DE1720946C3 - Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolqmerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PfropfmischpolqmerisatenInfo
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- DE1720946C3 DE1720946C3 DE1967J0033287 DEJ0033287A DE1720946C3 DE 1720946 C3 DE1720946 C3 DE 1720946C3 DE 1967J0033287 DE1967J0033287 DE 1967J0033287 DE J0033287 A DEJ0033287 A DE J0033287A DE 1720946 C3 DE1720946 C3 DE 1720946C3
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Description
I>ie Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von
Pfropfmischpolymerisaten, die in der Pfropfgrundlage aus einem Dienkautschuk und im Pfropfreis aus
überwiegend Acrylnitril und einer geringeren Menge Styrol und/oder Λ-Methylstyrol bestehen.
Solche Mischpolymerisate können dadurch hergestellt werden, daß man Acrylnitril und Styrol und/oder
Ä-Methylstyrol in Gegenwart des Dienkautschuks mischpolymerisiert. Das Pfropfreis enthält vermutlich
Ketten aus Acrylnitril/Styrol-Mischpolymerisat, die chemisch mit dem Substrat verbunden sind, obwohl es
auch in geringem Ausmaß ein aus den Pfropfreismonomeren gebildetes gesondertes Polymerisat enthalten
kann, das physikalisch mit dem Kautschuk gemischt ist, aber viel inniger gemischt ist als ein normales Gemisch
aus vorher hergestellten Polymeren.
Aufgrund der hohen Leichtigkeit, mit der Styrol und Λ-Methylstyrol in Gegenwart eines hohen Anteils an
Acrylnitril eine Mischpolymerisation eingehen, neigt das zu Beginn der Reaktion gebildete Pfropfreis zu einer
Anreicherung an Styrol bzw. Λ-Methylstyrol, was zur Folge hat, daß der später gebildete Teil des Pfropfreises
geringere Mengen davon enthält. Dieser letztere Teil besitzt deshalb im allgemeinen die nachteiligen Eigenschaften von kristallinem Polyacrylnitril. Dies führt zu
einer Unhornogenität, die sich in den Eigenschaften der Pfropfmischpolymerisate und auch in solche Pfropfmischpolymerisate
enthaltenden Mischungen widerspiegelt.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein eingangs geschildertes Verfahren in der Weise auszubilden,
daß das gebildete Pfropfreis eine konstante Zusammensetzung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten,
weiche aus einem Dienkautschuk mit 40 bis 100 Mol-% Einheiten mindestens eines konjugierten
1,3-Dienmonomeren und 0 bis 60 Mol-% Einheiten mindestens eines weiteren äthylenisch ungesättigten
und mit ersterem mischpolymerisierbaren Monomeren und im aufgepfropften Teil aus Acrylnitril in Mengen
von 66,7 bis 90 Mol-% und Styrol und/oder Ä-Methylstyrol
in Mengen von 33,3 bis 10 Mol-% sowie
in gegebenenfalls einer kleineren Menge eines weiteren
mit Acrylnitril mischpolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Monomerengemischs zu einer wäßrigen
Dispersion des Kautschuks und Polymerisation der Monomeren unter Verwendung radikalischcr Katalysa-.
loren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß während des Verlaufs der Reaktion dem Reakiionsgemisch
Styrol und/oder Λ-Meihylstyrol und gegebenenfalls
Acrylnitril mit einer Geschwindigkeit zugegeben werden, daß das Verhältnis der Konzern, ation von
:<> Acrylnitril zu Styrol und/oder Λ-Methylstyrol im
Reaktionsgemisch auf dem Anfangswert gehalten wird.
Der Dienkautschuk enthält von 40 bis 100 Mol-%
mindestens eines konjugierten 1,3-Dienmonomeren und von 0 bis 60 Mol-% mindestens eines weiteren
ι, äthylenisch ungesättigten Monomeren,das mit radikalischen
Katalysatoren mischpolymerisierbar ist Geeignete
Diene sind beispielsweise Butadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien, Piperylen und Chloropren. Eine große
Reihe anderer Monomerer kann verwendet werden, wie
j<> z. B. Aralkene, wie Styrol und Λ-Methylstyrol, Ester von
Acrylsäure und Methacrylsäure, wie Methyl-, Äthyl-, η-Butyl- und 2-Äthylhexylacrylat und Methyl- und
n-Butyl-methacrylat, Ester von Fumarsäure und ungesättigte
Nitrile, wie Acrylnitril und Methacrylnitril.
> Styrol und Acrylnitril sind besonders zweckmäßig.
Beim Aufpfropfen kann neben Acrylnitril und Styrol bzw. Λ-Methylstyrol auch eine kleinere Menge (d.h.
weniger als die Menge des Styrols bzw. Ä-Methylstyrols)
einer anderen äthylenisch ungesättigten Verbin-
4n dung verwendet werden, die damit unter Verwendung
von radikalischen Katalysatoren mischpoiymerisierbar ist. Beispielsweise kann der Erweichungspunkt durch
Zusatz einer mischpolymerisierbaren cyclischen Verbindung, wie z. B. eines Maieimid- oder Norbonenderivats,
j-i erhöht werden. Auch kann beispielsweise der Brechungsindex
durch die Zugabe eines Alkylmethacrylats eingestellt werden, um ihn demjenigen einer später
eingemischten Harzkomponente anzugleichen, so daß durchsichtige Mischungen erhalten werden.
V) Bei der Herstellung von 100 g eines homogenen
Mischpolymerisats aus Acrylnitril und Styrol wurde die Menge an Styrol, die mit der erforderlichen Menge an
Acrylnitril in der Anfangscharge gemischt werden muß, empirisch für Mischpolymere mit verschiedenen Styrolgehalten
bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben (der Rest des Styrols wurde kontinuierlich
während der Polymerisation zugegeben).
Styrol in der
Anfangscharge
Anfangscharge
2,1 cm'
2.4 cm"
2.5 cm'
4,0 cm'
4,0 cm'
Acrylnitril in
der Anfangscharge
der Anfangscharge
93.2 cm'
88.6 cm'
88.6 cm'
84.0 cm'
68.1 cm'
Styrol im
Mischpolymer
Molverhältnis
Acrylnitril/
Styrol
15 Mol-% 5,7:
17,5 Mol-% 4,7:
20 Mol-% 4 : 1
30 Mol-% 2,3 :
Jedes Verfahren, das zur Herstellung homogener Mischpolymerisate in Abwesenheit von Kautschuk
geeignet ist, kann zur Herstellung der Pfropfmischpolymerisate gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. In der britischen Patentschrift 6 63 268 ist ein Verfahren hierfür beschrieben, bei welchem
Acrylnitril und Styrol oder <x-Methylstyrol einem wäßrigen Medium bei der RückfluQtemperatur zugegeben
werden, wobei das wäßrige Medium einen wasserlöslichen Peroxykatalysator und ein Dispergier- iu
mittel enthält; die Zugabegeschwindigkeiten sind dabei so, daß eine im wesentlichen konstante Rücknußtemperatur
im wäßrigen Medium aufrechterhalten wird. Ein anderes zweckmäßiges Verfahren besteht darin, die
Polymerisationswärme der Reaktion durch isotherme ι, Kalorimetrie zu messen und das Monomere portionsweise
in dem Maße, wie Wärme erzeugt wird, zuzugeben.
Das gewünschte Produkt kann aus dem Polymerisationsmedium isoliert, von restlichen Monomeren befrei· j>.
und getrocknet werden. Für einige Zwecke kann es dann direkt bei der Herstellung von Formgegenständen
oder Belägen verwendet werden; dies gilt insbesondere für Pfropfmischpolymerisate, die verhältnismäßig kleine
Mengen Kautschuk enthalten. Eine wichtige Verwendung für Pfropfmischpolymerisate besteht in der
Vermischung mit verträglichen Harzen, um deren Schlagfestigkeit zu verbessern. Ein besonders geeignetes
Harz für diesen Zweck ist dasjenige, das oben beim Propfmischpolymeren beschrieben wurde, wobei jedoch jo
der Kautschuk weggelassen ist.
Wenn sowohl das Pfropfmischpolymerisat als auch das zum Mischen erforderliche Harz als Latices
verfügbar sind, dann müssen die Komponenten nicht isoliert werden, sondern die Lctices können gemischt r>
werden, d. h. das Pfropfmischpolymeri.« .ί und das Harz
bilden eine Latexmischung. Nach der Zugabe der erwünschten Zusatzstoffe, wie z. B. Stabilisatoren und
Antioxydationsmittel, wird die Mischung dann koaguliert, indem sie in eine verdünnte Elektrolytlösung
eingegossen wird, wie z. B. in eine Aluminiumsulfatoder Calciumchloridlösung, worauf das Produkt isoliert
und mit heißem Wasser gewaschen wird.
Andererseits können die beiden Komponenten unter Schmelzen auf einer Mühle mit geheizten Walzen oder 4-,
in einem Extruder gemischt werden.
Ein Produkt, das einem Gemisch äquivalent sein kann,
kann unter Umständen auch direkt erhalten werden, indem die Bedingungen der Pfropfmischpolymerisation
so eingestellt werden, daß die Pfropfmonomeren in der >o Weise mischpolymerisieren, daß ein Teil dieser Monomeren
ein gesondertes Harz bildet, während der andere Teil aufgepfropft wird.
Die Zähigkeit der fertiggemischten Zusammensetzungen wird nicht nur durch die Kautschukmenge r,
bestimmt, die sie enthält, (vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%.), sondern auch durch den Anteil des aufgepfropften
Materials in dem für die Mischung verwendeten Pfropfmischpolymerisat.
Die Pfropfmischpolymerisate und ihre Mischungen ho
(ggf. gemischt mit Füllstoffen oder Verstärkungsmaterialien, Gleitmitteln und Stabilisatoren) können als
thermoplastische Rohmaterialien zur Herstellung von Gegenständen verwendet werden, die eine gute
Schlagfestigkeit besitzen sollen. Ihre Zähigkeit in hi
Verbindung mit ihrer hohen Festigkeit und ihrem hohen Erweichungspunkt ist dabei vorteilhaft. Beispielsweise
können die Gemische zu Folien oder Schläuchen extrudiert werden. Diese Folien können ggf. unter
Prägen kalandriert werden. Sie können auch erforderlichenfalls
beispielsweise durch Pressen, Ziehen oder Vakuumverformen verformt werden. Die Gemische
können auch durch Druckgießen oder Spritzgießen verarbeitet werden. Beispiele für Gegenstände, die
unter Verwendung der erfindungsgemäß erhaltenen Produkte hergestellt werden können, sind Wandfliesen
und Außengehäuse für Maschinen (wie z. B. für Kraftwagen, Büromaschinen und Haushaltsgeräten),
Sturzhelme, Rohre für die Leitung von Flüssigkeiten bzw. Gasen und Telefonhörer. Die Verwendung der
erfindungsgemäß hergestellten Massen mit ihrer überlegenen Zugfestigkeit in Verbindung mit ihrer Zähigkeii
und Härte erlaubt auch gegenüber den gegenwärtig verwendeten Produkten eine Einsparung an Material,
da dünnere Stücke die gleichen Zwecke erfüllen. Die vorteilhaften physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäß
erhaltenen Produkte erlauben es auch, sie bei technischen Anwendungen zu verwenden, bei denen
Kunststoffe bisher nicht geeignet waren.
Von den folgenden Beispielen beschreibt Beispiel 1 für Vergleichszwecke die Herstellung eines Pfropfmischpolymerisate
in der üblichen Weise, also nicht gemäß der Erfindung, während die Beispiele 2 bis 14 und
16 die Erfindung erläutern. Beispiel 15 dient ebenfalls zum Vergleich.
Die Zugfestigkeitsversuche wurden bei +20"C mit
Proben von 76 mm Länge und 14 mm Breite ausgeführt, welche aus einer druckgegossenen Tafel auf eine Stärke
von 3 mm herausgefräst wurden. Die Querschnittsfläche im Zentrum der Probe wurde auf 9 mm reduziert, indem
zwei Nuten (Krümmungsradius 31 mm) einander gegenüberliegend in die langen Kanten eingefräst wurden, so
daß die schmälste Breite der Probe 3 mm betrug. Eine Zugkraft wurde dann an die Proben angelegt, die
ausreichte, sie mit einer Geschwindigkeit von 12,7 mm/min auszudehnen, wobei die Spannung beim
Fließpunkt (oder bei der Fraktur) gemessen wurde. Der Schlagfestigkeitstest (ungekerbte Probe) wurde an
Proben von 0,9 cm Breite und 03 cm Dicke ausgeführt,
die horizontal (mit der schmalen Fläche nach oben) auf zwei Widerlager mit einem Abstand von 3,8 cm lagen.
Diese Proben wurden zentral an der breiteren Oberfläche durch ein sich horizontal bewegendes
Pendel, das aus einer flöhe von 30cm fiel, mit mehr als der ausreichenden Energie, um die Probe zu brechen,
gestoßen. Von der restlichen Energie des Pendels wurde die zum Brechen der Probe erforderliche Energie
berechnet und dann durch das effektive Volumen ('/9 χ 3,8 χ 0,9 χ 03 cm2) dividiert Der erhaltene
Wert (ausgedrückt in Joule/cm1) stellte die zur Erzeugung von Rissen erforderliche Energie im
Material dar.
Beim Schlagfestigkeitsversuch mit gekerbten Proben wurde eine 6 cm lange, 0,65 cm breite und 03 cm dicke
Probe mit einer 45°-Kerbe von 0,28 cm Tiefe (Spitzenradius nicht größer als 0,025 cm) im Mittelpunkt einer
Kante versehen. Sie wurde zwischen zwei 5 cm voneinander entfernten Auflagen gehalten und zentral
an der der Kerbe gegenüberliegenden Seite durch ein Pendel gestoßen, das aus einer Höhe von 30 cm mit
mehr als der ausreichenden Energie, um die Probe zu brechen, herabfiel. Aus der restlichen Energie des
Pendels wurde die zum Brechen der Probe erforderliche Energie errechnet und durch die Querschnittsfläche der
Probe an der Kerbe dividiert. Der erhaltene Wert (ausgedrückt in Joule/cm2) stellt die Energie dar, die
erforderlich ist, um Risse im Material zu verlängern.
Beispiel 1
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Monomergemische, die verschiedene Mengen an Acrylnitril enthielten, wurden in Gegenwart eines
Kautschuklatex, bei dessen Herstellung die Polymerisation nicht abgebrochen wurde, polymerisiert, der aus 70
MoI-% Butadien und 30 Mol-% Acrylnitril bestand und in
474% Feststoffe enthielt Der Latex (80 g) wurde mit
Wasser (600 cm3), Ammoniumpersulfat (1,00 g), Natriummetabisulfit
(0,83 g) und den Monomeren (100g insgesamt) in einen Schüttelautoklav mit 1 1 Fassungsvermögen
eingebracht Die Luft wurde entfernt und durch Stickstoff ersetzt Das Gemisch wurde dann 18
Stunden unter Stickstoff bei 30° C geschüttelt Die Produkte wurden unter Verwendung von 0,75%igem
wäßrigem Calciumchlorid koaguliert und mit Wasser und Methanol gewaschen. Ihre Eigenschaften sind in der
Folge angegeben.
Zeit nach Zugabe
des Initiators
des Initiators
Siedepunkt
Monomere | Styrol | Zugfestigkeit | Schlagfestigkeit |
10g | (spröde Fraktur) | (ungekerbte Probe) | |
Acrylnitril | 10 g#) | kg/mm2 | J/cm2 |
90 g | 15 g | U, 2,6 | 0,4 |
90 g | 15 g·) | 3,0 | 0,75 |
85. g | 20 g | 3,0, 3,3 | 0,3 |
85 g | 20 g | — | — |
80 g | — | — | |
80 g | — | — | |
*) Hergestellt mit 1,0% Octanthiol im Polymerisationsreaktionsmedium.
Bei Röntgenslrahlenanalyse zeigten alle Produkte die
2-dimensionaIe Ordnung, die für Polyacrylnitril charakterL-tisch
ist; diese wurde gleichfalls in Produkten beobachtet, die mit 100 g Acrylnitril oder 95 g
Acrylnitril und 5 g Styrol hergestellt worden.waren, und sie wurde nicht durch die Verwendung von mehr Styrol
schwächer.
Ein homogen gepfropftes Mischpolymeres, enthaltend 80 Mol% Acrylnitril-Einheiten und 20 Mol-%
Styrol-Einheiten, v.urde unter Verwendung eines
Kautschuklatex, bei dessen Herstellung die Polymerisation nicht abgebrochen wurde, hergestellt, der aus 70
Mol-% Butadien und 30 Mol-% Acrylnitril bestand und 47,5% Feststoffe enthielt. Der Latex (50 g) wurde mit
Wasser (400 cm3) in einen Vierhalskolben eingebracht, der mit einem Rührer, einem Thermometer, einem
Rückflußkühler und einer Einrichtung für die Evakuierung des Gasraums und die Einführung von Stickstoff
ausgerüstet war. Die Luft wurde durch Stickstoff ersetzt. Styrol (0,83 g) und Acrylnitril (26,05 g) wurden
zugegeben, und das Gemisch wurde auf Rückflußtemperatur erhitzt (ungefähr 7 ΓC). Ammoniumpcrsulfat
(0.3 g) in Wasser (1.0 cm!) wurde dann zugegeben, und
als der Siedepunkt zu steigen begann, wurde ein Gemisch au« Styrol (41,6 g) und Acrylnitril (84,8 g) nach
und nach mit einer solchen Geschwindigkeit angegeben, daß der Siedepunkt annähernd konstant gehalten
wurde.
0 Minuten | 71°C |
5 Minuten | 740C |
10 Minuten | 73° C |
15 Minuten | 75° C |
20 Minuten | 76° C |
Nach 20 Minuten, nachdem die Zugabe zu Ende war, wurde 5%iges wäßriges Natriumdimethyldithiocarbamat
(1 cm3) zugegeben, und das Gemisch wurde in Äthanol (1 dm3) gegossen. Das ausgefallene Produkt
wurde durch Zugabe von Calciumchlorid und Kochen gröber gemacht; es wurde dann abfiltriert, mit Wasser
und Methanol gewaschen und getrocknet, wobei ein homogenes Pfropfmischpolymeres (522 g) mit einem
Gehalt an 19,5% Kautschuk erhalten wurde, in welchem
das aufgepfropfte Produkt 80 M"' % Acrylnitril-Einheiten und 20 Mol-% Styrol-Einheiten enthielt. Es gab bei
200° C durchsichtige gelbe Preßlinge. Bei den Zugfestigkeitsversuchen war es nicht spröde aber floß bei
8,0 kg/mm2. Es brach bei den Tests auf Schlagfestigkeit r, (unjjekerbte Probe) nicht Beim Test mit den gekerbten
Proben hatte es eine Schlagfestigkeit von 0,23 J/cm2.
Ein Pfropfmischpolymeres mit einem Gehalt von
jo ungefähr 16% Kautschuk, in welchem das aufgepfropfte
Polymere Acrylnitril-Einheiten (77 Mol-%) und Styrol-Einheiten (23 Mol-%) enthielt, wurde aus einer
Anfangscharge hergestellt, die aus Wasser (350 cm3), Styrol (5,7 g), Acrylnitril (103 g) und Latex (50 g) aus
j) einem Kautschuk, bei dessen Herstellung die Polymerisation
nicht abgebrochen wurde, bestand, der aus Butadien- (70 Mol-%) und Acrylnitril (30 Mol-%)
hergestellt war und 47,5% Feststoffe enthielt (pH 5,7). Die Luft wurde entfernt und durch Stickstoff ersetüt
ad Während der Reaktionsbehälter auf ungefähr 30° C
gehalten wurde, wurde eine Initiatorlösung, enthaltend Ammoniumpersulfat (1,09 g) und Natriummetabisulfit
(0,907 g), zugegeben, worauf eine allmähliche Beschikkung von luftfreiem Styrol (54 g) linear in Portionen von
0,5 bis 1,0 cm3 mit der Geschwiiidigkeit zugegeben
wurde, mit der das Styrol polymerisiert wurde, was von der Wärmebildungsgeschwindigkeit (176 kj) im Reaktionsbehälter
berechnet wurde. Das Styrol wurde während 139 Minuten, beginnend von der Zugabe des
Initiators, zugegeben, und nach 218 Minuten wurde eine 5%ige wäßrige Natriumdimethyldithiocarbamatlösung
(3 cm3) zugegeben. Der Latex wurde unter Verwendung von Äthanol (1 dm3) bei ungefähr 60°C koaguliert, und
die Ausfällung wurde viermal mit Wasser von 80 bis 70°C und zweimal mit Methanol gewaschen und dann
getrocknet, wobei ein homogenes Pfropfmischpolymer (150 g) mit einem Gehalt von 15,8Gew.-% Kautschuk
erhalten wurde. Es ergab bei 200°C durchsichtige blaßgelbe Preßlinge. Bei den Zugfestigkeitsversuchen
ho war es nicht brüchig bzw. spröde, floß aber bei
7,3 kg/mm2. Seine Schlagfestigkeit (ungekerbte Probe) war größer als 19 J/cm2. Beim Test mit gekerbten
Proben betrug die Schlagfestigkeit 0,23 J/cm2.
Dieser Pfropfmischpolymerlatex konnte in einem
h) homogen m.schpolymerisierten Acrylnitril/Styrol-Mischpolymer
(Molverhältiiis 78 : 22) gemischt werden,
wobei eine zähe feste Zusammensetzung erhalten wurde.
Ein Pirojjfmischpolymeres, enthaltend 80 Mol-%
Acrylnitril und 20 Mol-% Styrol in der gepfropften Phase wurde unter Verwendung eines Polybutadienlatex
mit einem Gehalt von 61% Feststoffen hergestellt. Ein Gemisch aus dem Latex (549 g) und Wasser
(1350 cm1) wurde in einen Polymerisationsbehälter eingebracht und die Luft wurde durch Stickstoff ersetzt.
Acrylnitril (248 cm3) und Styrol (7,0 cm1) wurden
dazugegeben, und das Gemisch wurde auf annähernd 50"C erhiitzt. Dextrose (1,6 g) und Cumolhydroperoxyd
(1,20 g) wurden zusammen mit ausreichend Aktivator (annähernd 0,03 g Eisen(II)-sulfat + 0,40 g Natriumpyrophosphat
in 10 cm3 Wasser) zugegeben, um eine ausreichende Polymerisationsgeschwindigkeit zu erzielen.
Die Polymerisationsgeschwindigkeit wurde durch isotherme Kaloriemetrie verfolgt, und Styrol (90,5 cmJ)
wurde dem Reaktionsgemisch in der Weise zugefügt, daß das Verhältnis von Acrylnitril zu Styrol im Ciemisrh
beim Anfangswert gehalten wurde.
Nach annähernd 2 Stunden (ungefähr 80%ige Vervollständigung) wurde die Reaktion durch Zugabe
von Natriummethyldithiocarbamat (20 cmJ einer
0,l%igen Lösung) gestoppt, und das Produkt wurde durch Zugabe von Caiciumchloridlösung ausgefällt, mit
Wasser gewaschen und getrocknet
Ein Gemisch aus diesem Material mit einem Harz, das 80 Mol-% Acrylnitril und 20 Mol-% statistisch
mischpolymerisiertes Styrol enthielt, wobei das Endprodukt 10 Gew.-% Polybutadien enthielt ergab ein
Material mit einer Fließspannung von 7,7 kg/mm2 und einer Kerbschlagfestigkeit von 1,72 J/cm2 (diese Ergebnisse
wurden mit Preßlingen aus extrudieren Chips erhalten).
Die in Beispiel 4 beschriebene Herstellung wurde wiederholt, wobei 194 g Latex, 675 cm3 Wasser, 200 cm3
Acrylnitril, 5,6 cm3 Styrol, 3 g Dextrose und 2 g
Cumolhydroperoxyd verwendet wurden. Ein Gemisch, das 10% Polybutadien enthielt wurde aus dem Produkt
dieser Reaktion und aus einem 80:20-Acrylnitril-zu-Styroi-riarz
mit statismcn verteiltem Styrol hergestellt; es hatte eine Fließspannung von 73 kg/mm2 und eine
Kerbschlagfestigkeit von 0,86 J/cm2.
Fließspannung des
Gemischs
Gemischs
' Kerbschlagfestigkeit des 0,88 J/cm2 Gemischs
5.9 kg/mm2 7.2 kg/mm2 0,62 J/cm2
Die Zugabe des Kettenübertragungsmittels zu Pfropfreaktion hatte keinen merklichen Einfluß auf di<
Schmelzviskosität der hergestellten IO%igen Mischun gen.
Unter Verwendung der in den vorhergehender Beispielen beschriebenen Techniken wurden Pfropf
materialien, die verschiedene Mengen Polybutadien unc 40 bis 95% enthielten, hergestellt. Aus diesen Pfropf
materialien wurden Mischungen mit einem Gehalt vor ιποΛι PriivhntaHipn hergestellt, indem sie einem SO : 20-Acrylnitril-zu-Styrol-Harz
(homogen mischpolyrneri· siert) gemischt wurden; ihre Eigenschaften sind in der
folgenden Tabelle angegeben:
% Polybutadien im
Pfropfmischpolymer
Pfropfmischpolymer
Fließspannung
des Gemischs
des Gemischs
Kerbschlagfestigkeit des Gemischs
40.4 6,9 kg/mm2
57,9 6,8 kg/mm2
57,9 6,8 kg/mm2
82.5 7,2 kg/mm2
94,9 7,6 kg/mm2
94,9 7,6 kg/mm2
1.54 J/cm2 1,70 J/cm2
0,63 J/cm2 1.17 J/cm2
Unter Verwendung einer ähnlichen Technik, wie sie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben wurde,
wurde ein Pfropfmaterial mit einem Gehalt von 61% Polybutadien hergestellt und mit einem 80 :20-Acrylnitril-zu-Styrol-Harz
(homogen mischpolymerisiert) gemischt so daß 3 Mischungen mit einem Gehalt von 5.10
bzw. 2Ou/o Polybutadien erhalten wurden.
Die Eigenschaften dieser Gemische sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Die Herstellung von Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei Vio der Menge des Initiators verwendet wurden,
d. h. 03 g Dextrose und 0,2 g Cumolhydroperoxyd. Es
wurde wiederum eine Mischung mit einem Gehalt von 10% Polybutadien hergestellt; sie hatte eine Fließspannung
von 7,2 kg/mm2 nnd eine Kerbschlagfestigkeit von
0,75 J/cm2.
Die in Beispiel 4 beschriebene Herstellung wurde in einem kleineren Maßstab ('/2) wiederholt wobei (a)
1,5% und (b) 3,0% Kettenübertragungsmittel {Octan-1-thiol)
dem Polymerisationsgemisch zugesetzt wurden (40% des Kettenübertragungsmittels wurden zu Beginn
zugegeben und 60% mit der Styrolzugabe). Die Produkte und die daraus nrit einem 80/20-MoI-%-Acrylnitril/Styrol-Harz
hergestellten 10%igen Mischungen zeigten die in der folgenden Tabelle angegebenen
Eigenschaften:
% Polybutadien
in der Mischung
in der Mischung
Fließspannung
Kerbschlagfestigkeit
5 | 8,1 kg/mm2 | 0.28 J/cm2 |
10 | 6,6 kg/mm2 | 2,60 J/cm2 |
20 | 5,2 kg/mm2 | 3.77 J/cm2 |
Beispiel 10
Unter Verwendung der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Verfahrensweisen, wobei
jedoch die Zuführung des Styrols während der Polymerisation in Portionen unterschiedlicher Mengen
durchgeführt wurde, und nicht durch gleichmäßige Zugabe, wie sie oben beschrieben wurde, wurden
verschiedene Pfropfmaterialien hergestellt 10%ige Mischungen mit homogenen polymerisiertem 80:20-Acrylnitril-zu-Styrol-Harz,
die aus diesen Pfropfmateriaiien hergestellt wurden, zeigten die unten angegebenen
Eigenschaften:
GröBc der Portionen
während der Styrolzugabe
während der Styrolzugabe
Hicßspannung
der Mischung
der Mischung
Allmähliche Zugabe, 6,8 kg/mm2
ca. 1 cm3 oder weniger
ca. 1 cm3 oder weniger
10 cm1 7,2 kg/mm2
20vivJ 7,4 kg/mm2
Kerbschlagfestigkeit der Mischung
1.70 J/em-'
1,49 J/cm2
0.75 J/cm2
0.75 J/cm2
Das Pfropfmalcrial, welches ungefähr 56% Butadien enthielt, wurde mit einem 70 :30-Acrylnitril-zu-Styrol-Ha
rz gemischt, so daß ein Material, das 10% Polybutadien (!) enthielt, und ein Material, das 30%
Butadien (II) enthielt, erhalten wurde. Die Schlagfestigkeitszahlen dieser Gemische sind in der folgenden
Tabelle angegeben:
Eine lO°/oige Mischung, die aus einem Pfropfmaterial
hergestellt wurde, welches durch Zugabe aller Monomeren zum Polymerisationsgemisch zu Beginn hergestellt
worden war, d. h. also, daß während der Polymerisation kein Styrol zugeführt wurde, hatte eine Fließspannung
von 7,2 kg/mm2 und eine Kerbschlagfestigkeit von 0,41 J/cm2.
Dieses Beispiel zeigt, daß zur Herstellung von Materialien mn einer guten Schlagfestigkeit eine
praktisch ständige Siyrol/uführung während der Pfropfmischpolymerisatifin notwendig ist.
Beispiel 11
Eine 10%ige Mischung wurde in einer einzigen Polymerisationsreaktion hergestellt, wobei die folgende
Verfahrensweise angewendet wurde. Der Polybutadienlatex (65 g) wurde mit Wasser (1100 cmJ) gemischt und
in den Polymerisationsbehälter eingebracht. Die Luft wurde durch Sauerstoff ersetzt, und Acrylnitril (372 cm3)
und Styrol (10,5 cm1) wurden zugegeben, wobei das Gemisch auf ungefähr 50°C erwärmt wurde. Emulgator
(Natriumsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure) (12 g), Dextrose (4,9 g) und Cumolhydroperoxyd (3,68 g)
wurden zusammen mit Octan- 1-thio (0,97 cm3) zugegeben.
Ausreichend Aktivator (ungefähr 0,3 g Natriumpyrophosphat und 0,006 g Eisen(II)-sulfat) wurden zugegeben,
um eine vernünftige Polymerisationsgeschwindigkeit zu erzielen; die Polymerisationsgeschwindigkeit
wurde durch isotherme Kaloriemetrie verfolgt, und ein v->cm;scii öui Siyiui (i jG,4 cm') und Guian-i-ihiui
(1,65 cm3) wurde allmählich dem Polymerisationsgemisch zugegeben, so daß das Verhältnis von Acrylnitril
zu Styrol im Gemisch bei seinem anfänglichen Wert gehalten wurde.
Nach ungefähr 8 Stunden wurde die Reaktion unterbrochen, indem Natriumdimethyldithiocarbamat
zugegeben wurde, und wie im Beispiel 4 aufgearbeitet. Das Produkt, ein weißes Pulver, ergab einen Preßling
mit einer Fließspannung von 8,1 kg/mm2 und einer Kerbschlagfestigkeit von 0,56 J/cm2.
Beispiel 12
Ein Pfropfmaterial, das eine aus einem gleichmäßigen 70 :50-Acrylnitril-zu-Styrol-Harz bestehende gepropfte
Phase enthielt, wurde unter Verwendung der Verfahrensweisen
von Beispiel 4 und einer Anfangscharge aus Latex (325 g). Wasser (650 cm3), Emulgator (Natriumsalz
von disproportionierter Harzsäure) (2 g), Acrylnitril (136 cm3), Styrol (143 cm3), Dextrose (1.0 g), Cumolhydroperoxyd
(0,75 g) und einer ausreichenden Menge Eisen(H)-su!fat (0,02 g) und Natriurnpyrophosphat
(0,1 g), um die Reaktion zu aktivieren, hergestellt. Styrol
(86,5 cm3) wurde während der Polymerisation dem Reaktionsgemisch zugeführt
Fließspannung | Kerbschlagfestigkeii | J/cm2 J/cm2 |
6,7 kg/mm2 3,3 kg/mm2 |
1,47 3,64 |
|
Beispiel | 13 |
Ein Pfropfmischpolymerisat, das Acrylnitril, ot-Methylstyrol
und N-o-Chlorphenylmaleimid in der aufgepfropften
Phase enthielt, wurde unter Verwendung eines Polybutadienlatex mit 57% Feststoffen hergestellt.
Ein Gemisch aus dem Latex (175 g) und Wasser (1012 cm3) wurde in einen Polymerisationsbehälter
eingebracht, und die Luft wurde durch Stickstiff ersetzt. Ein Emulgator (Natriumsalz eines langkettigen Arylalkylsulfonats)
(4 g) wurde zugegeben, und der pH des Latex wurde mit n/10 Schwefelsäure zwischen 5 und 6
eingestellt. Acrylnitril (88 cm3), «-Methylstyrol (3,3 cm3),
N-o-Chlorphenylmaleimid (6,6 g) (eine Monomercharge, die eine aufgepfropfte Phase ergab, bei der die
Monomereinheiten im Verhältnis 80 Mol Acrylnitril, 20 Mol Styrol und 2 Mol N-o-Chlorphenylmaleimid
enthielten) wurden dann zugegeben, worauf das Gemisch auf ungefähr 500C erhitzt wurde. Die
Polymerisation wurde begonnen und durch Zusatz einer l%igen Lösung von Kaliumpersulfat und einer l%igen
Lösung von Natriumbisulfit aufrechterhalten. Die Polymerisationsgeschwindigkeit wurde durch isotherme
Kaloriemetrie verfolgt, und «-Methylstyrol (15cm:>
wurden dem Reaktionsgemisch zugeführt, so daß das Veriiäiiiiis νυιι Acrylnitril zu oc-rvieihyistyroi im
Gemisch auf dem Anfangswert blieb.
Nach annähernd 4 st wurde die Reaktion durch Zusatz von Natrium-dimethyldithiocarbamat (50 cm3
einer 25%igen [Gewicht] Lösung) abgebrochen.
112,5 g des Latex wurden durch Zusatz von 0,8 g
von besonders reinem 2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol stabilisiert und mit einem Latex gemischt, der aus
homogen mischpolymerisiertem Acrylnitril/oc-Methyl-.
tyrol/N-o-Chlorphenylmaleimid-Terpolymerem bestand,
worin die Monomereinheiten im Verhältnis von 80 : 20 : 2 vorlagen, so daß ein Gemisch erhalten wurde,
das 10% Kautschuk enthielt Das Gemisch wurde durch Eingießen in die l,5fache Volumenmenge einer
0,5%igen (G/V) wäßrigen Aluminiumsulfatlösung mit 75° C koaguliert Der Feststoff wurde abgetrennt 3mal
mit Wasser von 600C gewaschen und auf einem Wirbelbett mit Stickstoff bei 80"C getrocknet Das
trockene Gemisch wurde bei 2000C in eine Platte verpreßt die einen Vicat-Erweichungspunkt von 122° C
und eine Fließspannung von 7,0 kg/mm2 aufwies.
112,5 g des Pfropflatex wurden wie oben stabilisiert
und mit einem Latex aus einem homogenen Acrylnitril/ Styrol-Harz gemischt bei dem die Monomereinheiten
im Molverhältnis 80 :20 vorlagen, so daß ein Gemisch
erhalten wurde, das 10Gew.-% Kautschuk enthielt Das Gemisch wurde isoliert und wie oben verformt Es besaß
Il
eine Kerbschlagfestigkeit von 7,7 J/cm2, einen Vicnl■!'•Erweichungspunkt
von 1090C und eine Fließspannung von 7,0 kg/mm2.
Schlagfestigkeit aulv/eisen, als dies bei einem Pfropfmischpolymerisat
und bei Gemischen, die gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, der Fall ist.
Beispiel 14
In drei gesonderten Versuchen wurden Pfropfmischpolymerisate
hergestellt, die homogen mischpolymerisiertes Acrylnitril und verschiedene Anteile Styrol und
Λ-Methylstyrol in der aufgepfropften Phase enthielten,
wobei ein Polybutadienlatex (66% Feststoffe) verwendet wurde. In einem jeden Versuch enthielt die
Ausgangscharge den Latex (325 g), Wasser (II). Acrylnitril (209 cm3) und 11,9 cm3 eines Gemisches aus
Styrol und «-Methylstyrol in den relativen Verhältnissen,
daß aufgepfropfte Phasen erhalten wurden, die annähernd die folgenden Molverhältnisse Acrylnitril/
Styrol/A-Methylstyrol aufwiesen: 75/22,5/2,5; 75/19/6;
75/12,5/12,5. Ein Emulgator war ebenfalls anwesend (Natriumsalz eines langkettigen Alkylarylsulfonats)
(2,2 g für den 75/22I5/2r'5-Versuch, 4,3 g für die anderen
beiden). Luft wurde entfernt und durch Stickstoff ersetzt. Das Gemisch wurde in einem jeden Versuch auf
ungefähr 600C erhitzt, und die Reaktion wurde durch
Zusatz von Dextrose (6,4 g) und Cumolhydroperoxyd (4,72 g) zusammen mit einem Aktivatorsystem initiiert,
das aus Natrium-pyrophosphat (1,6 g) und Eisen(II)-sulfat (0,23 g) in Wasser (50 cm2) bestand. Der Aktivator
wurde während der Reaktion in Portionen zugegeben. Die Geschwindigkeit der Polymerisation wurde durch
isotherme Kaloriemetrie verfolgt, und ein Gemisch aus Styrol und α-Methylstyrol (59 cm3, 65 cm3 bzw. 70cmJ
für die drei Versuche) welches die gleichen relativen Verhältnisse an Styrol und «-Methylstyrol wie in der
Anfangscharge enthielt, wurde zum Reaktionsgemisch zugegeben, so daß das Verhältnis von Acrylnitril/Styrol/
«-Methylstyrol auf dem Anfangswert blieb. Nach ungefähr 1 st wurde die Reaktion durch Zusatz einer
30%igen (G/G) wäßrigen Suspension von 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol
(72 g) abgebrochen.
Die resultierenden Pfropfmischpolymerisate (weicne
ungefähr 50 Gew.-% Kautschuk enthielten, wurden in einem homogenen Harz gemischt, das 75 Mol %
Acrylnitril und 25 Mol-% Styrol enthielt, um Gemische herzustellen, die 10Gew.-% Polybutadien besaßen. Die
Gemische wurden bei 2300C in Scheiben spritzgegossen, und Proben wurden aus den Scheiben sowohl
parallel als auch senkrecht zur Fließlinie herausgeschnitten. Diese Proben wurden dazu verwendet, um
Messungen der Kerbschlagfestigkeit durchzuführen. Die Resultate sind in der Folge aufgeführt.
Annähernde Zusammen | Kerbschlagfestigkeit (J/cm2) | senkrecht zur |
setzung (molar) der aufge | Fließlinie | |
pfropften Phase im Gemisch | parallel zur | |
(Acrylnitril/Styrol/ | Fließlinie | 0,7 |
α-Methylstyrol | 1,0 | |
75/22.5/2,5 | 1,0 | 05 |
75/19/6 | 2^ | |
75/12,5/123 | 0,8 | |
Die folgenden Beispiele 15 und 16 zeigen, daß eine Monomerbeschickung, die nicht der Geschwindigkeit
der Polymerbüdung entspricht, zu Pfropfmischpolymerisaten
und Gemischen führt, die eine schlechtere Beispiel 15
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Ein Latex (1164,4 g) eines Dienkautschuks, der Butadien (88 Mol-%) und Styrol (12 Mol-%) aufwies, mit
einem Feststoffgehalt von 24,6%, destilliertes Wasser (370,5 cm3), Dextrose (12 g) und Natriumdodecylbenzolsulfonat
(6 g) wurden gemischt, der pH wurde auf 10.2 eingestellt und anschließend wurde mit Stickstoff
gespült. Das Latexgemisch wurde in einen Reaktionsbehälter (Fassungsvermögen 5 dm3) eingebracht. Der
Behälter wurde in einem Wasserbad auf 60"C erhitzt,
und Acrylnitril (87.9 cm1) und Styrol (1.05 cm') wurden
zugegeben. Dies ist eine Monomercharge, die sich zur Bildung eines Pfropfmischpolymerisats mit einer aufgepfropften
Phase von 87,5 Mol-% Acrylnitril und 12.5 Mol-% Styrol eignet. Cumolhydroperoxyd (6,6 g) wurde
dann zugegeben. Dann wurde Natriumpyrophosphat (1,27 g in 25cmJ Wasser) mit Eisen(II}-sulfat (0,27 g in
25 cm3 Wasser) bei 60° C gemischt, worauf das Gemisch 20 min auf 600C gehalten wurde und dieses Gemisch
dann bei 60°C zur Aktivierung und Aufrechlerhaltung der Reaktion zugesetzt wurde. Ein Gemisch aus
Acrylnitril (139,5 cm1) und Styrol (34,5 cm3) wurde
kontinuierlich mit einer konstanten Geschwindigkeit während eines Zeitraums von 3'/2 st dem Reaktionsgemisch
zugeführt. Eine Mischung von Natriumdodecylbenzolsulfonat (6 g in 250 cm3 Wasser) wurde ebenfalls
zugesetzt, um den Latex zu stabilisieren. Nach der Zuführung des Monomeren wurde das Gemisch weitere
15 min gerührt, Antioxydationsmittel (2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol;
93 g einer 30%igen (G/G) wäßrigen Dispersion) wurde zugegeben, und dann wurde das
Gemisch in Eiswasser unter Stickstoff abgekühlt. Das Pfropfmischpolymerisat enthielt 645% Kautschuk.
Beispiel 16
4i Das Verfahren von Beispiel 15 wurde im 2/3-Maßstab
wiederholt, außer daß die Monomeren dem Reaktionsgemisch mit einer Geschwindigkeit zugeführt wurden,
die durch die Polymerisation bestimmt wurde. Hierzu wurde der Reaktionsbehälter mit einem Mantel
umgeben und wurde 4-Methylpenten-(l) in den Mantel eingebracht. Der Reaktionsbehälter wurde auf ungefähr
60° C erwärmt und die Polymerisationsreaktion wurde initiiert Monomergemisch wurde dann linear mit einer
Geschwindigkeit zugegeben, die durch die Geschwindigkeit der Destillation von 4-Methylpenten-(l) bestimmt
wurde, wobei das gesamte Destillat für die 100%ige Umwandlung des Monomeren in Mischpolymerisat,
berechnet aus der Polymerisationswärme,
630 cm3, betrug. Der Verlauf der Reaktion ist in der
to folgenden Tabelle zu sehen, worin »Zeit« die Zeit in
Minuten nach dem Einbringen des Cumolhydroperoxyds ist »Temperatur« die Reaktionstemperatur in °C
ist, »Penten« das Volumen des destillierten 4-MethyI-pen'en-(l)
(in cm3) ist »Beschickung« das Gesamtvolu-
b5 men (in cm3) des zu einem bestimmten Zeitpunkt
zugegebenen Monomerengemischs (zusätzlich zur Anfangscharge) ist und »Seifenbeschickung« das Volumen
des zusätzlichen Emufgators (in cm3) ist
Zr- | T;.nperatur | Penten | Beschickung | 5 | .Seifen |
20 | beschickung | ||||
0 | 62 | _ | _ | 40 | |
6 | 61 | 50 | 60 | 10 | |
11 | 61 | 100 | 80 | 40 | |
20 | 61 | 200 | 100 | 80 | |
31 | 61 | 300 | 120 | 130 | |
42 | 61 | 400 | 150 | ||
54 | 61 | 500 | 200 | ||
65 | 61 | 600 | 250 |
Nach 65 min wurde Antioxydationsmittel (63 g einer 3O°/oigen (G/G) wäßrigen Dispersion von 2,6-Di-tert.-butyl-4-methyl-phenol)
zugegeben, worauf das Gemisch in Eiswasser unter Stickstoff abgekühlt wurde. Das
Pfropfmischpolymerisat enthielt 59 Gew.-% Kautschuk.
Proben der Latices von Beispiel 15 und 16 wurden im Latexzustand mit Proben eines homogenen Mischpolymerisats
von Acrylnitril (87,5 Mol-%) und Styrol (12,5
Gew.-% Kautschuk enthielten. Das gleiche homogene Mischpc.ymerisat wurde für beide Gemische verwendet,
da irgendwelche Unterschiede in den Gemischen nur Unterschiede in den Eigenschaften der Pfropfmischpolymerisate
ergeben.
Jedes Latexgemisch wurde bei 75°C durch Zusatz von wäßrigem Magnesiumsulfat koaguliert (1,5 dm3 einer
Lösung, die 0,5 g Magnesiumsulfat in 100 cm3 Lösung
enthielt). Der koagulierte Feststoff wurde mit Wasser (1,5 dm-1 von 700C), Methanol (2 χ 1,5 dm3 von 53°C)
und abschließend wieder mit Wasser (13 dm1 von 70°C)
gewaschen. Der Feststoff wurde dann in einem Vakuumofen 16 st bei 700C getrocknet. Unter Druck
hergestellte Formlinge wurden aus Proben eines jeden Gemischs hergestellt. Es wurde 4 min mit einem Druck
von 24.5 Mn/m2bei230°C gearbeitet.
Proben der Formlinge eines jeden Gemischs wurden auf Schlagfestigkeit unter Verwendung des weiter oben
beschriebenen Kerbschlagtests untersucht. Proben au·· den Gemischen, die Pfropfmischpolymerisat von Beispiel
15 enthielten, besaßen eine Kerbschlagfestigkeit (6 Proben) von 0,58; 0,74; 0,66; 0,52; 0,63 und 0,24 |/cm2
(Durchschnitt der mittleren beiden Resultate 0,60 J/ cm-'). Proben des Gemischs, das Pfropfmischpolymerisat
von Beispiel 16 oben enthielt, besaß eine Kerbschlagfestigkeit von 1,88; 1,55; 1,92; 1,70; 2,11 und 2,16 J/cm2
(Durchschnitt der mittleren beiden Resultate 1,9OJ/ cm2). Die ersteren beiden Proben besaßen eine dunklere
UlUUIlV 1 UfVV (II.) UIt. ft.lt.lt.IVtl. IO Ul UIOtS Vl AlVlI 1111,11, UOtJ
die erfindungsgemäß hergestellten Pfropfmischpolymerisate, die eine homogene aufgepfropfte Phase enthalten,
ein besseres Verhalten aufweisen als solche, die unter Verwendung eines Verfahrens hergestellt wwden,
bei dem die Monomeren dem Polymerisationsgemisch mil einer Geschwindigkeit zugesetzt werden, die nicht
mit der Polymerisationsgeschwindigkeit in Zusammenhangsteht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisnten,
welche aus einem Dienkautschuk: mit 40 bis 100 Mol-% Einheiten mindestens eines konjugierten
1,3-Dienmonomeren und 0 bis 60 Mol-% Einheiten mindestens eines weiteren äthylenisch
ungesättigten und mit ersterem mischpolymerisierbaren
Monomeren und im aufgenfropften Teil aus Acrylnitril in Mengen von 66,7 bis 90 Mol-% und
Styrol und/oder ix-Methylstyrol in Mengen von 33,3
bis 10 Mol-% sowie gegebenenfalls einer kleineren Menge eines weiteren mit Acrylnitril mischpolymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Monomeren bestehen, durch kontinuierliche Zugabe des Monomerengemischs
zu einer wätlrigen Dispersion des Kautschuks und Polymerisation der Monomeren
unter Verwendung radikalischer Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Verlaufs der Reaktion dem Reaktionsgemisch Styrol und/oder «-Methylstyro! und gegebenenfalls Acrylnitril
mit einer Geschwindigkeit zugegeben werden, daß das Verhältnis der Konzentration von Acrylnitril
zu Styrol und/oder Λ-Methylstyrol im Reaktionsgemisch auf dem Anfangswert gehalten wird.
2. Verwendung des Produktes nach Anspruch 1, gegebenenfalls in Mischung mit Styrol/Acrylnitril-Mischpolymerisaten
zur Herstellung von Formgegenständen.
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