DE19514952A1 - Verfahren zur Veränderung der Funktion einer Gebäudehülle oder eines oder mehrerer Bauelemente der Gebäudehülle - Google Patents
Verfahren zur Veränderung der Funktion einer Gebäudehülle oder eines oder mehrerer Bauelemente der GebäudehülleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veränderung der
Funktion von Gebäudehüllen im Hinblick auf Licht-, Luft-
und/oder Wärmeübergang und -durchgang, insbesondere zur
Veränderung dieser technischen Funktion in neukonstruierten
Außenwänden und/oder Dächern oder Teilen von diesen als
physikalische Grenzflächen zwischen dem Gebäudeinnenraum
und der Gebäudeumgebung, wobei die Gebäudehüllen mit oder
ohne transparente, mehr oder weniger wärmedämmende äußere
Wetterschutzschicht nach Bedarf und Angebot geregelt Licht
absorbieren und in Wärme umwandeln und welche die Wärme
über Trägermedien passiv oder aktiv in der Gebäudehülle
bewegen und speichern und/oder aus der Gebäudehülle
herausbewegen lassen, um sie nach Bedarf an anderer Stelle
oder zu anderem Zeitpunkt zur Verwendung bereitzustellen,
und/oder wobei die Gebäudehüllen mehr oder weniger Licht
und/oder mehr oder weniger Luft in das Innere durchlassen
können, damit in den Innenräumen die klimatischen und
optischen Verhältnisse dem Nutzungsbedarf entsprechend
eingestellt werden können.
Es ist bekannt, daß die Hülle eines Gebäudes, die aus
Stein, Glas, Kunststoff, Holz oder anderen geeigneten
Materialien aufgebaut sein kann, als physikalische
Grenzfläche zwischen dem Innenraum und der Außenumgebung
des Gebäudes dient. Dabei bestimmen die Eigenschaften der
Gebäudehülle Qualität und Quantität des Durchgangs an
Licht, Gas und Wärme durch die Gebäudehülle.
Es ist auch bekannt, transparente Wärmedämmschichten, die
für gerichtete und diffuse Sonnenstrahlung durchlässig
sind, auf einer dunkel gestrichenen Wandoberfläche der
Außenwand eines Gebäudes anzuordnen. Bedingt durch den
Wärmewiderstand des Dämmaterials fließt ein Großteil der
gewonnenen Wärme durch das Mauerwerk nach innen und wird
zeitverzögert in den angrenzenden Raum abgegeben. Diese
Wärme kann zur Heizung der angrenzenden Räume in der
Fassade ungeregelt gespeichert werden. Durch ihre
Durchlässigkeit für Solarstrahlung wirken mit einer
transparenten Wärmedämmung versehene Gebäudefassaden wie
ein riesiger Absorber. Zur Innenraumregulierung dienen z. B.
klimaabhängig, elektronisch gesteuerte Rollos in den
Fassaden. Diese ermöglichen im Sommer einen Überhitzungs
schutz und vermeiden im Winter Wärmeverluste (DE 32 30 639
A1).
Es ist auch bereits ein Verfahren zur gleichmäßigen
Klimatisierung von Räumen eines Gebäudes, insbesondere in
den Übergangszeiten, vorgeschlagen worden, nach dem
vorgesehen ist, daß auf mindestens einer sonnenzugewandten
Seite des Gebäudes Sonnenwärme aufgenommen wird, daß die
Wärme zu den sonnenabgewandten Teilen des Gebäudes
transportiert und in den dort gelegenen Räumen an diese
abgegeben wird, wobei vorgesehen ist, daß die Wärme
zwischengespeichert wird. Bei der hierzu vorgesehenen
Vorrichtung ist auf der sonnenzugewandten Seite des
Gebäudes eine Sonnenwärme aufnehmende Einrichtung
angeordnet, die über dünne Leitungen mit in den
sonnenabgewandten Teilen des Gebäudes angeordneten, Wärme
abgebenden Einrichtungen verbunden ist, wobei in den
Leitungen zumindest eine Umwälzpumpe und mindestens ein
Wärmespeicher vorgesehen ist (DE 35 08 876 A1).
Mit der EP 0 455 184 A1 ist bereits ein Solarheizmodul zur
Umwandlung von Solarstrahlung in Wärmeenergie und zur
Verwendung zum Heizen und/oder Kühlen eines Gebäudes
vorgeschlagen worden, der als Fassadenelement einsetzbar
ist. Bei diesem bekannten Solarheizmodul ist vorgesehen,
daß an der der Sonneneinstrahlung abgewandten Seite eines
wettergeschützen transparenten Wärmeelementes ein
Absorber angeordnet ist, der mit einem absorberseitigen
Wärmeübertrager verbunden ist, der mit einem raumseitigen
Wärmeübertrager und einem Speicher über mindestens eine
innere Vorlaufleitung und eine innere Rücklaufleitung bzw.
innere Kanäle derart verbunden ist, daß das Wärmeträger
medium passiv durch Schwerkraft im Kreislauf vom
absorberseitigen Wärmeübertrager zum raumseitigen
Wärmeübertrager, vom Absorber zum Speicher oder vom
Speicher zum raumseitigen Wärmeübertrager bzw. umgekehrt
führbar ist.
Allen diesen bekannten Vorschlägen ist gemeinsam, daß die
einmal durch die Anordnung der entsprechenden Elemente und
die Ausbildung der Gebäudehülle vorgegebenen Eigenschaften
der Gebäudehülle festliegen und die sich ergebenden
Durchlaß- bzw. Übertragungsverhältnisse in geschlossenen
Flächen im wesentlichen festliegen und nur durch
mechanisch oder elektromechanisch bewegte Verschlüsse von
Öffnungen wie Jalousien, Läden, Klappen, Fenster, Lüfter
verändert werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein neues Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem es möglich
ist, die Funktionseigenschaften einer Gebäudehülle bzw.
von deren Bauelementen so zu verändern, daß eine
Anpaßbarkeit an gegebene Versorgungsbedarfe in Bezug auf
Wärmeenergie, Licht, Frischluft u. dgl. durchführbar ist.
Dabei soll es gleichzeitig möglich werden, vorhandene
Ressourcen optimal auszunutzen.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
Die Kernüberlegung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht dabei darin, daß in der geschlossenen Gebäudehülle
ein Hohlraum ausgebildet wird, der bevorzugterweise mit
flüssigen und gasförmigen Medien füllbar ist und der
zusätzlich noch teilweise eine feste Füllung mit einem
Dämmaterial enthalten kann, wobei das Dämmaterial
offenporig ausgebildet ist, um von dem oder den
eingefüllten Medien durchströmt werden zu können, um auch
die Eigenschaften des Dämmaterials in bestimmten Umfang zu
beeinflussen. Durch die Einfüllbarkeit von Gas, also
beispielsweise Luft und einem flüssigen Medium, also
beispielweise Wasser oder einem anderen geeigneten
Wärmeträger ist der Wärmedurchgang durch die Gebäudehülle
in hohem Maße beeinflußbar, wobei die Gebäudehülle
gleichzeitig auch als Wärmespeicher und - bei transparenter
Ausbildung - als Lichtfilter nutzbar ist. Dabei ist es
möglich, die gewünschten Eigenschaftsänderungen nicht nur
durch eine Manipulation derart, daß beispielsweise Gas
gegen Wasser ausgetauscht wird oder umgekehrt,
durchzuführen, sondern es ist auch möglich, die
gewünschten Änderungen durch Füllstandsgradänderungen bei
Verwendung entsprechender verschieden hoher vertikaler
Trennwände und/oder durch vertikale Schichtung
unterschiedlicher Medien bei Verwendung druckabhängiger
Ventile zu den vertikalen Kammern durchzuführen.
Dabei wird nicht nur der K-Wert der Gebäudehülle bzw. des
jeweiligen Bauelementes geändert, sondern es ändert sich
unter Umständen auch die Grundfunktion, die darin bestehen
kann, daß die Gebäudehülle als rein geometrische
Begrenzung wirkt oder daß sie als Wärmedämmung wirkt oder
daß sie als Wärmespeicher wirkt. Bevorzugterweise wird das
Verfahren dazu genutzt, entsprechende Betriebszustände der
Gebäudehülle einzustellen, wodurch die Nutzung vorhandener
Ressourcen optimierbar ist. Es ist dabei vorgesehen, daß
die Betriebszustände der Gebäudehülle, wie Passivbetrieb
ohne Medientransport, Schwerkraftbetrieb für den
Nahbereich, Aktivtransport der Medien mit Hilfsenergie
sowie Frost- und Überhitzungsschutz, auch Verschattung und
Lüftung, in Gebäudehöhenabschnitten und in Gebäudezonen
bezüglich Orientierung und Nutzungsansprüchen mittels
Austausch, Niveaustufen und/oder Druckunterschieden von
flüssigen und gasförmigen Medien verschiedener
physikalischer Eigenschaften, insbesondere von Wasser und
Luft, in Bauelementen der Gebäudehülle so hydropneumatisch
ferngesteuert werden, daß sich verschiedene Lichtdurch
lässigkeiten, Wärmedurchlässigkeiten, Energieabsorptions
fähigkeiten, Wärmespeicherfähigkeiten, Wärmetransporteigen
schaften, Luftdurchlässigkeiten, Feuchteeinflüsse usw.
einstellen und dadurch Versorgungsbedarfe gedeckt werden.
Hierdurch können alle Versorgungsbedarfe und alle Angebote
optimal berücksichtigt und ausgenutzt werden, wobei die
Nutzung des Verfahrens auch auf Gebäudeteile beschränkt
sein kann, um bestimmte Bedarfe oder Angebote optimal zu
nutzen.
Wenn vorgesehen wird, daß einzelne oder alle Bauelemente
der Gebäudehülle, die ja im Inneren einen Hohlraum
aufweisen, der bei der Bildung der Gebäudehülle aus den
Bauelementen zu einem großen gemeinsamen Hohlraum
verbunden sein kann oder der in einzelne, einzeln
ansteuerbare Hohlräume aufgeteilt ist, in dem Hohlraum
Wärmedämmaterial enthalten, das entsprechend manipulierbar
ausgebildet ist, kann durch Einbringung eines flüssigen
und/oder eine gasförmigen Mediums die Wirkung des
Dämmaterials sehr stark beeinflußt werden.
Eine Anlage zur Veränderung der Funktion einer
Gebäudehülle oder eines oder mehrerer Bauelemente der
Gebäudehülle, insbesondere zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist so ausgebildet, daß
Bauelemente der Gebäudehülle mit veränderbaren
Eigenschaften, bei denen insbesondere durch Austausch von
Gas und Flüssigkeit Wärmedämmelemente in Wärmespeicher
elemente umwandelbar sind.
Mit einer solchen Anlage ist es möglich, die Bauelemente
der Gebäudehülle einzeln oder in Gruppen so anzusteuern,
daß eine optimale Versorgung der Bedarfe und Nutzung der
Angebote auch in Gebäudehöhenabschnitten und in
Gebäudezonen separat durchführbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß mindestens ein Speicher gefärbte Flüssigkeit enthält,
die zur Schattierung und/oder Wärmegewinnung in
transparente Wärmedämmelemente gepumpt wird. Hierdurch ist
es möglich, einerseits den Lichteinfall durch die
Gebäudehülle direkt und auch die Wärmestrahlung innerhalb
der Gebäudehülle zu beeinflussen.
Um die Manipulation der in einem Bauelement eingebrachten
bzw. enthaltenen Medien zur Steuerung der Eigenschaften
optimal durchführen zu können und um insbesondere auch die
Wirkungen der Eigenschaften der unterschiedlichen Medien
(fest, flüssig, gasförmig) optimal zu nutzen, ist
vorgesehen, daß außen in der Fassade und/oder im Dach
einzeln oder in Gruppen flächenbildend mindestens ein
Behälter angeordnet ist, der an der Außenseite als
Absorber ausgebildet ist, nach innen, durch gleichhohe
oder verschiedenhohe Trennwände geschichtet, mehrere
Kammern bildet, die oben und unten miteinander verbunden
sind, wovon die äußere als Kollektor dient, mindestens
eine Kammer mit einem lamellen-, faser- oder schwammartigen
offenporigen Wärmedämmaterial gefüllt ist und eine nach
innen liegende Kammer als Wärmeübertrager zur Wand bzw.
zum Raum dient, und der unten und oben Anschlußstutzen zur
Verbindung mit einer Anlage für hydropneumatische
Füllungen, Druckerhöhungen und Zirkulationen aufweist.
Hierbei ist es möglich, durch Beeinflussung der
Eigenschaften des Wärmedämmaterials und durch Schichtung
der Medien die unterschiedlich gewünschten Eigenschafts
profile des Bauelementes zu verwirklichen.
Je nach gewählter Funktion des Bauelementes wird die Wärme
dort gespeichert, um sie einer sofortigen oder späteren
Nutzung zuzuführen oder die Wärme abgefangen wird, um sie
durch Ableitung über ein durchströmendes flüssiges Medium
an einen Gebäudepunkt zu transportieren, wo sie entweder
noch sinnvoll genutzt oder problemlos in die Umgebung
abgestrahlt werden kann.
Es ist eine weitere Erfindungsidee und Aufgabe, durch
Veränderungen des statischen Druckes in einer erfindungs
gemäßen Anlage ferngesteuert im Bauelement bzw. in allen
Bauelementen einer Gebäudezone jeweils mittels einer
Klappe die Luftschicht im Abstand zwischen der
transparenten Außenschicht und dem Behälter oben
geschlossen zu halten oder die Luftschicht zur Versorgung
der Räume mit vorgewärmter Frischluft nach innen zu öffnen
oder zum Schutz gegen Überhitzung des Bauelementes nach
außen zu öffnen. Um Betriebssicherheit zu erlangen, soll
auch bei nicht steuerbaren Druckabweichungen PX in der
Anlage für die Druckstufen P0 ± PX, P1 ± PX und P2 ± PX
eine eindeutige Klappenstellung erreicht werden.
Eine erfindungsgemäße Ausführung ist eine zweiteilige
Klappe, die aus einer Hauptklappe und einer Zwischenklappe
besteht und die damit um zwei Drehpunkte die Drehrichtungen
und die Drehmomente wechselt und drei Betriebsstellungen
einnimmt:
- - Bei geschlossener Hauptklappe verschließt die Zwischenklappe die Verbindung zwischen dem Innenraum und der Außenluft. Eine Gewichts- oder Federkraft hält die Klappe gegen den geringen statischen Druck P0 ± PX des Behälters bzw. der Anlage geschlossen.
- - Zur ersten Öffnung der Hauptklappe bis zum Anschlag ist nur das Drehmoment um den ersten Drehpunkt der durch den mittelgroßen Druck P1 ± PX erzeugten Hebelkraft mal dem längeren Hebelarm größer als das Drehmoment der konstanten Gewichts- oder Federkraft mal dem kürzeren Hebelarm. Ohne größere Druckerhöhung verharrt die Klappe in dieser Stellung.
- - Zur zweiten Öffnung der Hauptklappe in die Gegenrichtung unter Mitnahme der Zwischenklappe ist das Drehmoment um den zweiten Drehpunkt bei dem kurzen Hebelarm nur mit der Kraft aus dem höheren statischen Druck P2 ± PX als das Drehmoment der Gewichts- oder Federkraft mal dem längeren Hebelarm.
Je nach Konstruktion des Behälters kann der Anlagendruck
über Kolben, Balgen oder Gummiausbeulungen Kräfte auf die
Klappenmechanik übertragen. Bei unerwünschtem Überdruck
durch ein Erhitzen der Medien, z. B. Verdampfen des
Wassers, öffnen alle Klappen ohne zentrale Steuerung nach
außen zur Luftkühlung noch bevor der Überdruck die
Sicherheitsventile der Anlage öffnet.
Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer rein schematischen senkrechten
Schnittdarstellung die Funktion einer
erfindungsgemäßen Gebäudehülle,
Fig. 2 in einer rein schematischen senkrechten
Schnittdarstellung einen Teil eines Gebäudes mit
der Gebäudehülle,
Fig. 3 in einer schematischen Darstellung eine
geschoßweise Anlagenschaltung für Bauelemente in
einer Gebäudehülle,
Fig. 4 in einer rein schematischen Darstellung ein
erfindungsgemäßes Bauelement,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines Bauelements
mit schematischer Funktionsdarstellung,
Fig. 6 in einer senkrechten Schnittdarstellung, einer
Längsschnittdarstellung und in einer
waagerechten Schnittdarstellung weitere
Ausführungsformen eines Bauelements,
Fig. 7 und 8, in einer senkrechten Schnittdarstellung
weitere Ausführungsformen des Bauelements,
Fig. 9 in einer senkrechten Schnittdarstellung die
Anordnung von zwei Ausführungsformen des
Bauelements in einer Dachschräge, und
Fig. 10 bis 12 in schematischen Darstellungen ein Ventil
zur Luftführung.
In Fig. 1 ist der Grundgedanke der Erfindung bezüglich der
hydropneumatisch veränderlich gestalteten Fassadenelemente
bzw. Gebäudehülle schematisch dargestellt. Die Funktion
der Gebäudehülle 10 als physikalische Grenze zwischen dem
Inneren 11 des Gebäudes und der Umgebung 12 wird deutlich
und auch, daß die Gebäudehülle 10 abhängig von ihren
diesbezüglichen speziellen Eigenschaften einen Ausgleich
zwischen dem Klima außen und den Angeboten und Bedarfen
innen schafft bzw. diese beeinflußt. Es ist daher
sinnvoll, daß angepaßt an die festgestellten klimatischen
Bedingungen außen, wobei in diesem Fall Klima aller
relevanten Größen von Licht, Luft und Temperatur umfaßt
und an die festgestellten Angebote und Bedarfe innen und
an die festgestellten Zustände des oder der Medien in der
Gebäudehülle 10 die Steuerung bzw. die Manipulation der
die Eigenschaften der Gebäudehülle 10 beeinflussenden
Medien durchzuführen.
Dabei können die die Gebäudehülle 10 bildenden Bauelemente
14, die transparent oder opak ausgebildet sein können,
einen gemeinsamen Hohlraum 13 in der Gebäudehülle 10
ausbilden, der von den Medien durchströmt wird und an
Heiz- oder Kühlflächen 15, Geschoßspeicher 16 o. dgl.
angeschlossen ist, wie dies in Fig. 2 in einem rein
schematischen Gebäudeteilquerschnitt dargestellt ist. Die
Geschoßspeicher 16, die in die Niveauzentralen 17
integriert sind, können an Heizungs- oder Kühlsysteme oder
an andere Niveauzentralen in anderen Gebäudeteilen
angeschlossen sein.
In Fig. 3 ist rein schematisch die Gestaltung einer Anlage
für ein Geschoß eines Gebäudes dargestellt. Hierbei sind
die Bauelemente 14 der Gebäudehülle 10 über kurze
Schwerkraftleitungen 18 mit Fußboden-, Wand- und/oder
Deckenheiz- oder Kühlkörpern 19 verbunden. Außerdem sind
die Bauelemente 14 über eine auch für andere Zwecke wie
Heizung oder Kühlung im Gebäude nutzbare Zwei-Rohranlage
20 mit umkehrbaren Vor- und Rücklauf 21, 22 sowie über
eine Luftleitung 23 für den Ausgleich von Druck und Niveau
verbunden.
Die Geschoß- bzw. Niveauzentrale 17, die selbst über
Wärmetauscher oder direkt mit der sonstigen Anlage des
Gebäudes verbunden ist, weist Meß-, Steuer- und
Regeleinrichtungen, Förderpumpen 24 zur Druckhaltung und
Niveauregulierung sowie Zirkulationspumpen 25 zum
Wärmetransport auf. Außerdem ist ein Ausdehnungsgefäß 26
für verschiedene Druckhaltungen, ein Niveauregulierspeicher
27 für Wasser- und Gasfüllung und ein Wärmeaustausch-
Speicher 28 für Wärmeverschiebungen im Gebäude vorgesehen,
wobei diese drei Gefäße 26, 27, 28 auch in kompakter
Bauweise in einem Gefäß zusammengefaßt werden können.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform des Bauelements 30 in
der Gebäudehülle 10 dargestellt, und zwar in der opaken
Grundform. Es handelt sich hierbei um ein erfindungsgemäßes
Bauelement 30, das so gestaltet ist, daß seine
Eigenschaften im Hinblick auf Wärmedurchgang und
Wärmespeicherfähigkeit veränderbar sind, damit eine
Umwandlung von Solarstrahlung in Wärmeenergie erfolgen
kann und damit das Bauelement 30 zur Wärmedämmung,
Wärmespeicherung, Wärmetransport sowie zum Heizen und
Kühlen des Gebäudes 10 einsetzbar ist. Hierzu ist das
Bauelement 30 außen in einer in Fig. 4 nicht dargestellten
Fassade oder im Dach einzeln oder in Gruppen flächenbildend
anzuordnen. Jedes Bauelement 30 besteht aus einem Behälter
31, der an der Außenseite 31a als Absorber 32 ausgebildet
ist, nach innen durch gleich hohe oder verschieden hohe
Trennwände 33 geschichtet ist und dadurch mehrere Kammern
34a, b, c bildet. Die Kammern 34a, b, c sind oben und
unten über Verbindungen 35 miteinander verbunden, wobei
die äußere Kammer 34a als Kollektor 36 dient und
mindestens eine Kammer 34b mit einem lamellen-, faser-
oder schwammartigen offenporigen Wärmedämmaterial 37
gefüllt ist.
Die nach innen liegende Kammer 34c dient als Wärmeübertrager
38 zur Wand bzw. zum Raum. Der Behälter 31 ist unten und
oben mit Anschlußstutzen 39, 40 zur Verbindung mit einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Anlage für
hydropneumatische Füllungen, Druckerhöhungen und
Zirkulationen versehen. Hinter den Anschlußstutzen 39, 40
sind Rückschlagklappen 41 angeordnet, die bei Zirkulations
druck im Vorlauf 21 (Fig. 3) den Behälter 31 schließen,
während andere Rückschlagklappen zu den Heizkörpern 19
(Fig. 3) hin öffnen. Außerdem ist vorgesehen, daß am
Behälter 31 oder an den Leitungen (18, 21, 22, 39, 40) zum
Behälter 31 auf den Innendruck des Systems reagierende
mechanische Übertrager 42 angeordnet sind, die auf
Stellglieder 43 wie Ventile, Klappen und/oder Jalousien
wirken, welchen den Durchgang von Licht, Luft und/oder
Flüssigkeit im Bauelement 30 bestimmen.
Die Absorberfläche 32 des Behälters 31 kann entweder glatt
ausgebildet sein oder sie weist eine Profilierung 45 auf,
wobei zur Stabilisierung oder Wärmeleitung auch in der
Zeichnung nicht dargestellte Metalleinlagen vorgesehen
sein können.
Wie in Fig. 5 dargestellt ist, kann auch vorgesehen
werden, daß auf der Absorberfläche 32 ggf. auf der
Profilierung 45 gebildete Abstandshalter ausgebildet sind,
die eine transparente Wärmedämmschicht 47 unter Ausbildung
eines Luftpolsters im Abstand 46 zwischen der Wärmedämmung
47 und der Absorberschicht 32 tragen. Der Zwischenraum 46
zwischen der transparenten Wärmedämmung 47 und der
Absorberfläche 32 ist nach unten offen und kann oben nach
außen oder innen über eine Öffnung 48 geöffnet werden.
Das Bauelement 30 kann dabei so gestaltet sein, daß der
Behälter 31 außen vor einer mehr oder weniger wärme
speichernden raumbegrenzenden Wandfläche 49 angeordnet
ist, wobei auch vorgesehen werden kann, daß der Behälter
31 transparent ist und selbst die Raumbegrenzung und
Außenschicht darstellt. Dabei können auch die Trennwände
33 transparent sein und eine oder mehrere der Kammern 34a,
34b, 34c können mit transparenter Wärmedämmung 50 gefüllt
sein, die mit Flüssigkeit 51 gefüllt oder durchströmt
werden kann. (Fig. 6). In den Fig. 7, 8 und 9 sind weitere
Varianten des Bauelements 30 dargestellt, wobei gleiche
Elemente mit den gleichen Bezugszeichen wie voranstehend
versehen wurden, so daß auf die vorangegangene
Beschreibung bezug genommen wird. Es ist hierbei u. a.
vorgesehen, daß in den Trennwänden 33 des Behälters 31
lappenartige Ventilklappen 52 als wartungsfreie
Rückschlagklappen eingebaut sind. Um die Anwendung des
Verfahrens und die unterschiedlichen Füllstände mit
flüssigen und gasförmigen Medien innerhalb des Bauelements
30 zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß in dem Bauelement
30 die Höhenanordnung der äußeren Zu- und Abflüsse 39, 40,
18, 23 die inneren Abtrennungen und Verbindungen 33, 35
genau gestaffelt ist, damit die in der Zeichnung
angegebenen Niveaustufen I-X der Trennung zwischen dem
flüssigen und dem gasförmigen Medium unterschiedliche
Durchströmungen zulassen.
Die Niveaustufen I-X des flüssigen Mediums in den
Bauelementen regeln unterschiedliche Funktionen der
Gebäudehülle:
Im Bauelement 14; 30 bzw. im Behälter 31 befindet sich
keine Flüssigkeit, kein Wasser; Konvektion des Gases im
Behälter ist möglich, d. h. die Wärmedämmung ist nicht
optimal.
Alle Kammern 34 sind mit Gas bzw. mit Luft gefüllt,
aber die Konvektion ist unten durch Flüssigkeit
unterbrochen, die stehende Luft ergibt die optimale
Wärmedämmung.
Die Kammern 34 sind mit Flüssigkeit gefüllt, die
Konvektion ist durch die Trennwände 33 und das
Gaspolster oben unterbrochen, die Aufheizung oder
Abkühlung des Mediums ist nur durch Wärmeleitung
möglich, z. B. nachts bleibt der Wärmepuffer lange
erhalten.
Bei solarer Erwärmung zirkuliert die Flüssigkeit
durch die Schwerkraft/Konvektion über die vorderen
Trennwände 33 hinweg und durchströmt die
Speicherkammern 34b.
Die Flüssigkeit zierkuliert von der Kollektorkammer
34a, 36 oder von den Speicherkammern 34b, 37 über
die hintere Trennwand 33 hinweg in die Wärmeüber
tragerkammer 34c, 38 und gibt die Wärme an den
angrenzenden Innenraum oder über die speichernde
feste Wand 49 an den Raum ab.
Die Behälter 31 sind über die Anschlußstutzen 40
hinaus mit Flüssigkeit gefüllt, die Flüssigkeit kann
mit Schwerkraft aus dem Behälter heraus zirkulieren
(Fig. 7, 8) oder im Verbund mit der Anlage beliebig
gepumpt werden.
Die Flüssigkeit füllt zum Teil den im hydraulischen
Zusammenhang oberhalb liegenden, transparent
gestalteten Behälter (Fig. 6, Fig. 9) und absorbiert
je nach Füllstand und Färbung der Flüssigkeit mehr
oder weniger des einfallenden Lichtes.
Die Flüssigkeit steht ohne Zirkulation im ganz
gefüllten transparenten Behälter, obwohl die
Flüssigkeit im unterhalb liegenden Behälter (Fig. 6,
Fig. 9) über den Vor- und Rücklauf 21, 22 oder im
Schwerkraftbetrieb bewegt werden kann; die
Flüssigkeit erwärmt sich und mindert auf ganzer
Fläche den Lichtdurchgang.
Auch der transparente Behälter ist über den
Anschlußstutzen 40 hinaus mit Flüssigkeit gefüllt
und hydraulisch mit den Zirkulationsleitungen bzw.
Vor- und Rücklauf 21, 22 verbunden, so daß bei
erhöhter Sonneneinstrahlung Wärme abgeführt werden
kann.
Bei der in Fig. 10, 11 und 12 dargestellten Ausführungsform
besteht die Idee darin, daß durch Veränderungen des
statischen Druckes in der Anlage ferngesteuert im
Bauelement bzw. in allen Bauelementen einer Gebäudezone
jeweils mittels einer Klappe 54 die Luftschicht im Abstand
46 zwischen der transparenten Außenschicht 47 und dem
Behälter 31 oben geschlossen zu halten oder die
Luftschicht zur Versorgung der Räume mit vorgewärmter
Frischluft nach innen zu öffnen 48a oder zum Schutz gegen
Überhitzung des Bauelements nach außen zu öffnen 48b. Um
Betriebssicherheit zu erlangen, soll auch bei nicht
steuerbaren Druckabweichungen PX in der Anlage für die
Druckstufen P0 ± PX, P1 ± PX und P2 ± PX eine eindeutige
Klappenstellung erreicht werden.
Die zweiteilige Klappe besteht aus einer Hauptklappe 54a
und einer Zwischenklappe 54b, wobei die Klappe um zwei
Drehpunkte 54c, 54d die Drehrichtungen und die Drehmomente
wechselt und drei Betriebsstellungen einnimmt:
- - Bei geschlossener Hauptklappe 54a verschließt die Zwischenklappe 54b die Verbindung zwischen dem Innenraum und der Außenluft. Eine Gewichts- oder Federkraft 54e hält die Klappe gegen den geringen statischen Druck P0 ± PX des Behälters 31 bzw. der Anlage geschlossen.
- - Zur ersten Öffnung 48a der Hauptklappe 54a bis zum Anschlag ist nur das Drehmoment um den ersten Drehpunkt 54c der durch den mittelgroßen Druck P1 ± PX erzeugten Hebelkraft mal dem längeren Hebelarm 54f größer als das Drehmoment der konstanten Gewichts- oder Federkraft 54e mal dem kürzeren Hebelarm 54g. Ohne größere Druckerhöhung verharrt die Klappe in dieser Stellung.
- - Zur zweiten Öffnung 48b der Hauptklappe 54a in die Gegenrichtung unter Mitnahme der Zwischenklappe 54b ist das Drehmoment um den zweiten Drehpunkt 54d bei dem kurzen Hebelarm 54i nur mit der Kraft aus dem höheren statischen Druck P2 ± PX größer als das Drehmoment der Gewichts- oder Federkraft 54e mal dem längeren Hebelarm 54h.
Bezugszeichenliste
Gebäudehülle 10
Inneres 11
Umgebung 12
Hohlraum 13
Bauelement 14; 30
Heiz- oder Kühlfläche 15
Geschoßspeicher 16
Niveauzentrale 17
Leitungen 18
Heiz- oder Kühlkörper 19
Zwei-Rohranlage 20
Vor- und Rücklauf 21, 22
Luftleitung 23
Förderpumpe 24
Zirkulationspumpe 25
Ausdehnungsgefäß 26
Niveauspeicher 27
Wärmeaustauschspeicher 28
Ventile 29
Bauelement 30
Behälter 31
Außenseite 31a
Absorber 32
Trennwand 33
Kammer 34a, 34b, 34c
Verbindung 35
Kollektor 36
Wärmedämmaterial 37
Wärmeübertrager 38
Anschlußstutzen 39, 40
Rückschlagklappen 41
mechanischer Übertrager 42
Stellglied 43
Material 44
Profilierung 45
Abstand 46
Außenschicht 47
Öffnung 48
Öffnung/Luft nach innen 48a
Öffnung/Luft nach außen 48b
Wandfläche 49
Transparente Wärmedämmung 50
Flüssigkeit 51
lappenartige Ventilklappen 52
Ventile an Kammern
druckabhängig 53
Klappe 54
Hauptklappe 54a
Zwischenklappe 54b
Drehpunkte 54c, 54d
Gewichts-, Federkraft 54e
Hebelarme 54f, 54g, 54h, 54i
Anlage 100
Inneres 11
Umgebung 12
Hohlraum 13
Bauelement 14; 30
Heiz- oder Kühlfläche 15
Geschoßspeicher 16
Niveauzentrale 17
Leitungen 18
Heiz- oder Kühlkörper 19
Zwei-Rohranlage 20
Vor- und Rücklauf 21, 22
Luftleitung 23
Förderpumpe 24
Zirkulationspumpe 25
Ausdehnungsgefäß 26
Niveauspeicher 27
Wärmeaustauschspeicher 28
Ventile 29
Bauelement 30
Behälter 31
Außenseite 31a
Absorber 32
Trennwand 33
Kammer 34a, 34b, 34c
Verbindung 35
Kollektor 36
Wärmedämmaterial 37
Wärmeübertrager 38
Anschlußstutzen 39, 40
Rückschlagklappen 41
mechanischer Übertrager 42
Stellglied 43
Material 44
Profilierung 45
Abstand 46
Außenschicht 47
Öffnung 48
Öffnung/Luft nach innen 48a
Öffnung/Luft nach außen 48b
Wandfläche 49
Transparente Wärmedämmung 50
Flüssigkeit 51
lappenartige Ventilklappen 52
Ventile an Kammern
druckabhängig 53
Klappe 54
Hauptklappe 54a
Zwischenklappe 54b
Drehpunkte 54c, 54d
Gewichts-, Federkraft 54e
Hebelarme 54f, 54g, 54h, 54i
Anlage 100
Claims (22)
1. Verfahren zur Veränderung der Funktion von Gebäudehüllen
im Hinblick auf Licht-, Luft- und/oder Wärmeübergang
und -durchgang, insbesondere zur Veränderung dieser
technischen Funktion in neukonstruierten Außenwänden
und/oder Dächern oder Teilen von diesen als
physikalische Grenzflächen zwischen dem Gebäudeinnenraum
und der Gebäudeumgebung, wobei die Gebäudehüllen mit
oder ohne transparente, mehr oder weniger wärmedämmende
äußere Wetterschutzschicht nach Bedarf und Angebot
geregelt Licht absorbieren und in Wärme umwandeln und
welche die Wärme über Trägermedien passiv oder aktiv in
der Gebäudehülle bewegen und speichern und/oder aus der
Gebäudehülle herausbewegen lassen, um sie nach Bedarf
an anderer Stelle oder zu anderem Zeitpunkt zur
Verwendung bereitzustellen,
und/oder wobei die Gebäudehüllen mehr oder weniger Licht und/oder mehr oder weniger Luft in das Innere durchlassen können, damit in den Innenräumen die klimatischen und optischen Verhältnisse dem Nutzungsbedarf entsprechend eingestellt werden können,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer mindestens in Teilen neuartig mit wenig fester Speichermasse geschichteten Gebäudehülle die bauphysikalisch wirkenden Schichten verändert werden, indem in mindestens einem Hohlraum, der ein wesentliches Volumen zwischen den inneren und äußeren Begrenzungsmaterialien der Gebäudehülle bildet, flüssige und gasförmige Medien mittels einer hydropneumatischen gebäudetechnischen Anlage mit Einrichtungen zum Messen, Steuern und Regeln so manipuliert werden, daß in den Hohlräumen Medien mit verschiedenen Eigenschaften ausgetauscht werden, Füllstände der Medien geändert werden, Drücke verändert werden und/oder Temperaturen verändert bzw. ausgetauscht werden und sich durch diese Änderungen der Stoffe und Energiepotentiale in den Hohlräumen die physikalischen Eigenschaften der ganzen Gebäudehülle verändern und sich unterschiedliche Betriebszustände der Gebäudehülle einstellen lassen, wie:
und/oder wobei die Gebäudehüllen mehr oder weniger Licht und/oder mehr oder weniger Luft in das Innere durchlassen können, damit in den Innenräumen die klimatischen und optischen Verhältnisse dem Nutzungsbedarf entsprechend eingestellt werden können,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer mindestens in Teilen neuartig mit wenig fester Speichermasse geschichteten Gebäudehülle die bauphysikalisch wirkenden Schichten verändert werden, indem in mindestens einem Hohlraum, der ein wesentliches Volumen zwischen den inneren und äußeren Begrenzungsmaterialien der Gebäudehülle bildet, flüssige und gasförmige Medien mittels einer hydropneumatischen gebäudetechnischen Anlage mit Einrichtungen zum Messen, Steuern und Regeln so manipuliert werden, daß in den Hohlräumen Medien mit verschiedenen Eigenschaften ausgetauscht werden, Füllstände der Medien geändert werden, Drücke verändert werden und/oder Temperaturen verändert bzw. ausgetauscht werden und sich durch diese Änderungen der Stoffe und Energiepotentiale in den Hohlräumen die physikalischen Eigenschaften der ganzen Gebäudehülle verändern und sich unterschiedliche Betriebszustände der Gebäudehülle einstellen lassen, wie:
- a) entweder optimaler Wärmedämmbetrieb oder Wärme speicherbetrieb durch den Austausch von gas förmigen und flüssigen Medien mit verschiedenen Eigenschaften in der Gebäudehülle, wie z. B. Ein füllung von Wasser und Entnahme von Luft oder umgekehrt in Hohlräumen, die nichtgeschlossen porige Wärmedämmaterialien enthalten, wobei die Wärmedämmeigenschaften und die Wärmespeichereigen schaften der Gebäudehülle gewechselt werden,
- b) Betriebszustände der unterschiedlichen Bewegbarkeit der Medien, wie nicht bewegbar, per Schwerkraft zirkulation bewegbar oder mit Zirkulationspumpen einer haustechnischen Anlage bewegbar, durch Änderung des genau abgestuften Füllstandes in Hohl räumen mit vertikalen Unterteilungen und/oder in mehreren Hohlräumen auf einem Höhenniveau der Ge bäudehülle, insoweit die Hohlräume und/oder Unter teilungen der Hohlräume unten miteinander und mit der haustechnischen Anlage verbunden sind und oben nur für einige in der Höhe genau bestimmte Füll stände für das Überströmen bzw. Durchströmen der Flüssigkeit verbunden sind,
wobei mit der Bewegbarkeit der Medien die Ge
schwindigkeit der Wärmeausbreitung und der Ort der
Wärmespeicherung in der Gebäudehülle beeinflußbar
wird,
- c) Betriebszustände mit unterschiedlichem Licht- oder Luftdurchlaß von außen oder Mediendurchlaß in den oder zu den Hohlräumen der Gebäudehülle, dadurch gesteuert, daß unterschiedliche, in der gebäude technischen Anlage zentral erzeugte Druckstufen den statischen Druck der Medien in den Hohlräumen und in den Leitungsverbindungen der Gebäudehülle über lagern und bestimmte Bewegungen von Bauteilen oder Stellgliedern auslösen, die Licht, Außenluft oder Wärmeträgermedien mehr oder weniger passieren lassen,
- d) Betriebszustände der Heizung oder Kühlung bzw. der Wärmeaufnahme oder -abgabe nach innen oder nach außen durch Beaufschlagen der Masse der Gebäude hülle mit Temperaturen über oder unter Raum temperatur, indem Wärmeträgermedien aus zentralen Speichern in die Hohlräume der Gebäudehülle gefüllt oder Wärmeträgermedien in den Hohlräumen ausge tauscht werden, wobei die Wärme den unter schiedlichen Temperaturgefällen entsprechend im Verhältnis mehr oder weniger aber gleichzeitig von der Speichermasse zum Innenraum und nach außen, von außen zur Speichermasse und zum Innenraum, von innen zur Speichermasse und nach außen oder jeweils umgekehrt geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in bedarfsweise lichtdurchlässigen Teilen der
Gebäudehülle, die in den Hohlräumen tranzluzente
Wärmedämmaterialien enthalten, durch das mehr oder
weniger Fluten mit gefärbten Flüssigkeiten die
optischen und die wärmeabsorbierenden Eigenschaften der
Gebäudehülle verändert werden.
3. Anlage (100), insbesondere zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 2, zur Ver
änderung der Funktion einer Gebäudehülle (10) oder
eines oder mehrerer Bauelemente (14; 30) der Gebäude
hülle (10), insbesondere der Außenwände und/oder der
der Dachfläche als physikalische Grenzflächen zwischen
dem Gebäudeinnenraum (11) und der Gebäudeumgebung (12)
im Hinblick auf Licht-, Gas- und/oder Wärmeübergang und
-durchgang, welche Anlage die Gebäudehülle über ein
Leitungsnetz zum Transport von Wärmeträgermedien mit
einer Niveauzentrale bzw. Geschoßzentrale (17) und mit
einer sonstigen zentralen Anlage zum Heizen und/oder
Kühlen von Gebäuden verbindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß Hohlräume (13) in der Gebäudehülle (10) oder
Bauelemente (14) der Gebäudehülle (10) mit Hohlräumen
(13) ausgebildet sind, in denen zur Veränderung der
Eigenschaften der Gebäudehülle (10) gasförmige und
flüssige Medien manipuliert werden, und daß die
Hohlräume oder die Bauelemente mit Hohlräumen über
kurze Schwerkraftleitungen (18) mit Fußboden-, Wand
und/oder Deckenheizflächen (15) verbunden sind und über
eine auch für andere Zwecke wie Heizung oder Kühlung
im Gebäude nutzbare Zweirohranlage (20) mit umkehrbarem
Vor- und Rücklauf (21, 22) sowie über eine Luftleitung
(23) für den Ausgleich von Druck und Niveau verbunden
sind mit einer Geschoß- bzw. Niveauzentrale (17), die
selbst über Wärmetauscher oder direkt mit der sonstigen
Anlage des Gebäudes verbunden ist und mindestens
enthält: Meß-, Steuer- und Regeleinrichtungen, Förder
pumpen (24) zur Druckhaltung und Niveauregulierung
sowie Zirkulationspumpen (25) zum Wärmetransport,
Ventile (29) und ein Ausdehnungsgefäß (26) für ver
schiedene Druckhaltungen, ein Niveauregulier-Speicher
(27) für Wasser- und Gasfüllung und einen Wärmeaus
tausch-Speicher (28) für Wärmeverschiebungen im
Gebäude, wobei diese drei Gefäße auch in kompakter
Bauweise in eines zusammenfaßbar sind.
4. Anlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Speicher gefärbte Flüssigkeit
enthält, die zur Schattierung und/oder Wärmegewinnung
in transparente Wärmedämmelemente gepumpt wird.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung zum Messen, Steuern und Regeln von
einer Vielzahl von Flüssigkeitsniveaus und einer Anzahl
von Druckstufen über dem höhenbedingten statischen
Druck des Systems je Gebäudegeschoß bzw. Gebäudehöhen
abschnitt in Verbindung mit einer zentralen Rechen
einheit für das Gebäude, die alle Angebote und Bedarfe
von Licht, Luft und Wärme verrechnet und insbesondere
die für das ganze System energiesparenden Wege der
Wärmeströme durch die Gebäudehülle ermittelt und danach
die optimalen Betriebszustände in der Gebäudehülle (10)
einstellt.
6. Bauelement einer Gebäudehülle (10) mit veränderbaren
Eigenschaften zur Veränderung der Funktion der Gebäude
hülle im Hinblick auf Licht-, Luft- und/oder Wärmeüber
gang und -durchgang, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 und zur Ver
wendung in einer Anlage nach den Ansprüchen 3 bis 5,
welches Solarstrahlung und Umweltwärme aufnimmt oder
Wärme an die Außenluft abgibt und welches Wärme über
ein Wärmeträgermedium passiv durch Schwerkraft oder
aktiv durch die Verbindung mit der Zirkulation einer
Anlage eines Gebäudes transportieren und speichern läßt
und damit zum Heizen und Kühlen des Gebäudes beiträgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bauelement (14; 30) zur Bildung eines Hohlraums
in der Gebäudehülle einzeln oder in Gruppen flächen
bildend mindestens ein Behälter (31) angeordnet ist,
der einen Teil oder die Gänze des Querschnitts der
Hülle, z. B. einer Außenwand oder eines Daches einnimmt
aber leer kaum Masse enthalten muß, und der eine
einzige oder mehrere durch innere, zur Gebäudeaußen
fläche parallele Trennwände (33) geschichtete Kammern
(34a, 34b, 34c) bildet, die oben und unten miteinander
(35) verbunden sind, wovon mindestens eine Kammer (34b)
mit einem lamellen-, faser-, schwamm- oder wabenartigen
offenporigen, von Medien durchströmbaren und entleer
baren Wärmedämmaterial (37) gefüllt ist, und diese
oder eine zusätzliche nach außen parallel liegende
Kammer (34a) als Wärmekollektor (36) oder Kühler dient,
und wovon eine nach innen liegende Kammer (34c) als
Wärmeübertrager (38) zwischen dem Behälter und dem
Innenraum direkt oder anliegend als Übertrager zur
Innenschale der Gebäudehülle dient, und welcher
Behälter (31) unten und oben Anschlußstutzen (39, 40)
zur Verbindung mit einer Anlage für hydropneumatische
Füllungen, Druckerhöhungen und Zirkulationen aufweist.
7. Bauelement nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Bauelement (30) die Höhenanordnung der
äußeren Zu- und Abflüsse (39, 40, 18, 23), der inneren
Abtrennung und Verbindung (33, 35, 52) genau gestaffelt
ist, damit eine Vielzahl von unterschiedlichen Niveau
stufen (I bis X) der Trennung zwischen dem flüssigen
und dem gasförmigen Medium unterschiedliche Über
strömungen und Durchströmungen zulassen, die über den
Gleichstand des jeweiligen Flüssigkeitsniveaus in einem
Niveau- bzw. Geschoßabschnitt der Anlage zentral
gesteuert werden können.
8. Bauelement nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß hinter den Anschlußstutzen (39, 40) Rückschlag
klappen (41) angeordnet sind, die bei Zirkulations
druck im Vorlauf (21) der Anlage (100) den Behälter
(31) schließen, wobei andere Rückschlagklappen zu
Heizkörpern (19) hin öffnen.
9. Bauelement nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Behälter (31) oder an den Leitungen zum Behälter
(18, 21, 23, 39, 40) auf den Innendruck des Systems
reagierende mechanische Übertrager (42) angeordnet
sind, die auf Stellglieder (43) wie Ventile, Klappen,
Jalousien wirken, welche den Durchgang von Licht, Luft
und/oder Flüssigkeit im Bauelement bestimmen, und die
insbesondere eine Klappe (54) über der Luftschicht im
Abstand (46) betätigen.
10. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (31) aus Metall, Glas, Keramik,
Zementbaustoffen, Kunststoff oder Gummi oder aus einer
Kombination von mehreren Materialien (44) besteht.
11. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (31) an der Außenseite (31a) als
Absorber (32) ausgebildet ist.
12. Bauelement nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absorberfläche (32) glatt oder profiliert (45)
ausgebildet ist.
13. Bauelement nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absorberfläche (32) zur Stabilisierung
und/oder zur Wärmeleitung mit Metalleinlagen versehbar
ist.
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (31) innen mit einem Abstand (46)
hinter einer transparenten, mehr oder weniger wärme
dämmenden Außenschicht (47) angeordnet ist.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch den Abstand (46) gebildete Luftschicht
vor dem Behälter (31) unten offen ist und oben nach
außen und/oder nach innen durch eine Klappe (54) zu
öffnen (48) ist.
16. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (31) außen vor einer mehr oder
weniger wärmespeichernden raumbegrenzenden Wandfläche
(49) angeordnet ist.
17. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (31) transparent ist, selbst Raumbe
grenzung und Außenschicht darstellt, mit oder ohne
Trennwände (33) eine oder zwei Kammern (34a, 34b)
enthält, von denen eine mit transparenter Wärmedämmung
(50) gefüllt ist, die mit Flüssigkeit (51) füllbar
oder durchströmbar ist.
18. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Trennwänden (33) des Behälters (31)
lappenartige Ventilklappen (52) als wartungsfreie
Rückschlagklappen eingebaut sind.
19. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Bauelement (30) die Kammern (34a, 34b, 34c)
in dem Behälter (31) durch Ventile (53), die auf die
Veränderung des statischen Drucks der Medien in der
Anlage reagieren, verschließbar sind.
20. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Klappe (54) über der Luftschicht im Abstand
(46) zwischen Außenschicht (47) und Behälter (31) in
Abhängigkeit von Stufen unterschiedlichen statischen
Druckes mindestens drei verschiedene Stellungen ein
nimmt, d. h. geschlossen ist oder zum Innenraum hin
(48a) oder nach außen (48b) offen ist.
21. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klappe (54) zweiteilig (54a, 54b) ist und um
zwei Drehpunkte (54c, 54d) faltend mit der
Drehrichtung das Drehmoment wechselt, wodurch unter
schiedliche Druckkräfte P0, P1, P2 gegen konstante
Gewichts- oder Federkräfte (54e) unterschiedliche
Bewegungen der Klappe auslösen, um verschiedene Luft
strömungen (48a, 48b) zuzulassen, dadurch
hervorgerufen, daß der von Druckänderungen bewegte
mechanische Übertrager (42) die Klappe (54) zwischen
beiden Drehpunkten (54c, 54d) erfaßt und in drei
Betriebsstellungen verstellt:
- - Bei geschlossener Hauptklappe (54a) verschließt die Zwischenklappe (54b) die Verbindung zwischen dem Innenraum und der Außenluft. Eine Gewichts- oder Federkraft (54e) hält die Klappe gegen den geringen statischen Druck P0 ± PX des Behälters (31) bzw. der Anlage geschlossen.
- - Zur ersten Öffnung (48a) der Hauptklappe (54a) bis zum Anschlag ist nur das Drehmoment um den ersten Drehpunkt (54c) der durch den mittelgroßen Druck P1 ± PX erzeugten Hebelkraft mal dem längeren Hebelarm (54f) größer als das Drehmoment der konstanten Gewichts- oder Federkraft (54e) mal dem kürzeren Hebelarm (54g). Ohne größere Druckerhöhung verharrt die Klappe in dieser Stellung.
- - Zur zweiten Öffnung (48b) der Hauptklappe (54a) in die Gegenrichtung unter Mitnahme der Zwischenklappe (54b) ist das Drehmoment um den zweiten Drehpunkt (54d) bei dem kurzen Hebelarm (54i) nur mit der Kraft aus dem höheren statischen Druck P2 ± PX größer als das Drehmoment der Gewichts- oder Federkraft (54e) mal dem längeren Hebelarm (54h).
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DE19514952A DE19514952C2 (de) | 1994-05-17 | 1995-04-24 | Verfahren und Anlage zur Veränderung der Funktion von Gebäudehüllen und Bauelement einer Gebäudehülle |
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DE59507674T DE59507674D1 (de) | 1994-05-17 | 1995-05-12 | Verfahren zur Veränderung der Funktion einer Gebäudehülle oder eines oder mehrerer Bauelemente der Gebäudehülle |
EP95107213A EP0683363B1 (de) | 1994-05-17 | 1995-05-12 | Verfahren zur Veränderung der Funktion einer Gebäudehülle oder eines oder mehrerer Bauelemente der Gebäudehülle |
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DE19514952A DE19514952C2 (de) | 1994-05-17 | 1995-04-24 | Verfahren und Anlage zur Veränderung der Funktion von Gebäudehüllen und Bauelement einer Gebäudehülle |
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