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DE102008021613A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung eines Verschlussgrads bei Hörgeräten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung eines Verschlussgrads bei Hörgeräten Download PDF

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DE102008021613A1
DE102008021613A1 DE102008021613A DE102008021613A DE102008021613A1 DE 102008021613 A1 DE102008021613 A1 DE 102008021613A1 DE 102008021613 A DE102008021613 A DE 102008021613A DE 102008021613 A DE102008021613 A DE 102008021613A DE 102008021613 A1 DE102008021613 A1 DE 102008021613A1
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Germany
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hearing aid
effective vent
vent diameter
transfer function
comparison
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DE102008021613A
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Georg-Erwin Arndt
Dirk Dr. Junius
Kristin Dr. Rohrseitz
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Sivantos Pte Ltd
Original Assignee
Siemens Medical Instruments Pte Ltd
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Publication date
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Priority to US12/432,058 priority patent/US20090274314A1/en
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    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
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Abstract

Die Erfindung gibt ein Verfahren zum Bestimmen eines Verschlussgrads bei einem Hörgerät mit mindestens einem Gehörgangmikrofon (1) und mindestens einem Hörer (2) und eine zugehörige Hörgerätevorrichtung an. Gekennzeichnet ist das Verfahren durch eine In-Situ-Messung (102) einer Übertragungsfunktion zwischen dem Hörer (2) und dem Gehörgangmikrofon (1), durch einen Vergleich (104) der gemessenen Übertragungsfunktion mit vorab ermittelten Referenzwerten und/oder -kurven (103), und durch eine Ermittlung (105) eines effektiven Ventdurchmessers (EV) aus dem Vergleich, wobei der effektive Ventdurchmesser (EV) den Verschlussgrad angibt. Dadurch kann einem Hörgeräteakustiker das Ergebnis einer Initialisierungsmessung einfach verständlich gemacht werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein im Patentanspruch 1 angegebenes Verfahren zur Bestimmung eines Verschlussgrads bei einem Hörgerät und ein im Patentanspruch 9 angegebenes Hörgerät zum Bestimmen eines Verschlussgrads.
  • Um den ästhetischen Bedürfnissen eines Trägers eines Hörgeräts entgegen zu kommen, sollten diese an dem Träger von außen so wenig wie möglich sichtbar sein. Die daher erforderliche Miniaturisierung der Hörgeräte einerseits und andererseits ein möglichst vielseitiger Funktionsumfang sowie eine qualitativ hochwertige Verarbeitung der zum Verbessern der Hörfähigkeit notwendigen Signale innerhalb der Hörgeräte stellen gegensätzliche Anforderungen dar.
  • Bei Hörgeräten kann ein vom Träger als unangenehm empfundener Verschlusseffekt – die sogenannte Okklusion – auftreten, da häufig der Platz für eine Druckausgleichsbohrung – der sogenannte Vent – nicht ausreichend groß ist. Aufgrund dieses Verschlusseffekts klingt die eigene Stimme des Hörgeräteträgers lauter und hohl. Der Okklusionseffekt tritt z. B. durch ein in das Ohr eingesetzte In-dem-Ohr Hörgerät oder durch eine Otoplastik eines Hinter-dem-Ohr Hörgeräts auf.
  • Vents mit einem Durchmesser bis 1 mm dienen fast ausschließlich dem Druckausgleich beim Einsetzen eines In-dem-Ohr Hörgeräts in das Ohr bzw. eines in das Ohr einzusetzenden Abschnitts des Hörgeräts. Außerdem dienen diese kleinen Vents dem Druckausgleich bei zeitlich kurzen Druckschwankungen in der Umgebung, wie sie z. B. in einem Flugzeug, beim Türenschließen, im Aufzug oder beim Schlucken auftreten können. Vents mit einem größeren Durchmesser haben einen großen Einfluss auf den Tieftonfrequenzgang, vermindern aber auch den Okklusionseffekt im Gehörgang, wenn das Hörgerät im Ohr oder an der Ohrmuschel platziert ist, und dieses den äußeren Gehörgang wenigstens teilweise verstopft.
  • Sämtliche Bohrungen und Kanäle in einem Hörgerät sind akustisch als ”lange Röhren” anzusehen und besitzen Tiefpasscharakter, d. h. sie lassen bevorzugt tiefe Frequenzen „entweichen”. Bohrungen mit einem größeren Durchmesser haben größere Grenzfrequenzen und eine geringere Dämpfung. Dabei kann aber eine notwendige Schalltrennfunktion zwischen einem Hörer des Hörgeräts oder einem abstrahlenden Schallschlauch und einem Umgebungsmikrophon in der Nähe des Ohrs ab einer bestimmten akustischen Verstärkung nicht mehr erfüllt werden, wodurch es zu einer akustischen Rückkopplung, einem „Pfeifen”, kommt. Diese akustische Rückkopplung hängt auch vom Durchmesser des Vents ab.
  • Um den Grad der Okklusion zu messen, kann beispielsweise wie in der Patentschrift DE 10 2006 042 083 A1 beschrieben eine Open-Loop-Gain Messung durchgeführt werden. Bei dieser wird die offene Schleifenverstärkung über der Frequenz zwischen einem Hörer und einem Mikrofon, welches an der Gehörgang abgewandten Seite liegt, ermittelt und mit gespeicherten Referenzkurven verglichen.
  • Um der Okklusion, der akustischen Rückkopplung aber auch anderer akustischer Probleme bei einem Hörgerät zu begegnen, sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die mittels eines Gehörgangmikrophons die akustischen Verhältnisse im äußeren Gehörgang aufnehmen und einer Signalverarbeitung innerhalb des Hörhilfsgeräts zur Verfügung stellen. Die Patentschrift DE 10 2006 047 965 A1 gibt ein diesbezügliches Verfahren an. Mit Hilfe dieser aktiven Okklusionsreduktion kann trotz eines kleinen Ventdurchmessers das Gefühl der Okklusion beim Hörgeräteträger verringert werden. Zur Anpassung der aktiven Okklusionsreduktion an die Akustik des individuellen Gehörgangs des Hörgeräteträgers muss eine Initialisierungsmessung am Ohr des Trägers erfolgen. Diese Messung soll darüber Auskunft geben, wie effektiv die Okklusionsreduktion sein wird.
  • Wegen der Komplexität und der Fülle der anfallenden Messdaten ist eine sachgerechte Interpretation durch einen Hörgeräteakustiker schwierig bzw. nicht möglich, da bei ihm das erforderliche Wissen zur aktiven Okklusionsreduktion verständlicherweise nicht vorhanden ist.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit welchen eine Interpretation der Initialisierungsmessung – insbesondere für einen Hörgeräteakustiker – einfach möglich ist.
  • Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit dem Verfahren des unabhängigen Patentanspruchs 1 und dem Hörgerät des unabhängigen Patentanspruchs 9 gelöst.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Bestimmen eines Verschlussgrads bei einem Hörgerät mit mindestens einem Gehörgangmikrofon und mindestens einem Hörer. Das Verfahren umfasst eine In-Situ-Messung einer Übertragungsfunktion zwischen dem Hörer und dem Gehörgangmikrofon, einen Vergleich der gemessenen Übertragungsfunktion mit vorab ermittelten Referenzwerten und/oder -kurven, und eine Ermittlung eines effektiven Ventdurchmessers aus dem Vergleich, wobei der effektive Ventdurchmesser den Verschlussgrad angibt. Die vorab ermittelten Referenzwerte bzw. Referenzkurven können beispielsweise theoretisch ermittelt oder empirisch erfasst worden sein. Vorteilhaft daran ist, dass anstelle eines sehr abstrakten Ergebnisses einer Initialisierungsmessung eine sehr anschauliche und einfach interpretierbare Größe, nämlich der effektive Ventdurchmesser, zur Verfügung steht. Diese ist auch für einen Hörgeräteakustiker verständlich.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann das Hörgerät eine aktive Okklusionsunterdrückung umfassen. Es kann eine Übertragungsfunktion mit ausgeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung gemessen werden, die gemessene Übertragungsfunktion kann mit einer maximalen Wirkung der aktiven Okklusionsunterdrückung verglichen werden, und aus dem Vergleich kann ein theoretischer, maximaler effektiver Ventdurchmesser ermittelt werden. Dadurch kann bestimmt werden, welche maximale Verbesserung durch eine aktive Okklusionsunterdrückung theoretisch möglich ist.
  • In einer Weiterbildung kann das Hörgerät eine aktive Okklusionsunterdrückung umfassen, eine erste Übertragungsfunktion mit ausgeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung und eine zweite Übertragungsfunktion mit eingeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung gemessen werden, ein erster und ein zweiter effektiver Ventdurchmesser ermittelt werden, der erste mit dem zweiten effektiven Ventdurchmesser verglichen werden, und aus dem Vergleich ein Gütefaktor der aktiven Okklusionsunterdrückung ermittelt werden. Dies bringt den Vorteil, dass eine aktive Okklusionsunterdrückung einfach bewertbar ist.
  • Vorzugsweise kann aus einem Vergleich des theoretischen, maximalen effektiven Ventdurchmessers mit dem zweitem effektiven Ventdurchmesser ein Qualitätsmaß der aktiven Okklusionsunterdrückung ermittelt wird. Dadurch wird bestimmt, in welchem Umfang eine aktive Okklusionsunterdrückung in der Praxis ihre theoretischen Wirkungen erreichen kann.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann das Hörgerät zur Durchführung der In-Situ-Messung und der Bestimmung eines effektiven Ventdurchmessers in einen Messmodus geschaltet werden. Dadurch werden äußere Einflüsse eliminiert.
  • Des Weiteren kann der effektive Ventdurchmesser zur Information und/oder Dokumentation über eine Hörgeräteschnittstelle ausgegeben wird. Damit ist der Wert beispielsweise einem Hörgerätakustiker einfach zugänglich.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren ausschließlich mit Mitteln des Hörgeräts durchgeführt werden.
  • Vorteilhaft daran ist, dass keine zusätzlichen Messgeräte erforderlich sind.
  • Erfindungsgemäß wird auch ein Hörgerät zum Bestimmen eines Verschlussgrades mit mindestens einem Gehörgangmikrofon und mindestens einem Hörer angegeben, wobei das Hörgerät eine Steuer- und Speichereinheit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst, wobei der Hörer und das Gehörgangmikrofon mit der Steuer- und Speichereinheit verbunden sind.
  • In einer Weiterbildung können vom Hörer akustische Messsignale abgegeben werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform können vom Gehörgangsmikrofon die vom Hörer abgegebenen akustischen Messsignale und/oder im Gehörgang reflektierten akustischen Messsignale aufgenommen werden.
  • Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
  • Es zeigen:
  • 1: ein Blockschaltbild eines In-dem-Ohr Hörgeräts,
  • 2: ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Ermittlung eines effektiven Ventdurchmessers,
  • 3: ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Ermittlung eines Gütefaktors und
  • 4: eine Übertragungskurve.
  • Hörgeräte besitzen grundsätzlich als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. als Miniaturlaut sprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. als Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert.
  • Dieser prinzipielle Aufbau findet sich auch in 1 am Beispiel eines In-dem-Ohr Hörgeräts 10 wieder. In ein Hörgerätegehäuse 7 zum Tragen im Ohr sind ein Mikrofon 3 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung, eine Steuer- und Speichereinheit 4 mit einer nicht dargestellten Signalverarbeitungseinheit, ein Hörer 2 und ein Gehörgangmikrofon 1 eingebaut. Eine Batterie 5 versorgt die elektrischen Komponenten des Hörgeräts 10. Der Ausgang des Mikrofons 3 ist mit einem Eingang der Steuer- und Speichereinheit 4 verbunden. Die verarbeiteten Mikrofon-Signale werden an einem Ausgang der Steuer- und Speichereinheit 4 bereitgestellt und dem Hörer 2 zugeführt. Über einen Hörkanal 12 gelangen die so verstärkten Schallsignale in den äußeren Gehörgang 9. Im Gehörgang 9 und vom Trommelfell reflektierte Schallsignale werden über einen Mikrofonkanal 11 dem Gehörgangmikrofon 1 zugeführt. Von einem Ausgang des Gehörgangmikrofons 1 gelangen die gewandelten Schallsignale zu einem Eingang der Steuer- und Speichereinheit 4. Die vom Gehrgangmikrofon 1 empfangenen Schallsignale werden in der Steuer- und Speichereinheit 4 zur Steuerung der aktiven Okklusionsunterdrückung verwendet. Ein Vent 6, auch als Belüftungskanal bezeichnet, stellt einen Druckausgleich beim Einsetzen des In-dem-Ohr Hörgeräts 10 in das Ohr sicher. Der Vent 6 reduziert auch das Okklusionsgefühl eines Hörgeräteträgers. Das Hörgerät 10 wird auf der zum Trommelfell abgewandten Seite durch eine Stirnplatte 8 dicht verschlossen.
  • Zur Bestimmung eines Verschlussgrades des In-dem-Ohr Hörgeräts 10 bei eingesetztem Hörgerät werden vom Hörer 2 in einem Messmodus Messsignale bzw. Messsignalfolgen in den Gehörgang 9 ausgesendet. Diese Mess-Schallsignale werden im Gehörgang 9 und am Trommelfell reflektiert und gelangen anschließend zum Gehörgangmikrofon 1. Von der Steuer- und Speichereinheit 4 werden diese vom Gehörgangmikrofon 1 empfangenen Messsignale ausgewertet, indem aus den vom Gehörgangmik rofon 1 empfangenen Messsignalen eine Übertragungsfunktion ermittelt wird und diese mit abgespeicherten Referenz-Übertragungsfunktionen bzw. Referenzwerten verglichen wird. Aus diesem Vergleich errechnet die Steuer- und Speichereinheit 4 einen effektiven Ventdurchmesser EV. Der effektive Ventdurchmesser EV ist ein theoretisches Maß für die Okklusionsunterdrückung. Er gibt an, wie groß der Durchmesser eines physikalischen Vents sein müsste, um dieselbe Okklusionsunterdrückungswirkung zu erzeugen. Die in der Steuer- und Speichereinheit 4 hinterlegten Referenzdaten wurden entweder theoretisch ermittelt oder stammen aus empirischen Untersuchungen bzw. Messungen.
  • Effektive Ventdurchmesser EV können mit oder ohne eingeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung bestimmt werden.
  • In 2 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Bestimmung eines Verschlussgrades eines Hörgeräts mit mindestens einem Gehörgangmikrofon und mindestens einem Hörer in einem Ablaufdiagramm dargestellt. Im Schritt 100 wird ein Hörgerät in einem Messmodus versetzt. Anschließend wird mit Schritt 101 das Hörgerät in den Gehörgang eingesetzt. Im Schritt 102 erfolgt eine In-Situ-Messung einer Übertragungsfunktion zwischen dem Hörer und dem Gehörgangmikrofon. Die gemessene Übertragungsfunktion wird in einer Steuer- und Speichereinheit abgelegt und im Schritt 104 mit vorab ermittelten Referenzwerten bzw. Referenzkurven 103 verglichen. Aus dem Vergleich wird in Schritt 105 ein effektiver Ventdurchmesser EV ermittelt. Der effektive Ventdurchmesser EV ist ein Maß für den Verschlussgrad. Die gemessene Übertragungsfunktion zeigt eine Hochpasscharakteristik, das heißt dass tiefe Frequenzen stärker gedämpft werden als höhere. In 4 ist ein Beispiel einer gemessenen Übertragungsfunktion mit Hochpasscharakteristik dargestellt.
  • Ein Ablaufdiagramm eines weiteren erfindungsgemäßen Verfahrens ist in 3 dargestellt. Ein Hörgerät wird im Schritt 200 in einen Messmodus versetzt und im Schritt 201 in einen Gehörgang eines Hörgeräteträgers eingesetzt. Eine erste In-Situ-Messung einer Übertragungsfunktion zwischen dem Hörer und dem Gehörgangmikrofon erfolgt im Schritt 202. Anschließend wird mit Schritt 203 ein erster effektiver Ventdurchmesser EV1 aus einem Vergleich der mit der ersten In-Situ-Messung gewonnenen Übertragungsfunktion mit vorab ermittelten Referenzwerten bzw. Referenzkurven ermittelt. Anschließend wird im Schritt 204 die aktive Okklusionsunterdrückung eingeschaltet und es erfolgt eine zweite In-Situ-Messung im Schritt 205. Dabei wird eine zweite Übertragungsfunktion zwischen dem Hörer und dem Gehörgangmikrofon bestimmt. Im Schritt 206 wird aus dem Ergebnis der zweiten In-Situ-Messung ein zweiter effektiver Ventdurchmesser EV2 ermittelt. Die Ermittlung erfolgt ebenfalls über einen Vergleich der zweiten gemessenen Übertragungsfunktion mit vorab ermittelten Referenzwerten bzw. Referenzkurven. Im Schritt 207 werden der erste effektive Ventdurchmesser EV1 und der zweite effektive Ventdurchmesser EV2 miteinander verglichen. Aus dem Vergleich wird im Schritt 208 mit Hilfe eines Rechenalgorithmus ein Gütefaktor GF ermittelt, welcher ein Maß für die Wirkung der aktiven Okklusionsunterdrückung darstellt.
  • 1
    Gehörgangmikrofon
    2
    Hörer/Lautsprecher
    3
    Mikrofon
    4
    Steuer- und Speichereinheit mit Signalprozessor
    5
    Batterie
    6
    Vent/Belüftungskanal
    7
    Hörgerätegehäuse
    8
    Stirnplatte
    9
    äußerer Gehörgang
    10
    In-dem-Ohr Hörgerät
    11
    Mikrofonkanal
    12
    Hörerkanal
    100
    Einschalten des Messmodus
    101
    Einsetzen des Hörgeräts 10 in den Gehörgang 9
    102
    In-Situ-Messung
    103
    Referenz-Übertragungsfunktionskurven/Referenzmesswerte
    104
    Vergleich
    105
    Ermitteln eines effektiven Ventdurchmessers
    200
    Einschalten des Messmodus
    201
    Einsetzen des Hörgeräts 10 in den Gehörgang 9
    202
    erste In-Situ-Messung
    203
    Ermitteln eines ersten effektiven Ventdurchmessers
    204
    Einschalten der aktiven Okklusionsunterdrückung
    205
    zweite In-Situ-Messung
    206
    Ermitteln eines zweiten effektiven Ventdurchmessers
    207
    Vergleich
    208
    Ermittlung eines Gütefaktors
    EV
    effektiver Ventdurchmesser
    EV1
    erster effektiver Ventdurchmesser
    EV2
    zweiter effektiver Ventdurchmesser
    GF
    Gütefaktor
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102006042083 A1 [0006]
    • - DE 102006047965 A1 [0007]

Claims (11)

  1. Verfahren zum Bestimmen eines Verschlussgrads bei einem Hörgerät mit mindestens einem Gehörgangmikrofon (1) und mindestens einem Hörer (2), gekennzeichnet durch – eine In-Situ-Messung (102) einer Übertragungsfunktion zwischen dem Hörer (2) und dem Gehörgangmikrofon (1), – einen Vergleich (104) der gemessenen Übertragungsfunktion mit vorab ermittelten Referenzwerten und/oder -kurven (103), und – eine Ermittlung (105) eines effektiven Ventdurchmessers (EV) aus dem Vergleich, wobei der effektive Ventdurchmesser (EV) den Verschlussgrad angibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hörgerät eine aktive Okklusionsunterdrückung umfasst, dass eine Übertragungsfunktion mit ausgeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung gemessen wird, dass die gemessene Übertragungsfunktion mit einer maximalen Wirkung der aktiven Okklusionsunterdrückung verglichen wird, und dass aus dem Vergleich ein theoretischer, maximaler effektiver Ventdurchmesser ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hörgerät eine aktive Okklusionsunterdrückung umfasst, dass eine erste Übertragungsfunktion mit ausgeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung und eine zweite Übertragungsfunktion mit eingeschalteter aktiver Okklusionsunterdrückung gemessen werden (202, 205), dass ein erster und zweiter effektiver Ventdurchmesser (EV1, EV2) ermittelt werden (203, 206), dass der erste mit dem zweiten effektiven Ventdurchmesser (EV1, EV2) verglichen wird (207), und dass aus dem Vergleich ein Gütefaktor (GF) der aktiven Okklusionsunterdrückung ermittelt wird (208).
  4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem Vergleich des theoretischen, maximalen effektiven Ventdurchmessers mit dem zweiten effektiven Ventdurchmesser ein Qualitätsmaß der aktiven Okklusionsunterdrückung ermittelt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hörgerät zur Durchführung der In-Situ-Messung (102) und der Bestimmung (105) eines effektiven Ventdurchmessers (EV) in einen Messmodus geschaltet wird (100).
  6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der effektive Ventdurchmesser (EV) zur Information und/oder Dokumentation über eine Hörgeräteschnittstelle ausgegeben wird.
  7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ausschließlich mit Mitteln des Hörgeräts durchgeführt wird.
  8. Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm, das Softwaremittel zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist, wenn das Computerprogramm in einer Steuereinheit eines Hörgeräts ausgeführt wird.
  9. Hörgerät zum Bestimmen eines Verschlussgrades mit mindestens einem Gehörgangmikrofon (1) und mindestens einem Hörer (2), gekennzeichnet durch eine Steuer- und Speichereinheit (4) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Gehörgangmikrofon (1) und der Hörer (2) mit der Steuer- und Speichereinheit (4) elektrisch verschaltet sind.
  10. Hörgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass vom Hörer (2) akustische Messsignale abgebbar sind.
  11. Hörgerät nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass vom Gehörgangsmikrofon (1) die vom Hörer (2) abgegebenen akustischen Messsignale und/oder im Gehörgang reflektierten akustischen Messsignale aufnehmbar sind.
DE102008021613A 2008-04-30 2008-04-30 Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung eines Verschlussgrads bei Hörgeräten Withdrawn DE102008021613A1 (de)

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