-
Die
Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für eine eine Hauptantriebswelle
aufweisende Webmaschine und für
eine eine Antriebswelle aufweisende Fachbildemaschine mit Mitteln
zur Kompensation von Drehzahlschwankungen der Web- und Fachbildemaschine.
-
Aus
der
EP 0 726 345 A1 ist
ein Antrieb bekannt, der über Übertragungselemente
auf eine Hauptantriebswelle, welche mit einem Schaltzahnrad versehen
ist, wirkt.
-
Das
Schaltzahnrad ist in einer ersten Position sowohl mit einem Zahnrad
wenigstens für
einen Antrieb der Weblade einer Webmaschine als auch mit einem Zahnrad
wenigstens für
den Antrieb von Fachbildemitteln im Eingriff und wobei das Schaltzahnrad
in einer zweiten Position nur mit einem der beiden Zahnräder in Eingriff
steht.
-
Aus
der WO 98/31856 A1 ist ein Antrieb für eine Webmaschine bekannt,
dessen Antrieb koaxial zur Hauptantriebswelle angeordnet und direkt
mit dieser verbunden ist. Die Hauptantriebswelle der Webmaschine
ist durch ein hydraulisches oder pneumatisches Verstellsystem so
in eine Richtung verschiebbar, dass der Antrieb nur auf die Fachbildeeinrichtung
erfolgt.
-
Ferner
ist die Hauptantriebswelle durch das Motorenfeld hindurch so in
die andere Richtung verschiebbar, dass der Antrieb sowohl für die Weblade, gegebenenfalls
für die
Greifer als auch für
die Fachbildeeinrichtung wirksam ist; d.h. diese Position der Hauptantriebswelle
ist die Position für
den laufenden Webbetrieb.
-
Die
vorgenannten Lösungen
gehen von einem Zentralantrieb sowie von einer formschlüssigen Verbindung
von Webmaschine und Fachbildemaschine im Webbetrieb aus. Damit werden
alle Wechselmomente über
die Hauptantriebswelle oder zumindest über Abschnitte derselben übertragen.
Die folglichen Torsionen verursachen auf die Gesamtkonstruktion übertragende
Schwingungen, die zu Beeinträchtigungen
der Webqualität
führen
können,
sowie einen hohen Stromverbrauch des Antriebsystems als auch eine
hohe Ausfallhäufigkeit
der Gesamtmaschine zur Folge haben.
-
Ferner
ist die formschlüssige
Verbindung zwischen Webmaschine und Fachbildemaschine verschleiss-
und verlustbehaftet.
-
Auch
für die
Auslegung des Antriebs gestalten sich die vorgenannten Lösungen ungünstig, weil die
formschlüssige
Verbindung zwischen der Webmaschine und der Fachbildemaschine immer
deren gleichzeitigen Start erfordert. So wird zur Vermeidung von
Anlaufstellen im Gewebe eine sehr hohe Startdynamik erforderlich,
die, bezogen auf ihre Momentenentwicklung, extrem trägheitsarme
Motoren (Antriebe) erfordert. Solche Antriebe haben dann in den
meisten Fällen
ein für
den Dauerbetrieb unzureichendes thermisches Moment (Nennmoment),
so dass sie fremdgekühlt
werden müssen,
zumeist mit Öl
oder Wasser.
-
Ein
weiterer Nachteil ist, dass die in den bekannten Lösungen vorgesehenen
Verstellmechanismen für
das Schaltzahnrad bzw. für
die Hauptantriebswelle zusätzlich
Verschleisskomponenten sind, die außerdem einen zusätzlichen
Wartungsaufwand bedeuten.
-
Aus
der
EP 0 893 525 A1 ist
bereits eine Antriebsanordnung für
eine Webmaschine bekannt, welche Antriebsanordnung eine Webmaschine
mit einem Antriebsmotor als Hauptmotor oder Nebenmotor, eine Fachbildemaschine
mit einem Antriebsmotor entsprechend als Nebenmotor oder Hauptmotor
und eine Steuereinrichtung umfasst.
-
Die
Steuereinrichtung ist ausgelegt, einer Regelstrategie zu folgen,
um den Nebenantrieb bezüglich
dem Hauptantrieb mit synchroner bzw. vor- oder nacheilender Winkelposition
zu betreiben. Die
EP
0 893 525 A1 offenbart nicht, wie bei einer solchen Antriebsanordnung
Schwankungen der Drehzahl der Fachbilde- und Webmaschine, bezogen
auf die Hauptwelle der Webmaschine und die Antriebswelle der Fachbildemaschine,
weitestgehend kompensiert werden können.
-
Aus
der
DE 44 36 424 A1 ist
ferner ein Verfahren zum Antreiben einer Webmaschine bekannt, wonach
die Webmaschinenhauptwelle mit Hilfe wenigstens eines koaxial mit
der Hauptwelle verbundenen elektromotorischen Antriebs gedreht wird.
-
Der
elektromotorische Antrieb ist an ein Stromnetz angeschlossen und
steht mit einer Steuereinheit in Wirkverbindung.
-
Der
Antrieb wird von der Steuereinheit, vorzugsweise durch sinusförmige Steuersignale,
die in der Steuereinheit erzeugt werden, betätigt, und zwar derart, dass
die Hauptwelle während
einer entsprechenden Umdrehung von dem elektromotorischen Antrieb
mit veränderlicher
Dreh- oder Winkelgeschwindigkeit beschleunigt oder verzögert gedreht wird.
-
Der
elektromotorische Antrieb ist dabei ein Gleichstromantrieb, der
so betätigt
wird, dass dieser zeitweise als Gleichstrommotor und zeitweise als Gleichstromgenerator
arbeitet. Im Falle, dass der Antrieb als Gleichstrommotor arbeitet,
wird er mit Energie aus dem Stromverteilungsnetz gespeist und im Falle,
dass der Antrieb als Gleichstromgenerator arbeitet, wird die von
dem Antrieb erzeugte elektrische Energie in das Stromversorgungsnetz
zurückgespeist.
-
Dadurch,
dass gemäß vorbekanntem
Stand der Technik die Webmaschine und die Fachbildemaschine beim
Start im wesentlichen synchron betrieben werden, muss eine relativ
hohe Gesamtantriebsenergie in der Startphase aus dem Stromnetz zur Verfügung gestellt
werden.
-
Dieser
Umstand hat sowohl Gültigkeit
für Webmaschinen,
die mit wenigstens einem Hauptantriebsmotor ausgerüstet sind
und wobei der Antrieb für
die Fachbildemaschine von der Hauptantriebswelle der Webmaschine
abgeleitet ist, als auch Gültigkeit
für Webmaschinen,
die mit der Antriebsanordnung nach der
EP 0 893 525 A1 versehen
sind.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, in einer Antriebsanordnung, welche den separaten
Betrieb von Webmaschine und Fachbildemaschine gestattet, die Schwankungen
der Drehzahl sowohl von der Web- als auch von der Fachbildemaschine,
bezogen auf die Antriebswelle der jeweiligen Maschine, weitestgehend
zu kompensieren und dabei die Startphase von Web- und Fachbildemaschine
so zu gestalten, dass die aus dem Versorgungsnetz entnommene Energie
sowie auch die zu installierende Antriebsleistung möglichst
klein gehalten wird.
-
In
den nachfolgenden Ausführungen
wird der Begriff „laufender
Betrieb" verwendet.
Er bezeichnet den Betrieb einer Maschine bzw. eines Maschinensystems
ab abgeschlossenem Hochlauf bis hin zur Einleitung des Wiederstillsetzens.
Erfolgt der laufende Betrieb von Web- und/oder Fachbildemaschine mit
Gewebe, so handelt es sich um Webbetrieb; der Begriff „Webbetrieb" ist also durch den
Begriff „laufender
Betrieb" umschlossen.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1, 23
und 40 gelöst.
Dabei ist die Antriebswelle der Fachbildemaschine mit zusätzlichen
auf diese Antriebswelle wirkenden Schwungmassen versehen, welche
im einfachsten Fall als mit der Antriebswelle verbundene rotationssymmetrische
Körper
homogener Dichte ausgeführt
sind, so dass sie die Schwankungen der Drehzahl der Fachbildemaschine,
bezogen auf die Antriebswelle, weitestgehend kompensieren.
-
Diese
zusätzlichen
auf die Antriebswelle wirkenden Schwungmassen bewirken gemäß dem Drehimpulserhaltungssatz
eine weitaus geringere natürliche
Drehzahlpendelung an der Antriebswelle der Fachbildemaschine. Dadurch
verringern sich dementsprechend im laufenden Betrieb die notwendigen
positiven und negativen Beschleunigungsmomente für die Drehzahl- bzw. Lageregelung
der Fachbildemaschine, womit sich wiederum das notwendige thermische
Bemessungsmoment (Nennmoment) des Antriebsmotors als auch die Stromaufnahme
des Antriebs aus dem speisenden Netz verringern.
-
Zusätzlich entlastend
für den
Antriebsmotor wirkt im laufenden Betrieb, dass es mit der Aufhebung
der Lagesynchronität
zwischen Fachbildemaschine und Webmaschine außerhalb der kritischen Maschinenwinkelbereiche
möglich
ist, die natürliche Pendelung an
der Antriebswelle der Fachbildemaschine entsprechend dem Drehimpulserhaltungssatz zuzulassen.
So werden die Lastmomente an der Antriebswelle nur durch die Kettfäden, durch
die reibungsbedingten Verluste sowie durch die Regelung auf die
geforderte Betriebsdrehzahl für
den anschließenden
kritischen Maschinenwinkelbereich gebildet.
-
Lösungsgrundlage
der Aufgabe ist ferner, dass die bereits genannte Aufhebung der
Lagesynchronität
zwischen Fachbilde- und Webmaschine eine Entkopplung beider Hochlaufverhalten
nach der
DE 100 53
079 C1 insofern gestattet, dass zunächst die Fachbildemaschine
gestartet und vergleichsweise langsam auf Betriebsdrehzahl beschleunigt
wird, um mit der später
startenden, vergleichsweise schnell beschleunigten Webmaschine rechtzeitig
vor deren erstem Blattanschlag drehzahl- und lagemäßig in den
für den
laufenden Betrieb, insbesondere Webbetrieb, zulässigen Toleranzen zusammengeführt zu werden.
-
Entsprechend
umgekehrt ist auch ein gegenüber
der Webmaschine langsameres Wiederabbremsen der Fachbildemaschine
auf Stillstand möglich. Siehe
hierzu ebenfalls die nach veröffentlichte
DE 100 53 079 C1
-
So
können
die erforderlichen Beschleunigungs- und Bremsmomente für den Antrieb
der Fachbildemaschine reduziert werden; deswegen und aufgrund der
vorgenannten Freiheitsgrade in der Bewegung im laufenden Betrieb
muß das
Verhalten des Antriebsmotors der Fachbildemaschine nicht dynamisch
optimiert werden, sondern kann verbrauchsoptimiert ausgelegt sein.
-
Von
der Fachbildemaschine entlastet, kann andererseits- zusätzlich begünstigt durch
den so leichter werdenden Aufbau entsprechender Getriebestufen der
Webmaschine – der
Antrieb an der Hauptantriebswelle der Webmaschine nunmehr kleiner
ausgeführt
werden. Das insbesondere für
den Startvorgang erforderliche Beschleunigungsmoment verringert
sich.
-
Erfindungsgemäß ist hier
aber vorgesehen, die Hauptantriebswelle mit zusätzlichen, auf sie wirkenden
Schwungmassen zu versehen, welche im einfachsten Fall als rotationssymmetrische
Körper homogener
Dichte ausgeführt
sind, so dass sie die Schwankungen der Drehzahl der Webmaschine,
bezogen auf die Hauptantriebswelle, weitestgehend kompensieren.
-
Zwar
erhöhen
diese Zusatzmassen wiederum das erforderliche Beschleunigungsmoment,
haben aber die gleichen positiven Wirkungen auf die Antriebsauslegung
wie bei der Fachbildemaschine. Darüber hinaus reduziert die Aufteilung
der Zusatzmassen auf beide Seiten der Webmaschinenhauptantriebswelle
das Auftreten der durch die Torsion der Hauptantriebswelle verursachten
Schwingungen und der mit ihnen verbundenen oben genannten Nachteile.
-
Erfolgt
die Wirkung von Zusatzmassen, vorzugsweise ausgebildet als rotationssymmetrische, gleichmäßig masseverteilte
Körper
homogener Dichte, auf die Hauptantriebswelle der Webmaschine bzw,
die Antriebswelle der Fachbildemaschine über Ausgleichsgetriebe, so
ist, bezogen auf die entsprechende Welle, außer der teilweisen auch die
vollständige
Kompensation der Drehzahlschwankungen möglich. Die Auslegung eines
solchen Ausgleichsgetriebes, auch verbunden mit der gezielten Reduzierung
der Maschinenschwingungen, erfolgt nach mathematischen Regeln, die
bekanntermaßen
in der Fachliteratur ausführlich
dokumentiert sind.
-
Zur
Lösung
der Aufgabe ist darüber
hinaus erfindungsgemäß vorgesehen,
den gegenüber
der Webmaschine vorgezogenen Start der Fachbildemaschine so zu gestalten,
dass der nachfolgende Start der Webmaschine einerseits durch den
Antrieb der Fachbildemaschine und andererseits durch die der Fachbildemaschine
mitgeteilte kinetische Energie unterstützt wird. Im Übrigen wird
die Aufgabe erfindungsgemäß ferner
durch die Merkmale des Patentanspruchs 23 gelöst.
-
Dabei
ist ein für
den Stillstandsbetrieb geeigneter Antrieb der Fachbildemaschine
derart zugeordnet, dass sein Stator oder sein Rotor formschlüssig und
vorzugsweise koaxial oder über
Getriebe mit der Hauptantriebswelle der Webmaschine verbunden ist, während umgekehrt
sein Rotor bzw. Stator formschlüssig
und vorzugsweise koaxial oder über
Getriebe mit der Antriebswelle der Fachbildemaschine verbunden ist.
Weiterhin ist eine Möglichkeit
der Festbremsung bzw. Arretierung der Hauptantriebswelle der Webmaschine
derart gegeben, dass die Antriebswelle der Fachbildemaschine frei
beweglich bleibt. Für
den zuerst erfolgenden Hochlauf der Fachbildemaschine wird der oben
beschriebene Antrieb bestromt, während
gleichzeitig die Hauptantriebswelle der Webmaschine festgebremst
bleibt. So dient die Kraftwirkung zwischen Stator und Rotor des
Antriebes, d.h. das Drehmoment, dem Hochlauf der Fachbildemaschine.
Die Fachbildemaschine wird dabei vorzugsweise bis auf eine Drehzahl
oberhalb jener zum Webbetrieb erforderlichen Drehzahl beschleunigt,
da ihr für
den anschließenden
Start der Webmaschine ein Teil ihrer kinetischen Energie wieder
entzogen wird. Zum Start der Webmaschine wird die Festbremsung bzw.
Arretierung ihrer Hauptantriebswelle gelöst; gleichzeitig wird der Antrieb
der Fachbildemaschine so bestromt, dass – im Falle von Drehstrommotoren – das momentenbildende
Drehfeld je nach Motorentyp entweder eine, von der Drehzahl der
Fachbildemaschine ausgehend, schnell abnehmende oder von vornherein
auf sehr kleine Werte bzw. 0 Hz gesetzte Frequenz besitzt. Hierbei
ist zu beachten, dass die Frequenz des Drehfeldes sich über die
Drehzahldifferenz zwischen Stator und Rotor definiert. D.h. das
Drehfeld ist im Falle einer Synchronisation bei einer Frequenz 0
Hz bestrebt, die Drehzahlfrequenz zwischen Stator und Rotor auf
0 rads–1 zu
reduzieren bzw. auf 0 rads–1 zu halten.
-
So
wird die Webmaschine mit einem Drehmoment beaufschlagt, welches
bestrebt ist, es auf die Fachbildemaschine drehzahlmäßig aufzusynchronisieren.
Daneben kann jedoch ein weiterer, der Webmaschine direkt zugeordneter
Antrieb vorhanden sein, der den Hochlauf der Webmaschine unterstützt und
hierzu entsprechend steuerungstechnisch mit dem Antrieb der Fachbildemaschine
abgestimmt ist. Im laufenden (Web-)Betrieb kompensiert dieser Antrieb
vorrangig die Verluste (durch Reibung, Vortuch usw.) des (Web-)Prozesses
durch entsprechende Energiezufuhr, während der Antrieb der Fachbildemaschine
vorrangig als berührungslose
Kupplung zwischen Webmaschine und Fachbildemaschine fungiert, d.h.
deren lagesynchronen Betrieb sicherstellt.
-
Der
Bremsvorgang verläuft
entsprechend umgekehrt zum Startvorgang. Grundsätzlich können auch Nicht-Drehstrommotore
verwendet werden, deren Momentensteuerung bzw. -regelung hierzu
auf die zuvor beschriebenen Abläufe
abgestimmt werden.
-
Aus
der Verringerung der Spitzenmomente, d.h. der Vergleichsmäßigung des
Lastverhaltens sowie der Verringerung der notwendigen Beschleunigungs-
und Bremsmomente, ergeben sich die genannten Vorteile nicht nur
für die
Antriebsmotore von Web- und Fachildemaschine, sondern auch bei der Dimensionierung
des Stellgliedes bzw. Umrichters des jeweiligen Antriebs.
-
Gewebe
mit stark wechselnder Bindung je Rapport können kettfadenabhängig von
Zyklus zu Zyklus stark unterschiedliche Lastmomente verursachen
(ein Zyklus ist hierbei eine volle Drehung der Webmaschinenhauptwelle
von Webblattanschlag zu Webblattanschlag).
-
Um
den Momentenbedarf auch über
den gesamten Rapport zu vergleichmäßigen, wird eine Drehzahldifferenz
zwischen Zyklen unterschiedlicher Bindung zugelassen. Die Webmaschine
muss dabei – zwecks
Synchronität
zur Fachbildemaschine im kritischen Maschinenwinkelbereich – dieser
Drehzahlschwankung sinngemäß folgen,
wodurch Unterschiede in der kinetischen Energie des Webblattes im
kritischen Maschinenwinkelbereich möglich sind.
-
Der
Forderung nach gleichbleibender Qualität des Schussanschlages durch
das Webblatt kommt die an sich bekannte Trennung der Antriebe für Fachbildemaschine
und Webmaschine nach, indem die genannten Unterschiede in der kinetischen Energie
des Webblattes durch eine entsprechende, maschinenwinkelbezogene
Verschiebung des Fachschlusses kompensiert werden.
-
Die
Verschiebung des Fachschlusses zur Beeinflussung des Schussanschlages
lässt sich
vorteilhaft auch für
Gewebe nutzen, die, zumeist schussfadenbedingt, wechselnde Betriebsdrehzahlen
erfordern.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Ausführung gemäß Anspruch
23 lässt
sich die Verschiebung des Fachschlusses dadurch erreichen, dass
zwischen Stator und Rotor des Antriebes der Fachbildemaschine durch
entsprechende Bestromung ein Drehmoment erzielt wird, dass keine
synchronisierende, d.h. kuppelnde sondern eine abstoßende Wirkung
zur Bildung einer Differenzgeschwindigkeit besitzt. Auch das kurzzeitige
Abschalten (Strom = 0) dieses Antriebes kann für die Winkelverschiebung zwischen
Web- und Fachbildemaschine angewandt werden.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
den Antrieb für
die Webmaschine auf beide Maschinensseiten aufzuteilen oder gegebenenfalls
segmentiert, über
die Gesamtlänge der
Hauptantriebswelle verteilt, anzuordnen. In beiden Fällen kann
durch die Möglichkeit
der differenzierten Ansteuerung der Teilantriebe einer insbesondere
wechselnden Verdrehung der Hauptantriebswelle und den damit verbundenen
Schwingungen aktiv entgegengewirkt werden.
-
Ferner
besteht die Möglichkeit,
die Zwischenkreise der Stellglieder/Umrichter der Fachbildemaschine
und der Webmaschine zu verbinden. So kann die Rückspeiseenergie des einen Antriebs
als Nutzenergie für
den jeweils anderen Antrieb genutzt werden. Dies bietet auch Vorteile
für die
Netzbelastung während
des Webmaschinenstarts.
-
Die
Optimierung der gegenseitigen Energieversorgung von Fachbildemaschine
und Webmaschine wird dabei durch entsprechende Gestaltung der Freiheitsgrade
der Bewegung im unkritischen Maschinenwinkelbereich sowie durch
entsprechende Gestaltung des Massenträgheitsmomentverlaufes von Webmaschine
und Fachbildemaschine zueinander und durch demgemäße Auslegung
der oben genannten Zusatzmassen herbeigeführt. Diese Maßnahmen
machen zur Minimierung und Vergleichmäßigung der Leistungsaufnahme
aus dem speisenden Netz auch dann Sinn, wenn oben genannter gemeinsamer
Zwischenkreis nicht vorgesehen wird.
-
Insgesamt
ergeben sich aus antriebstechnischer Sicht folgende Vorteile:
- • geringere
Stromaufnahme zum Betrieb der Gesamtmaschine (Webmaschine und Fachbildemaschine)
gegenüber
den vorbekannten Lösungen und
- • durch
Reduzierung der thermischen Bemessungsmomente ergibt sich bei gleicher
Nutzleistung weitaus eher die Möglichkeit
zum Wegfall einer Zusatzkühlung
für die
Antriebsmotoren als für jenen
bei den Lösungen
nach dem Stand der Technik.
- • Durch
die Zusatzmassen an Web- und Fachbildemaschine steigt die innere
kinetische Energie der Maschinen und damit die Unempfindlichkeit gegen
schwache bzw. schwankende elektrische Versorgungsnetze im laufenden
Betrieb. Insbesondere trifft dies auf die erfindungsgemäßen Ausführungen
gemäß Anspruch
1 und 23 zu, da hier zudem die als Kupplung zwischen Web- und Fachbildemaschine
fungierenden Antriebe mit geringem Leistungsbedarf den Synchronlauf
von Web- und Fachbildemaschine aufrechterhalten, wobei im Falle
der Anordnung gemäß Anspruch 23
der Webmaschinenantrieb als speisender Generator selbst bei totalem
Netzausfall über
einen Teil der kinetischen Energie von Web- und Fachbildemaschine
die notwendige Leistung für
den als Kupplung fungierenden Antrieb der Fachbildemaschine aufbringen
kann.
Die Anordnungen gemäß Anspruch
1 oder 23 erlauben darüber
hinaus auch in der Start- und damit in der Bremsphase eine höhere Unempfindlichkeit
gegenüber
schwachen bzw. schwankenden elektrischen Versorgungsnetzen, da für den kritischen
Webmaschinenstart die kinetische Energie der Fachbildemaschine mit
genutzt wird; so wird z.B. bei Unterspannung im Versorgungsnetz die
Fachbildemaschine auf eine höhere
Drehzahl beschleunigt, so dass sie mit ihrer höheren kinetischen Energie die
geringere Energiebereitstellung durch das Versorgungsnetz kompensiert.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
Antriebsanordnung in schematischer Darstellung für eine Webmaschine mit drehfest auf
deren Hauptantriebswelle angeordneten Schwungmassen,
-
2 eine
Antriebsanordnung in schematischer Darstellung für eine Fachbildemaschine mit drehfest
auf deren Antriebswelle angeordneter Schwungmasse,
-
4 eine
auf eine drehangetriebene Welle koppelbare Schwungmasse,
-
5 eine
Antriebsanordnung für
Webmaschinen mit einem ersten und einem zweiten Teilantrieb,
-
6 eine
von der Antriebsanordnung für Webmaschinen
gemäß 5 verschiedene
Anordnung,
-
7 eine
Antriebsanordnung für
Web-/oder Fachbildemaschine, wobei die Antriebswelle Bestandteil
eines Linearmotors ist und
-
8 eine
Antriebsanordnung für
Webmaschinen mit einem Antrieb und zwei über zusätzliche Antriebe wirkende Schwungmassen.
-
In 1 wird
die Hauptantriebswelle 1.8 einer Webmaschine von einem
Antriebsmotor 1 bewegt, der aus Stator 1.2, Rotor 1.3 sowie
der integrierten Bremse 1.1 besteht, wobei letztere im
Normalfall nur die Funktion einer Haltebremse für den Maschinenstillstand erfüllt. Rotor
und Hauptantriebswelle sind über
die Kupplung 1.4 fest miteinander gekuppelt. Auf der Hauptantriebswelle
sind ferner die Zahnräder 1.6 und 1.9 fest
montiert, welche wiederum mit den Zahnrädern 1.7 bzw. 1.10 im
Eingriff stehen. 1.6 und 1.7 sowie 1.9 und 1.10 repräsentieren so
die linke bzw. die rechte Getriebeseite einer Webmaschine. Ebenfalls
fest montiert auf der Hauptantriebswelle 1.8 sind die zusätzlichen
Schwungmassen 1.5 und 1.11, welche vornehmlich
der Kompensation der Drehzahlschwankungen der Webmaschine dienen.
-
Mit
einem separaten Antriebsmotor 2 wird gem. 2 die
Antriebswelle 2.8 einer symbolisch dargestellten Fachbildemaschine
betrieben. Dieser Antriebsmotor besteht aus Stator 2.2 und
aus Rotor 2.3 sowie aus der integrierten Bremse 2.1,
wobei letztere im Normalfall nur die Funktion einer Haltebremse
für den
Maschinenstillstand erfüllt.
Der Rotor 2.3 und die Antriebswelle 2.8 sind über die
Kupplung 2.4 fest miteinander gekuppelt. Auf der Antriebswelle ist
ferner das Zahnrad 2.6 fest montiert, welches wiederum
mit dem Zahnrad 2.7 in Eingriff steht. 2.6 und 2.7 repräsentieren
so das Getriebe der Fachbildemaschine. Ebenfalls fest montiert auf
der Antriebswelle 2.8 ist die zusätzliche Schwungmasse 2.5,
welche vornehmlich der Kompensation der Drehzahlschwankungen der
Fachbildemaschine dient.
-
Das
Symbol M bedeutet, dass die Bremsen 1.1 bzw. 2.1.
ein Stillsetzen der jeweiligen Maschine gegen „Masse", d.h. in Bezug auf Maschinenrahmen bzw.
Erdboden, bewirken. Zur besseren Veranschaulichung sind in den 1 und 2 außer 1.1, 1.3, 1.4; 1.8 und 2.8 alle
Komponenten der Ausführungsbeispiele
im Schnitt dargestellt.
-
Eine 3 gibt es nicht.
-
4 zeigt
eine Schwungmasse 4.4, die bezüglich der Welle 4.1 mittels
einer aus den Teilen 4.2 und 4.3 bestehenden berührungslosen
Kupplung gekoppelt bzw. entkoppelt werden kann. Anstelle der Kupplung
kann auch ein für
Stillstandsbetrieb geeigneter Motor eingesetzt werden, wobei dann 4.2 der Stator
und 4.3 der Rotor (=Prinzip des Außenläufermotors) oder 4.3 der
Stator und 4.2 der Rotor sein kann. Vorzugsweise unter
Verwendung eines Motors kann dabei unter Einsatz eines geeigneten
Stellgliedes (z.B. Umrichter) das zwischen 4.2 und 4.3 wirkende
Drehmoment gesteuert bzw. geregelt werden. Auf diese Weise kann
die Torsion der Welle 4.1 reduziert und/oder vergleichmäßigt werden,
wodurch auch Schwingungen auf der Welle reduziert und ihre Laufruhe
verbessert werden. Weiterhin besteht bei Einsatz eines Motors auch
die Möglichkeit,
den Hochlauf sowie das Stillsetzen (= Abbremsen bis zum Stillstand)
einer mit 4.1 formschlüssig
verbundenen Arbeitsmaschine (Web- und/oder Fachbildemaschine) vorzunehmen
oder einen anderen Antrieb hierbei zu unterstützen. Für den Hochlauf wird bei vorzugsweise
festgebremster Arbeitsmaschine (und damit festgebremster Welle 4.1;
siehe Haltebremse 4.5) der aus 4.2 und 4.3 bestehende
Motor 4 so bestromt, dass mittels seines elektrisch erzeugten Drehmomentes
eine Beschleunigung der Schwungmasse 4.4 auf eine Zieldrehzahl ω41 erfolgt. Anschließend wird die Bremse 4.5 der
Arbeitsmaschine geöffnet
und Motor 4 so bestromt, dass sein elektrisch erzeugtes
Drehmoment eine Reduzierung der Differenzdrehzahl zwischen Schwungmasse 4.4 und
Welle 4.1 auf 0 rads–1 anstrebt. Hierbei
findet ein Energieausgleich zwischen Schwungmasse und Arbeitsmaschine
statt, d.h. die Schwungmasse gibt Energie an die Arbeitsmaschine
ab, so dass schließlich Schwungmasse 4.4 und
Welle 4.1 drehzahlsynchron mit ω42 rotieren – wobei
ohne weitere Maßnahmen ω42< ω41 gilt. Der Motor 4 arbeitet jetzt
als berührungslose
Kupplung. Das Stillsetzen erfolgt umgekehrt zum Hochlauf. D.h. zuerst
wird Motor 4 so bestromt, dass sein elektrisch erzeugtes
Drehmoment eine Differenzdrehzahl zwischen 4.4 und 4.1 derart anstrebt,
dass 4.1 durch die Wirkung dieses Drehmomentes bis auf
Stillstand heruntergebremst wird. Bei verlustarmen Arbeitsmaschinen
wird dabei umgekehrt die Drehzahl der Schwungmasse wieder erhöht. Man
kann sinnbildlich auch sagen, dass beim Hochlauf der Arbeitsmaschine
die Schwungmasse 4.4 und die Welle 4.1 einander „anziehen", während sie
sich beim Stillsetzen der Arbeitsmaschine voneinder „abstoßen". Wenn die Arbeitsmaschine
auf Stillstand heruntergebremst ist, fällt die Haltebremse zum Festbremsen
der Arbeitsmaschine wieder ein. Nach dem Stillsetzen der Arbeitsmaschine
kann 4.4 natürlich
auslaufen oder über
Motor 4 mit entsprechend geringer Rückspeiseleistung stillgesetzt
werden.
-
Grundsätzlich besteht
durch die Verwendung des Motors 4 als Kupplung mittels
dieses Motors und oben genanntem Stellglied auch die Möglichkeit,
die von der Arbeitsmaschine und der Schwungmasse beim Bremsen abgegebene
Energie nicht über Bremswiderstände in Verlustwärme umzusetzen, sondern
sie in der Weise eines Generators, d.h. als Nutzbremsung, in ein
elektrisches Versorgungsnetz und/oder auf Kondensatoren und/oder
andere Energiespeicherarten zurückzuspeisen.
-
Bei
der Auslegung der Bremse 4.5 ist noch zu beachten, dass
sie zwar eine Haltebremse ist, dabei aber ein so großes Haltemoment
besitzen muß, dass
sie den Stillstand der Arbeitsmaschine gegen die während des
Hochlaufes und Wiederstillsetz-Prozesses von 4.3 und 4.4 wirkenden
Beschleunigungs- und Verzögerungsmomente
gewährleistet.
-
Dem
Symbol M kommt dieselbe Bedeutung zu wie in 1.
-
In 5 ist
eine Anordnung dargestellt, die zunächst einen Webmaschinenantrieb 5,
bestehend aus dem Stator 5.1 und dem Rotor 5.2,
umfaßt,
welcher über
die Kupplung 5.3 fest mit der Hauptantriebswelle 5.7 einer
Webmaschine verbunden ist. Auf der Hauptantriebswelle sind ferner
die Zahnräder 5.5 und 5.8 fest
montiert, welche wiederum mit den Zahnrädern 5.6 bzw. 5.9 im
Eingriff stehen. 5.5 und 5.6 bzw. 5.8 und 5.9 repräsentieren
so die linke bzw. die rechte Getriebeseite der Webmaschine.
-
Ebenfalls
fest montiert auf der Hauptantriebswelle 5, 7 ist
die zusätzliche
Schwungmasse 5.4, welche vornehmlich der Kompensation der
Drehzahlschwankungen der Webmaschine dient. Weiterhin ist die Hauptantriebswelle über die
Kupplung 5.10 fest mit einer Welle 5.11 verbunden,
welche wiederum eine elektrisch als Rotor oder Stator eines Motors fungierende
Komponente 5.12 in fester Verbindung trägt. Entsprechend fungiert die
Komponente 5.13 dann als Stator oder Rotor, so dass 5.12 und 5.13 zusammen
einen Motor 5A ergeben. Dieser Motor ist für Stillstandsbetrieb
geeignet und wird in Verbindung mit einem entsprechenden Stellglied
derart betrieben, dass das Drehmoment und/oder die mechanische Winkelgeschwindigkeit
zwischen Stator und Rotor gesteuert bzw. geregelt werden können.
-
Auf
der Komponente 5.13 sind die Schwungmasse 5.14 und
ein Zahnrad 5.15 fest montiert, wobei das Zahnrad 5.15 wiederum
mit dem Zahnrad 5.16 im Eingriff steht. 5.15 und 5.16 bilden
eine Getriebestufe der Fachbildemaschine; das Zahnrad 5.16 ist
fest auf der Antriebswelle 5.17 der Fachbildemaschine montiert.
-
Eine
Bremse 5.18 erfüllt
im Normalfall die Funktion einer Haltebremse für die Welle 5.11 und damit
für 5.7 und 5.2;
die Bremse 5.19 erfüllt
im Normalfall die Funktion einer Haltebremse für 5.17.
-
Dem
Symbol M kommt dieselbe Bedeutung zu wie in 1.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die Komponenten 5.11 und 5.12 konstruktiv
und funktional zu einer Komponente verschmelzen können, d.h.
genau wie der Rotor 5.2 über 5.3 ist dann auch
der Rotor bzw. Stator des mit 5.12 und 5.13 dargestellten
Motors 5A über 5.10 direkt
mit der Hauptantriebswelle 5.7 gekoppelt.
-
Beim
Start der Anordnung gemäß 5 wird zunächst der
aus 5.12 und 5.13 bestehende Motor, welcher als
Antrieb der Fachbildemaschine zugeordnet ist, bestromt, während die
Bremse 5.19 öffnet.
Da Bremse 5.18 geschlossen bleibt, beginnt 5.13 um 5.12 zu
rotieren, wobei gleichzeitig mit 5.13 auch die Schwungscheibe 5.14 sowie
Zahnrad 5.15 in Rotation versetzt werden. Damit drehen
sich auch Zahnrad 5.16 und die Antriebswelle 5.17 der
Fachbildemaschine. Über
den aus 5.12 und 5.13 gebildeten Motor 5A wird
so die Fachbildemaschine auf eine Drehzahl ωFBM (sie
sei bezogen auf Zahnrad 5.15) beschleunigt, die vorzugsweise
etwas oberhalb der später
für Hauptantriebswelle 5.7 gewünschten
Betriebsdrehzahl ωBetr liegt. Ist ωFBM erreicht,
wird, während
die Bremse 5.18 öffnet,
der aus 5.12 und 5.13 bestehende Motor so bestromt,
dass über
das von ihm elektrisch erzeugte Drehmoment eine Differenz-Winkelgeschwindigkeit
von 0 rads–1 zwischen
Rotor und Stator angestrebt wird. Im Falle eines Drehstrommotors
heißt
dies, dass das momentenbildende Drehfeld je nach Motorentyp entweder
eine, von der Drehzahl der Fachbildemaschine ausgehend, schnell
abnehmende oder von vornherein auf sehr kleine Werte bzw. 0 Hz gesetzte
Frequenz besitzt. Auf diese Weise erfährt die Hauptantriebswelle 5.7 der
Webmaschine ein Beschleunigungsmoment; die Webmaschine läuft hoch,
wobei dieser Hochlaufvorgang – entsprechend
synchronisiert – vom
aus 5.1 und 5.2 gebildeten Motor 5 unterstützt wird.
-
Da
der aus 5.12 und 5.13 gebildete Motor eine Differenz-Winkelgeschwindigkeit
von 0 rads–1 zwischen
Rotor und Stator anstrebt und damit bestrebt ist, als berührungslose
Kupplung zwischen Web- und Fachbildemaschine zu wirken, erfolgt
parallel zur Beschleunigung der Webmaschine eine Drehzahlverringerung,
d.h. eine Verzögerung
der Fachbildemaschine. Damit sich beide Maschinen bei der gewünschten
Betriebsdrehzahl ωBetr treffen, erfolgte die oben genannte
vorzugsweise anfängliche Beschleunigung
der Fachbildemaschine auf eine Drehzahl ωFBM > ωBetr.
Das Verhältnis
von Beschleunigung der Webmaschine und Verzögerung der Fachbildemaschine
wird maßgeblich
durch das Verhältnis
der Massenträgheitsmomente
der beiden Maschinen bestimmt; durch die Wahl der zusätzlichen Schwungmassen
läßt sich
so der Hochlaufvorgang sowie das Verhältnis ωFBM : ωBetr in weiten Grenzen beeinflussen. Kann
oder soll ωFBM nicht größer sein als die spätere Betriebsdrehzahl ωBetr, so muß ab Start der Webmaschine
zur Kompensation der oben beschriebenen Drehzahlverringerung der
Fachbildemaschine dem Gesamtsystem (Web- + Fachbildemaschine inkl.
Antriebe und Zusatzmassen) eine entsprechende zusätzliche
Energie zugeführt
werden. Dies ist erstens während
des Startes der Webmaschine durch Motor 5 und/oder Motor 5A,
aber zweitens auch noch nach erfolgtem Webmaschinenhochlauf durch
Motor 5A möglich,
wobei im zweiten Fall Motor 5 dann die Hauptantriebswelle 5.7 der Webmaschine
gegen das von 5A erzeugte Rückwirkmoment auf Betriebsdrehzahl
hält. Im
zweiten Fall ist darüber
hinaus zu beachten, dass die Fachbildemaschine auch gegenüber der
hochgelaufenen Webmaschine noch im Maschinendrehwinkel soweit vorauseilen
muß, dass
erst mit Erreichen der Betriebsdrehzahl auch durch die Fachbildemaschine
beide Maschinendrehwinkel innerhalb des geforderten Toleranzfensters
zusammentreffen.
-
Indem
der aus 5.12 und 5.13 gebildete Motor für eine befristete
Zeit so bestromt wird, dass über das
elektrisch erzeugte Drehmoment eine Differenz-Winkelgeschwindigkeit
von 0 rads–1 zwischen Rotor
und Stator angestrebt wird, läßt sich
im laufenden Betrieb, d.h. auch im Webbetrieb, die über den jeweiligen
Drehwinkel definierte Phasenlage zwischen der Hauptantriebswelle
der Webmaschine und der Antriebswelle der Fachbildemaschine in beide Richtungen
verstellen. Die Ansteuerung bzw. Regelung des Motors erfolgt dabei
so, dass mit Erreichen der gewünschten
neuen Phasenlage auch zum Kupplungsbetrieb zurückgekehrt worden ist. Während des
Verstellvorganges ist – entsprechend
synchronisiert – auch
der aus 5.1 und 5.2 gebildete Motor 5 zu
steuern bzw. zu regeln.
-
Der
Bremsvorgang erfolgt umgekehrt zum Startvorgang. D.h. zuerst wird
die Webmaschine durch entsprechende Bestromung der aus 5.1 und 5.2 bzw. 5.12 und 5.13 gebildeten
Motore 5, 5A auf Stillstand heruntergebremst;
bei Erreichen des Stillstandes fällt
die Bremse 5.18 ein. Während
des Bremsens der Webmaschine steigt – bei verlustarmen Maschinen – die Drehzahl
der Fachbildemaschine wieder an (in entsprechender Umkehrung zum oben
beschriebenen Startvorgang). Ab Stillstand der Webmaschine wird
dann die Fachbildemaschine, von dieser Drehzahl ausgehend, über den
aus 5.12 und 5.13 gebildeten Motor heruntergebremst.
-
Die
Motore und die ihnen zugeordneten Stellglieder müssen die von den Arbeitsmaschinen abgegebene
Energie entweder über
Bremswiderstände
in Verlustwärme
umsetzen oder aber generatorischen Betrieb, d.h. eine Nutzbremsung
zulassen, d.h. vorzugsweise in ein elektrisches Versorgungsnetz
und/oder auf Kondensatoren und/oder andere Energiespeicherarten
zurückspeisen.
-
Bei
der Auslegung der Bremse 5.18 ist noch zu beachten, dass
sie zwar eine Haltebremse ist, dabei aber ein so großes Haltemoment
besitzen muß, dass
sie den Stillstand der Hauptantriebswelle 5.7 der Webmaschine
und aller damit formschlüssig
verbundenen Komponenten gegen die während des Hochlaufes und des
Wiederstillsetz-Prozesses der Fachbildemaschine wirkenden Beschleunigungs- bzw.
Verzögerungsmomente
gewährleistet.
-
Prinzipiell
kann die Anordnung gemäß 5 aber
auch so betrieben werden, dass die Komponenten 5.12 und 5.13 von
Motor 5A sich im laufenden Betrieb gegeneinander drehen,
d.h. 5A wirkt nicht als Kupplung, sondern die Winkelgeschwindigkeit
zwischen 5.12 und 5.13 entspricht der Summe der
Betriebsdrehzahlen von Web- und Fachbildemaschine bzw. ihren getrieblich
bedingten Vielfachen.
-
6 zeigt
eine Anordnung, die sich von der in 5 im wesentlichen
dadurch unterscheidet, dass der in 5 aus 5.12 und 5.13 gebildete
Motor auf zwei Motore 6, 6A aufgeteilt ist. Der
eine Motor 6, aus 6.2 und 6.3 gebildet,
ist links vom linken Getriebe der Webmaschine angeordnet. Dieses
linke Getriebe wird hierbei durch das fest auf der Hauptantriebswelle 6.7 der
Webmaschine montierte Zahnrad 6.8 sowie das mit diesem
Zahnrad wiederum im Eingriff stehende Zahnrad 6.9 repräsentiert.
Der andere Motor 6A, gebildet aus 6.14 und 6.15,
ist rechts vom rechten Getriebe der Webmaschine angeordnet. Dieses rechte
Getriebe wird hierbei durch das fest auf der Hauptantriebswelle 6.7 der
Webmaschine montierte Zahnrad 6.10 sowie das mit diesem
Zahnrad wiederum im Eingriff stehende Zahnrad 6.11 repräsentiert. Die
Kopplung zwischen den Komponenten 6.3 bzw. 6.15 der
genannten Motore und der Hauptantriebswelle 6.7 erfolgt
dadurch, dass 6.3 zunächst
fest verbunden mit der Welle 6.1 ist und 6.15 fest
verbunden mit Welle 6.13 ist, während 6.1 über eine
Kupplung 6.6 und 6.13 über eine Kupplung 6.12 wiederum
fest verbunden mit 6.7 sind. Die unter 5 genannte mögliche Verschmelzung
von 5.11 und 5.12 zu einer Komponente ist ebenso
zwischen 6.1 und 6.3 sowie zwischen 6.13 und 6.15 möglich.
-
Weiterhin
kann die Hauptantriebswelle/Antriebswelle von Web- und/oder Fachbildemaschine generell
auch direkt als Rotor oder Stator genutzt werden; die Kupplungen 6.6 und 6.12 würden dann entfallen,
ebenso wie 1.4, 2.4, 5.3 und 5.10 in
den vorangegangenen Figuren dann entfallen können. Es erscheint aus Wartungsgründen aber
vorteilhaft, eine Demontage der elektrischen Antriebseinheiten von der
Hauptantriebswelle bzw. Antriebswelle der Web- bzw. Fachbildemaschine
zuzulassen.
-
Die
Schwungmasse 6.5 ist mit 6.2, die Schwungmasse 6.16 mit 6.14 fest
verbunden. Die Anordnung gemäß 6 ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Antrieb der Fachbildemaschine
von zwei Stellen aus erfolgen kann. Dabei erfolgt dieser Antrieb vorteilhaft
von links und von rechts auf die Antriebswelle 6.19. In 6 ist
dementsprechend das Zahnrad 6.4 fest verbunden mit 6.2 und
steht wiederum im Eingriff mit Zahnrad 6.20, welches seinerseits
fest mit der Antriebswelle 6.19 der Fachbildemaschine fest
verbunden ist. Weiterhin ist ein Zahnrad 6.17 fest verbunden
mit 6.14 und steht wiederum im Eingriff mit einem Zahnrad 6.21,
welches seinerseits mit 6.19 fest verbunden ist.
-
Der
Hochlauf, die Betriebsführung
und das Wiederstillsetzen der Fachbildemaschine erfolgt so mit beidseitiger
Momenteneinleitung bzw. -entnahme. Dazu müssen die linke und die rechte
Antriebseinheit entsprechend synchronisiert werden.
-
Zur
Nachführung
der Maschinenverluste und zur Unterstützung von Hochlauf und Wiederstillsetzung
der Webmaschine wird vorzugsweise wiederum ein Motor gemäß
-
5,
bestehend aus 5.1 und 5.2, eingesetzt, der vorzugsweise über eine
Kupplung mit 6.1 fest verbunden ist und entsprechend synchronisiert mit
den anderen anderen Antrieben betrieben wird.
-
Dem
Symbol M kommt dieselbe Bedeutung zu wie in 1.
-
In 7 ist
eine Welle, vorzugsweise die Hauptantriebswelle/Antriebswelle einer
Web- oder Fachbildemaschine
dargestellt. Mit dieser Welle 7.3 sind die Zahnräder 7.1 und 7.7 fest
verbunden; 7.1 steht dabei seinerseits wiederum mit Zahnrad 7.2 im Eingriff; 7.7 steht
mit Zahnrad 7.8 in Eingriff. Weiterhin ist auf der Welle 7.3 die
Komponente 7.5 fest montiert, welche elektrisch als Ständer oder
Läufer eines
Linearmotors fungiert. Entsprechend umgekehrt bildet 7.4 den
elektrischen Läufer
oder Ständer dieses
Linearmotors, wobei die Läuferfunktion
für 7.4 bevorzugt
ist. Die beidseitig neben 7.4 eingetragenen Pfeile 7.4' symbolisieren die
Linearbewegung. Mit 7.4 fest verbunden ist ein Rotationsteil 7.6,
vorzugsweise ausgeführt
als Reibrad. Vorzugsweise über
Reibung ist 7.6 kraftschlüssig mit dem als Schwungmasse
fungierenden Rotationsteil 7.9 verbunden, welches dann vorzugsweise
ebenfalls als Reibrad ausgeführt
ist. Die Komponenten 7.6 und 7.9 bilden so ein
stufenlos verstellbares Getriebe; durch die verstellbare Übersetzung
von 7.6 auf 7.9 läßt sich entsprechend das seitens
der Komponente 7.9 bezüglich 7.3 wirksame Massenträgheitsmoment
verstellen.
-
Eine
solche Anordnung ist beim – oft
gewebebedingten- Drehzahlwechsel im laufenden Betrieb hilfreich,
ebenso kann die Maschine zunächst
gegen ein bezogen auf 7.3 kleines wirksames Massenträgheitsmoment
anfahren, während
im laufenden Betrieb das drehzahlbezogene Verhältnis Ü = ω76 : ω79 zwischen 7.6 und 7.9 verkleinert
wird (d.h. 7.4 verändert
mit 7.6 seine Lage in Richtung Rotationsachse von 7.9).
Durch diese Verkleinerung gewinnt das Massenträgheitsmoment von 7.9 gegenüber 7.3 an Größe, da es
bezogen auf 7.3 mit dem Faktor 1 : Ü2 = Ü–2 eingeht.
-
7.9 ist
mit der Welle 7.10 fest verbunden. 7.10 wiederum
ist über
ein – in
beide Richtungen – endlos
drehbares Lager 7.11 mit der Welle 7.12 verbunden,
welche wiederum mit Masse verbunden ist (Erklärung zu Masse bzw. dem Symbol
M s. unter der Erklärung
zu 1). Für
das Wiederstillsetzen der Maschine wird Ü vorzugsweise minimiert. Die
Maschine reduziert so gemäß Drehimpulserhaltungssatz
von sich aus ihre Geschwindigkeit, wodurch eine Betriebsbremse deutlich
entlastet wird, obwohl die von ihr aufzunehmende kinetische Energie
durch die Veränderung
von Ü unverändert bleibt.
-
Eine
weitere geeignete Maßnahme
zur Unterstützung
des Hochlaufes und Wiederstillsetzens der jeweiligen Maschine besteht
darin, dass zwischen 7.4 und 7.5 nicht nur eine
translatorische (= lineare), sondern zusätzlich eine rotatorische Bewegung
möglich
ist. Diese rotatorische Bewegung wird vorzugsweise auf elektrischem
Weg, d.h. durch entsprechende Bestromung vorgenommen; 7.4 und 7.5 bilden
dann – zusätzlich zur
Funktion des Linearantriebes – einen
für den
Stillstandsbetrieb und als Kupplung geeigneten Antrieb wie 5.12 und 5.13 in 5.
Für den
Hochlauf wird dann bei stillgesetzter Welle 7.3 zunächst 7.9 auf
eine entsprechende Drehzahl beschleunigt, dann die kinetische Energie
von 7.9 für
den Hochlauf der zu Welle 7.3 gehörenden Maschine genutzt. Das
Wiederstillsetzen dieser Maschine erfolgt entsprechend umgekehrt – oder dadurch,
dass durch Unterbrechung der entsprechenden Stromversorgung kein
Drehmoment zwischen 7.4 und 7.5 mehr wirkt, womit
die Maschine und die Schwungmasse 7.9 voneinander entkoppelt
sind.
-
Die
gebogenen Pfeile zeigen den Richtungszusammenhang zwischen ω76 : ω79; ändert ω76 die Richtung, so tut es ω79 gleichfalls.
-
8 zeigt
eine Anordnung, die vorzugsweise ebenfalls in der zuletzt für 5 beschriebenen Art
betrieben werden kann. Sie besteht aus der Hauptantriebswelle 8.1 einer
Webmaschine, auf welcher die Zahnräder 8.2 und 8.4 fest
montiert sind, welche wiederum mit den Zahnrädern 8.3 und 8.5 in Eingriff
stehen. 8.2 und 8.3 bzw. 8.4 und 8.5 repräsentieren
so die linke bzw. die rechte Getriebeseite der Webmaschine. Weiterhin
ist 8.1 über
die Kupplung 8.6 fest mit der Welle 8.7 verbunden,
welche wiederum zwei funktional getrennt voneinander zu betrachtende
Komponenten 8.8 und 8.11 in fester Verbindung
trägt.
Die Komponente 8.8 fungiert elektrisch als Rotor oder Stator
eines Motors. Entsprechend fungiert die Komponente 8.9 dann
als Stator oder Rotor, so dass 8.8 und 8.9 zusammen
einen Motor 8B bilden. Die Komponente 8.9 ist
ihrerseits fest mit der Schwungmasse 8.10 verbunden.
-
Auch
die Komponente 8.11 fungiert elektrisch als Rotor oder
Stator eines Motors. Entsprechend fungiert die Komponente 8.12 dann
als Stator oder Rotor, so dass 8.11 und 8.12 zusammen
einen Motor 8 bilden.
-
Fest
verbunden mit 8.12 ist ferner die Komponente 8.16,
welche elektrisch als Rotor oder Stator eines Motors fungiert. Entsprechend
fungiert die Komponente 8.17 dann als Stator oder Rotor,
so dass 8.16 und 8.17 zusammen einen Motor 8A bilden.
Die Komponente 8.17 ist ihrerseits fest mit der Schwungmasse 8.18 verbunden.
-
Ferner
mit 8.12 fest verbunden ist das Zahnrad 8.13,
welches wiederum mit dem Zahnrad 8.14 im Eingriff steht. 8.13 und 8.14 bilden
bzw. repräsentieren
eine Getriebestufe der Fachbildemaschine; das Zahnrad 8.14 ist
fest auf der Antriebswelle 8.15 der Fachbildemaschine montiert.
-
Eine
Bremse 8.19 erfüllt
im Normalfall die Funktion einer Haltebremse für die Welle 8.7 und
damit für 8.1;
die Bremse 8.20 erfüllt
im Normalfall die Funktion einer Haltebremse für 8.12 und damit für 8.13 bis 8.15.
-
Die
Bremse 8.20 kann so ausgeführt sein, dass sie darüber hinaus
auch als Haltebremse für 8.17 und
damit für 8.18 fungiert.
-
Dem
Symbol M kommt dieselbe Bedeutung zu wie in 1.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass einerseits die Komponenten 8.8 mit 8.7 sowie
andererseits die Komponenten 8.11 und 8.7 konstruktiv
und funktional so miteinander verschmelzen können, dass der Rotor bzw. Stator
des Motors 8B über 8.6 direkt
mit der Hauptantriebswelle 8.1 gekoppelt ist und andererseits
direkt mit dem Rotor bzw. Stator des Motors 8 gekoppelt
ist bzw. mit diesem sogar eine fertigungstechnische Einheit bildet.
-
Für den Startvorgang
der Anordnung gemäß 8 bieten
sich mehrere Möglichkeiten
an. So können
grundsätzlich,
entsprechend des zu 4 erläuterten Prinzips, über Motor 8B zuerst
die Schwungmasse 8.10 und/oder über Motor 8A die Schwungmasse 8.18 auf
jeweils eine benötigte
Drehzahl beschleunigt werden, um anschließend ihre kinetische Energie
zum Start der Webmaschine (im Fall von 8.10) bzw. zum Start
der Fachbildemaschine (im Fall von 8.18) zu nutzen.
-
Beschrieben
sei der folgende Startvorgang: Es erfolgt zunächst ein gleichzeitiger Hochlauf
von 8.10 (über
Motor 8B) einerseits und – mit Öffnung der Bremse 8.20 – der Fachbildemaschine
gemeinsam mit Schwungmasse 8.18 (über Motor 8) andererseits, d.h.
Motor 8A fungiert als berührungslose Kupplung. Die Drehrichtung
von 8.10 ist entgegengesetzt zu der von Fachbildemaschine
und Schwungmasse 8.18. Nach erfolgtem Hochlauf wird die
Bremse 8.19 geöffnet
und der Motor 8B so bestromt, dass er gemäß Erläuterung
zu 4 bestrebt ist, die Differenz der Drehzahlen zwischen 8.7 und 8.10 auf
0 rads–1 zu verringern.
Auf diese Weise wird 8.7 und damit die Hauptantriebswelle
der Webmaschine beschleunigt. Unterstützt wird dieses Hochlaufen
der Webmaschine durch eine gleichzeitige Bestromung von Motor 8 derart,
dass sein elektrisch erzeugtes Drehmoment eine Drehung der Komponenten 8.11 und 8.12,
und damit von Web- und Fachbildemaschine gegeneinander verursacht.
D.h. 8.11 und 8.12 „stoßen" sich voneinander ab. Die jeweils für Web- und
für Fachbildemaschine
wirksamen Beschleunigungen stehen (bei sonst verlust- und kräftefreiem
System) im umgekehrten Verhältnis
zu ihren Massenträgheitsmomenten.
Wirkt der Motor 8A als berührungslose Kupplung, so addiert
sich zum Eigen-Massenträgheitsmoment
der Fachbildemaschine jenes von 8.18. Im Ergebnis dessen
wird die so träge
Fachbildemaschine nur noch geringfügig (auf Betriebsdrehzahl) nachbeschleunigt,
während
gleichzeitig ein schneller Hochlauf der Webmaschine unterstützt wird.
-
Im
laufenden Betrieb kompensiert der Motor 8 die Verlustenergien
von Web- und Fachbildemaschine durch ein elektrisch erzeugtes Drehmoment, das
die gegensätzlichen Bewegungen
von Web- und Fachbildemaschine aufrechterhält. Um das Verhältnis der
Beschleunigungen von Web- und Fachbildemaschine – z.B. zur Verstellung der
Phasenlage der Maschinenwinkel von Web- und Fachbildemaschine zueinander
oder bei Bindungswechsel – variieren
zu können,
können
erstens die elektrisch erzeugten Drehmomente von Motor 8A und/oder 8B entsprechend
gesteuert oder geregelt werden oder kann zweitens einer der Motore
(8A, 8B) stromlos geschaltet werden. So läßt sich
im ersten Fall durch die Erzeugung von Gegenkräften zu Motor 8 sowieim
zweiten Fall durch Änderung
des wirksamen Massenträgheitsmomentes
von Web- oder Fachbildemaschine das Verhältnis der Beschleunigungen
(von Web- zu Fachbildemaschine) variieren. Mit Erreichen der gewünschten
Phasenlage ist der zwischenzeitlich anders betriebene Motor (8A und/oder 8B)
zum Kupplungsbetrieb zurückgekehrt.
-
Da
der Bremsvorgang grundsätzlich
in Umkehrung des Startvorganges erfolgen kann, gibt es auch hier
mehrere Möglichkeiten.
In Umkehrung des ausführlich
beschriebenen Starts wird zunächst
die Webmaschine und daran anschließend die Fachbildemaschine
stillgesetzt. Es ist jedoch auch ein gleichzeitiges Stillsetzen
möglich.
Hierzu wird Motor 8 so bestromt, dass er mit dem von ihm
erzeugten Drehmoment eine Differenzdrehzahl zwischen 8.11 bzw.
der Welle 8.1 der Webmaschine einerseits und 8.12 andererseits
von 0 rads–1 anstrebt,
d.h. 8.11 und 8.12 „ziehen" einander an. Gleichzeitig werden die Motore 8A und 8B so
bestromt, dass sie mit ihrem jeweils erzeugten Drehmoment den Bremsvorgang
der Webmaschine (Motor 8B) bzw. der Fachbildemaschine (Motor 8A)
unterstützen.
D.h. die Motore 8A und 8B wirken jetzt genauso
wie Motor 5A in 5, wenn dieser, zuvor im laufenden
Betrieb als Kupplung wirkend, die Webmaschine stillsetzt. So wie
bei diesem Stillsetzen der Webmaschine in 5 bei verlustarmen
Maschinen ein Drehzahlanstieg der Fachbildemaschine erfolgt, so
erhöht
sich hier – bei
verlustarmen Maschinen – beim
Stillsetzen der Webmaschine die Drehzahl von 8.10 und beim
Stillsetzen der Fachbildemaschine die Drehzahl von 8.18.
Bei Stillstand der Webmaschine fällt
die Bremse 8.19 ein, bei Stillstand der Fachbildemaschine
fällt die
Bremse 8.20 ein. Nach dem Stillsetzen der Webmaschine bzw.
der Fachbildemaschine können 8.10 bzw. 8.18 natürlich auslaufen
oder über 8A bzw. 8B mit
entsprechend geringer Rückspeiseleistung
langsam stillgesetzt werden.
-
Die
Motore und die ihnen zugeordneten Stellglieder müssen die von den Arbeitsmaschinen abgegebene
Energie entweder über
Bremswiderstände
in Verlustwärme
umsetzen oder aber generatorischen Betrieb, d.h. eine Nutzbremsung
zulassen, d.h. vorzugsweise in ein elektrisches Versorgungsnetz
und/oder auf Kondensatoren und/oder andere Energiespeicherarten
zurückspeisen.
-
Bei
der Auslegung der Bremse 8.20 ist noch zu beachten, dass
sie zwar eine Haltebremse ist, dabei aber ein so großes Haltemoment
besitzen muß, dass
sie den Stillstand der Komponente 8.12 und aller damit
formschlüssig
verbundenen Komponenten gegen die während des Hochlaufes und des
Wiederstillsetz-Prozesses von 8.17 und 8.18 wirkenden
Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsmomente
gewährleistet.
-
Bei
der Auslegung der Bremse 8.19 ist noch zu beachten, dass
sie zwar eine Haltebremse ist, dabei aber ein so großes Haltemoment
besitzen muß, dass
sie den Stillstand der Komponente 8.7 und aller damit formschlüssig verbundenen
Komponenten gegen die während
des Hochlaufes und des Wiederstillsetz-Prozesses von 8.9 und 8.10 sowie,
je nach Betriebsweise, von 8.12 bis 8.16 bzw.
von 8.12 bis 8.18 wirkenden Beschleunigungs- bzw.
Verzögerungsmomente
gewährleistet.
-
Grundsätzlich sei
darauf hingewiesen, dass die Zuordnung von Web- und Fachbildemaschine zum
Antriebssystem auch genau umgekehrt sein kann, d.h. 8.1 ist
die Antriebswelle der Fachbildemaschine, während 8.15 die Hauptantriebswelle
der Webmaschine ist. Die Komponenten 8.2. bis 8.5 würden dann
entsprechend mit 8.15 in Verbindung stehen, während die
getrieblichen Mittel der Fachbildemaschine mit 8.1 in Verbindung
stehen würden.