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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entwerfen
einer Abbildungseinrichtung, eine Abbildungseinrichtung und ein
Verfahren zum Beschreiben einer Abbildungseinrichtung.
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In
zahlreichen Gebieten der Technik werden hochwertige Linsen, Objektive
und andere optische Abbildungseinrichtungen verwendet, die immer
höheren
Anforderungen an ihre Abbildungsqualität erfüllen müssen. Ein Beispiel ist die
Photolithographie bei der Herstellung integrierter Halbleiter-Bauelemente, bei
der Masken auf Photolackschichten abgebildet werden, um diesen und
anschließend
darunter liegende Halbleiterschichten zu strukturieren. Mit fortschreitender
Miniaturisierung der Halbleiterstrukturen können immer kleinere Abbildungsfehler
toleriert werden.
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Es
ist deshalb wichtig bereits vor der Herstellung und dem Einsatz
einer Abbildungseinrichtung diese so gut wie möglich zu spezifizieren. Diese
Spezifizierung erfolgt häufig
mit Hilfe von Teststrukturen und Grenzwerten für deren Verzeichnung bei der
Abbildung durch die Abbildungseinrichtung. Dieses Verfahren erfordert zeitaufwendige
und kostenintensive Test-Abbildungen der Teststrukturen und deren
Vermessung.
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In
letzter Zeit geht man dazu über
die Wellenfrontaberration, d. h. die Abweichung einer von der Abbildungseinrichtung
aus einer gegebenen einfallenden Wellenfront erzeugten Wellenfront
von ihrer idealen, erwünschten
Gestalt, zu betrachten. Man entwickelt die Wellenfrontaberration
in Zernike-Polynome und gibt einen Grenzwert für die Entwicklungskoeffizienten
vor. Die Wellenfrontaberration ist ohne weiteres durch PMI (PMI
= phase measurement interferometry = Phasenmessungsin terferometrie)
bestimmbar. Sie kann mit Hilfe eines Rechners schnell in die Zernike-Polynome
entwickelt werden.
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Zur
Spezifikation der Abbildungseinrichtung werden beispielsweise die
Zernike-Koeffizienten z5, ..., z37 betrachtet, wobei jeder einzelne Koeffizient
kleiner als ein Zwanzigstel der verwendeten Wellenlänge sein
sollte, zi < λ/20
(i = 5, ..., 37). Ein Nachteil dieser Spezifikation besteht darin,
dass sie keine Rücksicht
auf die Bedeutung der einzelnen Entwicklungskoeffizienten für die Qualität der Abbildung
nimmt. Wenn der Grenzwert so gewählt
wird, dass eine vorbestimmte ausreichende Qualität der Abbildung erreicht wird,
ist er für
einige Entwicklungskoeffizienten viel zu klein und stellt eine unnötig harte
Anforderung und Restriktion dar. Dadurch werden unnötige Kosten
in der Herstellung der Abbildungseinrichtungen und ein unnötig hoher
vermeintlicher Ausschuss erzeugt.
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Verschiedentlich
werden auch andere Ansätze
zur Bewertung der Wechselwirkung zwischen der Maskenstruktur und
bestimmten Arten von Linsenaberrationen verwendet, siehe beispielsweise
C. Progler et al.: „Optical
lens specifications from the users's perspective", Proc. SPIE, 3334, 1998.
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Weiter
Ansätze
sind beschrieben in P. Gräupner
et al.: „Impact
of wave front errors on low k1 processes at extreme high NA", Proc. SPIE, vol.
5040, 2003, sowie in der
EP
1251402 A1 und der
EP
1231516 A2 .
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Die
letztgenannte
EP 1231516
A2 beschreibt auf Seite 29 den Zusammenhang f = Wa × ZS zwischen den
in einer Matrix Wa zusammengefassten Zernike-Koeffizienten für verschiedene
Orte, den durch die Wellenfrontaberration hervorgerufenen und in
einer Matrix f zusammengefassten Aberrationen und den in einer Matrix
ZS zusammengefassten Zernike-Sensitivitäten (siehe unten).
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DE 10122707 A1 beschreibt
Entwurfsverfahren für
Linsen, bei denen Abbildungseigenschaften mit Bezug auf optische
Aberrationen optimiert werden, welche direkt als Auswertefunktion
verwendet werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum Entwerfen einer Abbildungseinrichtung, eine Abbildungseinrichtung
und ein Verfahren zum Spezifizieren einer Abbildungseinrichtung
zu schaffen, die eine ausreichend genaue Spezifizierung und gleichzeitig
eine kostengünstige
Herstellung der Abbildungseinrichtung bieten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Abbildungseinrichtung
nach Anspruch 8 und ein Verfahren nach Anspruch 9 gelöst.
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Bevorzugte
Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Idee, Gruppen bzw. Teilmengen
aus Entwicklungskoeffizienten zu bilden, und für jede Teilmenge eine Obergrenze
für eine
vorbestimmte Funktion der Entwicklungskoeffizienten zu bestimmen.
Durch diese Verfeinerung kann die Spezifikation für die Entwicklungskoeffizienten,
die einen großen
Einfluss auf die Abbildungsqualität haben, strenge Anforderungen
enthalten und gleichzeitig bei den Entwicklungskoeffizienten, deren
Einfluss gering ist, dem Hersteller Freiräume lassen, welche die Herstellungskosten
verringern.
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Die
Grenzwerte für
die vorbestimmten Funktionen der Entwicklungskoeffizienten werden
gemäß der vorliegenden
Erfindung aus den gegebenen Anforderungen an die Abbildungsqualität, ausgedrückt durch
zulässige
Wertebereiche von Gütezahlen,
und Sensitivitätsparametern,
welche die Abhängigkeiten
der Gütezahlen
von den Entwicklungskoeffizienten darstellen, bestimmt. Da die Sensitivitätsparameter
aus numerischen Simula tionen gewonnen werden können, sind keinerlei empirische
Untersuchungen erforderlich, um die Spezifikation zu erzeugen.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Tabellen zur Zuordnung von Zernike-Koeffizienten;
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2 eine
Tabelle zur Gruppierung von Zernike-Koeffizienten;
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3 eine
Tabelle von Zernike-Sensitivitäten;
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4 eine
graphische Darstellung einer Spezifikation;
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5 ein
schematisches Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Entwurfsverfahrens; und
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6 eine
schematische Darstellung einer Anordnung mit einer Abbildungseinrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Eine
ideale und damit nicht-reale Linse erzeugt aus einer idealen einfallenden
Wellenfront eine weitere ideale Wellenfront. Beispielsweise erzeugt
eine ideale Linse aus einer ebenen einfallenden Welle eine konzentrisch
auf den Fokus der idealen Linse konvergierenden sphärische Welle.
Eine reale Linse weist in der Geometrie und im Brechungsindex bzw.
seiner Ortsabhängigkeit
fertigungsbedingte Abweichungen von der idealen Linse auf. Diese
Abweichungen haben zur Folge, dass die reale Linse aus einer idealen
einfallenden Wellenfront eine nicht-ideale Wellenfront erzeugt.
Diese Abweichung der realen Wellenfront von der idealen Wellenfront
wird als Wellenfrontaberration bezeichnet und im Fall kreissymmetrischer
Linsen vorteilhaft als Funktion φ(ρ,ϑ)
des normierten Radius ρ ∈ [0,1]
und des Azimut ϑ dargestellt. Wenn die Wellenfrontaberration φ(ρ,ϑ)
in eine Basis entwickelt wird, d. h. als gewichtete Summe von Basisfunktionen
dargestellt wird, stellen die Entwicklungskoeffizienten eine vollständige Beschreibung
der Wellenfrontaberration dar.
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Ein
Beispiel für
eine orthogonale Basis, d. h. einen vollständigen Satz orthogonaler Funktionen,
bilden die Zernike-Polynome
wobei
stets entweder sowohl der Grad n des Zernike-Polynoms als auch die
Azimutalfrequenz l gerade oder beide ungerade sind (nmod2 = lmod2).
Der Radialanteil
ist für einen geraden Grad n eine
gerade und für
einen ungeraden Grad n eine ungerade Funktion des normierten Radius ρ ∈ [0,1].
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Die
Abweichung φ(ρ,ϑ)
kann also in Zernike-Polynome entwickelt werden,
wobei die Koeffizienten z l / n als
Zernike-Koeffizienten bezeichnet werden.
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Um
die Darstellung zu vereinfachen werden die Zernike-Koeffizienten im
Folgenden meist mit nur einem Index i dargestellt. Der Zusammenhang
zwischen dem Grad n des Zernike-Polynoms
und der Azimutalfrequenz l einerseits und dem Index i andererseits
ist in der Tabelle in 1 für i = 1, 2, ..., 37 dargestellt.
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Die
Entwicklung der Wellenfrontaberration φ(ρ,ϑ) lautet in dieser
Notation
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Für die zu
spezifizierende Linse und ihre Anwendung sind äußere Bedingungen und Anforderungen vorgegeben.
Dazu zählen
beispielsweise die Beleuchtungsbedingungen bzw. die Parameter der
Lichtquelle und der der Linse vorgelagerten optischen Elemente (Strahlaufweitung,
Kollimator etc.), die Anordnung der Linse sowie die daraus folgende
numerische Apertur der Linse und der Füllfaktor oder die Form der
Apertur der Beleuchtung. Ferner zählen zu den äußeren Bedingungen
die verwendete Wellenlänge
und der Typ und die Eigenschaften der verwendeten Maske oder der
verwendeten Masken. Zu den vorgegebenen Anforderungen zählen insbesondere
durch die Anwendung bedingte Obergrenzen für Abbildungsfehler.
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Für die zu
verwendenden bzw. durch die Linse abzubildenden Masken werden eine
oder mehrere besonders kritische oder repräsentative Strukturen, Struktureigenschaften
und Orte innerhalb der Masken ausgewählt. Diese Auswahl geschieht
beispielsweise aufgrund von Erfahrungen von Fachleuten oder aufgrund statistischer
Auswertungen von Fehlern an Bauelementen, die durch Fehler bei der
Abbildung von Masken hervorgerufen wurden.
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Zu
den ausgewählten
kritischen oder repräsentativen
Strukturen oder Struktureigenschaften und Orten wird eine Anzahl
M von Gütezahlen
fm (der Index m indiziert die einzelne Struktur)
ausgewählt
bzw. festgelegt. Jede einzelne Gütezahl
fm beschreibt die Qualität der Abbildung durch die Linse
für eine
einzelne oder eine Gruppe von Strukturen oder Struktureigenschaften
an einem oder mehreren kritischen Orten. Beispiele für Gütezahlen
fm sind die Strukturverschiebung PD (PD
= pattern displacement), die Änderung
von Abmessungen von Strukturen ΔCD
(ΔCD = dimensional
change of pattern) und die Strukturrotation.
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Jede
Gütezahl
f
m ist als Funktion der Wellenfrontaberration φ(ρ,ϑ)
oder – mathematisch äquivalent – als Funktion
von deren Entwicklungskoeffizienten z
i darstellbar,
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Da
die Beträge
der Zernike-Koeffizienten z
i für größere i in
der Regel rasch abnehmen, wird in guter Näherung nur eine endliche Anzahl
I von Zernike Koeffizienten berücksichtigt.
Jede Gütezahl
f
m wird nach den Zernike-Koeffizienten z
i in eine Taylor-Reihe
entwickelt,
wobei f 0 / m = f
m(z
i =
0, ...,z
I = 0). Für eine Analyse der Abhängigkeit
der Gütezahl
f
m von den Zernike-Koeffizienten z
i (ZSA: ZSA = Zernike sensitivity analysis)
wird lediglich der lineare Term berücksichtigt,
wobei die s
m,i ≡ ϑf
m/ϑz
i als
Sensitivitätsparameter
bezeichnet werden. Bei der ZSA wird also der Einfluss
kleiner Zernike-Koeffizienten
z
i auf die Gütezahlen f
m bestimmt.
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An
dieser Stelle wird in Hinblick auf eine weiter unten beschriebene
weitergehende Variante der vorliegenden Erfindung festgehalten,
dass bei einem Übergang
zi → zi → z 0 / i der
lineare Term seine Gestalt nicht ändert.
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Die
Sensitivitätsparameter
sm,i werden in einer numerischen Simulation
mittels einer kommerziell verfügbaren
Software zur Lithographiesimulation ermittelt. Diese Software muss
in der Lage sein Aberrationen höherer
Ordnung, wie sie durch Zernike-Polynome höherer Ordnung dargestellt werden,
zu simulieren. Der Simulation werden die oben genannten äußeren Bedingungen
zugrunde gelegt. Zur Simulation wird beispielsweise ein Luftbild-Schwellenmodell
(aerial image threshold model) oder eine vollständigen Simulation des Photolacks
(full resist simulation) verwendet.
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Es
ist bekannt, dass das quadratische Mittel (RMS; RMS = root mean
square = Wurzel des Mittels des Quadrats) der Wellenfrontaberration φ(ρ,ϑ),
im Folgenden mit 〈φ(ρ,ϑ)〉 bezeichnet,
beträgt. Ebenso kann 〈φ
l(ρ,ϑ)〉 für die Wellenfrontaberration φ
l(ρ,ϑ)
einer bestimmten Azimutalfrequenz l angegeben werden
wobei die Zernike-Koeffizienten
hier wieder mit dem Grad n und der Azimutalfrequenz l indiziert
sind.
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Man
kann (unter Verwendung der Schwarzschen Ungleichung) ableiten, dass
für die
Gütezahlen
mit der quadratisch gemittelten
Sensitivität
gilt.
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Ebenso
gilt für
die durch Wellenfrontaberrationen einer einzigen Azimutalfrequenz
l erzeugten Gütezahlen
wobei
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In
der Tabelle in 2 sind die Indizes i = 1 bis
i = 37 zeilenweise nach der Azimutalfrequenz l geordnet (vgl. Tab.
1), auf deren Betrachtung sich das vorliegende Ausführungsbeispiel
im Folgenden beispielhaft beschränkt.
Somit werden nur Azimutalfrequenzen |l| ≤ 5 betrachtet. Da die ersten
vier Zernike-Polynome lediglich einen konstanten Offset der Wellenfront über die
gesamte Pupille, ebene Verkippungen der Wellenfront in zwei Richtungen
bzw. eine Defokussierung beschreiben, werden nur die Zernike-Koeffizienten
z5, ..., z37 betrachtet.
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Der
Tabelle in
2 kann beispielsweise entnommen
werden, dass in dieser Näherung
für die
Wellenfrontaberration φ
–2(ρ,ϑ)
der Azimutalfrequenz
und für die allein durch diese Wellenfrontaberration φ
–2(ρ,ϑ)
erzeugten Gütezahlen
gilt.
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Für jede Gütezahl fm ergibt sich aus den Anforderungen an die
Qualität
der Abbildung des oder der zugeordneten Struktureigenschaften eine
Obergrenze Fm. Ferner kann für jede Azimutalfrequenz
l das Maximum Max(S l / m) aller mittleren Sensitivitäten S l / m bestimmt werden. Diese
Maxima max m(S l / m) sind in der Tabelle in 3 für jede Azimutalfrequenz
l jeweils in der letzten Spalte dargestellt.
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In
dem einfachen Fall, dass die Obergrenzen F
m aller
Gütezahlen
f
m gleich sind (F
1 =
... = F
m = ... = F
M ≡ F) , ergibt
sich für
die einheitliche Obergrenze F, die mittlere Sensitivitäten S l / m und
das quadratische Mittel 〈φ
l(ρ,ϑ)〉 der
Wellenfrontaberration φ
l(ρ,ϑ)
für die
Azimutalfrequenz l die einfache Bedingung
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In
dem besonders einfachen Fall einer einzigen Gütezahl f gilt entsprechend
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Im
allgemeinen Fall unterschiedlicher Obergrenzen F
m für die M
Gütezahlen
f
m muss für jede Struktur m gelten
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Daraus
folgt die Bedingung
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Wenn
man nicht nach der Azimutalfrequenz sondern nach dem Betrag der
Azimutalfrequenz gruppiert, erhält
man stattdessen
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Für die oben
beschriebene Berücksichtigung
der Zernike-Koeffizienten
z
5, ..., z
36 erhält man beispielsweise
folgende Bedingung (vgl. Tab. 2 mit den dortigen Bemerkungen zu
z
1, ..., z
4)
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Diese
Bedingungen, im Folgenden auch als Gruppenbedingungen bezeichnet,
werden als Teil einer Spezifikation zur Spezifizierung der Abbildungsqualitäten einer
Linse verwendet.
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4 zeigt
eine graphische Darstellung eines Beispiels für Gruppenbedingungen. Jeder
Azimutalfrequenzen l = 0 bis l = ±5 ist ein Radius zugeordnet,
dem Abstand vom Zentrum ist jeweils der Quotient aus der Obergrenze
Fm einer Gütezahl fm und
der quadratisch gemittelten Sensitivität S l / m zugeordnet, wobei insgesamt M
= 4 Gütezahlen
berücksichtigt
sind. Die Spezifikation wird durch die Minima für jede Azimutalfrequenz bestimmt.
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Eine
vollständige
Linsenspezifikation enthält
neben diesen Bedingungen vorzugsweise eine Obergrenze x1,
die für
alle berücksichtigten
Zernike-Koeffizienten gilt (zi < x1 ∀i = 5,
..., 37), um Maxima mehrerer Zernike-Koeffizienten an einem Punkt
auszuschliessen. Ferner enthält
eine vollständige
Linsenspezifikation vorzugsweise eine Obergrenze x2 für den quadratischen
Mittelwert der Wellenaberration, die aus den Rohdaten der Phasenmessungsinterferometrie
gewonnen wird, um auszuschliessen, dass Wellenaberrationen mit größeren Beträgen in höhere Ordnungen
bzw. Grade und Azimutalfrequenzen verschoben werden, die bei den Gruppenbedingungen
nicht berücksichtigt
wurden. Die Spezifikationsgrößen x1, ..., x8 werden
dabei üblicher weise
entweder in nm (Nanometer) oder in mλ (Millilambda = Tausendstel
der verwendeten Wellenlänge)
ausgedrückt.
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Wie
oben ausgeführt
wurde, beschreibt jede Gütezahl
fm die Qualität der Abbildung durch die Linse
für eine
einzelne oder eine Gruppe von Strukturen oder Struktureigenschaften
an einem oder mehreren kritischen Orten. Somit kann die beschriebene
Spezifikation je nach Auswahl bzw. Festlegung der Gütezahlen
fm die Qualität der Abbildung durch die Linse
für einen
oder mehrere Orte (in der Objektebene bzw. in der Bildebene) spezifizieren.
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Eine
Variante besteht darin, bei der oben beschriebenen Spezifikation
entsprechende Gütezahlen
fm jeweils auf eine Mehrzahl von Orten zu
beziehen, so dass für
jeden dieser Orte entsprechende Gütezahlen fm berücksichtigt
werden. Mit anderen Worten werden für jeden der Mehrzahl von Orten
entsprechende Gütezahlen
fm berücksichtigt,
beispielsweise jeweils PD und ΔCD
mit Bezug auf ein und dieselbe bestimmte Strukturgeometrie, die
für die
ZSA an jedem der Orte vorliegt. Die Gütezahlen können gemäß dieser Variante auch als fp,m und die Zernike-Koeffizienten als zp,i bezeichnet werden, wobei der Index p
den Ort indiziert und der Index m für jeden Ort gleiche bzw. entsprechende
Struktureigenschaften indiziert. Die Orte werden vorzugsweise gleichmäßig oder
regelmäßig über ein
Feld verteilt, das von der Linse abzubilden ist oder in das die
Linse abbildet.
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Gemäß einer
weitergehenden Variante wird nun die obige Spezifikation nicht mehr
auf die ursprünglichen
Zernike-Koeffizienten z
i bezogen sondern
auf modifizierte Koeffizienten Δz
p,i = z
p,i – min p(z
p,i). Dabei ist min p(z
p,i)
für jeden
Index i das Minimum des Zernike-Koeffizienten z
p,i über alle
Orte p. Gemäß dieser
weitergehenden Variante lautet beispielsweise der erste Teil der
oben angegebenen Spezifikation (erste Zeile,
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Dabei
ist F m / ∆ im Gegensatz zu F
m keine Obergrenze
für die
Gütezahl
f
p,m sondern eine Obergrenze für die Abweichung
der Gütezahl
f
p,m von dem fiktiven Wert f
q,m,
den sie an einem fiktiven Ort q hätte, für den alle Zernike-Koeffizienten
die Werte der Minima haben, z
q,i = min p(z
p,i) ∀i.
Ferner erfolgt die oben beschriebene Taylor-Entwicklung der Gütezahlen
f
p,m nicht mehr um (z
1 =
0, ..., z
n = 0) sondern um
Entsprechend ist jetzt
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Diese
weitergehende Variante beruht auf der Überlegung, dass für viele
Gütezahlen
ein über
das abzubildende Feld konstanter Offset tolerabel ist, da er ausgeglichen
werden kann. Beispielsweise kann eine über das Feld konstante PD durch
einen entsprechenden geometrischen Offset der abzubildenden Maske kompensiert
werden. Ferner kann beispielsweise ein über das gesamte Feld konstanter
Fehler des Abbildungsmaßstabs
durch eine entsprechend vergrößerte oder
verkleinerte Maske kompensiert werden. Hingegen können Variationen
innerhalb des Feldes nicht oder nicht ohne weiteres kompensiert
werden.
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Allerdings
treten die Minima min p{z
p,1}, ..., min p{z
p,I} in der Regel an verschiedenen Orten
p auf. Die Gütezahl
ist deshalb an keinem der
Orte p tatsächlich
messbar. Alternativ wird deshalb ein Ort p so ausgewählt, dass
z 0 / 1 = z
p,1, ..., z 0 / I = z
p,I.
Die Auswahl des Ortes p erfolgt dabei vorzugsweise so, dass die
modifizierten Koeffizienten Δz
p,1 = z
p,1 – z 0 / 1, ..., Δz
p,I = z
p,I – z 0 / I, genauer
formuliert: der Mittelwert ihres Betrags oder ihr RMS-Wert, möglichst klein
werden.
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In
dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
und seinen Varianten wurden die Zernike-Koeffizienten z5,
..., z37 berücksichtigt. Die erfindungsgemäße Spezifizierung
kann jedoch auch unter Berücksichtigung jeder
anderen Menge von Zernike-Koeffizienten
erfolgen. Insbesondere werden für
eine genauere Spezifizierung mehr Zernike-Koeffizienten berücksichtigt,
beispielsweise z5, ..., z49 oder
z5, ..., z64.
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In
dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird eine Linse durch Bedingungen spezifiziert, die jeweils für eine Gruppen
bzw. Teilmenge der Zernike-Koeffizienten gilt. Genauer gesagt wird
für jede
Gruppe von Koeffizienten eine Obergrenze für die Summe der Quadrate bzw.
die Wurzel aus dieser Summe festgelegt. Die Gruppen enthalten dabei
jeweils Zernike-Koeffizienten
zu einem einzigen Betrag der Azimutalfrequenz.
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Alternativ
können
jedoch auch andere Gruppen bzw. Teilmengen gebildet werden. Eine
größere Anzahl
an kleineren Gruppen erhält
man, wenn jede Gruppe lediglich Zernike-Koeffizienten zu einer einzigen
Azimutalfrequenz enthält.
Zur weiteren Reduzierung der Anzahl der Gruppen wird beispielsweise
eine Gruppe durch die Zernike-Koeffizienten mit verschwindender
Azimutalfrequenz l = 0 gebildet, alle ungeraden Azimutalfrequenzen
l = ±1, ±3, ±5, ...
bilden eine zweite Gruppe und alle geraden Azimutalfrequenzen l
= ±2, ±4, ... mit
nicht-verschwindendem
Betrag bilden eine dritte Gruppe.
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Eine
weitere mögliche
Gruppierung umfasst nur zwei Gruppen, nämlich eine erste Gruppe mit
allen ungeraden Azimutalfrequenzen l = ±1, ±3, ±5, ... und eine zweite Gruppe
mit allen geraden Azimutalfrequenzen l = 0, ±2, ±4, ...
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Abhängig von
der Anwendung, insbesondere den abzubildenden Strukturen ist es
oft auch vorteilhaft die Zernike-Koeffizienten
z l / n nach dem Grad n geordnet zu gruppieren oder nach den Spalten der
Tabelle in 2.
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Eine
weitere Alternative stellt die Gruppierung der Zernike-Koeffizienten zi bzw. z l / n nach einer Analyse der Beträge der Sensitivitäten dar.
Dazu werden beispielsweise für
jede Güte zahl
fm die Sensitivitäten sm,i mit den
größten Beträgen identifiziert.
Darüber
hinaus werden ein Schwellwert smin bestimmt
und eine Teilmenge aus den Gütezahlen
f1, ..., fM ausgewählt, so
dass für
jeden Index i nur die Sensitivität
sm,i zu einer einzigen Gütezahl fm aus
der Teilmenge größer oder
gleich dem Schwellwert smin ist. Alle Zernike-Koeffizienten
zi zu ein und der selben Gütezahl fm aus der Teilmenge, deren zugeordnete Sensitivitäten die
Bedingung sm,i ≥ smin erfüllen, werden
dann zu einer Gruppe zusammengefasst.
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Die
beschriebene Bestimmung des Schwellwerts smin und
Auswahl von Gütezahlen
f1, ..., fM ist
oft nicht möglich.
In diesen Fällen
wird beispielsweise zu jeder Gütezahl
fm oder zu jeder Gütezahl fm aus
einer ausgewählten
Teilmenge eine Gruppe aus denjenigen Zernike-Koeffizienten zi gebildet, deren zugeordnete Sensitivitäten sm,i unter allen Sensitivitäten mit
dem gleichen Index i den maximalen Betrag aufweisen. Wenn eine eindeutige
Gruppierung gewünscht
oder erforderlich ist, bei der jeder Zernike-Koeffizient zi nur in einer einzigen Gruppe enthalten
ist, werden die Zernike-Koeffizienten zi vorzugsweise
beginnend mit dem Zernike-Koeffizienten zi,
dem die Sensitivität
sm,i mit dem maximalen Betrag zugeordnet
ist, den Gruppen zugeteilt. In der Reihenfolge der Beträge der zugeordneten
Sensitivitäten
sm,i wird jeder bis dahin noch keiner Gruppe
zugeteilter Zernike-Koeffizient zi der Gruppe
zu derjenigen Gütezahl
fm zugeteilt, zu der die Sensitivität sm,i den höchsten Betrag
aufweist.
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Alternativ
werden bei den im letzten Absatz genannten Gruppierungen zunächst eine
oder mehrere Gruppen aus Zernike-Koeffizienten
gebildet werden, denen jeweils mehrere Sensitivitätsparameter
zu verschiedenen Gütezahlen
zugeordnet sind, deren Beträge
eine vorbestimmte Schwelle überschreiten.
Aus den verbliebenen Zernike-Koeffizienten werden dann eine oder
mehrere Gruppen gebildet, die jeweils nur Entwicklungskoeffizienten
umfassen, denen jeweils nur ein einziger Sensitivitätsparameter
zugeordnet ist, dessen Betrag die vorbestimmte Schwelle oder eine
weitere vorbestimmte Schwelle überschreitet.
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Bei
den letzten beiden Ansätzen
zur Gruppenbildung werden gemäß einer
Alternative Zernike-Koeffizienten zi, zu
denen keine Sensitivitäten
sm,i existieren, deren Betrag einen vorbestimmten
Mindestwert überschreitet,
nicht berücksichtigt,
d. h. keiner Gruppe zugeordnet.
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Die
erfindungsgemäße Spezifizierung
kann dabei insgesamt eine einzige oder eine beliebige Anzahl von
Gruppenbedingung umfassen.
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Die
erfindungsgemäß erhaltene
Spezifikation wird vorzugsweise als Grundlage für den Entwurf einer Linse verwendet
oder um eine fertige Linse zu klassifizieren bzw. um nach ihrer
Vermessung und dem Vergleich der Messergebnisse mit der Spezifikation
ihre Tauglichkeit festzustellen. Beim Entwurf der Linse ist eine Linsenform
zu finden, die Wellenfrontaberrationen erzeugt, deren Zernike-Koeffizienten
die in der erfindungsgemäßen Spezifikation
enthaltenen Bedingungen erfüllen.
Während
die oben beschriebene Spezifikation vorzugsweise beim zukünftigen
Anwender der Linse erfolgt, wird die Linse in der Regel beim Hersteller
der Linse oder auch von einer dritten Partei entworfen.
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5 zeigt
ein schematisches Flussdiagramm des im Folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das Verfahren beginnt mit einem Schritt 10 des Festlegens
der Abbildungseigenschaften durch eine Obergrenze, wie sie oben
durch jede der Gruppenbedingungen gebildet wird.
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Beim
Entwurf der Linse wird die Linse, insbesondere ihre Form, durch
ein mathematisches Modell beschrieben bzw. simuliert, das einen
oder mehrere freie Parameter aufweist. Als freie Parameter kommen
beispielsweise der Brechungsindex des verwendeten Materials, die
Dicke der Linse in der Mitte oder am Rand, und Krümmungsradien
an einem oder mehreren Punkten in Frage. Diese freien Parameter
werden zunächst auf
Anfangswerte gesetzt und dann optimiert. Das mathematische Modell,
in das die optimierten Werte der freien Parameter eingesetzt sind,
stellt dann den Entwurf der Linse dar, dem entsprechend die Linse
anschließend hergestellt
wird.
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Die
Optimierung erfolgt vorzugsweise iterativ. Bei jedem Iterationsschritt
werden in einem Schritt 12 die Abbildungseigenschaften
der durch das mathematische Modell mit den geltenden Werten der
freien Parameter beschriebenen Linse simuliert, um die Wellenfrontaberration
zu berechnen. Die Wellenfrontaberration wird in einem Schritt 14 in
die Zernike-Polynome
entwickelt, um die Zernike-Koeffizienten zu erhalten. Für diese
wird dann die Einhaltung der oben beschriebenen Bedingungen der
Spezifikation überprüft. Dazu
wird in einem Schritt 16 für jede Gruppe die Wurzel der
Summe der Quadrate der Zernike-Koeffizienten aus dieser Gruppe bestimmt
und in einem Schritt 18 mit der zugehörigen Obergrenze verglichen..
Wenn die Bedingungen nicht erfüllt
sind, werden die Werte der freien Parameter in einem Schritt 20 optimiert.
Im Schritt 20 werden die Werte der freien Parameter verändert und
die Schritte 12 bis 18 wiederholt. Die Variation
der freien Parameter erfolgt dabei vorzugsweise in Abhängigkeit
von den Werten der Wurzeln der Summen der Quadrate der Zernike-Koeffizienten
der einzelnen Gruppen. Wenn die Bedingungen erfüllt sind, wird die Iteration
abgebrochen, oder, wenn eine weitere Optimierung erwünscht und
möglich
ist, fortgesetzt. Das mathematische Modell mit den optimierten Werten
der freien Parameter wird für
den Entwurf der Linse verwendet bzw. stellt diesen dar.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
und ihren Varianten wird für
jede Gruppe von Zernike-Koeffizienten die Wurzel aus der Summe der
Quadrate der Zernike-Koeffizienten gebildet, für die dann eine Obergrenze
bestimmt wird, bzw. die mit der bestimmten Obergrenze verglichen
wird. Alternativ werden andere vorbestimmte Funktionen der Zernike-Koeffizienten der
Gruppe definiert, wobei Obergrenzen oder zulässige Wertebereiche dieser
Funktionen die Linse spezifizieren. Beispiele für solche Funktionen sind die
Summe der Beträge,
die Summe der Quadrate und andere Polynome der Zernike-Koeffizienten.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Entwicklung in Zernike-Polynome
beschränkt.
Vielmehr ist anstelle der Zernike-Polynome auch jede andere Basis
verwendbar. Orthonormale Basen sind besonders vorteilhaft, jedoch
sind auch andere Basen verwendbar.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht nur auf eine einzelne Linse sondern
ebenso gut auf eine Linsengruppe oder ein ganzes Objektiv oder Abbildungssystem
anwendbar. Besonders vorteilhaft ist sie bei Abbildungssystemen
zur Abbildung von Masken auf Photolackschichten innerhalb von Fertigungsprozessen
der Halbleiterindustrie anwendbar, wo extrem hohe Anforderungen
an die Abbildungseigenschaften bestehen. Darüber hinaus ist die vorliegende
Erfindung jedoch auch für
jedes andere Abbildungssystem anwendbar.
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Neben
dem beschriebenen Verfahren zum Entwerfen einer Abbildungseinrichtung
umfasst die vorliegende Erfindung auch eine Abbildungseinrichtung,
deren Wellenfrontaberration in Summe von durch Entwicklungskoeffizienten
gewichteten Basisfunktionen darstellbar ist, wobei eine vorbestimmte
Funktion von Entwicklungskoeffizienten aus einer Teilmenge der Entwicklungskoeffizienten
kleiner oder gleich einer vorbestimmten Obergrenze ist. Darüber hinaus
umfasst die vorliegende Erfindung das beschriebene Verfahren zum
Spezifizieren einer Abbildungseinrichtung.
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6 ist
eine schematische Darstellung einer Anordnung, wie sie bei der Herstellung
integrierter Halbleiter-Bauelemente
verwendet wird, um eine Maske 30 auf eine Photo lackschicht
auf einer Oberfläche 32 eines Halbleitersubstrats 34 abzubilden.
Die Anordnung umfasst eine Lichtquelle 36, beispielsweise
eine Quecksilberdampflampe, einen Reflektor 38 und eine
Kondensorlinse 40, die so angeordnet sind, dass die Maske 30 vollständig und
gleichmäßig ausgeleuchtet
ist. Ein Objektiv 42 bildet die Maske in die Photolackschicht
auf der Oberfläche 32 des
Halbleitersubstrats 34 ab. Die vorliegende Erfindung ist
insbesondere auf das Objektiv 42 als Abbildungseinrichtung
anzuwenden, aber auch auf die Kondensorlinse 40 oder die
Gesamtheit aus der Kondensorlinse 40 und dem Objektiv 42.
-
In
der Regel ist das Halbleitersubstrat 34 größer oder
viel größer als
eine Abbildung 44 der Maske. Die Maske wird deshalb mehrfach
jeweils nach einer Verschiebung des Halbleitersubstrats durch einen
xy-Tisch 46 abgebildet, so dass mehrere Abbildung 44 der
Maske in dem Photolack entstehen.
-
Die
einzelne Abbildung 44 wird entweder simultan bei unbewegter
Maske 30 und unbewegtem Halbleitersubstrat 34 erzeugt,
oder die Maske 30 und das Halbleitersubstrat werden in
einer synchronisierten Weise gegenläufig parallel bewegt, wobei
zu jedem Zeitpunkt nur ein streifenförmiger Teilbereich der Maske
abgebildet wird und eine vollständige
Abbildung 44 erst durch einen vollständigen Bewegungsablauf entsteht.
-
- 10
- Schritt
- 12
- Schritt
- 14
- Schritt
- 16
- Schritt
- 18
- Schritt
- 20
- Schritt
- 22
- Schritt
- 30
- Maske
- 32
- Oberfläche
- 34
- Halbleitersubstrat
- 36
- Lichtquelle
- 38
- Reflektor
- 40
- Kondensorlinse
- 42
- Objektiv
- 44
- Abbildung
- 46
- xy-Tisch