DE10036782A1 - Schnellverbindungselement für weiche Werkstoffe - Google Patents
Schnellverbindungselement für weiche WerkstoffeInfo
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Abstract
Es wird ein Verbindungselement zur Schnellmontage in weichen Werkstoffen wie Holz, Spanplatten oder Kunststoffen vorgeschlagen, welches aus einem länglichen Kern und Teilen von Gewinden besteht, die so in Längsrichtung des Verbindungselementes angeordnet sind, daß sie beim Eindringen in den Werkstoff diesen nur in Teilen des Umfanges beschädigen und durch Drehung um einen Teil des Umfanges in das vom Gewinde unbeschädigte Material einen Formschluß mit dem Werkstoff ermöglichen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbindungselement ähnlich einer "Nagelschraube"
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Nagelschrauben sind eine Art Idealvorstellung: Sie
sollen sich einerseits so einfach und schnell wie Nägel in ein weiches Material einschlagen
lassen aber andererseits möglichst weitgehend die Festigkeit einer Schraubenverbindung - d. h.
einer formschlüssigen Verbindung - aufweisen.
In der OS 20 00 134 ist ein Beispiel einer derartigen Schraube offenbart. Sie besteht in ihrem in
das Material zuerst eindringenden Teil aus einem Nagel, dem ein Gewinde folgt. Der Nachteil
dieser Konstruktion besteht darin, daß beim Einschlagen der Nagelschraube im unteren Teil
lediglich die Verbindungsfestigkeit eines Nagels - d. h. einer Klemmverbindung - erreicht
wird. Wird die Schraube bis zu ihrem Kopf eingeschlagen, verletzt das Gewinde den
Werkstoff und bewirkt somit eine erhebliche Verminderung der Befestigungskraft. Im Falle
eines Eindringens in Holz werden die Holzfasern nicht nur bis zum Kerndurchmesser der
Nagelschraube, sondern wie beim Einschlagen einer Holzschraube bis zum äußersten
Durchmesser beschädigt und durchtrennt. Die Nagelschraube hält somit deutlich schlechter
als eine in das Holz eingedrehte Schraube und läßt sich nur - wenn überhaupt - im Bereich
des Gewindes herausschrauben. Die Schrift GM 78 31 122 zeigt eine Kombination aus
Nagelschraube und Dübel, wobei die Nagelschraube eigentlich eine übliche Holzschraube mit
Gewinde im unteren Bereich darstellt und die Befestigung über die Kombination mit dem
Dübel erreicht wird. Eine Schnellverbindung wird hiermit nicht erreicht.
DE 33 37 543 zeigt eine selbstbohrende Universchraube, die im Bereich der Spitze am
Schneidgewinde nach innen im Durchmesser reduzierte Formzonen aufweist, welche den
Schneidvorgang in das Material erleichtern, indem sie Raum für ausgeschnittenes Material
gibt. DE 21 35 210 zeigt eine schwingungswiderstandsfähige Maschinenschraube mit
variierendem Durchmesser der Gewinde. Sie eignet sich, ebenso wie die zuvor beschriebene
Schraube, nicht für eine verletzungsarme Einbringung durch Einschlagen oder Einstecken in
das Material. Dasselbe gilt für eine Schraube gemäß DE 22 11 608.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verbindungselement ähnlich einer Schraube
zu schaffen, das sich einerseits rasch in den weichen Werkstoff (wie Holz, Kunststoff,
Spanplatten) einbringen läßt - bevorzugt durch Einschlagen oder Einstecken - andererseits
aber eine möglichst hohe Festigkeit, insbesondere gegen Herausziehen, aufweisen soll. Dabei
soll kein weiters Element zur Herstellung der Verbindungsfestigkeit mit dem Werkstück
erforderlich sein. Zudem soll sich das Befestigungselement mit möglichst wenig
Kraftaufwand und rasch in das Material einbringen lassen und dennoch das Material wenig
schädigen, um einen Formschluß mit dem Werkstoff zu ermöglichen. Das
Befestigungselement soll bevorzugt auch eine große Befestigungstiefe ermöglichen und
vorteilhaft sich energiesparend einbringen lassen, insbesondere bei der Verwendung von
Batterieschraubern. Außerdem soll es sich billig herstellen und möglichst weit wieder heraus
drehen lassen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Der Vorteil des
erfindungsgemäßen Verbindungselementes besteht darin, daß es sich rasch in den Werkstoff
einschlagen oder einstecken läßt (sofern es sich um Weichmaterial als Werkstoff handelt) und
es kann dann durch Drehen um einen Bruchteil einer Umdrehung eine sichere, auch
formschlüssige Befestigung herstellen. Es wird also trotz der Schnellmontage weitestgehend
die Festigkeit einer Schraubverbindung erreicht, da die Gewinde beim Drehen des
Verbindungselementes um einen sinngemäßen Bruchteil des Umfanges in Materialbereiche
eindringen, die durch das Einschlagen unzerstört sind. Seine Herstellung ist durch Walzen
eines unrunden länglichen Grundkörpers oder durch Schleifen einer üblicherweise
hergestellten Schraube im Bereich des Gewindes einfach möglich.
Ein weiterer Effekt der Erfindung ist, daß sich solche Schrauben leichter in das Material
einschrauben lassen, weil der Verdrängung des Materiales beim Eindrehen eine Zone der
Entspannung im Bereich der Freifläche folgt, insbesondere, wenn diese nach innen, z. B.
konvex geformt ist. Damit kann eine größere Einschraubtiefe erreicht werden. Große
Einschraubtiefen sind oft konstruktiv bedingt wünschenswert, lassen sich aber mit üblichen
Holz- oder Spanplattenschrauben nur schlecht erreichen, da am Ende bei langen Schrauben
hohe Drehmomente aufzubringen sind. In der Praxis führt dies häufig zum Bruch der
Schraube. Versuche zeigten, daß mit dem erfindungsgemäßen Verbindungselement je nach
Formgebung bis zu 50% und mehr reduzierte Drehmomente aufzubringen und verglichen mit
normalen Schrauben mit durchgängigen Gewinden bei gleichem Drehmoment entsprechend
tiefere Befestigungen möglich sind.
Fig. 1a zeigt ein Beispiel eines derartigen Verbindungselementes (1) als Spanplattenschraube
mit einem Senkkopf (2), einer Kreuzschlitzvertiefung (3) und vorteilhaft mit einer
durchgehenden Vertiefungskerbe (4) für einen Schraubenzieher.
Die Gewinde bzw. Gewindeflanken (5) sind hierbei erfindungsgemäß nicht vollständig
ununterbrochen am Umfang vorhanden, sondern sie können bis auf den Kerndurchmesser
oder noch weiter unterbrochen geschmälert oder unterbrochen sein. Dabei bildet die
Unterbrechung der Gewinde eine hier ebene Freifläche (6). Fig. 1b zeigt einen Querschnitt
entsprechend der Linie A-A durch die Schraube. Durch die Unterbrechung der Flanken
(Freiflächen) entsteht beim Einschlagen im Bereich dieser Zone (Freifläche 6) im Material
keine Beschädigung, während sich nur im Bereich der verbliebenen Gewindeteile (5) das
übliche Schadbild des Werkstoffes durch eine eingeschlagene Schraube ergeben kann. Wird
nun die Schraube nach dem Einschlagen im vorliegenden Falle vorteilhaft um etwa 90 Grad
gedreht (Pfeil B in Fig. 1b), so dringen die Teilgewinde (5) bzw. Gewindeflanken (5) in das
unbeschädigte, durch den Kerndurchmesser verdichtete Material ein und finden dort einen
sicheren Halt. Um diesen Vorgang einfach zu gestalten weist das Verbindungselement (1)
vorteilhaft die o. e. Vertiefungskerbe (4) für einen Schraubenzieher auf, an dessen Stellung -
im Vergleich zu einem Kreuzschlitzschraubenzieher - leichter zu ersehen ist, welche
Drehposition erreicht wurde.
Bei einer Holzschraube mit gewindelosem Oberteil ist die Freifläche (6) vorteilhaft nur im
Bereich der Höhe der Gewinde (5) angebracht, um im oberen Schraubenteil den Klemmeffekt
nicht zu verringern. Wird mehr Wert auf die leichtgängige Ausschraubbarkeit gelegt, kann
allerdings - falls vorhanden - der gewindelose obere Teil einer Holzschraube unrund gefertigt
sein, um die Anlage des oberen Bereiches des Verbindungselementes im Werkstück zu
reduzieren.
Fig. 2 zeigt eine Variante mit vier Freiflächen (6), die vor allem der Erzielung eines geringen
Drehmomentes beim Einschrauben dient.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine erfindungsgemäße Variante, bei welcher beispielhaft drei
Freiflächen (6) und drei Schraubzonen (5) am Umfang vorhanden sind. Hier wird die
Schraube nach dem Einnageln um ca. 60 Grad um ihre Achse gedreht, um ihre größte
Festigkeit im Material zu erreichen. Die punktierte Linie deutet beispielhaft eine weitere
Möglichkeit der Gestaltung der Freiflächen an. Hier greift die Freifläche so weit in den Kern
des Verbindungselementes hinein, daß die Freifläche gegen den Kern (7) nach innen konvex
gewölbt ist, wodurch sich beim Einschrauben eine geringe Reibung im Werkstück ergibt und
sich etwaig abgetragenes Material in solchen konvexen Freizonen ansammeln kann.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt eines Längsschnittes durch ein erfinderisches
Verbindungselement. Hier sind die Flanken der Gewindeanteile (5) so gestaltet, daß sie auf
der Oberseite etwa senkrecht zum Kern (7) verlaufen, auf der Unterseite jedoch
spitzwinkliger, um den Widerstand gegen Ausziehen zu vergrößern und den beim
Einschlagen zu verringern.
Fig. 5 zeigt eine weitere Variante eines Querschnittes. Hier ist der Kern (7) - ähnlich einem
Nagel - voll erhalten, so daß die Freiflächen eine konvexe Form annehmen und
Gewindeanteile (5) nur wenige Winkelgrad (beispielsweise 5 bis 20 Grad) betragen. Hierbei
ist dann das Gewicht der Funktion des Verbindungselementes vor allem auf die Möglichkeit
festgelegt, das Verbindungselement wie einen Nagel herausdrehen und/oder leicht eindrehen
zu können.
Natürlich nimmt die Auszugsfestigkeit des Verbindungselementes mit der Ausdehnung der
Freiflächen zwischen den Restgewinden ab. Es muß die Breite der Freiflächen auch nicht mit
jener der Gewindebereiche im Umfang gleich sein. So kann auch ein Verbindungselement,
wie beispielhaft in Fig. 5 gezeigt, mit breiten Freiflächen und schmalen Teilgewinden
vorteilhaft sein, wenn die Verbindung nur gering auf Zug belastet wird und das
Verbindungselement leicht schraubbar sein soll. Bevorzugt ordnet man die verbleibenden
Gewindeflanken punktsymmetrisch zur Kernmitte an, um ein gleichmäßiges Verhalten beim
Ein- und/oder Ausdrehen und eine gleichmäßige Kraftverteilung zu bekommen.
Damit das Eindringen in den Werkstoff beim Drehen des Verbindungselementes möglichst
leichtgängig ist, werden vorteilhaft die Gewinde bzw. Gewindesegmente zur Freifläche hin
tangential bzw. spitz zulaufend in die Freifläche ausgeführt.
Eine weitere erfinderische Variante beeinflußt den Halteeffekt der Gewinde im Werkstoff. Er
nimmt zu, wenn vorteilhaft die Schraube unrund gefertigt ist, so daß der Kerndurchmesser im
Bereich der Gewinde größer als im Bereich der Freiflächen ist.
Es ist ferner vorteilhaft, die Gewindesegmente (5) im unteren, zur Spitze hin auslaufenden
Bereich mit Gewinde geringeren Durchmessers zu fertigen, um beim Einschlagen des
Verbindungselementes in das Werkstück einen geringeren Widerstand infolge der
Durchmesserabstufung zu erzielen.
Natürlich kann das Verbindungselement (1) auch in anderer Form, z. B. als eine Holzschraube
mit gewindelosem Oberschaft, mit einem Linsen- oder Senkkopf mit einer Vertiefung für
einen Schraubenzieher etc. gefertigt werden.
Die Erfindung betrifft nicht nur die hier gezeigten Beispiele, sondern auch alle naheliegenden
Varianten.
Claims (8)
1. Einstückiges Verbindungselement zur Befestigung in weichen Materialien wie Holz,
Spanplatten, Kunststoffen etc., bestehend aus einem länglichen Kern mit daran
befindlichem Gewinde für Weichmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewinde
(5) bevorzugt bis zum Kern (7) so unterbrochen sind, daß sich in Längsrichtung des
Verbindungselementes zwischen den am Umfang nur teilweise vorhandenen Gewinden
gewindelose Flächen (Freiflächen) (6) ergeben, wobei die verbleibenden Teilgewinde (5)
so übereinander angeordnet sind, daß sie den Halt im Werkstück nach Einschlagen oder
Einstecken durch Drehung um einen Teil einer Umdrehung (B) bewirken und/oder das
Herausdrehen des Verbindungselementes aus dem Werkstück wie bei einer Schraube
bewirken.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es an seinem
Kopfende eine Kennzeichnung, insbesondere einen Schlitz für einen Schraubenzieher
aufweist, wodurch die Lage der Teilgewinde bzw. der Freiflächen auch nach der
Versenkung des Verbindungselementes in das Werkstück erkenntlich ist.
3. Verbindungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder
mehr Freiflächen vorhanden sind, die bevorzugt punktsymmetrisch zur Längsachse des
Befestigungselementes angeordnet sind.
4. Verbindungselement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anteile
der Gewinde (5) bzw. Gewindesegmente (5) am Umfang des Verbindungselementes (1)
geringer als die Anteile der Freiflächen (6) sind.
5. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Freiflächen (6) so weit in den Kern (7) des
Verbindungselementes (1) hineinreichen, daß zumindest ein Teil des Kernes (7) reduziert
bzw. unrund ist.
6. Verbindungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
es in seinem unteren Bereich Teilgewinde (5) aufweist, die im Vergleich zu den gegen den
Kopfbereich hin gelegenen Teilgewinden (5) einen geringeren Außendurchmesser
aufweisen.
7. Verbindungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf der dem Kopfende zu gelegenen Seite Teilgewinde (5) Flanken aufweisen, die
etwa senkrecht zur Kernachse (8) verlaufen und auf der Unterseite einen spitzen Winkel
zur Kernachse (8) bilden.
8. Verbindungselement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sein Kern (7) auch außerhalb der Länge der Gewindesegmente (5) unrund ist.
Priority Applications (1)
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DE2000136782 DE10036782A1 (de) | 2000-07-28 | 2000-07-28 | Schnellverbindungselement für weiche Werkstoffe |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1526291A1 (de) * | 2003-10-21 | 2005-04-27 | Jen-Tong Ho | Nagelschraube mit Schneiden auf ihrem Gewinde |
DE102017212439A1 (de) * | 2017-07-20 | 2019-01-24 | Swg Schraubenwerk Gaisbach Gmbh | Holzschraube |
-
2000
- 2000-07-28 DE DE2000136782 patent/DE10036782A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
EP1526291A1 (de) * | 2003-10-21 | 2005-04-27 | Jen-Tong Ho | Nagelschraube mit Schneiden auf ihrem Gewinde |
DE102017212439A1 (de) * | 2017-07-20 | 2019-01-24 | Swg Schraubenwerk Gaisbach Gmbh | Holzschraube |
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