DE1950210C3 - Vorrichtung zur Formgebung oder Formerhaltung des Rückens und/oder Vorderschnittes eines Buches oder Buchblocks - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Formgebung oder Formerhaltung des Rückens und/oder Vorderschnittes eines Buches oder Buchblocks in Buchbindereimaschinen mittels eines Formsteges.

In der Buchbinderei unterscheidet man zwischen Büchern mit geradem oder rundem Buchrücken und damit gleichzeitig mit geradem oder rundem Vorderschnitt, der dem Buchrücken gegenüberliegt. Insbesondere die traditionelle runde Form des Rückens weist eine Vielzahl verschiedenartiger Radien auf. Um den Büchern bzw. Buchblocks diese Rundungen zu geben, und um diese Formen auch während des Bearbeitungsprozesses zu erhalten, sind Hilfsmittel erforderlich, die als Formstege bezeichnet werden und Profile entsprechend den Rundungen aufweisen.

Aus der DE-PS 8 58 538 ist eine Vorrichtung zum Runden von Buchblocks für das draht- und fadenlose Binden von Büchern bekannt, in der beispielsweise Formstege Verwendung finden. Für die Formung des Rückens and des Vorderschnittes eines Buchprofils wird je ein Formsteg notwendig, was bei der Vielzahl verschiedenartiger Rundungen eine häufiges Auswechseln dieser Stege erforderlich macht. Insbesondere bei Einsatz der Fornistege in Hochleistungs-Buehfertigungsanlagen bedingt dieser Umstand hohe Urnrichtzeiten, vor allem deswegen, weil die Formstege zu ihrem Aus- und Wiedereinbau teilweise schwer zugiinglich sind, so daß ein merklicher Produktionsausfall die Folge ist.

Die Forderung nach Stillstandszeitverkürzungen

gewinnt insofern zunehmend an Bedeutung als zum

einen unter Beibehaltung der gegenwärtigen Fertigungsstechniken eine Produktivitätssteigerung durch

Erhöhung der Maschinentaktzahl kaum noch möglich

erscheint und zum anderen die Auflagenhöhen ständig zurückgehen.

Das Auswechseln der Formstege machl den Einsatz

yon zusätzlichem, geschultem Personal erforderlich. Ferner verlangt die Vielzahl der Stege eine umfangreiche Lagerhaltung. Beides trägt zu einer nicht unerheblichen Kostensteigerung bei.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die ein schnelles und einfaches Bereitstellen des benötigten Formsteges ermöglicht und die obigen Nachteile dadurch beseitigt

Die Erfindung kennzeichnet sich zur Lösung dieser Aufgabe dadurch, daß mehrere Formstege mit unterschiedlichen Profilen auf einem Tragkörper nebeneinanderliegend angeordnet sind und jeder Formsteg durch Verstellen des Tragkörpers in eine Betricbssteilung bewegbar ist In Weiterbildung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, daß der Tragkörper in

²S horizontaler Ebene senkrecht zur Längsrichtung seines in Betriebsstellung befindlichen Formsteges verstellbar ausgebildet ist

Eine weitere zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß mehrere in waagerechter Ebene im Abstand parallel zueinander angeordnete Tragkörper vorgesehen sind, denen gemeinsame Stellvorrichtungen zu geordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, zentral sämtliche Tragkörper einer Maschine auf ein bestimmtes Profil und auf die gewünschte Höhe sowie auf den gewünschten seitlichen Abstand einzustellen.

Die Formstege können auf dem Tragkörper mindestens teilweise lösbar befestigt sein. Dies schließt jedoch nicht aus, daß der Tragkörper von vornherein mit bestimmten Profilen versehen ist, die nicht entfernt werden können.

Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Tragkörper als Trommel aufgebildet, auf deren Umfang die Profile parallel zur Trommelachse vorgesehen sind. Dabei kann die Außenseite der Trommel mit einer ebenen, parallel zur Trommelachse verlaufenden Fläche versehen sein, die zur Befestigung von Formstegen unterschiedlicher Breite mit gerader Oberfläche dient.

Der mit der Erfindung erzielte technische Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik liegt im wesentlichen darin, daß im Hinblick auf eine optimale Nutzung der betrieblichen Zeit durch schnelles Bereitstellen des der Form des Buches oder Buchblocks entsprechenden Profils die Umrüstzeiten bei den heutigen Hochleistungs- Buchfertigungsanlagen wesentlich verringert werden können.

Weiterhin wirkt sich vorteilhaft aus, daß jegliche Lagerhaltung entfällt, da sich alle einzusetzenden Profile auf dem Tragkörper in der Maschine befinden.
Durch Betätigung der Stellvorrichtung lassen sich die Profile in einfacher Weise in ihre jeweilige Betriebsstellung fahren, was von ungeschultem Bedienungspersonal durchgeführt werden kann.

In den Zeichnungen ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt

*>^Γ) Fig. I eine Formgebestation einer Falzeinbrennmaschine in Doppelkanalanordnung in teilweise weggebrochener Darstellung, wobei der linke Teil der Figur eine Vorderansicht und der rechte Teil der Figur einen

Schnitt nach Linie fl-Cin F»g, 2 zeigt, und

Fig,2 eine Seitenansicht der Formgebestation, teilsweise im Schnitt

Die Beschreibung bezieht sich im wesentlichen auf einen Buchkanal, kann aber ohne weiteres auf den anderen Buchkanal in gleicher Weise bezogen werden.

In zwei Buchkanälen 7 und 8 sind in Durchlaufrichtung waagerecht liegend Profiltrommeln 1 angeordnet, auf deren Umfang unterschiedliche Profile 2 entsprechend den Rundungen der Röcken von Büchern 5 eingearbeitet sind. Jede Profiltrommel ist auf einer Welle 3 drehbar gelagert, die beidseitig von einem Gestell 4 getragen wird. Das Gestell 4 ist in Richtung zum Buchrücken höhenverstellbar an einem Tragrahmen 6 geführt Die Höhenverstellung der Profiltrommeln in beiden Buchkanälen 7 und 8 erfolgt durch eine gemeinsame Spindel 9, Kegelradpaare 10, Gewindespindeln 11, die in einen mit Gewinde versehenen Ansatz des Gestells 4 eingreifen, sowie ferner über eine Verbindungsspindel 13 und Kegelradpaare 14. Die Tragrahmen 6 werden von Verbindungsstangen 15 und diese wiederum von einem Rahmen 24 aufgenommen und können über eine Verstellspindel 6 and einen Kettentrieb 17 seitlich verstellt werden.

Ein Profil der Profiltrommel wird durch Schwenken der Trommel mittels einer Spindel 18 in Betriebsstellung gebracht, auf der eine Schnecke 19 sitzt, die im Gestell 4 befestigt ist Mit der Schnecke kämmt ein Zahnrad 2Q, das mit der Profiltrommel fest verbunden und auf deren Welle 3 drehbar gelagert ist Seitenteile 21 einschließlich ihrer Führungen werden gemeinsam mittels einer

Spindel 22 und eines Kettentriebes 23 verstellt, wobei

die Spindel von dem Tragrahmen 6 und die Seitenteile von der Spindel selbst aufgenommen werden.

Für Bücher mit geradem Rücken ist auf dem Umfang

ίο der Profiltrommel eine ebene Fläche vorgesehen, die parallei zur Trommelachse verläuft und zur Aufnahme eines Formstegs 26 mit gerader Auflage eine Bohrung 25 aufweist Auf der genannten Räche können Formstege mit gerader Auflagefläche von unterschiedlieher Breite befestigt werden.

Es ist verständlich, daß die Erfindung nicht auf eine Anordnung von Profiltrommeln beschränkt ist die konkave Profile, hauptsächlich füv den Rücken der Bücher aufweisen. Vielmehr können z. B. für Buchblockrunde-Maschinen auch dem Vorderschnitt Profiltrommeln zugeordnet sein, deren Profite entsprechend der konkaven Profilierung der unteren, den Buchblock tragenden Profiltrommel mit konvexen Profilen ausgerüstet sind. In allen Fällen ist selbstverständlich eine unabhängige oder gemeinsame Einstellung sämtlicher Profiltrommeln ohne weiteres möglich.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Formgebung oder Fonnerhai* tung des Rückens und/oder Vorderschnittes eines Buches oder Buchblocks in Buchbindereimaschinen mittels eines Formsteges, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Formstege mit unterschiedlichen Profilen auf einem Tragkörper nebeneinanderliegend angeordnet sind und jeder Formsteg durch Verstellen des Tragkörpers in eine Betriebsstellung bewegbar ist,

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper in horizontaler Ebene senkrecht zur Längsrichtung seines in Betriebsstellung befindlichen Formsteges verstellbar ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere in waagerechter Ebene im Abstand parallel zueinander angeordnete Tragkörper vorgesehen sind, denen gemeinsame Stellvorrichtungen zugeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formstege auf dem Tragkörper mindestens teilweise lösbar befestigt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper als Trommel (1) ausgebildet ist, auf deren Umfang die Profile (2) parallel zur Trommelachse (3) vorgesehen sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, da¹} die Außenseite der Trommel (1) mit einer ebenen, parallel zur Trommelachse (3) verlaufenden Räche versehen ist, die zur Befestigung von Formstegen (2fc) unterschiedlicher Breite mit gerader Oberfläche dient