DE1485628B1 - Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen BodenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden, bestehend aus einer Laufsohle und einer Fülisohle aus Filz od. dgl., wobei diese Sohlen durch einen sie umfassenden, rundum verlaufenden Randstreifen aus massivem Kunststoff mit dem Schaft verbunden sind, in einer üblichen Spritzgießform mit höhenverschieblichem Bodenstempel, geteiltem Seitenrahmen und einem Leisten.
- Es ist bekannt und üblich, an Schuhschäfte aus den verschiedensten Materialien, z. B. aus Leder, Gewebe, Kunststoff od. dgl., Sohlen in einer Spritzgießform, bestehend aus Bodenstempel, Seitenrahmen und Leisten zur Aufnahme des Schuhschaftes anzuspritzen. Die Sohle kann hierbei bekannterweise auch mehrschichtig ausgebildet sein. Es ist weiterhin bekannt, an Schuhschäfte Sohlen aus aufgeschäumtem elastischem Werkstoff, sogenannte Porosohlen, anzuformen. Bei der Anformung derartiger Porosohlen wird zur Herstellung einer ausreichend haltbaren Verbindung zwischen Sohle und Schaft sowie zur Erzielung einer abriebfesten Laufschicht vor und nach dem Aufblähen des Materials Druck auf das Sohlenmaterial durch den Bodenstempel ausgeübt.
- Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von spezifisch leichten Gummisohlen (deutsche Auslegeschrift 1 116 891) bei gleichzeitiger Anvulkanisation an den Schuhschaft bekannt, bei dem in Abhängigkeit von der verwendeten Gummimischung zunächst für eine bestimmte Zeit in der Preßform eine Teilvulkanisation unter Druck vorgenommen wird und hierauf sodann unter Beibehaltung der äußeren Sohlenform eine weitgehende Druckentlastung der im Vulkanisationsvorgang befindlichen Gummimasse zur Porenbildung und die endgültige Ausvulkanisation erfolgt. Dieses Verfahren soll sich dabei nicht nur auf Anvulkanisieren von Gummi, sondern ebenso auf ein Schuhwerk mit Sohlen aus aufschäumbaren Stoffen, insbesondere auf Polyurethanbasis, beziehen. Der Nachteil dieses Verfahrens, insbesondere für Kunststoffmaterial, besteht darin, daß die so hergestellten Sohlen am Schuhwerk keine genügende Festigkeit aufweisen, da Schuhwerke mit Porosohlen insbesondere gegen Stöße am Sohlenrand empfindlich sind, so daß leicht die Gefahr besteht, daß Teile der verhältnismäßig weichen Porosohle herausgerissen werden; zum anderen nimmt der gesamte Herstellungsprozeß zuviel Zeit in Anspruch.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das eine besondere Festigkeit der Sohlen aus Kunststoff garantiert, das insbesondere einen festen Verband von Randstreifen und Sohle gewährleistet und mit Hilfe dessen Schuhwerk in einfacher Art und Weise und innerhalb kürzester Zeit hergestellt werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der aufgeleistete Schuhschaft mit eingenähter Brandsohle und unter dieser angebrachter Füllsohle in bekannter Weise auf den Rahmen der Spritzgießform aufgesetzt, alsdann - in einer ersten Spritzstufe - der massive Randstreifen bei bis zur Unterseite der Füllsohle hochgefahrenem Bodenstempel eingespritzt, der Bodenstempel sodann in eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Laufsohlenmischung geeignete Stellung gebracht, die verschäumbare Laufsohlenmischung - in einer zweiten Spritzstufe - zur Ausbildung der Laufsohle eingespritzt und schließlich der Bodenstempel in an sich bekannter Weise in die der Endstärke des Schuhbodens entsprechende Stellung unter gleichzeitigem Aufschäumen der eingespritzten Sohlenmischung abgesenkt und in dieser Stellung bis zur Verfestigung des Laufsohlenwerkstoffs belassen wird.
- Gemäß einer wichtigen Alternative der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der aufgeleistete Schuhschaft mit eingenähter Brandsohle und unter dieser angebrachter Füllsohle in bekannter Weise auf den Seitenrahmen der Spritzgießform aufgesetzt, alsdann - in einer ersten Spritzstufe - der massive Randstreifen bei bis zur Unterseite der Füllsohle hochgefahrenem Bodenstempel eingespritzt, der Bodenstempel sodann in eine der Endstärke des Schuhbodens entsprechende Stellung abgesenkt und in dieser Stellung des Bodenstempels - in der zweiten Spritzstufe - eine vorgeschäumte Laufsohlenmischung auf Kunststoffbasis in die Form eingespritzt wird.
- Mit Hilfe dieser Verfahren, insbesondere nach der voranstehenden Variante, ist es in technisch überraschender Weise möglich, ein Schuhwerk mit Kunststoffsohlen in sehr kurzer Zeit und auf äußerst rationelle Weise herzustellen, wobei die Sohlen in Verbund mit dem Schaft und dem Randstreifen auch eine hohe Festigkeit aufweisen.
- Weitere Einzelheiten werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert.
- Fig. 1 bis 3 zeigen verschiedene Stufen des Verfahrens.
- Das erfindungsgemäße Verfahren, das mit einer im Prinzip bekannten Spritzgießform durchgeführt wird, die aus einem höhenverschieblichen Bodenstempel 10, einem auf den Bodenstempel 10 absenkbaren Leisten 11 mit aufgezogenem Schaft und einem horizontal beweglichen, vorzugsweise zweigeteilten Rahmenl3 besteht, wird in den Fig. 1 bis 3 an Hand eines Schuhwerks beschrieben, das einen Schuhschaft 12, z. B. aus Leder, eine mit dem Schaft durch eine Steppnaht 14 verbundene Brandsohle 15, eine Zwischensohle 16 aus Filz od. dgl. und eine Laufsohle 17 aus aufgeschäumtem elastischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, aufweist.
- Die gesamte Sohle ist durch einen rings um den Schuh herumlaufenden Randstreifen 18 eingefaßt, der aus nicht aufgeschäumtem, homogenem, elastischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht. Dieser Randstreifen gibt dem Schuh, insbesondere der Sohle, im äußeren, besonders gefährdeten Bereich eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen, außerdem ein entsprechendes Aussehen.
- Die Zwischensohle 16 aus Filz od. dgl. ist zweckmäßigerweise so dimensioniert, daß sie im Bereich der Brandsohle liegt, damit die Steppnaht 14 in dem angespritzten Randstreifen 18 eingebettet ist. Dieser Randstreifen 18 ist dabei verhältnismäßig weit an den Schuhschaft 12 hochgeführt, um eine möglichst große und damit haltbare Verbindungsfläche zu ergeben. Im Rahmen 13 der Form ist eine ringsherum laufende Ausnehmung 19 vorgesehen, die zur Aufnahme eines Teils des einzuspritzenden Randstreifens 18 dient.
- Es wird nun folgendermaßen verfahren: Der aufgeleistete Schuhschaft 12 mit eingenähter Brandsohle 15 und unter dieser angebrachter Füllsohle 16 wird, wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, auf den Rahmen 13 der Spritzgießform aufgesetzt, in der Art, daß der Rahmen 13 dichtend an dem Schuhschaft 12 anliegt. Sodann wird in einer ersten Spritzstufe über einen nicht gezeigten Einspritzkanal im Rahmen 13 der massive Randstreifen 18, nachdem der Bodenstempel 10 hochgefahren wurde, eingespritzt.
- Nach ausreichender Verfestigung des Randstreifens 18 wird der Bodenstempel 10 sodann in eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Laufsohlenmischung geeignete Stellung gebracht und danach die verschäumbare Laufsohlenmischung über einen zweiten im Rahmen vorgesehenen Einspritzkanal und über einen mit diesem Einspritzkanal fluchtenden Einspritzkanal 20 mit an der Oberfläche des Bodenstempels 10 mündender Verzweigung 21 zur Ausbildung der Laufsohle 17 eingespritzt. Der Bodenstempel bleibt eine Weile in dieser Stellung, damit sich an der Unterseite der Laufsohle 17 eine feste, abriebsichere Schicht 22 ausbilden kann.
- Anschließend wird der Bodenstempel unter Aufschäumung des Werkstoffs gemäß F i g. 3 abgesenkt, die der endgültigen Stärke der Sohle entspricht. In dieser Stellung verbleibt der Bodenstempel bis zur Verfestigung des Materials der Laufsohle 17. Nach einem weiteren, eleganten und zeitsparenden Vorschlag der Erfindung kann das Schuhwerk auch in der Weise hergestellt werden. daß nach dem Ausbilden des Randstreifens 18 der Bodenstempel 10 sofort in die Stellung gemäß Fig. 3 abgesenkt wird, wobei dann aber bereits aufgeschäumter Werkstoff in die Form eingespritzt wird. Dieses vorangehende Aufschäumen erfolgt in dem Spritzaggregat.
- An Stelle der einzulegenden Zwischensohle 16 aus Filz od. dgl. kann auch bei etwa gleicher Stellung des Bodenstempels 10 (F i g. 1) eine durchgehende Zwischensohle aus dem Material des Randstreifens 18 zusammen mit diesem gespritzt werden.
- Das Schuhwerk nach der Erfindung hat das Aussehen des Schuhwerks mit üblicher Kunststoffsohle, jedoch die vorteilhaften Eigenschaften eines Schuhwerks mit Laufsohle aus aufgeschäumtem Werkstoff, was sich insbesondere in einem geringeren Eigengewicht auswirkt.
- Vorteilhafterweise wird das Verfahren nach der Erfindung so durchgeführt. daß beim fertigen Schuhwerk (Fig. 3) die aus geschäumtem Werkstoff bestehende Laufsohle 17 etwas über den unteren Rand des Randstreifens 18 hinausragt, so daß dieser praktisch gegenüber der Lauffläche der Sohle 17 zurückgesetzt ist.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden, bestehend aus einer Laufsohle und einer Füllsohle aus Filz od. dgl., wobei diese Sohlen durch einen sie umfassenden, rundum verlaufenden Randstreifen aus massivem Kunststoff mit dem Schaft verbunden sind, in einer üblichen Spritzgießform mit höhenverschieblichem Bodenstempel, geteiltem Seitenrahmen und einem Leisten, d a -durch gekennzeichnet, daß der aufgeleistete Schuhschaft (11, 12) mit eingenähter Brandsohle (15) und unter dieser angebrachter Füllsohle (16) in bekannter Weise auf den Rahmen (13) der Spritzgießform aufgesetzt, alsdann - in einer ersten Spritzstufe - der massive Randstreifen (18) bei bis zur Unterseite der Füllsohle (16) hochgefahrenem Bodenstempel(lO) eingespritzt, der Bodenstempel (10) sodann in eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Laufsohlenmischung geeignete Stellung gebracht, die verschäumbare Laufsohlenmischung - in einer zweiten Spritzstufe - zur Ausbildung der Laufsohle (17) eingespritzt und schließlich der Bodenstempel (10) in an sich bekannter Weise in die der Endstärke des Schuhbodens (16.17, 18) entsprechende Stellung unter gleichzeitigem Aufschäumen der eingespritzten Sohlenmischung abgesenkt und in dieser Stellung bis zur Verfestigung des Laufsohlenwerkstoffs belassen wird.
- 2. Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden, bestehend aus einer Laufsohle und einer Füllsohle aus Filz od. dgl. wobei diese Sohlen durch einen sie umfassenden. rundum verlaufenden Randstreifen aus massivem Kunststoff mit dem Schaft verbunden sind. in einer üblichen Spritzgießform mit höhenverschieblichem Bodenstempel, geteiltem Seitenrahmen und einem Leisten, dadurch gekennzeichnet. daß der aufgeleistete Schuhschaft (11. 12) mit eingenähter Brandsohle (15) und unter dieser angebrachter Füllsohle (16) in bekannter Weise auf den Seitenrahmen (13) der Spritzgießform aufgesetzt alsdann - in einer ersten Spntzstufe - der massive Randstreifen (18) bei bis zur Unterseite der Füllsohle (16) hochgefahrenem Bodenstempel (10) eingespritzt, der Bodenstempel (10) sodann in eine der Endstärke des Schuhbodens (16, 17, 18) entsprechende Stellung abgesenkt und in dieser Stellung des Bodenstempels (10) - in der zweiten Spritzstufe - eine vorgeschäumte Laufsohlenmischung auf Kunststoffbasis in die Form eingespritzt wird.
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