DE1235590B - Verfahren zur Herstellung von kationaktiven Wachsen - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 c - 25/01
Nummer: 1 235 590
Aktenzeichen: F 353S4 IV d/39 c
Anmeldetag: 18. November 1961
Auslegetag: 2. März 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von kationaktiven Wachsen, das dadurch
gekennzeichnet ist. daß man oxydierte Polyäthylenwachse mit aliphatischen Polyaminen mit mindestens
zwei A'minogruppen, von denen mindestens eine
primär oder sekundär sein muß. und bzw. oder tertiären, mindestens eine Hydroxylgruppe enthaltenden
Aminen bei Temperaturen über 100" C in basische Amide und bzw. oder basische Ester überfuhrt und
gegebenenfalls die erhaltenen Produkte in Emulsionsform quaterniert.
Die o\>dicrten Polyäthylenwachse werden aus
Pol>äthylenwachsen nach bekannten Verfahren, z. B.
durch katal> tische Oxydation mit Luft, hergestellt.
Derartige Polyäthylenwachse, aus denen die oxydierten Polyäthvlenkachse hergestellt werden, kann
man durch Polymerisation nach den bekannten Niederdruck- oder Hochdruckverfahren erhalten. Dabei
fallen praktisch um erzweigte Polyäthylenwachse nach dem Niederdruckverfahren und mehr oder
weniger verzweigte Pol} äthylenwachse nach dem Hochdruckverfahren bei einigen ICO Atmosphären
Druck und bei 100 bis 2500C an, wobei mit steigenden Temperaturen höher verzweigte Polyäthylenwachse
erhalten werden. Auch können diese in Gegenwart von kettenübertragenden Stoffen, Wasserstoff oder
Isopropanol hergestellt worden sein. Ferner sind Polyäthylenwachse,
die in bekannter Weise durch thermischen Abbau hochmolekularer verzweigter und unverzweigter
Polyäthylene, erhalten werden können, geeignete Ausgangsprodukte für die Oxydation. Die
PoKäthylenwachse haben im allgemeinen ein j^ahlenmittel-Molekulargewicht
von 500 bis 10 000, vorzugsweise "TÖÖÖ~"bis 5CÖÖ, wobei besonders diejenigen mit
1500 bis 3000 interessant sind. Sie besitzen eine Schmelzviskosität bei 1200C von 20 bis 20 000 cSt,
vorzugsweise 100 bis 5000. Sie können überwiegend geradkettig oder überwiegend verzweigt sein, wobei
hier alle Übergänge möglich sind. Die überwiegend geradkettigen Polyäthylenwachse haben eine Dichte
von etwa 0.935 bis 0.96 g'cm3 und einen Schmelzpunkt
von 115 bis 130"C; die überwiegend verzweigten Polväthvlenwachse haben eine Dichte von etwa 0,905
bis 0,925 2 cm3 und einen Schmelzpunkt von 100 bis 11O = C.
Als Aminkomponenten für die Umsetzung der oxydierten Polyäthylenwachse zu basischen Amiden
kommen aliphatische Polyamine mit mindestens zwei Aminogruppen, von denen mindestens eine primär
oder sekundär sein muß, in Frage, z. B. Äthylendiamin,
Diäthylentriamin, Dipropylentriamin, Hexamethylendiamin, Piperazin, ferner durch bisfunktio-Verfahren
zur Herstellung
von kationaktiven Wachsen
von kationaktiven Wachsen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Herbert Ramloch, Kelkheim-Hornau:
Dr. Ludwig Orthner, Frankfurt "M.;
Dr. Karl Horst, Ilofhcim (Taunus)
Dr. Herbert Ramloch, Kelkheim-Hornau:
Dr. Ludwig Orthner, Frankfurt "M.;
Dr. Karl Horst, Ilofhcim (Taunus)
nolle Brückengliedcr verknüpfte Polyamine, ζ. Β.
basische Diamine aus 2 Mol Diamin und 1 Mol Dicarbonsäure, wobei diese Verbindungen für sich
hergestellt werden können, oder erst während der Amidierung durch Zugabe der bisfunktionellen Brükkenglieder
zu dem Reaktionsgemisch aus oxydiertem Polyäthylenwachs und dem entsprechenden Polyamin
entstehen.
Als Hydroxylgruppen enthaltende tertiäre Amine kommen z. B. in Frage: Trialkanolamine, wie Triäthanol-
und Tripropanolamin. oder Monoalkyl-dialkanolamine oder Dialkyl-monoalkanolamine, wie z. B. Dimethyl-äthanolamin.
Auch Verätherungsprodukte derartiger Hydroxylgruppen enthaltender tertiärer Amine.
die man in bekannter Weise durch Erhitzen mit Oxalsäure oder Ameisensäure auf 150 bis 200CC erhält,
können verwendet werden, vorausgesetzt, daß bei der Verätherungsreaktion basische Äther entstehen,
die noch wenigstens eine freie Hydroxylgruppe besitzen: dies ist z. B. der Fall bei der Verätherung von
2 Mol Triäthanolamin mit 1 Mol Oxalsäure. Man kann diese basischen Äther für sich herstellen oder aber
man setzt vorteilhafterweise zu dem Reaktionsgemi^ch
z. B. aus 1 Säureäquivalent oxydiertem Polyäthylenwachs und 2 Mol Triäthanolamin 1 Mol Oxalsäure zu.
so daß der Äther aus 2 Mol Triäthanolamin erst während der Veresterungsreaktion entsteht.
Die Umsetzung der oxydierten Polväthylenwachse
mit den genannten Aminen unter Bildung basischer Amide bzw. Ester erfolgt bei TemperiiTiirep iibcr
IQO0C, wobei bei Verwendung der Hydroxylgruppen
enthaltenden tertiären Amine vorzugsweise Temperaturen von 150 bis 2000C angewendet werden
Vorzugsweise werden verzweigte oder unver/weigte
oxydierte Polyäthylenwachse mit einer Säurezahl von 10 bis 60 verwendet. Man schmilzt sie und setzt dann
709 517 539
der Schmelze bei möglichst niedriger Temperatur das entsprechende Polyamin bzw. Hydroxylgruppen enthaltende
tertiäre Amin. gegebenenfalls im Überschuß, und erhitzt auf d'e über 1000C liegende günstigste
Amidierungs- bzw. Veresterungstemperatur und hält so lange diese Temperatur, bis die Säurezahl des
Reaktionsgemisches den gewünschten Wert erreicht hat. beispielsweise 0,5 bis 3. Um möglichst helle
Produkte zu gewinnen, empfiehlt es sich, die Amidierungs- bzw. Veresterungsreaktion in einer Inertgasatmosphäre,
beispielsweise Stickstoff, auszuführen.
Die entstandenen basischen Amide oder Ester können in der Schmelze mit einem neutralen od_er_
kationaktiven Emulgator versetzt und dann unter Rühren mit heißem Wasser in eine Emulsion übergeführt
werden. Als Emulgatoren erweisen sich dabei oxäthylierte Fettsäurederivate besonders günstig. z.B.
Kondensationsprodukte von Stearinsäure mit 15 bis 20 Mol Äthylenoxyd. Derartige kationaktive Wachsemulsionen
sind gute Weichmacher für Textilien-. Die weichmachenden Eigenschaften der aus oxydierten
Polyäthylenwachsen erhaltenen basischen Ester oder basischen Amide lassen sich in einfacher Weise
durch Quaternieren verbessern. Die Quaternierung erfolgt in emulgierter Form, z.B. bei etwa 600C mit
Dimeth} !sulfat unter Aufrechterhaltung eines pH-Wertes
von etwa 8 bis 9 mit Hilfe von Natronlauge. Die weichmachenden Eigenschaften für Textilien der
so hergestellten quaternierten stickstoffhaltigen Polyäthylenwachsemulsionen sind nichtquaternierten Polyäthylenwachsemulsionen
deutlich überlegen.
a) 224 g eines oxydierten verzweigten Polyäthylenwachses
mit der Säurezahl 25, das durch Oxydation eines verzweigten Polyäthylenwachses von Zahlenmittel-Molekulargewicht
2000 bis 2500, der Viskosität der ■ Schmelze bei 120'C von 1500 bis 200OcSt und der
Dichte 0,91 bis 0,92 g/cm3 erhalten worden ist, wird in Stickstoffatmosphäre bei 120 bis 14O0C geschmolzen,
auf etwa 100cC abkühlen gelassen und mit 15,5 g Diäthvlentriamin
versetzt. Unter Rühren und Einleiten von Stickstoff wird das Reaktionsgemisch auf 18O0C
geheizt und 3 Stunden bei 1800C nachgerührt. Das so erhaltene Wachs hat eine Säurezahl von 1,02.
b) Zur Quaternierung werden 90 g des Reaktionsproduktes von Beispiel 1, a) mit 18 g eines Emulgators,
der im wesentlichen aus mit etwa 18 Mol Äthylenoxyd äthoxylierter Stearinsäure besteht, bei
etwa 150 bis 1600C zusammengeschmolzen und anschließend
mit 230 cm3 Wasser bei Temperaturen, die nicht unter 90cC abfallen sollen, unter Rühren
emulgiert. Die Emulsion wird unter weiterem Rühren auf 65°C abkühlen gelassen und bei 60 bis 65°C mit
48 g Dimethylsulfat und etwa 150 cm3 2n-Natron-Iauge unter Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von
8 bis 8,5 quaterniert. Die erhaltene, praktisch farblose Emulsion ist beständig und mit Wasser in jedem
Verhältnis mischbar.
224 g des im Beispiel 1, a) genannten oxydierten
Polyäthylenwachses werden mit 16 g Äthylendiaminhydrat in der im Beispiel 1, a) beschriebenen Weise
amidiert. Die Reaktionszeit bei 180°C beträgt 2 Stunden. Das so erhaltene Wachs hat eine Säurezahl
von 1,44 und läßt sich in der im Beispiel 1 unter b) beschriebenen Weise in Emulsionsform quaternieren.
B e i s ρ i e 1 3
a) 190 g eines oxydierten Polyäthylenwachses mit der Säurezahl 59, das aus dem gleichen, im Beispiel
1, a) genannten Ausgangsmaterial durch Oxydation gewonnen worden ist, wird in Stickstoffatmosphäre
geschmolzen, auf 100r C gekühlt und die Schmelze
mit 23,5 g Äthylendiaminhydrat versetzt. Unter Rühren wird auf 180cC aufgeheizt und 3 Stunden
bei dieser Temperatur nachgerührt. Das so erhaltene Wachs hat eine Säurezahl von 2.78 und läßt sich in
der oben angegebenen Weise in Emulsionsform quaternieren.
b) Führt man die Amidierung statt bei ISO'C in
3 Stunden bei 135 bis 140cC innerhalb von 9 Stunden
durch, so besitzt das Reaktionsprodukt einer Säurezahl von 3,9. Es kann in gleicher Weise in Emuisionsform
quaterniert werden.
190 g des im Beispiel 3, a) genannten oxydierten Polyäthylenwachses werden, wie im Beispiel 3, a)
beschrieben, mit 31 g Diäthylentriamin amidiert. Das so erhaltene Wachs hat eine Säurezahl von 2,0
und kann in der oben angegebenen Art in Emulsionsform quaterniert werden.
95 g eines oxydierten unverzweigten Polyäthylenwachses mit der Säurezahl 59, das durch Oxydation
eines unverzweigten Polyäthylsnwachses von Zahlenmittel-Molekulargewicht
1500 bis 2000, der Viskosität der Schmelze bei 1403C von 20 bis 40OcSt und der
Dichte etwa 0,95 erhalten worden ist. werden in Stickstoffatmosphäre geschmolzen, auf 120'C abkühlen
gelassen und mit 15.5 g Diäthylentriamin versetzt. Unter Rühren wird das Reaktionsgemisch auf
1800C geheizt und 2 Stunden bei 1803C nachgerührt.
Das so erhaltene Wachs hat eine Säurezahl von 2,8. Es kann analog der im Beispiel 1. b) beschriebenen
Weise in Emulsionsform quaterniert werden.
224 g des im Beispiel 1, a) angegebenen oxydierten Pclyäthylenwachses werden in Stickstoffatmosphäre
geschmolzen, auf 95° C abgekühlt und zu der Schmelze 22,5 g Triäthanolamin gegeben. Unter Rühren wird
auf 180'C geheizt und 3 Stunden bei ISO0C nachgerührt.
Das so erhaltene Veresterungsprodukt hat eine Säurezahl von 1,6 und läßt sich analog Beispiel
1, b) in Emulsionsform quaternieren.
90 g des im Beispiel 1, a) beschriebenen oxydierten Polyäthylenwachses werden in Stickstoffatmosphüre
geschmolzen, auf 95"C abgekühlt und die Schmelze mit 30 g Triethanolamin und 12,5 g kristallisierter
Oxalsäure versetzt, das ganze unter Rühren auf 160rC geheizt, 2 Stunden bei 160rC nachgerührt, dann auf
180° C geheizt und weitere 2 Stunden bei ISO'C
nachgerührt. Das erhaltene Reaktionsprodukt hat
Claims (1)
- 5 6eine Säurezahl von 1,1. Es kann in gleicher Weise, phatischen Polyaminen mit mindestens zwei Amino-wie im Beispiel 1, b) beschrieben, in Emulsionsform gruppen, von denen mindestens eine primär oderquaterniert werden. sekundär sein muß, und bzw. oder tertiären,Patentansoruch · mindestens eine Hydroxylgruppe enthaltenden" 5 Aminen bei Temperaturen über 1000C in basischeVerfahren zur Herstellung von kationaktiven Amide und bzw. oder basische Ester überfuhrtWachsen, dadurch gekennzeichnet, und gegebenenfalls die erhaltenen Produkte indaß man oxydierte Polyäthylenwachse mit ali- Emulsionsform quaterniert.709 517/539 2. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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DEF35384A DE1235590B (de) | 1961-11-18 | 1961-11-18 | Verfahren zur Herstellung von kationaktiven Wachsen |
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Cited By (2)
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DE3629147C1 (de) * | 1986-08-27 | 1992-01-02 | Goldschmidt Ag Th | Modifiziertes Polyethylen,Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung des modifizierten Polyethlyens zur Verguetung der aeusseren Oberflaechen von Glasbehaeltern |
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CH669956A5 (de) * | 1985-07-13 | 1989-04-28 | Sandoz Ag |
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- 1962-11-16 CH CH50267A patent/CH448526A/de unknown
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DE3629167C1 (de) * | 1986-08-27 | 1991-11-28 | Goldschmidt Ag Th | Modifiziertes Polyethylen,Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung des modifizierten Polyethylens zur Verguetung der aeusseren Oberflaechen von Glasbehaeltern |
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