DE10222407A1

DE10222407A1 - Dunstabzugsvorrichtung mit erweiterten Funktionen

Info

Publication number: DE10222407A1
Application number: DE10222407A
Authority: DE
Inventors: Uwe Has
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2002-05-21
Filing date: 2002-05-21
Publication date: 2003-12-11
Also published as: CN1656344A; EP1509728B1; EP1509728A1; ATE337526T1; DE50304761D1; ES2270020T3; CN100449211C; WO2003098116A1

Abstract

Zur Erweiterung der Funktionalitäten einer Dunstabzugshaube wird vorgesehen, dass diese mit einem Sauerstoffsensor zur Messung des Sauerstoffgehalts der Umgebungsluft ausgestattet wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Dunstabzugshaube (1) auch mit einer Klimaregeleinrichtung (7) zur Regelung des Luft- und/oder Raumklimas in der Umgebung der Dunstabzugshaube (1) ausgestattet sein. Damit lassen sich Informationen über das Klima nicht nur unter der Dunstabzugshaube, sondern auch aus der Umgebung der Dunstabzugshaube gewinnen und zur Weiterverarbeitung verwenden beziehungsweise bereitstellen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dunstabzugsvorrichtung mit einer Gebläseeinrichtung zum Bewegen von Luft, einer Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Messwertes bezüglich der Umgebung der Dunstabzugshaube und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Gebläseeinrichtung auf der Grundlage des erfassten Messwertes.

Dunstabzugshauben dienen in der Regel dazu, die beim Kochen entstehenden Dünste von der Kochmulde beziehungsweise vom Herd oder aber auch aus dem jeweiligen Küchenraum abzuleiten. Es sind aber auch Dunstabzugshauben bekannt, die mit vielerlei Sensoren ausgestattet sind, um die Ereignisse auf dem darunter angeordneten Herd beziehungsweise der Kochmulde zu überwachen und mit Hilfe einer geeigneten Elektronik aus den gewonnenen Erkenntnissen auf den aktuellen Lüftungsbedarf schließen zu können.

So können Messwerte, die an der Dunstabzugshaube gewonnen werden, Rückschlüsse auf den Fortschritt der Erwärmungsvorgänge der Kochmulde beziehungsweise im Herd erlauben. Diese Rückschlüsse können zur Kontrolle der Erwärmungsvorgänge genutzt werden, so dass die Erwärmungsvorgänge beispielsweise mit minimaler Energie, minimaler Zeit oder nach anderen Gesichtspunkten optimiert durchgeführt werden können. Mit der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube ist es somit möglich, erweiterte Funktionen bereitzustellen und den Wohn- und Arbeitkomfort in der Küche zu erhöhen sowie Sicherheitsfunktionen zu übernehmen.

Weiterhin ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM-77 36 725 eine Abzugshaube bekannt, bei der innerhalb oder unterhalb des von der Abzugshaube aufgespannten Raumes zwischen Abzugsrohr und Ofenaustritt wenigstens ein bei Überschreitung einer festgelegten Konzentration von Zerfallsprodukten ansprechender Fühler angebracht ist. Dieser Fühler enthält ein gasempfindliches Halbleiterelement, das auf oxidierbare Gase, wie Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Aliphaten oder Lösungsmitteldämpfe anspricht.

Darüberhinaus ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 39 22 090 A1 eine Dunstabzugshaube für Kochherde bekannt, bei der an einer den Dunstabzugsbereich überdeckenden Ansaugfläche eine Gruppe von Dunstabzugstemperaturfühlern in lagemäßiger Zuordnung zu der Kochestelle angeordnet ist, um Temperaturschwankungen über den Kochstellen zu erfassen. An eine Außenseite der Dunstabzugshaube sind ebenso viele Raumtemperaturfühler zum Erfassen der Raumtemperatur vorgesehen. Beide Gruppen von Temperaturfühlern sind zur Bildung eines Dunstabzug- und eines Raumtemperatursignals verknüpft. Das aus diesen gebildete Differenzsignal wird zur zweistufigen Steuerung des Abzugs-Ventilators genutzt. Der Raumsensor liefert damit für die Steuerung des Ventilators einen Sollwert.

Ferner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 30 39 246 A1 eine Dunstabzugshaube bekannt, die wenigstens ein der Herdoberfläche zugewandtes auf Feuchtigkeit, Dunst, Rauch und/oder Wärme ansprechendes Sensorelement besitzt. Außerdem kann diese Dunstabzugshaube mit einer optischen oder akustischen Warneinrichtung ausgerüstet sein, die bei Überschreitung von vorgegebenen Sollwerten seitens der Steuereinrichtung eingeschaltet werden kann. Mit dieser Dunstabzugshaube läßt sich die Atmosphäre über dem jeweiligen Herd regulieren. Auch in diesem Fall werden Differenzwerte berechnet, wobei einer der Sensoren an der Dunstabzugshaube jeweils einen entsprechenden Sollwert liefert.

Schließlich ist aus der Offenlegungsschrift DE 37 28 308 A1 ein Luftreinigungsgerät bekannt, das zur Verwendung in Wohnhäusern und Büros dient. Ein UV-Strahlen-Sensor und ein Gassensor werden gemeinsam verwendet, um beispielsweise nach dem Anzünden einer Zigarette in einem Raum sofort das Reinigen der Luft zu beginnen. Falls kein UV-Strahlen-Signal empfangen wird, aber eine bestimmte Gaskonzentration, so wird der Reinigungsbetrieb ebenfalls ausgelöst. Dabei wird die Luft durch geeignete Filter gereinigt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Funktion von Dunstabzugshauben zu erweitern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Dunstabzugsvorrichtung mit einer Gebläseeinrichtung zum Bewegen von Luft, einer Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Messwerts bezüglich der Umgebung der Dunstabzugshaube und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Gebläseeinrichtung auf der Grundlage des erfassten Messwerts, wobei mit der Sensoreinrichtung der Sauerstoffgehalt als der Messwert erfassbar ist.

Ferner wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch eine Dunstabzugsvorrichtung mit einer Gebläseeinrichtung zum Bewegen von Luft, einer Sensoreinrichtung zum Erfassen eines Messwerts bezüglich der Umgebung der Dunstabzugshaube und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Gebläseeinrichtung auf der Grundlage des erfassten Messwerts, sowie einer Klimaregeleinrichtung zur Regelung des Luft- und/oder Raumklimas in der Umgebung der Dunstabzugshaube.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, die schematisch eine erfindungsgemäße Dunstabzugshaube zeigt.
Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele sind bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Die Figur zeigt eine Dunstabzugshaube 1 mit einem Dunstabzugsrohr 2. Eine nicht dargestellte Gebläseeinrichtung 3 saugt die unterhalb der Dunstabzugshaube 1 entstehenden Dämpfe einer Kochstelle ab und befördert sie durch das Dunstabzugsrohr 2 gefiltert oder ungefiltert ab. Eine Senoreinrichtung beziehungsweise ein Sensor 4 erfasst Gase und Dämpfe, die in die Dunstabzugshaube 1 steigen beziehungsweise gesogen werden. Das Messignal des Sensors 4 wird in einer Steuereinrichtung 5 ausgewertet. Nach bestimmten Vorgaben steuert die Steuereinrichtung 5 die Gebläseeinrichtung 3 auf der Grundlage des von dem Sensor 4 erhaltenen Messwertes an.
An dem Dunstabzugsrohr 2 ist ein zweiter Sensor 6 angebracht, um Messwerte aus der Umgebung der Dunstabzugshaube 1 zu erfassen. Derartige Messwerte können physikalische Messwerte, wie Temperatur, Druck, Licht etc., oder auch chemische Messwerte wie Art und Konzentration von Gasen oder Dämpfen sein. Mit dem Messignal des zweiten Sensors 6 wird eine Klimaregeleinrichtung 7 angesteuert. Damit erhält die Dunstabzugshaube 1 die zusätzliche Funktionalität einer Klimaanlage für die Küche beziehungsweise für den Raum, in dem sich die Dunstabzugshaube befindet.
In der Darstellung sind die Sensoren 4 und 6 am unteren Ende der Dunstabzugshaube 1 beziehungsweise am Dunstabzugsrohr 2 angebracht. Die Lage der Sensoren ist damit nur symbolisch angedeutet und kann entsprechend der Zweckmäßigkeit beliebig an der Dunstabzugshaube 1 beziehungsweise am Dunstabzugsrohr 2 gewählt werden. Darüberhinaus können auch weitere Sensoren zur Steuerung der Gebläseeinrichtung 3 beziehungsweise der Klimaregeleinrichtung an der Dunstabzugshaube 1 beziehungsweise dem Dunstabzugsrohr 2 angebracht werden.
Diese an oder in der Dunstabzugshaube 1 beziehungsweise dem Dunstabzugsrohr 2 angebrachten Sensoren lassen sich nicht nur zur Steuerung der Dunstabzugshaube sondern auch zur Überwachung der Küche beziehungsweise der gesamten Wohnung einsetzen. Somit können Informationen nicht nur über die Vorgänge im Einflußbereich von Kochmulde und Herd, sondern auch über die Umgebungsluft beziehungsweise die Umgebungsbedingungen zur Steuerung auch anderer Geräte gewonnen werden. Damit läßt sich der Wohn- und Arbeitskomfort sowie die Sicherheit in der Küche beziehungsweise im gesamten Haushalt erhöhen.
Speziell kann eine Dunstabzugshaube 1 mit einem oder mehreren Feuchtigkeits- und Temperatursensoren ausgestattet sein, mit denen die aktuell vorliegenden Klimadaten in der Küche festgestellt werden können und die Dunstabzugshaube dazu veranlasst werden kann, das Klima in der Küche entsprechend zu regulieren. Die Feuchtigkeit und die Temperatur in der Küche lassen sich über einen Luftanschluß zur Außenwelt beeinflussen, wobei nicht nur ein Abluft- sondern auch ein Zuluftanschluß vorgesehen sein sollte.
Die Dunstabzugshaube 1 kann speziell mit einem Feuchtigkeitsabscheider ausgestattet werden, mit dem der Küchenluft Feuchtigkeit entzogen werden kann. So kann ein Befeuchter an oder in der Dunstabzugshaube 1 vorgesehen sein, um die Feuchtigkeit im Raum entsprechend zu erhöhen.
In gleicher Weise kann die Dunstabzugshaube 1 mit einer Heiz- oder Kühleinrichtung versehen sein, um mittels eines Temperatursensors die Temperatur im Raum zu regeln. Damit besitzt die Dunstabzugshaube 1 sämtliche Grundfunktionalitäten einer Klimaanlage. Wie bereits erwähnt können in oder an der Dunstabzugshaube beliebige Gassensoren angebracht werden. Dadurch können störende Gerüche unter Umständen konzentrationsabhängig erfasst werden. Durch entsprechende Ansteuerung der Gebläseeinrichtung 3 kann die Küche beziehungsweise die Wohnung rasch gelüftet werden, um diese Störung zu beseitigen.
Ein Gassensor 4, 6 kann, wie bereits erwähnt, beispielsweise ein Sauerstoffsensor zur Überwachung des Sauerstoffgehaltes der Atemluft sein. So kann es beispielsweise sinnvoll sein, den Sauerstoffgehalt in einer Küche zu überwachen, in der sehr viele Personen beschäftigt sind. Durch eine geeignete Zufuhreinrichtung, die in ein externes Gerät oder in die Dunstabzugshaube integriert sein kann, kann auf der Basis des Sauerstoffmessignals Frischluft in den Raum gefördert werden.
Mit Hilfe von Gassensoren kann die Atemluft in der Küche auch hinsichtlich Schadstoffkonzentrationen überwacht werden. So kann beispielsweise bei Auftreten von brennbarem Gas, wie Flaschen-, Stadt- oder Kokereigas, die Lüftung maximiert werden, um Vergiftungen vorzubeugen.
In Räumen mit Kaminanschlüssen kann eine Dunstabzugshaube auf Grund ihrer Sogwirkung die Strömungsrichtung in dem Kamin umkehren. Dadurch kann es beispielsweise zu erhöhten Konzentrationen von Kohlenmonoxid, Stickoxiden, Rauch und dergleichen kommen. Hierfür können besondere Sensoren vorgesehen sein. Um diesen Effekt der Erhöhung der Schadstoffkonzentration auszuschalten beziehungsweise zu minimieren muss die Dunstabzugshaube 1 ihre Gebläseleistung in geeigneter Weise reduzieren. Ebenso ist es sinnvoll, dass, falls mit derartigen Sensoren ein Brand im Gebäude detektiert wurde, die Lüftung sofort abgeschaltet wird.
Neben der Regulierung der Gebläseleistung können die Sensoren auch zur Steuerung einer Warneinrichtung an der Dunstabzugshaube 1 dienen. So kann die Dunstabzugshaube 1 beispielsweise über einen Warnsummer oder über eine Warnlampe verfügen, um auf eine bestehende Gefahr akustisch oder optisch hinzuweisen.
Weiterhin ist es sinnvoll, wenn die Dunstabzugshaube über eine Verbindung zu einem vorhandenen Hauselektroniksystem verfügt, um dort im Gefahrenfall die Abschaltung beziehungsweise die Ansteuerung relevanter Hausgeräte auszulösen. Ebenso kann ein Anschluß zu Datenfernverbindungen gegeben sein, um eine Fernüberwachung oder Fernsteuerung im Bereich der Dunstabzugshaube zu gewährleisten.
Im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Ausführungsformen wurde stets von einer Dunstabzugshaube als Dunstabzugsvorrichtung gesprochen. Die Dunstabzugsvorrichtung kann aber auch als eine in die Arbeitsfläche oder angrenzende Wand integrierte Absaugeinrichtung ausgestaltet sein.

Claims

1. Dunstabzugsvorrichtung (1) mit
einer Gebläseeinrichtung (3) zum Bewegen von Luft,
einer Sensoreinrichtung (4, 6) zum Erfassen eines Messwerts bezüglich der Umgebung der Dunstabzugsvorrichtung und
einer Steuereinrichtung (5) zur Steuerung der Gebläseeinrichtung (3) auf der Grundlage des erfassten Messwerts,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit der Sensoreinrichtung (4, 6) der Sauerstoffgehalt als der Messwert erfassbar ist.

2. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, die eine Klimaregeleinrichtung (7) zur Regelung des Luft- und/oder Raumklimas der Umgebung der Dunstabzugsvorrichtung (1) umfasst.

3. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sensoreinrichtung (4, 6) mindestens einen weiteren Gassensor (6) zur Konzentrationsmessung organischer und/ oder anorganischer Gase bzw. Dämpfe umfasst.

4. Dunstabzugsvorrichtung (1) mit
einer Gebläseeinrichtung (3) zum Bewegen von Luft,
einer Sensoreinrichtung (4, 6) zum Erfassen eines Messwerts bezüglich der Umgebung der Dunstabzugsvorrichtung (1) und
einer Steuereinrichtung (5) zur Steuerung der Gebläseeinrichtung auf der Grundlage des erfassten Messwerts,
gekennzeichnet durch
eine Klimaregeleinrichtung (7) zur Regelung des Luft- und/oder Raumklimas in der Umgebung der Dunstabzugsvorrichtung (1).

5. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Sensoreinrichtung (4, 6) mindestens einen Gassensor (6) zur Konzentrationsmessung von einem oder mehreren organischen und/oder anorganischen Gasen bzw. Dämpfen umfasst.

6. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Sensoreinrichtung (4, 6) einen Sensor zur Messung der Luftfeuchtigkeit und/oder der Temperatur für die Steuereinrichtung (5) umfasst.

7. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, die einen Anschluß für Zu- und/oder Abluft umfasst.

8. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, die einen Luftbefeuchter und/oder Wasserabscheider zum Entfeuchten der Luft umfasst.

9. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die eine Heizeinheit und/oder eine Kühleinheit zur Heizung bzw. Kühlung der abgegebenen Luft umfasst.

10. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die eine akustische und/oder optische Warneinrichtung umfasst, um nach Überschreiten eines vorgegebenen Sollwertes gesteuert durch die Steuereinrichtung (5) ein Warnsignal auszugeben.