DE1645554A1 - Verfahren zur Herstellung eines Weichmachers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines WeichmachersInfo
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Description
PATENTANWÄLTE '
DR. ING. A. VAN DER WERTH DR. FRANZ LEDERER
t 20. Juli 1965
Anmelder: UNILEVER-EMERY Ή.Ι., BuurtQe 3, Gouda,. Holland
Verfahren zur Herstellung eines Weichmachers
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Weichmacher,
insbesondere für Polyvinylchlorid-Kunststoffe, und betrifft auch die so weichgemachten Kunststoffe.
Polyvinylchlorid-Kunststoffe werden hergestellt durch Polymerisation
von Vinylchloridmonomeren, entweder allein oder in Mischung mit kleinen Anteilen anderer Monomerer,
z.B. Vinylacetat oder Vinylidenchlorid. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung werden unter Polyvinylchlorid (PVC) alle Polymeren verstanden, die durch Homopolymerisation
von Vinylchlorid oder durch Mischpolymerisation von Vinylchlorid mit anderen polymerisierbaren Monomeren
erhalten werden. Im allgemeinen sind die so erhaltenen Polyvinylchloridharze
harte, zähe und im allgemeinen spröde Stoffe, die für sich allein für verschiedene Anwendungszwecke nicht besonders geeignet sind. Diese Eigenschaften „
können jedoch dadurch vermieden werden, daß in das Polyvinylchlorid
eine wesentliche Menge eines Weichmachers eingearbeitet wird, der die entstehende. Kunststoffmasse erweicht
und ihr gleichzeitig, andere vorteilhafte physikalische Eigenschaften verleiht, z.B. verbesserte Flexibilität
und Elastizität in Verbindung mit Zähigkeit und Festigkeit, Die so modifizierten Polyvinylchloride werden so für einen
009829/1795 "z"
weiten Verwendungsbereich brauchbar. Viele andere Eigen-■
schäften des Produktes müssen jedoch auch im Auge behalten werden und der lachmann sieht sich daher dem Problem
gegenübergestellt, ¥/eichmacher zu-finden, die die gewünschte Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
der PVC-Harze bewirken, ohne jedoch andere vorteilhafte
Eigenschaften, die dem Polyvinylchlorid zu eigen sind, z.B. ihre hohe Permanenz und Widerstandsfähigkeit gegenüber
dem Angriff verschiedener Lösungsmittel oder ihre Fähigkeit, bei Einwirkung von Wärme und Licht nicht zu
verdampfen oder sich zu zersetzen, ungünstig zu beeinflüssen.
Die V/eichmacher, die bislang in größtem Umfang angewandt
wurden, bestanden aus Estern verschiedener- Dicarbonsäuren,
z.B. Phthalsäure, Azelainsäure, Adipinsäure und Sebacinsäure, die mit einem üblichen einwertigen Alkohol einer
Molekulargröße im Bereich von 6-10 Kohlenstoffatomen verestert waren. Diese zweibasischen Ester besitzen jedoch
nicht die Permanenz, die für einen Weichmacher für verschiedene Anwendungszwecke gefordert wird. Infolge ihres niederen
Molekulargewichts ist ihre Flüchtigkeit relativ hoch und sie werden leicht durch Hexan, Mineralöle, Seifenwasser
oder ähnliche Lösungsmittel, mit welchen die Kunststoffe in Berührung kommen können, extrahiert.
Einige der Nachteile, die der Verwendung von zweibasischen
Estern als Weichmachern anhaften, können durch die= Verwendung von polymeren 'Weichmachern ausgeschaltet werden. Diese
polymeren Weichmacher bestehen im allgemeinen aus Polyestern, die durch Umsetzung einer Dicarbonsäure, einem G-Iykol
(2-wertigem Alkohol) und einer Monocarbonsäure gebildet
sind. Die Mono carbonsäure bewirkt dabei den Kettenabbruch,
während das Verhältnis von Monocarbonsäure zu Dicarbonsäure
die Molekulargröße der so gebildeten Polyester kontrolliert.
Wenn das Verhältnis von Monocarbonsäure zu Dicarbonsäure
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vermindert wird, wird das MoleJiulargewicht höher und die
Permanenzeigenschaften, wie z.B. die Widerstandsfähigkeit gegenüber Lösungsmittelextraktion, die geringe Verdampf "barkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Tiianderung
in Gummi, Lack oder Styrol, werden verbessert.
Die Polyester-Weichmacher dieses Typs, die dem Fachmann
wohl bekannt sind, besitzen alle lineare Struktur und verlangen daher ein hohes Verhältnis von Dicarbonsaure
zu Monocarbonsäure, wenn der Polyester mit dem PVC-Harz
verträglich sein soll und trotzdem eine ausreichende Molekulargröße
besitzen soll, damit er die Eigenschaften eines polymeren Weichmachers "aufweist. Im allgemeinen
beträgt das Mindestgewichtsverhältnis von Dicarbonsäur.e
zu Monocarbonsäure zwischen 1:1 und J:1 in Abhängigkeit
von der verwendeten Säure und dem eingesetzten G-lykol,
denn es ist wesentlich, daß der Prozentgehalt an Estergruppen je Mol Weichmacher groß' genug ist, um eine ausreichende
Verträglichkeit mit dem PVC-Harz zu schaffen und die Verbindung als Weichmacher brauchbar zu machen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen
neuen. Polyester-Weichmacher zu schaffen, der zur Erzeugung
von Kunststoffmassen in Polyvinylharze eingearbeitet
werden kann und der nicht einen so hohen Anteil an Dicarbonsäuren"benötigt, den die bislang bekannten Polyester
haben mußten, damit sie mit dem PVC verträglich und nicht aus dem weichgemachten Harz ausgeschwitzt wurden»
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von
Weichmachern und weichgemachten Kunststoffmassen, die gute
elektrische Eigenschaften besitzen und dem elektrischen
Strom'einen hohen Widerstand entgegensetzen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung
von Weichmachern, die nicht aus dem weichgemachten Harz
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herauswandern und die wenig Neigung zeigen, die Oberfläche
anderer Stoffe, mit welchen sie in Berührung kommen, z.B. Styrol oder Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) zu verschmieren
oder zu verunstalten.
Es wurde gefunden, daß die genannten und weitere Aufgaben erfüllt werden können durch Verwendung eines neuen
polymeren Weichmachers mit einem Molekulargewicht von etwa 700 - 3OOO, der hergestellt wird durch Veresterung
einer Reaktionsmischung aus folgenden Bestandteilen:
a) eine Alkandicarbonsäure mit 6 - 13 Kohlenstoffatomen,
Phthalsäure oder Isophthalsäure oder Mischungen solcher Säuren einschließlich deren funktionellen Derivaten,
wie z.B. Anhydride oder Ester;
b) eine gerad- oder verzweigtkettige Alkanmonocarbonsäure
mit 6 =- 18 Kohlenstoffatomen, Benzoesäure und/oder Alky!benzoesäure,
in der die Alkylgruppe nicht mehr als 4- Kohlenstoffatome enthält, einschließlich deren funktionellen
Derivaten, wie z.B. Anhydriden oder Estern;
c) Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan und/oder
Trimethyloläthan, wobei die Menge dieses dreiwertigen
Alkohols 5 - 35 % eier für eine Veresterung der gesamten Säuren der Mischung stöchiometrisch benötigten Mön-
ge entspricht;
d) ein Glykol der allgemeinen Formel HO-R-OH, in welcher
R eine Alkylengruppe mit 2-6 Kohlenstoffatomen mit
einer solchen Struktur darstellt, daß nur primäre und/ oder sekundäre, Jedoch keine tertiären Hydroxylgruppen
in dem Molekül anwesend sind, oder irgendeine Mischung
solcher Glykole, wobei die· Menge des Glykols zumindest
so hoch ist, daß sie für die Veresterung aller Säuren,
die über die durch den dreiwertigen Alkohol veresterten
Säuren hinaus vorliegen, ausreicht.
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Die oben genannten Säuren können in GewichtsVerhältnissen
von 70 Teile monobasische Säuren auf etwa 30 Teile
dibasische Säuren bis 30 Teile monobasische Säuren auf
70 Teile dibasische Säuren angewandt werden. Der dreiwertige
Alkohol wird genau in der berechneten Menge, die in dem Produkt gewünscht wird, angewandt, während
üblicherweise ein Überschuß an der Glykolkomponente (2-wertiger Alkohol) über das Mindestmaß der in Äquivalenz
angegebenen Menge hinaus eingesetzt wird, wobei der Überschuß abdestilliert wird, während die Veresterungsreaktion
zu Ende geführt wird.
Die Umsetzung der Komponenten zur Erzielung der gewünschten harzigen Weichmacher wird durchgeführt gemäß
den üblichen Veresterungs- bzw. Umesterungsverfahren.
Z.B. werden die erforderlichen Reaktionsteilnehmer, die gemäß der in dem Weichmacher gewünschten Polymergröße
und Struktur ausgewählt wurden, in ein geeignetes Reaktionsgefäß gebracht und unter Atmosphärendruck auf Temperaturen
in der Größenordnung von etwa I50 - 250 C während
einer für eine vollständige Veresterung ausreichenden Zeitspanne erhitzt. Eine vollständige Veresterung
findet normalerweise innerhalb einer Erhitzungszeit von
etwa 3-8 Stunden statt. Die Reaktion kann zwangsläufig zur Vervollständigung gebracht werden durch Destillation
unter Vakuum (normalerweise 2 - 50 mm Hg Druck bei 200 - 2500C), bis eine geeignete, niedere Säurezahl, wie
z.B. 0,5 - 6 erreicht ist. Wenn ein Überschuß an Glykol angewandt wird, wird dieser Überschuß durch die Vakuumdestillation
entfernt, ebenso wie kleine Mengen flüchtiger Ester, die durch Umsetzung des Glykols mit nur der
Monocarbonsäure entstehen können. Mach Entfernung.des flüchtigen Materials wird der Weichmacher gekühlt und
ist normalerweise fertig für seine Verwendung.
Wenn eine Verbesserung hinsichtlich der Farbe gewünscht
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'wird,- kann das Produkt gebleicht werden mit Hilfe irgend-..
eines der "bekannten und anerkannten Bleichmittel, die allgemein zur Aufhellung der Farbe von Weichmachern und
Estern benutzt werden, und das Produkt kann zur weiteren Klärung durch ein Filtrierhilfsmittel, Holzkohle oder
Bleicherde filtriert werden.
Die Veresterung kann erleichtert werden durch die Verwendung
von geeigneten Veresterungskatalysatoren, z.B. Phosphorsäure, Paratoluolsulfonsäure, Zinnoxalat, Alkylzinnoxyd
oder ähnliche Katalysatoren in kleinen Mengen. Der Katalysator kann nachher Veresterung deaktiviert werden
.oder durch nitrierung oder andere herkömmliche Maßnahmen
entfernt werden. Der Polyester kann ferner durch Umesterung
unter Verwendung eines Esters der entsprechenden Dicarbonsäure oder Monocarbonsäure hergestellt werden. Eine
Kombination von Umesterung und direkter Veresterung „kann
auch benutzt werden, um die verschiedenen Säuren in die Polymerenkette einzubauen. .
Die so gebildeten Polyesterweichmacher enthalten verzweigte Polymerketten und Quervernetzungen zwischen den Ketten
infolge des Einbaues des dreiwertigen Alkohols. Die bisher bekannten Polyesterweichmacher für PVC-Harze sind zum Unterschied
gegenüber den erfindungsgemäßen Polyestern lineare Polyester, die keine Kettenverzweigung und Quervernetzung
aufweisen. Die Strukturen mit verzweigter Kette sind verantwortlich für die Verbesserung der Verträglichkeit und den
höheren elektrischen Widerstand dieser Polyester. Die verzweigte Struktur ist auch weniger anfällig gegenüber Wanderung
und daher besitzt der Weichmacher nur geringe. Neigung,
Stoffe, mit denen er in Berührung kommen kann, anzugreifen und zu verschmieren.
Der Einbau eines dreiwertigen Alkohols in die Polyesterstruktur
erzeugt eine Erhöhung des Molekulargewichtes, ohne
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daß eine Veränderung des Mengenverhältnisses: von Monocarbonsäure.
zu. Dicarhonsäure notwendig ist, so daß die gewünschten
Eigenschaften des PVC hinsichtlich der Permanenz verbessert werden, während gleichzeitig ein hoher
Anteil der leichter verfügbaren und billigeren-Monocarbonsäure
beibehalten werden kann.
Das Verhältnis der Monocarbonsäure zu der Gesamtmenge der
Carbonsäuren.sowie das Verhältnis des Triols zu der Gesamtmenge
der Carbonsäuren ist sehr wichtig, da die Mengenanteile dieser Eeaktionsteilnehmer das Molekulargewicht des
Polyesters kontrollieren. Da Mischungen von Mono- und Dicarbonsäuren
neben Mischungen von Glykolen und Triolen
verwendet werden, wird eine Vielheit molekularer Typen erzeugt. Die Zusammensetzung und das Molekulargewicht, welches durch die Beaktionsteilnehmer der Ausgangsmischung
kontrolliert werden, stellt die durchschnittliche Zusammensetzung der schließlichen Polyesterweichmacher dar.
Die Monocarbonsäuren, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Polyesterweichmachers angewandt werden, können verzweigtkettige oder geradkettige Alkansäuren sein mit
etwa 6-18 Kohlenstoffatomen im Molekül. Repräsentative
Beispiele sind Heptansäure, Gapfylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecylsäure, Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, "Stearinsäure, Äthylhexansäure und Isodecansä-ure.
Mischungen dieser Säuren können ebenfalls angewandt werden und repräsentative Mischungen von Säuren, die
als Ausgangsmaterial verwendet werden können, sind die,
die durch Spaltung (Hydrolyse) von Kokosnußöl oder Talg
erhalten werden, oder die Mischungen, die beim Vermischen
beliebiger Anteile der oben genannten Säuren erhalten werden. Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung
von Mischungen, die Laurinsäure, Myristinsäure, Palmi—
tinsäure und Stearinsäure enthielten. Außerdem können aromatische Säuren, wie sie bislang zur Herstellung von Polyvinylweichmachern
verwendet wurden, z.B. Benzoesäure oder Alkyl-
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benzoesäure, in. der die Alkylgruppe bis zu 4 Kohlenstoff—
atome aufweisen kann, also z.B. Äthylbenzoesäure, eingesetzt werden.
Die Dicarbonsäuren, die zur Herstellung der erfindungsge- '
mäßen Polyesterweichmacher verwendet werden, können, wie oben angegeben, entweder aliphatische oder aromatische
Säuren sein oder Mischungen dieser. Die aromatischen Säuren, die angewandt v/erden können, sind z.B. Phthalsäure,
Isophthalsäure und deren "verschiedene Anhydride. Die aliphatischen Dicarbonsäuren, die angewandt werden können,
sind solche (alpha, omega-Alkandicarbonsäuren), die 6 -13
Kohlenstoffatome im Molekül enthalten, wie z.B. Adipinsäure,
Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure und Brassylsäure, wie auch die Anhydride dieser
Säuren.
Die dreiwertigen Alkohole, die zur Bildung der Verzweigun- :
gen und QuervernetZungen in der Polymerenkette eingesetzt
werden, sind Glycerin, Trimethyloläthan, Trimethylolpröpan
und Trimethylolbutan oder beliebige Mischungen dieser Verbindungen. Die Menge des in der Mischung angewandten dreiwertigen
Alkohols soll äquivalent sein zu der Menge, die benötigt wird^, um mehr als 5 %■>
jedoch, weniger als 55 % aller Säuren (sowohl der einbasischen, als auch der zweibasischen)
in der 'Reaktionsmischung zu verestern, wodurch das Ausmaß der Kettenverzweigung und Quervernetzung in der Polymeren- „
kette dermaßen kontrolliert wird, daß ein Polyester erhalten wird mit einem Molekulargewicht und einer Viskosität, geeignet
für einen Weichmacher. Wenn die Menge des Triols (dreiwertiger Alkohol), die in der Reaktion angewandt wird, eine
Menge erreicht, die etwa äquivalent der Gesamtheit (100%) der Säuren (sowohl der einbasischen, als auch der zweibasischen)
ist, wird ein hochmolekularer Polyester mit übermässiger
Quervernetzung und Verzweigung gebildet. Ein solcher Polyester entspricht dem Typ der Alkydharze, besitzt eine
sehr hohe Viskosität, ist klebrig und im allgemeinen voll-
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— — -j—
ständig ungeeignet zum Weichmachen von PVC-Harz:.
Die Glykole, die zusammen mit den dreiwertigen Alkoholen angewandt werden, sind zweiwertige, geradkettige oder
verzweigtkettige Alkohole mit 2-6 Kohlenstoffatomen.
Die Hydroxylgruppen können primäre oder sekundäre Hydroxylgruppen
sein, jedoch sind Glykole mit tertiären Hydroxylgruppen nicht geeignet für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyester. Beispiele- der anzuwendenden Glykole sind: Ithylenglykol; 1,2-PrOpylenglykol; 1,3-Propylenglykol;
Neopentylglykol; 1,3-Butylenglykol; 1,4—Butandiol;
2-Methyl-2-athyl-1,3-propandiol und "beliebige
Mischungen dieser Glykole. Die "bevorzugten Glykole sind
Äthylenglykol, Propylenglykol und Mischungen aus Heopentylglykol mit entweder Äthylenglykol oder Propylenglykol.
Das Glykol wird angewandt in einer Menge zumindest äquivalent
zu der Menge der Säuren, die nicht durch das Iriol
verestert sind, jedoch kann ein Überschuß angewandt werden.
Diese Glykole "besitzen einen tieferen Siedepunkt als die
Triole, so daß der Überschuß später während einer Destillation
entfernt werden kann. Ihre Anwendung im Überschuß
"beeinflußt also nicht wesentlich die letztliche Struktur
des i/eichmachermoleküls. Um die Reaktionsgeschwindigkeit
zu beschleunigen und um die vollständige Reaktion schneller
zu Ende zu führen, ist es allgemeine Praxis, einen
Überschuß an Glykol anzuwenden.
Die neuartigen, erfindungsgemäßen Weichmacher können in
verschiedenen Mengenanteilen angewandt werden zur Herstellung von Polyvinylkunststoffen mit einem weiten Bereich
von Eigenschaften. Die Menge an anzuwendendem Weichmacher kann zwischen etwa 5 und etwa 150 Gew.-Üeilen je 100 teilen
Harz (PHR) schwanken. Diese v/eichmacher können allein oder vermischt mit anderen erfindimgsgemäßen Weichmachern
benutzt werden, oder, sie können gemischt werden mit anderen
geeigneten bekannten Weichmachern^ wie Z0B9 epoxydier-
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ten Fettsäureestern, Phthalsäureestern, Azelainsäureestern,
polymeren vfeichmachern und Kohlenwasserstoff en.
Die Polyvinylchloride können ferner Stabilisatoren enthalten,
um das Harz vor einem Abbau und einer Zersetzung durch Licht und Wärme zu schützen, ferner Füller, Pigmente,
Farbstoffe zum Anfärben, Formgleitmittel und andere Zusätze, wie sie dem Fachmann bekannt sind.
Zur/näheren Erläuterung der Erfindung werden die nachstehenden
Beispiele gegeben, in denen, soweit nichts anderes P angegeben ist, alle Teile Gewichtsteile sind.
Ein Polyesterweichmacher wurde hergestellt durch Veresterung folgender Ausgangsmaterialien:
100 Teile Azelainsäure ·
400 Teile -..__ Phthalsäureanhydrid
250 Teile Pelargonsäure
250 Teile C12~^14""C!16~C!18 Fe-btsäuremischung
=80 Teile (20%)* Trimethylolpropan 260 Teile (100%)* . Äthylenglykol
* Prozentsatz des Alkohols, bezogen auf die gesamten
Äquivalente der Üäuren.
Mit Bezug auf die allgemeine Polyesterzusammensetzung, wie sie vorstehend beschrieben wurde, ist das Trimethylolpropan
' äquivalent zu 20% der Säuren und die 100% Äthylenglykol liefern
somit einen Überschuß von 20%, die dazu beitragen, die
Reaktion schnell zur Vollständigkeit durchzuführen.= Die Veresterung
wurde durchgeführt, indem die obigen Ausgangsmaterialien
in einen Dreihalarundkolben eingegeben wurden, der
■ ÖÖi829/179J- ' -: -11-
' . .: ■ ' '■--.-■<■' BAD ORlQWM.
mit einem geeigneten Rührwerk, einem Thermometer, einer
Vigreauxdestillationskolonne von mittlerer Länge und einem Kühler ausgestattet war. Der Kühler war so angeordnet,
daß Material aus der Reaktion entweder "bei atmosphärischem oder bei vermindertem Druck abdestilliert werden
konnte« Die Mischung wurde verestert dui^cli langsames
Erhitzen des Inhaltes des Kolbens auf etwa 225 - 235°C, wo"bei das gebildete V/asser langsam durch die Kolonne und ,
den Kühler abdestilliert wurde. Die Temperatur wurde in
dieser Höhe gehalten bei atmosphärischem Druck, bis die
Reaktion wesentlich verlangsamt war, was sich durch eine verminderte Wasserabgabe zu erkennen gibt. Wenn dieser
Punkt erreicht war, wurde die Mischung einer Destillation
unter vermindertem Druck unterworfen, um die Reaktion schneller zur Vollständigkeit zu bringen und überschüssiges
Äthylenglykol zu entfernen. Insbesondere wurde der
Druck allmählich reduziert durch Verwendung einer Vakuumpumpe, wobei die Temperatur bei 220 - 2500C gehalten und
die Druckvermindeimng mit einer solchen Geschwindigkeit
vorgenommen wurde, daß eine kontrollierte Destillation
des flüchtigen Materials stattfand, bis auf einen Enddruck von 2 mm Hg bei 235°C. Der Fortschritt der Veresterung
wurde überwacht durch Bestimmung der Säurezahl, während die Menge des entfernten überschüssigen G-lykols durch Bestimmung
des Hydroxy!wertes gemessen wurde. Wenn die Säurezahl
einen Wert unter 2,0 erreicht hatte und die Hydroxylzahl
einen Wert unterhalb 20, wurde die Reaktion als vollständig angesehen. Die Veresterungsmischung wurde dann
auf Zimmertemperatur abgekühlt und filtriert unter Verwendung
von Diatomeenerde als Filtrierhilfsmittel. Das entstandene Produkt war eine klare, bernsteinfarbene Flüssigkeit,
die etwas viskos war und eine sehr geringe Flüchtigkeit aufwies. Diese Flüssigkeit wurde ohne weitere Verarbeitung oder
Modifikation als Weichmacher geprüft. Wenn sie einem PVC-Harz
zugegeben wurde, erzeugte sie eine klare biegsame Platte und war mit dem Harz verträglich.
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Ein Polyesterweichmaclier wurde hergestellt durch Vereste rung folgender Stoffe:
Teile Phthalsäureanhydrid 4-94- Teile Azelainsäure 1520 Teile " Pelargonsäure
88 Teile (115O)* Glycerin
1100 Teile (114-%)* Propylenglykol
* Der Prozentgehalt an Alkohol "bezieht sich auf die ge-
=. samten Äquivalente an Säuren.
Mit Bezug auf die obige Zusammensetzung ist das Glycerin
äquivalent etwa 11% der Säuren" und die 114-/0 Propylenglykol liefern somit einen 25%igen tTbersehuß an Hydroxylgruppen,
die die Reaktion zur Vollständigkeit treiben. Die Mischung wurde verestert, wie in Beispiel 1 beschrieben. Das erzeugte
Produkt war eine klare, bernsteinfarbene Flüssigkeit, die mit PVC-Harz verträglich war.
fe Beispiel 3
Ein Polyesterweichmacher wurde hergestellt durch Veresterung
folgender Stoffe: ·
600 Teile Azelainsäure 600 Teile Phthalsäureanhydrid
4-00 Teile Pelargonsäure . -=
168 Teile (.22#>* Trimethylolpropan
665 Teile (103%)* Propylenglykol
* Der Prozentsatz an* Alkohol bezieht sich auf die gesamten
Äquivalente an Säuren.
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-13-
Das Trimethylolpropan ist äquivalent zu 22% der Säuren
und ein Überschuß an Propylenglykol wird angewandt, um die Reaktion zur Vollständigkeit zu treiben. Diese Mischung
wurde verestert, wie in Beispiel 1 beschrieben. Das erzeugte Produkt war eine klare, bernsteinfarbene,
etwas viskose Flüssigkeit von geringer Flüchtigkeit. Sie war vollständig verträglich mit PVC-Harz. ■.
Ein Polyesterweichmacher wurde hergestellt durch Veresterung folgender Stoffe:
200 'Teile Azelainsäure
200 Teile Phthalsäureanhydrid
600 Teile G12"G14~G16"G18
34- Teile (10%)* Trimethylolpropan
195 Teile (50%)* Neopentylglykol 185 Teile (65%)* Propylenglykol
* Der Prozentsatz an Alkohol bezieht sich auf die gesamten Äquivalente der Säuren.
Das Trimethylolpropan ist äquivalent zu 10% der Säuren und die Glykole liefern somit einen Überschuß von alkoholischen
OH-Gruppen zur Vervollständigung der Reaktion,, Dieser Überschuß
wird während der Destillation entfernt. Die Mischung
wurde verestert, wie in Beispiel 1 beschrieben. Der erzeugte Weichmacher war etwas viskos, klar und leicht bernsteinfarbeno
Wenn er zu PVC-Harz zugegeben wurde, erzeugte er
eine klare, biegsame Platte, aus welcher der Weichmacher nicht ausgeschwitzt wurde.
Die Verträglichkeit dex· erfindungsgemäßen Weichmacher wurd®
009829/1795
verglichen mit derjenigen ähnlicher Weichmacher, die keinen dreiwertigen Alkohol enthielten. Die Tests zur Untersuchung
der Verträglichkeit wurden wie folgt ausgeführt:
Die folgenden Materialien wurden per Hand mit einem Spatel in einem Becher aus nicht-rostendem Stahl zusammengemischt:
100 g PVC-Harz Geon 101
2g Ferro 1820 Stabilisator
1 g Ferro 903 Stabilisator
70 g Weichmacher
Diese Stoffe wurden dann auf die Walzen "eines Standard-2-Walzenwerkes
mit 15s2x 30,5 cm-Walzen, die auf eine Tem_
peratur von 170°C erhitzt und für eine Bogendicke von etwa 0,63 cm eingestellt waren, aufgegossen. Die Mischung
wurde während etwa 10 Minuten gewalzt und dann in Form einer Platte entfernt. Eine gepreßte Platte wurde dann
hergestellt, indem65 g in einer Chrom-plattierten ASTM-i'orm
mit einer Höhlung von 15,2 χ 15»2 χ 0,19 cm unter
einer hydraulischen Presse bei 177°C während 6 Minuten mit einem Enddruck von 105 kg/cm gepreßt wurden. Von der
gepreßten Platte wurde ein 15,2 χ 7*6 χ 0,19 cm Streifen
abgeschnitten und um einen Kern aus nicht-rostendem Stahl mit 0,63 cm Durchmesser gewickelt. Gummibänder wurden um
die gerollte Platte herumgelegt, um sie in ihrer Lage zu halten, und dann wurde der Wickelkern entfernt. Nach fünf
Stunden bei 75°C in einem Raum mit konstanter Temperatur
wurde die Platte aufgerollt und die innerste Windung wurde
untersucht auf Ausschwitzungen. Unter der mechanischen Beanspruchung, die durch die Verwindung des Streifens erzeugt
wird, wird ein nichtverträglicher Weichmacher aus dem Kunststoff ausgedrückt und erscheint auf der Oberfläche
als Flüssigkeitsschicht. Die verschiedenen Reihen von
Weichmaohern, die in den Tabellen I, 11 und III aufgeführt
■ ■. 0-Q9 8 29/1795 -
■ 164555η
sind, zeigen die Verbesserung der-Verträglichkeit,, die erfindungsgemäß
erreicht wird.
Der Widerstand dieser neuen 'Weichmacher gegenüber einem
Angriff auf Butadien-Styrol-Kautschuk wurde ebenfalls verglichen mit dem ähnlicher Weichmacher, die kein Triol enthielten.
Die Versuche wurden wie folgt ausgeführt:
In "Übereinstimmung mit der Verfahrensweise, wie sie oben
beschrieben wurde, wurde eine gepreßte Platte in einer 15,2 χ 15,2 χ 0,05 cm ASTM-Form hergestellt. Aus den Preßstücken
wurde ein 5-»1 x 551 x 0,05 cm Muster ausgeschnitten.
Nachdem dieses gewogen wurde, wurde es zwischen zwei C5j1 x 5»Ί cm) Bögen Butadien-Styrol-Kautschuk-Papier
(einem porösen Papier, welches mit Butadien-Styrol-Eautschuk imprägniert ist) gelegt. Das Muster und das Papier wurden
dann zwischen zwei Glasplatten gelegt und ein 0,4-54- kg Gewicht
wurde auf die obere Platte gestellt zur Erzeugung
2
eines Druckes von 0,018 kg/cm . Diese Anordnung wurde dann in einen Ofen gebracht und-bei 7Q0C während.7 Tagen gehalten. Das Eunststofflauster wurde dann wieder gewogen und der Gewichtsverlust in Prozent wurde berechnet. Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen, eine deutliche Überlegenheit der erfindungsgemäßen Weichmacher hinsichtlich der Abwanderung des Weichmachers in den Butadien-Styro!-Kautschuk.
eines Druckes von 0,018 kg/cm . Diese Anordnung wurde dann in einen Ofen gebracht und-bei 7Q0C während.7 Tagen gehalten. Das Eunststofflauster wurde dann wieder gewogen und der Gewichtsverlust in Prozent wurde berechnet. Die Ergebnisse in Tabelle I zeigen, eine deutliche Überlegenheit der erfindungsgemäßen Weichmacher hinsichtlich der Abwanderung des Weichmachers in den Butadien-Styro!-Kautschuk.
• -16-
009829/1795
Zusammensetzung (Gewichtsteile)
Azelainsäure
säuren
Verträglichkeit
30
Phthalsäureanhydrid
50
Trimethylo!propan 10% (% Äquivalente)
Glycerin
(% Äquivalente)
Propylenglykol 90% (;6 Äquivalente)
25
25
60
10%
25
60
10%
25 " 10
25 40
50 50
85% 80% 90% 90% 100% 100%
ver- ver- ver- ver- ver- unver- unverträgl.
trägl. trägl. trägl. trägl. trägl. trägl.
SBR Wanderungstest
(% Gew.-Verlust) 0,93 0,77 0,32 1,8 1,9 3,6 3,7
(SBR = Butadien-Styrol-Kaut schule)
Die Zusammensetzung ist gegeben in Gewichtsteilen für die Säuren,
während die Diole und Triole in % der Säureäquivalente, die durch
sie verestert werden, angegeben sind.
* C^p-C,.ο Monocarbonsäuren sind eine Mischung aus CLp, C^,
C^iJ- und Gy,α gesättigten Fettsäuren.
0 0 9 8 2 9/1795
-17»
Schließlich wurden noch Versuche durchgeführt zur Bestimmung
des elektrischen Widerstandes der.neuen Weichmacher.
Der Volumenleitungswiderstand der Polyesterwelchmacher
wurde dadurch bestimmt, daß der flüssige Weichmacher "bei
25°C in einen 600 ml-Becher gegeben wurde. Ein Elektrodenpaar aus Monelmetall einer Größe von etwa 38 χ 38 mm und
befestigt im Abstand von etwa 13»0 flmi wurde in den Weichmacher
eingetaucht und ein 500-iVolt-Strom wurde über die
Elektroden gelegt. Der -Widerstand wurde gemessen mit einer
WIderstandsbriicke (Typ 5^-B General Eadio Corporation)
und der Volumenleitungswiderstand wurde nach folgender
Formel bestimmt: ■
\ ' A Volumenleitungswiderstand (ohm-cm) = _ E
d '
in welcher S. = Widerstand in Obm, A = Flache einer Elektrodenseite
in cm und d = Abstand zwischen den Elektroden in cm bedeuten.
Die Ergebnisse, die in Tabellen II und III wiedergegeben
sind, zeigen die Verbesserung des elektrischen Widerstandes, die durch die erfindungsgemäßen Weichmacher gegeben ist. In
beiden Fällen ist zu beobachten, daß die Weichmacher, die dreiwertige Alkohole enthalten, wesentlich besser sind als
ähnliche Polyester ohne ein Triol.
G09S29/1-795 **°
Zusammensetzung
(Gew.-Teile)
Is ophthals äur e
\d Io
Monocarbonsäuren
60
Trimethylolpropan
(% Äquivalente)
Glycerin.
(fo Äquivalente)
Propylenglykol
(% Äquivalente)
100%
90%
Verträglichkeit
unverträgl.
vertrag 1 .
verträgl»
Leibungswiderstand des Weichmachers bei 25 G
Ohni-cm
56 χ ΊΟ-
χ Ί
κ
3 8 29/1795
11 13
Zusammensetzung (Gew.-!Teile)
Azelainsäure 20
17
20
'20
Phthalsäureanhydrid
20
17
20
20
Io
Monocarbonsäuren 66
60
60
Trimethylolpropan (% Äquivalente)
30% 50%
Glycerin
(°/o Äquivalente)
30%
Propylenglykol
(% Äquivalente) 80% 70% 70% 50% 100%
Verträglichkeit ver- ver- verträgl. trag,, trag.
unver-
ver- trägl. trägl.
Leitungswiderstand des Weichmachers bei 25 C
0hm-cm
3,6x10 15,9x1O9 0,8x
Q09829/1795
-20-
.■"■■■■;■ -20-
Die Verbesserung--des elektrischen Widerstandes in dem
wei.chgemachten PVC-Harz, die durch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Weichmacher erzielt wird, kann auch gezeigt werden durch Vergleich von weichgemachten Harzen folgender
Zusammensetzung:--
10Og PVO-Harζ (Geon 101)
55 g Weichmacher
55 g Weichmacher
7 g Burgess Pigment Er* JO
- (ein Tonfüller) *
10 g Dythal (ein aweibasisches Bleiphtha- '
. lat der Hational Lead Company)
Die genannten Stoffe wurden während 5 Minuten auf einem ·
Standard-15,2 χ 30,5 cm-Zweiwaisenwerk -bei 170Ö0 in der
gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, gewalzt, dann
aus der .Walze entfernt in 3?orm eines Bogens Von etwa
0,076 cm Dicke, Ein kreisförmiger Bogen von 20-,5 cm Durchmesser und 0,127 cm Dicke wurde durch Pressen in einer
Form bei 1770C während 2 Minufeii ohne Druck, 2 Minuten bei
31,6 kg/cm2" und schließlieh 4 Miauten bei 105 kg/cm2 hergestellt« Die Form würde schließlich gekühlt und der Bogen
wurde entfernt. Unter Verwendung der so hergestellten Versuchsmuster
wurde der Volumenleitungswiderstand nach der Standardmethode von ASiM Üfr« D 257*58 gemessen. Per Volumenleitungiwiderstand
bei 900O von mit den erfindungsgemäßen
Polyesterweichmachem weichgemachtem Vinylharz wird in Habelle
IV verglichen mit dem des Harzes, welches mit einem ähnlichen Weichmachert der kein OJriol enthält, weichgemacht
war. Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Weichmacher ergibt sich aus den Werten«
Die verbesserte Stabilität der erfindungsgemäßen -Polyesterweichmacher
bei Alterung tinter hoher Temperatur im Vergleich
zu bekannten Weichmachern wird ebenfalls durch weitere Daten
in Tabelle IV veranschaulicht. Diese Tests wurden wie folgt
Q08S29717BS ' -21-.·--■■-/ORiQiHALSNSPEGTED
'
durchgef ührt;
Unter Verwendung obiger Zusammensetzung und der genannten
Walz- und Preßverfahren wurden gepreßte Bögen 15,2 ac. 15»2
χ 0,1 cm. hergestellt- Unter Verwendung einer Typ G Dumbeil
.Stanzform, wie spezifiziert in ASTM-' D-4-12-61T, wurden Muster
aus den, Bögen ausgeschnitten, auf einer Analysenwaage gewogen und. dann in einem Ofen mit zirkulierender Luft "bei
1360C während 7 Tagen lagern gelassen. Muster, die keiner
Alterung unterzogen wurden, wurden als Kontrollmuster zurückbehalten. Nach dieser Alterung wurden die Verluste in
Gewicht, Zugstärke und Dehnung bestimmt bei allen Mustern. ·
Die Ergebnisse zeigen, daß erfindungsgemäß weiehgemachte
PVC-Massen ihre ursprüngliche Plastizität unter den strengen Alterungsbedingungen bis zu einem hohen Grad beibehielten,
während die bislang bekannten Weichmacher einen großen
Teil ihrer Weichmacherwirkung verloren, was zu einer Zer- ■
störung und Zersetzung der Polyvinylkunststoffe führt.
-22-
16
18
Zus ammens e t zung
(Gew.-Teile)
Azelainsäure Phthaisäure anhydrid
25
60
25 25 50
säuren
Glycerin
= (% Äquivalente) 10%
Trimethylolpropan (% Äquivalente) 20%
Propylenglykol 90%
80%
100%
Leitungswiderstand von weichgemachtem
PVC in Ohm cm (55 phr) 1,1 χ 1012 0,8 x1012 0,17 x 1012
Beschleunigter Hitze- Alterungstest 55 pnr während 7 Ta gen 136 O |
2,2 |
% Gew.-Verlust | 95 |
% Beibehaltene
Dehnung |
99 |
% Beibehaltene
Zttgetärfce |
|
1,8
100
100
8,0
40
-25-
D.er Widerstand, den die neuen Weichmaciiea? einem Verscntaie~ reu
von Styrol entgegensetzen, wenn weiehgemachtes F\FC in"
Berührung mit solchen Oberflächen kommti im. Vergleich zu
bekannten Weichmachern, wird auf folgende Weise "bestimmt:
100 Teile PYC~Harz (Geon 1Oi)1 2 Seile Ferro 1820 Stabilisator,
1 Teil !Ferro 903 Stabilisator und 70 Seile Weichmacher
wurden vermählen und preßgeformte Bogen 15 »2 χ 15,2 χ
0,05 cm rnirden hergestellt, wie vorstehend beschrieben.
Testmuster 2,5 x 2,5.em wurden aus den. löges. ausgestanzt
und in Berührung gebracht mit einer glatten Oberfläche eines
Stückes von Folystyrolwandpappe. Ein "Sijüek Karton (2,5x2j5cm)
wurde auf das Muster auf gelegt und auf den Karton wurde ein
0,4-54- kg-Gewicht gelegt, so daß ein gleielaeäBigerDruck auf
das gesamte Testmuster ausgeübt wurde» Die so hergestellten
QJestmuster wurden in einem Ofen mit airkulierender Luft bei
700O während 7 Tagen gelagert, wurden dann, aus dem Ofen entfernt,
und die Styroloberflache* die la Berührung mit dem
Kunststoff war, wurde visuell geprüft a»f Tbrllegeii einer
VerSchmierung durch den Weichmacher« Sie ia. Talselle Y gegeigten
Ergebnisse wurden erhalten, Die Angaben zeigen, daß
das Muster mit dem vorbe3temte33. Weiefcmaefasr. die Styroloberflache
stark verschmierte, während das mit dem ©rfindungsgemäßea
"»iieichmacher nur einen sehr geringen Sinfluß auf das
Styrol ausübte .unter den strengen Be&ingmges dlsses Tests.
. . '■ -24-
O0B82 9/1795 .
20
Zusammensetzung (Gew.-Teile; |
„25 | 30 | 25 |
Azelainsäure | 25 ~ | 30 | 25 |
Phthalsäureanhydrid | 25 | - - — | 25 |
cto~ciß Monocarbonsäu~ 12 18 ren |
25 | M-O | 25 |
Pelargonsäure | 20% | 20% | ... "- — |
Trime thyIolpr opan (% Iquivalente) |
|||
Propylenglykol
(% Iqtiivalente)
(% Iqtiivalente)
8O°/o
80%
100%
Styrol-Schmier-Test
7 Tage t>ei 700O
7 Tage t>ei 700O
leichte
Schmier-
spuren
leichte
Schmier-
spuren
verschmiert u. erweicht Styrol stark* Muster sinkt in Styrol ein
009820/1795
Selbstverständlich sind die vorstehenden Beispiele nur erläuternd
und zahlreiche andere Polyester kömaen erfindungsgemäß
hergestellt werden·
Claims (5)
- P a tent an s ρ rücheDr. Expl.M J) Verfahren zur Herstellung eines polymeren Weichmachers eines Molekulargewichtes von etwa 700 "bis etwa 3000, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus νa) einer Älkandiearbonsäure mit 6 - 13 Kohlenstoffatomen, Phthalsäure oder Isophthalsäure oder Bischungen dieser Säuren, einschließlich deren funktionellen Derivaten* wie z.Bj Atthydidden öder Estern, und"b) einer gerad- oder verzweigtkettigen Alkamaonöcar-"bonsaure mit 6 ~ 18 Kohlenstoff atomen, Benzoesäure oder llkyHsenzoesäure, in der die Alk^lgruppe nicht mehr als 4 Kohlenstoff atome enthalt, ödei* Mischungen dieser Säuren, einschließlich deren funkt ioneilen Derivaten, wie z*B# JahydrMem öder Estern, in einer Menge entsprechend 30 * 7© % si* 163* Säuren der Komponenten a) und B),mit eiiier Mischung ausc) eiiiea dreiwertigen Alkohol» vör^tigsweisö irimethjlolpropaii, Trimöthyloltotaii uäQW l<?llthän oder Mischungen dieser dreiw@rtdg#n * in einer Menge entsprechend ^ * 55 Yeresterung ötler Säuren? ä#r waä ¥> stoeMometrisch lienötigten Menge, tüßlitt welehej? S MMm AÄ:p^ügrupj# Mit mit einea? söflöhem StrÄmr efc*Ü-6t daß nur primäre und/öde^ s#kunäSs?#ttertiären %urox3rigrupji©ä iß dtm Ifelökil fiö*wesend sind, in einer Menge zumindest ausreichend, ■um alle Säuren der Komponenten a) und b), die über die durch den dreiwertigen Alkohol der Komponente c) veresterten Säuren hinaus vorliegen, zu verestern,verestert "bzw. umgeestert wird.
- 2) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dicarbonsäure der Komponente a) eine Mischung aus Phthalsäureanhydrid und Azelainsäure; als Monocarbonsäure der Komponente b) eine Mischung· aus laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure; als dreiwertiger Alkohol der Komponente c) Trimethylolpropan und als Glykol dex Komponente d) '1,2-Propylenglykol verwendet werden.
- 3) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dicarbonsäure der Komponente a) eine Mischung aus Phthalsäureanhydrid und Azelainsäure? als Monocarbonsäure der Komponente "b) eine Mischung aus iaurihsäure,. Myristinsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure j als dreiwertiger Alkohol der Komponente c) Glycerin und als GIykol der Komponente d) 1,3-Propylenglykol verwendet werden. , ·
- 4) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dicarbonsäure der Komponente a) eine Mißchung aus Phthalsäureanhydrid und Azelainsäure j als MonocarbOiisäure der Komponente b) Pelargonsäure j als dreiwertiger Alkohol der Komponente c) Trimethylolpropan und als G-lykol·: der Komponente d) eine. Mischung aus Heopentylglykol und Äthylenglykol verwendet werden» .
- 5) Weichgemachteö Polyvinylchlorid,^ "gekennzeichnet durch einen Gehalt von'zumindest 5 Gewich'tsteilen auf 100 Teile Harz eines Weichmachers^ heigestellt "gemä'B einem der. Ansprüche 1 bis 4.00 9829/i795
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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