DE102004043948A1 - Perforationskanonensystem mit selbstverschließenden Durchschusslöchern - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Perforationskanone mit einem äußeren Kanonenrohr (1), in dessen Innerem Perforatoren (10) angeordnet sind, die über eine durch das Kanonenrohr (1) führende Sprengschnur (11) zündbar sind und nach Zündung das Kanonenrohr (1) an Durchschusslöchern (13) durchschlagen, wobei im Kanonenrohr (1) Mittel zum selbsttätigen Verschließen der Durchschusslöcher (13) angeordnet sind. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass im Kanonenrohr (1) Kartuschen mit einem quellfähigen 2-Komponenten-Schaum angeordnet sind und diese Kartuschen durch die gezündete Sprengschnur (11) aufbrechbar sind, wodurch der Schaum aufquillt und die Durchschusslöcher (13) verstopft. DOLLAR A Wenn die Mittel zum selbsttätigen Verschließen der Durchschusslöcher (13) ein zwischen den Perforatoren (10) und dem Kanonenrohr (1) befindliches Schieberohr (4) umfasst, welches nach dem Durchschuss durch eine Verstellvorrichtung um mindestens den Durchmesser des Durchschussloches (13) verschiebbar ist, wird vorgeschlagen, dass das Schieberohr (4) in seiner Ausgangsposition über ein Sicherungselement (7) fixiert ist, welches nach Zündung der Sprengschnur (11) aufbricht und die Verschiebung des Schieberohrs (4) freigibt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Perforationskanone nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3.
- Perforationskanonen werden in Tiefbohrlochsprengungen in der Erdöl- und Erdgasindustrie zur Anbindung der Bohrung an den Speicherhorizont eingesetzt.
- Eine Perforationskanone besteht aus einem äußeren Kanonenrohr in dessen Innerem Perforatoren – üblicherweise Hohl- oder Gechossladungen – angeordnet sind, die bei Zündung radial nach außen durch das Kanonenrohr schießen. Im Kanonenrohr verbleiben nach dem Schuß Durchschusslöcher.
- Zur Zündung der Perforatoren führt eine Sprengschnur durch das Kanonenrohr, welche bei Zündung die Perforatoren zur Zündung veranlasst.
- Problematisch bei diesem Verfahren sind Rest- und Bruchstücke der Perforatoren und der Bauteile im Inneren des Kanonenrohrs, die nach dem Schuss durch die Durchschusslöcher in die Bohrung fallen können. Um diesen „debris" (Bruchstücke der Perforatoren) zu vermeiden wird in der WO 00/49 271 vorgeschlagen, zum selbstständigen Verschließen der Durchschusslöcher ein zwischen den Perforatoren und dem Kanonenrohr befindliches Schieberohr nach dem Schuss durch eine Verstellvorrichtung um mindestens den Durchmesser des Durchschusslochs zu verschieben.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Perforationskanone nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu verbessern, dass keine Bruchstücke aus dem Kanonenrohr in die Bohrung fallen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass im Kanonenrohr Kartuschen mit einem quellfähigen 2-Komponenten-Schaum angeordnet sind und diese Kartuschen durch die gezündete Sprengschnur aufbrechbar sind, wodurch der Schaum aufquillt und die Durchschusslöcher verstopft.
- In bevorzugter Ausführungsform ist jeweils einem Perforator eine Kartusche benachbart angeordnet.
- Bei Perforationskanonen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3, d. h. Perforationskanonen bei denen zwischen den Perforatoren und dem Kanonenrohr ein Schieberohr angeordnet ist, welches nach dem Durchschuss durch eine Verstellvorrichtung um mindestens den Durchmesser des Durchschussloches verschiebbar ist, wird vorgeschlagen, dass das Schieberohr in seiner Ausgangsposition über ein Sicherungselement fixiert ist, welches nach Zündung der Sprengschnur aufbricht und die Verschiebung des Schieberohrs freigibt.
- Die Verstellvorrichtung kann eine gespannte Feder oder ein durch die Sprengschnur zündbares pyrotechnisches Element sein.
- In bevorzugter Ausführungsform ist das Schieberohr auf der Seite, in die es sich verschieben soll, verschlossen und ist auf der anderen Seite offen, wodurch das Schieberohr wie ein Kolben ausgebildet ist, der durch den sich durch die Zündung der Perforatoren aufbauenden Druck verschiebbar ist.
- Zur Fixierung des Schieberohrs nach dem Verschieben wird vorgeschlagen, dass das Schieberohr eine Wandstärke aufweist, die eine radiale Ausdehnung durch den im Kanonenrohr aufgebauten Druck nach der Zündung der Perforatoren zulässt.
- Vorteilhafterweise ist zwischen dem Schieberohr und dem Kanonenrohr ein Fluid angeordnet. Mit diesem Fluid kann der Zeitpunkt der radialen Ausdehnung des Schieberohrs gesteuert werden.
- Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung an Hand von vier Figuren näher erläutert.
-
1 zeigt ein Kanonenrohr1 einer Perforationskanone zur Verwendung in der Erdöl- und Erdgasindustrie zur Anbindung einer Bohrung an den Speicherhorizont. Das Kanonenrohr1 ist an seinen beiden Enden durch jeweils einen Verbinder oder Abschluß18 verschlossen. Im Inneren des Kanonenrohrs1 ist ein Schieberohr4 und darin ein Ladungsträger9 angeordnet, an dem Perforatoren10 befestigt sind. In den gezeigten Figuren sind diese Perforatoren10 Hohlladungen. Zur Zündung dieser Perforatoren10 ist eine Sprengschnur11 an die jeweiligen Anzündpunkte der Perforatoren10 geführt. Die Sprengschnur11 ist durch die Verbinder oder Abschlüsse18 in das Innere der Perforationskanone geführt. - Das Innenrohr bzw. das Schieberohr
4 ist an einem Ende z. B. durch eine Kappe5 verschlossen. Angrenzend an die Kappe5 befindet sich ein Sicherungselement7 , hier ein Scherstift, der das Schieberohr4 vor dem Schuß derart befestigt, dass sich das Schieberohr4 nicht im Kanonenrohr1 in Längsrichtung verschieben kann. - Im Kanonenrohr
1 , gegenüber den Perforatoren10 , können Sollbruchstellen3 eingebracht sein, so dass nach der Zündung der Perforatoren10 der sich bildende Hohlladungsstrahl12 (siehe2 ) ungehindert das Kanonenrohr1 durchschlagen kann. -
2 zeigt einen Ausschnitt aus der Perforationskanone unmittelbar nach der Zündung. Die Sprengschnur11 hat die Perforatoren10 gezündet. Der sich ausbildende Hohlladungsstrahl bzw. Hohlladungsjet12 hat das Schieberohr4 und das Kanonenrohr1 durchschlagen. Die Hohlladungen10 sind jedoch noch intakt. Es ist noch kein „debris" entstanden. -
3 zeigt einen Ausschnitt aus der Perforationskanone unmittelbar nach dem Schuß. Der Hohlladungsstrahl12 hat das Schieberohr4 am Durchschußloch14 und das Kanonenrohr1 am Durchschußloch13 durchschlagen. Im Inneren des Schieberohrs4 hat sich ein Druck aufgebaut. Dieser Druck beaufschlagt das Schieberohr4 in die Richtung des Sicherungselements7 , da dass Schieberohr4 an der Seite des Sicherungselements5 durch eine Kappe5 verschlossen ist und an der entgegengesetzten Seite offen ist. Im Inneren hat sich „debris"17 gebildet. -
4 zeigt einen Ausschnitt aus der Perforationskanone nach dem Schuß. Durch den Druck im Schieberohr4 ist das Sicherungselement7 abgeschert worden, wodurch das Schieberohr4 sich bis an den naheliegenden Verbinder oder Abschluß18 verschoben hat. Dadurch können die verbleibenden Kleinteile bzw. der debris17 nicht das Kanonenrohr1 verlassen. Nicht gezeigt ist, dass sich das Innenrohr4 nach dem Schuß aufgebläht und damit mit dem Kanonenrohr1 verkeilt hat. - Die Erfindung besteht also aus einem Mechanismus, der nach dem Schuss die Perforationslöcher bzw. Durchschußlöcher
13 in der Kanonenwandung2 verschließt und somit ein Austreten des „debris"17 verhindert. Als Verschlussmechanismus können Schaumkartuschen oder wie beschrieben, ein Schieber- oder Rotationsmechanismus dienen. Im Falle der Schaumkartuschen werden einige Perforatoren10 durch Kartuschen mit 2-Komponenten Schaum ersetzt. Durch die Sprengschnur11 , die die Perforatoren bzw. Ladungen10 zündet, wird die Kartusche zur Umsetzung gebracht, der Schaum quillt auf und verstopft die Durchschusslöcher13 . - Beim Einsatz eines Schiebe- oder Rotationsmechanismus wird in die Kanone ein zweites Rohr, ein Schieberohr
4 eingesetzt, welches nach dem Durchschuss um mindestens den Durchmesser des Durchschusslochs13 verschoben wird (entweder longitudinal; Schiebermechanismus oder transversal, Rotationsmechanismus). - In
1 ist der Verschiebeweg durch ein X (siehe Bezugszeichen8 ) gekennzeichnet. Zur Bewegung des Innenrohrs bzw. zweiten Rohrs oder Schieberohrs4 nach dem Schuss kann eine vorgespannte Feder dienen. Das Schieberohr4 wird in der Ausgangsposition über ein Sicherungselement7 fixiert, das z. B. durch die Sprengschnur11 zerstört wird. Als Sicherungselement7 können z. B. Bolzen, Sprengringe oder Schrauben dienen. Die Zerstörung kann z. B. auch über ein pyrotechnisches Element – eventuell auch mit Verzögerungssatz – erfolgen. Zur Bewegung des Schiebermechanismus bzw. des Schieberohrs5 kann auch der Innendruck in der Kanone nach dem Schuss verursacht durch die Reaktionsprodukte der Explosivstoffe in den Perforatoren10 dienen. Wird das Schieberohr4 auf der Seite, in die es sich bewegen soll verschlossen und auf der anderen Seite geöffnet gehalten, kann sich dieses Schieberohr4 wie ein Kolben bewegen. Der Innendruck kann sich nur durch die Perforationslöcher14 und die Durchführungen6 für die Sprengschnur11 entlasten. Die Zeit bis zum vollständigen Druckabbau ist ausreichend um das Schieberohr4 zu verschieben und somit die Durchschusslöcher13 ,14 zu verschließen. Gleichzeitig bewirkt der Gasdruck ein Aufblähen des Schieberohrs4 (bekannt auch für herkömmliche Perforationskanonen unter dem Begriff „Gun Swell"). Das sich ausdehnende Schieberohr4 kann sich mit der Innenwandung des Außenrohrs bzw. Kanonenrohrs1 verkeilen und kann somit nicht zurückrutschen. Der Zeitpunkt dieser Ausdehnung kann z. B. über ein Fluid zwischen Innen- und Außenwandung kontrolliert werden. Hierzu kann z. B. Fett oder Silikonöl verwendet werden.
Claims (8)
- Perforationskanone mit einem äußeren Kanonenrohr (
1 ), in dessen Innerem Perforatoren (10 ) angeordnet sind, die über eine durch das Kanonenrohr (1 ) führende Sprengschnur (11 ) zündbar sind und nach Zündung das Kanonenrohr (1 ) an Durchschusslöchern (13 ) durchschlagen, wobei im Kanonenrohr (1 ) Mittel zum selbsttätigen Verschließen der Durchschusslöcher (13 ) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Kanonenrohr (1 ) Kartuschen mit einem quellfähigem 2-Komponenten-Schaum angeordnet sind und diese Kartuschen durch die gezündete Sprengschnur (11 ) aufbrechbar sind, wodurch der Schaum aufquillt und die Durchschusslöcher (13 ) verstopft. - Perforationskanone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils einem Perforator (
10 ) eine Kartusche benachbart angeordnet ist. - Perforationskanone mit einem äußeren Kanonenrohr (
1 ), in dessen Innerem. Perforatoren (10 ) angeordnet sind, die über eine durch das Kanonenrohr (1 ) führende Sprengschnur (11 ) zündbar sind und nach Zündung das Kanonenrohr (1 ) an Durchschusslöchern (13 ) durchschlagen, wobei im Kanonenrohr (1 ) Mittel zum selbsttätigen Verschließen der Durchschusslöcher (13 ) angeordnet sind, wobei die Mittel zum selbsttätigen Verschließen der Durchschusslöcher (13 ) ein zwischen den Perforatoren (10 ) und dem Kanonenrohr (1 ) befindliches Schieberohr (4 ) umfasst, welches nach dem Durchschuss durch eine Verstellvorrichtung um mindestens den Durchmesser des Durchschussloches (13 ) verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schieberohr (4 ) in seiner Ausgangsposition über ein Sicherungselement (7 ) fixiert ist, welches nach Zündung der Sprengschnur (11 ) aufbricht und die Verschiebung des Schieberohrs (4 ) freigibt. - Perforationskanone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung eine gespannte Feder ist.
- Perforationskanone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung ein durch die Sprengschnur zündbares pyrotechnisches Element ist.
- Perforationskanone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schieberohr (
4 ) auf der Seite, in die es sich verschieben soll, verschlossen ist und auf der anderen Seite offen ist und dadurch wie ein Kolben durch den sich durch die Zündung der Perforatoren (10 ) aufbauenden Druck verschiebbar ist. - Perforationskanone nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schieberohr (
4 ) eine Wandstärke aufweist, die eine radiale Ausdehnung und damit Fixierung im Kanonenrohr (1 ) nach dem Verschieben des Schieberohrs (4 ) durch den im Kanonenrohr (1 ) aufgebauten Druck nach der Zündung der Perforatoren (10 ) zulässt. - Perforationskanone nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verschieberohr (
4 ) und dem Kanonenrohr (1 ) ein Fluid angeordnet ist.
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