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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Höhenverstellung
einer rohrförmigen Sattelstütze S bestehend aus
einem Hüllkörper zur Aufnahme eines Sattelstützrohres,
ein im Sattelstützrohr angeordnetes Federelement, das sich
im Hüllkörper abstützt und dessen Kraft
axial auf die Sattelstütze S wirkt wobei die Vorrichtung
mindestens ein Verriegelungselement aufweist.
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Sattelstützen
zur Befestigung von Fahrradsätteln werden üblicherweise
mit einer mechanischen Klemmschelle im Sattelrohr fixiert. Dabei
ist das Sattelrohr in der Regel am oberen Ende geschlitzt so dass
durch die Klemmwirkung der Umfang des Rohres verkleinert wird und
so das Sattelrohr kraftschlüssig an der Sattelstütze
S anliegt. Die Klemmschelle wird mit einer Mutter festgezogen oder es
wird eine Schnellspannvorrichtung verwendet, bei der die Klemmkraft
durch umlegen eines Hebels erreicht wird. Mit einem solchen „Schnellspanner"
ist es möglich den Sattel ohne Werkzeug in der Höhe
zu verstellen und zu fixieren. Dies ist zum Beispiel dann notwendig,
wenn das Fahrrad von Personen unterschiedlicher Größe
gefahren werden soll oder wenn durch bestimmte Gegebenheiten die
Sattelhöhe bei ein und demselben Fahrer angepasst werden
soll. Letzteres ist beispielsweise bei Fahrten im schwierigen Gelände,
wie es insbesondere beim Bergradfahren (Mountainbiken) vorkommt,
der Fall. Bergauf muss die Sattelhöhe ergonomisch optimal
eingestellt werden, um eine gute Kraftübertragung zu erreichen. Beim
Bergabfahren muss der Fahrer seinen Schwerpunkt je nach Steilheit
und Schwierigkeit nach hinten unten verlagern und muss dazu häufig
sein Gesäß hinter den Sattel bringen. Je tiefer
der Sattel, umso leichter kann der Fahrer seinen Schwerpunkt aktiv und
dynamisch verlagern, verliert aber dadurch auch an Seitenführungskräften,
die er bei entsprechend hochgestellten Sattel mit den Innenseiten
seiner Schenkel gegen den Sattel aufbringen kann. Die optimale Höhe
des Sattels ist daher abhängig von der jeweiligen Fahrsituation.
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Der
Nachteil der beschriebenen Klemmvorrichtung liegt darin, dass der
Fahrer jedes Mal absteigen und den Sattel in der Höhe justieren
muss. Es wäre daher wünschenswert, eine Vorrichtung
zur Höhenverstellung für einen Fahrradsattel zu
schaf fen, die der Fahrer während des Fahrens verstellen
kann. Solche Stützen sind bereits im Markt erhältlich.
In Heft 11, 2006 der Zeitschrift BIKE (Delius Klasing Verlag) befindet
sich ein Test von sogenannten Vario – Sattelstützen.
Eines der beiden Systeme der dort vorgestellten Stützen
arbeitet mit zwei Ölkammern, die über ein Ventil
miteinander verbunden sind. Durch öffnen des Ventils mit
dem Auslöser, lässt sich ein Rohr im Schaft auf
und ab bewegen. Damit eine Kraftwirkung nach oben erreicht wird,
wird die untere Ölkammer zusätzlich mit Luft befüllt.
Dadurch wird die Stütze bei ziehen des Auslösers
und gleichzeitiger Entlastung nach oben gedrückt.
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Dieser
Mechanismus ist einerseits aufwendig, andrerseits muss die Sattelstütze
im Schaft ein gewisses Spiel aufweisen, damit sie in der Höhe
verstellt werden kann. Die Sattelstütze ist somit – auch bei
geschlossenem Ventil – nicht optimal fixiert. Zusätzlich
bieten die im Test beschriebenen Systeme nur fünfundsiebzig
Millimeter Verstellbereich.
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Eine
spielfreie höhenverstellbare Sattelstütze ist
aus der nicht vorveröffentlichten Gebrauchsmusteranmeldung
20 2007 001 440.8 bekannt. Dort ist eine Klemmvorrichtung zur Fixierung
einer Sattelstütze beschrieben, die eine unter Druck elastisch verformbare
Klemmfläche aufweist. Setzt man das System unter Druck,
wird die Sattelstütze formschlüssig und damit
spielfrei festgesetzt. Über eine Fernbedienung kann die
Sattelstütze während der Fahrt in der Höhe
verstellt werden.
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Aus
der internationalen Patentanmeldung
WO 2007/117884 A2 ist
eine höhenverstellbare Sattelstütze bekannt, bei
der in einer Raststellung von außen ein Bolzen durch eine
Ausnehmung eines Hüllkörper in eine Ausnehmung
eines Sattelstützrohres gebracht wird. Zur Verstellung
der Sattelstütze muss der Bolzen aus dem Eingriff gebracht
werden, was unter Last schwer möglich ist.
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Im
Worldwide Web (Internet) wird unter http://precisioncyclingcomponents.com eine
höhenverstellbare Sattelstütze beschrieben, bei
der die Vorrichtung zur Höhenverstellung außen
am Hüllkörper befestigt ist. Zur Arretierung wird
eine Kugel in Bohrungen des Hüllkörpers und des
Sattelstützrohres mittels eines Sperrringes fixiert. Durch
die äußere Anbringung ist die Vorrichtung anfällig
gegen Schmutz sowie Kraft- und Schlageinwirkungen von außen,
so dass ihre Zuverlässigkeit im rauen Einsatz frag lich
ist. Zudem wird die Stabilität des Sattelstützrohres
durch die über die Länge des Rohres verteilt einzubringenden
Vertiefungen für die Kugeln geschwächt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es eine höhenverstellbare Sattelstütze
mit einem einfachen zuverlässigen Funktionsprinzip zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zur Höhenverstellung
der Sattelstütze eine im Sattelstützrohr angeordnete
Verriegelungseinrichtung aufweist, die in einer Verriegelungsstellung
das Verriegelungselement an einer Rastposition in einer Lage hält,
in der das Sattelstützrohr gegenüber dem Hüllkörper
durch das Verriegelungselement fixiert ist, wobei die Verriegelungseinrichtung
in einer Entriegelungsstellung das Verriegelungselement freigibt.
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Die
im Inneren des Sattelstützrohres angebrachte Verriegelungseinrichtung
kann vorteilhaft die Verriegelung dadurch bewirken, dass im Sattelstützrohr
mindestens eine Öffnung vorgesehen ist, durch die das Verriegelungselement
an einer Rastposition in mindestens eine im Hüllkörper
ausgebildete Verriegelungselement-Aufnahme greift. Damit verbleibt der
gesamte Verriegelungsmechanismus einschließlich des Verriegelungselements
im inneren des Sattelstützrohres und des Hüllkörpers
und ist von äußeren Einflüssen abgeschirmt.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Vorrichtung, bei der sich
das Verriegelungselement in der Entriegelungsstellung durch die
Relativbewegung zwischen Hüllkörper und Sattelstützrohr selbständig
aus der Rastposition löst.
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Wenn
die Verriegelungseinrichtung mittels Federkraft in die Verriegelungsstellung
verbracht wird, erfolgt die Verriegelung automatisch ohne zutun des
Fahrers, nämlich dann, wenn eine Rastposition erreicht
ist.
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Die
Verriegelungseinrichtung kann dabei vorteilhaft von demselben Federelement
wie die Sattelstütze beaufschlagt werden. Damit kann dasselbe Federelement
sowohl die Höhenverstellung als auch die Verriegelung bewirken.
Die Verriegelungseinrichtung kann aber auch alleine oder zusätzlich
zum ersten Federelement von ei nem zweiten Federelement beaufschlagt
werden, um die Zuverlässigkeit des Verriegelungsmechanismus
zu erhöhen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verfügt
die Verriegelungseinrichtung über eine Verriegelungsbuchse,
die mindestens eine Erste Führungsbahn zur Verstellung
des Verriegelungselements aufweist. Die Erste Führungsbahn kann
dabei unterschiedlich gestaltet sein. Sie kann zum Beispiel so ausgeführt
sein, dass sich eine Selbsthemmung gegenüber dem Verriegelungselement
an einer Rastposition ergibt oder sie kann so ausgeführt
sein, dass bei einer bestimmten Krafteinwirkung auf die erste Führungsbahn
der Verriegelungsbuchse die Verriegelung gelöst wird und
die Sattelstütze vom Hüllkörper entriegelt
wird. Dabei kann vorteilhaft die Schließkraft zwischen
Hüllkörper (1) und Sattelstützrohr
(2) durch die Kontur der ersten Führungsbahn (81)
eingestellt werden.
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Nach
einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind Mittel vorgesehen,
wodurch die Verriegelungseinrichtung durch einen Bediener gegen
die Federkraft relativ zur Sattelstütze verstellbar ist,
so dass das Verriegelungselement freigegeben wird. Das kann eine
Bowdenzugvorrichtung sein, wie sie aus dem oben angegebenen Stand
der Technik (
http://precisioncyclingcomponents.com oder
der
WO 2007/117884
A2 ) bekannt ist und die auf einen Betätigungshebel
wirkt. Es kann aber auch eine hydraulisch betätigte Vorrichtung
sein, wie sie beispielsweise von Scheibenbremsen für Fahrräder
bekannt ist.
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Das
Verriegelungselement ist vorzugsweise eine Kugel oder kugelförmig.
Bei der Ausbildung des Verriegelungselement kommt es darauf an,
das es an der Seite, mit der es in den Hüllkörper
eingreift, so gestaltet ist, dass es sich in der Entriegelungsstellung,
das heißt, wenn es von der Verriegelungsvorrichtung bzw.
der -buchse freigegeben ist, über die auf die Sattelstütze
wirkende Federkraft selbsttätig aus der Aufnahme des Hüllkörpers
löst und so die Fixierung zwischen Hüllkörper
und Sattelstützrohr freigibt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das auf die
Sattelstütze wirkende Federelement eine Gasdruckfeder.
Der Außenmantel der Gasdruckfeder kann dabei gleichzeitig
Bestandteil der Verriegelungseinrichtung sein, insbesondere kann
an ihm die Verriegelungsbuchse befestigt werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Hüllkörper das Sattelrohr eines Fahrrades. Damit
erspart man sich ein weiteres zusätzliches Rohr als Hüllkörper
und kann die Vorrichtung leichter gestalten.
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Der
Terminus rohrförmige ist hier wie folgt zu verstehen: Alle
röhrförmigen Gegenstände wie z. Beispiel
das Sattelstützrohr oder der Hüllkörper
können unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Sie können
einen runden Querschnitt haben und ein Rohr oder ein Zylinderstab
sein. Der Querschnitt könnte aber auch vieleckig sein insbesondere
könnte er die Form eines regelmäßigen
Vielecks aufweisen. Dadurch könnte die Sattelstütze
gegenüber dem Hüllkörper radial fixiert
werden. Im Sinne dieser Anmeldung soll der Begriff „rohrförmig"
alle stabähnlichen Gegenstände mit unterschiedlichem
Querschnitt umfassen.
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Die
Verriegelungsvorrichtung hat den besonderen Vorteil, dass es sich
um ein spielfreies System handelt.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
höhenverstellbare Sattelstütze mit Sattel
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2 einen
axialen Schnitt durch die Sattelstütze (Prinzipskizze)
im verriegelten Zustand
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3 einen
axialen Schnitt durch die Sattelstütze (Prinzipskizze)
im entriegelten Zustand
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4a den
Ausschnitt Z aus 2
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4b den
Ausschnitt Z aus 2, jedoch mit einer selbsthemmenden
ersten Führungsbahn
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5a den
Ausschnitt W aus 3
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5b einen
Ausschnitt ähnlich 4b, jedoch
mit einer selbstlösenden ersten Führungsbahn
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6, 7 verschiedene
Ausgestaltungen der ersten Führungsbahn 81
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8 eine
höhenverstellbare Sattelstütze (ohne Sattel),
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9 eine
detaillierte Darstellung des unteren Teils der in 8 dargestellten
höhenverstellbaren Sattelstütze.
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10 eine
detaillierte Darstellung des oberen Teils der in 8 dargestellten
höhenverstellbaren Sattelstütze.
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11 eine
Explosionsdarstellung der höhenverstellbaren Sattelstütze
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1 zeigt
eine höhenverstellbare Sattelstütze S mit auf
der Sattelaufnahme 22 montiertem Sattel 29. Die
Sattelaufnahme 22 verfügt über einen Hydraulikanschluss 24,
an den eine hier nicht gezeigte Hydraulikleitung angeschlossen werden
kann. Im Hüllkörper 1 ist das Sattelstützrohr 2 der
Sattelstütze S teleskopartig eingebracht. Der Schmutzabstreifring 17 verhindert
das Eindringen von Verunreinigungen und wird durch die Überwurfmutter 16 fixiert.
Die Überwurfmutter 16 fixiert gleichzeitig den
Führungsring (15, 10).
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Der
Hüllkörper 1 ist mit einem Boden 11 abgeschlossen,
der beispielsweise mittels eines Gewindes mit dem Hüllkörper 1 verschraubt
sein kann. Eine Sicherungsmutter 12 fixiert die Kolbenstange
(14, 2) einer hier nicht sichtbaren
Gasdruckfeder (F, 2) deren Kraft auf die Sattelstütze
S wirkt und versucht, diese nach oben zu drücken. Über
das Luftventil 13 kann der Druck der Gasdruckfeder eingestellt
werden.
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2 zeigt
eine Prinzipdarstellung der Sattelstütze S im axialen Schnitt,
an dem das Funktionsprinzip der Höhenverstellung und Fixierung
des Sattelstützrohres 2 gezeigt wird. Die Sattelaufnahme 22 ist
der Übersichtlichkeit halber hier nicht dargestellt. Im
Hüllkörper 1 ist das Sattelstützrohr 2 eingebracht. Innerhalb
des Sattelstütz rohres 2 befindet sich die Gasdruckfeder
F bestehend aus dem Verschlussdeckel 18, dem Gasdruckfeder-Außenmantel 5 und
der Kolbenstange 14. Der Gasdruckfeder-Außenmantel 5 ist
unten durch die Verriegelungsbuchse 3 abgeschlossen.
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Die
Kolbenstange 14 der Gasdruckfeder ist am Boden 11 fixiert.
Durch den Kraftpfeil F1 ist die Federkraft der Gasdruckfeder symbolisiert,
die in Richtung des Kraftpfeils auf die Sattelstütze S
wirkt. Durch den Kraftpfeil F2 ist eine Kraft angedeutet, die – von
außen manipulierbar – auf den Verschlussdeckel
wirkt und gegen die Federkraft F1 den Gasdruckfeder-Außenmantel 5 relativ
zum Sattelstützrohr 22 nach unten drücken
kann. (Auf den Mechanismus zwischen Verschlussdeckel 18 und
Sattelaufnahme 22 bzw. Sattelstützrohr wird weiter
unten eingegangen).
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Gasdruckfeder-Außenmantel 5,
Verriegelungsbuchse 3 und der Verschlussdeckel 18 sind
Bestandteil der Verriegelungseinrichtung. Der Gasdruckfeder-Außenmantel 5 hat
hier die Funktion eines Verriegelungs-Steuerrohres, d. h., er dient
der Übertragung der Kraft F2 über den Verschlussdeckel 18 auf
die Verriegelungsbuchse 3.
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Im
Hüllkörper befinden sich im axialen Abstand an
den Rastpositionen (I, II, III) – selbstverständlich
sind auch mehr Rastpositionen möglich – drei Verriegelungselement-Aufnahmen 26 die
hier symmetrisch über den Umfang verteilt sind. Es sind auch
andere Verteilungen denkbar. Im Sattelstützrohr ist am
Schnitt C-C eine Öffnung 201, beispielsweise eine
Bohrung, eingebracht, durch die ein Verriegelungselement 4,
hier eine Kugel bzw. ein kugel- oder maden- oder warzenförmiger
Gegenstand hindurch in die entsprechend geformte Verriegelungselement-Aufnahme 26 greift.
Das Verriegelungselement 4 wird durch die erste Führungsbahn 81 der Verriegelungsbuchse 3 in
seinem Eingriff zwischen der Öffnung 201 des Sattelstützrohres
und der Verriegelungselement-Aufnahme 26 gehalten. Das
bzw. die Verriegelungselemente 4 fixieren somit das Sattelstützrohr 2 formschlüssig
mit dem Hüllkörper 1.
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Im
Schnitt C-C zur 2 ist erkennbar, wie insgesamt
sechs Verriegelungselemente 4 über den Umfang
verteilt im Eingriff mit den Verriegelungselement-Aufnahmen 26 sind.
Zwischen diesen kann die Mantelstärke des Hüllkörpers
reduziert werden. Dies dient einerseits der Gewichtsersparnis, andrerseits können
die dadurch entste henden Bahnen als dritte Führungsbahnen 83 genutzt
werden, um zusätzliche Gleitflächen und eine Verdrehsicherung
des Hüllkörpers 1 gegenüber
dem Sattelstützrohr 2 zu realisieren. Dazu wird
eine Führungsbuchse (8, 9) eingebracht,
deren Federn in den dritten Führungsbahnen 83 (die
als Nuten dienen) laufen. Die so erreichte Verdrehsicherung kann
zusätzlich zu den zweiten Führungsbahnen 261 (siehe
Beschreibung zu 3) vorgesehen werden; der Fachmann
kann sich jedoch auch alternativ für die eine oder andere
entscheiden.
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Anhand
der 3 wird die zur Höhenverstellung der Sattelstütze
S notwendige Entriegelung beschrieben. Dabei wird über
den Verschlussdeckel 18 eine Kraft F2 aufgebracht, die
größer ist als die Kraft F1, so dass der Gasdruckfeder-Außenmantel 5 und mit
ihm die Verriegelungsbuchse 3 relativ zum Sattelstützrohr 2 nach
unten gedrückt werden. Durch die Aufweitung der ersten
Führungsbahn 81 wird das Verriegelungselement 4 freigestellt
und kann radial nach innen ausweichen. Bedingt durch die Form der Verriegelungselement
Aufnahme 26 und des Verriegelungselements 4 sowie
durch die in axialer Richtung wirkende Kraft F1 der Gasdruckfeder
F ergibt sich eine radiale Kraftkomponente (FR, 4/5) auf das Verriegelungselement 4,
durch die dieses aus der Verriegelungselement-Aufnahme 26 gedrückt wird
und so die Fixierung zwischen Sattelstützrohr 2 und
Hüllkörper 1 freigibt. Dadurch kann die
Sattelstütze S relativ zum Hüllkörper 1 nach
unten oder – wie im gezeigten Beispiel – nach
oben bewegt werden. Nach der Entriegelung kann die Kraft F2 weggenommen
werde, wenn an der folgenden Rastposition II wieder verriegelt werden
soll. Erreicht nun das Verriegelungselement 4 die Rastposition
II und damit die nächste Verriegelungs-Aufnahme 26,
so wird der Gasdruckfeder Außenmantel 5 und mit
ihm die Verriegelungsbuchse 3 nach oben und das Verriegelungselement 4 über
die erste Führungsbahn 81 nach außen
gedrückt und in Eingriff mit der Verriegelungselement-Aufnahme 26 gebracht
und dort fixiert. Damit ist die Sattelstütze S um eine
Rastposition (I, II, III) nach oben verschoben. Will man eine oder
mehrere Rastpositionen (I, II, III) überspringen, löst
man die Kraft F2 entsprechend später.
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Die
Verriegelungselemente 4, die im hier gezeigten Beispiel
der 2 und 3 als Kugeln ausgebildet sind,
laufen in dieser Ausführungsform in zweiten Führungsbahnen 261,
die die Verriegelungselement-Aufnahmen 26 miteinander verbinden.
Damit ist eine Verdrehsicherung des Sattelstützrohres 2 gegenüber
dem Hüllkörper 1 erreicht.
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4a zeigt
den Ausschnitt Z aus 2. In vergrößerter
Darstellung ist hier der Hüllkörper 1,
das Sattelstützrohr 2, die erste Führungsbahn 81,
die Öffnung 201 (hier eine Bohrung) im Sattelstützrohr 2 und
das Verriegelungselement 4 zu sehen. In der Vergrößerung
wird erkennbar, dass das Verriegelungselement 4 nicht als
Kugel, sondern als Zylinder mit unterschiedlichen Abrundungen an
den Enden ausgeführt ist. Der zylindrische Körper
liegt an der Fläche der Bohrung 201 an und hat
somit eine flächige Auflage gegenüber der nur
punktuellen einer Kugel. Die erste Führungsbahn 81 verläuft
an ihrem engen (hier unteren) Ende in etwa parallel zum Sattelstützrohr 2.
Damit wird die radiale Komponente FR der – bedingt durch
die Feder bzw. das Gewicht des Fahrers – auf das Verriegelungselement 4 wirkenden Kraft
von der Führungsbahn 81 aufgenommen, so dass keine
axiale Kraftkomponente auf das Verriegelungselement 3 wirkt.
Die Führungsbahn 81 ist somit in diesem Bereich
selbsthemmend ausgebildet. Eine definierte Selbsthemmung erhält
man mit einer Kontur der Führungsbahn 81, wie
sie in 4b gezeigt ist.
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In 5a ist
der Ausschnitt W der 3 vergrößert
dargestellt. Das Verriegelungselement 4 ist nicht im Eingriff
mit einer Verriegelungselement-Aufnahme 26 sondern läuft
in der zweiten Führungsbahn 261. Da die Federkraft
F1 ständig auf die Verriegelungsbuchse wirkt, wird das
Verriegelungselement 4 bei erreichen einer Rastposition
(I, II, III) über die Führungsbahn 81 axial
nach außen in die Verriegelungselement-Aufnahme 26 gedrückt.
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5b zeigt
einen selbstlösenden Verriegelungsmechanismus mit einer
im Arbeitsbereich schrägen Führungsbahn 81.
In diesem Fall liegt das Verriegelungselement 4 am unteren
Ende der schräg ausgebildeten ersten Führungsbahn 81 an,
wenn es sich im Eingriff mit einer Verriegelungselement-Aufnahme 26 befindet.
Die dann auf das Verriegelungselement 4 radial nach innen
wirkende Kraftkomponente FR hat eine axiale Kraftkomponente FS auf das
Verriegelungselement 3 zur Folge, die bei entsprechender
Wahl der Steigung der Führungsbahn im Verhältnis
zu den wirkenden Kräften (Federkraft F und Gewicht des
Fahrers) das Verriegelungselement 4 in die Entriegelungsposition
schiebt. Dadurch erfolgt eine Entriegelung ohne zutun des Fahrers,
d. h. ohne äußere Auslösung. Dies kann
bei extremen Krafteinwirkungen, wie sie zum Beispiel bei Fahrten über
Steine, durch Löcher, Bordsteine, etc. vorkommen, einerseits
den Fahrer als auch die gesamte Vorrichtung vor Schaden schützen.
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Die 6 und 7 zeigen
verschiedene Ausgestaltungen der ersten Führungsbahn 81 des Verriegelungselementes 3.
In 6 ist die erste Führungsbahn 81 rotationssymmetrisch
ausgeführt, wohingegen in 7 für
jedes Verriegelungselement 4 jeweils eine eigene erste
Führungsbahn 81 im Verriegelungselement 3 ausgebildet
ist.
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8 zeigt
eine komplette höhenverstellbare Sattelstütze
S (ohne Sattel), wobei diese oberhalb der Symmetrielinie im Schnitt
dargestellt ist. 8 dient der Gesamtübersicht,
wobei auf die bereits in den vorigen Figuren beschriebenen Elemente
hier nicht weiter eingegangen wird. Zusätzlich zu den bereits
bekannten sind hier unter anderen eine Sattelaufnahme 22,
der Kolbenboden 27 der Gasdruckfeder F, der Zentrier-O-Ring
der Gasdruckfeder F sowie eine Spiralfeder 10 dargestellt.
Diese und weitere Elemente werden anhand der 9 und 10 beschrieben.
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9 zeigt
eine detaillierte Darstellung des unteren Teils der in 8 dargestellten
höhenverstellbaren Sattelstütze S. Dabei ist oberhalb
der axialen Symmetrielinie der verriegelte Zustand dargestellt und
im Schnitt unterhalb der entriegelte Zustand. Die Kolbenstange 14 der
Gasdruckfeder F ist durch den Boden 11 geführt
und mit einer Sicherungsmutter 12 befestigt. An seinem
Ende ist er mit dem Ventil 13 gasdicht abgeschlossen. Die
Spiralfeder 10 wirkt zusätzlich zur Gasdruckfeder
F auf die Verriegelungsbuchse 3. Sie kann dann verwendet werden,
wenn die Kraft der Gasdruckfeder für eine sichere Verriegelung
nicht ausreicht. Sie wirkt zusätzlich als Sicherheit, falls
die Gasdruckfeder F defekt sein sollte. In diesem Fall ist immer
noch gewährleistet, dass in einer Rastposition (I, II,
III) – die gegebenenfalls durch Höhenverstellung
der Sattelstütze S per Hand gefunden wird – noch
sicher verriegelt werden kann. Die Spiralfeder 10 wird
mit einer Klemmschraube 9 am unteren Ende fixiert. Außen
am zylinderförmigen Steg der Klemmschraube 9 befindet
sich die Füh rungsbuchse 8, deren Wirkungsweise
oben bereits beschrieben wurde. Sie wird mit einem Gewindering 7 gehalten
wird. Zwischen Verriegelungsbuchse 3 und dem Gasdruckfeder-Außenmantel 5 ist ein
Gasdruckfeder-Dichtring 6 angebracht, der den Gasdruckfeder-Außenmantel 5 gegenüber
der Veriegelungsbuchse 3 und diese gegenüber der
Kolbenstange 14 abdichtet.
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10 zeigt
eine detaillierte Darstellung des oberen Teils der in 8 dargestellten
höhenverstellbaren Sattelstütze S. Dabei ist oberhalb
der Symmetrieachse wieder der verriegelte und unterhalb der entriegelte
Zustand dargestellt. Der Führungsring 15, der
beispielsweise aus Kunststoff sein kann, dient der Führung
und Verminderung der Gleitreibung zwischen Sattelstützrohr
und 2 und Hüllkörper 1. Eine Überwurfmutter 16 fixiert
einen Schmutzabstreifring 17. Der Verschlussdeckel 18 der
Gasdruckfeder F ist mittels eines Zentrier-O-Rings 19 im
Sattelstützrohr 2 zentriert.
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Die
Sattelaufnahme 22 ist fest mit dem oberen Teil des Sattelstützrohres 2 verbunden.
Sie nimmt einen Hydraulikzylinder 23 auf, dessen Kolbenstange 20 auf
den Verschlussdeckel 18 der Gasdruckfeder F wirkt. Die
Kolbenstange 20 des Hydraulikzylinders ist mit einem Dichtring 25 abgedichtet
und mit einer Überwurfmutter 21 am Hydraulikzylinder 23 gesichert. Über
die Hydraulikzuleitung 24 und den aus 1 bekannten
Hydraulikanschluss 24 kann Hydraulikflüssigkeit über
eine hier nicht dargestellte, dem Fachmann aber bekannte Zuleitung
unter Druck gesetzt werden, so dass über die Kolbenstange 20 die
Verriegelungseinrichtung (Verschlussdeckel 18, Gasdruckfeder-Außenmantel 5,
Verriegelungsbuchse 3) betätigt werden kann. Anstelle
der hydraulischen Betätigungsvorrichtung kann auch eine
mechanische mit einem Bowdenzug realisiert werden. Dies liegt im
handwerklichen Können des Fachmannes.
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11 zeigt
eine Explosionsdarstellung der höhenverstellbaren Sattelstütze
S mit den bereits bekannten und im folgenden nochmals aufgelisteten Elementen:
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- 1
- Hüllkörper
(Außenrohr)
- 2
- Sattelstützrohr
- 201
- Öffnung
- 3
- Verriegelungsbuchse
- 4
- Verriegelungselement
- 5
- Gasdruckfeder-Außenmantel
(Verriegelungs-Steuerrohr)
- 6
- Gasdruckfeder-Dichtring
- 7
- Gewindering
- 8
- Führungsbuchse
- 81
- erste
Führungsbahn
- 83
- dritte
Führungsbahn
- 9
- Klemmschraube
- 10
- Spiralfeder
- 11
- Boden
- 12
- Sicherungsmutter
- 13
- Luftventil
- 14
- Kolbenstange
(Gasfeder)
- 15
- Führungsring
- 16
- Überwurfmutter
- 17
- Schmutzabstreifring
- 18
- Verschlussdeckel
- 19
- Zentrier
O-Ring
- 20
- Kolbenstange
des Hydraulikzylinders
- 21
- Überwurfmutter
- 22
- Sattelaufnahme
- 23
- Hydraulikzylinder
- 24
- Hydraulikanschluss
- 25
- Dichtring
- 27
- Kolbenboden
(Gasfeder)
- 28
- Zentrier
O-Ring (Gasfeder)
- 29
- Sattel
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Anstelle
der Gasdruckfeder kann (ohne Ausschluss anderer Federformen, wozu
im Sinne dieser Anmeldung auch Elastomere gehören sollen)
beispielsweise auch eine Spiralfeder zur Höhenverstellung
verwendet werden. Die Gasdruckfeder hat allerdings den Vorteil,
dass sie über ihren Verstellbereich (Hub) eine vom Federweg
nahezu unabhängige Kraftentfaltung gewährleistet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/117884
A2 [0006, 0015]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Heft 11, 2006
der Zeitschrift BIKE (Delius Klasing Verlag) [0003]
- - http://precisioncyclingcomponents.com [0007]
- - http://precisioncyclingcomponents.com [0015]