DE102012206590A1 - Verfahren zum Betrieb einer Zellenradschleuse sowie Zellenradschleuse zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Eine Zellenradschleuse (1) hat ein Gehäuse (2), einen in dieses einmündenden Zulaufschacht (3) und einen aus diesem ausmündenden Auslaufschacht (5). Zwischen den Schächten (3, 5) ist ein Zellenrad (10) angeordnet. Dieses ist um eine horizontale Drehachse (9a) drehantreibbar in einem zylindrischen Zellenrad-Gehäuseabschnitt (4) angeordnet. Eine drehfest mit dem Zellenrad (10) verbundene Zellenrad-Antriebswelle (12) ist im Gehäuse (2) drehgelagert. Beim Betrieb der Zellenradschleuse (1) wird ein Druckgefälle angelegt, wobei im Zulaufschacht (3) ein höherer Druck vorliegt als im Auslaufschacht (5). Das Zellenrad (10) wird bei der Produktförderung zwischen dem Zulaufschacht (3) und dem Auslaufschacht (5) mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit derart betrieben, dass ein Außenumfang des Zellenrades (10) eine Geschwindigkeit erreicht, die größer ist als 0,6 m/s.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Zellenradschleuse. Ferner betrifft die Erfindung eine Zellenradschleuse zur Durchführung des Verfahrens.
- Zellenradschleusen sind in vielfacher Ausführung aus dem Stand der Technik bekannt, zum Beispiel aus der
EP 1 879 827 A2 . - Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Betriebsverfahren für eine Zellenradschleuse derart weiterzubilden, dass bei gegebener Dimensionierung der Zellenradschleuse deren Durchsatz erhöht ist bzw. dass ein vorgegebener Durchsatz mit einer kleiner dimensionierten Zellenradschleuse erreicht werden kann.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Betriebsverfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Verfahrensschritten.
- Versuche haben ergeben, dass durch das Anlegen eines Druckgefälles von oben nach unten und ein Betreiben der Zellenradschleuse mit höherer Umlaufgeschwindigkeit diejenige Drehzahl, bei der ein Durchsatzmaximum der Zellenradschleuse bei ansonsten gegebenen Randbedingungen erreicht wird, sich im Vergleich zu einem Betrieb ohne Druckgefälle oder einem Betrieb mit umgekehrtem Druckgefälle deutlich vergrößert. Eine Vergrößerung der Umlaufgeschwindigkeit führt daher bei diesen Druckbedingungen, was durchaus überraschend ist, nicht zu einer Verringerung des Durchsatzes, sondern zu einer Durchsatzerhöhung. Eine Grenz-Umfangsgeschwindigkeit bei gegebenen Druck- und Dimensionsverhältnissen eines bestimmten Zellenrads steigt abhängig vom Druckgefälle zwischen dem Zulaufschacht und dem Auslaufschacht hin zu größeren Umfangsgeschwindigkeiten an. Die Geschwindigkeit des Außenumfangs des Zellenrades, also das Produkt aus Zellenrad-Außenumfang und Drehzahl, kann größer sein als 0,8 m/s, kann größer sein als 0,9 m/s, kann größer sein als 1,0 m/s, kann größer sein als 1,1 m/s, kann größer sein als 1,2 m/s, kann größer sein als 1,3 m/s, kann größer sein als 1,5 m/s oder kann sogar noch größer sein und zum Beispiel 1,8 m/s oder 2,0 m/s betragen. Der Druckunterschied zwischen dem Zulaufschacht und dem Auslaufschacht kann im Bereich von 1 bar liegen und kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass am Auslaufschacht ein Unterdruck angelegt wird. Der Druckunterschied kann 1 bar betragen, kann aber auch größer sein als 1 bar, was durch Anlegen eines Überdrucks zumindest am Zulaufschacht erreicht wird. Das Druckgefälle kann 2 bar betragen, kann größer sein als 2 bar, kann 3 bar betragen, kann größer sein als 3 bar, kann 4 bar betragen, kann größer sein als 4 bar, kann 5 bar betragen, oder kann noch größer sein als 5 bar. Solche Betriebsweisen können bei Reaktoraustragsschleusen und zum Beispiel bei typischen Anwendungen wie einem Austrag aus druckaufgeladenen Wirbelschichttrocknern, Druckdrehfiltern oder Druckfiltern, wie sie zum Beispiel in einem PTA-Wet Cake-Prozess verwendet werden, vorliegen. Beispielsweise im Zusammenhang mit einem PTA-Wet Cake-Prozess, also bei einem Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure (TPA), der beispielsweise beschrieben ist in der
WO 00/71226 A1 JP 11 179 115 A - Die Vorteile einer Zellenradschleuse nach Anspruch 3 entsprechen denen, die vorstehend unter Bezugnahme auf das Betriebsverfahren bereits erläutert wurden. Die Zellenradschleuse ist um eine horizontale Achse drehbar, hat im montierten Zustand also eine Antriebswelle, die horizontal verläuft.
- Parameterverhältnisse nach den Ansprüchen 4 bis 6 und 11 haben sich zur Durchsatzoptimierung als besonders geeignet herausgestellt. Das Verhältnis zwischen dem Mindest-Zulaufdurchmesser und dem Zellenraddurchmesser kann im Bereich zwischen 0,9 und 1,1 und kann insbesondere im Bereich von 1,0 liegen. Verhältnisse D/C nach Anspruch 6 haben sich zur Gewährleistung einer ausreichenden Stabilität der mit dem Druckgefälle von oben nach unten betriebenen Zellenradschleuse als besonders geeignet herausgestellt. Für Zellenraddurchmesser im Bereich zwischen 150 mm und 400 mm kann ein Verhältnis D/C von mindestens 0,25 zum Einsatz kommen. Für Zellenräder mit einem Durchmesser zwischen 400 mm und 800 mm kann ein Verhältnis D/C von mindestens 0,2 zum Einsatz kommen. Die Untergrenze des Verhältnisses D/C kann auch höher sein, zum Beispiel 0,3, 0,35, 0,4, 0,45, 0,5 oder sogar noch höher.
- Zellenradvarianten nach den Ansprüchen 7 und 8 sind je nach dem Einsatzgebiet und den Umgebungsanforderungen besonders geeignet. Seitenscheibenfreie Zellenräder, die auch als offene Zellenräder bezeichnet werden, können insbesondere zur Pulverförderung verwendet werden. Zellenräder mit Seitenscheiben, die einen Teil oder den gesamten Durchmesser des Zellenrades seitlich abdecken können, können besonders bei der Förderung von verschleißintensiven Produkten zum Einsatz kommen.
- Eine Exzentrizität nach Anspruch 9 erlaubt eine Kompensation von im Betrieb auf das Zellenrad lastenden Kräften. Dies gilt besonders für eine Exzentrizität nach Anspruch 10. Die Exzentrizität kann im Bereich zwischen 10 μm und 500 μm liegen und kann beispielsweise 20 µm, 50 μm, 100 μm, oder 200 μm betragen.
- Ein Verhältnis Deff/C nach Anspruch 11 hat sich zur Förderung bestimmter Fördermedien als besonders geeignet herausgestellt. Das Verhältnis Deff/C kann im Bereich zwischen 0,4 und 0,7 und kann im Bereich zwischen 0,5 und 0,6 liegen. Derartige Zellenräder, die auch als abgekammerte Zellenräder bezeichnet werden, können besonders bei feuchten, breiigen, hochviskosen oder klebrigen Produkten zum Einsatz kommen. Bei derartigen Produkten empfiehlt es sich zudem, die Zellen mit möglichst großen und behinderungsfreien Flächen zu gestalten. Die Kammern können dann zur Wellenachse, also gegebenenfalls in Richtung der Abkammerung hin sowie im Bereich der Zellenradflügel glattwandig und ohne vorstehende Montagekomponenten ausgestaltet sein.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 schematisch eine Seitenansicht einer Zellenradschleuse, hälftig geschnitten in einem axialen Längsschnitt; -
2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in1 ; -
3 eine Ausschnittsvergrößerung aus Detail III in1 ; und -
4 in einer zu2 ähnlichen Schnittdarstellung senkrecht zu einer Zellenrad-Antriebswelle eine weitere Ausführung einer Zellenradschleuse. - Eine Zellenradschleuse
1 hat ein Gehäuse2 , das in der1 nach oben begrenzt ist durch einen Zulaufschacht3 , der in eine Zellenradgehäusebohrung4 einmündet. Nach unten in der1 ist das Gehäuse2 begrenzt durch einen Auslaufschacht5 , der aus der Zellenradgehäusebohrung4 ausmündet. In der1 zu beiden Seiten hin ist das Gehäuse2 begrenzt durch Gehäuse-Seitendeckel6 ,7 . In der1 nach vorne und nach hinten ist das Gehäuse2 begrenzt durch weitere Gehäusewände, die in der1 nicht sichtbar sind. - Die Zellenradgehäusebohrung
4 hat die Form eines in der1 quer liegenden Hohlzylinders mit Zylinderachse9 . Ein Zellenrad10 ist in der Zellenradgehäusebohrung4 um eine der Zylinderachse9 benachbarte Längsachse9a drehantreibbar angeordnet. Die Gehäusebohrung4 stellt einen zylindrischen Zellenrad-Gehäuseabschnitt des Gehäuses2 dar. - Das Zellenrad
10 ist seitenscheibenfrei. Die durch Zellenradstege oder Zellenradflügel11 voneinander in Umfangsrichtung um die Längsachse9 voneinander getrennten, sektorförmigen Zellenradkammern, also die Zellen, werden seitlich von den Gehäuse-Seitendeckeln6 ,7 begrenzt und das Zellenrad10 hat seitlich offene Zellenradkammern zwischen den Zellenradstegen11 . Die Gehäuse-Seitendeckel6 ,7 stellen daher stirnseitige Begrenzungen der Zellenradgehäusebohrung4 dar. - Bei einer alternativen, nicht dargestellten Ausführung der Zellenradschleuse
1 , die in der1 im Bereich einer linken Stirnseite der Zellenradflügel11 angedeutet ist, hat das Zellenrad benachbart zu den Gehäuse-Seitendeckeln6 ,7 Zellenrad-Seitenscheiben11a , die zumindest einen Abschnitt eines Querschnitts des Zellenrades10 überdecken und drehfest mit den Zellenradstegen11 verbunden sind. Die Zellenrad-Seitenscheiben können bei dieser alternativen Ausführung von innen, also von der Drehachse9a her, einen Teil des Zellenrad-Querschnitts, beispielsweise ein Viertel, ein Drittel, eine Hälfte (vgl. Seitenscheibe-Variante11b , ebenfalls angedeutet in der1 ), zwei Drittel oder drei Viertel des Zellenradquerschnitts überdecken oder können auch den gesamten Zellenrad-Querschnitt überdecken. Soweit Zellenrad-Seitenscheiben11a ,11b vorhanden sind, stellen diese, ggf. zusammen mit den Gehäuse-Seitendeckeln6 ,7 , die stirnseitigen Begrenzungen der Zellen dar. - Die Zellenradgehäusebohrung
4 bildet einen Innenraum der Zellenradschleuse1 , durch den Fördergut vom Zulaufschacht3 hin zum Auslaufschacht5 mittels Drehung des Zellenrads10 gefördert wird. - Das Zellenrad
10 ist drehfest mit einer Zellenrad-Antriebswelle12 verbunden, die über einen Antriebsmotor12a angetrieben ist. Ein Wellenstummel13 , der die Zellenrad-Antriebswelle12 axial fortsetzt und damit Teil der Antriebswelle ist, des Zellenrads10 ist in einer Wellenaufnahme bzw. einem Wellenlager14 über ein Axial/Radiallager gelagert. Zwischen der Antriebswelle12 auf axialer Höhe der Zellenradflügel11 und den beiderseitigen Wellenstummeln13 kann die Welle noch mehrfach durchmesserabgestuft sein. Zwischen dem Axial/Radiallager und der Zellenradgehäusebohrung4 ist die Zellenrad-Antriebswelle12 ,13 gegen den Gehäuse-Seitendeckel7 über eine Dichtungs-Baugruppe abgedichtet, die eine Dichtung und eine Spülgasleitung umfasst, was in der schematischen1 nicht näher dargestellt ist. Die Dichtungs-Baugruppe ist angeordnet zwischen einer äußeren Mantelwand der Antriebswelle12 ,13 und einer diese umgebenden Innenwand des Seitendeckels7 und dichtet diese beiden Wände gegeneinander ab. - Am Übergang des Zulaufschachtes
3 zur Gehäusebohrung4 , also zum Zellenrad-Gehäuseabschnitt, hat das Gehäuse2 einen Zellenrad-Zulaufquerschnitt20 , der auf eine Ebene projiziert rechteckig ist und parallel zur Zylinderachse9 eine Querschnittsdimension A und senkrecht zu dieser Querschnittsdimension A eine Querschnittsdimension B (vgl.2 ) hat. Im Bereich des zulaufseitigen Flansches hat der Zulaufschacht3 einen Gehäuse-Einlaufquerschnitt. Je nach der Ausformung des Zulaufschachtes3 ist entweder die dieser Gehäuse-Einlaufquerschnitt oder der Zellenrad-Zulaufquerschnitt20 querschnittsbegrenzend. Ein kleinster Querschnitt des Zulaufschachtes3 wird nachfolgend als Mindest-Zulaufquerschnitt bezeichnet. Dieser Mindest-Zulaufquerschnitt hat ein kreisförmiges Mindest-Zulaufquerschnitts-Äquivalent mit Durchmesser DÄ. Die Fläche des Mindest-Zulaufquerschnitts beträgt für den Fall, dass der Einlauf in die Gehäuse-Bohrung4 querschnittsbegrenzend ist, A × B. Für den Fall, dass der zulaufschachtseitige Durchmesser, also der obere Gehäuse-Einlauf, begrenzend ist für den Einlaufquerschnitt, ist die Fläche des Mindest-Zulaufquerschnitts, bestimmt durch diesen Einlaufdurchmesser. Auch für den Fall, dass die Fläche A × B bestimmend ist für den Mindest-Zulaufquerschnitt, kann der Äquivalenz-Durchmesser dieser Fläche angegeben werden, der dem Durchmesser eines runden Zulaufschachtes entspricht. Für diesen Äquivalenz-Durchmesser bezeichneten Mindest-Zulaufdurchmesser DÄ gilt: - Ein Durchmesser des Zellenrades
10 hat den Wert C. Das Verhältnis aus dem Mindest-Zulaufdurchmesser und dem Zellenraddurchmesser, DÄ/C, liegt im Bereich zwischen 0,7 und 1,3. - Das Verhältnis zwischen einem Durchmesser D (vgl.
2 ) der Antriebswelle12 im Bereich der Wellenaufnahme14 und dem Zellenrad-Durchmesser C, D/C, liegt, unter anderem auch abhängig vom Zellenrad-Durchmesser, bei mindestens 0,2. Für größere Zellenraddurchmesser, beispielsweise von 400 mm und größer, liegt der Wert D/C bei mindestens 0,2. Für kleinere Zellenrad-Durchmesser kann die Untergrenze etwas höher liegen, beispielsweise bei 0,25. Auch größere Werte des Verhältnisses D/C sind möglich beispielsweise 0,3, 0,35, 0,4, 0,45, 0,5 oder auch noch höhere Werte, die im Extremfall sogar bis zu einem Wert von 0,9 gehen können. - Der Durchmesser der Welle
12 kann in einem zentralen Zellenradkörper-Abschnitt, wo die Welle12 das Gehäuse2 durchtritt, sich vom Durchmesser im Bereich von Wellen-Endabschnitten oder Wellenstummeln unterscheiden. Dieser Durchmesser der Welle12 zwischen den Endabschnitten kann, insbesondere stufenweise, größer sein als ein Durchmesser D am Übergang zum Zellenradkörper-Wellenabschnitt. Für das obige Parameterverhältnis D/C ist der Wellendurchmesser D dort heranzuziehen, wo auf die Welle12 maximale Momente wirken. Dies ist in der Regel am Übergang der Welle12 in den Zellenradkörper der Fall. - Die Längsachse
9a der Zellenrad-Antriebswelle12 , also die Drehachse, um die sich das Zellenrad10 dreht, fällt nicht mit der Zylinderachse9 des Zellenrad-Gehäuseabschnitts4 zusammen. Die Ausschnittsvergrößerung nach3 offenbart, dass diese beiden Achsen9a und9 parallel zueinander verlaufen und einen Abstand E zueinander aufweisen, also eine Exzentrizität zueinander haben. Die Exzentrizität E liegt in einem Bereich zwischen 10 μm und 1 mm, insbesondere im Bereich zwischen 50 μm und 200 μm, beispielsweise im Bereich von 100 μm oder 200 μm. - Die Exzentrizität E ist dabei so, dass die Drehachse
9a zum Zulaufschacht3 hin relativ zur Zylinderachse9 verlagert ist. - Im Betrieb der Zellenradschleuse
1 wird zunächst ein Druckgefälle angelegt, wobei im Zulaufschacht3 ein höherer Druck vorliegt als im Auslaufschacht5 . Der Druckunterschied kann im Bereich von 1 bar liegen, kann größer sein als 1 bar, kann größer sein als 2 bar, kann größer sein als 3 bar, kann größer sein als 4 bar, kann 5 bar betragen, kann größer sein als 5 bar, kann größer sein als 6 bar oder kann sogar noch größer sein. Beispielsweise kann der Zulaufschacht3 unter einen Druck von 5 bar gesetzt werden, während der Auslaufschacht5 unter Normaldruck betrieben wird, so dass eine Druckdifferenz von 4 bar zwischen dem Zulaufschacht3 und dem Auslaufschacht5 vorliegt. Der Auslaufschacht5 kann auch unter Unterdruck gesetzt werden, wobei dann der Zulaufschacht3 unter Normaldruckbedingungen betrieben werden kann, so dass ein Druckunterschied von weniger als 1 bar vorliegt. - Anschließend wird das Produkt durch die Zellenradschleuse
1 gefördert, insbesondere Schüttgut in Form eines Granulats oder eines Pulvers oder eines sonstigen fließfähigen Produkts. Auch schlecht fließfähige Produkte, insbesondere feuchte, breiartige, hochviskose oder klebrige Produkte, können mit der so betriebenen Zellenradschleuse1 gefördert werden. Bei der Produktförderung zwischen dem Zulaufschacht3 und dem Auslaufschacht5 wird das Zellenrad10 mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit derart betrieben, dass ein Außenumfang des Zellenrads, also radiale Außenkanten21 der Zellenradstege11 , eine Geschwindigkeit erreicht, die größer ist als 0,6 m/s. Diese Geschwindigkeit kann größer sein als 0,8 m/s, kann größer sein als 1,0 m/s, kann größer sein als 1,5 m/s oder kann sogar noch größer sein. - Der Druckunterschied zwischen dem Zulaufschacht
3 und dem Auslaufschacht5 unterstützt zusammen mit der Schwerkraft die Förderung des Produkts durch das Zellenrad10 . Der Austritt des Produkts von der sich jeweils öffnenden Zellenradkammer in den Auslaufschacht5 erfolgt, eine entsprechende Abdichtung der Zellenradstege11 gegen das Gehäuse2 vorausgesetzt, unter einer im Wesentlichen schlagartigen Druckentspannung, wobei das in dieser Kammer vorliegende Produkt in den Auslaufschacht5 ausgestoßen wird. Der Eintritt des Produkts vom Zulaufschacht3 in die sich öffnende Zellenradkammer wird ebenfalls durch den Druckunterschied unterstützt, da das Produkt in die sich öffnende Zellenradkammer gepresst wird. -
4 zeigt in einer zu2 ähnlichen Darstellung eine ähnliche Ausführung einer Zellenradschleuse22 . Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Zellenradschleuse1 nach den1 bis3 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. - Das Gehäuse
2 der Zellenradschleuse22 hat in Gehäusewänden, die die Gehäusebohrung4 begrenzen, Kanäle23 , die zur Führung eines Wärmeübertragungsmediums zur Temperierung des Gehäuses2 genutzt werden können. - Bei der Zellenradschleuse
22 wird ein effektiver Durchmesser Deff der Zellenrad-Antriebswelle12 durch zusätzliche wellenseitige Zellenwände24 vergrößert, die Trennwand-Begrenzungen der Zellen darstellen. Zwischen den Zellenwänden24 und der eigentlichen Zellenrad-Antriebswelle12 verbleiben sektorförmige Hohlräume25 , die nicht zur Produktförderung beitragen. Für das Verhältnis Deff/C kann im Bereich zwischen 0,3 und 0,8, zwischen 0,4 und 0,7 und zwischen 0,5 und 0,6 liegen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1879827 A2 [0002]
- WO 00/71226 A1 [0005]
- JP 11179115 A [0005]
Claims (11)
- Verfahren zum Betrieb einer Zellenradschleuse (
1 ;22 ), wobei die Zellenradschleuse (1 ;22 ) aufweist: – ein Gehäuse (2 ), – mit einem in das Gehäuse (2 ) von oben einmündenden Zulaufschacht (3 ), – mit einem aus dem Gehäuse (2 ) nach unten ausmündenden Auslaufschacht (5 ), – ein zwischen dem Zulaufschacht (3 ) und dem Auslaufschacht (5 ) angeordnetes Zellenrad (10 ), das um eine horizontale Drehachse (9a ) drehantreibbar in einem zylindrischen Zellenrad-Gehäuseabschnitt (4 ) des Gehäuses (2 ) angeordnet ist, – eine drehfest mit dem Zellenrad (10 ) verbundene Zellenrad-Antriebswelle (12 ), die im Gehäuse (2 ) drehgelagert ist, mit folgenden Schritten: – Anlegen eines Druckgefälles, wobei im Zulaufschacht (3 ) ein höherer Druck vorliegt als im Auslaufschacht (5 ), – Betreiben des Zellenrades (10 ) bei der Produktförderung zwischen dem Zulaufschacht (3 ) und dem Auslaufschacht (5 ) mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit derart, dass ein Außenumfang des Zellenrades (10 ) eine Geschwindigkeit erreicht, die größer ist als 0,6 m/s. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Anlegen des Druckgefälles im Zulaufschacht ein Druck angelegt wird, der höher ist als Normaldruck.
- Zellenradschleuse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2.
- Zellenradschleuse nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein Verhältnis (DÄ/C) aus: – einem Mindest-Zulaufdurchmesser (DÄ) am Übergang des Zulaufschachtes (
3 ) zum Zellenrad-Gehäuseabschnitt (4 ) und – einem Zellenraddurchmesser (C) in einem Bereich zwischen 0,7 und 1,3. - Zellenradschleuse nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Verhältnis aus dem Mindest-Zulaufdurchmesser (DÄ) und dem Zellenraddurchmesser (C) im Bereich zwischen 0,8 und 1,2.
- Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet durch ein Verhältnis (D/C) aus – einem Durchmesser (D) der Zellenrad-Antriebswelle (
12 ) im Bereich eines Übergangs eines Grundkörpers des Zellenrades (10 ) in die Zellenrad-Antriebswelle (12 ) und – einem Zellenraddurchmesser (C) von mindestens 0,2. - Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekennzeichnet durch seitlich offene Zwischenräume zwischen den Zellenradflügeln (
11 ). - Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 3 bis 7, gekennzeichnet durch Zellenrad-Seitenscheiben (
11a ,11b ), die mindestens einen Abschnitt eines Zellenrad-Querschnitts überdecken und drehfest mit den Zellenradflügeln (11 ) verbunden sind. - Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsachse (
9a ) der Zellenrad-Antriebswelle (12 ) nicht mit einer Zylinderachse (9 ) des Zellenrad-Gehäuseabschnitts (4 ) zusammenfällt. - Zellenradschleuse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (
9a ) zum Zulaufschacht (3 ) hin relativ zur Zylinderachse (9 ) verlagert ist. - Zellenradschleuse nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch ein Verhältnis aus – einem Durchmesser (Deff) einer antriebswellenseitigen inneren Zellenbegrenzung (
24 ) und – einem Zellenraddurchmesser (C) – in einem Bereich zwischen 0,3 und 0,8.
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