DE1501374C - Vorrichtung und Verfahren zum Abkühlen von salzhaltigen Losungen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Abkühlen von salzhaltigen LosungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nebst Verfahren zum Abkühlen von salzhaltigen Lösungen im
Vakuum zur Auskristallisation des gelösten Salzes.
Bei solchen Vorrichtungen wird die Kühlwirkung durch die teilweise Wasserverdampfung unter Vakuum
erzielt, wobei die Leistung von der wirksamen Verdampfung und auch der Abführung des Wasserdampfes
stark abhängig ist. Derartige Vorrichtungen werden vorzugsweise in aufeinanderfolgenden Stufen
mit fallenden Kühltemperaturen ausgeführt.
Zur Verbesserung des Kühleffektes ist es bekannt, die in die einzelnen Stufen einzuführende, abzukühlende
Lösung unmittelbar nach ihrem Eintritt in die betreffende Kühlstufe sofort an die Flüssigkeitsoberfläche
zu bringen. Hierdurch soll jedes Laugenteilchen dem Vakuum, das in der betreffenden Stufe
herrscht, voll ausgesetzt werden, so daß auch eine dem Vakuum entsprechende Kühlung tatsächlich erreicht
wird. Durch Einleiten von Luft oder Gasen in die abzukühlende Lösung wird diese hochgehoben,
gegebenenfalls über den Flüssigkeitsspiegel des Apparates hinaus.
Es ist auch bekannt, Rieseleinbauten zur Verteilung über eine große Oberfläche vorzusehen. Die zurückfallende,
durch Verdampfung gekühlte Lösung wird anschließend nach unten geführt, wobei auch
hierzu und zur Verlängerung ihres Weges Führungswände zwischen ihrem Zu- und Ablauf angeordnet
sind.
Abhängig von der Verdampfung unter Vakuum haben die aufeinanderfolgenden Stufen Temperaturintervalle
mit entsprechenden Abkühlungstemperaturen. Bei diesen Abkühlungstemperaturen in den
einzelnen Stufen sind die Salzlösungen übersättigt und scheiden den entsprechenden Salzanteil durch
Auskristallisieren ab. Die Kristallbildung erfolgt bei den gegebenen Voraussetzungen jedoch vorzugsweise
in sehr feinkörniger Beschaffenheit. Solche Feinkornbildung ist unerwünscht, das sie einmal Schwierigkeiten
bei der Abtrennung aus der Lösung bereitet und andererseits zu Verkrustungen und Ansetzungen
Anlaß gibt.
Es ist-ferner bekannt, salzhaltige Lösungen im Vakuum
stufenweise in kleineren Temperaturintervallen, beispielsweise von 3 bis 5° C je Stufe, abzukühlen.
Man befindet sich dann im allgemeinen in der sogenannten metastabilen Zone der Übersättigung, in
welcher praktisch keine Keime für die Kristallbildung
an vorliegen. Es findet vielmehr eine Abscheidung durch
Anwachsen des Übersättigungsanteiles an die bereits in der Lösung vorhandenen Kristalle statt, so daß
grobkörnige Kristalle gezüchtet werden können.
Die in der Technik vorkommenden salzhaltigen
as Lösungen sind jedoch meistens verunreinigt und enthalten
kolloidale Substanzen, die eine vorzeitige Keimauslösung bewirken. Es tritt somit trotzdem
die unerwünschte Bildung von Feinsalz auf, so daß die bekannten Vorrichtungen und Verfahren in der
Praxis ungeeignet sind. Um die Feinkornbildung zu vermeiden, müßte man die Übersättigung der einzelnen
Stufen und die Temperaturintervalle zwischen zwei Stufen weitgehendst erniedrigen, zweckmäßig
auf einen Bereich von 0,5 bis I0C. In diesem Abkühlungsbereich
sind im allgemeinen die Verunreinigungen kaum wirksam, so daß durch nachträgliche
Auslösung dieser Übersättigung in Gegenwart von Kristallen gut ein grober Kristall erhalten werden
könnte. Diese kleineren Temperaturintervalle würden jedoch die für die Gesamtabkühlung erforderliche
Stufenzahl so weit erhöhen, daß diese Maßnahme praktisch keine Bedeutung hat.
Weiterhin erfordert die Abkühlung mit kleinerem Temperaturintervall eine größere Verdampfungsoberfläche,
damit die Dampfblasen bei diesem geringen Temperaturunterschied auch ausreichend entweichen
können, und ist daher aus diesem Grunde unerwünscht.
Erfindungsgemäß ist zur Vermeidung dieser Nachteile eine Vorrichtung zum Abkühlen von salzhaltigen
Lösungen im Vakuum, bestehend aus mehreren hintereinander geschalteten Kühlstufen mit Zuführung
der Lauge in die erste Stufe und Weiterleiten der Lauge in die jeweils nächste Stufe durch eine
Fördereinrichtung mittels Einleiten von Luft oder anderen Gasen zum Hochheben der Lauge über den
Flüssigkeitsspiegel der Stufe, in der Weise ausge-
. bildet, daß die Fördereinrichtung, zum Fördern der
Lauge jeweils in der aufnehmenden Stufe mit einem nach unten offenen Rohrstutzen versehen ist, in welchen
zentral die Zuführleitung für die Förderluft bzw. das Fördergas einmündet.
Das Temperaturgefälle von Stufe zu Stufe von 3 bis 5° C wird beibehalten und dementsprechend
auch die geringere Anzahl der Stufen bzw. der geringere Gesamtaufwand der Apparatur.
Durch Vermischung der einzuführenden Lösung von höherer Temperatur mit der Lösung aus der
3 4
Stufe selbst, deren Temperatur der der Kühltempe- Förderrohre seitlich in Richtung auf die Rieselbleche
ratur dieser Stufe entspricht, erhält die zugeführte abgebogen und verlängert.
Mischung eine Mischtemperatur zwischen derjenigen Das Leitblech 7, welches von oberhalb des Bodens
der zuzuführenden Lösung allein und der Kühltempe- der Kammer bis über den Flüssigkeitsspiegel ver-
ratur der Stufe selbst. 5 läuft, leitet die aus dem Verdampfraum anfallende
Zweckmäßig wird dabei das Mengenverhältnis der abgekühlte Flüssigkeit nach unten, so daß sie nicht
beiden Lösungen in der Weise geregelt, daß die unmittelbar durch das Uberlaufrohr 8 in die Förder-Mischung
eine Mischtemperatur von etwa 0,5 bis vorrichtung 11 der zweiten Stufe gelangen kann. Die
1° C oberhalb der Kühltemperatur der Stufe erhält. drosselbare Rohrleitung 9 dient einer gegebenenfalls
Durch die augenblicklich eintretende Vermischung io zusätzlichen Einführung von Luft oder anderen Ga-
der beiden Flüssigkeiten in der Fördereinrichtung sen, damit Salzablagerungen verhindert werden und
und die sich dabei einstellende Mischtemperatur wird auch genügend Kristalle in der Schwebe bleiben,
eine vorzeitige Keimbildung ausgeschaltet, da die Durch den Stutzen 10 wird der bei der Abkühlung
abzukühlende Lösung nur innerhalb des eingestellten unter Vakuum entstehende Wasserdampf abgeführt
Bereiches der Abkühlung beim Austritt aus der For- 15 bzw. abgesaugt und das erforderliche Vakuum auf-
dereinrichtung unterliegt. rechterhalten. Die folgenden Kammern der Stufen II
Nach einer Ausführungsform können an sich be- und III sind in entsprechender Weise mit Fördervor-
kannte Rieselbleche oberhalb des Flüssigkeitsspie- richtungen 11,19 mit unten offenen Rohrstutzen 111,
gels unter dem zweckmäßig abgebogenen und ver- 190 zur Aufnahme von Lösungen der betreffenden
längerten Austritt der Fördereinrichtung angeordnet 20 Stufe selbst, den Uberlaufrohren 8,18 zur Zuleitung
sein, so daß sich eine große Oberfläche für die auf- aus der jeweils vorhergehenden Stufe, Luftzuführlei-
tretende zugeführte Lösungsmischung zur Erhöhung tungen 12, 20, Rieselblechen 13,14 und 21, 22, Stut-
der Abkühlwirkung durch eine gute Ausdampfung zen 17, 25 für den Dampfabzug versehen,
ergibt. Das Leitblech 15 der Stufe II und die zusätzliche
An Hand der Zeichnung soll der Gegenstand der 25 Luftleitung 16 zeigen eine abgewandelte Anordnung,
Erfindung schematisch an einem Ausführungsbeispiel durch welche die Luft beiderseitig des Leitbleches 15
erläutert werden. unter Aufwärtsbewegung Wirbelung erzeugt und bei
In der schematischen Darstellung ist 1 ein mehr- ihrem weiteren Verlauf zum Rücklaufrohr 18 die
stufiger Vakuumkühlapparat, der in die Stufen I, II Abwärtsströmung der abgekühlten Lösung zu diesem
und III unterteilt ist, dargestellt. 30 Rücklaufrohr verstärkt.
Die Leitung 2 zur Einführung der abzukühlenden In der Kammer der Stufe III ist an Stelle des Leitsalzhaltigen
Lösung sitzt unten an der Förderein- bleches eine zusätzliche Umwälzvorrichtung 23 mit
richtung 3 mit unterem offenem Rohrstutzen 30. In der Luftleitung 24 vorgesehen, welche im gleichen
diesen Rohrstutzen 30 mündet zentral die drosselbare Sinne wirkt.
Rohrleitung 4 für die Luft. 35 Das Rücklaufrohr 26 zum Ableiten der abge-
Rohrleitung 4 für die Luft. 35 Das Rücklaufrohr 26 zum Ableiten der abge-
Die zugeführte Luft bewirkt eine intensive und kühlten Flüssigkeit aus dem Verdampfer ist zweckmomentane
Vermischung der durch die Zuleitung 2 mäßig mit einer zur Rückwand der Kammer gerichzugeführten
Lauge und der durch den Rohrstutzen 30 teten abgeschrägten Öffnung versehen, so daß die
aus dieser Stufe aufgenommenen Flüssigkeit und eine aufströmende Flüssigkeit näher zur Rückwand abFörderung
der Mischflüssigkeit weit über den Flüssig- 40 läuft.
keitsspiegel der Stufe hinaus. Zwischen dem Austritt Man erhält somit eine gesättigte Lösung, die ander
Mischflüssigkeit aus dem Förderrohr oberhalb schließend durch die Verdampfung im Vakuum an
des Flüssigkeitsspiegels und diesem sind Rieselein- der Oberfläche um 0,5 bis 1° C abgekühlt wird, so
bauten in Form von Rieselblechen 5 und 6 an- daß man denselben Effekt erreicht, den man sonst
geordnet. Zweckmäßig sind die oberen Enden der 45 nur mit 3 oder 5 Stufen erzielen würde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Abkühlen von salzhaltigen Lösungen im Vakuum, bestehend aus mehreren
hintereinandergeschalteten Kühlstufen mit Zuführung der Lauge in die erste Stufe und Weiterleiten
der Lauge in die jeweils nächste Stufe durch eine Fördereinrichtung mittels Einleiten von Luft
oder anderen Gasen zum Hochheben der Lauge über den Flüssigkeitsspiegel der Stufe, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
{3, 11,19) zum Fördern der Lauge jeweils in der aufnehmenden Stufe mit einem
nach unten offenen Rohrstutzen versehen ist, in welchen zentral die Zuführleitung (4,12, 20) für
die Förderluft bzw. das Fördergas einmündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter jedem, oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels liegenden Austrittsquerschnitt aus der Fördereinrichtung (3,11,19) an sich bekannte
Rieselbleche (5, 6; 13,14; 21, 22) angeordnet sind.
3. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die einer Stufe zugeführte Lösung und die dieser Menge aus der Stufe selbst zugemischte
Lösung in einem solchen Mengenverhältnis zueinander stehen, daß eine Mischtemperatur
von 0,5 bis 1 ° C oberhalb der Abkühlungstemperatur der aufnehmenden Stufe zustande kommt.
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DEE0030154 | 1965-09-24 | ||
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