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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Reinigungseinheit, insbesondere eine Reinigungseinheit für eine Scheibe oder einen Sensor in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, mit einer derartigen Reinigungseinheit.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Nach dem Stand der Technik erfolgt die Sensorreinigung bei Automobilen durch ein klassisches Waschwassersystem. Hierbei wird eine Reinigungsdüse über eine Waschwasserleitung mittels Pumpe mit Druck beaufschlagt. Sobald an der Düse der Öffnungsdruck eines vorgesehenen Rückschlagventils überschritten wird, öffnet dieses und das Reinigungsfluid sprüht auf den Sensor. Nach Abschalten der Pumpe fällt der Druck wieder unter den Öffnungsdruck des Rückschlagventils und die Düse schließt, womit der Sprühvorgang beendet ist.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 196 53 432 A1 ist eine Scheibenwaschvorrichtung bekannt, die eine Mehrzahl von Scheibenwaschdüsen aufweist, wobei jede Düse mit einem Magnetventil versehen ist, welches bei Beaufschlagung mit einem elektrischen Impuls den Düsenaustritt öffnet. Eine zentrale Pumpe versorgt die Düsen über eine Schlauchleitung mit unter Druck stehender Waschflüssigkeit und die jeweiligen Düsenöffnungen werden mittels des ihnen zugeordneten Magnetventils in Abhängigkeit von der Stellung der Scheibenwischer geöffnet und geschlossen.
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Vor allem bei großen Leitungslängen sorgen die Elastizität von Schlauchleitungen und die Trägheit des Flüssigkeitsvolumens in den Leitungen für einen verzögerten Druckaufbau an der Reinigungsdüse. Aus diesem Grund wird der gewünschte Arbeitspunkt der Reinigungsdüse nach Anlauf der Waschwasserpumpe erst mit einer gewissen Verzögerung erreicht. Da jedoch die Reinigungsvorgänge von Sensoren - anders als bei der herkömmlichen Scheibenreinigung oder Scheinwerferreinigung - in der Regel mit sehr kurzen Sprühzeiten (zum Beispiel < 1,0 Sek.) arbeiten, sind ein schneller Druckaufbau und Druckabbau günstig für einen hohen Wirkungsgrad der Reinigungsdüse. Ideal wäre dabei ein sofortiges Anliegen des Arbeitspunktdrucks an der Reinigungsdüse. Nur so wird gewährleistet, dass über den gesamten Sprühvorgang ein konstant hoher Druck zur Verfügung steht.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Reinigungseinrichtung so auszubilden, dass sie ein gegenüber dem Stand der Technik schnelleres Ansprechverhalten aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Bei einer Reinigungseinheit, insbesondere für eine Scheibe oder einen Sensor in einem Kraftfahrzeug, mit einem Vorratsbehälter für eine Reinigungsflüssigkeit, zumindest einer Reinigungsdüse, einer Fluidverbindung zwischen dem Vorratsbehälter und der Reinigungsdüse und zumindest einer zwischen dem Vorratsbehälter und der Reinigungsdüse vorgesehenen Spritzpumpe, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Reinigungsdüse in oder an einer Reinigungsdüseneinheit vorgesehen ist und dass die Spritzpumpe von einer in oder an der Reinigungsdüseneinheit vorgesehenen Kolben-Zylinder-Einheit gebildet ist.
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VORTEILE
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Um eine exakte Ansteuerung der jeweiligen Reinigungsdüseneinheit zu ermöglichen und auch bei kurzen Sprühzyklen einen sofortigen Druckaufbau zu erzielen, ist der Aktuator, also die Spritzpumpe, erfindungsgemäß in oder an der Reinigungsdüseneinheit, vorzugsweise unmittelbar vor der Reinigungsdüse, angeordnet oder weiter vorzugsweise sogar in die Reinigungsdüse integriert. Auf diese Weise werden Reinigungsflüssigkeitsleitungen zwischen der Spritzpumpe und der Reinigungsdüse, die im Stand der Technik einen schnellen Druckaufbau behindern, vermieden. Durch dieses Vorsehen der Spritzpumpe in oder an der jeweiligen Reinigungsdüseneinheit werden beim Erfindungsgegenstand somit die beim Stand der Technik durch Schlauchleitungen hervorgerufene Trägheit und Elastizität im System auf ein Minimum reduziert, da durch den Hubkolben der die jeweilige Spritzpumpe bildenden Kolben-Zylinder-Einheit nur das in der Druckkammer befindliche Fluid beschleunigt werden muss. Dadurch erfolgt ein schnellerer Druckaufbau am Wirkort, also in der Reinigungsdüse. Es ergibt sich somit eine genau definierte und durch das Volumen der Druckkammer vorgegebene Menge an Reinigungsfluid pro Sprühstoß.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen Reinigungseinheit sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 9.
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Vorzugsweise ist der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit als elektromagnetischer Hubkolben ausgebildet, der unter Einwirkung einer elektromagnetischen Kraft in einer eine Kompressionsrichtung bildenden ersten Richtung betätigbar ist. Das Vorsehen des Hubkolbens als bewegliches Teil eines elektromagnetischen Antriebs gewährleistet ein sehr schnelles Ansprechverhalten der Spritzpumpe.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn eine Rückstellfeder vorgesehen ist, die den Kolben mit einer Rückstellkraft entgegen der Kompressionsrichtung beaufschlagt. Eine solche Rückstellfeder ermöglicht ein schnelles automatisches Zurückstellen des Kolbens in seine Ausgangslage und ein sehr wirksames Ansaugen neuer Reinigungsflüssigkeit in den Pumpraum oder Druckraum der Kolben-Zylinder-Einheit.
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Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn im Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit ein erstes Rückschlagventil vorgesehen ist. Dadurch wird ein schnelles Befüllen des Pumpraums der Kolben-Zylinder-Einheit ermöglicht.
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Vorzugsweise ist zwischen der die Spritzpumpe bildenden Kolben-Zylinder-Einheit und der Reinigungsdüse ein zweites Rückschlagventil vorgesehen. Dadurch wird bei geschlossenem zweiten Rückschlagventil verhindert, dass beim Zurückführen des Kolbens durch die Reinigungsdüse Luft angesaugt wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass von der Rückstellfeder beim Zurückführen des Kolbens in seine Ausgangsposition sehr wirksam eine Saugkraft aufgebaut werden, die ein schnelles Wiederbefüllen des Pumpraumes bewirkt.
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Von besonderem Vorteil ist es bei allen Ausführungsformen, wenn zwischen dem Vorratsbehälter und der die Spritzpumpe bildenden Kolben-Zylinder-Einheit eine Förderpumpe vorgesehen ist. Durch eine solche Förderpumpe wird nicht nur stets Reinigungsflüssigkeit in das System nachgeführt, sondern es kann zudem in dem zu den jeweiligen Reinigungsdüseneinheiten führenden Leitungssystem ein geringfügiger Überdruck aufgebaut werden, der das schnelle Wiederbefüllen des jeweiligen Pumpenraumes unterstützt.
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Vorzugsweise ist eine Mehrzahl von Reinigungsdüseneinheiten vorgesehen.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn die Reinigungsdüseneinheiten jeweils an eine die Fluidverbindung zwischen dem Vorratsbehälter und der jeweiligen Reinigungsdüse bildende gemeinsame Fluidleitung angeschlossen sind, die bevorzugt als Ringleitung ausgebildet ist und von dem Vorratsbehälter über die Reinigungsdüseneinheiten zurück zum Vorratsbehälter verläuft und dass die Förderpumpe in der Ringleitung, vorzugsweise im oder am Vorratsbehälter, angeordnet ist. Die gemeinsame Fluidleitung kann aber auch als Stichleitung ausgebildet sein.
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Bevorzugterweise ist die Förderpumpe dabei zwischen dem Reinigungsflüssigkeitsvolumen im Vorratsbehälter und der in Strömungsrichtung der Reinigungsflüssigkeit gesehen ersten Reinigungsdüseneinheit wirksam angeordnet.
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Zwischen dem Vorratsbehälter und der jeweiligen Spritzpumpe kann ein Rückschlagventil vor jeder Spritzpumpe, also vor jeder Kolben-Zylinder-Einheit, vorgesehen sein, das gewährleistet, dass auf der Saugseite der jeweiligen Spritzpumpe stets Reinigungsflüssigkeit ansteht.
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Die Erfindung ist auch gerichtet auf ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, das zumindest eine erfindungsgemäße Reinigungseinheit aufweist.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1 eine Reinigungseinheit mit einer Mehrzahl von gemäß der Erfindung ausgebildeten Reinigungsdüseneinheiten;
- 2 eine teilweise geschnittene Darstellung einer Reinigungsdüseneinheit gemäß der Erfindung und
- 3A bis C unterschiedliche Phasen eines Spritzprozesses mit der Reinigungsdüseneinheit nach 2.
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DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Reinigungseinheit für die Verwendung in einem Kraftfahrzeug zur Reinigung von Scheiben oder Sensoren dargestellt. Diese Reinigungseinheit 100 weist einen Vorratsbehälter 110 für eine Reinigungsflüssigkeit auf, in dem eine Förderpumpe 112 vorgesehen ist. Die Förderpumpe 112 weist einen Saugstutzen 111 auf, der in ein Volumen einer Reinigungsflüssigkeit R eintaucht. An die Druckseite der Förderpumpe 112 ist eine Ringleitung 120 angeschlossen, die mit ihrem anderen Ende 122 wieder in den Vorratsbehälter 110 mündet. Die Ringleitung kann in ihrem Bereich des in den Vorratsbehälter 110 mündenden Endes 122 mit einer Drossel 124 versehen sein, die einen Strömungswiderstand bildet, der es der Förderpumpe 112 ermöglicht, im Inneren der Ringleitung 120 einen leichten Überdruck aufzubauen.
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An die Ringleitung 120 sind mehrere Reinigungsdüseneinheiten 101, 102, 103, 104, 105 angeschlossen. Diese Reinigungsdüseneinheiten 101, 102, 103, 104, 105 sind im Wesentlichen baugleich ausgestaltet und werden anhand der 2 und 3 nachstehend noch beschrieben. Die Ringleitung 120 kann eine Rohrleitung sein, sie kann aber auch aus einem flexiblen Schlauch bestehen oder zumindest einen solchen aufweisen.
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Über die Ringleitung 120 werden die einzelnen Reinigungsdüseneinheiten 101, 102, 103, 104, 105 mit Reinigungsflüssigkeit R versorgt. Da in der Ringleitung 120 ein leichter Überdruck herrscht, ist die Ringleitung 120 stets mit Reinigungsfluid R gefüllt, das durch diesen leichten Überdruck auch an den Fluideinlässen der jeweiligen Reinigungsdüseneinheit 101, 102, 103, 104, 105 ansteht.
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2 zeigt eine Reinigungsdüseneinheit 1, die gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist und die den in 1 schematisch dargestellten Reinigungseinheiten 101, 102, 103, 104, 105 entspricht.
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Die Reinigungsdüseneinheit 1 weist ein Gehäuse 10 mit einem Zylinderabschnitt 12 auf, der den Zylinder einer Kolben-Zylinder-Einheit 2 bildet. Der Zylinderabschnitt 12 ist an seinen beiden axialen Enden bis auf jeweils eine Strömungsöffnung (Strömungseinlass 13 beziehungsweise Strömungsauslass 14) geschlossen. Der Strömungseinlass 13 mündet in einen mit der Ringleitung 120 verbundenen oder verbindbaren Fluidanschluss 11 und der Strömungsauslass 14 mündet in einen inneren Fluidkanal 30 einer mit dem Gehäuse 10 der Reinigungsdüseneinheit 1 strömungswirksam, vorzugsweise integral, verbundenen Reinigungsdüse 3.
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In dem Zylinderabschnitt 12 des Gehäuses 10 der Reinigungsdüseneinheit 1 ist ein Hubkolben 20 entlang der Zylinderachse X axial verschiebbar angeordnet. Dieser Hubkolben 20 besteht aus einem magnetischen Material oder weist ein solches magnetisches Material auf. Der Hubkolben 20, eine düsenseitige Stirnwand 15 des Gehäuses 10 und die Umfangswand 16 des Zylinderabschnitts 12 umschließen einen Pumpraum oder Druckraum 26 der Kolben-Zylinder-Einheit 2.
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Eine elektromagnetische Anregungsvorrichtung 4 umgibt den Zylinderabschnitt 12 des Gehäuses 10 der Reinigungsdüseneinheit 1. Diese elektromagnetische Anregungsvorrichtung 4 ist hier beispielhaft durch zwei schematisch dargestellte und in Richtung der Zylinderachse X hintereinander angeordnete elektrische Spulen 40, 42 dargestellt, die zum Durchfluss eines elektrischen Stroms ausgebildet sind, wobei auch mehr als zwei Spulen vorgesehen sein können.
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Werden die Spulen 40, 42 durch Anlegen einer elektrischen Spannung erregt, so erzeugen sie ein elektromagnetisches Feld, das den magnetischen Hubkolben 20 entlang der Zylinderachse X in Richtung auf die Reinigungsdüse 3 (in 2 nach rechts) bewegt. Im Inneren des Zylinderabschnitt 12 des Gehäuses 10 der Reinigungsdüseneinheit 1 ist eine als Druckfeder 5 ausgebildete Wendelfeder vorgesehen, die sich ebenfalls in Richtung der Zylinderachse X zwischen dem Hubkolben 20 und der düsenseitigen Stirnwand 15 des Gehäuses 10 erstreckt und die sich sowohl am Hubkolben 20 als auch an der düsenseitigen Stirnwand 15 abstützt. Die Druckfeder 5 ist aufgrund ihrer Federkraft F bestrebt, den Hubkolben 20 von der düsenseitigen Stirnwand 15 (in 2 nach links) wegzudrücken. Die durch die Erregung der Spulen 40, 42 bewirkte magnetische Kraft M, ist ihrerseits bestrebt, den Hubkolben 20 zur düsenseitigen Stirnwand 15 hin zu drücken und wirkt somit gegen die Kraft F der Druckfeder 5.
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Im Hubkolben 20 ist ein erstes Rückschlagventil 22 ausgebildet, dessen Strömungskanal 21 den Hubkolben 20 in Axialrichtung durchdringt. Auf der zur düsenseitigen Stirnwand 15 hin weisenden Seite des Hubkolbens 20 ist ein Ventilkörper 24 vorgesehen, der mit einem Ventilsitz 23 im Bereich der dortigen Öffnung des Strömungskanals 21 abdichtend zusammenwirkt.
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Im Fluidkanal 30 der Reinigungsdüse 3 ist ein zweites Rückschlagventil 32 mit einem Strömungskanal 31 und einem auf der vom Druckraum 26 abgewandten Seite angeordneten Ventilkörper 34 vorgesehen, der mit einem Ventilsitz 33 im Bereich der dortigen Öffnung des Strömungskanals 31 abdichtend zusammenwirkt.
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Die Kolben-Zylinder-Einheit 2 bildet mit den beiden Rückschlagventilen 22, 32 und der elektromagnetischen Anregungsvorrichtung 4 für den Hubkolben 20 eine hochagile Spritzpumpe 6.
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Die Reinigungsdüse 3 weist an dem von der Kolben-Zylinder-Einheit 2 abgewandten Ende des Fluidkanals 30 eine Düsenöffnung 36 auf, aus der ein Spritzstrahl 38 austreten kann, wie es in 2 symbolisch dargestellt ist.
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2 zeigt die Ausgangs- oder Ruhestellung des Hubkolbens 20 der Kolben-Zylinder-Einheit 2. Zwischen dem Hubkolben 20 und der düsenseitigen Stirnwand 15 des Zylinderabschnitts 12 ist der Druckraum 26 der Kolben-Zylinder-Einheit 2 gebildet. Auf der vom Druckraum 26 abgewandten Seite des Hubkolbens 20 (in 2 links vom Hubkolben 20) steht Reinigungsflüssigkeit unter dem von der Förderpumpe 112 in Verbindung mit der Drossel 124 erzeugten leichten Überdruck an. Dieser leichte Überdruck reicht jedoch nicht aus, um das Rückschlagventil 22 im Hubkolben 20 zu öffnen.
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Die Funktionsweise der in 2 gezeigten Reinigungsdüseneinheit 1 wird nachstehend anhand der 3A bis 3C beschrieben.
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Werden nun die elektrischen Spulen 40, 42 mit einer elektrischen Spannung beaufschlagt, so dass in ihnen ein Strom fließt, entsteht ein Magnetfeld, das bestrebt ist, den magnetischen Hubkolben 20 mit der Magnetkraft M in Richtung auf die düsenseitige Stirnwand 15 des Zylinderabschnitts 12 hin gegen die Federkraft F der Druckfeder 5 zu bewegen. Die Magnetkraft M ist dabei deutlich größer als die Federkraft F, so dass sich der Kolben 20 schlagartig unter Kompression der Druckfeder 5 in den 2 und 3 nach rechts bewegt und das Volumen des Druckraums 26 komprimiert. Die 3A und 3B zeigen zwei Phasen dieser Bewegung.
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Die im Druckraum 26 enthaltene Reinigungsflüssigkeit drückt den Ventilkörper 24 des im Hubkolben 20 vorgesehenen ersten Rückschlagventils 22 gegen den zugehörigen Ventilsitz 21, so dass das erste Rückschlagventil 22 geschlossen ist und die Flüssigkeit im Druckraum 26 vom nach rechts wandernden Hubkolben 20 unter Druck gesetzt wird. Durch diesen Druckanstieg im Inneren des Druckraums 26 wird im zweiten Rückschlagventil 32 der Ventilkörper 34 aus seinem Ventilsitz 33 herausbewegt, so dass die Reinigungsflüssigkeit aus dem Kompressionsraum 26 durch den Strömungskanal 31 in den Fluidkanal 30 der Reinigungsdüse 3 eintreten und durch die Düsenöffnung 36 als Sprühstrahl 38 austreten kann.
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3B zeigt den Kolben 20 in seiner äußersten rechten Position, also im oberen Totpunkt. Hat der Kolben 20 die in 3B gezeigte Position erreicht, so wird die an den Spulen 40, 42 anliegende elektrische Spannung abgeschaltet und das Magnetfeld bricht zusammen, woraufhin auch die Magnetkraft M nicht länger wirkt. Die Federkraft F der Druckfeder 5 kann daher, wie es in 3C dargestellt ist, den Kolben 20 langsam zurück in seine Ausgangsposition (in 2 und 3 nach links) bewegen. Dabei schließt sich das zweite Rückschlagventil 32 und der Ventilkörper 24 des im Kolben vorgesehenen ersten Rückschlagventils 22 löst sich aufgrund des in der Ringleitung 120 anstehenden leichten Überdrucks und des durch die Zurückbewegung des Kolbens 20 im Strömungskanal 21 des ersten Rückschlagventils 22 entstehenden dynamischen Drucks von seinem Ventilsitz 23 und bewegt sich aus seiner Schließposition heraus, wie es in 3C schematisch dargestellt ist, so dass die Reinigungsflüssigkeit aus der Ringleitung 120 durch den Strömungskanal 21 in den Druckraum 26 einströmen kann. Dadurch liegt auch im Druckraum 26 der leichte Überdruck aus der Ringleitung 120 an. Dieser leichte Überdruck ist jedoch nicht ausreichend, um das zweite Rückschlagventil 32 in der Reinigungsdüse 3 zu öffnen, so dass dieses Ventil weiterhin geschlossen bleibt und keine Reinigungsflüssigkeit nachströmen und durch die Reinigungsdüse 3 austreten kann.
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Bei der erfindungsgemäßen Reinigungseinheit 100 ist also anstelle einer klassischen zentralen Waschwasserpumpe mit Rotationswirkung dezentral eine der jeweiligen Reinigungsdüseneinheit 1, 101, 102, 103, 104, 105 zugeordnete Kolben-Zylinder-Spritzpumpe mit einem elektromagnetisch betätigten Hubkolben 20 mit Translationswirkung vorgesehen und diese Spritzpumpe 6 ist in oder an der jeweiligen Reinigungsdüseneinheit 1, 101, 102, 103, 104, 105, also in enger räumlicher Nähe zur Reinigungsdüse 3, angeordnet. Sobald die Spulen 40, 42 der elektromagnetischen Anregungsvorrichtung 4 mit Strom beaufschlagt werden, zieht das dadurch entstehende magnetische Feld den Hubkolben 20 entgegen der Rückstellfeder 5 in Richtung Reinigungsdüse 3. Der hierdurch in der Druckkammer 26 der Kolben-Zylinder-Einheit 2 entstehende Überdruck öffnet das vor dem Düsenaustritt 37 an der Düsenöffnung 36 gelegene zweite Rückschlagventil 32 schlagartig und der Sprühvorgang beginnt unmittelbar und ohne wesentliche Verzögerung und nahezu mit Maximaldruck.
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Ist die Druckkammer 26 entleert, werden die Spulen 40, 42 strom los geschaltet und die als Rückstellfeder wirkende Druckfeder 5 bewegt den Hubkolben 20 zurück in dessen Ausgangs- oder Ruheposition (2). Bei dieser Zurückbewegung füllt sich die Druckkammer 26 über das einseitig durchlässige erste Rückschlagventil 22 erneut mit Reinigungsflüssigkeit („Nachladephase“). Sobald der Hubkolben 20 seine Ruheposition erreicht hat, kann der nächste Sprühstoß ausgeführt werden.
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Die Versorgung der einzelnen Reinigungsdüseneinheiten 101, 102, 103, 104, 105 mit Reinigungsflüssigkeit in der Nachladephase kann im gesamten Fahrzeug über dieselbe Ringleitung 120 oder Stichleitung erfolgen. Die Förderpumpe oder Zirkulationspumpe mit sehr geringer Leistung dient zur Entlüftung der Schlauchleitung. Darüber hinaus stellt sie die nach dem erfolgten Sprühvorgang erforderliche Reinigungsflüssigkeit für die Nachladephase am Zuströmanschluss einer jeden Reinigungsdüseneinheit 101, 102, 103, 104, 105 bereit. Je größer die Anzahl der zu reinigenden Sensoren im Fahrzeug ist, umso sinnvoller ist der Aufbau eines Ringleitungssystems wie es beispielhaft in 1 dargestellt ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reinigungsdüseneinheit
- 2
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 3
- Reinigungsdüse
- 4
- elektromagnetische Anregungsvorrichtung
- 5
- Druckfeder
- 6
- Spritzpumpe
- 10
- Gehäuse
- 11
- Fluidanschluss
- 12
- Zylinderabschnitt
- 13
- Strömungseinlass
- 14
- Strömungsauslass
- 15
- düsenseitige Stirnwand
- 16
- Umfangswand
- 20
- Hubkolben
- 21
- Strömungskanal
- 22
- erstes Rückschlagventil
- 23
- Ventilsitz
- 24
- Ventilkörper
- 26
- Druckraum
- 30
- Fluidkanal
- 31
- Strömungskanal
- 32
- zweites Rückschlagventil
- 33
- Ventilsitz
- 34
- Ventilkörper
- 36
- Düsenöffnung
- 37
- Düsenaustritt
- 38
- Spritzstrahl
- 40
- elektrische Spule
- 42
- elektrische Spule
- 100
- Reinigungseinheit
- 101
- Reinigungsdüseneinheit
- 102
- Reinigungsdüseneinheit
- 103
- Reinigungsdüseneinheit
- 104
- Reinigungsdüseneinheit
- 105
- Reinigungsdüseneinheit
- 110
- Vorratsbehälter
- 111
- Saugstutzen
- 112
- Förderpumpe
- 120
- Ringleitung
- 122
- in den Vorratsbehälter 110 mündendes Ende der Ringleitung
- 124
- Drossel
- F
- Federkraft
- M
- Magnetkraft
- R
- Reinigungsfluid
- X
- Zylinderachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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