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Die Erfindung bezieht sich auf ein zangenartiges hydraulisches Werkzeug,
insbesondere zum Verformen von Seilklemmen, bei dem das Zusammendrücken der Arbeitsbacken
durch den Druckhub eines im Werkzeugschaft untergebrachten Arbeitskolbens und dessen
Hubbewegung durch Einpumpen der Flüssigkeit aus einem Speicherraum in den Druckraum
des Arbeitskolben-Zylinders mittels eines diesem vorgeschalteten Pumpenkolbens bewirkt
wird, für dessen Antrieb von Hand ein am Werkzeugschaft gelagerter, eine Kraftübersetzung
ergebender Hebelmechanismus dient.
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Bei Werkzeugen der genannten Gattung ergibt sich durch .das Verhältnis
der flüssigkeitsbeaufschlagten Flächen des Arbeitskolbens und Pumpenkolbens eine
hydraulische Druckübersetzung, wobei für den Druckhub des Arbeitskolbens eine entsprechende
Anzahl von Pumpenkolbenhüben erforderlich ist. Die hydraulische übersetzung ist
auf ein Verhältnis der Kolbenflächen von höchstens etwa 1: 50 beschränkt, weil sonst
der Zeitaufwand zur Ausführung der für den Druckhub notwendigen Anzahl von Pumpenhüben
unwirtschaftlich groß wird.
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Eine weitere, mechanische Kraftübersetzung ergibt sich bei den bekannten
Werkzeugen der Gattung durch den Hebelmechanismus für den Handantrieb des Pumpenkolbens.
Bei einem Werkzeug dieser Art (USA: Patentschrift 2 821877) enthält er einen am
Werkzeugschaft angelenkten Betätigungshebel, der zur Ausführung eines Pumpenkolbenhubs
jeweils gegenüber dem Werkzeugschaft in einem Winkel zu verschwenken und -diesem
zu nähern ist. Der Betätigungshebel wirkt von seinem Lagergelenk aus mit kleinem
Hebelarm über eine kulissenartige Verbindung auf den Kopf` des in diesem Fall quer
zum Arbeitskolben im Werkzeugschaft angeordneten Pumpenkolbens. Bei einer anderen
Ausführungsform der Gattung (britische Patentschrift 791720) ist der Pumpenkolben,
der in diesem Fall gleichachsig mit dem Arbeitskolben bzw. dessen Arbeitszylinder
angeordnet ist, am Verbindungsgelenk zweier symmetrisch schwenkbarer Betätigungshebel
angelenkt, wobei die letzteren in geringem Abstand von dem Verbindungsgelenk über
je einen Lenker mit dem Werkzeugschaft bzw. Werkzeugkörper verbunden sind. Auf diesem
Weg ist eine mechanische Übersetzung bis etwa 1: 15 erreichbar gewesen, da die Betätigungshebel
nicht beliebig lang gewählt werden können. Eine Vergrößerung des Übersetzungsverhältnisses
bei tragbarer Länge der Betätigungshebel durch Verringerung des den Pumpenkolben
antreibenden Hebelarms würde andernfalls eine entsprechende Steigerung der Hubzahl
des Pumpenkolbens für einen Arbeitshub erfordern. Dies würde wiederum bei den bekannten
Antrieben mit schwenkbaren Betätigungshebeln, besonders bei erschwerter Zugänglichkeit
des Verbindungsorts, zu einer vorzeitigen Ermüdung führen und den Arbeitsvorgang
entsprechend verlangsamen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem hydraulischen
Werkzeug der eingangs angegebenen Gattung den Hebelmechanismus für den Antrieb des
Pumpenkolbens so auszubilden, daß trotz der Erzeugung großer Klemmkräfte bis zu
35 t bei entsprechend großer mechanischer Hebelübersetzung die Betätigung des Hebelmechanismus
auch bei erschwerter Zugänglichkeit des Verbindungsortes noch bequem und ohne frühzeitige
Ermüdung möglich ist. Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß
der Hebelmechanismus aus einer Handkurbel und einer durch sie in Umdrehung versetzbaren,
mit dem Pumpenkolben verbundenen Kurbel- bzw. Exzenterwelle besteht.
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Bei dieser Anordnung gemäß der Erfindung kann das Längenverhältnis
des Exzenters zur Handkurbel ohne weiteres auf mehr als 1: 50 gebracht werden, so
daß ein Gesamtübersetzungsverhältnis von 1: 2500 erzielbar ist und Drücke der Arbeitsbacken
bis. zu 35 t erzeugt werden können. Wird das Werkzeug am schon gespannten Seil aufgehängt,
so kann die Kurbel mit einer Hand, so auch mit der linken, gedreht werden, wobei
die Drehrichtung gleichgültig ist. Die Beistellung der Arbeitsbacken kann durch
das Drehen der Kurbel sehr viel schneller bewirkt werden als wenn Betätigungshebel,
wie dies bei den bekannten Ausführungsformen der Fall ist, dauernd hin- und hergeschwenkt
werden müssen. Vor allem ist das Drehen der Kurbel, im Vergleich zur Ausführung
von Schwenkbewegungen mittels langarmiger Betätigungshebel, weitgehend unabhängig
von der Ansetzrichtung des Werkzeugs, verhältnismäßig bequem und ohne Ermüdung möglich,
weil eine gleichsinnige Drehbewegung der Muskulatur besser entspricht als eine andauernde
Hin- und Herbewegung der Arme.
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Gemäß einem weiteren Ausbildungsmerkmal der Erfindung ist die Hebellänge
der Handkurbel mit Bezug auf die Achse der Kurbel- bzw. Exzenterwelle einstellbar.
Durch einfaches Verschieben der Kurbelstange in ihrer Befestigung an der Exzenterwelle
kann damit die mechanische Kraftübersetzung geändert werden, so daß Seilklemmen,
für die nur eine geringe Verformungskraft erforderlich ist, nicht zerstört werden
können, auch wenn der Arbeiter die Kurbel stets mit der gleichen Muskelkraft dreht.
Ferner kann bei ein und demselben Klemmvorgang der Beistellweg, für den nur wenig
Kraft nötig ist, mit einer geringeren Kurbelübersetzung ausgeführt werden als der
abschließende Klemmweg.
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Zweckmäßig werden, wie bei Geräten der Gattung bekannt, auch bei der
erfindungsgemäßen Ausbildung des Hebelmechanismus der Pumpenkolben und Arbeitskolben
bzw. Arbeitskolben-Zylinder gleichachsig angeordnet. Die Kurbel- bzw. Exzenterwelle
ragt aus dem prismatischen bzw. zylindrischen Werkzeugschaft seitlich heraus, und
das Werkzeug erhält das Aussehen etwa einer Handbohrmaschine.
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Die Zeichnung zeigt schematisch und teilweise im Schnitt ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeugs.
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F i g. 1 ist ein Längsschnitt durch die Vorrichtung und F i g. 2 ein
zweiter Längsschnitt im rechten Winkel zum Schnitt nach F i g. 1 (Ansicht in Richtung
des Pfeiles H) unter Fortlassung einzelner Teile.
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In der Zeichnung sind 3 und 4 die beiden (austauschbaren) Arbeitsbacken.
Hiervon sitzt die Arbeitsbacke 3 an dem Kopf 2, der durch Drehung um 90° mittels
Handgriffs 1 zum Einlegen der Seilverbindungsklemme vom Werkzeug abgenommen werden
kann.
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Die Arbeitsbacke 4 sitzt auf dem Arbeitskolben 5 und ist mit diesem
beweglich, wobei sie an Schienen 21 geführt ist. Der Arbeitskolben 5 ist im Zylinder
22 verschieblich, wobei ihn der Flüssigkeitsdruck nach oben und die Feder 6 nach
unten drückt.
Der Zylinder 22 ist mit seinem Ansatz 7 am Unterteil
23 angeflanscht. Im Unterteil 23 ist eine Exzenterwelle 17 gelagert, die mit Hilfe
der Handkurbel 15 gedreht werden kann. Die Stange der Handkurbel kann in der Kugel
26 längs verschoben und an beliebiger Stelle durch die Schraube 16 festgelegt
werden. Das Verhältnis der Länge der Stange der Handkurbel 15 zur Exzentrizität
des Exzenters 24 ergibt die mechanische Kraftübersetzung. Dieses Verhältnis ist
sehr groß.
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Der Exzenter 24 wird von der Pleuelstange 14 umfaßt, an deren freiem
Ende das untere Ende des Pumpenkolbens 9 drehbar gelagert ist. Bei fortlaufendem
Drehen der Handkurbel 15, gleich in welchem Drehsinn, bewegt sich der Pumpenkolben
9 im Zylinder 19 auf und ab. Beim Abwärtsgang saugt er über das Ventil 10 Druckflüssigkeit
aus dem Speicherraum bzw. Vorratsbehälter 8 in den Zylinder 19. Beim Aufwärtsgang
drückt er die vorher angesaugte Flüssigkeitsmenge durch das Ventil 11 in
den Zylinder 22, wo sie den Arbeitskolben 5 mit der Arbeitsbacke 4 in Richtung auf
die Arbeitsbacke 3 verschiebt. Das Verhältnis der Querschnittsfläche des Arbeitskolbens
5 und Pumpenkolbens 9 ergibt die hydraulische Kraftübersetzung des Werkzeuges. 12
ist ein Sicherheitsventil, das bei 17berschreitung eines einstellbaren Höchstdrucks
anspricht.
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Zum Lösen der Arbeitsbacken 3 und 4 wird das Rändelrad 18 gedreht,
wodurch das Ventil 25 geöffnet wird und die Feder 6 die Flüssigkeit mittels Arbeitskolbens
5 in denVorratsbehälter 8 zurück drückt. Der Vorratsbehälter 8 ist ein harmonikaartig
dehnbarer Balg, mit dessen Hilfe der Eintritt und Austritt von Außenluft beim Füllen
und Entleeren der Druckflüssigkeit vermieden wird. Er ist von einem Gehäuse 13 umschlossen.
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Der untere Schaftteil 20 dient zum Halten des Werkzeugs. Er kann auch
in ein Stativ gesteckt werden. Im allgemeinen wird es mit einem Riemen um die Schulter
gehängt getragen oder mit einem Haken an den Mast oder das Seil gehängt.