DE1479605A1

DE1479605A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von marmorierten Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen,insbesondere von Fussbodenbelaegen

Info

Publication number: DE1479605A1
Application number: DE19651479605
Authority: DE
Inventors: Erhard Austen; Falko Baumgaertel
Original assignee: PEGULAN WERKE AG
Current assignee: PEGULAN WERKE AG
Priority date: 1965-12-28
Filing date: 1965-12-28
Publication date: 1969-05-14
Also published as: DE1479605B2

Description

"Verfahren und VorrichtLhM zt"i'S'Cvon marmorierten Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere von Fußbodenbelägen" Marmorierte Bahnen und Platten, wie sie insbesondere als Bodenbelag und zu ähnlichen Zwecken verwendet werden, können nach verschiedenen bekannten Kalandrierverfahren hergestellt werden. In der Regel läßt man dabei das Marmorierungsmaterial in Form von Granulat oder dünner Folie mit dem Grundmaterial in den Kalander zulaufen. Dabei entsteht jedoch eine längsorientierte Marmorierung, die nicht in allen Fällen erwünscht ist. Nach einem bekannten Verfahren werden daher z.B. Bahnen mit Streifenmarmorierung aufgeteilt und die Teilstücke nach Drehung um 90 Grad einer zweiten Kalandrierung unterworfen. Eine derartige Arbeitsweise ist jedoch umständlich.
Hinzu kommt, daß-auf den bisher bekannten Kalandern nur Bahnen bis etwa 0,$ mm Stärke gezogen werden können, so daß in der Regel zur Herstellung von Bodenbelägen die einzeln gezogenen Bahnen in einer besonderen Vorrichtung nach erneuter Erhitzung miteinander verschweißt oder in einer der Kalanderanlage nachgeschalteten Doubliereinrichtung miteinander vereinigt werden müssen.
Schließlich sind zum doppelseitigen Belegen von Geweben und Doublieren von Folien Vierwalzenkalander bekannt, bei welchen die Gewebe im mittleren Walzenspalt mit dem den äußeren Walzenspalten zugeführten Beschickungsmaterial belegt werden.
Die Erfindung zielt darauf ab, die Herstellung von marmorierten Bahnen aus Kunststoffen, insbesondere von Fußbodenbelägen, bis zu 1,6 mm Stärke mit Hilfe eines Mehrwalzenkalanders in einem Arbeitsgang ohne vorgeschaltete Einrichtungen zur Fertigung von Marmorierungsgranulat oder --Folie und ohne nachgeschaltete Einrichtungen zur Doublierung oder Verschweißung von Einzelbahnen zu ermöglichen. Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß verschieden eingefärbte Kunststoffmischungen dem oberen und unteren Einzugsspalt eines Sechswalzenkalanders zugeführt, danach je einen weiteren Walzenspalt unter Wulstbildung durchlaufen und die verschiedenfarbigen Bahnen durch die Stauung im Walzenspalt der mittleren Kalanderwalzeri miteinander vermischt und als marmorierte fertige Bahn abgezogen werden. Da hierbei das Beschickungsmaterial jeweils drei Walzenspalte unter Wulstbildung durchläuft, die Vermischung der verschiedenfarbigen Bahnen aber erst im dritten Walzenspalt erfolgt, liefert das Verfahren homogene, in ihrer Stärke gleichmäßige und maßhaltige Bahnen mit kurzer, wolkiger Marmorierung, wobei die Gefahr von Lufteinschlüssen auf ein Minimum zurückgedrängt ist. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist darin zu sehen, daß hohe Temperaturen gefahren werden können, so daß Polyvinylchlorid mit hohem K-Wert eingesetzt werden kann, wodurch die mechanischen Eigenschaften des Belages verbessert werden. Außerdem ist -falls erforderlich - auch ein hoher Füllstoffgehalt möglich. Schließlich können bei dem reinen Kalandrierverfahren auch vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten gefahren werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann es zweckmäßig sein, die Einzugsspalte des Sechswalzenkalander:.: von einer Seite des Kalanders zu beschicken und die fertige Bahn nach der anderen Seite abzuziehen, so daß Speiseaggregate und Abzugsvorrichtung säuberlich getrennt sind.
Falls in der marmorierten Bahn eine oder zwei weitere Farben erwünscht sind, kann einem oder beiden Einzugsspalten des Sechswalzenkalanders zusätzlich zur Grundmischung entsprechend gefärbtes Granulat zugeführt werden. Dabei muß allerdings eine gewisse Längsorientierung dieser Zusätze in der marmorierten Bahn in Kauf genommen werden.
Zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens kann erfin. dungsgemäß mit beSOnderem Vorteil ein Sechswalzenkalander mit vier vertikal angeordneten Walzen dienen, wobei der obersten und untersten Walze je eine weitere Walze in entgegengesetzter Richtung horizontal vorgelagert ist.
Der Seehswalzenkal4nder bietet darüber hinaus noch weitere vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten. So kann beispielsweise ein marmoriertes Fußbodenoberteil mit einem Fußbodenunterteil doubliert oder ein bedrucktes Zwischenteil, z.B, eine Kunststoff-oder Papierfolie oder ein Stoffvlies, mit einem transparenten Oberteil und einem Unterteil kaschiert werden, indem der Wal. zenspalt zwischen den mittleren Walzen auf die Gesamtstärke der zulaufenden Bahnen eingestellt wird. Im Gegensatz zu den bekannten Kalandrierverfahren können hierbei die Bahnen in den benötigten Stärken auf dem Kalander in einem einzigen Arbeitsgang gezogen und doubliert bzw. kaschiert werden.
Die Fertigungsgeschwindigkeit des Sechswalzenkalanders liegt bei der Herstellung von marmorierten Belägen bei etwa 10 .» 15 m/min und beim Doublieren bei etwa 15 - 25 m/min.
Damit ist gegenüber allen vergleichbaren Verfahren eine größere Wirtschaftlichkeit gewährleistet.
Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels eines Kalanders näher erläutert.
In der Zeichnung sind mit 1 -. 6 die einzelnen Walzen des Seehswalzenkalanders gemäß der Erfindung bezeichnet. Die Umlauf.. richtung der Walzen ist durch Pfeile angedeutet. Die Walzen 1 und 6 sind den Walzen 2 bzw. 5 horizontal in entgegengesetzter Richtung vorgelagert.
Die in üblicher Weise hergestellten, verschieden eingefärbten Kunststoffmischungen werden über die mit 7 und 8 angedeuteten Transportbänder den Einzugsspalten 9 und 10 des Kalanders zuge. führt. Die Mischungen durchlaufen danach unter Wulstbildung je einen weiteren Walzenspalt 1l bzw. 12 und werden dann durch die Stauung im Walzenspalt 13 der Walzen 3 und 4 in gleichbleibender Regelmäßigkeit gemischt. Die marmorierte fertige Bahn 14 wird in PfeilriehXij# der üblichen Weise abgezogen.

Claims

Patentansprüche l# Verfahren zur Herstellung von marmorierten Bahnen aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere von Fußbodenbelägen, auf einem Mehrwalzenkalander, dadurch gekennzeichnet, daß verschieden eingefärbte Kunststoffmischungen dem oberen und unteren Einzugsspalt (9,10) eines Sechswalzenkalanders (1-6) zugeführt, danach je einen weiteren Walzenspalt (11,12) unter Wulstbildung durchlaufen und die verschiedenfarbigen Bahnen durch die Stauung im Walzenspalt (13) der Walzen(3,4) miteinander vermischt und als marmorierte, fertige Bahn (14) abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Einzugsspalte(9,10) des Seehswalzenkalanders (1-6) von einer Seite des Kalanders (1-6) beschickt, und die marmorierte Bahn (14) nach der anderen Seite des Kalanders (1-6) abgezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einem oder beiden Einzugsspalten (9,10) des Seehswalzenkalanders (1-6) zusätzlich zur Grundmischung anders-. farbiges Granulat zugeführt wird. Sechswalzenkalander, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach den vorhergehenden Patentansprüchen, gekennzeichnet durch vier vertikal angeordnete Walzen (2.,3.,4"5), dessen oberster Walze (2) eine Walze (1) und dessen unterster Walze (5) eine Walze (6) in entgegengesetzter Richtung horizontal vorgelagert ist.