke nach einem Bearbeitungs- oder Behandlungsvorgang
wieder auf Paletten abgelegt werden, und nur beispielsweise
sei auf die Kombination von Paletten-Handhabungseinrichtungen
mit einer Montagemaschine verwiesen, wo die von den Paletten
abgenommenen Teile nicht wieder auf Paletten abgelegt werden.
Palettenumsetzeinrichtungen haben häufig die Form sogenannter
Portaleinrichtungen, bei denen ein die beiden Palettenstapel
übergreifendes Maschinengestell eine Horizontalführung für
einen in horizontaler Richtung hin- und herfahrbaren Horizon
talschlitten aufweist, an dem in Vertikalrichtung verfahrbare
Greifelemente zum Erfassen der jeweils obersten Palette des
einen Stapels und zum Absetzen von Paletten auf dem anderen
Stapel vorgesehen sind. Solche Portal-Handhabungseinrich
tungen benötigen zwei durch eine Steuerung steuerbare An
triebsvorrichtungen, um zum einen die Horizontalbewegungen
des Horizontalschlittens und zum anderen die Vertikalbewegun
gen der Greifelemente lagegesteuert durchzuführen, d. h. also
zwei sogenannte NC-Achsen.
Eine Handhabungseinrichtung mit einer Vertikalführung, einem
an letzterer in vertikaler Richtung verschiebbar gehaltenen
Vertikalschlitten, einem als Lastträger dienenden und am Ver
tikalschlitten in horizontaler Richtung verschiebbar gehalte
nen, langgestreckten Horizontalschlitten und zwei steuerbaren
Antriebsvorrichtungen für Vertikalbewegungen des Vertikal
schlittens bzw. Horizontalbewegungen des Horizontalschlittens
ist aus der EP-A 0 315 310 bekannt. Bei dieser bekannten
Handhabungseinrichtung dient ein erster endloser Treibriemen
dazu, den Vertikalschlitten in vertikaler Richtung gesteuert
zu verfahren; zu diesem Zweck verläuft dieser erste Treibrie
men über zwei im Vertikalabstand voneinander angeordnete Um
lenkrollen mit bezüglich der Vertikalführung festen Dreh
achsen, von denen die eine angetrieben wird, und im Bereich
seines einen Trums ist dieser erste Treibriemen fest mit dem
Vertikalschlitten verbunden. Ein zweiter Treibriemen hat zwei
bezüglich der Vertikalführung festgelegte Enden und verläuft
von einer dieser Befestigungsstellen zunächst in vertikaler
Richtung bis zu einer Umlenkrolle am Vertikalschlitten, dann
in horizontaler Richtung bis zu einer ersten Umlenkrolle am
einen Ende des Horizontalschlittens, sodann in horizontaler
Richtung zurück bis zu einer weiteren Umlenkrolle am Verti
kalschlitten, anschließend in vertikaler Richtung zu einer
antreibbaren, bezüglich der Vertikalführung stationären Um
lenkrolle, anschließend in vertikaler Richtung zu einer wei
teren Umlenkrolle am Vertikalschlitten, sodann in horizon
taler Richtung zu einer zweiten Umlenkrolle am anderen Ende
des Horizontalschlittens, anschließend in horizontaler Rich
tung zurück zu einer weiteren Umlenkrolle am Vertikalschlit
ten und schließlich in vertikaler Richtung zur zweiten Befe
stigungsstelle des zweiten Treibriemens, so daß sich der
Horizontalschlitten durch die vom zweiten Treibriemen um
schlungene, antreibbare Umlenkrolle in horizontaler Richtung
gesteuert verschieben läßt. Bei dieser bekannten Handhabungs
einrichtung sind zwar die vertikalen Verschiebewege des Ver
tikalschlittens und die horizontalen Verschiebewege des Hori
zontalschlittens unabhängig voneinander und der maximal mög
liche Vertikalweg des Vertikalschlittens und damit auch des
Horizontalschlittens hängt nur vom Vertikalabstand der beiden
Umlenkrollen ab, über die der erste Treibriemen geführt ist,
jedoch führen die beiden steuerbaren Antriebsvorrichtungen
für die beiden Schlitten zu einem nicht unbeträchtlichen
Kostenaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handhabungs
einrichtung und insbesondere eine Palettenumsetzeinrichtung
zu schaffen, welche gleichfalls einen (im Verhältnis zum
maximalen Horizontalweg) großen maximalen Vertikalweg des
Lastträgers zuläßt, jedoch nur eine einzige steuerbare An
triebsvorrichtung für die Horizontal- und Vertikalbewegungen
des Lastträgers benötigt.
Ausgehend von einer Handhabungseinrichtung mit einem Maschi
nengestell und einem von letzterem gehaltenen Lastträger, der
mittels einer Antriebsvorrichtung längs einer Bahn bewegbar
ist, mit wenigstens einer am Maschinengestell vorgesehenen
Vertikalführung für einen Vertikalschlitten, und mit einem an
letzterem in horizontaler Richtung verschiebbar geführten,
den Lastträger haltenden Horizontalschlitten, wie sie aus der
EP-A 0 315 310 bekannt geworden ist, läßt sich diese Aufgabe
erfindungsgemäß lösen durch ein längliches, endloses und
flexibles, durch die Antriebsvorrichtung in seinen beiden
Längsrichtungen antreibbares Tragelement, welches über wenig
stens vier am Maschinengestell derart angeordnete Umlenkele
mente geführt ist, daß das Tragelement zwischen einem ersten
unteren Umlenkelement und einem ersten oberen Umlenkelement
vertikal, zwischen dem ersten oberen Umlenkelement und einem
zweiten oberen Umlenkelement horizontal und zwischen dem
zweiten oberen Umlenkelement und einem zweiten unteren Um
lenkelement vertikal verläuft, sowie durch eine Trag- und
Mitnahmeverbindungsvorrichtung zwischen dem Tragelement und
dem Horizontalschlitten bzw. dem Lastträger, so daß dieser im
wesentlichen horizontale und vertikale Bahnabschnitte durch
läuft.
Es ist zwar schon eine Handhabungseinrichtung, und zwar ins
besondere eine Einrichtung zum Umsetzen von Paletten von
einem Palettenstapel auf einen benachbarten Palettenstapel,
bekannt geworden (DE-A 43 23 736), welche mit nur einem
einzigen NC-gesteuerten Antrieb auskommt, nämlich einem
Servomotor; diese bekannte Handhabungseinrichtung hat jedoch
einen prinzipiell völlig anderen Aufbau: Sie besitzt ein
Maschinengestell, an dem eine erste Schwinge um eine hori
zontale Achse schwenkbar gelagert ist; am freien Ende dieser
Schwinge ist eine zweite Schwinge um eine gleichfalls hori
zontale Achse schwenkbar gelagert, und am freien Ende der
zweiten Schwinge ist eine Greifeinrichtung zum Erfassen
jeweils einer Palette vorgesehen. Die beiden Schwingen sind
über ein Getriebe derart zwangsgekoppelt, daß beim Verschwen
ken der ersten Schwinge mittels des Servomotors die Greifein
richtung eine Bahn durchläuft, welche von horizontalen und
vertikalen Bahnabschnitten gebildet wird, zwischen denen sich
viertelkreisförmige Bahnabschnitte befinden. Es liegt auf der
Hand, daß diese bekannte Handhabungseinrichtung einen Antrieb
mit beträchtlicher Servounterstützung erforderlich macht und
daß die Länge des maximal zur Verfügung stehenden vertikalen
Wegs oder Bahnabschnitts begrenzt ist, und zwar vor allem
dann, wenn die beiden Palettenstapel aus Platzgründen relativ
nahe beieinanderstehen sollen.
Des weiteren ist aus dem DE-U 92 01 634 eine Beschickungsvor
richtung für eine Palettiervorrichtung in Form einer Pater
noster-Einrichtung bekannt geworden. Bei dieser bekannten Be
schickungsvorrichtung ist ein aufrechtstehendes Maschinenge
stell mit einem großen oberen Umlenkrad und zwei kleineren
unteren Umlenkrädern vorgesehen, welchletztere mit horizon
talem Abstand voneinander angeordnet sind, und über diese
Umlenkräder verläuft eine endlose Gliederkette, an der in
gleichmäßigen Abständen voneinander mehrere gabelartige Last
träger angebracht sind. Die zu palettierenden Gegenstände
werden auf einer ersten horizontalen Rollenbahn angeliefert,
zwischen deren Rollen die gabelartigen Lastträger von unten
nach oben hindurchlaufen und dabei die zu palettierenden
Gegenstände aufnehmen, worauf die Gegenstände zum Palettieren
auf einer zweiten horizontalen Rollenbahn abgelegt werden,
zwischen deren Rollen die gabelartigen Träger von oben nach
unten hindurchlaufen können. Der Horizontalweg der durch die
Paternoster-Einrichtung transportierten Gegenstände ist also
unveränderlich und gleich dem Durchmesser des großen, oberen
Umlenkrades der Paternoster-Einrichtung.
Während also bei der Handhabungseinrichtung nach der
EP-A 0 315 310 zwei Treibriemen und zwei Antriebe für die
Vertikalbewegung und die Horizontalbewegung des Lastträgers
erforderlich sind und bei der Palettiervorrichtung nach dem
DE-U 92 01 634 die als Tragelement für die Lastträger die
nende Gliederkette die Lastträger immer nur über eine fest
vorgegebene Horizontalstrecke bewegen kann, übernimmt bei der
erfindungsgemäßen Handhabungseinrichtung das Tragelement,
welches vorzugsweise die Form einer Kette hat, grundsätzlich
aber auch z. B. von einem Zahnriemen gebildet werden könnte,
drei Funktionen, nämlich den Antrieb sowohl eines Horizontal
schlittens, als auch eines Vertikalschlittens, und zusätzlich
stützt das Tragelement den Vertikal
schlitten, den Horizontalschlitten oder den Lastträger, damit
sich diese nicht absenken können, sondern der Bahn des mit
dem Horizontalschlitten bzw. dem Lastträger gekoppelten Be
reichs des Tragelements folgen. Für den Antrieb des Tragele
ments, also z. B. der Kette, genügt ein einfacher, bezüglich
seiner Drehrichtung umschaltbarer Getriebemotor, so daß im
Vergleich zu der Handhabungseinrichtung nach der
DE 43 23 736-A1 an dieser Stelle beträchtliche Einsparungen
möglich sind. Außerdem sind die vertikalen und horizontalen
Abstände der Umlenkelemente voneinander völlig frei wählbar,
so daß auch bei einer vorgegebenen Länge des horizontalen
Bahnabschnitts die vertikalen Bahnabschnitte beliebig lang
gemacht werden können.
Natürlich müssen die besagten Bahnabschnitte nicht unbedingt
exakt horizontal bzw. vertikal verlaufen, sie könnten viel
mehr mit der Horizontalen bzw. Vertikalen auch kleine spitze
Winkel von z. B. bis zu 10° bilden, ohne daß dadurch z. B.
das Entstapeln und Stapeln von Paletten unmöglich gemacht
werden würde.
Grundsätzlich wäre es auch denkbar, das z. B. als Riemen ge
staltete Tragelement nicht endlos auszubilden; so könnten die
beiden unteren Umlenkelemente z. B. als Aufwickelwalzen oder
-trommeln gestaltet sein, an denen jeweils ein Ende des Trag
elements befestigt ist. Dennoch könnte man mit nur einem ein
zigen Antriebsmotor auskommen, welcher über entsprechende Ge
triebeelemente mit diesen Walzen bzw. Trommeln in Antriebs
verbindung steht.
Da das Tragelement den Horizontalschlitten bzw. den Last
träger in vertikaler Richtung auch abstützt, empfiehlt es
sich, für das Tragelement eine Spannvorrichtung vorzusehen,
wie sie für Ketten, Riemen und dergleichen üblich ist.
Bei den Umlenkelementen könnte es sich grundsätzlich um sta
tionäre Elemente, wie Leitbleche oder Stäbe handeln, über die
die Kette, der Riemen oder dergleichen gleitend hinweggeführt
ist; schon aus Gründen des Reibungswiderstands vorteilhafter
ist es jedoch, wenn die Umlenkelemente als um horizontale
Achsen drehbare Räder ausgebildet sind, bei Verwendung einer
Kette als Tragelement also als Kettenräder. Dabei bildet min
destens eines der Räder ein Antriebsrad für das Tragelement
und wird von einem Getriebemotor entweder unmittelbar oder
z. B. vermittels einer Kette, eines Zahnriemens oder derglei
chen angetrieben.
Weil das Tragelement den Lastträger oder den Horizontal
schlitten auch abstützt, empfiehlt sich im Falle der Verwen
dung einer Kette als Tragelement eine Trag- und Mitnahmever
bindungsvorrichtung mit mindestens einem an der Kette angrei
fenden, gegebenenfalls auch geteilten Bolzen, welcher bei
derseits der Kette kippsicher gelagert und über die Lagerung
unmittelbar oder mittelbar mit dem Horizontalschlitten bzw.
dem Lastträger in Längsrichtung der Kette (zur Erfüllung der
Mitnahmefunktion) und quer hierzu (zur Erfüllung der Abstütz
funktion) starr verbunden ist. Da sich durch entsprechend ge
staltete Vertikal- und Horizontalführungen verhindern läßt,
daß der Lastträger, selbst wenn er auslegerartig gestaltet
ist, ein Kippmoment auf den besagten Bolzen ausübt, wird
durch die Halterung des Bolzens beiderseits der Kette ver
hindert, daß an der Stelle, an der die Kette mit dem Hori
zontalschlitten bzw. dem Lastträger gekoppelt ist, ein Kipp
moment auf die Kette ausgeübt werden kann.
Grundsätzlich könnte die erfindungsgemäße Handhabungseinrich
tung mit einer einzigen, im Querschnitt z. B. prismenförmigen
Vertikalführung auskommen, bevorzugt werden aber Ausführungs
formen mit zwei in horizontaler Richtung im Abstand voneinan
der angeordneten Vertikalführungen, um so eine stabilere Kon
struktion zu erhalten. Es kann sich dann auch empfehlen, an
jeder Vertikalführung einen Vertikalschlitten zu führen und
die beiden Vertikalschlitten mechanisch starr miteinander zu
verbinden, so daß dann an dieser Verbindung die Horizontal
führung angebracht werden kann, wenn das Verbindungselement
nicht selbst die Horizontalführung bildet.
Das Maschinengestell könnte die beiden Palettenstapel in
gleicher Weise übergreifen, wie dies bei einer Portal-Hand
habungseinrichtung der Fall ist. Die Erfindung ermöglicht
aber eine platzsparendere und hinsichtlich des Transports der
Palettenstapel viel günstigere Ausführungsform, nämlich eine
solche, bei der der Lastträger bezüglich des Maschinenge
stells einen Ausleger bildet, welcher von der vom Tragelement
definierten vertikalen Ebene absteht. Das Maschinengestell
benötigt dann wenig Aufstellfläche und kann seitlich eines
Transportweges, längs welchem die Palettenstapel verschoben
oder verfahren werden, aufgestellt und z. B. am Hallenboden
befestigt werden.
Der Lastträger könnte nach Art der Traggabel eines Gabelstap
lers ausgebildet sein und die anzuhebenden Paletten unter
greifen; bevorzugt werden jedoch Ausführungsformen, bei denen
der Lastträger mit mindestens einer öffen- und schließbaren
Greifvorrichtung zum Erfassen von zu handhabenden Gegenstän
den, insbesondere also von Paletten, versehen ist.
Damit die Trag- und Mitnahmeverbindungsvorrichtung mittig am
Lastträger bzw. Horizontalschlitten angreifen kann, empfehlen
sich Ausführungsformen, bei denen der Querabstand der beiden
vertikalen Abschnitte des Tragelements mindestens gleich der
Breite einer zu handhabenden Palette ist, vorzugsweise zuzüg
lich des Abstands der beiden Palettenstapel voneinander.
Wenn auf Paletten abgelegte Werkstücke bzw. Rohteile durch
eine weitere Handhabungseinrichtung z. B. einer Werkzeug
maschine zugeführt, bearbeitet bzw. behandelt und dann wieder
auf der betreffenden Palette abgelegt werden, wird für die
Abarbeitung eines Palettenstapels eine beträchtliche Zeit be
nötigt. Wenn dann aber die Werkstücke der letzten Palette des
abzuarbeitenden Palettenstapels bearbeitet bzw. behandelt
worden sind, steht für das Heranfahren eines neuen Paletten
stapels bzw. das Entfernen des Palettenstapels mit den fertig
bearbeiteten bzw. behandelten Werkstücken nur verhältnismäßig
wenig Zeit zur Verfügung, um produktionsunwirksame Nebenzei
ten möglichst kurz zu halten. Um die letzteren zu minimieren,
wird nun vorgeschlagen, der Handhabungseinrichtung eine
Palettenstapel-Bereitstellungseinrichtung zuzuordnen, welche
in Richtung des horizontalen Bahnabschnitts hintereinander
wenigstens vier Palettenstapel-Standplätze aufweist, nämlich
einen ersten für einen bereitgestellten Rohteil-Palettensta
pel, einen zweiten für einen abzuarbeitenden Rohteil-Palet
tenstapel, einen dritten für einen aufzuschichtenden Fertig
teil-Palettenstapel und einen vierten für einen wegzutrans
portierenden Fertigteil-Palettenstapel, wobei eine in Rich
tung des horizontalen Bahnabschnitts arbeitende Transportvor
richtung zum Verschieben der Palettenstapel vorgesehen ist.
Eine solche Bereitstellungseinrichtung bringt den Vorteil mit
sich, daß während des Abarbeitens des einen Rohteil-Paletten
stapels der wegzutransportierende Fertigteil-Palettenstapel
entfernt und ein neuer Rohteil-Palettenstapel herantranspor
tiert werden können, ohne dabei unter Zeitdruck zu stehen,
und daß nach dem Abarbeiten des einen Rohteil-Palettenstapels
die hintereinander bzw. nebeneinander stehenden Palettensta
pel nur weitergetaktet werden müssen, um mit dem Abarbeiten
eines neuen Rohteil-Palettenstapels beginnen zu können.
Dabei kann es sich empfehlen, um den Einsatz von Hubstaplern
unnötig zu machen, für die verschiedenen Palettenstapel mit
Rollen bzw. Rädern versehene Wagen vorzusehen, mit denen die
Palettenstapel in horizontaler Richtung durch die Bereitstel
lungs- und die Handhabungseinrichtung hindurchgetaktet werden
können; alternativ kann man die Bereitstellungs- und Hand
habungseinrichtung mit einer sich über alle vier Standplätze
erstreckenden Rollenbahn für die zu verschiebenden Paletten
stapel versehen. In beiden Fällen kommt man mit einer ver
hältnismäßig einfachen Transportvorrichtung aus, um die Wagen
bzw. die auf der Rollenbahn stehenden Palettenstapel zu ver
schieben.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus den beigefügten Ansprüchen und/oder aus der
nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten zeichneri
schen Darstellung mehrerer besonders vorteilhafter Ausfüh
rungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung; in der Zeich
nung zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Handhabungseinrich
tung, und zwar von der Seite der Paletten
stapel her gesehen, von denen jedoch nur
einer strichpunktiert angedeutet wurde;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Handhabungseinrich
tung, und zwar gemäß Fig. 1 von links gesehen
und ohne irgendeinen Palettenstapel;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 in größerem Maß
stab;
Fig. 4A und 4B Details einer an einem alternativen Lastträ
ger vorgesehenen Paletten-Greifvorrichtungen;
Fig. 5 die eigentliche Handhabungseinrichtung zusam
men mit einer abgewandelten und insgesamt
vier Palettenstapel-Standplätze aufweisenden
Palettenstapel-Bereitstellungseinrichtung,
und zwar in einer der Fig. 1 entsprechenden
Vorderansicht, wobei zwei unterschiedliche
Ausführungsformen von Palettenstapel-Tragvor
richtungen jeweils teilweise dargestellt wur
den;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Palettenstapel-Trans
portvorrichtung der in Fig. 5 dargestellten
Palettenstapel-Bereitstellungseinrichtung,
und
Fig. 7 eine Seitenansicht der in den Fig. 5 und 6
dargestellten Handhabungseinrichtung und
Palettenstapel-Bereitstellungseinrichtung,
und zwar gemäß Fig. 5 von links gesehen.
In den beigefügten Zeichnungen wurden die Handhabungseinrich
tung und die Palettenstapel-Bereitstellungseinrichtung je
weils nur insoweit dargestellt, als dies für das Verständnis
der Erfindung notwendig ist, so daß auch aus Gründen der
Übersichtlichkeit der zeichnerischen Darstellung gewisse Bau
elemente oder Teile von Bauelementen weggelassen wurden. Im
folgenden sollen die dargestellten Ausführungsformen auch nur
insoweit beschrieben werden, als dies für das Verständnis der
Erfindung erforderlich ist.
Zunächst soll anhand der Fig. 1 bis 3 der grundsätzliche
Aufbau der erfindungsgemäßen Handhabungseinrichtung erläutert
werden.
Wie die Fig. 2 erkennen läßt, hat die Handhabungseinrichtung
in der Seitenansicht einen ungefähr galgenförmigen Aufbau,
sieht man einmal von einem Grundrahmen 10 ab, mit dem die
Handhabungseinrichtung auf dem Boden z. B. einer Werkshalle
ruht und auf dem Hallenboden befestigt ist. Am gemäß Fig. 2
linken, d. h. hinteren Bereich des Grundrahmens 10 ist ein
als Ganzes mit 12 bezeichneter Ständer fest angebracht, wel
cher sich vertikal erstreckt und an dem im Querabstand von
einander (gemäß Fig. 1) zwei Vertikalführungen 14 fest ange
bracht sind. Auf jeder dieser Vertikalführungen ist ein Ver
tikalschlitten 16 in vertikaler Richtung verschiebbar ge
führt, und diese beiden Vertikalschlitten sind mit einer sich
horizontal erstreckenden Verbindungsplatte 18 fest miteinan
der verbunden, so daß sich die beiden Vertikalführungen nur
synchron auf und ab bewegen lassen.
An jedem Endbereich der Verbindungsplatte 18 ist an deren
Frontseite ein Bock 20 befestigt, welcher der Halterung einer
Horizontalführung 22 dient. Diese hält einen entlang der
Horizontalführung 22 verschiebbaren und als Ganzes mit 24 be
zeichneten Horizontalschlitten (siehe insbesondere auch Fig.
3), welcher, wie die Fig. 1 erkennen läßt, aus zwei an der
Horizontalführung 22 geführten Blöcken besteht, welche an
einer Rückwandplatte 26 eines als Ganzes mit 28 bezeichneten
Paletten-Tragrahmens befestigt sind und so zu einem einheit
lichen Schlitten zusammengefaßt werden.
Der Paletten-Tragrahmen 28 hat des weiteren zwei von Vier
kantträgern gebildete seitliche Rahmenschenkel 30, welche
sich in horizontaler Richtung von der Rückwandplatte 26
wegerstrecken und am gemäß Fig. 2 rechten Ende des Paletten
tragrahmens 28 durch einen nicht näher dargestellten Rahmen
schenkel miteinander verbunden sind, welcher gleichfalls
horizontal und parallel zur Rückwandplatte 26 verläuft.
Ohne die im folgenden noch zu beschreibenden weiteren Bauele
mente würde sich also der Paletten-Tragrahmen 28 zusammen mit
dem Horizontalschlitten 24 frei in horizontaler Richtung ver
schieben lassen und zusammen mit den beiden Vertikalschlitten
16 auch in vertikaler Richtung frei verschiebbar sein.
Am Ständer 12 und am Grundrahmen 10 ist ein als Ganzes mit 34
bezeichneter, umgekehrt U-förmiger Lagerrahmen 34 gehalten,
welcher, wie in Fig. 2 angedeutet, zwei gleichfalls umgekehrt
U-förmige Rahmenelemente 36 und 38 besitzt, die in zwei zu
einander parallelen vertikalen Ebenen liegen und senkrecht zu
diesen Ebenen im Querabstand voneinander angeordnet sind. Wie
die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, sind am Lagerrahmen 34
vier Kettenräder um horizontale Achsen 40, 42, 44 und 46
drehbar und axial unverschieblich gelagert, nämlich ein
erstes unteres Kettenrad 48, ein erstes oberes Kettenrad 50,
ein zweites oberes Kettenrad 52 und ein zweites unteres Ket
tenrad 54. Wie die Fig. 1 zeigt, definieren die vier Achsen
40 bis 46 ein hochkant stehendes Rechteck, und wie in Fig. 2
dargestellt, liegen die vier Kettenräder 48 bis 54 zwischen
dem vorderen Rahmenelement 36 und dem hinteren Rahmenelement
38. Über die vier insbesondere gleich großen Kettenräder 48
bis 54 verläuft eine endlose Tragkette 56, welche in Fig. 1
nur angedeutet ist, während in Fig. 3 ein Glied der Tragkette
56 im einzelnen dargestellt wurde - die Fig. 3 zeigt einen
Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 1 in größerem Maßstab.
Zwischen den beiden Elementen des Horizontalschlittens 24
(senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 1 gesehen) ist ein in
Längsrichtung der Tragkette 56 gesehen ungefähr umgekehrt
U-förmiges Joch 60 vorgesehen, welches die Tragkette 56 in
dem in Fig. 1 dargestellten Zustand der Handhabungseinrich
tung von oben übergreift; an der Stelle des Jochs 60 durch
quert mindestens ein Kettenbolzen 62 ein Glied der Tragkette
56 (es könnten auch zwei Bolzen sein, von denen der eine von
der einen und der andere von der anderen Seite der Kette her
in das Kettenglied eingreift), und die äußeren Enden des Ket
tenbolzens 62 sind in den beiden seitlichen Schenkeln des
Jochs 60 drehbar, jedoch axial unverschieblich gelagert. An
der Vorderseite des Jochs 60 ist ein Fuß 64 eines Mitnehmer
zapfens 66 befestigt, welcher am Palettentragrahmen 28 um
seine Längsachse drehbar gelagert ist und die Rückwandplatte
26 des Paletten-Tragrahmens durchsetzt. Damit der Mitnehmer
zapfen 66 gegenüber dem Paletten-Tragrahmen 28 nicht kippen
kann, ist auf die Rückwandplatte 26 eine Lagerhülse 70 aufge
schweißt, welche zusammen mit der Rückwandplatte der Lagerung
des Mitnehmerzapfens 66 dient. Aufgrund dieser Ausgestaltung
der Konstruktion sowie der Lagerung des Kettenbolzens 62 im
Joch 60 zu beiden Seiten der Tragkette 56 ist gewährleistet,
daß auch bei einem belasteten Paletten-Tragrahmen 28 kein
Kippmoment auf die Tragkette 56 ausgeübt werden kann - auf
grund der Gestaltung der beiden Vertikalführungen 14, der
Horizontalführung 22 und der Führungsflächen an den beiden
Vertikalschlitten 16 und den beiden Elementen des Horizon
talschlittens 24 kann auch eine Belastung des Paletten-Tragrahmens
28 nicht zu einer Kippbewegung seiner Rückwand
platte 26 führen.
Die Fig. 3 läßt erkennen, daß grundsätzlich der die Tragkette
56 durchquerende Bolzen auch das mit dem Paletten-Tragrahmen
28 gekoppelte Mitnehmerelement bilden könnte, da der Ketten
bolzen 62 jedoch einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser
haben muß, um in einem Kettenglied der Tragkette 56 gelagert
werden zu können, ist es vorteilhafter, den Kettenbolzen 62
an den seitlichen Schenkeln des Jochs 60 enden zu lassen und
an letzterem einen größer dimensionierten Mitnehmerzapfen an
zubringen.
Da der Mitnehmerzapfen 66 am Paletten-Tragrahmen 28 nur dreh
bar gehalten ist, trägt die Tragkette 56 den aus Vertikal
schlitten 16 und Horizontalschlitten 24 bestehenden Kreuz
schlitten und den Paletten-Tragrahmen 28, jedenfalls dann,
wenn sich die Tragkette 56 aufgrund des über den Mitnehmer
zapfen 66 und den Kettenbolzen 62 auf die Tragkette 56 über
tragenen Gewichts nicht bewegen kann.
Am Grundrahmen 10 ist in nicht dargestellter Weise ein
gleichfalls als Kettenrad ausgebildetes Spannrad 74 drehbar
sowie achsparallel vertikal verschiebbar gelagert, über das
die Tragkette 56 in der in Fig. 1 dargestellten Weise ver
läuft und welches unter der Wirkung einer nicht dargestellten
Feder nach oben gedrückt wird, so daß es die Tragkette 56 in
bekannter Weise straff gespannt hält.
Am Grundrahmen 10 ist des weiteren ein hinsichtlich seiner
Drehrichtung umschaltbarer Getriebemotor 76 angebracht, wel
cher über ein Kettenrad 78, eine Antriebskette 80 und ein
Kettenrad 82 das Kettenrad 54 anzutreiben vermag (die Ketten
räder 54 und 82 sind drehfest miteinander verbunden). Auf
diese Weise kann die Tragkette 56 in der in Fig. 1 durch Dop
pelpfeile angedeuteten Weise in beiden Richtungen angetrieben
werden.
Wie die Fig. 1 deutlich macht, läßt sich mit Hilfe der Trag
kette 56 der Mitnehmerzapfen 66 längs eines horizontalen
Bahnabschnitts 86 horizontal und längs vertikaler Bahnab
schnitte 88 bzw. 90 in vertikaler Richtung hin- und herbe
wegen. Zwischen dem horizontalen Bahnabschnitt 86 und dem
vertikalen Bahnabschnitt 88 bzw. 90 durchläuft der Mitnehmer
zapfen 66 einen Bahnabschnitt in Form eines Viertelkreis
bogens.
Dank der Ankopplung des Mitnehmerzapfens 66 an den Paletten-Tragrahmen
28 läßt sich dieser also gesteuert horizontal und
vertikal hin- und herbewegen, wobei seine Bahn derjenigen des
Mitnehmerzapfens 66 entspricht. Der maximale horizontale Ver
schiebeweg des Horizontalschlittens 24 und damit des Palet
ten-Tragrahmens 28 entspricht also dem horizontalen Abstand
der beiden vertikal verlaufenden Abschnitte der Tragkette 56
(gemäß Fig. 1) voneinander, und der theoretisch mögliche
maximale vertikale Verschiebeweg des Paletten-Tragrahmens 28
ist gleich dem vertikalen Abstand des oberen, horizontalen
Abschnitts der Tragkette 56 von der von unten gegen die bei
den Kettenräder 48 und 54 angelegten Tangente.
In Fig. 1 sind zwei Palettenstapel-Grundrahmen 100 und 102
strichpunktiert angedeutet; bei diesen Grundrahmen handelt es
sich um diejenigen Elemente, auf denen ein Stapel von Palet
ten aufgestapelt wird und mit deren Hilfe sich ein Paletten
stapel z. B. mittels eines Gabelstaplers transportieren läßt.
In Fig. 1 ist des weiteren ein erster Stapel A von Paletten
104 angedeutet, und für das Folgende soll angenommen werden,
daß der Palettenstapel A abgearbeitet werden soll, während
auf dem Palettenstapel-Grundrahmen 102 die abgearbeiteten
Paletten aufgeschichtet werden sollen und dann einen nicht
gezeichneten Palettenstapel B bilden. Erfindungsgemäß weisen
die quer zur Zeichnungsebene der Fig. 1 verlaufenden vertika
len Mittelebenen der beiden Palettenstapel einen Querabstand
voneinander auf, welcher gleich dem Querabstand der beiden
sich vertikal erstreckenden Abschnitte der Tragkette 56 ist.
Die Fig. 1 zeigt eine Palette 104 auf dem höchsten möglichen
Niveau, und zwar in einer ersten Stoppstellung, nachdem sie
vom Palettenstapel A in noch zu beschreibender Weise abgenom
men und auf dieses Niveau angehoben worden ist. Auf dieser
Palette 104 befinden sich vier Werkstücke 106, 108, 110 und
112, bei denen es sich gemäß Fig. 2 um Kurbelwellen handeln
soll und die nacheinander mit Hilfe einer nicht dargestellten
Werkstück-Handhabungseinrichtung einer gleichfalls nicht dar
gestellten Werkzeugmaschine zugeführt, auf dieser bearbeitet
und dann wieder auf der Palette 104 abgelegt werden sollen.
Wie beispielsweise die Fig. 2 erkennen läßt, besitzt jede
Palette 104 einen in der Draufsicht rechteckigen Werkstück
träger 116 und an den vier Ecken des Werkstückträgers jeweils
einen vertikal nach oben ragenden Distanzbolzen 118; beim
Aufeinanderstapeln von Paletten wird die Unterseite einer auf
dem Palettenstapel abzusetzenden Palette auf die vier
Distanzbolzen 118 der darunterliegenden Palette abgesetzt.
Zum Anheben einer Palette kann der Paletten-Tragrahmen 28 mit
beliebigen Greifelementen versehen sein, welche es erlauben,
eine Palette zu erfassen, mit dem Paletten-Tragrahmen zu
transportieren und die Palette schließlich auf dem Paletten
stapel B abzusetzen. Die Fig. 4A und 4B zeigen nun eine
gegenüber der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 abge
wandelte Ausführungsform, bei der der Paletten-Tragrahmen mit
vier um vertikale Achsen 120 schwenkbaren Gabelhebeln 122
versehen ist (siehe die Fig. 4A und 4B), welche über ein
Gestänge 126 miteinander gekoppelt sind und sich mittels
eines nicht dargestellten Druckmittelzylinders verschwenken
lassen. Zum Angreifen der Gabelhebel 122 an den Distanzbolzen
118 haben diese jeweils eine Ausdrehung 130, so daß ein
Gabelhebel in der in den Fig. 4A und 4B gezeigten Weise an
einem Distanzbolzen 118 angreifen und die Palette über diesen
Distanzbolzen anheben kann. Bei entsprechender Anordnung der
vier Gabelhebel 122 und ihrer Schwenkachsen 120 läßt sich
auch verhindern, daß die vier Distanzbolzen 118 aus den vier
Gabelhebeln 122 herausrutschen können.
Eine Steuerung für die dargestellte Handhabungseinrichtung
sowie die für deren Funktion erforderlichen Sensoren oder
Taster wurden im einzelnen weder gezeichnet, noch beschrie
ben, da dies für das Verständnis der Erfindung nicht erfor
derlich ist. Außerdem wird die folgende Funktionsbeschreibung
der Handhabungseinrichtung die Steuerungsfunktionen für jeden
Fachmann ohne weiteres verständlich machen.
Zunächst wird mittels eines Gabelstaplers ein Stapel von mit
zu bearbeitenden Werkstücken beladenen Paletten 104 vor den
Ständer 12 und auf den Grundrahmen 10 der Handhabungseinrich
tung gesetzt, und es sei angenommen, daß es sich bei diesem
"Rohteil-Stapel" um den Palettenstapel A handelt. Des weite
ren wird auf dem Grundrahmen 10 der Handhabungseinrichtung
ein Palettenstapel-Grundrahmen 102 abgelegt, so wie dies die
Fig. 1 zeigt, um auf diesem einen Palettenstapel B, d. h.
einen "Fertigteil-Stapel" aufschichten zu können.
Sodann wird eine Start-Taste der nicht dargestellten Steue
rung gedrückt, worauf die Handhabungseinrichtung ihren Auto
matik-Betrieb beginnt.
Hierfür sei angenommen, daß sich der Paletten-Tragrahmen 28
in der in Fig. 1 angedeuteten oberen ersten Stoppstellung be
findet, welcher die in Fig. 1 gezeichnete Position des Mit
nehmerzapfens 66 zugeordnet ist. Dann wird der Getriebemotor
76 eingeschaltet, und zwar mit einer solchen Drehrichtung,
daß sich die Kettenräder 48 bis 54 gemäß Fig. 1 im Gegenuhr
zeigersinn drehen; der Paletten-Tragrahmen 28 bewegt sich
dann gemäß Fig. 1 zunächst nach links und nach unten, und
zwar entlang eines Bahnabschnitts, welcher einem Viertel
kreisbogen entspricht, worauf der Paletten-Tragrahmen 28 ver
tikal abgesenkt wird. Mit Hilfe von berührungslos arbeitenden
Näherungsschaltern oder mechanisch arbeitenden Tastern wird
der Getriebemotor 76 in den Betriebszustand "langsam" ge
schaltet, sobald sich der Paletten-Tragrahmen 28 von oben der
obersten Palette 104 des Palettenstapels A hinreichend ge
nähert hat, und wenn die Paletten-Greifvorrichtung des Palet
ten-Tragrahmens das Niveau der Angriffsstellen der anzuheben
den Palette erreicht hat, wenn also z. B. die Gabelhebel 122
das Niveau der Ausdrehungen 130 der Distanzbolzen 118 der
obersten Palette 104 erreicht haben, wird durch solche Nähe
rungsschalter oder Taster der Getriebemotor 76 stillgesetzt,
worauf die Greifvorrichtung des Paletten-Tragrahmens diese
oberste Palette ergreift. Sobald ein Näherungsschalter oder
Taster der Steuerung gemeldet hat, daß die Greifvorrichtung
die oberste Palette erfaßt hat, schaltet die Steuerung den
Getriebemotor 76 wieder ein, und zwar mit einer Drehrichtung,
welche die Kettenräder 48 bis 54 im Uhrzeigersinn drehen
läßt. Dadurch wird die oberste Palette des Palettenstapels A
von der darunterliegenden Palette abgehoben, und die
Steuerung setzt den Getriebemotor 76 still, sobald die abge
hobene Palette ihre obere, in Fig. 1 dargestellte erste
Stoppstellung erreicht hat. In dieser ersten Stoppstellung
befindet sich das in Fig. 1 gezeigte Werkstück 106 in einer
Position, in der es durch eine nicht dargestellte Werkstück-Handhabungseinrichtung
erfaßt und zu der gleichfalls nicht
dargestellten Werkzeugmaschine transportiert werden kann.
Nachdem dieses Werkstück fertigbearbeitet wurde, wird es
durch die Werkstück-Handhabungseinrichtung wieder auf der
sich in der ersten Stoppstellung befindlichen Palette 104 ab
gelegt, worauf durch Einschalten des Getriebemotors 76 diese
Palette horizontal, und zwar gemäß Fig. 1 nach rechts, wei
tergetaktet wird, bis das Werkstück 108 diejenige Position
einnimmt, in der sich zuvor das Werkstück 106 befunden hat.
Dann wird das Werkstück 108 mit der Werkstück-Handhabungsein
richtung zur Werkzeugmaschine transportiert.
Dieser Vorgang setzt sich so lange fort, bis nach drei hori
zontalen Taktschritten der sich auf dem obersten Niveau be
findenden Palette 104 deren letztes Werkstück 112 bearbeitet
und wieder auf der Palette abgelegt worden ist. Alternativ
kann die Werkstück-Handhabungseinrichtung so ausgebildet
sein, daß sie an der Stelle des zuvor erfaßten Rohteils
sofort ein zuvor bearbeitetes Fertigteil ablegt.
Anschließend schaltet die Steuerung den Getriebemotor 76 wie
der ein, und zwar mit einer solchen Drehrichtung, daß sich
die Kettenräder 48 bis 54 gemäß Fig. 1 im Uhrzeigersinn dre
hen. Der Mitnehmerzapfen 66 läuft dann längs eines Viertel
kreisbogens über das zweite obere Kettenrad 52 und an
schließend vertikal nach unten, bis sich die auf dem Palet
tenstapel-Grundrahmen 102 abzusetzende Palette diesem
Grundrahmen hinreichend genähert hat. Sodann schalten Senso
ren oder Taster den Getriebemotor 76 auf "langsam" um und
schalten ihn schließlich ab, nachdem die Palette auf dem
Palettenstapel-Grundrahmen 102 abgesetzt wurde. Anschließend
werden die Gabelhebel 122 aufgeschwenkt, so daß sie die abge
setzte Palette freigeben, und wenn die Gabelhebel ihre Frei
gabestellung erreicht haben, was der Steuerung durch entspre
chende Sensoren oder Taster gemeldet wird, wird der Getriebe
motor 76 wieder eingeschaltet, und zwar mit solcher Drehrich
tung, daß sich die Kettenräder 48 bis 54 im Gegenuhrzeiger
sinn drehen, bis der Paletten-Tragrahmen 28 die nächste
Palette 104 des Palettenstapels A erfaßt hat - diesbezüglich
kann auf die vorstehende Beschreibung verwiesen werden.
Nachdem alle Paletten des Palettenstapels A abgearbeitet wur
den, wird mit Hilfe eines Gabelstaplers der Palettenstapel-Grundrahmen
100 durch den nächsten Rohteil-Stapel samt Palet
tenstapel-Grundrahmen ersetzt und der mit der Handhabungsein
richtung gebildete Fertigteil-Stapel B entfernt, worauf der
geschilderte Ablauf von vorn beginnt.
Natürlich kann der Palettenstapel-Grundrahmen 100 auch schon
entfernt werden, solange die Werkstücke der letzten Palette
bearbeitet werden, und der Abtransport des Fertigteil-Stapels
B kann erfolgen, solange die Werkstücke der obersten Palette
des neuen Rohteil-Stapels bearbeitet werden.
Des weiteren sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße
Handhabungseinrichtung auch ein Arbeiten ohne Palettenstapel-Grundrahmen
100 und 102 ermöglicht.
Die in den Fig. 5 bis 7 dargestellte erfindungsgemäße
Handhabungseinrichtung 200 unterscheidet sich von der Hand
habungseinrichtung nach den Fig. 1 bis 3, 4A und 4B nur
insoweit, als dies im folgenden beschrieben wird, sie ist
jedoch mit einer Palettenstapel-Bereitstellungseinrichtung
größerer Palettenstapel-Speicherkapazität kombiniert.
Bei der eigentlichen Handhabungseinrichtung 200, d. h. der
Palettenumsetzeinrichtung, ist an der Oberseite eines
Grundrahmens eine Rollenbahn 204 vorgesehen, auf der sich
Palettenstapel mit oder ohne Palettenstapel-Grundrahmen in
Richtung des in die Fig. 5 eingetragenen Pfeils F verschieben
lassen.
In Verschieberichtung F vor der Handhabungseinrichtung 200
befindet sich ein Standplatz 206 für einen Rohteil-Stapel A′,
in Richtung F hinter der Handhabungseinrichtung 200 ein
Standplatz 208 für einen Fertigteil-Stapel B′. Bei einer
ersten Ausführungsform soll sich nun die Rollenbahn 204 über
alle vier Palettenstapel-Standplätze, also auch über die
Standplätze 206 und 208, erstrecken. Alternativ können an
statt der Rollenbahn 204 vier Rollwagen vorgesehen werden,
und die Fig. 5 und 7 zeigen beide Ausführungsformen je
weils zum Teil. So wurden in Fig. 5 lediglich Rollwagen 210
und 212 für die Rohteil-Stapel A′ und B′ dargestellt.
Wie die Fig. 6 erkennen läßt, sind, damit die Palettenstapel
beim Verschieben seitlich geführt werden, seitliche Führungs
rollen 220 vorgesehen, die um vertikale Achsen drehbar sind.
Dem Verschieben der Palettenstapel auf der Rollenbahn bzw.
dem Verschieben der vier Rollwagen dient eine als Ganzes mit
230 bezeichnete Transportvorrichtung mit um vertikale Achsen
232 drehbaren Kettenrädern 234, über die eine Mitnehmerkette
236 geführt ist und von denen eines durch einen nicht darge
stellten Getriebemotor angetrieben wird.
In stationären Lagern 239 ist eine sich in Richtung F er
streckende Schwenk- und Schubwelle 240 gelagert, und zwar
derart, daß sie um ihre Längsachse um 90° hin- und herge
schwenkt werden kann (siehe Fig. 7) und daß sie außerdem in
ihrer Längsrichtung um eine Strecke hin- und hergeschoben
werden kann, welche gleich der in Richtung F gemessenen Länge
eines Palettenstapel-Standplatzes ist. Auf der Welle 240 sind
Mitnehmer 242 fest angebracht, und außerdem besteht eine
Triebverbindung zwischen der Mitnehmerkette 236 und der Welle
240 derart, daß sich die Welle in der beschriebenen Weise
schwenken läßt und mit Hilfe der Mitnehmerkette 236 in ihrer
Längsrichtung hin- und hergeschoben werden kann.
Greifen die Mitnehmer 242 in der in Fig. 6 dargestellten
Weise an den Palettenstapeln an, kann also durch Antreiben
der Mitnehmerkette 236 ein Fertigteil-Stapel B auf den Stand
platz 208 (Platz des Fertigteil-Stapels B′), der Paletten
stapel-Grundrahmen eines zuvor abgearbeiteten Rohteil-Palet
tenstapels A an den Standplatz des zuvor verschobenen Fertig
teil-Stapels B und ein neuer Rohteil-Stapel A′ auf denjenigen
Standplatz geschoben werden, welcher zuvor von dem abzuarbei
tenden Rohteil-Palettenstapel A eingenommen wurde.
Nach einem durch einen Antrieb bewirkten Hochschwenken der
Mitnehmer 242 kann dann die Schwenk- und Schubwelle 240 wie
der in ihre in Fig. 6 dargestellte Position zurückgeschoben
werden.
Die in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsformen
benötigen also keinen Hub- oder Gabelstapler, und der Stand
platz 206 kann mit einem neuen Rohteil-Stapel versehen sowie
der Standplatz 208 von einem Fertigteil-Stapel befreit wer
den, solange die Handhabungseinrichtung den Palettenstapel A.
Claims (16)
1. Handhabungseinrichtung, insbesondere Palettenumsetzein
richtung, mit einem Maschinengestell und einem von
letzterem gehaltenen Lastträger, der mittels einer An
triebsvorrichtung längs einer Bahn bewegbar ist, mit
wenigstens einer am Maschinengestell vorgesehenen Verti
kalführung für einen Vertikalschlitten, und mit einem an
letzterem in horizontaler Richtung verschiebbar geführ
ten, den Lastträger haltenden Horizontalschlitten, ge
kennzeichnet durch ein längliches, endloses und flexi
bles, durch die Antriebsvorrichtung (76, 78, 80, 82) in
seinen beiden Längsrichtungen antreibbares Tragelement
(56), welches über wenigstens vier am Maschinengestell
(10, 12) derart angeordnete Umlenkelemente (48, 50, 52,
54) geführt ist, daß das Tragelement (56) zwischen einem
ersten unteren Umlenkelement (48) und einem ersten obe
ren Umlenkelement (50) vertikal, zwischen dem ersten
oberen Umlenkelement (50) und einem zweiten oberen Um
lenkelement (52) horizontal und zwischen dem zweiten
oberen Umlenkelement (52) und einem zweiten unteren Um
lenkelement (54) vertikal verläuft, sowie durch eine
Trag- und Mitnahmeverbindungsvorrichtung (62, 70, 64,
66) zwischen dem Tragelement (56) und dem Horizontal
schlitten (24) bzw. dem Lastträger (28), so daß dieser
im wesentlichen horizontale und vertikale Bahnabschnitte
durchläuft.
2. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Tragelement (56) eine Kette ist.
3. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Spannvorrichtung (74) für das
Tragelement (56) vorgesehen ist.
4. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
vier Umlenkelemente als um horizontale Achsen (40, 42,
44, 46) drehbare Räder (48, 50, 52, 54) ausgebildet
sind.
5. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß eines der Räder (48, 50, 52, 54) ein An
triebsrad (54) für das Tragelement (56) bildet.
6. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungsvorrichtung (62, 60, 64, 66) mindestens einen die
Kette (56) durchquerenden und in dieser gehaltenen Bol
zen (62) aufweist, welcher beiderseits der Kette gehal
ten (in 60) und so mit dem Horizontalschlitten (24) bzw.
dem Lastträger (28) verbunden ist.
7. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in
horizontaler Richtung im Abstand voneinander angeordnete
Vertikalführungen (14) vorgesehen sind.
8. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikalen Abschnitte (88, 90) des
Tragelements (56) - in Richtung senkrecht zu einer von
den beiden Vertikalführungen (14) definierten Ebene ge
sehen - zwischen den beiden Vertikalführungen (14) lie
gen.
9. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lastträger (28) bezüglich des Maschinengestells (10, 12)
einen Ausleger bildet, welcher von der vom Tragelement
(56) definierten vertikalen Ebene absteht.
10. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lastträger (28) mit mindestens einer öffen- und schließ
baren Greifvorrichtung (122, 126) zum Erfassen von zu
handhabenden Gegenständen (104, 118) versehen ist.
11. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebsvorrichtung (76, 78, 80, 82) einen Drehstrom-Ge
triebemotor (76) besitzt.
12. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lastträger (28) als Palettenträger zum Tragen jeweils
einer Palette (104) ausgebildet ist.
13. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Querabstand der beiden vertikalen Ab
schnitte (88, 90) des Tragelements (56) mindestens
gleich der Breite einer zu handhabenden Palette (104)
ist.
14. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertikalführung (14) länger ist
als die Höhe des höchsten zu verarbeitenden Paletten
stapels.
15. Handhabungseinrichtung nach einem oder mehreren der An
sprüche 12 bis 14, gekennzeichnet durch eine der Hand
habungseinrichtung (200) zugeordnete Palettenstapel-Be
reitstellungseinrichtung, welche in Richtung (F) des
horizontalen Bahnabschnitts (86) hintereinander wenig
stens vier Palettenstapel-Standplätze aufweist, nämlich
einen ersten (206) für einen bereitgestellten Rohteil-Palettenstapel
(A′), einen zweiten für einen abzuarbei
tenden Rohteil-Palettenstapel (A), einen dritten für
einen aufzuschichtenden Fertigteil-Palettenstapel (B)
und einen vierten (208) für einen wegzutransportierenden
Fertigteil-Palettenstapel (B′), und daß eine in Richtung
(F) des horizontalen Bahnabschnitts (86) arbeitende
Transportvorrichtung (230, 240, 242) zum Verschieben der
Palettenstapel vorgesehen ist.
16. Handhabungseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine sich über die Standplätze er
streckende Rollenbahn (204) für die zu verschiebenden
Palettenstapel vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996107563 DE19607563C1 (de) | 1996-02-29 | 1996-02-29 | Handhabungseinrichtung, insbesondere Palettenumsetzeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996107563 DE19607563C1 (de) | 1996-02-29 | 1996-02-29 | Handhabungseinrichtung, insbesondere Palettenumsetzeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19607563C1 true DE19607563C1 (de) | 1997-08-07 |
Family
ID=7786703
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996107563 Expired - Fee Related DE19607563C1 (de) | 1996-02-29 | 1996-02-29 | Handhabungseinrichtung, insbesondere Palettenumsetzeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DUERR SYSTEMS GMBH, 70435 STUTTGART, DE |
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8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: LIEBHERR-VERZAHNTECHNIK GMBH, 87437 KEMPTEN, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |