-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
-
Aus dem Stand der Technik sind, wie in der
DE 10 2013 015 348 A1 beschrieben, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines Fahrzeugs, insbesondere zum Anfahren eines Parkplatzes in einer nicht einsehbaren/straßenfernen Parkzone durch das Fahrzeug, bekannt. In dem Verfahren werden Umgebungsdaten des Fahrzeugs erfasst. Beim Anfahren eines Parkplatzes in der Parkzone wird identifiziert, ob dieser ein Heim-Parkplatz oder die Parkzone eine Heim-Parkzone ist. Bei identifiziertem Heim-Parkplatz oder identifizierter Heim-Parkzone und Annäherung des Fahrzeugs an den identifizierten Heim-Parkplatz bzw. an die identifizierte Heim-Parkzone werden erfasste Umgebungsdaten oder Fahrdaten gespeichert oder aktualisiert. In einem Lernmodus werden anhand der Umgebungsdaten oder Fahrdaten mehrere Trajektorien für den mindestens einen Heim-Parkplatz der mindestens einen Heim-Parkzone ermittelt und gespeichert. In einem Betriebsmodus werden beim Anfahren des mindestens einen Heim-Parkplatzes der mindestens einen Heim-Parkzone mögliche fahrbare Trajektorien zur Auswahl und Aktivierung ausgegeben oder, wenn nur eine der ermittelten Trajektorien fahrbar ist, wird diese automatisch aktiviert.
-
In der
DE 10 2013 015 349 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines Fahrzeugs, insbesondere zum Anfahren eines Parkplatzes in einer nicht einsehbaren/straßenfernen Parkzone durch das Fahrzeug, beschrieben. In dem Verfahren werden Umgebungsdaten des Fahrzeugs erfasst. Beim Anfahren eines Parkplatzes in der Parkzone wird identifiziert, ob dieser ein Heim-Parkplatz oder die Parkzone eine Heim-Parkzone ist. Bei identifiziertem Heim-Parkplatz oder identifizierter Heim-Parkzone und Annäherung des Fahrzeugs an den identifizierten Heim-Parkplatz bzw. an die identifizierte Heim-Parkzone erfasste Umgebungsdaten oder Fahrdaten werden gespeichert oder aktualisiert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
In einem Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs in einer Parkvorgangssituation wird erfindungsgemäß einer vorgegebenen Parkvorgangssituation des Fahrzeugs eine vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion zugeordnet. Es wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in der einen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet. Wenn sich das Fahrzeug in der einen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet, dann wird einem Fahrzeugnutzer die zugeordnete Funktion zur Aktivierung angeboten oder automatisch aktiviert.
-
Das Verfahren erhöht den Komfort für den Fahrzeugnutzer, da mittels des Verfahrens die fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen, welche insbesondere als Zusatzfunktionen des Fahrzeugs ausgebildet sind, automatisch aktiviert werden können oder dem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung angeboten werden können, und zwar jeweils zu einem für den Fahrzeugnutzer sinnvollen Zeitpunkt, da sie der jeweiligen Parkvorgangssituation, in welcher die Aktivierung der jeweiligen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion sinnvoll und vorteilhaft ist oder zumindest sein könnte, zugeordnet sind. Auf diese Weise ist es nicht mehr erforderlich, dass der Fahrzeugnutzer diese fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen jeweils einzeln aufruft, durch Betätigen spezieller Schalter für die jeweilige Funktion einzeln aktiviert oder die jeweilige Funktion in einem Untermenü eines zentralen Bediensystems des Fahrzeugs sucht. Da moderne Fahrzeuge eine große Anzahl solcher Zusatzfunktionen aufweisen, stellt das Verfahren für den Fahrzeugnutzer eine erhebliche Erleichterung zur sinnvollen Nutzung dieser Zusatzfunktionen dar, und zudem wird eine Zeitersparnis für den Fahrzeugnutzer erreicht. Die Zusatzfunktionen werden einfacher bedienbar und zudem wird eine bessere Sichtbarkeit auch selten genutzter Zusatzfunktionen erreicht, d. h. dem Fahrzeugnutzer wird durch das Verfahren bewusst, welche Zusatzfunktionen er in einer jeweiligen Parkvorgangssituation zur Verfügung hat, so dass er auch Zusatzfunktionen sinnvoll nutzen kann, die nur selten eingesetzt werden können und welche daher für den Fahrzeugnutzer leicht in Vergessenheit geraten können.
-
Das Verfahren ist sowohl für Parkvorgangssituationen geeignet, in welchen der Fahrzeugnutzer einen Parkvorgang, beispielsweise ein Einparken oder Ausparken des Fahrzeugs, auf herkömmliche Weise selbstständig durchführt, als auch für Parkvorgangssituationen, in welchen der jeweilige Parkvorgang durch das Fahrzeug teil- oder vollautonom durchgeführt wird. Besonders vorteilhaft ist das Verfahren auch für Parkvorgangssituationen geeignet, in welchen der jeweilige Parkvorgang als so genanntes remote parking durchgeführt wird, d. h. der Fahrzeugnutzer, insbesondere Fahrzeugführer, ist außerhalb des Fahrzeugs positioniert und initiiert, steuert, regelt oder überwacht den jeweiligen Parkvorgang mittels einer Fernbedieneinheit, welche vorzugsweise über eine drahtlose Datenübertragungsverbindung mit dem Fahrzeug verbunden ist. Dabei ist das Verfahren besonders vorteilhaft, da der sich außerhalb des Fahrzeugs befindende Fahrzeugnutzer die fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen nicht auf die oben beschriebene herkömmliche Weise jeweils einzeln im Fahrzeug aufrufen, durch Betätigen spezieller Schalter im Fahrzeug einzeln aktivieren oder in einem Untermenü eines zentralen Bediensystems des Fahrzeugs suchen kann. Mittels des Verfahrens wird daher die der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation zugeordnete vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion zweckmäßigerweise entweder automatisch aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung zweckmäßigerweise über die Fernbedieneinheit angeboten, wenn sich das Fahrzeug in der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet.
-
Zweckmäßigerweise wird die Zuordnung der einen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion zur einen vorgegebenen Parkvorgangssituation des Fahrzeugs in einem Anlernvorgang durchgeführt, wobei der Anlernvorgang einen oder mehrere der folgenden Schritte umfasst:
- – Speichern der Parkvorgangssituation, d. h. insbesondere dann, wenn sich das Fahrzeug in der jeweiligen Parkvorgangssituation befindet, und Speichern einer in dieser Parkvorgangssituation durchgeführten Aktivierung einer fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion in einem durch den Fahrzeugnutzer aktivierten Lernmodus, wobei dies auch mehrfach durch den Fahrzeugnutzer durchgeführt werden kann. Hierbei werden somit beispielsweise die Bedienung durch den Fahrzeugnutzer sowie die Parkvorgangssituation nach Aktivierung des Lernmodus zusammen aufgezeichnet und gespeichert.
- – Speichern der Aktivierungen einer fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion in einer Parkvorgangssituation. Hierbei wird z. B. die Aktivierungszeitpunkt oder Aktivierungszeitpunkt einer fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion für eine bestimmte Parkvorgangssituation abgespeichert. Die Aktivierung oder Änderung der Funktion kann mittels der Bedienung durch den Fahrzeugnutzer oder automatisch für eine bestimmten oder erkannte Parkvorgangssituation zugeordnet.
- – Speichern der mehrfach eingetretenen Parkvorgangssituation und einer in jeder eingetretenen Parkvorgangssituation durchgeführten Aktivierung einer fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion. Hierbei wird somit zweckmäßigerweise ein kontinuierliches Lernen der Bedienung durch den Fahrzeugnutzer automatisch bei Eintreten einer mehrfach vorkommenden Parkvorgangssituation, insbesondere bei Erreichen einer mehrfach verwendeten Parksituation, durchgeführt.
- – Vorgabe einer Parkvorgangssituation und einer zugeordneten fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion und Speichern dieser Vorgaben. Beispielsweise wird somit zweckmäßigerweise ein Einstellen von Einstellungswünschen durch den Fahrzeugnutzer in einem Menü zu einer jeweiligen Parkvorgangssituation und ein Speichern dieser Einstellungswünsche zusammen mit der Parkvorgangssituation durchgeführt, d. h. der Fahrzeugnutzer wählt zweckmäßigerweise sowohl die Parkvorgangssituation und gegebenenfalls diese charakterisierende Kriterien als auch die für diese Parkvorgangssituation gewünschten Einstellungen bezüglich einer oder mehrerer fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen beispielsweise aus dem Menü oder auf andere Weise aus und speichert sie zusammen ab. Insbesondere ist auch eine Kombination der ersten und dritten oder der zweiten und dritten Variante möglich. Diese Einstellung erfolgt nicht zwangsweise im Auto. Dies kann auch per (Web-)Server von zu Hause aus erfolgen. D. h. die Einstellung kann im Rahmen einer Remote-Konfiguration erfolgen. Der Fahrer konfiguriert die angebotenen Zusatzfunktionen auf seinem PC zu Hause.
-
Darüber hinaus können das Lernen neuer Aktivierungen oder Änderungen von Aktivierungen auch in einem Normalbetrieb oder Betriebsmodus stattfinden. D. h. die Aktivierung kann kontinuierlich gelernt werden. Dies muss nicht ein spezifische Anlernvorgang existieren.
-
Ebenfalls ist es denkbar, dass das Lernen der Aktivierung einer Funktion unabhängig vom Lernen der Parkvorgangssituation eintritt: Das Fahrzeug hat gelernt, dass die Garage vor dem Haus eine relevante Parkvorgangssituation ist und hat auch dazu schon die Trajektorie ausreichend gut gespeichert. Später lernt das Fahrzeug dann noch, dass der Fahrer beim (teil-)automatisierten Abfahren der Situation immer wieder den Garagentoröffner betätigt oder am Ende immer wieder die Standheizung für den nächsten Tag aktiviert.
-
Die Ermittlung, ob sich das Fahrzeug in der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet, und, wenn dies der Fall ist, das Anbieten zur Aktivierung oder das automatische Aktivieren der dieser einen vorgegebenen Parkvorgangssituation zugeordneten vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion findet in einem Normalbetrieb oder Betriebsmodus oder Betriebsvorgang des Fahrzeugs.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens werden dem Fahrzeugnutzer ein oder mehrere in der Vergangenheit in der vorgegebenen Parkvorgangssituation am häufigsten verwendete Parameterwerte der fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion zur Aktivierung angeboten, wenn sich das Fahrzeug in der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet. D. h. es wird dem Fahrzeugnutzer nicht nur lediglich die Aktivierung der fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion angeboten, sondern die Aktivierung der Funktion mit einem in der Vergangenheit für die Funktion in der jeweiligen Parkvorgangssituation häufig verwendeten Parameter, auch als Defaultwerte bezeichnet, so dass der Fahrzeugnutzer auf einfache und schnelle Weise die gewünschte Ausprägung der Funktion einstellen kann. Alternativ kann dem Fahrzeugnutzer beispielsweise auch, wie oben schon beschrieben, lediglich das Aktivieren der fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion oder mehrerer dieser Funktionen angeboten werden. Dies kann beispielsweise durch einen so genannten Shortcut im Bediensystem des Fahrzeugs erfolgen, welcher dem Fahrzeugnutzer dann zur Aktivierung angezeigt wird, so dass der Fahrzeugnutzer die jeweilige Funktion nicht in einem Untermenü des zentralen Bediensystems suchen muss.
-
Wie bereits erwähnt ist dieses Anbieten der Aktivierung oder auch das Anbieten der zur Aktivierung zur Verfügung stehenden Parameter insbesondere bei dem oben beschriebenen remote parking vorteilhaft, da, wenn sich der Fahrzeugnutzer außerhalb des Fahrzeugs befindet, nicht die herkömmlichen Bedienelemente des Fahrzeugs für die jeweiligen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen zur Verfügung stehen. In diesem Fall können beispielsweise ein entsprechender Shortcut oder eine andere Aktivierungsmöglichkeit oder die aktivierbaren Parameterwerte auf der Fernbedieneinheit angezeigt werden. Des Weiteren ist auch, wie oben beschrieben, die automatische Aktivierung der fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion möglich, insbesondere in der für die jeweilige Parkvorgangssituation gespeicherten Konfiguration, d. h. mit der gespeicherten Parametrierung.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird die der einen vorgegebenen Parkvorgangssituation zugeordnete vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion nach einer Bestätigung durch den Fahrzeugnutzer aktiviert, d. h. diese Bestätigung des Fahrzeugnutzers ist erforderlich und die Aktivierung erfolgt erst nach der Bestätigung durch den Fahrzeugnutzer. Auf diese Weise wird eine vom Fahrzeugnutzer nicht gewünschte Aktivierung vermieden. Hierfür erfolgt zweckmäßigerweise eine Rückfrage, d. h. eine Anfrage, an den Fahrzeugnutzer, ob die Aktivierung der einen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion, welche der jeweiligen Parkvorgangssituation zugeordnet ist, in der sich das Fahrzeug aktuell befindet, vom Fahrzeugnutzer gewünscht ist.
-
Zweckmäßigerweise wird die vorgegebene Parkvorgangssituation durch ein oder mehrere der folgenden Kriterien charakterisiert:
- – Position des Fahrzeugs,
- – Zeitpunkt oder Zeitspanne der Parkvorgangssituation,
- – Identifikation des Fahrzeugnutzers,
- – Position des Fahrzeugnutzers,
- – zumindest eine aktuelle oder prognostizierte Wetterinformation,
- – zumindest eine Fahrzeugumfeldinformation,
- – Parktrajektorie.
-
Die Position des Fahrzeugs kann beispielsweise über ein satellitengestütztes globales Positionsbestimmungssystem, beispielsweise GPS, oder mittels einer Umfelderfassungsvorrichtung des Fahrzeugs oder auf andere Weise bestimmt werden. So kann anhand der Position beispielsweise bestimmt werden, ob sich das Fahrzeug in der Nähe eines Heimparkplatzes oder eines häufig verwendeten Parkplatzes oder auf einem solchen Parkplatz befindet. Der Parkplatz kann beispielsweise auch als eine Garage ausgebildet sein. Die Identifikation des Fahrzeugnutzers kann beispielsweise über die Erfassung einer personenbezogenen Einheit des Fahrzeugnutzers erfolgen, zum Beispiel über die Erfassung eines Mobiltelefons oder eines personifizierten Fahrzeugschlüssels oder einer anderen einem jeweiligen Fahrzeugnutzer zugeordneten Authentifikationseinheit. Auch die Position des Nutzers, insbesondere relativ zum Fahrzeug, kann beispielsweise über die Erfassung der personenbezogenen Einheit des Fahrzeugnutzers ermittelt werden oder beispielsweise auch anhand der Position einer herkömmlichen Fahrzeugzugangseinheit, beispielsweise eines so genannten Funkschlüssels. Auf diese Weise ist es zum Beispiel möglich, zu ermitteln, ob sich der Fahrzeugnutzer im Fahrzeug oder außerhalb des Fahrzeugs und in der Nähe des Fahrzeugs und somit in Datenübertragungsreichweite zum Fahrzeug befindet. Des Weiteren kann die Position des Fahrzeugnutzers beispielsweise ebenfalls über das satellitengestützte globale Positionsbestimmungssystem ermittelt werden, beispielsweise mittels der personenbezogenen Einheit des Fahrzeugnutzers, zum Beispiel mittels seines Mobiltelefons. Wetterinformationen können beispielsweise mittels Sensoren des Fahrzeugs oder durch eine Verbindung zu einem Wetterdienst ermittelt werden. Fahrzeugumfeldinformationen können beispielsweise mittels der Umfelderfassungsvorrichtung des Fahrzeugs ermittelt werden, welche zweckmäßigerweise ein oder mehrere Sensoren umfasst, beispielsweise einen Ultraschallsensor, einen Lidarsensor, einen Radarsensor oder eine Kamera, beispielsweise eine Stereokamera. Die Parktrajektorie kann beispielsweise eine aktuell gefahrene Parktrajektorie oder eine gespeicherte und aktuell abgerufene Parktrajektorie sein. Durch die Feststellung eines oder mehrerer dieser Kriterien kann mit einer hohen Genauigkeit festgestellt werden, ob sich das Fahrzeug in der jeweiligen vorgegebenen Parksituation befindet, so dass dem Fahrzeugnutzer die zumindest eine dieser jeweiligen Parksituation zugeordnete fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion mit einer hohen Zuverlässigkeit zur Verfügung gestellt wird.
-
Vorzugsweise wird als eine vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion der vorgegebenen Parkvorgangssituation zugeordnet:
- – Aktivieren einer Verschließvorrichtung eines Parkplatzes, zum Beispiel ein Öffnen oder Schließen eines Garagentors, Öffnen oder Schließen einer Schranke oder einer anderen Verschließeinrichtung. Die Aktivierung erfolgt mittels eines im Fahrzeug eingebauten Vorrichtung oder einer Fernbedienung. Z. B. mittels eines Garagentoröffners, welcher vorzugsweise mit dem Fahrzeug gekoppelt und somit durch eine Einrichtung des Fahrzeugs bedienbar ist. Ebenfalls kann die Aktivierung durch eine Identifizierung des Fahrzeugnutzers erfolgen, beispielsweise über eine drahtlose Datenübetragungsverbindung.
- – Aktivieren einer Heizungsvorrichtung des Fahrzeugs, zum Beispiel einer Sitzheizvorrichtung eines Fahrzeugsitzes des Fahrzeugs,
- – Aktivieren einer Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs,
- – Aktivieren einer Lüftungsvorrichtung des Fahrzeugs, zum Beispiel einer Lüftungsvorrichtung eines Fahrzeugsitzes des Fahrzeugs,
- – Aktivieren einer Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs oder Aktivieren einer Verzögerung der Deaktivierung der Beleuchtungseinrichtung, beispielsweise zur Beleuchtung einer Umgebung für den sich vom Fahrzeug entfernenden Fahrzeugnutzer,
- – Einstellen eines vorgegebenen Parameters t einer Antriebsstrangkomponente oder einer Bremsvorrichtung des Fahrzeugs. Durch diese Einstellung kann beispielsweise ein Motorgeräusch des Fahrzeugs in der vorgegebenen Parkvorgangssituation reduziert werden, beispielsweise beim Starten des Motors am Morgen oder Abend. Diese Geräuschreduzierung beim Motorstart wird auch als silent start bezeichnet. Bei einem als Hybridfahrzeug ausgebildeten Fahrzeug kann in einer solchen Parkvorgangssituation beispielsweise lediglich ein elektrischer Antriebsmotor des Fahrzeugs aktiviert werden, so dass das Fahrzeug die Parkvorgangssituation besonderes leise verlässt und ein Verbrennungsmotor des Fahrzeugs erst danach zugeschaltet wird.
-
Die Bremsvorrichtung kann beispielsweise aktiviert und entsprechend des vorgegebenen Parameters eingestellt werden, um eine Feststellbremsfunktion des abgestellten Fahrzeugs zu realisieren oder um das Fahrzeug in der vorgegebenen Parkvorgangssituation gezielt zu verzögern oder zum vollständigen Stillstand zu bringen, beispielsweise bei einem teil- oder vollautonomen Parkvorgang, welcher an mindestens einer vorgegebenen Position unterbrochen werden soll, um das Öffnen einer Verschließvorrichtung des Parkplatzes, beispielsweise einer Schranke oder eines Garagentors oder eines Schwenktors, abzuwarten.
- – Aktivieren einer Standheizung des Fahrzeugs oder Einstellen eines Parameters der Standheizung, zum Beispiel eines Zeitpunktes des Aktivierens der Standheizung,
- – Aktivieren eines Verdeckmechanismus des Fahrzeugs, beispielsweise eines Cabriolets. Dann wird in der vorgegebenen Parkvorgangssituation das Verdeck beispielsweise geöffnet oder geschlossen.
- – Aktivieren eines Einstellmechanismus eines Fensterelementes des Fahrzeugs, beispielsweise das Öffnen oder Schließen eines Seitenfensters oder eines Schiebedachs/Dachfensters des Fahrzeugs.
- – Aktivieren einer vorgegebenen Sitzeinstellung eines Fahrzeugsitzes des Fahrzeugs, beispielsweise angepasst an den jeweiligen Fahrzeugnutzer. Ein Kriterium zur Charakterisierung der Parkvorgangssituation ist dann zweckmäßigerweise die Identität des jeweils anwesenden Fahrzeugnutzers.
- – Aktivieren einer vorgegebenen Spiegeleinstellung eines Rückspiegels des Fahrzeugs, ebenfalls, analog zur Sitzeinstellung, angepasst an den jeweiligen Fahrzeugnutzer. Ein Kriterium zur Charakterisierung der Parkvorgangssituation ist dann zweckmäßigerweise die Identität des jeweils anwesenden Fahrzeugnutzers.
- – Aktivieren eines Schließsystems des Fahrzeugs, d. h. ein Verriegeln oder Entriegeln des Fahrzeugs,
- – Aktivieren oder Deaktivieren eines Bereitschaftszustands des Fahrzeugs, beispielsweise nach Feststellung der Anwesenheit des Fahrzeugnutzers, zum Beispiel über die Erfassung einer personenbezogenen Einheit.
-
Die oben geschilderten Funktionen sind eine Auswahl besonders vorteilhafter Funktionen, welche mittels des Verfahrens parkvorgangssituationsbezogen aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung angeboten werden können, um auf diese Weise die oben bereits geschilderten Vorteile des Verfahrens zu realisieren.
-
Vorteilhafterweise wird zur Ermittlung der einen vorgegebenen Parkvorgangssituation oder zur Aktivierung der einen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion eine drahtlose Datenübertragungsverbindung verwendet. Dies kann beispielsweise eine Funkverbindung oder eine WLAN-Verbindung oder eine Mobilfunkverbindung oder eine drahtlose Datenübertragungsverbindung zu einem Fahrzeugschlüssel, beispielsweise über Funk, sein. Auch andere drahtlose Datenübertragungsverbindungen, beispielsweise mittels Infrarot, sind möglich. Bei Nutzung des remote parking, bei welchem, wie bereits erläutert, der Fahrzeugnutzer, außerhalb des Fahrzeugs positioniert ist und den jeweiligen Parkvorgang mittels einer Fernbedieneinheit initiiert, steuert, regelt oder überwacht, welche vorzugsweise über eine drahtlose Datenübertragungsverbindung mit dem Fahrzeug verbunden ist, kann zweckmäßigerweise diese drahtlose Datenübertragungsverbindung auch zur Ermittlung der einen vorgegebenen Parkvorgangssituation oder insbesondere zur Aktivierung der einen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion genutzt werden.
-
Bei einer Mehrzahl verfügbarer drahtloser Datenübertragungsverbindungen, die für die zumindest eine vorgegebene Parkvorgangssituation zur Verfügung stehen, wird zweckmäßigerweise die für die eine vorgegebene Parkvorgangssituation am besten geeignete Datenübertragungsverbindung verwendet. Dies kann beispielsweise jeweils aktuell ermittelt werden, besonders bevorzugt ist jedoch die für die eine vorgegebene Parkvorgangssituation am besten geeignete Datenübertragungsverbindung der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation oder der jeweiligen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion zugeordnet und gespeichert. Auf diese Weise wird vermieden, dass die jeweilige fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion nicht aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer nicht zur Aktivierung angeboten wird, weil eine der möglichen Datenübertragungsverbindungen in der jeweiligen Parkvorgangssituation nicht funktioniert.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird die Aktivierung der vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion verzögert, bis eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist. So ist beispielsweise die Aktivierung der fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion zu einem Zeitpunkt oder bei einem bestimmten Ort geplant, zu welchem keine drahtlose Datenübertragungsverbindung zur Verfügung steht, weil das Fahrzeug beispielsweise in einer Garage abgestellt ist. Die vorgegebene Parkvorgangssituation tritt dann zweckmäßigerweise bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein, zu welchem sich das Fahrzeug noch vor der Garage befindet. Die fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion wird dem Fahrzeugnutzer dann zweckmäßigerweise zu diesem früheren Zeitpunkt angeboten. Wenn er sie aktiviert, wird sie jedoch vorzugsweise zeitlich oder in einem Positionsverlauf des Fahrzeugs verzögert und erst zu dem späteren Zeitpunkt bzw. an der späteren Position des Fahrzeugs ausgeführt. Die vorgegebene Bedingung, zu der dann die Aktivierung wirksam wird, d. h. zu dem die Funktion ausgeführt wird, ist dann beispielsweise ein vorgegebener Zeitpunkt, eine vorgegebene Zeitspanne ab der Aktivierung durch den Fahrzeugnutzer oder eine vorgegebene Position des Fahrzeugs. Durch dieses Vorziehen des Aktivierungsbefehls durch den Fahrzeugnutzer und das Verzögern des Ausführens der Funktion wird verhindert, dass die Ausführung der Funktion zu einem Zeitpunkt, an dem die Ausführung vorgesehen ist, nicht aktiviert werden kann und dadurch unterbleibt.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden der vorgegebenen Parkvorgangssituation des Fahrzeugs mehrere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen derart zugeordnet, dass zumindest einige dieser vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen, wenn sich das Fahrzeug in der vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet, während eines Verlaufs der vorgegebenen Parkvorgangssituation in mehreren Schritten nacheinander dem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung angeboten oder automatisch aktiviert werden. Auf diese Weise müssen mehrere Funktionen an verschiedenen Positionen oder zu verschiedenen Zeitpunkten eines Parkvorgangsverlaufs nicht verschiedenen Parkvorgangssituationen zugeordnet werden, welche jeweils einzeln angelernt werden müssen und für deren Eintreten bei späteren Parkvorgängen jeweils alle Bedingungen einzeln zu überprüfen sind, sondern es handelt sich um eine gesamte Parkvorgangssituation, die in ihrer Gesamtheit angelernt wird und deren Funktionen nacheinander aktiviert bzw. dem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung angeboten werden, wenn erkannt wird, dass sich das Fahrzeug in dieser Parkvorgangssituation befindet.
-
Des Weiteren können auch bei dieser Ausführungsform des Verfahrens ein oder mehrere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen zu einem frühere Zeitpunkt oder an einer früheren Position des Fahrzeug dem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung angeboten werden, nach ihrer Aktivierung jedoch nicht sofort, sondern zu einem späteren Zeitpunkt oder an einer späteren Position des Fahrzeugs ausgeführt werden. Wie im oben bereits geschilderten Fall ist beispielsweise auch hier die Aktivierung der fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion zu einem Zeitpunkt geplant, zu welchem keine drahtlose Datenübertragungsverbindung zur Verfügung steht, weil das Fahrzeug beispielsweise in einer Garage abgestellt ist. Die vorgegebene Parkvorgangssituation tritt dann zweckmäßigerweise bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein, zu welchem sich das Fahrzeug noch vor der Garage befindet. Die fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion wird dem Fahrzeugnutzer dann zweckmäßigerweise zu diesem früheren Zeitpunkt angeboten. Wenn er sie aktiviert, wird sie jedoch vorzugsweise zeitlich oder in einem Positionsverlauf des Fahrzeugs verzögert und erst zu dem späteren Zeitpunkt bzw. an der späteren Position des Fahrzeugs ausgeführt. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet und insbesondere eingerichtet. Insbesondere ist mittels der Vorrichtung zumindest einer vorgegebenen Parkvorgangssituation des Fahrzeugs zumindest eine vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion zuordenbar. Es ist des Weiteren ermittelbar, ob sich das Fahrzeug in der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet, und die dieser zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation zugeordnete vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion ist einem Fahrzeugnutzer zur Aktivierung anbietbar oder automatisch aktivierbar, wenn sich das Fahrzeug in der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation befindet. Insbesondere umfasst die Vorrichtung eine Speichereinheit zur Speicherung der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation des Fahrzeugs und der dieser zugeordneten zumindest einen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
-
Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung möglicher Verfahrenshandlungen in einem Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs in zumindest einer Parkvorgangssituation,
-
2 eine schematische Darstellung zweier Parkvorgangssituationen eines Fahrzeugs,
-
3 schematisch eine Darstellung einer weiteren Parkvorgangssituation eines Fahrzeugs in einer perspektivischen Darstellung, und
-
4 schematisch eine Darstellung einer weiteren Parkvorgangssituation aus 3 in Draufsicht von oben.
-
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung möglicher Verfahrenshandlungen in einem Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs 1 in zumindest einer Parkvorgangssituation PVS. In diesem Verfahren wird zumindest einer vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS des Fahrzeugs 1 zumindest eine vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F zugeordnet. Dies erfolgt zweckmäßigerweise in einem Anlernvorgang L. Die Zuordnung kann ebenfalls in Form von kontinuierliches Lernen erfolgen. Es wird des Weiteren, zweckmäßigerweise zu einem späteren Zeitpunkt, in einem Normalbetrieb, Betriebsmodus oder Betriebsvorgang des Fahrzeugs, ermittelt, ob sich das Fahrzeug 1 in der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS befindet. Ist dies der Fall, d. h. befindet sich das Fahrzeug 1 in der zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS, so wird die dieser zumindest einen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS zugeordnete vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F einem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten oder automatisch aktiviert.
-
Moderne Fahrzeuge 1 weisen eine Vielzahl von Funktionen auf, insbesondere so genannte Zusatzfunktionen wie zum Beispiel einen Garagentoröffner, bei einem Cabriolet eine Cabrioverdeck-Ansteuerung, Fensterheber, eine Spiegel- oder Sitzansteuerung oder eine so genannte Silent-Start-Funktion, welche, abhängig von einer jeweiligen Motorvariante, beispielsweise Parameter eines Motors derart einstellt, dass daraus eine möglichst geringe Geräuschentwicklung resultiert, oder beispielsweise bei einem Hybridfahrzeug zunächst nur einen Elektromotor des Fahrzeugs 1 startet und einen Verbrennungsmotor erst später zuschaltet, wenn sich das Fahrzeug 1 beispielsweise aus einer Wohnumgebung herausbewegt hat, um eine unnötige Störung für andere Personen zu vermeiden. Bei Fahrzeugen 1 und darin implementierten Verfahren nach dem Stand der Technik müssen diese Funktionen in Parkvorgangssituationen PVS jeweils einzeln manuell durch den Fahrzeugnutzer N, insbesondere Fahrzeugführer, aktiviert werden. Die Funktionen sind beispielsweise mittels jeweils hierfür vorgesehener funktionseigener Schalter oder durch eine Anwahl über Menüs eines zentralen Bediensystems 2 des Fahrzeugs 1 vom Fahrzeugnutzer N aktivierbar. Andere Funktionen, beispielweise ein so genannter Nachlauf einer Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs 1, d. h. ein zeitverzögertes Abschalten der Beleuchtungseinrichtung nach dem Abstellen des Fahrzeugs 1, um einen Fußweg des Fahrzeugnutzers N zu beleuchten, werden immer aktiviert, auch wenn der Fahrzeugnutzer N sie nicht für erforderlich hält.
-
Mittels des Verfahrens können verschiedenen vorgegebenen Parkvorgangssituationen PVS eine oder mehrere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F zugeordnet und in einer Speichereinheit 3 einer Vorrichtung 4, welche zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet und insbesondere eingerichtet ist, gespeichert werden. Die Parkvorgangssituationen PVS können dann anhand ein oder mehrerer sie charakterisierender Kriterien K erkannt werden, beispielsweise anhand einer Position KP des Fahrzeugs 1, einem jeweiligen Zeitpunkt KZ oder einer Erfassung der Anwesenheit einer personenbezogenen Einheit eines jeweiligen Fahrzeugnutzers N, beispielsweise eines personalisierten Fahrzeugschlüssels oder eines Mobiltelefons des jeweiligen Fahrzeugnutzers N, durch welche eine Fahrzeugnutzeridentifikation KN ermöglicht ist.
-
Unter dem Begriff Fahrzeugschlüssel ist dabei beispielsweise auch eine Schlüsselkarte, Zugangskarte oder Identifikationskarte oder ein anderes als Identifikationsmedium zur Gewährung eines Zugangs zum Fahrzeug 1 mittels eines schlüssellosen Zugangssystems zu verstehen. Weitere solche Kriterien K sind beispielsweise eine in der oder für die Parkvorgangssituation PVS gewählte Parktrajektorie KT, insbesondere Einpark- oder Ausparktrajektorie, Fahrzeugumfeldinformationen oder Wetterinformationen KW. Fahrzeugumfeldinformationen können beispielsweise mittels ein oder mehrerer Sensoreinheiten des Fahrzeugs 1 ermittelt werden, welche zweckmäßigerweise ebenfalls ein Bestandteil der Vorrichtung 4 zur Durchführung des Verfahrens sind. Beispielsweise sind diese Sensoreinheiten Bestandteil einer Umfelderfassungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 oder der Vorrichtung 4. Diese Sensoreinheiten können beispielsweise jeweils als Radarsensor, Lidarsensor, Ultraschallsensor oder Kamera, beispielsweise Stereokamera, ausgebildet sein. Auch eine Kombination mehrerer gleicher oder unterschiedlicher Sensoreinheiten ist möglich. Wetterinformationen KW können beispielsweise mittels Sensoren des Fahrzeugs 1 oder durch eine Übermittlung eines Wetterdienstes erfasst werden. Bei den Wetterinformationen KW kann es sich um aktuelle Werte oder prognostizierte zukünftige Werte handeln.
-
Wird eine solche vorgegebene Parkvorgangssituation PVS erkannt, stehen dem Fahrzeugnutzer N die der jeweiligen Parkvorgangssituation PVS jeweils zugeordneten fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F zur Verfügung. Beispielsweise werden sie automatisch aktiviert, gegebenenfalls nach einer Rückfrage und entsprechenden Bestätigung durch den Fahrzeugnutzer N, oder sie werden dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten. Dadurch wird eine einfachere Bedienbarkeit dieser Funktionen, insbesondere Zusatzfunktionen, des Fahrzeugs 1 und ein verbesserter Komfort für den Fahrzeugnutzer N erreicht und des Weiteren wird eine bessere Sichtbarkeit selten genutzter Funktionen erreicht, d. h. dem Fahrzeugnutzer N werden in der jeweiligen Parkvorgangssituation PVS auch solche Funktionen F zur Aktivierung angeboten oder diese werden automatisch aktiviert, deren Verfügungsmöglichkeit dem Fahrzeugnutzer N aufgrund der seltenen Verwendung nicht mehr bewusst ist.
-
Besonders vorteilhaft ist das Verfahren auch für Parkvorgangssituationen PVS geeignet, in welchen der jeweilige Parkvorgang als so genanntes remote parking durchgeführt wird, wie beispielsweise in 2 gezeigt. D. h. der Fahrzeugnutzer N, insbesondere Fahrzeugführer, ist außerhalb des Fahrzeugs 1 positioniert und initiiert, steuert, regelt oder überwacht den jeweiligen Parkvorgang mittels einer Fernbedieneinheit 5, welche vorzugsweise über eine drahtlose Datenübertragungsverbindung mit dem Fahrzeug 1 verbunden ist. Hierfür ist das Verfahren besonders vorteilhaft, da der sich außerhalb des Fahrzeugs 1 befindende Fahrzeugnutzer N die fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F nicht auf die oben beschriebene herkömmliche Weise jeweils einzeln im Fahrzeug 1 aufrufen, durch Betätigen spezieller Schalter im Fahrzeug 1 einzeln aktivieren oder in einem Untermenü des zentralen Bediensystems 2 des Fahrzeugs 1 suchen kann. Mittels des Verfahrens wird daher die der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS zugeordnete vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F zweckmäßigerweise entweder automatisch aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung zweckmäßigerweise über die Fernbedieneinheit 5 angeboten, wenn sich das Fahrzeug 1 in der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS befindet.
-
Im Folgenden werden anhand 1 mögliche Verfahrenshandlungen in diesem Verfahren zum Betrieb des Fahrzeugs 1 in zumindest einer Parkvorgangssituation PVS erläutert. Die jeweilige Parkvorgangssituation PVS wird, wie bereits erläutert und im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, beispielsweise durch die Kriterien K Position KP, Zeitpunkt KZ, Fahrzeugnutzeridentifikation KN und Wetterinformation KW charakterisiert. Diese Kriterien K stellen lediglich eine mögliche Auswahl dar. Alternativ sind weitere oder andere Kriterien K zur Charakterisierung der jeweiligen Parkvorgangssituation PVS möglich. Die Parkvorgangssituation PVS wird in der Speichereinheit 3 der Vorrichtung 4 zur Durchführung des Verfahrens gespeichert und bei einer erneuten Ermittlung der die Parkvorgangssituation PVS charakterisierenden Kriterien K wieder aus der Speichereinheit 3 aufgerufen. Im Anlernvorgang L werden während der Parkvorgangssituation PVS erfolgende Betätigungen des zentralen Bediensystems 2 des Fahrzeugs 1 und das daraus resultierende Auslösen der jeweiligen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion F erfasst, der Parkvorgangssituation PVS zugeordnet und zusammen mit dieser in der Speichereinheit 3 abgespeichert. Bei einer erneuten Ermittlung der die Parkvorgangssituation PVS charakterisierenden Kriterien K erfolgt ein Aufruf A der der Parkvorgangssituation PVS zugeordneten gespeicherten fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion F oder Funktionen F, so dass diese entweder automatisch aktiviert wird/werden, oder mittels des zentralen Bediensystems 2 dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten wird/werden.
-
Im Folgenden wird ein beispielhafter Ablauf des Verfahrens in einem beispielhaften typischen Anwendungsszenario anhand 2 näher beschrieben. In diesem typischen Anwendungsszenario kommt der Fahrzeugnutzer N mit seinem Fahrzeug 1 vor seine Garage G oder in anderen Beispielen zu einer anderen vorgegebenen Parkposition, beispielsweise zu einem privaten/persönlichen Stellplatz. Im Anlernvorgang L des Verfahrens werden nun die Kriterien K für die vorgegebene Parkvorgangssituation PVS ermittelt und die fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F vorgegeben, welche in dieser vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten werden sollen. Die vorgegebene Parkvorgangssituation PVS ist das Einparken des Fahrzeugs 1 in die Garage G. Als Kriterium K zur Charakterisierung der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS wird hier zumindest die Position KP des Fahrzeugs 1 vor der Garage G ermittelt und gespeichert. Zusätzlich können weitere Kriterien K ermittelt und gespeichert werden, um die vorgegebene Parkvorgangssituation PVS möglichst umfassend und genau zu charakterisieren und dadurch später eine falsche Erkennung der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS zu vermeiden.
-
Vor der Garage G benutzt der Fahrzeugnutzer N einen Garagentoröffner mit einer bestimmten Speicherposition, um ein Garagentor der Garage G zu öffnen, d. h. er aktiviert mit dem Garagentoröffner eine Verschließvorrichtung eines Parkplatzes, nämlich das Garagentor der Garage G. In diesem Beispiel handelt es sich bei dem Fahrzeug 1 um ein Cabriolet. Daher aktiviert der Fahrzeugnutzer N des Weiteren vor der Garage G einen Verdeckmechanismus des Fahrzeugs 1, um ein Cabrio-Dach seines Fahrzeugs 1 zu schließen. Beim Erreichen der Zielposition in der Garage G und Aussteigen aus dem Fahrzeug 1 wird eine Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs 1 aktiviert, um einen Nachlauf der Beleuchtung zu erreichen. Wenn der Fahrzeugnutzer N außerhalb des Fahrzeugs 1 und der Garage G ist, wird das Fahrzeug 1 verriegelt, d. h. ein Schließsystem des Fahrzeugs 1 wird zu dessen Verriegelung aktiviert, und das Garagentor wird mit dem entsprechenden Befehl des Garagentoröffners vom Fahrzeugnutzer N geschlossen, d. h. es wird wieder die Verschließvorrichtung des Parkplatzes, hier das Garagentor der Garage G, aktiviert, um es zu schließen. Diese Aktivitäten werden im Anlernvorgang L erfasst, der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F zugeordnet und in der Speichereinheit 3 gespeichert.
-
Bei einem nachfolgenden Anfahren der Garage G mit dem Fahrzeug 1 wird das Vorliegen der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS zweckmäßigerweise zumindest anhand des Kriteriums K der Position KP des Fahrzeugs 1 vor der Garage G ermittelt. D. h. durch die Ermittlung der Position KP des Fahrzeugs 1 vor der Garage G, welche im Anlernvorgang L als die vorgegebene Parkvorgangssituation PVS charakterisierendes Kriterium K festgelegt wurde, wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 in der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS befindet. Während des nun folgenden Einparkvorgangs in die Garage G, d. h. während der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS, erfolgt nun die Unterstützung des Fahrzeugnutzers N mittels des Verfahrens durch die Aktivierung oder das Anbieten der Aktivierung der verschiedenen dieser Parkvorgangssituation PVS zugeordneten vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F. Dies erfolgt im dargestellten Beispiel, wie dies im Anlernvorgang L gespeichert wurde, in drei Schritten.
-
Vor der Garage G wird nun als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F die Verschließvorrichtung des Parkplatzes, d. h. das Garagentor der Garage G, automatisch mittels des Garagentoröffners aktiviert, d. h. der Garagentoröffner wird von der Vorrichtung 4 angesteuert, um einen Antrieb des Garagentors zu aktivieren und das Garagentor zu öffnen. Alternativ wird dem Fahrzeugnutzer N diese fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F der Aktivierung der Verschließvorrichtung des Parkplatzes angeboten, beispielsweise als direkt anzuwählende Eingabe des zentralen Bediensystems 2 des Fahrzeugs 1, welches mit dem Garagentoröffner gekoppelt ist. Eine solche direkt anzuwählende Eingabe wird auch als Shortcut bezeichnet. Zudem wird als weitere fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F der Verdeckmechanismus aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten, um das Cabrio-Dach des als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeugs 1 zu schließen.
-
Im nächsten Schritt wird beim Erreichen der Zielposition in der Garage G und Aussteigen des Fahrzeugnutzers N aus dem Fahrzeug 1 die Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs 1 aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten, um den Nachlauf der Beleuchtung zu erreichen. Im nächsten Schritt wird, wenn der Fahrzeugnutzer N sich außerhalb des Fahrzeugs 1 und der Garage G befindet, als weitere fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F das Schließsystem des Fahrzeugs 1 aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten, um das Fahrzeug 1 zu verriegeln und des Weiteren wird als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F die Verschließvorrichtung des Parkplatzes, hier das Garagentor der Garage G, aktiviert oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten, um das Garagentor mit dem entsprechenden Befehl des Garagentoröffners zu schließen.
-
Der Ausparkvorgang aus der Garage G kann noch zu dieser Parkvorgangssituation PVS gehören oder eine eigene Parkvorgangssituation PVS bilden. Die entsprechenden fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F werden entsprechend zusätzlich in dem oben beschriebenen Anlernvorgang L angelernt und der oben beschriebenen Parkvorgangssituation PVS zugeordnet oder es wird eine neue Parkvorgangssituation PVS für das Ausparken aus der Garage G vorgegeben und dieser neuen Parkvorgangssituation PVS werden diese im Folgenden näher beschriebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F in einem entsprechenden Anlernvorgang L zugeordnet und gespeichert.
-
Während des Ausparkvorgangs aktiviert der sich außerhalb der Garage G befindende Fahrzeugnutzer N das Fahrzeug 1, d. h. er aktiviert beispielsweise einen Bereitschaftszustand des Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 wird entriegelt, d. h. das Verschließsystem des Fahrzeugs 1 wird aktiviert, und das Garagentor wird durch den geeigneten gespeicherten Befehl des Garagentoröffners geöffnet, d. h. es wird wieder die Verschließvorrichtung des Parkplatzes aktiviert. Der Fahrzeugnutzer N steigt in das Fahrzeug 1 ein. Bei einer entsprechenden Temperatur aktiviert er eine Sitzbelüftung oder eine Sitzheizung, d. h. eine Lüftungsvorrichtung oder Heizungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 in Form der Sitzbelüftung oder Sitzheizung, und beispielsweise zusätzlich eine Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 erreicht im weiteren Verlauf einen Punkt außerhalb der Garage G. Der Fahrzeugnutzer N schließt das Garagentor, d. h. er aktiviert die Verschließvorrichtung des Parkplatzes, und öffnet, abhängig vom Wetter, das Cabrio-Dach durch Aktivieren des Verdeckmechanismus des Fahrzeugs 1. Diese Aktivitäten werden im Anlernvorgang L erfasst, der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F zugeordnet und gespeichert.
-
Bei einem nachfolgenden Ausparkvorgang aus der Garage G erfolgt nun die Unterstützung des Fahrzeugnutzers N mittels des Verfahrens durch die Aktivierung oder das Anbieten der Aktivierung der verschiedenen dieser Parkvorgangssituation PVS zugeordneten vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F, wie dies im Anlernvorgang L gespeichert wurde. Das Fahrzeug 1 wird automatisch aktiviert, d. h. es wird der Bereitschaftszustand des Fahrzeugs 1 aktiviert, oder dies wird dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten. Das Fahrzeug 1 wird automatisch entriegelt, d. h. das Verschließsystem des Fahrzeugs 1 wird aktiviert, oder dies wird dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten. Das Garagentor wird automatisch durch den geeigneten gespeicherten Befehl des Garagentoröffners geöffnet, d. h. es wird wieder die Verschließvorrichtung des Parkplatzes aktiviert, um das Garagentor zu öffnen, oder diese Aktivierung wird dem Fahrzeugnutzer N angeboten. Der Fahrzeugnutzer N steigt in das Fahrzeug 1 ein. Bei einer entsprechenden Temperatur, welche als Kriterium K im Lernmodus festgelegt und gespeichert wurde, wird automatisch die Lüftungsvorrichtung oder Heizungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 in Form der Sitzbelüftung oder Sitzheizung, und beispielsweise zusätzlich die Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 aktiviert oder dies wird dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten. Das Fahrzeug 1 erreicht im weiteren Verlauf einen Punkt außerhalb der Garage G. Nun wird automatisch die Verschließvorrichtung des Parkplatzes zum Schließen des Garagentors aktiviert oder dies wird dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten, und, abhängig vom Wetter, entsprechend im Anlernvorgang L gespeicherter Wetterinformationen KW, wird automatisch der Verdeckmechanismus des Fahrzeugs 1 aktiviert oder diese Aktivierung wird dem Fahrzeugnutzer N angeboten, um das Cabrio-Dach des Fahrzeugs 1 zu öffnen. Das Anbieten der jeweiligen Aktivierung erfolgt auch hier beispielsweise als so genannter Shortcut im zentralen Bediensystem 2 des Fahrzeugs 1 oder beispielsweise als anzuwählende Eingabe auf der Fernbedieneinheit 5.
-
Mittels des Verfahrens wird somit das Eintreten der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituationen PVS erkannt, wobei ein besonders bevorzugtes Kriterium K zur Charakterisierung der jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS die jeweilige Position KP des Fahrzeugs 1 ist. Wird diese zur jeweiligen vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS gehörende und abgespeicherte Position KP des Fahrzeugs 1 nachfolgend wieder ermittelt, so wird dadurch erkannt, dass sich das Fahrzeug 1 in der dieser Position KP zugeordneten Parkvorgangssituation PVS befindet. Die Positionsermittlung kann mittels eines geeigneten Positionsbestimmungsverfahrens ermittelt werden, zum Beispiel mittels eines satellitengestützten globalen Positionsbestimmungssystems, beispielsweise GPS. Zusätzlich kann beispielsweise eine gewählte Parktrajektorie KT, insbesondere Einparktrajektorie oder Ausparktrajektorie, die Parkposition und somit die Parkvorgangssituation PVS näher bestimmen, zum Beispiel um zu entscheiden, welches Garagentor geöffnet werden muss.
-
Zusätzlich kann als Kriterium K ein Zeitpunkt KZ, insbesondere die Tageszeit, die Parkvorgangssituation PVS näher charakterisieren. Einer auf diese Weise charakterisierten Parkvorgangssituation PVS wird dann zum Beispiel die fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F zugeordnet, dass eine Einstellung zumindest eines vorgegebenen Parameters zumindest einer Antriebsstrangkomponente des Fahrzeugs 1 aktiviert wird oder dem Fahrzeugnutzer N zur Aktivierung angeboten wird. Beispielsweise wird bei einem Hybridfahrzeug nur ein elektrischer Antriebsmotor des Fahrzeugs 1 genutzt oder es erfolgt eine Geräuschreduzierung beim Motorstart eines Verbrennungsmotors des Fahrzeugs 1, auch als silent start bezeichnet. Auf diese Weise wird das Fahrzeug 1 zum Beispiel spät abends oder früh morgens auf einen leiseren Fahrmodus geschaltet. Zusätzlich kann die Fahrzeugnutzeridentifikation KN, welche beispielsweise über die Ermittlung der Anwesenheit einer personenbezogenen Einheit eines jeweiligen Fahrzeugnutzers N, beispielsweise eines personalisierten Fahrzeugschlüssels oder eines Mobiltelefons des jeweiligen Fahrzeugnutzers N, erfolgen kann, als die Parkvorgangssituation PVS näher charakterisierendes Kriterium K dienen, zum Beispiel um eine Sitzposition durch das Aktivieren einer vorgegebenen Sitzeinstellung einzustellen.
-
Zusätzlich können als Kriterien K Fahrzeugumfeldinformationen oder aktuelle oder prognostizierte Wetterinformationen KW, beispielsweise Temperatur, Licht oder Regen, die Parkvorgangssituation PVS näher charakterisieren, zum Beispiel um die Sitzklimatisierung zu aktivieren, d. h. eine Heizungsvorrichtung oder Lüftungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 in Form der Sitzheizung oder Sitzbelüftung. Die Wetterinformationen KW können beispielsweise Wetterdaten von einem Wetterdienst sein, die über eine Funkschnittstelle in das Fahrzeug 1 gelangen. Diese Wetterinformationen KW als die Parkvorgangssituation PVS näher charakterisierende Kriterien K können beispielsweise der Aktivierung des Verdeckmechanismus dienen, um das Cabrio-Dach zu öffnen, oder der Aktivierung einer Standheizung des Fahrzeugs 1 oder dem Einstellen zumindest eines Parameters der Standheizung dienen, um beispielsweise die Standheizung für den nächsten Tag einzustellen.
-
In einer Parkvorgangssituation PVS können mittels des Verfahrens beispielsweise in verschiedenen Stadien oder Schritten der Parkvorgangssituation PVS jeweils ein oder mehrere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F aktiviert oder zur Aktivierung angeboten werden. In einem ersten Schritt, beispielsweise vor der Zielposition beim Erreichen einer so genannten Home-Zone oder Heimparkzone kann als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F bei einem als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeug 1 beispielsweise der Verdeckmechanismus des Fahrzeugs 1 aktiviert werden, um das Verdeck zu schließen, es kann beispielsweise die Verschließvorrichtung des Parkplatzes aktiviert werden, um das Garagentor zu öffnen, oder es kann beispielweise das Einstellen zumindest eines vorgegebenen Parameters zumindest einer Antriebsstrangkomponente aktiviert werden, um auf leise Fahrt umzuschalten, beispielsweise durch Aktivieren des elektrischen Antriebsmotors und Deaktivieren des Verbrennungsmotors bei einem Hybridfahrzeug.
-
In einem weiteren Schritt können beispielsweise beim Erreichen der Zielposition eine oder mehrere weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F aktiviert oder zur Aktivierung angeboten werden. In einem weiteren Schritt können beispielsweise beim Verriegeln des Fahrzeugs 1 auf der Zielposition von außen weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F aktiviert oder zur Aktivierung angeboten werden, wobei auch das Verriegeln des Fahrzeugs 1, d. h. das Aktivieren des Schließsystems des Fahrzeugs 1, bereits eine solche vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F sein kann.
-
In einem weiteren Schritt können beispielsweise beim Entriegeln des abgestellten Fahrzeugs 1 weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F aktiviert oder zur Aktivierung angeboten werden, wobei auch das Entriegeln des Fahrzeugs 1, d. h. das Aktivieren des Schließsystems des Fahrzeugs 1, bereits eine solche vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F sein kann. In einem weiteren Schritt können beispielsweise beim Start an der Parkposition weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F aktiviert oder zur Aktivierung angeboten werden, zum Beispiel die Aktivierung der Sitzklimatisierung, d. h. die Aktivierung einer Heizungsvorrichtung oder Lüftungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 in Form der Sitzheizung oder Sitzbelüftung.
-
In einem weiteren Schritt können beispielsweise beim Verlassen der Home-Zone oder Heimparkzone weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F aktiviert oder zur Aktivierung angeboten werden, beispielsweise bei einem als Cabriolet ausgebildeten Fahrzeug 1 der Verdeckmechanismus des Fahrzeugs 1 aktiviert werden, um das Verdeck zu öffnen, es kann beispielsweise die Verschließvorrichtung des Parkplatzes aktiviert werden, um das Garagentor zu schließen, oder es kann beispielweise das Einstellen zumindest eines vorgegebenen Parameters zumindest einer Antriebsstrangkomponente aktiviert werden, um auf leise Fahrt umzuschalten, beispielsweise durch Aktivieren des elektrischen Antriebsmotors und Deaktivieren des Verbrennungsmotors bei einem Hybridfahrzeug.
-
Bei einem mittels der Fernbedieneinheit 5 durchgeführten Parkvorgang, auch als remote parking bezeichnet, können verschiedene der oben geschilderten Schritte und die in diesen Schritten zu aktivierenden oder zur Aktivierung anzubietenden vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F zusammenfallen, beispielsweise das Erreichen der Zielposition und das Verriegeln auf der Zielposition von außen oder das Entriegeln des abgestellten Fahrzeugs 1 und der Start an der Parkposition.
-
Mit welchen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F, insbesondere Zusatzfunktionen des Fahrzeugs 1, und auf welche Weise das Verfahren den Fahrzeugnutzer N unterstützen soll, kann auf verschiedene Weise gelernt werden. Eine Möglichkeit besteht im Aufzeichnen zumindest einer Bedienung durch den Fahrzeugnutzer N nach Aktivierung eines Lernmodus durch den Fahrzeugnutzer N, beispielsweise auch mehrfach an einer Position KP, um der Parkvorgangssituation PVS, welche durch diese Position KP charakterisiert ist, diese Bedienung als vorgegebenen fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F zuzuordnen. Eine weitere Möglichkeit besteht im kontinuierlichen Lernen der Bedienung durch den Fahrzeugnutzer N automatisch bei Erreichen einer mehrfach verwendeten Parkvorgangssituation PVS. Eine weitere Möglichkeit besteht im Einstellen von Einstellungswünschen durch den Fahrzeugnutzer N zu einer jeweiligen Parkvorgangssituation PVS in einem Menü beispielsweise des zentralen Bediensystems 2. Hierbei ist es beispielsweise auch möglich, die erste und die dritte Möglichkeit oder die zweite und dritte Möglichkeit zu kombinieren.
-
Zur Unterstützung des Fahrzeugnutzers N durch das Verfahren sind verschiedene Varianten möglich, beispielsweise werden dem Fahrzeugnutzer N in der jeweiligen Parkvorgangssituation PVS in einzelnen Schritten des Verlaufs der Parkvorgangssituation PVS Shortcuts zu den in der jeweiligen Situation häufig verwendeten vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F angeboten, d. h. beispielsweise in Form von direkt anzuwählenden Eingaben. Dies ist insbesondere bei einer Bedienung von außen vorteilhaft, d. h. von außerhalb des Fahrzeugs 1, da dem Fahrzeugnutzer N dann nicht die Bedienelemente des Fahrzeugs 1 zur Verfügung stehen. Die Shortcuts werden ihm dann beispielsweise in der Fernbedieneinheit 5 zur Auswahl angezeigt.
-
In einer weiteren Variante werden in der jeweiligen Parkvorgangssituation PVS dem Fahrzeugnutzer N zu den einzelnen Schritten im Verlauf der Parkvorgangssituation PVS bei der Bedienung der einzelnen vorgegebenen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F häufig verwendete Defaultwerte angeboten, d. h. es werden dem Fahrzeugnutzer N ein oder mehrere in der Vergangenheit in der vorgegebenen Parkvorgangssituation PVS am häufigsten verwendete Parameterwerte der jeweiligen fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktion F zur Aktivierung angeboten. In einer weiteren Variante wird die jeweilige fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F in der jeweils gelernten Konfiguration automatisch aktiviert. In einer Ausführungsform erfolgt diese automatische Aktivierung jedoch erst nach einer Rückfrage, d. h. erst nach einer Bestätigung durch den Fahrzeugnutzer N.
-
Beim remote parking, d. h. bei einer so genannten Remotebedienung des Fahrzeugs 1, beispielsweise bei einem mittels der Fernbedieneinheit 5 durchgeführten Parkvorgang, werden Befehle an das Fahrzeug 1 über eine drahtlose Datenübertragungsverbindung, insbesondere über eine Funkschnittstelle, übertragen. Beispielsweise stehen auch mehrere drahtlose Datenübertragungsverbindungen, insbesondere Funkverbindungen, zur Verfügung, zum Beispiel WLAN, Mobilfunk oder eine Kommunikation über den Fahrzeugschlüssel. Ein Vorabwissen über mögliche Datenübertragungswege kann helfen, um fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F vorzuziehen, wenn eine Kommunikation über die drahtlosen Datenübertragungsverbindungen später nicht mehr möglich ist. Zum Beispiel erfolgt dann eine Datenübertragung an einen Server bereits vor der Einfahrt in die Garage G. Des Weiteren kann auf diese Weise auch auf mögliche Kommunikationsprobleme frühzeitig hingewiesen werden, beispielsweise wenn nach einem Schließen des Garagentors das Garagentor nicht mehr durch eine fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F geöffnet werden kann. Um eine optimale Unterstützung zu ermöglichen, wird daher vorzugsweise im Verfahren gelernt, in welchen Schritten der jeweiligen Parkvorgangssituation PVS an einer bestimmten Position welche Datenübertragungsverbindungen oder -kanäle zur Verfügung stehen. Vorzugsweise wird die beste in jedem Schritt zur Verfügung stehende Datenübertragungsverbindung ausgewählt. Zweckmäßigerweise wird die Unterstützung des Fahrzeugnutzers N in einem Schritt auf Datenübertragungsverbindungsmöglichkeiten in Folgeschritten im Verlauf der Parkvorgangssituation PVS angepasst.
-
Als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F kommen beispielsweise in Betracht:
- – Aktivieren einer Verschließvorrichtung eines Parkplatzes, zum Beispiel mittels eines Garagentoröffners,
- – Aktivieren zumindest einer Heizungsvorrichtung oder Lüftungsvorrichtung des Fahrzeugs 1, zum Beispiel eine Sitzheizung oder Sitzlüftung,
- – Aktivieren zumindest einer Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs 1,
- – Aktivieren zumindest einer Lüftungsvorrichtung des Fahrzeugs 1,
- – Aktivieren zumindest einer Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs 1 oder Aktivieren einer Verzögerung der Deaktivierung der Beleuchtungseinrichtung, um beispielsweise einen Nachlauf der Beleuchtung zu erreichen,
- – Einstellen zumindest eines vorgegebenen Parameters zumindest einer Antriebsstrangkomponente oder zumindest einer Bremsvorrichtung des Fahrzeugs 1, zum Beispiel Einstellen eines Fahrmodus, beispielsweise eine leise Fahrt in einem vollelektrischen Betrieb bei einem Hybridfahrzeug,
- – Aktivieren einer Standheizung des Fahrzeugs 1 oder Einstellen zumindest eines Parameters der Standheizung,
- – Aktivieren eines Verdeckmechanismus des Fahrzeugs 1, um das Verdeck zu öffnen oder zu schließen,
- – Aktivieren eines Einstellmechanismus zumindest eines Fensterelementes des Fahrzeugs 1, um beispielsweise eines, mehrere oder alle Fenster des Fahrzeugs 1 zu öffnen oder zu schließen,
- – Aktivieren einer vorgegebenen Sitzeinstellung zumindest eines Fahrzeugsitzes des Fahrzeugs 1,
- – Aktivieren einer vorgegebenen Spiegeleinstellung zumindest eines Rückspiegels des Fahrzeugs 1,
- – Aktivieren eines Schließsystems des Fahrzeugs 1, um das Fahrzeug 1 zu entriegeln oder zu verriegeln,
- – Aktivieren oder Deaktivieren eines Bereitschaftszustands des Fahrzeugs 1.
-
Bezüglich des Aktivierens einer Verschließvorrichtung eines Parkplatzes, zum Beispiel mittels eines Garagentoröffners, ist anzumerken, dass in Fahrzeugen 1 oft Bedienbefehle zum Öffnen von verschiedenen Garagentoren hinterlegt werden. Durch die Parkvorgangssituation PVS, welche insbesondere durch das Kriterium K der Position KP charakterisiert wird, d. h. durch Ortsinformation, kann bestimmt werden, welches Garagentor und damit welcher gespeicherter Befehl relevant ist und aktiviert werden muss bzw. mit welchem Befehl die Verschließvorrichtung des jeweiligen Parkplatzes aktiviert werden muss.
-
In den 3 und 4 ist eine weitere Parkvorgangssituation PVS dargestellt, welche einen Parkvorgang des Fahrzeugs 1 zum Einparken auf einem Parkplatz entlang einer vorgegebenen Parktrajektorie KT umfasst, wobei entlang dieser Parktrajektorie KT mindestens eine Verschließvorrichtung angeordnet ist, welche zunächst zu öffnen ist, bevor das Fahrzeug 1 die Fahrt entlang der Parktrajektorie KT fortsetzen kann. Im hier gezeigten Beispiel sind zwei derartige Verschließvorrichtungen vorhanden, beispielsweise ein Tor T und eine Schranke S. Alternativ oder zusätzlich sind auch andere Verschließvorrichtungen möglich, zum Beispiel in Form eines Garagentors oder in Form einer versenkbaren Barriere. Die als Tor T, beispielsweise als Schwenktor, ausgebildete Verschließvorrichtung ist beispielsweise als eine fernbedienbare Zugangsbeschränkung ausgebildet. Die Schranke S weist beispielsweise eine RFID-Sende- oder Empfangseinheit auf, zum Beispiel in Form eines RFID-Lesegeräts. Das Fahrzeug 1 weist beispielsweise eine als so genannter RFID-Tag ausgebildete RFID-Sende- oder Empfangseinheit auf, welche vom RFID-Lesegerät der Schranke S ausgelesen werden kann. Bei einer Annäherung des Fahrzeugs 1 an die Schranke S kommunizieren die RFID-Sende- oder Empfangseinheit der Schranke S und des Fahrzeugs 1 miteinander, woraufhin sich die Schranke S öffnet.
-
Im Verfahren wird im Anlernvorgang L die Parktrajektorie KT mindestens einmal abgefahren. Vor der jeweils zu öffnenden Verschließvorrichtung wird das Fahrzeug 1 angehalten. Bei dem Tor T erfolgt über eine beispielsweise fahrzeugeigene Benutzerschnittstelle oder ein separates Gerät, beispielsweise in Form eines Garagentoröffners oder in Form eines Mobiltelefons mit einer entsprechenden Benutzerschnittstelle, das Aktivieren der jeweiligen Verschließvorrichtung, d. h. das Tor T wird fernbedient geöffnet. Bei der Schranke S wird das Fahrzeug 1 lediglich vor der Schranke S angehalten und es wird abgewartet, da die Kommunikation zwischen den beiden RFID-Sende- oder Empfangseinheiten, wenn diese in Sende- und Empfangsreichweite zueinander sind, automatisch erfolgt und sich die Schranke S daraufhin automatisch öffnet. Dieses Anhalten des Fahrzeugs 1 vor den Verschließvorrichtungen und das Aktivieren der als Tor T ausgebildeten Verschließvorrichtung mittels der entsprechenden Schnittstelle, welche aktiv angesteuert werden muss, also als aktive zu betätigende Fernbedienung wirkt, wird jeweils als vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F der Parkvorgangssituation PVS zugeordnet und mit der jeweiligen Position KP auf der Parktrajektorie KT, vorzugsweise in Form von Ortskoordinaten, abgespeichert.
-
Im dargestellten Beispiel sind somit nach Abschluss des Anlernvorgangs L zwei Trajektorienereignisse als vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktionen F gespeichert, das Anhalten des Fahrzeugs 1 vor dem Tor T, kombiniert mit dem Öffnen des Tors T mittels der als Fernbedienung wirkenden Benutzerschnittstelle, und das Anhalten des Fahrzeugs 1 vor der Schranke S. Zwar ist bei der mittels RFID-Technologie zu öffnenden Schranke S keine aktive Fernbedienungsaktivierung erforderlich, doch ist es sinnvoll, auch solche Trajektorienereignisse als vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F abzuspeichern, um eine Unterscheidung zu einem plötzlich auftretenden Hindernis zu ermöglichen.
-
Als vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F, um das Fahrzeug 1 vor der jeweiligen Verschließvorrichtung anzuhalten, wird beispielsweise das entsprechende Einstellen eines vorgegebenen Parameters einer Antriebsstrangkomponente oder einer Bremsvorrichtung des Fahrzeugs 1 abgespeichert, d. h. wenn diese vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F anschließend wieder aktiviert wird, so werden bzw. wird die eine Antriebsstrangkomponente oder die eine Bremsvorrichtung derart eingestellt, dass das Fahrzeug 1 anhält, beispielsweise durch ein entsprechendes Betätigen der Bremsvorrichtung. Das Öffnen des Tors T mittels der als Fernbedienung wirkenden Benutzerschnittstelle wird als vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F in Form des Aktivierens dieser Verschließvorrichtung abgespeichert, so dass, wenn diese vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F anschließend wieder aktiviert wird, die als Fernbedienung für das Tor T wirkende Benutzerschnittstelle automatisch aktiviert wird.
-
Diese attributierte Trajektorie dient dann bei einem nachfolgenden automatischen Abfahren als Vorlage für das Fahrzeug 1. Die Parktrajektorie KT kann nachfolgend beispielsweise vollautonom abgefahren werden. Hierzu wird beispielsweise vom Fahrzeugnutzer N die Parktrajektorie KT ausgewählt oder als vorgegebene Parkvorgangssituation PVS erkannt, wenn sich das Fahrzeug 1 beispielsweise am Anfang der Parktrajektorie KT befindet. Nach dem Start des autonomen Parktrajektorieabfahrens wird die gelernte Trajektorie vom Fahrzeug 1 vollautonom abgefahren. Aufgrund der gelernten fahrzeugspezifischen oder parkvorgangssituationsspezifischen Funktionen F, ergänzt beispielsweise durch weitere aktuelle Fahrzeugumfeldinformationen, wird das Fahrzeug 1 jeweils im sicheren Abstand zur jeweiligen Verschließvorrichtung angehalten. D. h. als fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F wird ein vorgegebener Parameter einer Antriebsstrangkomponente oder einer Bremsvorrichtung des Fahrzeugs 1 derart eingestellt, dass das Fahrzeug 1 anhält, beispielsweise durch das Aktivieren der Bremsvorrichtung.
-
Auf diese Weise wird das Fahrzeug 1 im hier dargestellten Beispiel zunächst im sicheren Abstand vor dem fernbedienbaren Tor T angehalten. Nun wird als weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F die als fernbedienbares Tor T ausgebildete Verschließvorrichtung mittels der als Fernbedienung wirkenden Benutzerschnittstelle aktiviert, d. h. die Fernbedienung für das Tor T wird betätigt. Sobald anhand der Fahrzeugumfeldinformationen, welche mittels einer entsprechenden Umfelderfassungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 und entsprechender Sensoreinheiten erfasst wurden, detektiert wird, dass das Tor T geöffnet ist, wird die vollautonome Fahrt entlang der Parktrajektorie KT fortgesetzt.
-
Nach dem Durchfahren des Tores T kann durch eine entsprechende Betätigung der Benutzerschnittstelle die als Tor T ausgebildete Verschließvorrichtung zum Schließen aktiviert werden, wenn dies im Anlernvorgang L als weitere fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F gelernt und gespeichert wurde. Beim Erreichen der Schranke S wird als vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F erneut ein vorgegebener Parameter einer Antriebsstrangkomponente oder einer Bremsvorrichtung des Fahrzeugs 1 derart eingestellt, dass das Fahrzeug 1 anhält, beispielsweise durch das Aktivieren der Bremsvorrichtung. Hier ist keine weitere vorgegebene fahrzeugspezifische oder parkvorgangssituationsspezifische Funktion F erforderlich, da die Schranke S nach einer automatischen Kommunikation der beiden RFID-Sende- oder Empfangseinheiten geöffnet wird.
-
Sobald anhand der Fahrzeugumfeldinformationen, welche mittels einer entsprechenden Umfelderfassungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 und entsprechender Sensoreinheiten erfasst wurden, detektiert wird, dass das Tor T geöffnet ist, wird die vollautonome Fahrt entlang der Parktrajektorie KT nun bis zur Zielposition auf dem Parkplatz fortgesetzt. Als Sensoreinheiten weist die Umfelderfassungsvorrichtung des Fahrzeugs 1 vorzugsweise eine Stereokamera oder eine Radarsensoreinheit auf. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens werden somit auch bei einer oder mehreren Verschließvorrichtungen entlang der Parktrajektorie KT vollautonome Parkvorgänge des Fahrzeugs 1 ermöglicht. Auch teilautonome Parkvorgänge sind vereinfacht, da ein sicherer Halt des Fahrzeugs 1 vor solchen Verschließvorrichtungen und vorzugsweise eine automatische Aktivierung der Verschließvorrichtungen ermöglicht wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Bediensystem
- 3
- Speichereinheit
- 4
- Vorrichtung
- 5
- Fernbedieneinheit
- A
- Aufruf
- F
- Funktion
- G
- Garage
- K
- Kriterium
- KN
- Fahrzeugnutzeridentifikation
- KP
- Position
- KT
- Parktrajektorie
- KW
- Wetterinformation
- KZ
- Zeitpunkt
- L
- Anlernvorgang
- N
- Fahrzeugnutzer
- PVS
- Parkvorgangssituation
- S
- Schranke
- T
- Tor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013015348 A1 [0002]
- DE 102013015349 A1 [0003]