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Zeltgerüst, insbesondere aus Leichtmetall, bestehend aus vierteiligen
Bindern, deren Teile durch Scharniere untereinander verbunden sind Die Erfindung
bezieht sich auf ein Zeltgerüst, insbesondere aus Leichtmetall, bestehend aus vierteiligen
Bindern, deren Teile durch Scharniere derart untereinander verbunden sind, daß die
beiden Stützenteile gegen die Sparrenteile um eine horizontale Achse geklappt werden
können und die beiden Sparrenteile an einem Mittelstück mit je einem Scharnier angelenkt
sind und bei dem alle Gelenkteile mit ihren Befestigungsansätzen in Hohlräumen der
Binderteile stecken und an diesen unverrückbar befestigt sind und bei dem die Binder
untereinander durch in Taschen einhängbare Pfettenstücke verbindbar sind und am
unteren Ende Bodendorne tragen.
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Bei den bekannten Zeltgerüsten dieser Art sind in vielen Fällen zu
deren Aufbau und zur Verbindung der Pfetten und zum Verriegeln der Gelenkteile an
Ketten hängende Verbindungselemente, wie Schrauben, Bolzen od. dgl., notwendig.
Diese losen Teile gehen oftmals verloren und behindern alsdann den zügigen Zeltaufbau.
In anderen Fällen müssen auch die Gelenke oder Scharniere des Zeltgerüstes noch
durch besondere Maßnahmen, wie Gelenksicherungen od. dgl., gegen Zusammenklappen
des Zeltgerüstes unter der Zelthautbelastung gesichert werden.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten zusammenklappbaren Zeltgerüste
besteht darin, daß die einzelnen Pfosten, Streben und Binderteile aus Röhren hergestellt
sind. Neben dem verhältnismäßig hohen Gewicht einer solchen Zeltkonstruktion ist
es hierbei auch nachteilig, daß die Anbringung der Gelenke verhältnismäßig schwierig
ist, wenn nicht an der Gelenkstelle eine Verminderung der Stabilität der Binderteile
in Kauf genommen werden soll. Ein weiterer Nachteil dieser Rohrstücke besteht darin,
daß die Anbringung von Querstreben oder Pfetten nicht ohne weiteres möglich ist.
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Es ist auch bereits bekannt, die Binder eines Zeltgerüstes aus Rohrstücken
aufzubauen. Diese Rohre ermöglichen es zwar, Befestigungsansätze der Gelenkteile
mit Stützen in das Rohrinnere zu führen. Zwischen den Gelenkteilen und den Befestigungsansätzen
müssen dann aber Übergangsstücke vorgesehen sein, an denen der jeweilige Befestigungsansatz
vom runden Querschnitt in den flachen Querschnitt des Gelenkeleinentes übergeht.
Diese Übergangsstellen sind aber bei rauher Behandlung, beispielsweise beim Verladen
usw., besonders gefährdet. Beim Transport auf einen zusammengelegten Binder einwirkende
Schläge od. dgl. müssen bei den bekannten Zeltgerüsten durch die Gelenke aufgenommen
werden. Ferner weisen die rohrförmigen Binderteile den Nachteil auf, daß die Befestigung
der Pfetten verhältnismäßig schwierig ist. Man hat schon beispielsweise ösenartige
Elemente an den Bindern angebracht und die Pfettenstücke mit Haken versehen. Derartige
Haken-Ösenverbindungen sind aber anfällig gegen den rauhen Betrieb beim Auf-und
Abschlagen derartiger Zelte und beim Transport ihrer Teile.
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Durch die Erfindung sollen solche Zeltgerüste dadurch verbessert werden,
daß für alle Binderteile ein im Steg gelochtes Doppel-T-Profil verwendet wird, dessen
Flanschkanten um 90° nach innen zu abgebogen sind und daß in den so geschaffenen
rechteckigen Hohlräumen zwischen dem Steg, den Flanschen und den abgebogenen Flanschkanten
die Befestigungsansätze der Gelenke, die Tragkloben der Zwischenpfetten und der
Bodendorne od. dgl. stecken.
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Die Erfindung weist mit den nach innen abgekanteten Flanschen der
Binderprofile eine Reihe von Vorteilen auf. Durch diese abgekanteten Flanschen wird
einerseits die Stabilität der Binder erhöht und zum anderen die Befestigung der
Gelenk- und Halteteile verbessert und vereinfacht. Andererseits bieten diese Abkantungen
der Flansche des Doppel-T-Profiles auch einen Schutz gegen Beschädigung der Zelthaut,
wenn diese auf den Flanschen des Doppel-T-Profiles aufliegt. Durch die Lochung des
Profiles wird eine wesentliche Gewichtsersparnis erzielt, ohne dabei die Stabilität
und die Festigkeit der Konstruktion herabzusetzen. Das Doppel-T-Profil mit den Lochungen
im Mittelsteg hat ferner den Vorteil, daß an derartigen Binderelementen im Innern
des Zeltes Einbauten od. dgl. aufgehängt werden können. Auch lassen sich durch die
Lochungen von Binder zu Binder Stangen oder Rohre hindurchschieben, an welchen wiederum
Einbauteile aufgehängt bzw. befestigt werden können. Ein weiterer Vorteil des Doppel-T-Profiles
nach der Erfindung besteht
darin, daß die Trägerteile für die Pfettenbefestigung
innerhalb der rechteckigen Hohlräume zwischen dem Steg und den Flanschen des Profils
an beliebiger Stelle beiderseitig symmetrisch angeordnet werden können. Schließlich
ist die Befestigung der Gelenkteile innerhalb der rechteckigen Hohlräume beiderseits
des Profilmittelsteges sicher und verwindungsfrei, was insbesondere bei größeren
Zelten von Bedeutung ist.
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In einer Ausführungsform nach der Erfindung haben die Löcher im Steg
der Binderteile alle gleiche Größe und gleiche Abstände untereinander, derart, daß
sie sich bei den aufgestellten und ausgerichteten Bindern decken. Hierdurch können
die Tragkloben für die Zwischenpfetten paarweise durch gegenseitige Verschraubung
in der Lochung des Binderprofils befestigt werden. Es ergibt sich somit eine geschützte
sichere Anbringung der Zwischenpfettenträger, die mit ihren Tragkloben fest an den
Binderprofilen sitzen, während die taschenartigen Aufnahmeteile für die Enden der
Zwischenpfetten auch bei rauhem Betrieb gegen Beschädigung gesichert sind.
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Zum besonderen Schutz der Zelthaut können die Binderprofile und die
Pfetten abgerundete Konturen (Umrisse) aufweisen. Die Abbiegungen der Flanschkanten
können ferner mit Löchern versehen sein, um Windverbandseile u. dgl. anzubringen.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform nach der Erfindung,
bei der das Mittelstück des Firstgelenkes mit jedem der die Sparren bildenden Binderteile
über ein um eine vertikale Achse schwenkbares Scharnier verbunden ist. Hiernach
wird es möglich, die Kinderteile um die beiden vertikalen Achsen derart umzuklappen,
daß sie sich mit ihren abgekanteten Flanschteilen flach aneinander legen. Hierdurch
ergibt sich eine stabile Lage für den Transport, so daß sich derart zusammengelegte
Binder nach der Erfindung leicht verladen lassen und auch während des Transportes
nicht so leicht zum Schlagen neigen.
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Zweckmäßig sind auch die erfindungsgemäßen Köpfe an den Pfettenden,
die auf rechteckigen Stielen sitzen, welche durch einen Schlitz in der Wand der
Aufnahmetasche einführbar und in einer an den Schlitz anschließenden Bohrung durch
Drehung der Pfetten sicherbar sind.
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Zu einem sicheren Aufstellen des Zeltgerüstes nach der Erfindung an
einem abschüssigen Gelände können am unteren Ende der Stützenteile teleskopartig
ausziehbare Bodendorne angebracht sein.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Zeltgerüstes nach
der Erfindung dargestellt; es zeigt Abb. 1 einen Querschnitt des Binder-Profiles
nach der Linie a-a in Abb. 3, Abb. 2 die Anbringung der Verspannung mittels Karabinerhaken
am Außensteg eines solchen Binder-P rofiles, Abb. 3 einen Binder mit dem First-Gabelgelenk,
den Traufgelenken und den Bodentellern, Abb. 4 den zusammengeklappten Binder in
der Seitenansicht nach Abb. 3, Abb. 5 die Draufsicht auf den zusammengeklappten
Binder nach Abb. 3, Abb. b ein Traufgelenk mit den Pfetten-Zapfentaschen in der
Vorderansicht, Abb. 7 das gleiche Traufgelenk in der Seitenansicht, Abb.8 das Firstgelenk
mit den Pfetten-Zapfentaschen und den beidseitigen Gabelgelenken mit senkrechten
Drehachsen in der Vorderansicht, Abb. 9 das gleiche Firstgelenk in der Draufsicht,
Abb. 10 einen Schnitt nach der Linie c-c (Abb. 9) durch die Zapfentasche mit eingeführtem
Pfettenkopf, Abb. 11 einen Längsschnitt durch die Pfetten nach der Linie b-b (Abb.
8), deren Kopf in die Zapfentasche eingeführt ist, Abb. 12 die um 90° gedrehte und
damit verriegelte Pfette, Abb. 13 die Anbringung von zusätzlichen Zapfentaschen
zum Einhängen weiterer Pfetten in einer der Lochungen des Binders in der Seitenansicht
und Abb. 14 die Zapfentasche nach Abb. 13 im Schnitt. Das Profil für den Binder
nach Abb. 1 hat doppel-T-förmigen Querschnitt. Der Mittelsteg 1 ist in regelmäßigen
Abständen gelocht (2) und an den Flanschen 3 befinden sich beidseitig Abkantungen
4, welch letztere zur Erhöhung der Festigkeit und zum Anbringen der Löcher 5 (Abb.
2) für das Einhängen der Karabinerhaken 6 der Verspannungen 7 dienen.
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Die Binder (Abb. 3) sind Giebelbinder und bestehen aus den beiden
Sparrenteilen 8, den beiden Stützenteilen 9, den beiden an den Stützenfüßen gelenkig
angebrachten Bodendornen 10: Die Binderteile sind durch die zwei Traufgelenke 11
und das Firstgelenk 12 untereinander verbunden. In den Abb. 4 und 5 ist der zusammengeklappteBinder
dargestellt. Die eingetragenen Pfeile verdeutlichen die Art des Zusammenklappens.
Die Bodendorne 10 und die Gelenke 11, 12 sind mit Befestigungsansätzen 13 versehen,
deren Querschnitte in die von den Stegen 1, 3, 4 des Binderprofils gebildeten Hohlräume
14 und 15 passen und dort fest verschraubt oder vernietet sind. Auch die Gelenkbolzen
sind fest angebracht, so daß der Binder eine einzige Einheit bildet ohne irgendwelche
losen Teile.
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Das in Abb. 6 und 7 dargestellte Traufgelenk 11 ist als Achsengelenk
ausgebildet, und zwar dergestalt, daß die konstruktiv vorgesehene Winkelstellung
zwischen Firstbinderteil 8 und Stützenbinderteil 9 fixiert ist. Es wird dies erreicht
durch gegenseitigen Anschlag der beiden Gelenkteile an den Flächen 14.
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Auf beiden Seiten des Gelenkes 11 sind Taschen 15 angebracht, in welche
die Pfetten 16 mit ihren Pfettenköpfen 17 eingehängt werden. Durch Verdrehung
um 90° werden die eingehängten Pfetten gegen Herausfallen gesichert. In den Abb.
10, 11 und 12 ist die Einführung der Pfetten, hier als Rohrpfetten ausgebildet,
und deren gesicherte Stellung in der Zapfentasche (Abb. 12) dargestellt. Es sind
somit auch für die Pfettenbefestigung an den Bindern keine losen Verbindungselemente
erforderlich.
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Das Firtsgelenk 12 nach Abb. 8 und 9 ist ein mit zwei in der gleichen
Ebene angeordneten Gabelgelenken 18 ausgeführtes Doppelgelenk, dessen Lenkschenkel
23 nur horizontal eingeschwenkt werden können. Es wird dadurch eine starre Firstspitze
geschaffen, welche in der Gebrauchsstellung unter der Zelthautbelastung nicht durchsacken
kann. Am Mittelstück 19 befinden sich wiederum auf beiden Seiten Zapfentaschen 15
zum Einhängen der First-Pfetten 16. An dem Firstgelenk 12 und an den Traufgelenken
11 (Abb. 3, 4, 6 und.8) sind Zapfen 20 zum Einhängen der Zelthaut angebracht.
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Sollen an den Binder- und Stützenteilen des Bindegerüstes zusätzliche
Pfetten vorgesehen werden, dann ist dies durch Einsetzen von zusätzlichen Pfettenträgern
21 in eine der Lochungen 2 des Kinderprofils an beliebiger Stelle
möglich. Diese zusätzlichen Pfettenträger 21 weisen ebenfalls die oben beschriebenen
Zapfentaschen 15 auf. Zur Befestigung am Kinderprofil besitzen diese Pfettenträger
21 Tragkloben, die ähnlich wie die Befestigungsansätze 13 ausgebildet und daher
ebenfalls mit 13bezeichnet sind und die in dieLochung 2 des Binderprofils greifen.
Es lassen sich jeweils zwei
Pfettenträger mit ihren Tragkloben 13
zu einem Paar zusammensetzen und durch Verschraubung 22 oder Nietung in einer der
Lochungen 2 des Binderprofiles befestigen.
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Um die Stützenhöhe bzw. Zeltgerüsthöhe verändern zu können, und auch
das Zeltgerüst nach der Erfindung in einfacher Weise am abschüssigen Gelände aufstellen
zu können, können die Bodendorne auch teleskopartig ausziehbar ausgebildet sein.