Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß Verbindungen
der allgemeinen Formel 1 für die
potente und wirksame Hemmung der authentischen PHF-tau-Hyperphosphorylierung
und Inhibition der neurofibrillären
Degeneration geeignet sind, eine spezifische Verwendung, die bislang
für diese
Verbindungen nicht bekannt war.
Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer
Indolocarbazol-Verbindung der allgemeinen Formel 1 oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes davon
wobei
R
1 entweder COOR (R = H, Methyl, Ethyl oder
Cyclopropyl) oder CONHR
4 (R
4 =
H, Methyl, Ethyl oder Cyclopropyl) ist, vorzugsweise CONHR
4, wobei R
4 stärker bevorzugt
H oder Methyl ist;
R
2 und R
3 unabhängig
voneinander H, F, Methyl, OH, NH
2 oder NR
5R
6 (mit R
5 und R
6 unabhängig voneinander H
oder Methyl), vorzugsweise H sind; und
Z entweder (H,H) oder
O ist, vorzugsweise (H,H);
für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Verhinderung oder Behandlung einer neurodegenerativen
und/oder demenziellen Erkrankung, welche durch die molekulare Pathologie
des Mikrotubuli-assoziierten Proteins Taus bestimmt ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen der allgemeinen Formel 1 in Form ihrer pharmazeutisch
verträglichen
Salze verwendet. Jedes pharmazeutisch verträgliche Salz kann verwendet werden.
Bevorzugte Salze sind Hydrochlorid-, Sulfat-, Mesylat-, und p-Toluolsulfonsäure-Salze.
Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung einer neurodegenerativen
und/oder demenziellen Erkrankung, die von der molekularen Pathologie
des Mikrotubuli-assoziierten Proteins Tau bestimmt ist, wobei das
Verfahren die Verabreichung einer wirksamen Menge einer Verbindung der
allgemeinen Formel 1 oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes davon, an ein Subjekt, daß einer solchen Behandlung
bedar, umfasst
wobei:
R
1 entweder COOR (R = H, Methyl, Ethyl oder
Cyclopropyl) oder CONHR
4 (R
4 =
H, Methyl, Ethyl oder Cyclopropyl) ist;
R
2 und
R
3 unabhängig
voneinander H, F, Methyl, OH, NH
2 oder NR
5R
6 (mit R
5 und R
6 unabhängig voneinander H
oder Methyl) sind; und
Z entweder (H,H) oder O ist.
Als
eine weitere Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Identifizierung von Inhibitoren der neurofibrillären Degeneration
und ihrer Wirksamkeit beschrieben, umfassend:
- i.
Inkubation von metabolisch aktivem Hirnschnittgewebe aus dem Gehirn
eines Säugers
mit Kandidatenverbindungen in verschiedenen Konzentrationen;
- ii. Provokation der Tau-Hyperphosphorylierung mit einem PP2A-Inhibitor;
- iii. Quantifizierung von Tau-Phosphoepitopen im Gewebe oder
in Gewebsextrakten mittels einer immunchemischen Methode; und
- iv. Vergleich der Phosphoepitopprovokation in dem Hirnschnittgewebe,
das unterschiedlichen Konzentrationen der Inhibitorverbindung ausgesetzt
war, mit der von unbehandeltem Kontrollgewebe.
In
der vorliegenden Erfindung werden Okadeinsäure und Calyculin, insbesondere
Okadeinsäure,
als Beispiele für
PP2A-Inhibitoren angeführt.
Noch
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung einer geeigneten Dosierung
eines Inhibitors der Paired Helical Filaments-artigen Tau-Hyperphosphorylierung
zur Behandlung einer Erkrankung, die durch die neurofibrilläre Pathologie
charakterisiert ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- i. Titration des Inhibitors in durch einen
PP2A-Inhibitor stimulierten Hirnschnitten zur Bestimmung der wirksamen
Gewebskonzentrationen; und
- ii. pharmakokinetische Bewertung des Verabreichungsschemas zur
Erzielung der effektiven Konzentrationen im Zentralnervensystem
des Subjekts.
Es
wird auch ein Verfahren zur Bestimmung einer geeigneten Dosierung
eines Inhibitors der Paired Helical Filaments-artigen Tau-Hyperphosphorylierung
zur Behandlung einer Erkrankung, die durch die neurofibrilläre Pathologie
charakterisiert ist, offenbart, wobei das Verfahren folgende Schritte
umfasst:
- i. Bestimmung des normalen Spiegels
eines Paired Helical Filaments-artigen Tau-Phosphoepitops in der zerebrospinalen
Flüssigkeit
von gesunden Kontrollsubjekten der gleichen Altersgruppe;
- ii. Steigern der Dosierung eines Inhibitors bei einem einzelnen
unter einer Form von neurofibrillärer Degeneration leidenden
Subjekt in Intervallen von mehreren Wochen oder Verabreichen steigender
Dosen eines Inhibitors an getrennte Subjekte;
- iii. immunchemische Bewertung der Verringerung des Paired Helical
Filaments-artigen Tau-Phosphoepitops in der zerebrospinalen Flüssigkeit
des gleichen Subjekts unmittelbar vor Beginn der Behandlung und nochmal
nach mehreren Wochen kontinuierlicher Dosierung des Inhibitors;
und
- iv. Vergleich des Spiegels von Paired Helical Filaments-artiger
Tau-Phosphoepitope in zerebrospinaler Flüssigkeit vor und nach Beginn
der Behandlung eines unter einer Form von neurofibrillärer Degeneration leidenden
individuellen Subjekts, und Bestimmung der Dosis als effektive Dosis,
bei der der Spiegel des Paired Helical Filaments-artigen Tau-Phosphoepitops
in den Bereich reduziert wurde, der bei gesunden Kontrollen der
gleichen Altersgruppe vorkommt.
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 lösen ernsthafter Probleme, die
mit ungünstigen
physikochemischen Eigenschaften, die mit den in WO 00/01699 offenbarten
Inhibitoren der Tau-Hyperphosphorylierung assoziiert sind, welche
deren Verwendung für
pharmazeutische Zwecke limitieren. Die Strukturklasse der Indolocarbazole
im allgemeinen ist sehr bekannt für Probleme im Hinblick auf
Löslichkeit,
Formulierung und Bioverfügbarkeit.
Demgegenüber
zeigen Verbindungen der allgemeinen Formel 1 bessere Löslichkeit,
orale Bioverfügbarkeit
und Blut-Hirnschranken-Penetration als vorher für entsprechende Derivate von
K252a berichtet, wobei die letztgenannte Eigenschaft von besonderer
Wichtigkeit für
die Behandlung von Tauopathien im Zentralnervensystem ist.
Ebenso
wichtig sind die pharmakoökonomischen
Verbesserungen und die zusätzliche
Sicherheit, die durch die offenbarten Verbindungen bereitgestellt
wird, im Vergleich zu jenen, die in [WO 00/01699] beschrieben sind,
wodurch ein bequemer synthetischer Zugang zu den relevanten reinen
Enantiomeren möglich
ist.
Unter
den Verbindungen der allgemeinen Formel 1 sind die Verbindungen
der Formeln 2 und 3 in der dem natürlichen (–)-K252a entsprechenden absoluten
Konfiguration bevorzugt aufgrund ihrer Kombination von Eigenschaften,
die bei der Behandlung von Krankheiten, die durch neurofibrilläre Degeneration
charakterisiert sind, nützlich
sind, als auch aufgrund der bequemen Zugänglichkeit.
Herstellung
der Verbindungen
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 können aus kommerziell erhältlichem
Staurosporin erhalten werden, z.B. unter Verwendung der in WO97/05140
beschriebenen Verfahren und von allgemein anerkannten chemischen
Umsetzungen funktioneller Gruppen, die im Kontext der Derivatisierung
von Indolocarbazolen im Stand der Technik [z.B. WO94/02488] offenbart
sind. Diese Dokumente sind durch Bezugnahme hier aufgenommen. Multigramm
Mengen der bevorzugten Verbindung der Formel 3 werden durch Reaktion
des entsprechenden Carboxymethylderivats der Verbindung der allgemeinen
Formel 1 (R1 = COOCH3,
dargestellt wie in WO97/05140) mit Methylamin in Tetrahydrofuran
hergestellt. Alternativ kann das Carboxymethylderivat zuerst unter
alkalischen Bedingungen gemäß WO97/05140
hydrolysiert werden und dann in der Gegenwart eines Kondensationsreagens,
z.B. 1,1'-Dicarbonyldiimidazol,
mit Methylamin in Tetrahydrofuran umgesetzt werden. Um die Löslichkeit
in Vehikeln zur oralen Applikation in jeglichem in vivo Experiment
zu verbessern, kann die Verbindung der Formel 3 in der Salzform überführt werden,
z.B. als Hydrochloridsalz, durch Zugabe der erforderlichen Mengen
der entsprechenden Säure
zu einer Lösung
der Verbindung der Formel 3 in Tetrahydrofuran, gefolgt vom Abdampfen
des Lösungsmittels.
Verfahren zur Identifizierung
von Inhibitoren der neurofibrillären
Degeneration und ihrer Potenz/Wirksamkeit:
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung von
Inhibitoren der neurofibrillären Degeneration
und deren Wirksamkeit bereit. Das Verfahren umfasst die folgenden
Schritte:
- i. Inkubation von metabolisch aktivem
Hirnschnittgewebe aus dem Gehirn eines Säugers mit Kandidatenverbindungen
in verschiedenen Konzentrationen;
- ii. Provokation der Tau-Hyperphosphorylierung mit einem PP2A-Inhibitor;
- iii. Quantifizierung von Tau-Phosphoepitopen im Gewebe oder
in Gewebsextrakten mittels einer immunchemischen Methode; und
- iv. Vergleich der Phosphoepitopprovokation in dem Hirnschnittgewebe,
das unterschiedlichen Konzentrationen der Inhibitorverbindung ausgesetzt
war, mit der von unbehandeltem Kontrollgewebe.
Im
Schritt (i) können
metabolisch aktive Hirnschnitte durch Entnahme von Hirngewebe, vorzugsweise Hippocampi,
aus frisch geopferten adulten Ratten und Präparation der Schnitte mit einem
Gewebechopper erhalten werden. Nach der Erholung, z.B. in einem
physiologischem Puffer mit niedriger Calciumkonzentration, können die
Schnitte dann im gleichen Puffer aber in Gegenwart von physiologischen
Calciumkonzentrationen mit der Kandidatverbindung, vorzugsweise
einer Verbindung der allgemeinen Formel 1, in verschiedenen Konzentrationen,
z.B. im Bereich von 30 nM bis 10 μM
bei 34 bis 37°C
für beispielsweise
15 min vorinkubiert werden. Danach wird Schritt (ii) durch Zugabe
eines PP2A-Inhibitors, z.B. für
mindestens 1 Stunde, durchgeführt. Vorzugsweise
wird Okadeinsäure
bei einer Konzentration von 1 μM
verwendet. Im Schritt (iii) können
die Schnitte mit einem nicht-denaturierenden Puffer, der Reagentien
zum Abstoppen von Kinasen, Phosphatasen und Proteasen enthält, (z.B.
durch Ultraschall) extrahiert werden. Vor der immunchemischen Analyse
können die
Extrakte einer kurzen Hitzebehandlung durch Kochen unterworfen werden,
um Tau-Proteine, die unter diesen Bedingungen löslich bleiben, im Extrakt anzureichern.
Unter Verwendung konventioneller Immunoblot-Methoden (z.B. Western-blotting)
oder alternativ ELISA-Methoden unter Verwendung eines phosphorylierungsabhängigen Tau-Antikörpers ist
es möglich,
die Menge eines PHF-artigen Tau-Phosphoepitops in einer Extraktprobe
mit festem Proteingehalt zu bestimmen durch Entwicklung z.B. mit
kommerziellen Färbemethoden
oder Chemoluminiszenz-Kits mit nachfolgender Densitometrie (Immunoblots)
oder direkter Messung von Lichtabsorption oder -emission (ELISA).
Zur Verbesserung der Genauigkeit können die auf diese Weise erhaltenen Signale
auf den Gehalt von Gesamt-Tau-Protein normalisiert werden, der durch
die gleichen Methoden, jedoch unter Verwendung eines phosphorylierungsunabhängigen Tau-Antikörpers bestimmt
wird. Die normalisierte Menge des Tau-Phosphoepitops von Interesse
ist dann durch das Verhältnis
des Tau-Phosphoepitops zu Gesamt-Tau-Protein in jeweils beliebigen
Intensitätseinheiten
gegeben. Schließlich
umfasst Schritt (iv) den Vergleich der gegebenenfalls normalisierten
Menge des pathologischen Tau-Phosphoepitops in Anwesenheit verschiedener
Konzentrationen eines Inhibitors der Tau-Hyperphosphorylierung mit
der maximalen Menge, die durch den PP2A-Inhibitor alleine induziert
wird. Die Konzentration des Inhibitors der Tau-Hyperphosphorylierung,
welcher die Provokation eines PHF-Tau-Phosphoepitops um 50% reduziert,
wird als teilweise wirksam angesehen. Dagegen ist die minimale Konzentration
an Inhibitor der Tau-Hyperphosphorylierung, die die Menge der PHF-Tau-Phosphoepitope
auf die normale Maße
reduziert, welche in Hirnschnitten ohne Provokation durch einen
PP2A-Inhibitor gefunden werden, die niedrigste vollständig wirksame
Konzentration.
Verfahren
zur Bestimmung einer geeigneten Dosierung eines Inhibitors der Paired
Helical Filaments-artigen Tau-Hyperphosphorylierung für die Behandlung
einer durch neurofibrilläre
Pathologie charakterisierten Erkrankung
Weiterhin
werden zwei Verfahren zur Bestimmung einer geeigneten Dosierung
eines Inhibitors der Paired Helical Filaments-artigen Tau-Hyperphosphorylierung
zur Behandlung einer durch neurofibrilläre Pathologie bestimmten Erkrankung
beschrieben. In beiden Fällen
kann das Subjekt jede Art von Säuger
sein. In einer Ausführungsform
ist der Säuger
ein Mensch. In einer alternativen Ausführungsform ist der Säuger eine experimentelle
Tierspezies, die gegebenenfalls nach Durchführung des Verfahrens geopfert
wird.
Im
ersten Verfahren werden die folgenden Schritte durchgeführt:
- (i) Titration eines Inhibitors in Hirnschnitten,
die gemäß dem vorstehenden
Verfahren durch einen PP2A-Inhibitor stimuliert wurden, um die wirksamen
Gewebskonzentrationen zu bestimmen; und
- (ii) pharmakokinetische Bewertung der zum Erreichen wirksamer
Konzentrationen im Zentralnervensystem des Subjektes erforderlichen
Dosierungsschemata. Eine bevorzugte Ausführungsform dieses Schrittes wird
im folgenden diskutiert: Dabei wird der Inhibitor der Tau-Hyperphosphorylierung,
vorzugsweise eine Verbindung der allgemeinen Formel 1, einem Subjekt
auf irgendeinem geeigneten Applikationsweg, vorzugsweise oral, in
verschiedenen Dosen verabreicht. Die Konzentration der Verbindung
in Abhängigkeit von
der Zeit kann durch Messung der Menge der Verbindung in bestimmten
Volumen an Plasma, die wiederholt über einen Zeitraum nach dem
Dosieren entnommen werden, bewertet werden. Dazu kann die Verbindung
mit einem nicht mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel
weitgehend extrahiert und in beliebigen Einheiten, z.B. durch HPLC,
vorzugsweise unter Verwendung von photometrischen oder fluorometrischen
Detektionsverfahren, quantifiziert werden. Die absolute Menge der
Verbindung wird dann durch Vergleich dieser Werte mit einer Standardkurve,
die durch Extraktion von Plasmaproben aufgestellt wird, denen vorher
ex vivo eine bekannte Menge der Verbindung zugesetzt worden sind.
Der Zeitpunkt mit der maximalen Plasmakonzentration wird dann gewählt, um
in einer separaten Testreihe die Menge der Verbindung im Gehirn
zu messen. Bei Tieren als Subjekten werden die Gehirne nach der
geeigneten Zeit nach der Applikation entfernt und dann weitgehend
mit einem nicht mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel
extrahiert, z.B. durch Ultraschall. Danach wird die Menge der Verbindung
durch HPLC in einer identischen Weise wie beim Plasmaverfahren bestimmt.
Bei menschlichen Subjekten kann die Menge der Verbindung nichtinvasiv
durch quantitative Magnetische Resonanz Bildgebung (MRI) gemessen
werden. Um eine ausreichende Sensitivität dieses Verfahrens zu gewährleisten,
kann die Verbindung in einer für diesen
Zweck geeigneten Isotopen-markierten Form, z.B. durch 13C
Isotopeinbau an synthetisch gut zugänglichen Stellen des Inhibitormoleküls verabreicht
werden.
Das
zweite Verfahren eignet sich besonders für menschliche Subjekte und
umfasst die folgenden Schritte:
- i. Bestimmung
des normalen Spiegels eines Paired Helical Filaments-artigen Tau-Phosphoepitops in
der zerebrospinalen Flüssigkeit
von gesunden Kontrollsubjekten der gleichen Altersgruppe;
- ii. Steigern der Dosierung eines Inhibitors bei einem einzelnen
unter einer Form von neurofibrillärer Degeneration leidenden
Subjekt in Intervallen von mehreren Wochen oder Verabreichen steigender
Dosen eines Inhibitors an getrennte Subjekte;
- iii. immunchemische Bewertung der Verringerung des Paired Helical
Filaments-artigen Tau-Phosphoepitops in der zerebrospinalen Flüssigkeit
des gleichen Subjekts genau vor Beginn der Behandlung und nochmal
nach mehreren Wochen kontinuierlicher Dosierung des Inhibitors;
und
- iv. Vergleich des Spiegels von Paired Helical Filaments-artiger
Tau-Phosphoepitope in zerebrospinaler Flüssigkeit vor und nach Beginn
der Behandlung eines unter einer Form von neurofibrillärer Degeneration leidenden
individuellen Subjekts, und Bestimmung der Dosis als effektive Dosis,
bei der der Spiegel des Paired Helical Filaments-artigen Tau-Phosphoepitops
in den Bereich reduziert wurde, der bei gesunden Kontrollen der
gleichen Altersgruppe vorkommt.
Es
wird jetzt eine bevorzugte Ausführungsform
dieses Verfahrens diskutiert.
In
Schritt (i) wird in gesunden Subjekten ein Referenzbereich von Kontrollwerten
für ein PHF-Tau-Phosphoepitop,
vorzugsweise diejenigen die sich auf die Phosphorylierungen von
Thr231 oder Ser422 beziehen, bestimmt. Die Subjekte sind geeigneterweise
in einem Alter, in dem die entsprechende neurodegenerative Erkrankung
in der Regel einsetzt. Zum Beispiel werden 2 bis 15 ml zerebrospinaler
Flüssigkeit durch
Lumbarpunktion entnommen. Gleiche Aliquote solcher Proben werden
dann, z.B. mit allgemein verfügbaren
ELISA Kits, analysiert. Für
eine größere Genauigkeit
können
die der Analyse unterworfenen Proben auf vergleichbare Gesamtproteingehalte
normalisiert werden. Für
eine größere Empfindlichkeit
des Tests, können die
Proben vor der Verwendung durch Vakuumverdampfen konzentriert werden.
Der höchste
Spiegel von Tau-Phosphoepitop in einem eindeutig gesunden Subjekt
kann dann als „annehmbarer
Spiegel" definiert
werden, vorausgesetzt, daß das
Subjekt nicht innerhalb eines Jahres nach Probennahme Anzeichen
einer neurodegenerativen Erkrankung aufweist.
Schritt
(ii) besteht in der Verabreichung eines Inhibitors der Tau-Hyperphosphorylierung,
vorzugsweise einer Verbindung der allgemeinen Formel 1, an Subjekte,
die klinisch anhand etablierter funktioneller Kriterien mit einer
durch neurofibrilläre
Pathologie charakterisierten Erkrankung diagnostiziert worden sind.
Die Diagnose kann durch Biomarker-Kriterien unterstützt werden,
am besten durch Tau-Phosphoepitope in zerebrospinaler Flüssigkeit,
bestimmt im Zusammenhang mit einem Test vor Beginn der Verabreichung
gemäß Schritt
(iii). Die Dosis der Verbindung kann entweder bei dem jeweiligen
bestimmten Subjekt in Abständen
von mehreren Wochen schrittweise gesteigert werden oder verschiedene
Dosen können
jedem Subjekt in einer Kohorte der Studie verabreicht werden. Zusätzlich können verschiedene
Dosierungsintervalle verwendet werden.
In
Schritt (iii) wird jedem Patienten, der einer Behandlung mit einem
Inhibitor der Tau-Hyperphosphorylierung,
vorzugsweise einer Verbindung der allgemeinen Formel 1, unterworfen
wird, unmittelbar vor Verabreichung der Verbindung 1 zerebrospinale
Flüssigkeit
entnommen, um unter Verwendung der gleichen analytischen Methoden
und Prozeduren, die in Schritt (i) verwendet werden, ein pathologisches
Vergleichsspiegel für
ein PHF-Tau Phosphoepitop festzulegen. Danach wird die Behandlung
mit dem Inhibitor eingeleitet, wobei ein Dosierungsschema gemäß Schritt
(ii) verwendet wird. Jedem Patienten wird nach mehreren Wochen kontinuierlicher
Behandlung mit der jeweiligen Dosis des Inhibitors eine weitere
Probe zerebrospinaler Flüssigkeit entnommen,
die im direkten Vergleich zur entsprechenden vor Behandlungsbeginn
entnommenen Proben des jeweiligen Subjekts analysiert wird. Zu diesem
Zweck werden Duplikate der vor der Behandlung entnommenen Proben
der zerebrospinalen Flüssigkeit
als auch Proben von gesunden Kontrollen (Schritt (i)) wieder gleichzeitig
auf derselben ELISA-Platte wie die nach der Behandlung entnommenen
Proben getestet, um gleichzeitig die Stabilität und die Reproduzierbarkeit
des Tests zu bestätigen.
Schließlich wird
in Schritt (iv) die Dosis und/oder das chronische Applikationsschema
des Inhibitors als die maximal wirksame chronische Dosis festgelegt,
die/das den Spiegel an PHF-Tau-Phosphoepitop
unterhalb des „annehmbaren
Spiegels" bringt
(siehe Schritt (i)) entweder durch Dosis-Eskalation bei einem einzelnen Subjekt
oder durch getrennte, feste Dosierungsschemata innerhalb einer Gruppe
von Subjekten bestimmt. Jeder höhere
Spiegel, der aber niedriger ist als der Spiegel vor der Behandlung
des einzelnen Subjekts, ist eine teilweise wirksame Dosis für das einzelne
Subjekt.
Bestimmung
von wirksamen Konzentrationen für
die Inhibition der PHF-artigen Tau Hyperphosphorylierung in einem
Zentralnervensystem-Gewebemodell
Die
Konzentration, in der die Verbindungen der allgemeinen Formel 1
in situ vorliegen müssen,
um die PHF-artige Tau-Hyperphosphorylierung wirksam zu hemmen, wird
in einem Gewebemodell von frisch hergestellten metabolisch aktiven
Hirnschnitten aus adulten Ratten Hippocampi bestimmt, einem Modell
dessen Nutzen für
diesen Zweck bisher nicht bekannt war. Authentische PHF-artige Phosphorylierungsreaktionen,
die nach allen bekannten molekularen Markern im wesentlichen ununterscheidbar
von PHF-Tau aus humanen Alzheimer Hirnen sind, werden in solchen
Hirnschnitten sehr schnell durch Anwendung des Phosphataseinhibitors
Okadeinsäure
(OA) provoziert [Gong et al., Brain Res. Brain Res. Protoc., 6,
134-140 (2001); WO01/57535; WO00/01699].
Es
gibt eine große
Zahl von Kriterien für
die PHF-artige Tau Hyperphosphorylierung, die meisten davon umfassen
eine Reaktivität
mit einem monoklonalen Antikörper,
der spezifische Phosphorylierungsstellen aus den insgesamt mehr
als 20 Phosphorylierungsstellen von Tau erkennt, die alle im PHF-Zustand
von Tau maximal phosphoryliert sind. Die Mehrzahl dieser Stellen
gehören
zur Kategorie der sogenannten „Prolin-gerichteten" Stellen, die ausnahmslos
durch eine Ser-Pro oder Thr-Pro Sequenzmotiv charakterisiert sind.
Die Phosphorylierung dieser Motive hat einen maßgeblichen Einfluß auf die
Konformation des Proteins. Stellenspezifische phosphorylierungsabhängige Antikörper, die
Phosphorylierungen anzeigen, z.B. an Ser199, Ser202, Thr205, Thr231,
Ser235, Ser396, Ser404 und Ser422, sind jetzt von verschiedenen
Quellen allgemein erhältlich.
Einige wenige Phosphoepitope sind besonders spezifisch für PHF-Tau,
da sie in normal phosphoryliertem Tau vollständig fehlen. Beispiele sind
das Epitop des monoklonalen Antikörpers (MAK) AT100 mit einem
komplexen Epitop, das sowohl von der Phosphorylierung als auch der
Konformation abhängig
ist, und besonders erwähnenswert
der MAK AP422, welcher ausschließlich von der Phosphorylierung
von Ser422 von Tau abhängig
ist. Die besondere Einfachheit der Epitoprestriktionen des letztgenannten
Antikörpers
machen diesen zu einem besonders nützlichen diagnostischen Kriterium
für alle
authentischen PHF-artigen Phosphorylierungsreaktionen sowohl in
vitro als auch in vivo [WO01/57535]. Neben dem o.a. Phosphorylierungsmotiv
sind auch einige Prolinunabhängige
Phosphorylierungsstellen spezifisch mit dem PHF-Tau-Phosphorylierungszustand
in Zusammenhang gebracht worden, wie z.B. Ser262, das innerhalb
der für
die Bindung an Mikrotubuli zuständigen
Domäne
von Tau liegt.
Ein
weiteres hochgradig charakteristisches Kriterium für den PHF-Tau-artigen
Phosphorylierungszustand ist die maximal verringerte elektrophoretische
Mobiltät
auf SDS-PAGE Gelen,
die die vereinten die Konformation verändernden Effekte der Gesamtheit
aller Prolin-gerichteten Phosphorylierung reflektiert. In diesem Zustand
hat PHF-Tau seine Fähigkeit
zur Bindung an Mikrotubuli verloren, ein funktioneller Defekt, der
durch Dephosphorylierung vollständig
rückgängig gemacht
werden kann.
In
Okadeinsäure-behandelten
Hirnschnitten werden die meisten der o.a. pathologischen Marker
dargestellt. Zur Detektion aktiver Inhibitorverbindungen werden
frisch hergestellte metabolisch aktive, isolierte Schnitte, die
in einem physiologischen Puffer (künstliche zerebrospinale Flüssigkeit
oder Krebs-Ringer Lösung)
ständig
mit Sauerstoff versorgt werden, mit einer Konzentrationsreihe der
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 vorinkubiert. Die Schnitte
werden danach in Puffern zur Hemmung sowohl von Kinase- als auch
von Phosphatase-Aktivitäten
extrahiert, und lösliche Überstände solcher
Gewebshomogenate werden dann mittels SDS-PAGE aufgetrennt und dem
Western-blotting unterworfen. Die Immunoblots werden nach Standardverfahren
mit mono- oder polyklonalen Antikörpern entwickelt, die gegen
Stellen-spezifische Phosphorylierungsmotive von Tau gerichtet sind,
wie z.B. aber nicht beschränkt
auf Thr181, Ser199/Ser202/Thr205 (MAK AT8), Thr212, Thr231 (MAK
AT100), Ser235, Ser262, Ser396 (MAK PHF-1), Ser404 und Ser422 (MAK
AP422). Die Intensität
der Signale kann dann auf die Menge an Gesamt-Tauprotein in der
Probe normalisiert werden, der durch parallele Entwicklung einer
Kopie des Blots mit einem phosphorylierungsunabhängigen Tau-Antikörper bestimmt
wird, gefolgt von Bildung des Quotienten der Intensitäten des
entsprechenden Phosphoepitops und der Gesamt-Tau Immunoreaktivität. Dieser
Quotient stellt ein genaues quantitatives Maß für den Grad der Phosphorylierung
dar, durch die das bestimmte Epitop bestimmt wird. Es ist für den Fachmann
leicht zu ersehen, daß eine ähnliche
Analyse mit höherer
Geschwindigkeit durch ELISA Techniken unter Verwendung der gleichen
Art von immunchemischen Reagentien durchgeführt werden kann. Alternativ
kann die Analyse auch unter Verwendung von allgemein etablierten
Antikörper-Färbemethoden
in situ an dünnen
gefrorenen Gewebsschnitten oder an mit Formaldehyd, Glutaraldehyd
oder ähnlichen
modifizierten Fixationsmitteln fixiertem, in Paraffin eingebettetem
Gewebe durchgeführt
werden.
Bemerkenswerterweise
verhindern die Verbindungen der allgemeinen Formel 1, und insbesondere
die Verbindungen der Formeln 2 und 3 die Provokation des gesamten
Spektrums aller dieser PHF-Marker durch Okadeinsäure, trotz der sehr allgemeinen
Natur der Phosphorylierungseffekte, die durch Phosphatase-Inhibition
hervorgerufen werden. Die Verbindungen sind im wesentlichen in der
Lage, das normale physiologische Muster der Tau-Phosphorylierung in Hirnschnitten, das
dem in vivo Phosphorylierungsmuster ähnlich ist, festzubehalten
und zu bewahren. Die Potenz der Verbindungen reicht von IC50 Werten von 200 nM (wie im Falle der Verbindungen
der Formeln 2 und 3) bis >10 μM. Die detaillierte
Analyse des Dosis-Wirkungs-Verhaltens zeigt ebenso überraschend,
dass alle PHF-Tau Marker durch die aktiven Verbindungen mit ziemlich ähnlichen IC50 Werten kotitriert werden, was andeutet,
dass die PHF-Tau-Hyperphosphorylierung kein so heterogenes Ereignis
ist, wie man es aufgrund der Natur des stimulierenden Mittels Okadeinsäure erwarten
könnte.
Die Tau-Hyperphosphorylierung wird im Allgemeinen bei Konzentrationen,
die 10-fach über
dem IC50 liegen, vollständig unterdrückt. Jedoch
ist bei solch vollständig
wirksamen Konzentrationen das normale Hintergrundphosphorylierungsmuster
noch nicht beeinflusst, was auf eine gewisse Selektivität der Verbindungen
in vivo für
die pathologische Tau-Hyperphosphorylierungsereignisse
im Unterschied zu den physiologischen Tau-Phosphorylierungsereignissen hinweist.
Aus diesen Daten kann abgeleitet werden, dass z.B. für Verbindungen
der Formel 2 oder 3 eine Konzentration im Gehirn von wenigstens
1 μM für die vollständige Unterdrückung der
PHF-artigen Tau Hyperphosphorylierung wünschenswert ist.
Die
spezifische Wirksamkeit von Verbindungen der allgemeinen Formel
1 für die
im Zusammenhang mit Tauopathien auftretende Phosphorylierung ist
keine häufig
beobachtete Eigenschaft der Indolocarbazol-Verbindungsklasse. Bestimmte
Indolocarbazol-Kinaseinhibitoren
des Standes der Technik, wie z.B. CEP-1347 (ein substituiertes K252a-Derivat), oder auch
die Stammverbindung Staurosporin sind in dem Hirnschnitt-Hyperphosphorylierungsmodell
inaktiv, obwohl diese Kinaseinhibitoren, insbesondere der letztgenannte,
nicht sehr spezifisch sind und eine Reihe von Kinasen mit hoher
Potenz inhibieren. Im Hinblick darauf konnte die Wirksamkeit der
spezifischen Strukturen von Verbindungen der allgemeinen Formel
1 nicht vorhergesehen werden.
Bestimmung der Dosierung
zur Erreichung wirksamer Konzentrationen von Verbindungen der allgemeinen Formel
1 im Zentralnervensystem in vivo
Das
Potential einer limitierten Gruppe von Verbindungen, die mit den
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 verwandt sind, als Inhibitoren
der Tau-Hyperphosphorylierung, wurde bereits in WO00/01699 erkannt.
Die physikochemischen Eigenschaften dieser Serie von Verbindungen
sind jedoch sehr schlecht, weshalb zur Applikation der Verbindungen
non-GRAS Vehikel
(Generally Regarded As Save gemäß FDA Richtlinien)
erforderlich sind. Zudem übersteigt
selbst unter spezialisierten Applikationsbedingungen die orale Bioverfügbarkeit
der Verbindungen des Standes der Technik normalerweise nicht 10%
in Ratten [WO95/22331]. Im Zusammenhang mit diesen ungünstigen
Eigenschaften steht möglicherweise
eine unattraktiv kurze Halbwertszeit in Ratten nach i.v. Applikation
von ungefähr
1 Std.. Hirn/Plasma-Verhältnisse,
die in vivo als die Konzentration der Verbindung im Hirn im Vergleich
zur Konzentration im Plasma zu einem gegeben Zeitpunkt bestimmt
sind, sind ebenfalls schlecht und werden noch schlechter, wenn GRAS-Vehikel
eingesetzt werden, was auf einen nicht hinnehmbaren Einfluß des Vehikels
auf diese Parameter hinweist. Chronische in vivo Experimente zur
Inhibition der neurofibrillären
Pathologie in authentischen Modellen, wie z.B. in transgenen Mäusen mit
human pathogenen Tau-Mutationen, können mit solchen Verbindungen
nicht durchgeführt
werden.
Unglücklicherweise
scheinen die limitierenden Faktoren der o.g. Verbindungen des Standes
der Technik hinsichtlich ihrer pharmazeutischen Nützlichkeit
bei den Kinaseinhibitoren der Indolocarbazolklasse relativ häufig zu
sein. Es wurde auch berichtet, dass Derivate des Naturstoffs K252a
keine orale Bioverfügbarkeit
von über
10% aufweisen. K252a selbst hat in Ratten eine maximale orale Bioverfügbarkeit
von 13% und Hirn/Plasma-Verhältnisse
von weit unter 1.
Im
Hinblick auf diese bekannten Schwierigkeiten und da chronische Wirksamkeitsstudien
in Tiermodellen oder an menschlichen Subjekten sehr zeitaufwendig
und teuer sind, ist es wünschenswert,
in geeignet angelegten pharmakokinetischen Studien die Zentralnervensystem-Exposition
durch Verbindungen der allgemeinen Formel 1 in Abhängigkeit
der Dosierung zu beurteilen. Die wirksame Konzentration, die im
oben beschriebenen Gewebe-Modell bestimmt wird, definiert die Zielexposition
in vivo. Überraschenderweise
verbesserten repräsentative
Verbindungen der allgemeinen Formel 1, besonders wenn sie in Form
ihrer Salze appliziert wurden, die orale Bioverfügbarkeit gegenüber den
oben zitierten Beispielen um das 2- bis 3-fache, und Hirn/Plasma-Verhältnisse erreichten
oder überschritten
sogar den Wert 1, was möglicherweise
auf einen aktiven Aufnahmemechanismus über die Blut-Hirnschranke hindeutet.
Dieser Befund ist für
die Applikation dieser Kinaseinhibitoren im Zentralnervensystem
von besonderer Bedeutung, da ihre Kinaseselektivität nicht
sehr hoch ist. Daher erlauben selbst moderate Verbesserungen der
Hirnpenetration eine niedrigere Exposition peripherer Gewebe und
vermindern so das Risiko von Nebenwirkungen außerhalb des Zentralnervensystems aufgrund
einer moderaten Kinaseselektivität.
Ebenso wichtig ist, dass eine zufriedenstellende Applikation im allgemeinen
ausschließlich
mit GRAS-Vehikeln durchgeführt
werden könnte.
Vermutlich im Zusammenhang mit verbesserten physikochemischen Eigenschaften
werden auch Halbwertszeiten in einen zufriedenstellenderen Bereich
von bis zu mehreren Stunden im Falle der Verbindung der Formel 3
nach i.v. Applikation in Ratten verbessert. Es ist für den Fachmann
ersichtlich, dass ähnliche
Studien auf andere Spezies ausgedehnt werden können, z.B. Mäuse. Im
Falle von menschlichen Subjekten kann zur Bewertung der Penetration
der Verbindung in das Zentralnervensystem auf nicht-invasive bildgebende
Verfahren zurückgegriffen
werden, z.B. nach für
MRI Studien geeigneter Isotopenmarkierung einer Verbindung der allgemeinen
Formel 1.
Dieses
Verhalten zusammen mit der günstigen
Tau-Hyperphosphorylierungsinhibitor-Aktivität beweist, dass Verbindungen
der allgemeinen Formel 1, und insbesondere der Formeln 2 und 3,
für die
Behandlung chronischer Erkrankungen des Zentralnervensystems, die
durch die Alzheimersche Krankheit und die Gruppe der Tauopathien
im allgemeinen repräsentiert
werden, in einem klinisch möglichen
Dosierungsbereich (z.B. 5-20 mg/kg) verwendbar sind.
Behandlung neurodegenerativer
Erkrankungen, die durch authentische neurofibrilläre Pathologie
charakterisiert sind, in experimentellen Tiermodellen
Im
allgemeinen wird die neurofibrilläre Pathologie niemals in irgendeinem
relevanten Ausmaß in
keiner Wildtyp-Spezies außer
dem Menschen beobachtet. Dies hat die Untersuchung dieses Typs von
Neurodegeneration bis zu einem Grade so stark behindert, dass sogar
die Relevanz dieses Phänomens
als Teil eines primären
Krankheitsmechanismus in Zweifel gezogen wurde. Mit der Entdeckung,
dass bestimmte Tauopathien mit dem gesamten Spektrum von biochemischen
Abnormalitäten
und neuronaler Fehlfunktion von einer Vielzahl von singulären Tau-Mutationen
ausgehen können,
war die kausale Rolle von Tau in solchen Krankheitsprozessen bewiesen.
Zudem erlaubte die Einführung
von human pathogenen Taumutationen in transgene Mäuse die
Modellierung authentischer Pathologie in kleinen experimentellen
Tieren, wodurch der Weg für schlüssige Wirknachweise
für therapeutische
Agentien geebnet wurde. Die Rolle pathologischer Tau-Phosphorylierungen
im Zusammenhang mit der Bildung von Paired Helical Filaments bei
der Kausalität
des Krankheitsprozesses blieb jedoch unklar, d.h. es war nicht offensichtlich,
ob abnormale Tau-Phosphorylierung
in der Kausalkette, die neurotoxische Tau-Aggregation produziert,
upstream oder downstream anzusiedeln war, oder ob sie lediglich
ein Epiphenomen der Tau-Pathologie darstellte. Eine Wirksamkeit
von Inhibitoren der Tau-Hyperphosphorylierung bei neurofibrillaren
degenerativen Erkrankungen könnte
vernünftigerweise
nur erwartet werden, wenn die Tau-Hyperphosphorylierung sowohl upstream
als auch kausal für
die Aggregation wäre.
Beispielhaft
für eine
vererbliche Tauopathie verursacht die Mutation P301L im Tau-Protein
(eine Mutation im „Angelpunkt"-Bereich einer der
Repeatdomänen
der Mikrotubuli-Bindungsregion)
eine vererbliche Form der FTDP (Frontallappendemenz mit Parkinson)
bei Menschen um das Alter von 50 bis 60 Jahren [Hutton et al., Nature
393, 702-705 (1998)]. Transgene Mäuse, die Träger einer solchen mutierten
Form menschlichen Tau-Proteins sind, und bei denen die Expression
durch einen Prion-Promoter auf Proteinwerte, die denen von endogenem
Maus-Tau ähnlich
sind, gebracht wird, erliegen einem motorischen Phänotyp ähnlich der
ALS (amytrophe Lateralsklerose) mit Einsetzen der Krankheit bei
einem Alter zwischen 8 und 12 Monaten [Lewis et al., Nature Genet.
25, 402-405 (2000)]. Dieser Phänotyp
unterscheidet sich von dem menschlichen Gegenpart (hauptsächlich frontale
Pathologie), weil in diesen Mäusen
die neurofibrilläre
Pathologie hauptsächlich
im Rückenmark
und Teilen des Rautenhirns/Stammhirns verteilt ist, die primär das motorische
System betreffen. Dieser Unterschied ist jedoch von Vorteil, da
der Read-out von motorischen Funktionsdefiziten auf sehr viel robustere
Weise durchführbar
ist als andere subtilere Defizite, wie Gedächtnis oder psychiatrische
Phänotypen,
die bei Mäusen
zugänglich
sind. Daher kann man sehr objektive Tests zur Bestimmung des Beginns
der Pathologie in solchen Mäusen
benutzen. Für
motorische Defizite kann man z.B. eine Kombination von einem „wire hang
test" und einem „beam balance
test" oder auch
andere ähnliche
Tests, die im Stand der Technik bekannt sind, die auf die Hinterbein-Funktion
ansprechen, bequem in regelmäßigen Intervallen
anwenden, um die Fähigkeiten
der transgenen Mäusen
ab einem Alter von etwa 8 Monaten zu überwachen. Stringente Kriterien
für den „Onset" werden aus wiederholtem
Versagen in einer Kombination solcher Tests in einer solchen Weise
aufgestellt, um die Identifizierung falscher Positive auszuschließen, d.h.
Mäuse,
die sich nach der Erfüllung
dieser Kriterien zeitweise wieder erholen. Deswegen sind die Daten
aus Wirknachweisstudien mit Mäusen diese
Phänotyps
wie der P301L transgenen Maus, sehr zuverlässig und haben eine Vorhersagekraft
für die klinische
Anwendbarkeit in der humanen Pathologie.
Die
P301L-tau transgenen Mäuse
verfallen sehr rasch 2-3 Wochen nach dem Onset in einen todgeweihten
Zustand aufgrund einer außergewöhnlich aggressiv
fortschreitenden Pathologie, die um Größenordnungen schneller verläuft als
in humanen Patienten mit oder ohne Mutationen von Tau, wo die Tauopathie
in der Regel über
mehrere Jahre voranschreitet, wie auch im Falle der Alzheimerschen
Krankheit. Daher stellen transgene Mausmodelle dieser Art auch sehr „harte" Modelle dar, bei
denen wirksame Arzneimittel leicht übersehen werden können. Auf
der anderen Seite falls eine Wirksamkeit in einem solch fordernden
Modell tatsächlich
beobachtet wird, muß dies
als ein hoch signifikantes Ergebnis einstuft werden. Andere weniger
aggressive transgene Mausmodelle basierend auf humanem Wildtyp Tau
sind kürzlich
entwickelt worden, z.B. durch Genersatz-Strategien, wobei das endogene
Mausgen durch ein humanes genomisches Taukonstrukt ersetzt wurde,
um die Expression des ganzen humanen Komplements von 6 Tau-Spliceisoformen
zu ermöglichen
[Andorfer et al., J. Neurochem., 86, 582-590 (2003)]. Solche Mäuse haben
ihren Onset in einem höheren
Alter, eine langsamere Progression und mildere, komplexere Phänotypen.
Sie könnten
für die
Erprobung weniger wirksamer therapeutischer Strategien brauchbar
sein, allerdings auf Kosten viel langwierigerer Testabläufe, und
sie benötigen
anspruchsvollere Read-outs. Abgesehen von Erwägungen zur Nützlichkeit
ist jedoch der Nachweis, dass authentische Tau-Pathologie in Tieren ohne pathogene
Mutationen auch hervorgerufen werden kann, insofern von Bedeutung,
als die überwiegende
Mehrzahl der Tauopathien wie auch die Alzheimersche Krankheit nicht
durch Mutationen verursacht werden. Offensichtlich haben Tauopathien
wie die Alzheimersche Krankheit, einen multifaktoriellen Ursprung,
aber enden immer in einem gemeinsamen malignen Prozeß der Tau-Pathologie.
Die
hier offenbarten Verbindungen sind hinreichend wirksam, um in dem
aggressiven P301L-tau
transgenen Mausmodell getestet zu werden. Unmittelbar vor dem erwarteten
Onsetfenster, d.h. ab einem Alter von etwa 8 Monaten bei P301L-tau
transgenen Mäusen,
wird eine Verbindung wie etwa die Verbindung der Formel 3, vorzugsweise
in Form ihres Salzes zweimal täglich
einer geeigneten tau-mutierten transgenen Maus durch orale Gavage
verabreicht, im Falle der Verbindung der Formel 3 in Dosen im Bereich
von 10 mg/kg bis 20 mg/kg. Es ist für einen Fachmann ersichtlich,
dass die Dosierung einer jeweiligen Verbindung gemäß den Ergebnissen
der oben beschriebenen Titration im Hirnschnittmodell und der pharmakokinetischen
Studien angepasst werden kann. Die Verbindung kann in Form eines
Feststoffs in einer Vielzahl von im Stand der Technik bekannter
fester Formulierungen, oder aber auch gelöst in einer minimalen Menge
einer Flüssigkeit,
wie PEG-400, zur optimalen Dispersion verabreicht werden. Während der
Behandlung werden die motorischen Fähigkeiten von behandelten und
unbehandelten P301L-tau transgenen Mäusen kontinuierlich bewertet
durch einen einfachen „Wire
Hang Test" in Kombination
mit einem „Beam
Balance Test". Man
zeichnet das Mittel der Zeiten der jeweiligen Onsets in der behandelten
und der unbehandelten Gruppe auf und bestimmt die Signifikanz unter
Verwendung der entsprechenden Varianzen, z.B. mittels eines gängigen ANOVA
statistischen Tests. Die Mäuse
werden geopfert, wenn (i) sie einen todgeweihten Zustand erreicht
haben, oder (ii) am Ende des experimentellen Behandlungsfensters,
gewöhnlich
nicht länger
als 3 Monate. Zusätzliche
Bestätigung
der Wirksamkeit der Behandlung wird dann post-mortem erhalten durch
biochemische und histologische Standardbewertung der PHF-Tau-Hyperphosphorylierung
und der Bildung von neurofibrillären
Tangles. Zur Analyse der biochemischen PHF-Phosphorylierungsmarker
werden Aliquote von frischem Gewebe aus dem Rückenmark oder aus anderen betroffenen
Teilen des Zentralnervensystem extrahiert und die Menge an pathologisch
phosphoryliertem Tau wird durch Western-blotting mit diagnostischen
MAKs, wie AP422 oder anderen im Stand der Technik phosphoepitopabhängigen Antikörpern, bestimmt, ähnlich der
Analyse, die mit den Hirnschnitten durchgeführt wird (s.o.). Weitere Aliquote
dieser Gewebe werden für
die histologische Standardbewertung von aggregiertem Tau in der
Form neurofibrillärer
Tangles oder Neuropil-Threads
durch geeignete Silberfärbemverfahren
(z.B. Gallyas Färbung)
oder durch Immunhistochemie mit Phosphoepitop-sensitiven MAKs (z.B.
AT8) als Dünnschnitte
präpariert.
Ein Vergleich entweder von Tangledichten oder von densitometrischen
Maßen
bei behandelten Tieren und Kontrolltieren erlaubt die Bestätigung der
Wirksamkeit auf der pathologischen Ebene.
Gemäß all den
obigen funktionellen und pathologischen Kriterien sind Verbindungen
der allgemeinen Formel 1, aber insbesondere die Verbindung der Formel
3, signifikant wirksam sowohl hinsichtlich der Verzögerung des
Onset der Pathologie und des Krankheitsphänotyps, im Falle der Verbindung
der Formel 3 um mindestens 6 Wochen, als auch hinsichtlich der Verlangsamung
des Fortschreitens der Krankheit in diesem aggressiven Modell.
Zusammenfassend
ist es überraschend,
dass ein in vitro Hirnschnitt-Gewebemodell mit einem vollständig artifiziellen
Verfahren der biochemischen Provokation (z.B. durch Okadeinsäure) sich
in der vorliegenden Erfindung als derartig genau prädiktiv für die Wirksamkeit
in einem pathologischen Modell erwiesen hat, das durch Tau-Protein-Aggregation
mit einer noch unverstandenen Pathogenese charakterisiert ist, und
bei dem sehr unterschiedliche Zeiträume eine Rolle spielen (Stunden
im Vergleich zu Wochen/Monaten). Daher sollte dieser Aspekt der
Erfindung die Identifizierung und relevante Dosierung therapeutischer
Agentien, die bei der Behandlung von durch neurofibrilläre Degeneration
charakterisierten Zentralnervensystem Krankheiten verwendbar sind,
erheblich erleichtern.
Behandlung humaner Patienten,
die an Alzheimerscher Krankheit oder anderen Formen von Tauopathie
leiden
Die
klassische Alzheimersche Krankheit ist durch die Koexistenz von
zwei Arten von pathologischen Proteinablagerungen in den Gehirnen
betroffener Subjekte charakterisiert. Einer der Hauptmerkmale ist
die im wesentlichen extrazelluläre
Ablagerung von Aβ,
einem kurzen aggregierenden Peptid, das von dem Membranprotein APP
stammt. Das andere Merkmal ist per definitionem die intrazelluläre Aggregation
von abnormal hyperphosphoryliertem Tau in Form von PHFs (Tauopathie).
In mehreren transgenen Mauslinien mit ausschließlicher Ablagerung von Aβ wurde keine
Neurodegeneration festgestellt. Andererseits hatten mehrere transgene Mauslinien
mit mutiertem Tau, die neurofibrilläre Tangles hatten, alle ausnahmslos
massive neurodegenerative Phänotypen.
Dies spiegelt die Verhältnisse
beim Menschen wieder, wo Gehirne nicht-dementer älterer Patienten oft extensive
Aβ Pathologie
bei Abwesenheit anderer pathologischer Merkmale, wie neurofibrilläre Tangles, Lewy
Körper
oder vaskuläre
Anormalitäten
zeigen. Im Unterschied dazu ist das Vorkommen einer hohen Dichte
von neurofibrillären
Tangles in einer beliebigen Hirnregion immer mit schwerwiegenden
funktionellen Defiziten, die von den betroffenen Hinrregionen abhängen, korreliert,
selbst wenn keine anderen pathologischen Merkmale vorliegen („reine
Tauopathie").
Die
gegenwärtigen
Daten im Stand der Technik weisen stark darauf hin, dass die Tauopathie
das primäre
maligne pathologische Merkmal ist, selbst in solchen Indikationen,
in denen andere pathologische Marker koexistieren. Die Behandlung
mit Inhibitoren der Tau-Hyperphosphorylierung
ist daher bei all diesen Krankheiten angezeigt, inbesondere bei
der Alzheimerschen Krankheit. Während
die klinische Diagnose von vielen der prominenteren reinen Tauopathien,
wie der frontotemporalen degeneration, der corticobasalen Degeneration
oder der Pickschen Krankheit oft ziemlich klar ist wegen ihrer einzigartigen
Symptomatologie [Kertesz A., Neurologist, 9, 311-317 (2003)], ist
die eindeutige Diagnose der klassischen Alzheimerschen Krankheit schwieriger,
da eine kleinere Gruppe klinisch entsprechend diagnostizierter Patienten
oft durch einen signifikanten Beitrag von cerebrovaskulärer Arteriosklerose
oder Lewy Einschlusskörperpathologie
zusammen mit Aβ Pathologie gekennzeichnet
ist, was zu einer ähnlichen
Symptomatologie wie die klassische Alzheimersche Krankheit führt, welche
durch eine Neurodegeneration dominiert ist, die durch neurofibrilläre Tangles
angetrieben wird.
Um
zu überprüfen, ob
für einen
klinisch durch standardisierte psychometrische Testschemata oder durch
in der gegenwärtigen
Praxis vorherrschende bildgebende Verfahren mit der Alzheimerschen
Krankheit diagnostizierten Patient tatsächlich eine Behandlung mit
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 angezeigt ist, werden zusätzlich spezifische
Biomarkertests durchgeführt,
die sich auf eine Rolle des Tau-Proteins bei der Krankheit beziehen.
Vermutlichen Patienten wird zerebrospinale Flüssigkeit durch Lumbarpunktion
entnommen, und die Mengen an Tau-Proteinen werden durch allgemein
erhältliche
ELISA Tests bestimmt. Erhöhte Mengen
bestätigen
die Diagnose für
die Alzheimersche Krankheit [Andreasen et al., Neurology, 53, 1488-94 (1999)].
Die diagnostische Sicherheit wird weiter erhöht durch die Messung spezifischer
Phosphoepitope, wie z.B. solche die von Thr231-Phosphorylierung abhängig sind, was auf eine prominente
Beteiligung der Tau-Phosphorylierungspathologie
in den entsprechenden Alzheimer Patienten hindeutet [z.B. Hampel
et al., Arch. Gen. Psychiatry, 61, 95-102 (2004)].
Ein
Subjekt, das durch eines oder durch eine Summe der obigen Kriterien
mit der Alzheimerschen Krankheit oder mit einer anderen Tauopathie
diagnostiziert wurde, wird z.B. mit einer ein- oder zweimaligen täglichen
Dosis von 100 bis 1000 mg einer Verbindung der allgemeinen Formel
1 behandelt, die oral oder rektal verabreicht werden kann. Die genaue
Dosierung bei einem einzelnen Patienten wird von verschiedenen Faktoren
abhängen,
wie dem Alter und dem Gewicht des Patienten als auch dem Schweregrad
der Erkrankung, und wird vorteilhaft durch den Gebrauch des gleichen
Tau-Phosphoepitop ELISA Tests in zerebrospinaler Flüssigkeit
bestimmt, der für
die Diagnose verwendet wurde (s.o.). Vor Beginn der Behandlung wird
eine Probe zerebrospinaler Flüssigkeit
von mehreren ml durch Lumbarpunktur entnommen um den Basisspiegel
von pathologischen Tau-Phosphorylierungsmarkern für den Patienten
zu bestimmen. Der Patient wird dann mit mit einem eskalierendem
Dosisschema behandelt. Nach vier Wochen der Behandlung mit einer
jeweiligen bestimmten Dosis wird eine weitere Probe zerebrospinaler
Flüssigkeit
entnommen zur wiederholten Bestimmung des Tau-Phosphoepitopspiegels.
Die minimale ausreichende Dosis für diesen Patienten ist diejenige,
bei der das Tau-Phosphoepitopspiegel auf das bei gesunden Kontrollen
der gleichen Altersgruppe vorkommende durchschnittliche Spiegel
zurückgeführt wird.
Dieser Test kann für
einzelne Dosen lediglich zu Bestätigungszwecken
durchgeführt
werden. Geeignete Antikörper
für solche
Teste erkennen die Phosphorylierung von Tau an den folgenden Stellen,
die aber nicht auf diese beschränkt
sind: Thr181, Ser199, Ser202, Thr205, Ser235 und Ser396, insbesondere
aber Thr231 und Ser422, oder auch eine Kombination solch spezifischer
Phosphorylierungsstellen wie Thr231/Ser235 etc.. Die Dauer der Behandlung
ist für
den Zeitraum der Erkrankung, für gewöhnlich den
Rest des Lebens. Die Verbindungen können als pharmazeutisch verträgliche Salze
verabreicht werden, die aus anorganischen oder organischen Säuren gebildet
werden, die die folgenden beinhalten, aber nicht auf diese beschränkt sind:
Chlorid, Sulfat, Phosphat, Mesylat, p-Toluolsulfonat, Formiat, Acetat, Benzoat,
Salicylat, Malat, Tartrat, Citrat, Lactat, etc.
Pharmazeutische
Zusammensetzungen für
die orale Applikation können
inaktive Zutaten enthalten, wie Zucker, z.B. Lactose oder Sorbitol,
Cellulosepräparationen,
wie z.B. Methylcellulose, verschiedene Formen der Stärke, Gelatine,
Cyclodextrine, Polyvinylpyrrolidone, Talk, Stearinsäure oder
deren Salze, Polyethylenglycol in verschiedenen Stufen der Polymerisation,
wie z.B. PEG400. Alternativ können
trocken gefüllte
Gelatinekapseln mit oder ohne häufig
verwendete Weichmacher verwendet werden.
Für die rektale
Verabreichung können
die Zusammensetzungen auch inaktive Zutaten als Grundstoff für Suppositorien
enthalten. Zu diesen gehören
Triglyceride, Paraffine, PEG oder höhere Alkohole, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Die
folgenden Beispiele illustrieren die vorstehende Erfindung, implizieren
aber keine Beschränkung des
Umfangs, die über
das vorstehende hinausgeht.