DE1810951C3 - Vorrichtung zur Unterstützung eines Stahlstrangs im waagerechten Brennschneidbereich - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Stahlstrangs im waagerechten Brennschneidbereich des Rollgangs von Stranggießanlagen mit relativ in bezug auf die Strangebene bewegbaren Stützrollen.

Beim autogenen Brennschneiden von Knüppel-Block- oder Brammensträngen in Stranggießanlagen mit waagerechtem Brennschneidbereich muß der Schneidbrenner während des Brennschneidvorgangs immer synchron mit dem sich mit sogenannter Gießgeschwindigkeit ständig aus der Stranggießanlage bewegenden Strang verfahren werden, um einen zur Strangachse rechtwinkligen Schnitt zu erzeugen.

Der während des Schneidens quer durch den Strang auch längs der Strangachse vom Schneidbrenner durchfahrene Bereich, der sogenannte Brennschneidbereich oder Synchronlaufweg, ist durch die aus der Brennschneidfuge austretende Heizflamme sowie den Sauerstoffstrahl und die Schneidschlacke starker Verschmutzung und großer Zerstörungsgefahr ausgesetzt. Das gilt insbesondere für den allgemein üblichen Rollengang zur Strangunterstützung, dessen Rollen ver- 6s schmutzt oder zerstört werden.

Bisher ist es zur Vermeidung von Beschädigungen oder Zerstörungen der Rollen bekanntgeworden, den Rollgang mit absenkbaren Rollen zu versehen, d Il, die jeweils vor dem Schneidbrenner befindliche Rolle wird so lange abgesenkt, bis der Schneidbrenner sie passiert hat Es sind auch Stfitzrollenketten bekanntgeworden, bei denen eine große endliche Rollenkette mit Laschen und Laufrädern an den Rollenachsen läuft und zwar svnchron unter dem zu unterstützenden Strang mit dem Schneidbrenner, damit der Schneidbrenner immer ir. einer Rolknlücke arbeitet Die nicht gerade zur Unterstützung benötigten Rollen der Stützrollenkette hängen in Graben am Anfang und am Ende des Brenn- »chneidbereichs.

Diese Lösungen sind konstruktiv verhältnismäßig aufwendig, wobei im Falle der Rollenabsenkung noch der Nachteil besteht daß in diesem Bereich der Strang auf eine Länge der doppelten Rollenteilung nicht unterstützt wird, während bei Stützrollenketten schwere Antriebe zum Synchronlauf erforderlich sind. Bei dem schließlich noch bekannten seitlichen Wegschwenken einzelner Rollen werden ein großer Raumbedarf und komplizierte hydraulische Hub- und Andrückwerke benötigt

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zur Unterstützung des Stranges im Brennschneidbereich verfügbar zu machen, die trotz eines Absenkens vom Strang zum Schutz der Rolle im Brennschneidbereich eine Unterstützungslücke des Stranges vermeidet, bei der Verwirklichung eines im Vergleich zu herkömmlichen Vorrichtungen konstruktiv geringeren Aufwandes.

Die Erfindung besteht darin, daß zwei Stützrollen des Rollganges auf einer ortsfesten Wippe in der Transportrichtung des Stranges hintereinander im Abstand gelagert sind und daß die Wippe derart ausgebildet ist, daß sie in der einen Schwenklage mit ihrer ersten Stützrolle und in der anderen Schwenklage mit ihrer zweiten Stützrolle an der Unterseite des Stranges anliegt

Zweckmäßig sitzt dabei die Wippe auf einer in zwei ortsfesten Lagerböcken schwenkbar angeordneten Achse und ist über einen Hebel von der Kolbenstange eines Antriebszylinders hin- und herbewegbar.

Mit Vorteil ist im Brennschneidbereich ein Schaltkontakt zur Auslösung der Kippbewegung der Wippe vorgesehen. Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Vorrichtung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht einer Rollenwippe unter dem Strang in der Lücke zwischen zwei Rollengängen,

F i g. 2 eine Schnittansicht durch eine Rollenwippe nach F i g. 1.

Die ortsfest angeordnete Wippe 1 trägt Stützrollen 2, 3 eines Rollganges 16, wobei die Stützrollen 2, 3 der Wippe 1 in Transportrichtung des Stranges 10 hintereinander im Abstand gelagert sind. Somit liegt in der einen Schwenkiage der Wippe i die erste Stützrolle 2 und in der anderen Schwenklage der Wippe 1 die zweite Stützrolle 3 an der Unterseite des Stranges 10 an.

Die Wippe 1 ist auf einer in zwei ortsfesten Lagerböcken 5, 6 schwenkbar angeordneten Achse 4 angebracht und über einen Hebel 7, der mit einer Kolbenstange 8 eines Antriebszylinders 9 verbunden ist, ist die Wippe 1 hin und her schwenkbar. Zur Auslösung der K.:ppbc<vegüng eier Wippe i ist ein Entschaiter 13 vorgesehen. Dieser Entschaiter 13 wird von der mit dem Strang 10 sich synchron bewegenden Brennschneidma-

schine 12 betätigt und bewirkt über eine elektrische, hydraulische oder pneumatische Steueruni; die jeweilige Bewegung des Kolbens 8 im Zylinder 9, so daß die jeweils unter dem Schneidbrenner ii sicm befindende Rolle 2 bzw. 3 der Wippe 1 nach unten bewegt ist Die S jeweils abgekippte Rolle 2 oder 3 wird durch Bespritzen mit Wasser aus Düsen !4 bzw. 15 zusätzlich gegen ein Anbacken oder Verschmutzen durch Brennschneidschlacken und gegen den Brennschneidstrahl selbst geschützt und zwar in der Art, daß beim Bewirken der ns Kippbewegung der Wippe i über die νοη,ι Entschauer 13 ausgelöste Steuerung auch ein Drei-Wege-Magnet-Ventil für das Bespritzen der jeweils abgekippten Rolle 2 bzw. 3 aus einer Düse 14 bzw. 15 umgesteuert wird. Die Siüizroiien 2 und 3 können mit einem an der Wippe 1 angebrachten Rollengangstriebmotor angetrieben werden, um zum Trausport vcm Strang 10 beizutragen, je nach der Lange des Brennschneidbereichs können ein oder mehrere Wippen 1 vorgesehen sein. Um die Schwenkachse 4 zu schützen, ist ein Schutzblech 17 an dem Wippenkörper 1 angebracht

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung »ir Unterstätzung eines Stahistraogs im waagerechten Brennschneidbereich des s Roligangs von Stranggießanlagen mit relativ in bezug auf die Strangebene bewegbaren Stützrollen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stützruikü (2,3} des RcSgsügs (16) nut easer ortsfesten Wippe (1) in der Transportrichtung des Strangs hinteremander fan Abstand gelagert sind und daß die Wippe (1)derart ausgebildet ist. daß sie in der einen Schwenklage mit ihrer ersten Stützrolle (2) und in der anderen Schwenklage nut ihrer zweiten Stützrolle (3) an der Unterseite des Stranges (10) anliegt

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (1) auf einer in zwei ortsfesten Lagerbocken (5,6) schwenkbar angeordneten Achse (4) sitzt und aber einen Hebel (7) von der Kolbenstange (8) eines Antriebszylinders (9) hin- so und herbewegbar ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennschneidbereich ein Schaltkontakt (3) zur Auslösung der Kippbewegung der Wippe (!) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wippe (1) auf die Stützrollen (2, 3) gerichtete Kühlmitteldüsen (14, 15) angebracht sind

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein an den Schaltkontakt (13) angeschlossenes Drei-Wege-Magnet-Ventil im Leitungssystem der Düsen (14. IS).

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis S, dadurch gekennzeichnet daß in der Wippe (1) RoI-lenantriebsmotore vorgesehen sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch mehrere Wippen (1) im Brennschneidbereich.

40