DE1720720C3 - Verfahren zur Herstellung von amorphen Copolymeren aus Äthylen und höheren a -Olefinen mit modifizierten metallorganischen Mischkatalysatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von amorphen Copolymeren aus Äthylen und höheren a -Olefinen mit modifizierten metallorganischen MischkatalysatorenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F210/00—Copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
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Description
Aus der belgischen Patentschrift 5 53 655 ist bekannt daß man Äthylen zusammen mit höheren «-Olefinen zu
Copolymeren mit metallorganischen Mischkatalysatoren, die als »Ziegler-Katalysatoren« bekannt sind und
Eingang in die Technik gefunden haben, bei Drücken von 0—30atü und Temperaturen von -300C bis
+ 1500C in hochmolekulare Copolymerisate überführen
kann (sogenanntes Niederdruck-Verfahren).
Die danach erhaltenen Mischpolymerisate sind bei einem größeren Anteil an höheren «-Olefinen (mehr als
ca. 25 Gew.-°/o) amorph und können als Kautschuk verwendet werden. Die kautschukartigen Copolymeren
mit einem größeren Anteil an höheren «-Olefinen sind in aliphatischen, aromatischen und cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffen und einer Reihe von Halogenkohlenwasserstoffen wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthylen
und Trichlorethylen löslich.
Die Polymerisation des Monomerengemisches erfolgt zumeist in diesen Lösungsmitteln, so daß die
Copolymeren als hochviskose Lösungen anfallen (Lösungspolymerisation).
Es ist ferner bekannt, die Katalysatoren durch kleine Mengen von Zusätzen zu modifizieren.
Nach der belgischen Patentschrift 6 53 010 werden zur Herstellung von amorphen Mischpolymerisaten
Mischungen von «-Olefinen, gegebenenfalls mit Diolefinen in homogener Phase mit Hilfe von modifizierten
metallorganischen Mischkatalysatoren copolymerisiert, die durch Umsetzung von in inerten organischen
Lösungsmitteln löslichen Vanadinverbindungen mit aluminiumorganischen Verbindungen und einer aliphatischen
Halogenverbindung der allgemeinen Formel C(X)3Y erhalten werden, wobei X ein Halogen ist und Y
ein Radikal folgender Zusammensetzung:
-COR R"COOR' —Aryl
Z'
-C=C — CR4' —CR' und -CR"
ZZ" O O
wobei R und R' folgende Gruppen sind: —Halogen, —Alkyl, —Halogenalkyl, —Aryl, —Halogenaryl, — AIkaryl,
R" ist —Alkylen, R'" ist —Alkyl, —Halogenalkyl,
—Aryl, —Halogenaryl, — Alkaryl und Z ist Wasserstoff,
Halogenalkyl, Aryl und Halogenaryl, Z und Z" sind Halogen, Halogenalkyl, Alkyl, Aryl und Halogenaryl.
jo Weiterhin ist aus der belgischen Patentschrift
6 28 896 die Herstellung von amorphen Copolymeren von Äthylen und «-Olefinen mit Katalysatoren aus
Dialkylaluminiumhalogeniden und Additionskomplexen von Vanadiumhalogeniden mit einer Lewis-Base bekannt,
z. B. mit Komplexen von VCl3, VCU oder VOCl3
mit Diäthyläther, Diisopropyläther, Diäthoxyäthan, Tetrahydrofuran und Dioxan.
Es ist ebenfalls bekannt die Copolymerisation in solchen Flüssigkeiten durchzuführen, die das Polymere
nicht lösen. Die Anzahl hierfür geeigneter Dispergiermittel ist jedoch begrenzt da die meisten Dispergiermittel
für diese kautschukartigen Copolymeren mit dem Katalysator reagieren, wobei die Aktivität des Katalysators
verloren geht
In der englischen Patentschrift 8 49 112 werden als für
die Herstellung von Suspensionen dieser Copolymeren geeignete Halogenkohlenwasserstoffe z. B. Methylenchlorid,
Äthylchlorid, 1,2-Dichloräthan, 1,1,2-Trifluortrichloräthan
u. a. genannt
Ferner werden in der englischen Patentschrift 9 25 468 als für die Herstellung von Suspensionen
derartiger kautschukartiger Copolymerer geeignete Lösungsmittel Methylenchlorid, Äthylchlorid und
1,2-Dichloräthan und Polymerisationstemperaturen, die den Siedepunkt dieser Lösungsmittel oder 500C nicht
überschreiten, angegeben. Nach dieser Patentschrift erfolgt die Aufarbeitung ausschließlich durch Extraktion
des Katalysators mit Wasser, nachdem die Polymerisation mit Alkohol oder Wasser gestoppt worden war.
bo Zur Vermeidung dieser technisch aufwendigen
Aufarbeitungsmaßnahmen war es dagegen sehr erwünscht, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die
Katalysatornutzung, d. h. die Ausbeute bezogen auf eingesetzte Menge Katalysator, soweit gesteigert wird,
daß der Katalysator ohne Extraktion im Produkt verbleiben, das Lösungsmittel durch Filtration abgetrennt
und anschließend ohne weitere Reinigung zur Polymerisation wieder eingesetzt werden kann, wobei
auch noch der Hauptanteil der aluminiumorganischen Katalysatorkomponente für die weitere Polymerisation
erhalten bleibt Dies ist jedoch nur bei einer erheblichen Steigerung der Polymerisatausbeute pro Katalysatormenge möglich.
Es wurde nun ein Verfahren zur Copolymerisation von Äthylen mit «-Olefinen der Formel R-CH=CH2
gefunden, wobei R einen aliphatischen verzweigten oder unverzweigten Kohlenwasserstoff rest mit weniger
als 7 C-Atomen bedeutet, gegebenenfalls unter Zusatz kleiner Mengen eines Diolefins, in Gegenwart von
inerten Lösungs- oder Dispergiermitteln bei Drücken von 0 bis 30 atü und Temperaturen von —30 bis +500C
mit K-oordinationskaialysatoren aus 3- bis 5wertigen
Vanadiumverbindungen und aluminiumorganischen Verbindungen, die beide im verwendeten Dispergiermittel löslich sind, unter Rühren oder anderer
mechanischer Bewegung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Polymerisation
1. mit Konzentrationen an Vanadiumverbindungen von 0,001 bis 0,1 mMol/1 Dispergiermittel,
2. mit einem Al: V-Verhältnis von 20 bis 200 und
3. in Gegenwart von halogenhaltigen alkylsubstituierten /3-Lactonen
durchführt
Durch den erfindungsgemäßen Zusatz eines ß-Trihalogenmethyl-/J-lactons, wobei Halogen Fluor, Chlor
to oder Brom bedeutet und die nach einem in der untenstehenden Fußnote 1—4 genannten Verfahren
hergestellt werden, wird die Polymerausbeute etwa auf das zwei- bis dreifache erhöht Sowohl bei der Lösungsais auch bei der Fällungspolymerisation wird durch die
Zugabe von ß-Trihalogen-methyl-ß-Iactonen eine Ausbeutesteigerung erzielt
Als Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten
/?-Trihalogenmethyl-/Mactone seien folgende Verbindungen einschließlich deren Darstellungsweise genannt:
C=O + H2C=C=O
Formel
CCl-
Abkürzung
TCPL
Literatur
20"C, unkat.
70%
190 C, unkat.
C=O + H,C=C=O
80%
CCI3 HCPL
CCI3-
H3C
\ \ -15 C, BF3-äthcrat
C=O + C=C=O
/ / 60%
H H3C
CCl3
DMTCPL ')
H3C CH3 O
100" C
CF3 HFPL
I, 26%
M4)
F1C CH3-CO
C=O + O —
F3C CH3-CO
wobei bedeuten:
') M. O h s e. R. Palm und H. C h c r d r ο η. Monatshefte tier Chemie, im Druck Ιί. Schi m m lIm: h ni i d t '.i"'.i [.Mund i ο s
DBP I! 36 323 (Farbwerke Hoechst), D. B ο r r m a π n. R. We ρ I c r DBP 12 14 211 und Chcm. Her. 99. Nr. 4. 1245 1251 I !966I.
841 (1963).
;) Darstellung des Dimelhylketens nach H. B e s t i a η ιι. D. (j ii n t h e r Angew. Chem.. 75. X4I i 1963).
-') F. .1. Lu k nil/k ti u. B. Λ. V ο ν s i Z. org. Chim. 2 (1966). Nr. 10. S. 1895. RA-Palcnt 176 KR2 v. 2X. I I f>4 ixerölT. Juni ll)66l.
4I Iu. V. Zc i fma η u. I. L. K η ιι η i a nc l/v. Akad. SSSR. 1966. Nr. 9. S 1661 und 1662.
Die mit diesem modifizierten Katalysatorsystem erhaltenen Produkte zeigen vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften wie höhere Vulkanisationsgeschwindigkeit und bessere Konfektionsklebrigkeit Die
gut? Zugänglichkeit der erfindungsgemäß verwendeten reaktivierenden Verbindungen machte sie für diesen
Zweck besonders geeignet.
Die halogenhaltigen alkylsubstituierten ^-Lactone
sind ein Bestandteil des Katalysators und werden nicht in das Copolymere eingebaut, wie durch infrarotspektroskopische Analyse an durch Umfällung gereinigten
Polymeren gezeigt werden konnte.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft bei der Fällungspolymerisation anzuwenden.
Die Verwendung dieser Reaktivatoren, der angegebenen Katalysatormengen, des angegebenen Verhältnisses der Katalysatorbestandteile und der den Kautschuk
nicht oder kaum lösenden Lösungsmitteln ermöglicht wegen der guten Katalysatornutzung eine wasserfreie
Aufarbeitung des Polymerisationsansatzes durch Filtration, so daß weder die Copolymeren noch das
Lösungsmittel wie bei den bekannten Verfahren (vgl. britische Patentschrift 9 25 468) von Wasser und
eventuell Alkohol befreit werden müssen, zumal bei dem rückgeführten Lösungsmittel bereits eine sehr
geringe Menge dieser H-aciden Verbindungen den Katalysator deaktivieren würden. Die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymeren enthalten einen sehr geringen Asche- (£0,09%) und
Chlorgehalt ( S 600 ppm).
Als Katalysator für die Copolymerisation von Äthylen mit höheren «Olefinen und gegebenenfalls
mehrfach ungesättigten Verbindungen werden im Dispergiermittel lösliche Koordinationskatalysatoren
aus
a) einer Vanadiumverbindung wie VOCl3, VCl4,
Vanadiumtriacetylacetonat, Vanadiumoxydiacetylacetonat, Vanadiumnaphthenat, Vanadiumbenzoat,
Vanadinester wie VO(I-C4H.,)* VOCi-C3H7)S,
VO(OC2H5)Cl2, VO(OC2Hs)2Cl und anderen, bevorzugt VOCl3 und
b) einer aluminiumorganischen Verbindung der Formel AlRnX3-B, worin R=Alkyl, X = Halogen,
bevorzugt Q und /J= 1 bis 3 bedeuten, wie Al2(C2Hs)3Cl3, Al(C2Hs)2Cl, Al(C2H5)Cl2, Al2(J-C4H9)Ja3, AKi-C4He)2Cl, Al(I-C4H9)Cl2, bevorzugt
Al2R3Cl3, und der Formel AlR3 wie Al(C2Hs)3 und
Al(I-C4H9J3 verwendet Ais aluminiumorganische
Verbindungen kommen auch polymere Aktivatoren in Frage, wie Aluminiumisoprenyl, und
c) eines Zusatzes eines halogenhaltigen alkylsubstituierten /i-Lactons.
Ein wesentlicher, unerwarteter Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß aufgrund
der außerordentlich hohen Aktivität der genannten modifizierten Zieglerkatalysatoren kautschukartige Copolymere von Olefinen, insbesondere bei der Fällungspolymerisation in hohen Raumzeitausbeuten erhalten
werden, wie den Beispielen zu entnehmen ist Dies ist um so überraschender, als durch Zusatz steigender
Mengen der unter_ c) genannten reaktivierenden Verbindungen nach Überschreiten des Optimums eine
steigende Inhibierung der Polymerisation beobachtet wird.
Weiterhin ist von Vorteil, daß man bei Verwendung
der erfindungsgemäß modifizierten Zieglerkatalysatoren, offensichtlich aufgrund des gleichmäßigeren Umsatzes der Olefine während der Mischpolymerisation,
chemisch und physikalisch sehr einheitliche Produkte erhält, deren Vulkanisate verbesserte mechanische
Eigenschaften zeigen.
Bei dem aus der zitierten britischen Patentschrift 9 25 468 bekannten Verfahren arbeitet man ohne
Verwendung eines halogenhaltigen alkylsubstituierten β Lactons als Reaktivator und man würde bei einer
κι wasserfreien Aufarbeitung infolge des bedeutend höheren Katalysatorbedarfs auch einen wesentlich
höheren Aschegehalt erhalten, der nur durch eine Extraktion mit Wasser, gegebenenfalls nach einer
Desaktivierung mit Alkohol in der beschriebenen Weise
erniedrigt werden kann. Bei der Verwendung der den Kautschuk nicht lösenden Dispergiermittel wird vom
Polymeren abfiltriert, das Polymere völlig vom Lösungsmittel befreit und das Lösungsmittel dem Polymerisationskessel wieder zugeführt Man erhält nach
diesem Verfahren Produkte mit einer um das Mehrfache gesteigerten Ausbeute und einem sehr geringen
Aschegehalt Man hat bei dem erfindungsgemäßen Verfahren weiterhin den Vorteil, das Lösungsmittel
ohne weitere Behandlung wieder einsetzen zu können,
wodurch die aluminiumorganische Verbindung zum
größten Teil für die weitere Polymerisation erhalten bleibt und außerdem die zurückgeführten a-Olefine
nicht durch die bei der sonst üblichen Desaktivierung mit Wasser bzw. Alkohol entstehenden gasförmigen
Paraffinkohlenwasserstoffe verunreinigt bzw. verdünnt werden. Im Falle der Lösungspolymerisation wird das
Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation entfernt; man kann den Kautschuk auch mit mischbaren
Nichtlösern wie z. B. Methanol, Äthanol, Aceton u. a.
ausfällen und dann trocknen.
Die Bildung des für die Copolymerisation geeigneten hochaktiven Mischkatalysators erfolgt zweckmäßig im
Polymerisationsgefäß in der Weise, daß man die Lösung der Vanadiumverbindung und der aluminiumorgani
sehen Komponente jeweils getrennt und laufend dem
Polymerisationsansatz in gleichbleibendem Verhältnis zuführt Die als Reaktivatoren verwendeten halogenhaltigen alkylsubstituierten ^-Lactone kann man vorher
mit der Vanadiumverbindung mischen oder auch
getrennt zudosieren.
Die Katalysatorkomponenten werden zweckmäßig in Form von Lösungen in den obengenannten Dispergiermitteln verwendet
Das molare Verhältnis Aluminhimorganyl/Vanadium
verbindung kann in weiten Grenzen, z. B. von 20 bis 20C
schwanken. Zweckmäßig arbeitet man aber bei einen-Molverhältnis von 30 bis 100.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung eine: halogenhaltigen alkylsubstituierten ^-Lactons als Reak
tivator benutzt man ein Reaktivator/Vanadiumverbin
dung-Molverhältnis von 5 bis 100, bevorzugt 5 bis 20
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem mat Reaktivatoren benutzt, arbeitet man bei Konzentratio
nen von 0,001 bis 0,1 mMol Vanadhimverbindung/Dis
pergiermitteL
Bei laufender Zugabe der Katalysatorbestandteile zu
Polymerisationsmischung, wie oben angegeben, sind füi
den Fall der diskontinuierlichen Polymerisation diesi Konzentrationsangaben als Endkonzentration zu ver
stehen, & h, sie werden erst erreicht, wenn schon eini
gewisse Menge Polymerisat vorliegt
Es ist bekannt, daß man mit Schwefel vernetzbare elastische Gummiprodukte aus diesen Olefincopolyme
ren erhalten kann, wenn in die entstehenden Copoiymeren eine kleine Menge einer doppelt ungesättigten
Verbindung eingebaut wird, deren eine Doppelbindung an der Polymerisation teilnimmt, während die andere
Doppelbindung für eine nachträgliche Schwefelvulkanisation erhalten bleibt.
Als solche Terkomponenten können u. a. hierbei verwendet werden:
1,4-cis-Hexadien, 1,4-trans-Hexadien,
Alkenylnorbornene wie 5-(2' und/oder
3'-Methyl-2'-butenyl-)norbornen-2,
Alkylidennorbornene wie 5-Methylennorbornen-2 oder 5-Äthyliden-norbornen-2, Dicyclopentadien, Butadien-1,3, Isopren u. a.
Alkenylnorbornene wie 5-(2' und/oder
3'-Methyl-2'-butenyl-)norbornen-2,
Alkylidennorbornene wie 5-Methylennorbornen-2 oder 5-Äthyliden-norbornen-2, Dicyclopentadien, Butadien-1,3, Isopren u. a.
Zur Erzeugung eines Kautschuks, der nach der Vulkanisation gute anwendungstechnische Eigenschaften
besitzt, ist es erforderlich, für die Polymerisation homogen gelöste Katalysatorsysteme zu verwenden.
Die Copolymerisation von Äthylen kann mit Propylen, Buten-1, Isobuten, Penten-1, Hexen-1,4-Methylpenten-1
und anderen verzweigten und unverzweigten a-Olefinen erfolgen, wobei Propylen bevorzugt wird.
Die Mengen von Äthylen und Propylen werden so geregelt, daß dabei Copolymere mit elastischen,
kautschukartigen Eigenschaften entstehen, d. h. der Anteil von Äthylen kann 20 bis 80 Gew.-°/o im
Copolymerisat betragen, wobei 30 bis 75 Gew.-% bevorzugt werden.
Die Copolymerisation kann bei Temperaturen von -30° bis +50° C, wobei -10° C bis +400C bevorzugt
werden, und bei Drücken zwischen 0 und 30 atü durchgeführt werden. Es kann ansatzweise oder
kontinuierlich polymerisiert werden. Gegebenenfalls kann die Polymerisation, falls sie als Fällungspolymerisation
durchgeführt wird, in Gegenwart von 0,0001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Dispergiermittel eines
feinverteilten, inerten, die Polymerisationsaktivität nicht inhibierenden, weder im Dispergiermittel noch im
ausfallenden Polymerisationsprodukt löslichen Feststoffes mit großer Oberfläche und einer Korngröße von
0,005 bis 100 μ durchgeführt werden.
Als solche Zusätze sind z. b. folgende anorganische Verbindungen geeignet:
Chloride wie NaCl, KCl;
Fluoride wie NaF, CaF2, KT-BF3,2 KF · SiF4,
Na3AlF6;
Sulfate wie K2SO4, Na2SO4, CaSO4, BaSO4,
Glauberit;
Nitrate wie NaNO3, KNO3;
Phosphate wie CaS(PO4)*, Apatit, Hydroxylapatit;
Carbonate wie CaCo3, MgCO3, Na2CO3, K2CO3,
ZnCO3;
Silikate wie Talkum, Kaolinit, SiO2 in Form von
Xerogelen, Infusierenerde, durch Hydrolyse von SiCl4 in einer Knallgasflamme hergestelltes SiO2;
Aluminiumsilikate wie Feldspat, Oligoklas;
Aluminate wie Spinell, Zinkspinell;
Borate wie Na2B4O7;
Oxide wie Al2O3, AlOOH, Fe2O3, PbO, TiO2,
ZnO1CaO1MgO.
Weiterhin sind als Zusätze feinverteilte Polymere, wie z.B. Polyäthylen, Polypropylen, Poly-4-methyI-penten-1,
Polyacrylnitril geeignet
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im Falle der Fällungspolymerisation in Methylenchlorid, Äthylchlorid,
1,2-Dichloräthan, 1,2-Dichlorpropan, 1,1,2-Trifiuortrichloräthan
oder anderen Halogenkohlenwasserstoffen, vorzugsweise in Methylenchlorid und 1,2-Dichloräthan,
als Dispergiermittel polymerisiert, soweit sie unter den Reaktionsbedingungen das Copolymerisat
nicht lösen.
Bei der Lösungspolymerisation werden folgende Lösungsmittel verwendet: aliphatische, cycloaliphatisehe,
aromatische, aliphatisch-aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Hexan, Heptan, Cyclohexan,
Toluol und halogenierte Kohlenwasserstoffe, die den Kautschuk lösen, wie Tetrachloräthylen.
Die Polymerisationen können auch in flüssigem Propylen durchgeführt werden.
Die Polymerisationen können auch in flüssigem Propylen durchgeführt werden.
Die Vernetzung der Polymerisate kann mit Hilfe von organischen Peroxiden und eventuell unter Zusatz von
Schwefel bei Temperaturen von 10O0C-2400C durchgeführt
werden. Wenn man Diolefine einpolymerisiert hat, kann mit dem in der Kautschukindustrie gebräuchlichen
Schwefel oder mit Schwefelverbindungen und Beschleunigern durch Erhitzen auf 100°—2400C während
eines Zeitraums von einigen Minuten bis zu mehreren Stunden vulkanisiert werden.
Die Erfindung soll an folgenden Beispielen erläutert werden:
Beispiel 1
(Lösungspolymerisation in Hexan)
(Lösungspolymerisation in Hexan)
Diskontinuierliche Copolymerisation von Äthylen und Propylen in Hexan bei verschiedenen Molverhältnissen
von /S./J-Bis-trichlormethyl-jS-propiolacton zu
Vanadiumoxytrichlorid.
2,8 1 Hexan, das über eine Säule mit Kaliumhydroxid und Silikagel gereinigt worden war, werden unter Luft-
und Feuchtigkeitsausschluß in einem Glasgefäß von 3,5 1 Inhalt, das mit einem Edelstahl-Lochblattriihrer, zwei
Schlifftropftrichtern, einem Rückflußkühler mit anschließendem Quecksilberüberdruckventil, einem Gaseinleitungsrohr
und einem Thermometerstutzen versehen ist, bei 15°C und Normaldruck unter Rühren mit
einem Gasgemisch aus 1 Volumenteil Äthylen und 2 Volumenteilen Propylen gesättigt. Nachdem man auf
diese Weise dafür Sorge getragen hat, daß vor Beginn der Polymerisation das richtige, für die Herstellung von
Produkten gleichmäßiger Zusammensetzung notwendige Monomerengemisch vorliegt, tropft man bei 15° C zu
dem mit Äthylen und Propylen im Volumenverhältnis 1 :2 gesättigten Hexan VOCl3 (0,2 mMol in 100 ml
Hexan) und Äthylaluminiumsesquichlorid (20 mMol Al in 100 ml Hexan) gleichmäßig während 100 Minuten.
Dabei wird bis zum jeweiligen Druckausgleich das Monomerengemisch (Äthylen zu Propylen = 2:1)
zugegeben. Anschließend wir die in der Tabelle 1 angegebene Menge jS,0-Bis-trichlormethyl-0-propiolacton
( = HCPL) der Vanadhimoxytrichloridlösung zugesetzt Das Copolymerisat fällt gelöst an und wurde
durch Entfernung des Lösungsmittels mit Wasserdampf ausgefällt und im Vakuum bei 50° C getrocknet Die
Ausbeute und die Produkteigenschaften bei den verschiedenen HCPL zu Vanadiumoxytrichlorid-Mol-
b5 Verhältnissen gehen aus Tabelle 1 hervor. Die
erhaltenen Produkte lassen sich auf den üblichen Wegen mit Peroxiden vulkanisieren und sind amorph, wie aus
den Differentialthermoanalyse-Messungen hervorgeht
ίο
Diskontinuierliche Copolymerisation von Äthylen und Propylen in Hexan bei verschiedenen Molverhältnissen
von/Jje-Bis-trichlormethyl-jß-propiolacton: Vanadiumoxytrichlorid
Allgemeine Reaktionsbedingungen:
Lösungsmittel: Hexan
Molverhältnis: Al: V = 60:1
V-Konzentration: 0,2 mMol/3 I Hexan
Polym.-Temperatur: + 15"C
V-Konzentration: 0,2 mMol/3 I Hexan
Polym.-Temperatur: + 15"C
Beispiel | IICPL-Vana- diumoxitri- chlorid IMol-Verhältnis] |
Ausbeute [g] |
Katalysator nutzung Ig Polym./mMol VOCIj] |
'/ed') | Mooney- Visk. ML4 7) |
Propyl. im Polym. [Gew.-%] |
% un löslich in Toluol |
la | 0:1 | 50 | 250 | 9,5 | 95 | 39 | 0,4 |
Ib | 2:1 | 58 | 290 | 9,2 | 92 | 38 | 0,5 |
Ic | 4:1 | 60 | 300 | 10,2 | 93 | 39 | 0,8 |
ld | 6:1 | 77 | 385 | 3,7 | 93 | 42 | 0,3 |
le | 8:1 | 83 | 415 | 3,7 | 100 | 44 | 0,5 |
If | 10:1 | 122 | 620 | 6,2 | 100 | 48 | 0,5 |
Ig | 15:1 | 146 | 730 | 4,3 | 90 | 45 | 0,6 |
lh | 20:1 | 164 | 820 | 4,3 | 98 | 42 | 0,5 |
Ii | 25:1 | 240 | 1200 | 3,9 | 91 | 43 | 0,8 |
Ik | 30:1 | 315 | 1575 | 2,4 | 49 | 40 | 0,4 |
') i/red: reduzierte spezifische Viskosität, gemessen bei 135'C in 0,l%iger Dekahydronaphthalinlösung.
2) bestimmt nach DIN 53 523 bei 100"C
Beispiel 2
(Fällungspolymerisation in Methylenchlorid)
Diskontinuierliche Copolymerisation von Äthylen und Propylen in Methylenchlorid bei verschiedenen >o
Molverhältnisses von J?^-Bis-(trichIonnethyl)-/J-propiolacton (= HCPL) zu Vanadiumoxytrichlorid.
1,8 1 Methylenchlorid werden unter Luft- und Feuchtigkeitsausschluß in einem Glasgefäß von 31
Inhalt, das mit einem Edelstahl-Lochblattrührer, zwei
Schlifftropftrichtern, einem Rückflußkühler mit anschließendem Quecksilberüberdruckventil, einem Gaseinleitungsrohr und einem Thermometerstutzen versehen ist, bei 15° C und Normaldruck unter Rühren mit
einem Gasgemisch aus 5 Volumenteilen Äthylen und eo 6 Volumenteilen Propylen gesättigt Nachdem man auf
diese Weise dafür Sorge getragen hat, daß vor Beginn der Polymerisation das richtige, für die Herstellung von
Produkten gleichmäßiger Zusammensetzung notwendige Monomerengemisch vorliegt, setzt man bei 15° C
dem mit Äthylen und Propylen im Volumen-Verhältnis 5 :6 gesättigten Methylenchlorid zunächst 0,02 mMol
VOCI3 zu. Anschließend tropft man Äthylaluminiumses
quichlorid (eine Lösung von 2OmMoI Al in 100 ml
Methylenchlorid) zu, bis die Polymerisation anspringt, was an dem in der Apparatur auftretenden Unterdruck
erkennbar ist Sodann wird bis zum jeweiligen Druckausgleich das Monomerengemisch (Äthylen zu
Propylen=2 :1) zugegeben und VOCI3 (0,18 mMol in
100 ml Methylenchlorid) und Äthylaluminiumsesquichlorid (2OmMoI Al in 100 ml Methylenchlorid)
gleichmäßig während 100 Minuten zum System zugetropft Anschließend wird die in der Tabelle 2
zugegebene Menge HCPL der Vanadiumoxitrichloridlösung zugesetzt Das Copolymerisat fällt in Form
kleiner Kugeln an, die äbfiltriert und getrocknet werden.
Die Ausbeuten bei den verschiedenen HCPL-Vanadiumoxitrichlorid-Molverhältnissen gehen aus Tabelle 2
hervor.
Die erhaltenen Produkte lassen sich auf den üblichen Wegen mit Peroxiden vulkanisieren und sind amorph,
wie aus den Differentialthermoanalyse-Messungen hervorgeht
11
Diskontinuierliche Copolymerisation von Äthylen und Propylen in Methylenchlorid bei verschiedenen Molverhältnissen
von/f.j8-Bis(trichlormethyD-jß-propiolacton (IICPL) : Vanadiumoxytrichlorid (vgl. auch Fig. 1)
Allgemeine Reaktionsbedingungen: Dispergiermittel : Methylenchlorid
Molverhältnis : Al : V = 100 : V-Konzentration : 0,1 mMol/l Methylenehlorid
Polym.-TemperatuT : +15°C
Beispiel HCPL-Vana- Ausbeute
diumoxytrichlorid
ίΜοΙ-Verhälinis] [g]
Kdtalysatornutzung
/, red1) |g Polym./mMoi VOCI3]
Mooney-
Viskositiit
ML4 2)
Propylen
im Polym.
im Polym.
[Uew.-%]
% unlöslich in Toluol
(Vergleichsversuch)
2b 2c 2d 2e 2f 2g 2h
0: I
180
900
3,5
120
0,2
5 10 15 15 20 25 30
248 | 1240 | 2,9 | 95 | 41 | 0,5 |
262 | 1310 | 2,9 | 89 | 40 | 0,2 |
307 | 1535 | 3,1 | 111 | 40 | 0,3 |
303 | 1515 | 2,9 | 103 | 43 | 0,3 |
215 | 1075 | 3,0 | 106 | 41 | 0,1 |
225 | 1125 | 3,1 | 125 | 39 | 0,5 |
180 | 900 | 2,8 | 82 | 42 | 1,0 |
') »/red: reduzierte spezifische Viskosität, gemessen bei !35' C in 0,!%iger Dekahydronaphthalinlösung.
2) bestimmt nach DlN 53 523 bei lOOX.
Beispiel 3 (Fällungspolymerisation in Methylenchlorid)
Diskontinuierliche Copolymerisation von Äthylen und Propylen in Methylenchlorid bei verschiedenen
Molverhäitnissen von ^-Trichlormethyl-ß-propiolacton
(TCPL) zu Vanadiumoxytrichlorid.
Es wird entsprechend wie bei Beispiel 1 verfahren,
jedoch wurde dem Katalysatorsystem statt ]3^-Bis(trichlormethyl)-ß-propiolacton (HCPL) nun
Trichlormethyl-/?-propiolacton (TCPL) zugesetzt. Die
erzielten Ausbeuten und die Produkteigenschaften gehen aus Tabelle 3 hervor. Die Copolymerisate sind
amorph, wie aus Messergebnissen der Differentialthermoanalyse hervorgeht.
Diskontinuierliche Copolymerisation von Äthylen und Propylen in Methylenchlorid bei verschiedenen Molverhältnissen
vonjS-Trichlormethyl-jS-propiolacton (TCPL) (vgl. auch Fig. 2)
Allgemeine Reaktionsbeditigungen:
Dispergiermittel : Methylenchlorid
Molverhältnis : Al : V = 100 : 1
V-Konzentration : 0,1 mMol/l
Polym.-Temperatur : +150C
Dispergiermittel : Methylenchlorid
Molverhältnis : Al : V = 100 : 1
V-Konzentration : 0,1 mMol/l
Polym.-Temperatur : +150C
Beispiel | TCPL-Vana- diumoxytri- chlorid |
Ausbeute |
Katalysator
nutzung |
ι/red1) | Mooney- Visk. ML4 2 |
C3 im Polym. |
% unlöslich in Toluol |
[Mol-Verhältnis] | [g] |
[g Polym ./mM öl
VOCl3] |
[Gew.-%] | ||||
3a (Vergleichs beispiel) |
0: 1 | 180 | 900 | 3,5 | 120 | 35 | 0,2 |
3b | 5: 1 | 275 | 1375 | 2,6 | 81 | 39 | 1 |
3c | 10: 1 | 310 | 1550 | 3,1 | 120 | 42 | 0,2 |
3d | 15: 1 | 340 | 1700 | 3,4 | 120 | 41 | 0,1 |
3e | 20: 1 | 295 | 1475 | 3,4 | 120 | 43 | 1,0 |
3f | 25:1 | 85 | 425 | 2,2 | 63 | 46 | 0,3 |
3g | 30: 1 | 60 | 300 | 1,91 | 44 | 45 | 0,3 |
') i/red: reduzierte spezifische Viskosittl, gemessen bei 1350C in 0,l%iger Dekahydronaphthalinlösung.
2) bestimmt nach DIN 53 523 bei 1000C
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Copolymerisation von Äthylen
mit «-Olefinen der Formel R-CH =CH2, wobei R
einen aliphatischen verzweigten oder unverzweigten Kohlenwasserstoffrest mit weniger als 7
C-Atomen bedeutet, gegebenenfalls auch mit kleinen Mengen eines Diolefins in Gegenwart von
inerten Lösungsmitteln oder Dispergiermitteln bei Drücken von 0 bis 30atü und Temperaturen von
—30 bis + 50° C mit Koordinationskatalysatoren aus 3- bis 5wertigen Vanadiumverbindungen und aluminiumorganischen
Verbindungen, die beide im verwendeten Dispergiermittel löslich sind, unter Rühren
oder anderer mechanischer Bewegung, dadurch gekennzeichnet, daß man di« Polymsrisation
1. mit Konzentrationen an Vanadiumverbindungen von 0,001 bis 0,1 mMol/1 Dispergiermittel,
2. mit einem Al: V-Molverhältnis von 20 bis 200
und
3. in Gegenwart von halogenhaltigen alkylsubstituierten /J-Lactonen
ίο durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Vanadiumverbindung Vanadiumoxitrichlorid,
als aluminiumorganische Verbindung Äthylaluminiumsesquichlorid, als Reaktivator-Verbindung
ß-Trichlormethyl-ß-propiolacton und
0,/MJis-(trichlormethyl)-/?-propiolacton verwendet
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