DE1532711B1 - Kontinuierlich arbeitende Vollmantelzentrifuge - Google Patents
Kontinuierlich arbeitende VollmantelzentrifugeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B1/00—Centrifuges with rotary bowls provided with solid jackets for separating predominantly liquid mixtures with or without solid particles
- B04B1/20—Centrifuges with rotary bowls provided with solid jackets for separating predominantly liquid mixtures with or without solid particles discharging solid particles from the bowl by a conveying screw coaxial with the bowl axis and rotating relatively to the bowl
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- Centrifugal Separators (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine kontinuierlich arbeitende Vollmantelzentrifuge für Flüssigkeiten,
die schwer absetzbare Feststoffe enthalten.
Kontinuierlich arbeitende Vollmantelzentrifugen bestehen aus einer rotierenden Schleudertrommel, in
der eine mit anderer Geschwindigkeit rotierende Feststoffaustragsschnecke koaxial angeordnet ist.
Derartige Zentrifugen haben bei der Entwässerung von Schlämmen, deren Teilchen im kolloidalen Bereich
liegen, keinen guten Abscheidegrad. Dieser Umstand macht sich nachteilig bemerkbar bei Abwasseranlagen,
gleichgültig, ob es sich um Industrieoder um Kommunal-Abwasser handelt, denn das von
der Zentrifuge abgeschiedene Zentrifugat (flüssige Phase) muß an irgendeiner Stelle wieder in den
Kreislauf zurückgeführt werden. Der Klassiereffekt dieser Vollmantelzentrifugen im Bereich von Viooo mm
bewirkt dabei eine derartige Anreicherung von Feinststoffen, daß das Feststoffausbringen in relativ
kurzer Zeit sehr niedrige Werte annimmt — zum Beispiel unter 50% — und es deshalb notwendig
wird, die Maschine außer Betrieb zu nehmen. In einigen Fällen hat man sich dadurch geholfen, daß
man die Vollmantelzentrifuge nur stundenweise in Betrieb nimmt, um eine gewisse Menge an Feststoffen
aus dem Abwasser-Kreislauf herauszunehmen. Die während der Betriebsperiode zurückgeführten
Feinststoffe werden in der Stillstandszeit der Zentrifuge entweder chemisch oder biologisch ausgeflockt,
so daß auf diese Weise der Einfluß des Feinstkorns eliminiert wird.
Eine Verbesserung des Abscheidegrades von Vollmantelzentrifugen läßt sich auch durch eine stetige
Anwendung von Flockungsmitteln erreichen. Die Kosten für diese Flockungsmittel belasten aber die
an sich schon aufwendige Abwasserbehandlung beträchtlich. Es ist daher immer wieder versucht worden,
auf konstruktivem Wege den Abscheidegrad der Vollmantelzentrifugen zu verbessern. Man hat zum
Beispiel den sogenannten »Gegenstrom« von Feststoffen und Flüssigkeit innerhalb der Zentrifuge
durch einen »Gleichstrom« ersetzt. Im letzteren Fall wird also die Aufgabetrübe der Vollmantelzentrifuge
nicht im mittleren Bereich der Schleudertrommel aufgegeben, wobei dann die Feststoffe durch die
Schneckenwendeln in der einen Richtung und die Flüssigkeit in der anderen Richtung strömen, sondern
die Aufgabe erfolgt am Ende der Trommel, wobei dann die Flüssigkeit kurz vor Beginn des
konischen Trockendecks abgeschöpft wird (USA.-Patentschrift 1383 313). Die hierbei erzielbare Verbesserung
hinsichtlich des Feststoffausbringens ist jedoch nicht immer ausreichend.
Auf Grund theoretischer Überlegungen sind ferner die sogenannten »Langmantelmodelle« entstanden
mit einem Durchmesser-Längen-Verhältnis von 1: 3 bis 1:5. Mit diesen Konstruktionen will man ein
hohes Feststoffausbringen erzielen dadurch, daß man einerseits den Rotordurchmesser klein hält, um auf
Grund der gültigen Festigkeitsregel hohe Drehzahlen zu ermöglichen und damit eine hohe Fliehkraftbeschleunigung,
und daß man andererseits durch die Länge des Rotors eine große Klärfläche schafft. Es
hat sich erwiesen, daß diese Zentrifugen eine wesentlich höhere Durchsatzleistung haben, daß aber der
Klassiereffekt im Feinstkornbereich durch diese Konstruktion nicht unterbunden wird.
Eine andere konstruktive Maßnahme besteht darin, daß man die Strömung der Flüssigkeit nicht innerhalb
der Schneckenwendeln verlaufen läßt, sondern oberhalb der Schneckenwendeln in rein axialer Richtung.
Konstruktiv bedeutet dies, daß die Schneckenwendein eine geringe Höhe aufweisen, so daß die
Schnecke über einen Teil ihrer axialen Erstreckung vollständig in das Flüssigkeitsbad eintaucht (französische
Patentschrift 958 825). Obwohl bei dieser reinen Axialströmung die Strömungsgeschwindigkeit
ίο um ein Vielfaches kleiner ist als die Strömung zwischen
den Schneckenwendeln, reicht die Verweilzeit normalerweise nicht aus, um einen hohen Abscheidegrad
zu erzielen.
Die Erfindung geht von einer solchen Konstruktion aus. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, das Feststoffausbringen
zu verbessern. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in das Flüssigkeitsbad ein koaxial
zur Schnecke und zur Trommel für sich drehbar gelagerter, rotationssymmetrisch ausgebildeter Beschleunigungskörper
mit radialem Abstand von der Feststoffschnecke eintaucht. Dieser Beschleunigungskörper kann mit wesentlich höheren Drehzahlen betrieben
werden als die Schnecke und die Schleudertrommel. Er verleiht daher der Flüssigkeit im Inneren
der Trommel vom Bereich der Oberfläche ausgehend eine höhere Rotationsgeschwindigkeit, als sie bisher
durch Schnecke und Trommel allein erzielt werden konnte. Es können deshalb feinere Teilchen als bisher
zum Absetzen gebracht werden, so daß das Feststoffausbringen erhöht wird.
In besonders vorteilhafter Weise kann die Innenwandung des Beschleunigungskörpers als ein in an
sich bekannter Weise in Strömungsrichtung sich erweiternder Flüssigkeitszulaufkegel ausgebildet sein,
auf dem die in die Trommel einströmende Flüssigkeit bereits eine erhebliche Vorbeschleunigung erhält.
Zweckmäßig ist der Beschleunigungskörper fliegend in der Hohlachse des Zentrifugenmantels gelagert. Er
besitzt ferner vorteilhaft einen eigenen Drehantrieb, da eine Verbindung mit dem Drehantrieb der Schleudertrommel
oder der Schnecke über ein Getriebe zu einer zu niedrigen Begrenzung der Drehzahl führen
würde.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer kontinuierlich arbeitenden Vollmantelzentrifuge gemäß
der Erfindung in einem schematischen Längsschnitt dargestellt.
Die Zentrifuge besteht aus einer Vollmantelschleudertrommel 1, die von einem Gehäuse 2 umgekleidet
ist. Die Trommel weist einen zylindrischen Teil 1 α und einen konisch sich verjüngenden Teil 1 b
auf. Am Ende des konischen Teiles sind Feststoffaustragsöffnungen 3 vorgesehen, in der gegenüberliegenden
Stirnwand 4 Auslassöffnungen 5 für die geklärte Flüssigkeit. Die Wellen 6 und 7 der Trommel
sind außerhalb des Gehäuses 2 in Lagern 8 bzw. 9 drehbar gehalten.
Im Innern der Schleudertrommel 1 ist eine Feststoffaustragsschnecke
10 angeordnet, deren Form derjenigen der Trommel 1 etwa entspricht. Im konischen
Teil sind die Schneckenwindungen auf einer konisch verlaufenden Schneckentrommel 11 befestigt, während
sie im zylindrischen Teil frei gehalten oder, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist, durch Stäbe
od. dgl. versteift sind, so daß ein ungehindertes Absetzen der Feststoffe gewährleistet ist. Die Schneckentrommel
11 ist über eine Stirnscheibe 12 mit der Antriebswelle 13 der Schnecke verbunden, die ihrerseits
in der Hohlwelle 6 der Schleudertrommel drehbar gelagert ist. Die Höhe der Schneckenwindungen im
Verhältnis zum Flüssigkeitsüberlauf 5 ist so gewählt, daß die Windungen des zylindrischen Schneckenteiles
vollständig unterhalb des sich im Inneren der Trommel
einstellenden zylindrischen Flüssigkeitsspiegels 14 liegen.
Koaxial zur Trommel 1 und zur Feststoffaustragsschnecke
10 ist im Bereich des zylindrischen Trommelteiles ein Beschleunigungskörper 15 angeordnet,
der mit Hilfe der Welle 16 in der Hohlwelle 7 der Trommel 1 fliegend und für sich drehbar gelagert ist.
Der Außenmantel 17 des Beschleunigungskörpers ist rotationssymmetrisch, und zwar im Ausführungsbeispiel
zylindrisch, ausgebildet, er kann aber auch eine kegelige oder eine andere rotationssymmetrische
Form besitzen. Der Durchmesser dieses Teiles ist so gewählt, daß der Beschleunigungskörper in das
Flüssigkeitsbad eintaucht, jedoch einen freien radialen Abstand von der Feststoffaustragsschnecke 10 einhält,
so daß zwischen Schnecke 10 und Beschleunigungskörper ein ringförmiger Strömungskanal 18 für
die Flüssigkeit frei bleibt.
Durch die hohle Antriebswelle 16 ragt ein Flüssigkeitszulaufrohr
19 in das Innere des doppelwandigen Beschleunigungskörpers 15. Die Innenwandung 20
des Beschleunigungskörpers stellt einen Flüsigkeitszulaufkegel, der sich in der Strömungsrichtung der
zulaufenden Flüssigkeit erweitert, dar.
Während des Betriebes' rotiert die Schleudertrommel 1 mit einer Drehzahl nt im Uhrzeigersinn
vom Flüssigkeitszulauf aus gesehen, während die Feststoffaustragsschnecke 10 mit einer etwas geringeren
Drehzahl no im gleichen Drehsinn umläuft. Hierbei
ist die relative Drehzahl zwischen Trommel und Förderschnecke, von der Seite der Flüssigkeitsaufgabe
her betrachtet, entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtet. Der Beschleunigungskörper, der getrennt
angetrieben wird, läuft dagegen in der gleichen Drehrichtung wie die Schnecke und die Trommel um,
jedoch mit einer Drehzahl n», die höher ist als nt
und π». Die durch das Rohr 19 zugeführte Flüssigkeit
trifft auf den rotierenden Flüssigkeitszulaufkegel 20 auf und wird durch diesen bereits vorbeschleunigt.
Sie gelangt in das Flüssigkeitsbad und strömt im wesentlichen durch den ringförmigen Kanal 18 zum
Flüssigkeitsüberlauf 5. Auf diesem Wege wird sie durch den Beschleunigungskörper 15 weiter beschleunigt,
so daß sie zumindest im Bereich der Oberfläche mit einer höheren Geschwindigkeit rotiert als die
Feststoffaustragsschnecke 10 und die Trommel 1. Auf die in der Flüssigkeit enthaltenen feinen Feststoffe
wirken daher sehr große Zentrifugalkräfte ein, so daß auch sehr feine Teilchen nach außen in den
Bereich der Feststoffaustragsschnecke getrieben werden. Noch während des Absetzvorganges werden
diese Teilchen durch die Windungen der Förderschnecke zum Feststoffaustrag hin transportiert.
Während dieses Transportes können sich die Feststoffteilchen vollständig zum Trommelmantel absetzen.
Die von der Oberfläche des Trübebades schließlich abgezogene Flüssigkeit ist praktisch frei
von Feststoffen.
Von besonderem Vorteil ist der Beschleunigungskörper der Zentrifuge gemäß der Erfindung auch
beim Anfahren der Zentrifuge. Der Beschleuniger kann hierbei im Sinne einer Flüssigkeitskupplung
verwendet werden. Hierzu gibt man der Maschine zu Beginn des Startes zunächst Wasser auf. Ist der
Wasserspiegel im Inneren der Trommel bis zum Überlauf 5 gestiegen, läßt man zunächst den Motor
für den Beschleunigungskörper 15 anlaufen. Über die Flüssigkeitsreibung wird dann das gesamte System
in langsame Rotation versetzt, so daß man anschließend den Hauptmotor für die Zentrifuge einschalten
kann, ohne daß es zu unzulässigen Belastungsstößen kommt.
Claims (4)
1. Kontinuierlich arbeitende Vollmantelzentrifuge für Flüssigkeiten, die schwer absetzbare
Feststoffe enthalten, bestehend aus einer Schleudertrommel, in der eine mit anderer Geschwindigkeit
rotierende Feststoffaustragsschnecke koaxial angeordnet ist, die über einen Teil ihrer
axialen Erstreckung in das Flüssigkeitsbad eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß
in das Flüssigkeitsbad ein koaxial zur Schnecke (10) und zur Trommel (1) für sich drehbar gelagerter,
rotationssymmetrisch ausgebildeter Beschleunigungskörper (15) mit radialem freiem
Abstand von der Feststoffschnecke eintaucht.
2. Vollmantelzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung
(20) des Beschleunigungskörpers (15) als ein in an sich bekannter Weise in Strömungsrichtung
erweiternder Flüssigkeitszulaufkegel ausgebildet ist.
3. Vollmantelzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleunigungskörper
(15) fliegend in der Hohlachse der Schleudertrommel (1) gelagert ist.
4. Vollmantelzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleunigungskörper (15) mit einem Drehantrieb in Verbindung steht, der ihm eine
Rotationsgeschwindigkeit verleiht, die höher ist als die Rotationsgeschwindigkeit der Schleudertrommel
und der Feststoflaustragsschnecke.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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