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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststeines,
der vorzugsweise für
einen Bodenbelag, hier zum Beispiel für Aussenbereiche, Stallungen
und Nassbereiche geeignet ist, und auf einen nach dem Verfahren
hergestellten Kunststein.
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Bekannt
sind relativ großporige,
wasserdurchlässige
Kunststeine aus gebrochenen Natursteinen in Form von Platten, Pflastersteinen,
Verbundsteinen und dergleichen. Bei diesen sind Bruchstücke gebrochener
Natursteine mit Zement miteinander verbunden. Auf der relativ groben,
also nicht glatten Oberfläche
anfallendes Wasser kann durch miteinander verbundene Poren durch
den Kunststein hindurch fließen.
Nachteilig ist, dass die Permeabilität derartiger Kunststeine durch
in die Poren eindringende Kleinteile oder Staub und Schmutz auf
Dauer stark nachlässt.
Schließlich
kann die Wasserdurchlässigkeit
durch Verstopfung sogar vollends verhindert werden. Zudem kann das
Porenvolumen nicht immer so eingestellt werden, dass ein gleichmäßiger Abfluss
von Wasser durch den Querschnitt des Kunststeins erreicht wird.
Außerdem
ist das Laufen mit nackten Füssen
auf einem solchen groben Untergrund unangenehm.
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Aus
EP 1 125 703 A2 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststeins bekannt, dass folgende
Schritte aufweist.
- a) Es wird eine Form vorbereitet,
- b) in die Form wird zunächst
eine frische erste Lage einer aushärtbaren Mischung eingebracht und
innerhalb der Form verteilt und ausgeglichen,
- c) es wird die erste Lage mit einer Presse durch Aufbringen
einer definierten Kraft innerhalb der Form kurzzeitig verdichtet,
- d) auf die noch frische erste Lage wird eine frische zweite
Lage einer aushärtbaren
Mischung eingebracht und innerhalb der Form verteilt und ausgeglichen,
und
- e) es werden die zweite Lage und indirekt auch erneut die erste
Lage mit der Presse durch Aufbringen einer definierten Kraft innerhalb
der Form verdichtet.
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Aus
DE 91 00 380 U1 ist
ein poröser
Betonpflasterstein aus einer zementgebundenen Mischung von 60 Gew.%
gebrochenem Naturstein oder Kies mit einer Korngröße zwischen
2–8 mm
und 40 Gew.% gewaschenem Sand mit einer Korngröße bis 2 mm bekannt, bei dem
die Oberseite des Pflastersteins von einer Filterschicht gebildet
ist, die aus einer zementgebundenen Mischung von 92 Gew.% doppelt
erbgesiebtem Edelsplitt mit einer Korngröße zwischen 1 und 3 mm sowie
8 Gew.% gewaschenem Sand mit einer Korngröße bis 2 mm besteht.
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Aus
DE 91 116 773 U1 ist
ein wasserdurchlässiges
Flächenbefestigungselement
bekannt, dessen Körper
aus Beton mineralische Körner
aufweist, die unter Freilassung durchgehender Poren gebunden sind
und mit einer diesen Körper überdeckenden,
dünneren
Vorsatzschicht, die ebenfalls mineralische Körner aufweist, welche zwischen
sich durchgehende Poren freilassen.
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Aus
WO 94/25676 A1 ist
eine Bodenflächenbefestigung
bekannt, die eine Filterwirkung für durchströmende Fluide aufweist. In Durchströmrichtung von
einer Eintrittsoberfläche
zu einer Austrittsunterseite werden die freien Durchströmquerschnitte
zunehmend größer.
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Aus
DE 40 36 445 C2 ist
ein Sickerstein aus Betonwerkstoff bekannt, bei dem die Zuschlagstoffe eine
Größenverteilung
bis zu 8 mm aufweisen und der wasserdurchlässig ist.
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Aus
der
DE 39 09 169 A1 ist
ein wasserdurchlässiges
naturfarbenes Pflasterelement in Form von Platten, Pflastersteinen,
Verbundsteinen und dergleichen bekannt, das zur Pflasterung von
Gehwegen, Spazierwegen usw. verwendet werden kann. Es weist eine
Schicht auf, die eine Mischung aus zerkleinerten Natursteinpartikeln
und einem Harturethan-Kunstharzbindemittel
aufweist.
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Aus
der
DE 196 05 990
C2 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Bodenbelags,
insbesondere Wegebelags, sowie ein Bodenbelag bekannt, der schichtförmig aufgebaut
ist. Die obere Schicht wird hergestellt aus einem körnigen Gut,
das aus einem gebrochenen Naturstein gewonnen ist und das durch Polyurethan
gebunden ist. Diese Schicht hat nach dem Aushärten durchgehende Poren.
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Bei
diesen vorbekannten Bodenbelägen
wird eine hohe Durchlässigkeit
für Wasser
in der oberen Schicht erreicht. Dies rührt daher, dass die obere Schicht
einen grossen Anteil an Poren hat, die durchgehend sind. Dadurch
wird auch eine starke Zufuhr an Wasser problemlos verkraftet, die
Oberfläche
der oberen Schicht bleibt nach Wasserzufuhr zwar feucht, es sammelt
sich aber niemals Wasser auf der Oberfläche. Dadurch wird vermieden,
dass Menschen ausrutschen können.
Die Oberfläche
hat zudem eine körnige
Struktur, sie ist also nicht glatt. Nachteilig ist auch bei diesen
vorbekannten Kunststeinen, dass die Ableitung von Wasser über längere Zeit
nicht gewährleistet
werden kann. Insbesondere bei Verlegung der Kunststeine im Freien
ist nicht zu vermeiden, dass Schmutz aller Art, beispielsweise Staub,
Sand usw. auf den Kunststein einwirkt und die Poren der Kunststeine
verstopft. Zudem kann auch durch die Verwendung von Bindemitteln
auf Basis von Hart- bzw. Polyurethan das Porenvolumen nicht so eingestellt
werden, dass ein gleichmäßiger Abfluss
von Wasser durch den Querschnitt des Kunststeins erreicht wird.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Hart- bzw. Polyurethan ist durch die verhältnismäßig hohen
Materialkosten des Bindemittels gegeben. Schließlich hat sich auch erwiesen,
dass eine Verwendung derartiger Kunststeine in Stallungen, beispielsweise
als Boden in Pferdeställen
nicht vorteilhaft ist, da der Urin der Tiere das Bindemittel stark angreift
und sogar zur Zerstörung
der Kunststeine führen
kann.
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Hiervon
ausgehend hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die bekannten
Kunststeine und das Verfahren zu ihrer Herstellung dahingehend weiter
zu entwickeln, dass ein Wasserdurchfluss durch die Kunststeine verbessert
wird, wobei eine Ablagerung von Schmutz im Kunststein den Durchfluss möglichst
wenig beeinflussen soll und zudem Ablagerung von Schmutz kontrollierter
erfolgt und deshalb abgelagerter Schmutz einfacher beseitigt werden
kann. Dabei soll der Kunststein beständig gegen Umwelteinflüsse und
kostengünstig
herstellbar sein und die Oberfläche
des Kunststeines soll nicht grobkörnig ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststeins
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Insbesondere
haben die Körner
der ersten Lage eine Korngröße von 1,5
bis 10 mm, vorzugsweise 2 bis 5 mm, und wird 80 bis 300 kg Zement
pro Kubikmeter Körnern
verwendet. Vorzugsweise liegt, unter Beachtung aller sonstigen Anweisungen
des Anspruchs 1, die Korngrösse
der Körner
der zweiten Lage im Bereich 4 bis 9 mm.
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Weiterhin
wird die Aufgabe durch einen Kunststein gelöst, der nach einem der obigen
Verfahren hergestellt ist und der die Merkmale des Anspruchs 10
aufweist.
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Die
erste Lage ist die im Querschnitt obere Lage des eingebauten Steins
und die zweite Lage die im Querschnitt untere Lage.
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Die
oberflächliche
Schicht, also die erste Lage, hat auf Grund ihrer Herstellung aus
feineren Körnern
kleinere Poren als der darunter befindliche Anteil des Kunststeins
und ist möglichst
dünn, vorzugsweise
etwa 1 cm stark. Dadurch wird erreicht, dass sich Schmutz, der die
Poren der oberflächlichen Schicht
nicht passieren kann, an der Oberfläche sammelt. Dieser Schmutz
kann sehr einfach entfernt werden, beispielsweise durch Abspritzen.
Feinerer Schmutz, der die Poren der oberflächlichen Schicht passiert,
wird auf keinen Fall in der darunter befindlichen Schicht festgehalten,
weil dort die Poren deutlich grösser
sind, also eine freiere Passsage möglich ist. Die Gefahr, dass
der Kunststein, insbesondere der unter der oberflächlichen
Schicht befindliche Anteil des Kunststeins, durch Schmutz zugesetzt
wird, ist dadurch insgesamt gering. Die Dicke der ersten Lage muß derart
gewählt
werden, dass sich beim Verdichten der zweiten Schicht keine gröberen Körner durch
die erste Lage hindurch an die später oben liegende Oberfläche drücken können.
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Zusätzlich wird
das Durchflussverhalten verbessert. Einmal in die oberflächliche
Schicht eingedrungenes Wasser wird auf jeden Fall rasch abgeleitet,
da die Poren und auch das Porenvolumen der darunter befindlichen
Anteile des Kunststeins ein rasches Ableiten ermöglichen. Die untere, zweite
Lage ist beispielsweise etwa 3 cm stark. Dadurch bleibt der Kunststein
in seinem unteren Bereich weitgehend trocken. Ein Wasserstau wird
vermieden. Es wird auch die Ableitung in eine darunter befindliche Schicht,
beispielsweise eine speziell zubereitete Unterlage oder aber auch
normaler Boden, vereinfacht. Insoweit hat der unter der Oberflächenschicht
befindliche Anteil des Kunststeins ein hohes Speichervolumen, das
sich bei einem Stau günstig
bemerkbar macht und ein Ableiten von Wasser in unter dem Kunststein
befindliche Schichten verbessert.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik muss beim Kunststein nach der Erfindung
oben und unten klar unterschieden werden. Der Kunststein nach der Erfindung
muss immer so eingebaut werden, dass die oberflächliche Schicht auch tatsächlich oben
ist. Hier hilft es, wenn der Kunststein eine entsprechende Markierung
hat. Günstig
ist auch, wenn die oberflächliche
Schicht ei ne andere Färbung
hat als der darunter befindliche Anteil. Auf diese Weise lässt sich
die Oberfläche
klar vom Unterteil des Kunststeins unterscheiden.
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Für die Bindung
des körnigen
Gutes aus gebrochenen Natursteinen hat sich handelsüblicher
Zement, beispielsweise Portland-Zement als günstig erwiesen. Zement ist äußerst kostengünstig und
gegenüber
Umwelteinflüssen
wie UV-Licht beständig. Außerdem ist
es möglich,
den erfindungsgemäßen Kunststein
in Stallungen oder Urinalen einzusetzen, da Zement gegenüber Urin
resistent ist.
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Wesentlich
ist, dass die gebrochenen Körner gewaschen
bzw. von Kleinteilen und/oder Sand gereinigt in die Mischungen eingebracht
werden, da somit weniger Bindemittel benötigt wird und zudem die Poren
nicht unnötig
verstopft werden. Feinbestandteile mit einem Durchmesser von weniger
als 1 mm sollten in der Mischung nicht enthalten sein.
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Bei
dem erfindungsgemässen
Verfahren wird frisch in frisch gearbeitet. Nachdem die erste Lage
in der Form verdichtet wurde, wird die dann folgende frische zweite
Lage auf die noch frische erste Lage eingebracht und ebenfalls unmittelbar
verdichtet. Dies ist günstig,
da dadurch die Herstellungszeit kurz gehalten wird und andererseits
die Verklebung der beiden Schichten inniger ist.
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Die
Reihenfolge des Einbringens der Schichten ist grundsätzlich beliebig.
Der Kunststein ist aus mindestens zwei Schichten unterschiedlicher
Körnung
zusammengesetzt, er kann auch aus drei oder mehr Schichten bestehen.
Dabei ist stets die Körnung
so gewählt,
dass sie von oben nach unten ansteigt. Es werden also die Poren
von oben nach unten zunehmend grösser,
niemals kleiner.
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Beginnt
man nun mit der unteren bzw. untersten Lage, so kann es beim Aufbringen
der nächsten
Lage geschehen, dass deren Steine in die Poren der untersten Lage
eindringen. Arbeitet man umgekehrt, beginnt also unten in der Form
mit der oberflächlichen
Lage, so ist diese Gefahr, dass die nächste eingebrachte Lage die
Poren füllt
oder verstopft, nicht gegeben.
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Die
Verdichtung der beiden Lagen erfolgt möglichst schnell, die Presse
beaufschlagt die Schichten maximal über eine Zeitdauer von drei
Sekunden, beispielsweise für
etwa 2 Sekunden. Zum einen ist dies für eine schnelle Produktion
förderlich, zum
anderen wird aber auch ein zu starkes Ineinanderschieben des körnigen Gutes
und damit eine zu starke Verringerung des Porenvolumens verhindert.
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Jede
Art der Presse ist denkbar, insbesondere haben sich hydraulische
und pneumatische Pressen als vorteilhaft erwiesen. Bei Kunststeinen
mit quadratischer Grundfläche
weist die Pressfläche
vorteilhafterweise Seitenkanten von 30 cm Länge auf.
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Der
auf die Schichten wirkende Druck und die zu verwendende Menge an
Zement sind voneinander abhängig.
Beispielsweise hat sich gezeigt, dass bei einem Druck von 4,4 kg/m2 (4 t-Presse) etwa 250 kg/m3 Zement
verwendet werden sollten um ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Bei einem Druck von 22 kg/m2 (20 t-Presse)
sollten etwa 100 kg/m3 Zement verwendet
werden. Gute Ergebnisse wurden dann erzielt, wenn der Pressendruck
zur Verdichtung der ersten, feinkörnigeren Lage etwa 50% des
Pressendrucks zur Verdichtung der zweiten, grobkörnigeren Lage beträgt.
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Besonders
entscheidend ist, dass das körnige
Gut aus gebrochenen Natursteinen eine Mindestkörnung aufweist. Körner unter
1,5 mm sollten nicht verwendet werden. Dadurch ist sichergestellt,
dass die Poren zwischen den Körnern
nicht durch staubförmige
Partikel des körnigen
Gutes beeinträchtigt oder
gar verstopft werden können.
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Es
ist daher zu bevorzugen, dass die Mindestkörnung ausreichend hoch liegt.
Vorzugsweise weist das körnige
Gut der ersten Lage eine Korngröße von 1,5
bis 10 mm und das körnige
Gut der zweiten Lage eine Korngröße von größer 10 mm
auf. Bei diesen Korngrößen ist
sichergestellt, dass sich ein ausreichendes Porenvolumen mit ausreichend
grossen Poren einstellt. Dabei ist das Maß der Mindestkörnung im
Kornband der oberflächlichen
Schicht geringer als im Kornband der darunter befindlichen Schichten.
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Für die oberflächliche
Schicht eignen sich insbesondere plättchenförmige Körner. Beim Einbringen in die
Form legen sie sich bevorzugt flach, finden sich also parallel zur
Oberfläche
des Kunststeins ein. Die Porengeometrie, die sich dadurch einstellt,
ist für das
Ableiten von Schmutzpartikeln günstig.
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Durch
die Verwendung gebrochener Natursteine hat der Kunststein eine Farbe,
die im Bereich der Farben der Natursteine liegt. Vorzugsweise können die
Natursteinpartikel aber auch angefärbt werden, so dass beliebige
Farbgestaltungen erreichbar sind.
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Die
Kunststeine eignen sich für
beliebige Verwendung. Sie eignen sich für Gehwege, weniger belastete
Fahrwege aber auch für
Gehflächen
in Schwimmbädern,
auf Terrassen und Balkonen. Sie können als Blumentöpfen geformt
sein, sie können
in Urinalen eingesetzt werden, um Zigarettenkippen und der gleichen
fernzuhalten. Sie können
weiterhin als Böden
in Tierställen
eingesetzt werden, z. B. in Pferdeboxen. Hierbei ist es vorteilhaft,
die Platten auf einem tragendem Gitterwerk anzuordnen, das hohes Ableitvermögen und
Durchlässigkeit
für Wasser
hat. Derartige Tierställe
lassen sich bequem reinigen, die Tiere stehen im Trockenen und Urin
läuft ab.
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Sie
eignen sich überall
da, wo man einerseits eine schnelle Ableitung von Wasser wünscht, andererseits
aber vermeiden möchte,
dass auch Schmutz und dergleichen mit abgeleitet wird. Sie wirken
insoweit wie ein Filter, das Schmutz und Wasser voneinander trennt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann
der Kunststein eine innenliegende Armierung aufweisen.
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Für die Herstellung
der Kunststeine hat sich eine Vorrichtung mit Presse, wie sie z.
B. von der Firma Zenith unter der Bezeichnung HB 860 angeboten wird,
bewährt.
Bei dieser Vorrichtung wird zwischen der Form und einem in die Form
eingebrachten Stempel ein Druck von beispielsweise 100 bar aufgebaut,
mit die mindestens eine Lage oder beide Lagen unter Druck gesetzt
werden. Dabei erfolgt auch ein Ausgleich. Während einer sehr kurzen Zeit,
beispielsweise eine Sekunde, es können auch mehrere Sekunden
sein, wird nun eine Vibrationskraft mit kurzhubiger Vibration, beispielsweise
1 mm oder weniger Hub, aufgebracht. Von unten wird die Form mit einer
Kraft von einigen Tonnen, beispielsweise 10 bis 25 Tonnen typischerweise
14, 16 oder 18 Tonnen gerüttelt.
Von oben auf den Druckstempel erfolgt ein entsprechendes Vibrieren
bzw. Rütteln,
jedoch mit einer Kraft von beispielsweise 2 bis 10 Tonnen, die Kraft
kann im Bereich 1 bis 15 Tonnen liegen, sie liegt beispielsweise
bei 5, 6 oder 8 Tonnen. Dies alles bezieht sich auf einen Kunststein
mit der Abmessung 50 mal 50 cm und einer Dicke von einigen cm.
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Entscheidend
ist die hohe Wasserdurchlässigkeit
des Kunststeins. Die Wasserdurchlässigkeit beträgt typischerweise
80 Liter pro Minute und Quadratmeter, sie kann auch höher liegen,
z. B. 105. Selbst bei Verschmutzungen, die über die Zeit, beispielsweise
Jahre, in den Kunststein eingetragen werden, wird zwar die Wasserdurchlässigkeit
verringert, bleibt aber immer noch, auch nach Jahren, oberhalb von
insbesondere 30 Liter pro Minute und Quadratmeter, zumeist oberhalb
von 50 Liter pro Minute und Quadratmeter. Zudem lässt sich
der Stein reinigen, z. B. mit Wasser unter Hochdruck. Aufgrund der
sehr hohen Wasserdurchlässigkeit
können
die Reinigungsintervalle groß gewählt werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und Unteransprüchen,
die nicht einschränkend
zu verstehen sind. In dieser Zeichnung zeigen:
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1:
eine teilweise schnittbildliche Darstellung eines Kunststeins nach
der Erfindung,
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2:
eine Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
des Kunststeins,
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3:
eine Prinzipdarstellung einer unteren Hauptfläche der zweiten Lage mit Ablaufrinnen.
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Erfindungsgemäße Kunststeine 1 bestehen aus
Körnern 2,
die aus Natursteinen gewonnen werden. Diese aus mineralischem Material
gewonnenen Körner 2 sind
durch Zement 4 miteinander verbunden.
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Eine
erste Lage 6, die im eingebauten Zustand des Kunststeines 1 als
zugängliche
Oberfläche dient
weist eine Körnung
auf, die im Bereich von 1,5 bis 10 mm Korndurchmesser liegt. Typische
Körner sind
gemahlenes Granit, Basalt, Porphyr, Marmor usw.. Der Anteil an Zement 4 kann
zwischen 80 und 300 kg/m3 körnigem Gut
betragen. Zement 4 eignet sich, weil er relativ witterungstunempfindlich,
insbesondere temperaturbeständig
und wasserbeständig und
dabei äußerst kostengünstig und
leicht zu verarbeiten ist.
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Der
Kunststein 1 ist zumindest zweischichtig aufgebaut. An
die erste Lage 6 schließt sich eine zweite Lage 8 an.
Die Korngröße der Körner der zweiten
Lage 8 liegt immer in einem Bereich oberhalb der Korngröße der ersten
Lage 6. Idealerweise beträgt die Korngröße der zweiten
Lage 8 mindestens das zweifache der Korngröße der ersten
Lage 8. Die Korngröße der ersten
Lage 6 kann beispielsweise im Bereich von 1,5 bis 5 mm
und die Korngröße der zweiten
Lage entsprechend im Bereich von 4 bis 11 mm liegen.
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Zwischen
den Körnern 2 und
dem Zement 4 befinden sich Poren 10, die derart
miteinander verbunden sind, dass der Kunststein 1 über seinen Querschnitt
flüssigkeitsdurchlässig ist.
Insgesamt sollte das Porenvolumen des Kunststeins 1 oberhalb 10
Vol.-%, vorteilhafterweise bei 15 Vol.-% liegen.
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Die
Körner 2 weisen
meist ihre Naturfarbe auf. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein,
die Kunststeine 1 bzw. die einzelnen Lagen 6, 8 zu
färben.
Dies bietet sich zum Beispiel deshalb an, da vorgesehen ist, die
erste Lage als obere Lage zu verwenden und eine Farbgebung somit
die Verlegung der Kunststeine 1 erleichtert. Für das Anfärben werden
vorzugsweise UV-beständige Farben
verwendet. Als günstig
haben sich natürliche
Farben wie Fe2O3 erwiesen.
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Die
Kunststeine 1 haben die Form einer Platte. In der gezeigten
Ausführung
von 1 haben sie eine quadratische, ebene Oberfläche, die
auch als obere Hauptfläche 12 bezeichnet
wird. Sie haben umlaufende Schmalflächen und eine untere Hauptfläche 16,
die die Unterfläche
bildet.
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Durch
die Zweischichtigkeit wird erreicht, dass die zwischen den Körnern 2 vorhandenen
Poren 10 nicht verstopft werden. Es soll erreicht werden,
dass Schmutz entweder auf der oberen Hauptfläche 12 liegen bleibt
oder aber den gesamten Kunststein 1 durchtritt.
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Gemäß 2 erfolgt
die Herstellung der Kunststeine 1 in einer Form 18. Seitenwände der Form 18 sind
leicht nach innen geneigt. Der Aussenwinkel zwischen einer unteren
Hauptfläche
und einer Oberfläche
der Seitenwand, liegt bei etwas mehr als 90 Grad, beispielsweise
92 Grad. Dadurch ist einerseits das Entformen der Form 18 selbst
aus einem Formhohlraum, in dem die Form 18 hergestellt
wird, vereinfacht. Andererseits ist sichergestellt, dass die Kunststeine 1 zusammen
mit ihrer Form 18 fugenlos aneinander gesetzt werden können, auch
dann, wenn der Untergrund für
die Verlegung leicht konvex gekrümmt
ist. Zwei nebeneinander befindliche Kunststeine können durchaus
einen Winkel von bis zu vier Grad einschliessen.
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Die
Form weist Kantenlängen
von beispielsweise 30 cm auf, die Tiefe beträgt z. B. etwa 3 cm. Sie ist
entweder eine verlorene Form 18 und bleibt dann mit dem
Kunststein 1 verbunden, oder sie ist, wie hier dargestellt,
eine Form, aus der der Kunststein 1 entnommen wird, sobald
er ausreichend abgebunden hat.
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In
die Form 18 wird zunächst
beispielsweise aus einem Mischer eine fertig gemischte, also aus Zement 4 und
Körnern 2 bestehende
frische erste Lage 6 eingebracht und durch Ausstreichen
innerhalb der Form 18 verteilt. Wesentlich ist, dass das Verteilen
bzw. das Ausgleichen nicht durch Rütteln erfolgt, da die freien
Poren 10 zwischen den Körnern 2 erhalten
bleiben sollen.
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Anschließend wird
die erste Lage 6 innerhalb der Form 18 mit Hilfe
einer Presse 20 verdichtet. Der Verdichtungsvorgang sollte
drei Sekunden nicht überschreiten,
da eine längere
Zeitdauer die Permeabilität
des Kunststeins 1 negativ beeinflussen könnte.
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In
einem nächsten
Verfahrensschritt wird auf die noch frische erste Lage 6 eine
ebenfalls frische, fertig gemischte zweite Lage 8 eingebracht
und durch Ausstreichen innerhalb der Form verteilt. Es folgt ein erneuter
Verdich tungsvorgang, der ebenfalls drei Sekunden nicht überschreiten
sollte. Die direkt auf die zweite Lage 8 und indirekt auf
die erste Lage 6 wirkende Kraft der Presse 20 übersteigt
die im vorangegangenen Verdichtungsvorgang der ersten Lage 6 wirkende
Kraft um etwa das Zweifache. Dies ist aufgrund der größeren Körner 2 der
zweiten Lage 8 und aufgrund des erwünschten Mitverdichten der ersten Lage 6 vorteilhaft
bzw. notwendig.
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Anschließend härtet der
Kunststein 1 aus und wird gegebenenfalls von der Form 18 getrennt.
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Das
Gewicht einer Platte eines Kunststeins 1 mit Abmessungen
50 × 50
cm und einer Dicke von 28 mm beträgt etwa 10 kg. Schon aufgrund
des relativ grossen Gewichtes liegen die Kunststeine sicher auf einer
Unterlage auf.
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Die
fertigen Formsteine können
geschnitten werden, beispielsweise mit einer Diamantsäge. Sie lassen
sich wie normale Steinplatten behandeln und verlegen.
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Die
Oberfläche
der Kunststeine 1 bleibt stets griffig und wird nicht rutschig.
Wasser steht niemals auf der oberen Hauptfläche 12. Die bis zur
oberen Hauptfläche 12 poröse Struktur
sichert einen rutschfreien Halt für Schuhe und Füße.
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Die
Kunststeine 1 eignen sich für Terrassen, Balkone, begehbare
Dächer,
Gartenwege. Es ist möglich,
einen Ring um einen Baum mit Hilfe der Kunststeine zu legen. Er
kann unmittelbar auf dem planierten Boden, also Erde, gelegt werden.
Durch die Kunststeine hindurch ist eine ausreichende Wasserversorgung
des Baumes sichergestellt.
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Die
Form 18, die im wesentlichen einen Rahmen darstellt, kann
innig mit dem Kunststein 1 verbunden bleiben. Sie verleiht
dem Kunststein 1 dann eine Reihe von Vorzügen: die
Ecken werden robuster, ein Abkrümeln
oder Abstossen an den Ecken während
des Transportes, beim Handhaben usw. wird vermieden. Die Kunststeine 1 haben
konstante Abmessungen hinsichtlich ihrer Länge, Breite und Höhe. Aufgrund
der Form ist es möglich,
die Kunststeine formschlüssig
miteinander zu verbinden. Dieser Formschluss sichert den Zusammenhalt
einer grösseren
Fläche
an verlegten Kunststeinen. Ein Austausch eines fehlerhaften oder
defekten Steines ist einfach möglich.
Aufgrund der passgenauen Fertigung gibt es keine Passprobleme beim
nachträglichen
Einsetzen eines Kunststeines 1. Die Rahmen steifen die
Kunststeine 1 mechanisch aus. Die Herstellung des Kunststeins 1 wird
deutlich vereinfacht. Es werden keine wiederverwendbaren Formen
benötigt,
die gereinigt werden müssten.
Lediglich eine Unterlage ist notwendig, die aber einfach gereinigt
werden kann.
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Es
ist aber durchaus auch möglich,
den Rahmen später
zu entfernen. Hierzu muss man nur darauf achten, dass er sich nicht
mit dem Kunststein verbindet.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Kunststeins 1.
Dabei weist die untere Hauptfläche 16 der
zweiten Lage 8, also die im eingebauten Zustand des Kunststeines 1 auf
einer Unterlage aufliegende Seite, Ablaufrinnen 22 zur
Ableitung des durch den Kunststein 1 sickernden Wassers
auf. Diese können
beispielsweise beim Pressvorgang in die zweite Lage 8 eingedrückt werden.
Die Ablaufrinnen 22 können,
wie in 3 dargestellt, gitterförmig angeordnet sein, es sind
aber auch andere Ausrichtungen denkbar. Gute Ergebnisse wurden mit
Ablaufrinnen erzielt, die etwa 15–30 mm breit und 10 mm tief
ausgeführt
sind.
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Alternativ
zum oben beschriebenen Verfahrensablauf kann auch zunächst die
zweite Lage 8 in die Form 18 eingebracht werden
und mit Hilfe der Presse 20 verdichtet werden. Danach wird
auf die noch frische zweite Lage 8 die ebenfalls frische
fertiggemischte erste Lage 6 aufgebracht, es erfolgt ein erneuter,
zweiter Verdichtungsvorgang.
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Es
ist nicht notwendig, das beim zweiten Verdichtungsvorgang eine Kraft
aufgebracht wird, die größer ist,
als die Kraft beim ersten Verdichtungsvorgang. Vielmehr hat es sich
gezeigt, dass bei beiden Verdichtungsvorgängen die selbe Kraft aufgebracht werden
kann.
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Entscheidend
ist ein Vibrieren, also Rütteln, Verdichten.
Hierzu greift eine Vibrationskraft an der Form und/oder am Stempel
der Presse 20 an.
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Das
spezifische Gewicht des fertigen Kunststeins liegt im Bereich 2000
bis 2100 kg pro qm2, typischerweise bei
2050 kg pro qm2, das Porenvolumen liegt
dann ca. bei 13%.
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Entscheidend
ist, dass kein Korn unterhalb der angegebenen Körnungsbänder vorhanden ist, weil durch
Feinkorn ein Verringern der Poren und damit ein Verringern der Wasserdurchlässigkeit
eintritt.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst sämtliche
gleichwirkenden Ausführungen.