DE1669802A1 - Verfahren zur Vermeidung stoerender Nebenerscheinungen bei der Stabilisierung von halogenhaltigen Polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Vermeidung stoerender Nebenerscheinungen bei der Stabilisierung von halogenhaltigen PolymerisatenInfo
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Description
PATENl
«000 FRANKFURT (MAIN)
ANNASTRASSE 19
FEiNSPRECHER: (0611) 555061
TELEGRAMME: LOMOSAPATENT
LANDESZENTRALBANK 4/951
DRESDNER BANK FFM., Nr. 524742
POSTSCHECK-KONTO FFM. 1667
Y/K FRANKFURT (M AI N)1 3 o. August 1966
Carlisle Chemical Works, Ine«
West Street, Beading, Ohio, TTSA
West Street, Beading, Ohio, TTSA
Verfahren zur Vermeidung störender Nebenerscheinungen hei
der Stabilisierung von halogenhaltigen Polymerisaten
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Vermeidung
störender Nebenerscheinungen bei der Stabilisierung halogenhaltiger
Polymerisate·
Es ist bekannt, dass Kunststoffe aus halogenieren Kohlenwasserstoffen
sich unter der Einwirkung von Licht und Wärme verfärben und den Zusatz von Stabilisatoren notwendig machen·
Es ist ferner bekannt, dass bisher kein einzelner Stabiliaator gefunden werden konnte, der allen Erfordernissen gerecht wird»
Mit zunehmender Kenntnis e&ga mit den Stabilisatoren verbundenen
Schwierigkeiten werden daher immer mehr - sozusagen nach Mass
gefertigte - Stabilisatorknmbinationen angeboten, deren Zusammensetzung
spezifischen Kunststoffmischungen und deren
Anwendungsform angepasst ist«
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Den meisten dieser Kombinationsstabilisatoren sind gewisse Stoffe gemeinsam, deren Wirksamkeit allgemein anerkannt ist·
Zu diesen Stoffen gehören Metall-- oder Organometallsalzft, von
Carbonsäuren, die weiter unten einfach als Metallseifen bezeichnet
werden··
Es ist auch allgemein bekannt, dass die stabilisierende Wirkung solcher Seifen im wesentlichen auf den Metallteil zurückzuführen
ist und dass die Carbonsäurereste im wesentlichen nur als Transportmittel zur Einführung des Metallions in das Stabilisatorsystem
dienen, wobei lediglich darauf geachtet werden muss, dass Grosse und Struktur des Carbonsäurerestes Verträglichkeit
der Seife mit dem Harz gewährleistete Es ist jedoch auch bekannt, dass die Seifen gewisse Nebenwirkungen haben,
die die Verarbeitung des Harzes beeinfJusseno Hierzu gehören
die Viskosität des Stabilisators, seine Verträglichkeit mit dem Weichmacher, der Einfluss auf die Viskosität des Plastisols,
auf den sogenannten "plate-put"-Effekt und auf die Filmklarheit
nach der Verarbeitung» Mit"plate-out" wird die unerwünschte Eigenschaft bezeichnet, dass gewisse. Pigmente enthaltende
Vihylkunstharze diese Pigmente sowie andere Bestandteile
an die Walzen der Knetwerke abgeben» "Filmklarheit" bezieht sich auf die Durchsichtigkeit - bzw. deren Fehlen übereinandergelegter
unpigmentierter Vinylfilme·
Die üblichen Stabilisatorsysteme enthalten meistens Metallsalze von unsubstituierten oder monosubstituierten aliphatischen
oder eyeloaliphatisehen Carbonsäuren, Benzoesäuren,
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alkylierten oder sogenannten sterisch "behinderten" Fhenalen,
und anderen salzbildenden Verbindungen, die den Kunstharzen sowie den darin enthaltenen Zusätzen gegenüber verträglich
sein müssen· In diesen Seifen werden als Metalle meistens die der zweiten Gruppe des periodischen Systems sowie Blei,
Zinn und Antimon verwendet· Da die verschiedenen Metallseifen sich etwas in ihren Wirkungen unterscheiden, werden sie meistens
in verschiedenen Kombinationen benutzt, wobei die Barium-Cadmium-Gemische wohl heute die bevorzugten Mischungen
darstellen· Diese Gemische haben aber den Nachteil, dass sie zwar das Einsetzen von Dunkelfärbung weit hinausschieben, jedoch
frühzeitig eine sehr leichte Verfärbung (early color) hervorrufen. Diese leichte Verfärbung wird zwar durch den
weiteren Zusatz von Zinkseifen aufgehoben· Damit muss aber eine leichte Trübung in den mit solchen ßtabilisatorkombinationen
hergestellten Kunstharzfolien und -gegenständen in Kauf genomme: werden, die diese Zinkseifen hervorrufen·
Es wurde nun gefunden, dass Metallseifenstabilisatoren, die einen gewissen Anteil an Salzen der sogenannten "Neo" - oder
Koch1sehen Säuren enthalten, die oben beschriebenen unerwünschten
Eigenschaften, d.h.· vor allem den "plate-out"-Effekt
und die Beeinträchtigung der Filmklarheit, nicht oder in sehr viel geringerem Grade zeigen·
Negsäuren sind im wesentlichen Trialky !essigsauren der Formelt
E»
H C GOOH ,
E"
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in der R, E1 und E" gleiche oder verschiedene Alkylgruppen
darstellen. Sie werden durch Umsetzung von ο lef inhalt igen Gasen
mit Kohlenoxyd und Wasserdampf in Gegenwart eines geeigneten Katalysators gewonnen· Ihre Zusammensetzung hängt von der Zusammensetzung
des olefinhaltigen Gases ab, sie stellen in der Regel Gemische verschiedener Säuren dar· Für die Zwecke der
Erfindung ist dies ohne Bedeutung, da hierfür keine reinen Säuren erforderlich sind,wenn nur die durchschnittliche Anzahl der
C-Atome innerhalb des Bereichs von C1- bis C20 liegt· Im allgemeinen
kommen Neosäuren mit derselben C. -Zahl in Frage, wie sie als geradkettige Säuren für die üblichen Metallseifenstabilisatoren
verwendet werden,äso etwa von Cg bis C^, mit der Ausnahme,
dass auch C1--Säuren mit verzweigter Kette für die Erfindung
braubhbar sind.
Die Metallionen der gemäss Erfindung verwendeten Seifen der
Neosäuren
R·
(R C COO)xM
R"
können dieselben sein, die üblicherweise für Stabilisatoren benutzt werden, besonders solche der ersten und zweiten Gruppe
des periodischen Systems, wie Li, K, Na, Mg, Ca, Sr, Ba, Mg, Zn, Cd, aber auch Sn, Sb,und Pb, Statt des Metalls können auch
metallorganische Radikale, z.B· Organozinn-, Organoantimon-
oder Organbleigruppen verwendet werden. Solche Radikale entsprechen der allgemeinen Formel:
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in der R"1 ein Kohlenwasserstoffradikal,
M Sn, Sb oder Fb und
χ eine Zahl zwischen 1 -und n-1 darstellen,
wobei η die Valenz von Me ist*
Aus den weiter oben angegebenen Gründen haben sich die Zinkseifen der Neosäuren als besonders nützlich erwiesen, da sie
ζ·Β. in Barium-Öadmium-Stabilisatorsystemen nicht nur die
Schleierbildung und den "plate-out"-Effekt, sondern auch die
leichte frühzeitige Verfärbung verhindern·
Die Neosäureseifen sind vielfach bereits in Mengen von etwa 5 %$
als Metall berechnet auf den Gesamtmetallgehalt des Stabilisator
rensystems bezogen, wirksam, können aber auch in Mengen bis zu 5o % Metall angewendet werden, wobei der notwendige Anteil von
den physikalischen Eigenschaften der gleichzeitig vorhandenen anderen Metallverbindungen und der anderen Zusätze abhängt und
leicht durch wenige Vorversuche bestimmt werden kann»
Einige Beispiele für halogenhaltige Polymerisate, die durch neoseifenhaltige
Metallsalzstabilisatorsysteme stabilisiert werden können, dind insbesondere die Vinylchlorid- und Vinylidenehleridharze
oder die Kunststoffe, die durch Mischpolymerisation des
Vinyl- und Vinylidenchlorids miteinander oder mit anderen polymerisierbar
en Verbindungen erhalten worden sind. Eine Liste für solche Beispiele ist z.B. in der ameiJkanischen Patentschrift
2 592 926 der Anmjlderin anthalten*
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46,23 | 46,23 | 1,56 |
16,54 | 16,54 | 26,3o |
1,56 | - | 4,7o |
- | 4,67 | |
26,3o | ||
4,7o | ||
4,67 |
Die neue, Trübung und "plate-out" verhindernden Zusätze können in Jeder beliebigen Weise den Harzen einverleibt werden und
sind auch, für Organosole und Piastisole geeignet«
Die folgenden Stabilisatorsysteme wurden miteinander verglichen:
Nr. 1 Hr. 2 (Gewoteile) (Gew.teile)
Barium-nonylphenolat (11,7 % Ba)
Gadmium-naphthenat-benzoat (13,3%0d) 16,54
Zink-di-(äthylhexoat) (19,15 % Zn) Zink-di-(neooctoat) (19,15 % Zn)
Diphenylisooctylphosph.it Oelsäure
Butylcarbitο1
1oo,oo 1oo,oo
Das zu stabilisierende Kunstharz hatte folgende Zusammensetzung:
Polyvinylchlorid (Geon 1o1 EP) 1oo Gwt·
Dioctylphthalat 45 " epoxydiertes Sojaöl 5 "
Stearinsäure o,25 "
Dem Kunstharz wurden 2 Gwt· der Stabilisatoren Nr.1 uder Nr»2
pro 1oo Gwt.Harz zugesetzt, die erhaltenen Mischungen 5 Minuten
bei 16o°0 auf einer 2-Walzenmühle verknetet und dann als Fell
abgezogen. Die Felle wurden in Vierecke geschnitten, in einem Luftumwälzofen bei 177°C gehalfcen und der Verfärbungsgrad in
Abständen von 1o Minuten geprüft. In Bezug auf die Wärmestabilisierung
konnte bei den Stabilisatoren Nr. 1 und 2 kein Unterschied in der Wirksamkeit beobachtet werden·
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Ein anderer Teil der Pelle wurde übereinandergelegt und 1o Minuten
bei 177°G zu Filmen von 4o mm Dicke verpresst· Bas Material mit
dem Stabilisator Nr.2 blieb wasserklar, das mit dem Stabilisator Nr.1 entwickelte dagegen eine deutliche Trübung.
Weitere Ansätze der mit den Stabilisatoren Nr.1 und 2 versetzten
Harzmischungen wurden unter Zusatz von 1 Gwt. % Watchung fiotpigment,
bezogen auf das Harz, verknetet. Nach dem Abziehen der Felle von den Walzen wurde eine weisse, TiOp enthaltende Standardmischung
in demselben Walzwerk verknetet, um das rote Pigment, das bei dem vorhergehenden Knetvorgang an den Walzen haften geblieben
war, aufzunehmen (Bestimmung des "plate-out"-Effektes)·
Der Betrag des "plate-out" wurde beim Vergleich mit Standardpigmentierten
Mischungen festgestellt. Es wurde gefunden, dass
die mit dem Stabilisator Nr.1 stabilisierte Mischung 6 mg Pigment
und die den Stabilisator Nr.2 enthaltende Mischung nur 2 mg Pigment pro I00 g des im Walzwerk verarbeiteten Harzes abgegeben
hatte»
Die Stabilisatorsysteme Nr.5 und 4 entsprachen den Stabilisatorsystemen Nr.1 und 2 des Beispiels 1, jedoch mit dem Unterschied,
dass das Cadmiumnaphthenat-benzoat bei System Nr.3 durch den äquivalenten
Betrag von Cadmium-di-(2-äthylhexanat) und bei S#ystem
Nr.4 durch Cadmium-di-Cisooctoat) ersetzt wurde» Die Vergleichsversuche ergaben, dass mit dem Stabilisatorsystem Nr.4 eine sehr
als
viel bessere Filmklarheit/mit Sjrstem Hr.3 erzielt wurde» Auch die "plate-out"-Versuche ergaben eine deublicke Ueberlegenheit des Stabilisatorsystems Nr.4
viel bessere Filmklarheit/mit Sjrstem Hr.3 erzielt wurde» Auch die "plate-out"-Versuche ergaben eine deublicke Ueberlegenheit des Stabilisatorsystems Nr.4
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Eine Suspension von 6,o5 Gwt· Calciumoxyd in 36,93 Gwt,
Petroläther und 9»08 Gwt· Butyloarbinol wurde einerseits mit
39i93 Gwt· Neodecansäure und andererseits mit 33,65 Gwt·
2-Aethylhexansäure erhitzt. Nach dem Abklingen der anfänglichen exothermen Reaktion wurde das Material weiter erwärmt und
2o Minuten bei 115#C entwässert. Dann wurden 8,00 Gwt· Zinkdi-(2-äthylhexoat) Ci9to % z*0 zugefügt, und die Gemisch*
abgekühlt·
&·· 5 Hi?· 6
System Nr.6 stellte eine dünne Flüssigkeit, System Hr·5 dagegen
ein dickes, für den Gebrauch ungeeignetes Gel dar· Beide System· wurden dann mit 50 % Butylcarbitytöl verschnitten· System ,Nr«6
wies Dioctylphthalat gegenüber völlige Verträglichkeit, Nr.5
dagegen einen grossen, nicht mischbaren Anteil auf» Die wärmestabilisierende Wirksamkeit beider Systeme in einem der üblichen
Polyvinylchloridharze war die gleiche, dagegen zeigte das System Nr»6 in Bezug auf die Filmklarheit und den "plate-out"-Effekt gegenüber System Nr·5 die gleiche üeberlegenheit wie
die "Neon-systeme der vorhergehenden Beispiel··
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Claims (2)
1) Verfahren zur Vermeidung störender Nebenerscheinungen bei der Stabilisierung halogenhaltiger Polymerisate durch Zusatz
von organischen Metallsalzstabilisatoren, dadurch gekennzeichnet,
dass deft Metallsalzstabilisatoren Metallsalze von Neosäuren der
formelt n,
ß—0—GOCHl ,
!■ Φ
in der R, R1 und R" Alkylgruppen mit 3 bis 18 C-Atomen darstellen,
in einer Menge von etwa 5 bis 6o Gewichtsprozent, bezogen auf Metall, bezogen auf die Gesamtmetallmenge de»
Metallsalzstabilisatorv, "Zugesetzt werden«.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Metallsalze der Neosäure Zinksalze ssugeseffct werden«.
009839/2179
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2504105A1 (de) * | 1974-02-09 | 1975-08-21 | Lion Fat Oil Co Ltd | Stabilisatoren fuer vinylchloride |
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US3567681A (en) | 1971-03-02 |
CH479642A (de) | 1969-10-15 |
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AT280606B (de) | 1970-04-27 |
GB1090017A (en) | 1967-11-08 |
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