-
Schaltungsanordnung für sprachgesteuerte Freisprechgeräte mit veränderbarem
Dämpfungshub Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für sprachgesteuerte
Freisprechgeräte mit veränderbarem Dämpfungshub, in denen in Abhängigkeit von der
im Sende- und/oder Empfangskanal auftretenden Größe der Sprechspannung ein Vergleicher
Dämpfungsglieder in beiden Kanälen steuert, daß in dem Kanal mit der höheren Sprechspannung
die Dämpfung verringert und in dem Kanal mit der niedrigeren Sprechspannung die
Dämpfung entsprechend erhöht wird.
-
Mit Hilfe der Sprachsteuerung ist es bekanntlich möglich, das bei
allen Freisprechgeräten gefürchtete Rückkopplungspfeifen zu vermeiden. Bei der Sprachsteuerung
wird Bekannterweise der Umstand ausgenutzt, daß bei einem normalen Gespräch zumeist
abwechselnd gesprochen wird. Es ist deshalb möglich, den jeweils nicht benötigten
Kanal um einen bestimmten Betrag zu dämpfen, wodurch eine Erhöhung der Verstärkung
um denselben Betrag in der gerade bestehenden Sprechrichtung möglich wird, ohne
daß das Freisprechgerät durch die akustische Rückkopplung zu pfeifen beginnt. Den
Betrag der in beiden Kanälen in gleicher Größe, aber gegensinnig bewirkten Erhöhung
bzw. Verminderung der Dämpfung bzw. Verstärkung bei der Sprechrichtungsumschaltung
bezeichnet man auch als Dämpfungshub.
-
Als Kriterium für die sprachgesteuerte Sprechrichtungsumschaltung
werden üblicherweise Spannungsmindestunterschiede zwischen den Kanälen im Vergleicher
ausgewertet, der den beiden kanalindividuellen Steuerverstärkern nachgeschaltet
ist und meist als Brücken- oder Kippschaltung ausgebildet ist und je nach deren
Schaltlage, die durch das Vergleichsergebnis bestimmt wird, entsprechend gerichtete
Steuerströme für die im Sendeverstärker und Empfangsverstärker angeordneten Dämpfungsglieder
liefert.
-
Wird eine bespielsweise an eine Fernsprechnebenstellenanlage angeschlossene
Sprechstelle, die mit Freisprechbetrieb arbeitet, außer für den Hausverkehr auch
für den Amts- und Fernverkehr verwendet, so muß wegen der bei Fernverbindungen häufig
auftretenden größeren - die zeitlich und/oder je nach Verbindung verschieden groß
sein kann -Dämpfung, um ausreichend Empfangsverstärkung zu erzielen, zunächst die
Empfangsverstärkung des Freisprechgerätes entsprechend erhöht werden.
-
Da aber durch die Erhöhung allein der Empfangsverstärkung der Pfeifpunktabstand
verringert wird, so wird, falls man keine besonderen Maßnahmen in Form einer entsprechend
größeren Dämpfung im Sendekanal trifft, durch die akustische Rückkopplung die Erhöhung
der Empfangsverstärkung auf einen bestimmten Höchstwert begrenzt sein, über den
hinaus eine weitere Erhöhung der Empfangsverstärkung nicht mehr möglich ist, da
dann der Pfeifpunktabstand nicht mehr eingehalten ist und somit ein Pfeifton auftritt,
der entgegen den Forderungen der Post über den Sendeverstärker auch auf die Verbindungsleitung
gelangen kann.
-
Um dies nicht in Kauf nehmen zu müssen, ist man bei sprachgesteuerten
Freisprechgeräten davon abgegangen, die bei höherer Dämpfung der Verbindungsleitung
erforderliche oder erwünschte Erhöhung der Empfangsverstärkung etwa nur in der letzten
Stufe des Empfangsverstärkers mittels eines diese Stufe beeinflussenden Lautstärkepotentiometers
von Hand einzustellen.
-
Vielmehr arbeiten die meisten bekannten sprachgesteuerten Freisprechgeräte
zur Sicherstellung eines ausreichend großen Pfeifpunktabstandes mit einem festen,
vom Benutzer nicht verstellbaren, jedoch ausreichend großen Dämpfungshub, der also
so groß ist, daß auch die größte praktisch auf einer Verbindungsleitung auftretende
Dämpfung - bei Einstellung des Lautstärkepotentiometers auf maximale Empfangsverstärkung
- durch die sprachgesteuerte Entdämpfung oder Verstärkererhöhung des Empfangkanals
gerade ausgeglichen wird, deren Betrag mit dem Dämpfungshub festgelegt ist. Der
Sendekanal wird dabei sprachgesteuert um denselben Betrag gedämpft, so daß der Pfeifpunktabstand
nicht verringert wird.
-
Der Dämpfungshub der Sprachsteuerung ist dann jedoch bei allen Verbindungen
unverändert so groß, wie er eigentlich nur für die größte auf einer Verbindungsleitung
praktisch auftretende Dämpfung notwendig wäre. Wenn Sprechspannungen mit geringerer
Leitungsdämpfung
empfangen werden, wird die dann infolge festen großen Dämpfungshubes zu große Empfungsverstärkung
mit Hilfe des Lautstärkepotentiometers wieder von Hand zurückgeregelt. Dieser große
Dämpfungshub und damit die große Empfangsverstärkung wird also für die meisten Verbindungen
nutzlos aufgewendet, weil nur sehr wenige Verbindungen eine große Leitungsdämpfung
aufweisen.
-
Diese bekannten sprachgesteuerten Freisprechgeräte, die auch große
Leitungsdämpfung (z. B. bei Fernverbindungen) durch erhöhte Empfangsverstärkung
mittels einer entsprechend großen Dämpfungshubes ausgleichen können, weisen aber
die mit der Vergrößerung des Dämpfungshubes wachsenden Nachteile auf, daß die Steuervorgänge
beider Sprechrichtungsumschaltung stärker störend bemerkbar sind und daß die Zwischen-
oder Gegensprechmöglichkeit erheblich eingeschränkt wird.
-
Das Zwischen- oder Gegensprechen ist nämlich grundsätzlich im Pegel
immer um die Größe des Dämpfungshubes gegenüber dem Aufrechterhalten der gerade
bestehenden Schaltlage des Vergleichers und Auswerters benachteiligt. Diese Erscheinung
wird vom Fachmann auch als Hysterese bezeichnet. Die Sprachsteuerung schaltet die
Sprechrichtung um so schwerfälliger um, je größer der Dämpfungshub ist.
-
Erniedrigt man den Dämpfungshub wieder, so erreicht man zwar eine
bessere Zwischensprechmöglichkeit, aber der Sprechbetrieb befriedigt nur bei Verbindungen
mit mäßiger Dämpfung. Stark gedämpfte Empfangsspannungen bei Fernverbindungen können
dann nämlich nicht mehr genügend verstärkt werden, weil wegen des kleinen Dämpfungshubes
die mittels des Lautstärkepotentiometers von Hand einstellbare Erhöhung der Verstärkung
der letzten Stufe des Empfangsverstärkers zur Sicherstellung eines ausreichend großen
Pfeifpunktabstandes stärker begrenzt ist, als bei großem Dämpfungshub.
-
Diese typischen Mängel sprachgesteuerter Freisprechanlagen können
durch die bekannten Verbesserungen an einzelnen Teilen der Sprachsteuerung bekannter
Freisprechgeräte nicht vollständig beseitigt werden. Mit solchen Maßnahmen kann
zwar stets für einen bestimmten Betriebsfall und hinsichtlich einzelner Eigenschaften
des Freisprechgerätes eine Verbesserung erreicht werden, sie ist aber in der Regel
mit Nachteilen hinsichtlich anderer Eigenschaften verbunden.
-
Durch die deutsche Auslegeschrift 1168 494 ist es weiterhin bekannt,
die Empfangslautstärke - die bei den vorgenannten Freisprechgeräten mit festem großem
Dämpfungshub mit Hilfe eines besonderen Lautstärkepotentiometers geregelt wird -
mit Hilfe der Veränderung des Dämpfungshubes mittels eines Potentiometers von Hand
einzustellen, welches die Größe eines Steuerstromes einstellt, der den Dämpfungsgliedern
- unabhängig von der jeweiligen Schaltlage des meist als Brücken- oder Kippschaltung
ausgebildeten Vergleichers - dauernd zugeführt wird.
-
Dieses bekannte Freisprechgerät hat den Vorteil, daß bei den meisten
Verbindungen wegen ihrer geringen Dämpfung eine ausreichende Empfangsverstärkung
schon mit kleinem Dämpfungshub erzielt wird, so daß die Sprechrichtungsumschaltung
nicht allzu schwerfällig, sondern mit kleiner Hysterese arbeitet. Diese Technik
bringt aber immer noch den Nachteil mit sich, daß der Benutzer bei jeder neuen Verbindung,
die eine veränderte Dämpfung aufweist, und bei jeder Dämpfungsschwankung die durch
die Dämpfung verursachte Empfangslautstärkeänderung von Hand mittels des Potentiometers
ausgleichen muß, das in diesem Falle den Dämpfungshub regelt.
-
Diese Nachstellung kann auch während einer einzigen Verbindung mehrmals
notwendig sein, wenn sich der Benutzer an der Gegenstelle unterschiedlich verhält
und z. B. unterschiedlich weit vom Mikrofon entfernt ist.
-
Bei der Sprachsteuerung sollte man deshalb entsprechend der jeweils
erforderlichen Empfangsverstärkung immer einen gerade ausreichenden möglichst kleinen
Dämpfungshub anwenden, um die Hysterese möglichst klein zu halten und so ein einwandfreies
Zwischen- oder Gegensprechen zu ermöglichen.
-
Die Erfindung löst die Aufgabe, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden.
Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß zur selbsttätigen Anpassung des
Dämpfungshubes der Sprachsteuerung an die Dämpfung der jeweiligen Verbindungsleitung
zur Konstanthaltung der Empfangslautstärke eine selbsttätige Dämpfungshubregelung
vorgesehen ist, die durch eine von der Sprechspannung im Empfangskanal abgeleitete
und durch einen Lautstärkeregler individuell einstellbare Steuerspannung gesteuert
ist.
-
Durch die Erfindung wird es dem Benutzer eines Freisprechgerätes erspart,
Handlungen an seinem Freisprechgerät vornehmen zu müssen, um die gewünschte und
einmal eingestellte Lautstärke wieder neu einzustellen, die durch Dämpfungsschwankungen
oder durch unterschiedliches Teilnehmerverhalten verändert wurde, da eine selbsttätige
Regelung des Dämpfungshubes stattfindet. Weiterhin wird der Dämpfungshub der Sprachsteuerung
an die jeweilige auf der Verbindungsleitung auftretende Dämpfung angepaßt, da jeweils
nur der für die gewünschte Lautstärke erforderliche Dämpfungshub aufgewendet wird.
Damit ist die Zwischensprechmöglichkeit nur noch von den Bedingungen aus der Verbindungsleitung
abhängig, und die störend bemerkbaren Steuervorgänge sind auf ein Mindestmaß beschränkt.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist in der Dämpfungshubregelung
ein Schaltglied vorgesehen, daß durch eine vom Vergleicher beim Erkennen des Sendezustandes
erzeugte Steuerspannung gesteuert wird und in dieser eine Beeinflussung der Dämpfungshubregelung
verhindert.
-
Dadurch wird erreicht, daß die Dämpfungshubregelung nur von den über
die Verbindungsleitung ankommenden Sprechspannungen beeinflußt wird. Treten im Sendekanal
durch aktives Besprechen des Mikrofons Sprechspannungen auf, so wird das vom Vergleicher
erkannt und darauf mit Hilfe der dann. erzeugten Steuerspannung durch das Schaltglied
der Regelkreis des Dämpfungshubreglers unterbrochen.
-
F i g. 1 zeigt ein Prinzipschaltbild der Schaltungsanordnung gemäß
der Erfindung; F i g. 2 zeigt ein ausführliches Schaltbild eines Ausführungsbeispieles,
das sich auf die erfindungswesentlichen Schaltungseinzelheiten beschränkt.
-
In F i g. 1 ist links oben ein Mikrofon M mit einem Sendeverstärker
SV dargestellt. In diesem ist ein steuerbares Dämpfungsglied DS eingebaut.
Ein Lautsprecher L ist am Ausgang eines Empfangsverstärkers EV angeschlossen, der
ein steuerbares Dämpfungsglied
DE enthält. Der Eingang des
Empfangsverstärkers EV ist wie der Ausgang des Sendeverstärkers S V mit einer Gabel
G verbunden. An deren Zweidrahtausgang ist eine zweidrähtige Verbindungsleitung
VL angeschlossen, die zur jeweiligen Gegenstelle führt.
-
Am Eingang des Sendeverstärkers S V und am Ausgang des Empfangsverstärkers
EV wird in bekannter Weise aus der Sprechspannung je eine Steuerspannung abgegriffen,
die einem Vergleicher V zugeführt wird, der einen Vergleich anstellt, in welchem
der Kanäle die höhere Steuerspannung abgegriffen worden ist. Abhängig vom Ergebnis
dieses Pegelvergleichs beeinflußt er eine Dämpfungssteuerung DSt, die im Kanal mit
dem geringeren Pegel die Dämpfung durch Aussteuerung des Dämpfungsgliedes erhöht,
während gleichzeitig im Kanal mit dem höheren Pegel die Dämpfung verringert wird.
-
Die Dämpfungssteuerung DSt wird weiterhin noch durch eine Dämpfungshubregelung
HR beeinflußt. Diese wird durch eine ebenfalls von der Sprechspannung am Ausgang
des Empfangskanals EV abgezweigte Steuerspannung gesteuert, die durch einen Lautstärkeregler
Lst einstellbar ist. Mit diesem kann die Lautstärke für den Benutzer individuell
einmalig eingestellt werden. Die Lautstärke bleibt dann unabhängig von den Dämpfungsschwankungen
der Verbindungsleitung und von dem unterschiedlichen Teilnehmerverhalten des Teilnehmers
an der Gegenstelle konstant.
-
Weiterhin ist in der Dämpfungshubregelung HR ein Schaltglied T 6 vorgesehen,
das durch eine vom Vergleicher V beim Erkennen des Sendezustandes erzeugte Steuerspannung
gesteuert wird und in dieser eine Beeinflussung der Dämpfungshubregelung verhindert.
-
F i g. 2 zeigt für die Erfindung wesentliche Schaltungseinzelheiten.
Das Mikrofon M ist mit einem mehrstufigen Sendeverstärker SV verbunden. Vor der
letzten Stufe mit einem Transistor T1 ist das Dämpfungsglied DE des Sendekanals
als Längsdämpfungsglied angeschlossen. Dieses besteht aus den zwei Kondensatoren
C 1, C 2, fünf Widerständen R 1 bis R 3, R 15, R 16 und zwei Dioden D 1 und
D 2.
-
Fließt kein Steuerstrom durch die Dioden D 1 und D 2, so kann ein
vom Mikrofon M kommendes Signal den Eingang des Transistors T 1 nur über den sehr
hochohmigen Widerstand R 1 erreichen. In diesem Fall ist also der Sendekanal gedämpft,
und zwar in Abhängigkeit der Größe des Widerstandes R 1. Fließt aber ein Strom durch
die Dioden D 1 und D2, wodurch diese niederohmig werden, so erhält
die Basis des Transistors T1 über die Widerstände R15 und R 16 zusätzlich die an
den Widerständen R 2 und R 3 anliegende Spannung. Die Dämpfung im Sendekanal wird
dadurch verringert.
-
Der Ausgang des Sendeverstärkers SV führt auf einen Übertrager Ü 1
der Gabelschaltung G, an deren Zweidrahtausgang die Verbindungsleitung VL angeschlossen
ist. Zur Gabelschaltung gehört weiterhin in bekannter Weise ein Nachbildwiderstand
R 4.
-
Der Lautsprecher L der Station ist über den Übertrager Ü2 mit dem
Ausgang des Empfangsverstärkers EV verbunden. Zusätzlich wird an dem Übertrager
Ü2 (Wicklung III) die Steuerspannung für den automatischen Hubregler abgegriffen.
Der Empfangsverstärker EV ist wie der Sendeverstärker SV mehrstufig ausgeführt.
Dies ist aber, da es nicht erfindungswesentlich ist, nicht ausführlich dargestellt.
Am Eingang des Empfangsverstärkers EV ist das empfangsseitige Dämpfungsglied
DE, das in bekannter Weise als Querdämpfungsglied ausgebildet ist, angeordnet,
welches aus den Kondensatoren C 1, C 2, den Widerständen R 5 bis R 7 und den Dioden
D 3 und D 4 besteht. Da der Widerstand R 5 im Empfangsverstärker EV
hochohmig ausgelegt ist, bildet er mit den Dioden D 3 und D 4 einen
Spannungsteiler für die ankommende Sprechspannung. Da der Eingang des Transistors
T2 ebenfalls hochohmig ist, beeinflußt er den Spannungsteiler nicht. Fließt kein
Strom durch die Dioden D 3 und D 4, so sind die Dioden sehr hochohmig, und
die volle Signalspannung liegt an dem Eingang des Transistors T2. In diesem Falle
ist also das Dämpfungsglied im Empfangsverstärker EV wirkungslos.
-
Fließt aber ein Strom durch die Dioden D 3 und D 4, so werden diese
Dioden niederohmig. Die niederohmigen Dioden bilden mit dem Widerstand R
5 einen wirksamen Spannungsteiler, so daß entsprechend des Widerstandes der
Dioden eine entsprechend geringere Spannung an dem Eingang des Transistors T2 liegt.
Dadurch wird der Empfangskanal gedämpft.
-
Die Steuerspannungen für den Vergleicher V werden in nicht dargestellter
Weise am Eingang des Sendeverstärkers SV und am Ausgang des Empfangsverstärker EV
abgegriffen und auf die Übertrager Ü 3
bzw. Ü4 geführt. An den Ausgängen der
Übertrager Ü3, Ü4 werden die Steuerspannungen der beiden Kanäle entnommen und über
die Dioden D 5 und D 7
gleichgerichtet und dem Vergleicher V zugeführt.
Der Vergleicher V besteht aus den Kondensatoren C3 und C 5 und den Widerständen
R 8 und R 9. Dabei liegt an dem Kondensator C 3 die Steuerspannung des Sendekanals
und an dem Kondensator C 5 die Steuerspannung des Empfangskanals.
-
Während der Empfangsverstärker EV und der Sendeverstärker
SV des Freisprechgerätes in bekannter Weise über die Verbindungsleitung VL
gespeist werden, wird der Vergleicher V mit einer als Auswerter nachgeschalteten
Dämpfungssteuerung DSt von einer besonderen von dieser Speisespannung galvanisch
getrennten erdpotentialen Spannung -f- U, - U gespeist.
-
Im Ruhezustand des Freisprechgerätes sind die Kondensatoren C 3 und
C 5 ohne Spannung. Über die Widerstände R 9 und R 8 liegt aber im Ruhezustand eine
- durch zwei Widerstände R 14 und R 15 und eine Diode D 6 eines Spannungsteilers
bestimmte positive - Basisvorspannung am ersten Transistor T3 des Dämpfungssteuergliedes
DSt. Diese positive Basisvorspannung macht den Transistor T 3 leitend, und sein
Kollektorstrom durchfließt den Widerstand R 10.
Fließt ein genügend großer
Strom und fällt die erdpotentialfreie Spannung U im wesentlichen am Widerstand R10
ab, so wird die Basis des Transistors T4 stark negativ, so daß dieser Transistor
gesperrt ist.
-
Wird das Mikrofon M besprochen, so erscheint eine Spannung an dem
Kondensator C 3. Diese Spannung ist für den Fall, daß der Empfangskanal nicht gleichzeitig
besprochen wird, zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall größer, als die an dem Kondensator
C5 liegende Spannung. Zusätzlich zu der am Spannungsteiler (R13, R14,
D6) abgegriffenen positiven Basisvorspannung erhält die Basis des Transistors
T3 noch die Differenz der beiden an den Kondensatoren liegenden Spannungen, die
in diesem Falle so gepolt ist,
daß die Spannung an der Basis vom
Transistor T3 negativer ist, als im Ruhezustand. Dadurch wird der Transistor T3
gesperrt. Dadurch wird über den Widerstand R 10 das Pluspotential -f- U an der Basis
des Transistors T4 wirksam. Dieser schaltet durch und es fließt ein Steuerstrom
über folgenden Stromkreis: -U, T4, R6, D3, D4, R7, -I- U. Dadurch wird die Dämpfung
im Empfangsverstärker EV erhöht. Gleichzeitig besteht noch folgender Stromkreis:
- U, T4, R3, DZ, D 1, R2, -i- U. Dadurch wird die Dämpfung
im Sendeverstärker SV erniedrigt. Steht aber nur im Empfangskanal eine Sprechspannung
an, so wird die Spannung am Kondensator G5 größer als die am Kondensator C3 über
die Luftstrecke vom Lautsprecher her bewirkte Steuerspannung, und damit wird die
Polarität der Differenzspannung umgekehrt. Diese Differenzspannung, die nur an dem
Transistor T3 anliegt, ist also positiv und bewirkt nur eine Verstärkung der positiven
Basisvorspannung, die bereits im Ruhezustand anliegt. Der Transistor T3 ist also
wieder durchgeschaltet und der Transistor T4 gesperrt. Man spricht hierbei von einer
empfangsseitigen Ruhelage, d. h., im Ruhezustand und im Empfangszustand, wenn kein
Steuerstrom durch die Dämpfungsglieder fließt, ist die Dämpfung im Empfangsverstärker
erniedrigt und die Dämpfung im Sendeverstärker erhöht.
-
Bei der Erfindung ist der Dämpfungshub nicht fest eingestellt, sondern
der Hub wird je nach der an der Leitung anliegenden Dämpfung und der gewünschten
Lautstärke verändert. Diese Veränderung des Dämpfungshubes geschieht in der Dämpfungshubregelung
HR.
-
Die Dämpfungshubregelung HR besteht aus dem Kondensator C4, dem Widerstand
R11 und dem Transistor TS. Mit Hilfe dieser Schaltungsanordnung kann man unabhängig
von der Schalterstellung des Transistors T4 einen Strom durch die Dämpfungsglieder
fließen lassen. Der größte Dämpfungshub ist dann eingestellt, wenn über den Transistor
T5 der Dämpfungshubregelung HR kein Strom in die Dämpfungsglieder fließt. Der Steuerstrom
durch die Dämpfungsglieder wird also nur durch den Transistor T4 zwischen Null und
dem Maximalwert geregelt.
-
Wird jedoch der Transistor TS der Dämpfungshubregelung HR durch Anlegen
eines Potentials an seine Basis leitend gemacht, so fließt also über diesen Nebenschluß
durch die Dämpfungsglieder immer ein Steuerstrom, so daß dessen Größe mit Hilfe
des Transistors T4 nur noch zwischen dem Mindestwert und einem Maximalwert umgeschaltet
werden kann, der durch den jeweiligen Widerstand des Transistors T5 eingestellt
ist. Dadurch wird die Steuerstromänderung kleiner, die Dämpfungsänderung wird kleiner,
und das Freisprechgerät arbeitet mit kleinerem Dämpfungshub.
-
Die Basis des Transistors T5 der Dämpfungshubregelung HR wird durch
eine an der Wicklung 111 des Übertragers Ü2 abgegriffene Steuerspannung gesteuert,
die über eine Diode D 8 gleichgerichtet wird und dem Kondensator C4 zugeführt. wird,
Somit ist der Basisstrom des Transistors T5 vom Lautsprechersignal abhängig. Weiterhin
ist aber der Basisstrom noch abhängig von der Stellung eines Potentiometers R 12.
Dieses stellt den Lautstärkeregler Lst dar. Mit dessen Hilfe kann sich der Benutzer
die ihm angenehme Lautstärke einstellen.
-
Liegt kein Signal im Empfangskanal an, so steht die Dämpfungshubregelung
immer auf dem größten Dämpfungshub. Trifft aber eine Sprechspannung über die Gabel
ein und ist sie über die Verbindungsleitung nicht so stark gedämpft, daß sie durch
den noch wirksamen größten Dämpfungshub zu sehr verstärkt wird und die gewünschte
Lautstärke überschreitet, so wird durch das nun an der Basis des Transistors T5
anliegende Potential der Transistor T5 geöffnet, und es fließt im Nebenschluß zu
dem Steuerstrom durch den Transistor T4 ein weiterer Steuerstrom durch die Dämpfungsglieder.
Dadurch wird die Dämpfung im Empfangskanal erhöht. Diese Regelung geht nahezu trägheitslos
vonstatten. Es stellt sich also in Abhängigkeit von der Dämpfung der ankommenden
Sprechspannung immer nur ein solcher Dämpfungshub ein, wie er durch die vorgewählte
Lautstärkeeinstellung erforderlich ist. Wird die Sprechspannung am Lautsprecher
während der Verbindung durch Dämpfungsschwankungen oder durch unterschiedliches
Teilnehmerverhalten leiser, so wird die an der Basis des Transistors T5 anliegende
Steuerspannung verringert, derTransistor T5 hochohmiger und somit der Steuerstromfluß
durch die Dämpfungsglieder kleiner, so daß damit selbsttätig der Dämpfungshub erhöht
wird, Dadurch wird die gewünschte Lautstärke selbsttätig wiederhergestellt.
-
Da diese Dämpfungshubregelung nur dann arbeiten soll, wenn über die
Verbindungsleitung eine Sprechspannung eintrifft, maß diese Dämpfungshubregelung
ausgeschaltet werden, wenn der Sendekanal aktiv besprochen wird. Dies geschieht
durch ein nicht näher dargestelltes Schaltglied T6, z. B. einem Transistor, der
nur durch einen Kontakt t 6 symbolisiert wird. Ist der Sendekanal im Ruhezustand,
so ist der Transistor T6 leitend und der Kontakt t6 geschlossen. Erkennt der Vergleicher
Y aber, daß der Sendekanal aktiv besprochen wird, so wird der Transistor
T6 gesperrt und damit der Kontakt t6 geöffnet. Dadurch ist der Steuerstromkreis
der Dämpfungshubregelung HR unterbrochen, und die selbsttätige Dämpfungshubregelung
unterbleibt.