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Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen mit Verbindungssätzen
gemeinsam zugeordneten Steuersätzen und Rückfragemöglichkeit Die Erfindung bezieht
sich auf eine Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen mit Verbindungssätzen
(z. B. Amtsübertragungen, Querverbindungsübertragungen) gemeinsam zugeordneten,
an sie anschaltbaren und der Verbindungsherstellung dienenden Steuersätzen, über
die sowohl Rückfrageverbindungen als auch ankommende Verbindungen (Amtsverbindungen
oder Querverbindungen) aufgebaut werden, welche letzteren beim Melden des angewählten
Teilnehmers von einem zur Nebenstellenseite führenden Ausgang des Steuersatzes umgekoppelt
werden auf einen über einen unmittelbar von dem Verbindungssatz zur Nebenstellenseite
führenden Ausgang durchgeschalteten Verbindungsweg.
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Eine derartige Schaltungsanordnung ist durch die deutsche Auslegeschrift
1160 029 bekannt. In dieser wird eine Fernsprechnebenstellenanlage beschrieben.
Der genannte Steuersatz dient also sowohl zur Herstellung ankommender Amtsverbindungen
als auch zur Herstellung von Rückfrageverbindungen. Die Betriebsweise sei nachfolgend
etwas genauer erläutert: Es sei der Einfachheit halber angenommen, es handle sich
um eine Fernsprechnebenstellenanlage, in der ankommende Amtsverbindungen oder Querverbindungen
in Durchwahl hergestellt werden. Im Zuge des Aufbaues einer ankommenden Amtsverbindung
wird eine Amtsübertragung belegt. Sie wird unverzüglich mit einem freien von mehreren
den Amtsübertragungen gemeinsamen Steuersätzen verbunden (in der deutschen Auslegeschrift
1160 029 als Rückfragesatz bezeichnet). Die zur Einstellung der Vermittlungseinrichtungen
der Nebenstellenanlage dienenden Wahlinformationen treffen über die Amtsübertragung
im angeschalteten Steuersatz ein. Von einem zur Nebenstellenseite führenden Ausgang
des Steuersatzes wird an Hand dieser Wahlinformation eine Verbindung zu einem zu
rufenden, an die Fernsprechnebenstellenanlage angeschlossenen Teilnehmer durchgeschaltet.
Alle für die Verbindungsherstellung ,erforderlichen Schaltmaßnahmen bis zum Melden
des gerufenen Nebenstellenteilnehmers werden für die Amtsübertragung durch den an
sie angeschalteten Steuersatz durchgeführt. Der ganze, für alle Schaltvorgänge der
Verbindungsherstellung erforderliche schaltungstechnische Aufwand ist also von der
Amtsübertragung in die gemeinsamen Steuersätze verlagert.
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Mit der Abgabe des Meldekennzeichens (Abheben des Hörers an der Teilnehmerstation)
seitens des Nebenstellenteilnehmers ist der Zeitpunkt angegeben, mit welchem der
Gesprächszustand beginnt, der sich über einen gegenüber der Verbindungsherstellung
erlieblich längeren Zeitraum in der Regel erstreckt und der frei ist von allen Schaltvorgängen.
Darum wird mit Eintreffen des Meldekennzeichens seitens des gerufenen Nebenstellenteilnehmers
die über den zur Nebenstellenseite führenden Ausgang des Steuersatzes zum Nebenstellenteilnehmer
vorläufig durchgeschaltete Amtsverbindung umgekoppelt auf einen über einen unmittelbar
von der Amtsübertragung zur Nebenstellenseite führenden Ausgang der Amtsübertragung
durchgeschalteten Verbindungsweg.
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Wird nun von Seiten des angewählten Nebenstellenteilnehmers eine Rückfrageverbindung
gewünscht, so betätigt dieser in bekannter Weise zunächst seine Erdtaste an seiner
Teilnehmerstation. Durch dieses Rückfragekennzeichen, das in der Amtsübertragung
aufgenommen wird, wird veranlaßt, daß ein freier Steuersatz an die Amtsübertragung
angeschaltet wird. Die vom Nebenstellenteilnehmer nun abgegebenen, zur Herstellung
einer Rückfrageverbindung dienenden Wahlinformationen werden in dem Steuersatz aufgenommen.
Dementsprechend wird über den zur Nebenstellenseite führenden Ausgang des Steuersatzes
- dieser Ausgang diente zuvor zur Herstellung der ankommenden Amtsverbindung - eine
Verbindung zu dem in Rückfrage angewählten Nebenstellenteilnehmer hergestellt.
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Da in Verbindung mit nur wenigen Amtsverbindungen Rückfrageverbindungen
hergestellt werden und diese immer nur von kürzerer Dauer sind, bleibt der Steuersatz
während des Bestehens der Rückfrageverbindung belegt, indem diese über ihn verläuft.
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In erheblich größerem Umfange und in allen Einzelheiten sind bereits
Fernsprechnebenstellenanlagen mit Rückfragemöglichkeit bekannt, in denen eine schaltungstechnische
Unterteilung in Verbindungssätze und Steuersätze, wie eingangs erwähnt,
nicht
vorgesehen ist. Amtsübertragungen dieser Art sind mit sämtlichen zur Verbindungsherstellung,
Verbindungsüberwachung und Verbindungsauslösung erforderlichen schaltungstechnischen
Einrichtungen ausgestattet. An derartige Amtsübertragungen ist die in ankommender
und abgehender Richtung belegbare Amtsleitung angeschaltet. Außerdem ist für ankommende
Amtsverbindungen ein Ausgang zur Nebenstellenseite und für Rückfrageverbindungen
ebenfalls ein Ausgang zur Nebenstellenseite vorgesehen.
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Wie für alle Arten von Fernsprechanlagen bekannt, werden Fernsprechverbindungen
über Leitungsübertrager zusammengeschaltet. Diese Leitungsübertrager dienen zur
galvanischen Trennung der Leitungsstromkreise des rufenden Teilnehmers und des gerufenen
Teilnehmers und gegebenenfalls einer dazwischenliegenden Orts- oder Fernleitung.
In Fernsprechnebenstellenanlagen liegen diese Leitungsübertrager unter anderem in
den Amtsübertragungen der letztgenannten Art. Bei Herstellung einer ankommenden
Amtsverbindung wird dieser Leitungsübertrager in der Amtsübertragung mit einer ersten
Seite mit der Amtsleitung und mit einer zweiten Seite über die durchgeschaltete
Nebenstellenverbindung mit dem angewählten Nebenstellenteilnehmer zusammengeschaltet.
Derselbe Leitungsübertrager dient auch zur Herstellung von Rückfrageverbindungen.
Hierzu wird die genannte erste Seite des Leitungsübertragers von der Amtsleitung
abgetrennt und an den genannten Rückfrageausgang der Amtsübertragung angeschaltet.
Über diesen Rückfrageausgang wird eine Rückfrageverbindung zu dem in Rückfrage zu
rufenden Teilnehmer hergestellt.
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Es kann nun festgestellt werden, daß in Fernsprechnebenstellenanlagen
der zuletzt genannten Art Nebenstellenteilnehmer, die einerseits über eine ankommende
Amtsverbindung und andererseits über eine Rückfrageverbindung gerufen werden, an
verschiedene Seiten des Leitungsübertragers der Amtsübertragung angeschaltet sind.
Ebenso verlaufen die genannten beiden Arten von Verbindungen über zwei verschiedene
Anschaltestellen an der Amtsübertragung (Ausgang zur Nebenstellenseite und Rückfrageausgang
der Amtsübertragung).
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, in Anlagen der eingangs genannten
Art, in denen Verbindungsätze und an sie anschaltbare Steuersätze vorgesehen sind,
sowohl für ankommende Amtsverbindungen als auch für Rü ckfrageverbindungen dieselben
Anschaltestromkreise zwischen den Verbindungssätzen und den Steuersätzen zu verwenden,
damit, da diese Anschaltestromkreise über besondere Kuppler verlaufen, das Ausmaß
dieser Koppler so klein wie möglich gehalten werde.
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Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst,
daß je .ein Leitungsübertrager erstens in jedem Steuersatz zwischen seinen zur Nebenstellenseite
führenden Ausgang und die zur Anschaltung :der Verbindungssätze vorgesehene Anschaltestelie
und zweitens in jeder Verbindungsübertragung zwischen seine zur Anschaltung der
Steuersätze vorgesehene Anschaltestelle und entweder die Verbindungsleitung (z.
B. Amtsleitung oder Querverbindungsleitung) -oder den zur Nebenstellenseite führenden
Ausgang der Verbindungsübertragung geschaltet ist und daß ein Leitungsübertrager
eines Verbindungssatzes m einem Verbindungsweg so lange unwirksam geschaltet (z.
B. überbrückt) ist, wie ein Leitungsübertrager eines Steuersatzes in demselben Verbindungsweg
wirksam ist.
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Durch die Erfindung ist es möglich, dieselben zwischen einem Verbindungssatz
und einem Steuersatz durchschaltbaren Sprechadern zur Herstellung ankommender Amtsverbindungen
(bis zum Melden) und von Rückfrageverbindungen zu verwenden, ohne daß in den Verbindungssätzen
ein Umschalter vorzusehen wäre, der die letztgenannten Sprechadern je nach Verbindungsart
mit der einen oder anderen Seite des Leitungsübertragers im Verbindungssatz zusammenschaltet.
Da die Sprechadern zugleich einerseits zur Übertragung von Kennzeichen über die
Verbindungsleitung (Amtsleitung oder Querverbindungsleitung) und andererseits zur
Übertragung des Mikrofonspeisestroms für die Nebenstellenteilnehmer und zum Empfang
von Kennzeichen (z. B. Wahlkennzeichen, Rückfragekennzeichen u. a. m.) seitens der
angeschalteten Nebenstellenteilnehmer dienen, sind die Sprechleitungen von der Verbindungsseite
(z. B. Amtsseite) und der Nebenstellenseite der Verbindungsübertragung so lange
bis in den Steuersatz hinein galvanisch durchgeschaltet, wie Kennzeichen von Seiten
des jeweils angeschalteten Teilnehmers eintreffen können; solange ist auch der jeweils
im Verbindungssatz enthaltene Leitungsübertrager unwirksam geschaltet, z. B. überbrückt.
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In der Figur ist in nur wesentlichen Bestandteilen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, auf welches dieselbe jedoch keineswegs beschränkt ist.
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Von einer Fernsprechnebenstellenanlage sind von einer größeren Anzahl
von Teilnehmerstationen die beiden Teilnehmerstationen T 1. und Tn gezeigt.
Diese sind an ein Koppelfeld KF angeschlossen, das aus in mehreren Koppelstufen
angeordneten Kopplern aufgebaut ist. An die den Teilnehmerstationen gegenüberliegende
Seite des Koppelfeldes NF sind je ein Vermittlungssatz VS und ein Steuersatz
SS angeschaltet, die über einen Verbindungskoppier VK zusammenschaltbar sind. Tatsächlich
sind mehrere Verbindungssätze und mehrere Steuersätze vorgesehen, und zwar etwa
3mal soviel Verbindungssätze wie Steuersätze. Die Verbindungssätze können Amtsübertragungen
sein, die über Amtsleitungen an das ,öffentliche Fernsprechvermittlungsnetz angeschlossen
sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verbindungssatz VS über eine
Verbindungsleitung VL mit irgendeiner anderen Fernsprechvermittlungsanlage verbunden.
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Wird der Verbindungssatz VS in ankommender Richtung über die Verbindungsleitung
VI, belegt, so wird in nicht im einzelnen gezeigter Weise ein freier Steuersatz
SS angefordert. Es sei angenommen, der Steuersatz SS werde über den Verbindungskoppler
VK mit dem Verbindungssatz.YSzusammengeschaltet. Über die Verbindungsleitung VL
eintreffende Wahlinformationen, die zur Einstellung des Koppelfeldes I(F dienen
sollen, werden von einem Wahiempfangsrelais W im Steuersatz SS aufgenommen. Im Verbindungssatz
VS wird ein die ankommende Belegung symbolisch kennzeichnender Kontakt a geschlossen,
wodurch die Überbrückungsrelais D 1. und D 2 erregt werden. Im Verbindungssatz
VS wird die Verbindungsleitung VL durchgeschaltet. Der Übertrager UI und
ein Relais SPI werden dadurch zugleich unwirksam geschaltet. Die Wahlinformationen
werden über den Kontakt i weitergegeben. Die Weiterverarbeitung der Wahlinformationen
geschieht auf bekannte Weise,
z. B. durch direkt gesteuerte Wähler
mit Hilfe eines zentralen, das Koppelfeld KF steuernden Markierers oder auf ähnliche
bekannte Weise. Nach Durchschaltung der Verbindung bis zu der gerufenen Teilnehmerstelle,
z. B. der Teilnehmerstelle T1, wird im Steuersatz SS der Kontakt
r eines nicht dargestellten Rufrelais betätigt, wodurch der Verbindungsweg
zum Übertrager U 2 aufgetrennt und über Rufwechselstrom zu der angewählten Teilnehmerstelle
T1 ausgesendet wird. Ferner wird über das Relais SP3 Speisespannung an die über
das Koppelfeld KF angeschaltete Teilnehmerleitung angeschaltet. über den Kontakt
h wird, wenn der angewählte Teilnehmer frei ist, als Hörzeichen Freiton angeschaltet
und an den rufenden Teilnehmer ausgesendet.
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Meldet sich nun der Teilnehmer an der Teilnehmerstelle T l, so spricht
das Relais SP3 an und bewirkt zunächst, daß der über den Kontakt r angeschaltete
Rufwechselstrom abgeschaltet wird und der übertrager U2 wieder im durchgeschalteten
Verbindungsweg liegt. Außerdem wird die Verbindung wie folgt umgekoppelt: Die über
die Verbindungsleitung VL angewählte Teilnehmerstation T1 wird über eine unmittelbar
vom Nebenstellenausgang M des Verbindungssatzes VS zur Teilnehmerstation
T 1 über das Koppelfeld KF durchgeschaltete Verbindung mit dem Verbindungssatz
VS zusammengeschaltet, während die von ihm über den Verbindungskoppler VK
und den Steuersatz SS verlaufende Verbindung unter Auslösung des letzteren
wieder aufgetrennt wird. Hierbei wird außerdem der Kontakt a im Verbindungssatz
VS aufgetrennt, wodurch gekennzeichnet wird, daß die Herstellung der ankommenden
Verbindung beendet ist. Die Relais D 1 und D 2 fallen wieder ab, so
daß in die Verbindung zwischen der Teilnehmerstelle T1 und der Verbindungsleitung
VL der Leitungsübertrager U1 wirksam eingeschaltet ist. Die Teilnehmerstation T1
erhält nun Mikrofonspeisestrom über die Wicklungen des Speiserelais SP1, das auch
die Einhängeüberwachung für diese Teilnehmerstation übernimmt und Nachwahlimpulse
bei Flackern zum Amt überträgt. In bekannter Weise ist mit diesem Relais in Reihe
ein Differentialrelais geschaltet, das bei Erdung der Teilnehmerleitung an der Teilnehmerstation
anspricht und das Rückfragekennzeichen aufnimmt.
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Es sei nun angenommen, der Teilnehmer an der Teilnehmerstation T1
wünscht, eine Rückfrageverbindung herzustellen. Hierzu wird an der Teilnehmerstation
T1 die nicht dargestellte Erdtaste betätigt. Das erwähnte Differentialrelais nimmt
dieses RückfraGekennzeichen auf und veranlaßt, daß über den Verbindungskoppler VK
wieder ein freier Steuersatz - es sei angenommen, der Steuersatz SS - an
den Verbindungssatz VS angeschaltet wird. Infolge Aufnahme des Rückfragekennzeichens
wird außerdem im Verbindungssatz VS der Kontakt rf geschlossen, wodurch das
Relais D 1 anspricht, während das Relais D 2 infolge Sperrwirkung des Gleichrichters
G nicht ansprechen kann. Die Amtsverbindung wird durch Kontakt d1 aufgetrennt und
in nicht dargestellter Weise gehalten. Der Teilnehmer erhält nun Speisestrom über
die Wicklungen des Relais SP2. über den Kontakt h wird als Hörzeichen der Wählton
eingeschaltet, der zum Teilnehmer an der Teilnehmerstation T1 übertragen wird. Der
letztgenannte Teilnehmer beginnt nun mit der Wahl der Nummer zum Aufbau der Rückfrageverbindung.
Die von ihm abgegebenen Wählinformationen werden über das Speiserelais SP2 im Steuersatz
SS aufgenommen. Es sei angenommen, der Teilnehmer an der Teilnehmerstation Tn werde
angewählt. Die Wahlinformationen werden wie beim Aufbau der ankommenden Amtsverbindung
über den Kontakt i abgegeben. In bekannter Weise wird eine Verbindung zwischen dem
zur Nebenstellenseite führenden Ausgang N des Steuersatzes SS und der angewählten
Teilnehmerstation Tn über das Koppelfeld KF durchgeschaltet. Nach Prüfung des Teilnehmeranschlusses
wird im Freizustand desselben Rufstrom über den Kontakt r angeschaltet. über
den Kontakt h wird als Wählton das Freizeichen eingeschaltet, das dem Teilnehmer
an der Teilnehmerstation T1 ausgesendet wird. Meldet sich der angewählte Teilnehmer
an der Teilnehmerstation Tn, so wird über nicht gezeigte Kontakte im Steuersatz
SS die Verbindung zwischen den Teilnehmerstationen T 1 und
T n endgültig durchgeschaltet.
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Es sei noch bemerkt, daß an den Verbindungssätzen I'S die zur Anschaltung
eines Steuersatzes SS
dienende Anschaltestelle identisch ist mit dem zur Nebenstellenseite
führenden Ausgang M des jeweiligen Verbindungssatzes.