DE10034871C1 - Verfahren zur Überwachung einer Steuergröße - Google Patents
Verfahren zur Überwachung einer SteuergrößeInfo
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Abstract
Bei der Überwachung einer Brennkraftmaschine werden zur Erkennung von Fehlern in dem Steuergerät die Abweichungen zwischen dem geschätzten Ist-Wert und einem plausiblen Zulässigkeitswert überprüft. Bei der Überprüfung wird sowohl die momentane Abweichung als auch die in einem Zeitintervall akkumulierte Abweichung zwischen den Meßwerten verwendet, um ein Fehlersignal zu erzeugen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung der Ein
stellung einer Steuergröße bei einer Brennkraftmaschine.
Die Motorsteuerung einer Brennkraftmaschine übersetzt die
Stellung eines Fahrpedals in einen Sollwert des Motormoments
und bestimmt dann unter Berücksichtigung der verfügbaren ak
tuellen Betriebsdaten die für das Motormoment bestimmenden
Größen. Insbesondere bei Systemen mit E-Gas (elektronische
Motorführungssteuerung) errechnet ein Steuergerät die erfor
derliche Öffnung der Drosselklappe unter Berücksichtigung des
aktuellen Betriebszustandes der Brennkraftmaschine und steu
ert den Drosselklappenantrieb. Ein Drosselklappenwinkelsensor
überwacht das exakte Einhalten der gewünschten Drosselklap
penposition.
Aus der DE 42 32 974 A1 ist ein Verfahren zum Einstellen des
Drehmoments eines Ottomotors bekannt. Bei dem bekannten Ver
fahren wird die Abhängigkeit des Drehmoments bei einer vorge
gebenen Drehzahl vom Luftmassefluß und vom Zündwinkel berück
sichtigt. Hierzu wird in aufeinanderfolgenden Schritten eine
Drehmomentabweichung und eine Zündwinkelabweichung bestimmt.
Abhängig von diesen Größen erfolgt ein Ansteuern der Luftzu
meßeinrichtung.
Eine solche Steuerung der grundlegenden Fahrzeugfunktion
macht eine ständige Überwachung des Steuergeräts erforder
lich. Für die ständige Überwachung ist es bekannt, daß das
Steuergerät sich selbst überprüft, indem beispielsweise die
Signale von Sensoren innerhalb von Grenzwerten auf ihre Plau
sibilität geprüft werden. Diese Grenzwerte, die auch von Be
triebszuständen abhängen können, werden auch als Zulässig
keitswerte bezeichnet.
Aus DE 195 36 038 ist ein Verfahren zur Steuerung der An
triebseinheit eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem das maxi
mal zulässige Moment bzw. die maximal zulässige Leistung er
mittelt und eine Fehlerreaktion eingeleitet wird, wenn der
ermittelte Wert durch einen berechneten Ist-Wert überschrit
ten wird.
Aus DE 197 50 191 A1 ist ein Verfahren zur Überwachung der
Lasterfassung einer Brennkraftmaschine bekannt. Zur Fehler
überwachung wird die Differenz zwischen dem Luftmassensignal
des Luftmassensensors und dem aus der Stellung der Drossel
klappe abgeleiteten Luftmassensignal berechnet. Die Diffe
renzwerte werden aufintegriert und auf eine Schwell
wertüberschreitung hin überwacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Überwachung eines Steuergerätes bereitzustellen, das mit ein
fachen Mitteln zuverlässig eine Überwachung und ein Erkennen
von Fehlern, insbesondere bei geringen Abweichungen von Ist-
Wert und Zulässigkeitswert gestattet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den
Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterführungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird für die einzustel
lende Steuergröße der Brennkraftmaschine ein Ist-Wert be
stimmt. Zusätzlich wird für die Steuergröße abhängig von Zu
standsbedingungen der Brennkraftmaschine ein Zulässigkeits
wert berechnet. Der Zulässigkeitswert gibt dabei den Wert der
Steuergröße an, der noch als plausibel anzusehen ist. Für den
Fall, daß Ist-Wert und Zulässigkeitswert um mehr als einen
ersten Schwellwert voneinander abweichen, wird ein Fehlersig
nal ausgelöst. Je nach Art der Steuergröße gibt der
Zulässigkeitswert einen minimalen oder maximalen Wert für die
Steuergröße vor. Weicht also der Ist-Wert der Brennkraftma
schine um mehr als einen ersten Schwellwert von dem Zulässig
keitswert ab, so wird ein Fehler bei der Einstellung der
Steuergröße erkannt. Zusätzlich zu dieser Situation wird bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls ein Fehlersignal
ausgelöst, wenn eine über ein Zeitintervall aufakkumulierte
Abweichung zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert einen be
stimmten zweiten Schwellwert überschreitet. Der zweite Fall
umfaßt die Situation, daß der Ist-Wert über längere Zeit hin
weg von dem Zulässigkeitswert abweicht, dabei jedoch zu kei
nem Zeitpunkt den ersten Schwellwert übersteigt. Mit dem er
findungsgemäßen Verfahren kann bei der Überwachung der Steu
ergröße die zeitliche Entwicklung dieser berücksichtigt wer
den. Überaus vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist somit, daß Fehler erkannt werden können, deren Auswirkung
auf die Stellgröße zu jedem Zeitpunkt zu klein ist, um ein
Fehlersignal durch Überschreiten des ersten Schwellwerts aus
zulösen, aber groß genug ist, um zu dauernden Abweichungen
zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert zu führen. Erfin
dungsgemäß wird der akkumulierte Differenzwert zwischen Ist-
Wert und Zulässigkeitswert zu Null gesetzt, wenn die Abwei
chung zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert unterhalb einer
Detektionsschwelle liegt. Mit dieser Bedingung für das Zu
rücksetzen des akkumulierten Differenzwertes wird erreicht,
daß diejenigen Fehler im Steuergerät erkannt werden, die zu
geringen, aber dauerhaft oberhalb der Detektionsschwelle lie
genden Abweichungen zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert
führen.
In einer vorteilhaften Weiterführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird als Steuergröße das Drehmoment der Brenn
kraftmaschine verwendet. Allgemein ist es üblich, die Mo
torsteuerung über das Drehmoment der Brennkraftmaschine zu
führen. Auf diese Weise lassen sich besonders gut die vom
Fahrer über das Gaspedal gegebenen Anforderungen mit den Be
triebsbedingungen der Brennkraftmaschine verbinden.
In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird der
Differenzwert zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert ober
halb der Detektionsschwelle akkumuliert. Die Detekti
onsschwelle gibt eine Größe für die Mindestabweichung zwi
schen Ist-Wert und Zulässigkeitswert vor, die überschritten
werden muß, damit ein Differenzwert aufakkumuliert wird.
Hierdurch wird vermieden, daß über lange Zeitintervalle sich
kleinste Differenzen aufakkumulieren und zum Auslösen eines
Fehlersignals führen.
Bevorzugt wird die zweite Überwachungsschwelle abhängig von
den Betriebszuständen der Brennkraftmaschine berechnet. Bei
der Bestimmung des Ist-Wertes für die Steuergröße der Brenn
kraftmaschine wird abhängig von deren Zustandsbedingungen der
Wert geschätzt. Die Schätzung erfolgt hierbei bevorzugt unabhängig
von einem Schätzwert, der für die Steuerung vorgenom
men wird.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird mit Bezug auf die
beiliegenden Figuren näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockdiagramm für die erfindungsgemäße Überwachung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht für eine erste Auslösebedin
gung des Fehlersignals und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der zweiten Auslösebe
dingung für das Fehlersignal.
Fig. 1 zeigt den Ablauf des Verfahrens zur Überwachung einer
Steuer- oder Stellgröße. Der aktuelle Wert der Steuergröße M geht in 10 in
das Verfahren ein. Die Größe M ist hierbei ein bevorzugt un
abhängig von der sonstigen Motorsteuerung geschätzter Wert z. B. eines Drehmomentes.
In 12 wird das zulässige Moment M_ZUL angelegt. Das zulässige
Moment wird abhängig von Betriebsgrößen berechnet. In 14 wird
die Differenz zwischen M und M_ZUL gebildet.
In 16 und 18 gehen zwei Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
in das Verfahren ein. Die Anzahl 2 von Betriebsgrößen ist
hier lediglich zur Erläuterung gewählt. So bietet es sich
beispielsweise an, die Luftmasse, die Kraftstoffmasse und den
Zündwinkel zu berücksichtigen. Abhängig von den Betriebsgrö
ßen 16 und 18 wird mit Hilfe des Kennfeldes KF1 20 die abso
lute Überwachungsschwelle S_ABS bestimmt. Die absolute Über
wachungsschwelle liegt mit der absoluten Differenz 14 an dem
Komparator 22 an. Der Komparator 22 vergleicht, ob die anlie
gende absolute Differenz ΔM größer als der anliegende absolu
te Überwachungsschwellwert ist. Ist dies der Fall, so wird
ein Signal an ein Oder-Element 24 weitergeleitet.
Die absolute Differenz 14 liegt ebenfalls an einer Detekti
onsschwelle 26 an. Die Detektionsschwelle 26 ermittelt, ob
die Differenz ΔM größer als ein Minimalwert ist. Wenn die
Differenz ΔM größer als der Minimalwert ist, dann wird der
Wert weiter an einen Integrator 28 geleitet, der die aufin
tegrierte Abweichung zwischen dem aktuellen Moment und dem
zulässigen Moment bestimmt. Zurückgesetzt wird der Integrator
28 mit Hilfe der Leitung 30, ander ein Signal anliegt, wenn
die Rücksetzbedingung 32 erfüllt ist. Die Rücksetzbedingung
32 spricht dann an, wenn die Differenz kleiner als die Detek
tionsschwelle 26 ist. In diesem Fall erzeugt die Rücksetzbe
dingung 32 ein Resetsignal für den Integrator 28. Mit 34 und
36 liegen zwei weitere Betriebsgrößen an einem Kennfeld KF2
38 an. Die Betriebsgrößen 34 und 36 können mit den Betriebs
größen 16 und 18 übereinstimmen. Auch können zusätzliche Be
triebsgrößen an dem Kennfeld 38 anliegen. Das Kennfeld 38
liefert einen zweiten Überwachungsschwellwert 40, der gemein
sam mit dem integrierten Wert 28 an dem Komparator 42 an
liegt. Der Komparator 42 erzeugt ein Signal, wenn der aufin
tegrierte Wert des Integrators 28 größer als der zweite Über
wachungsschwellwert 40 ist.
Die Ausgangssignale des Komparators 42 und des Komparators 22
liegen an der Oder-Verknüpfung 24 an, von der sie über Zwi
schenschritte 44 (Entprellmechanismus) zur Bestimmung eines
Fehlersignals 46 weitergeleitet werden.
Fig. 2 zeigt in idealisierter Form die zeitliche Entwicklung
des Schätzwerts 48. Eingezeichnet ist ebenfalls der aus dem
Kennfeld 20 ermittelte erste Schwellwert 50, bei dessen Über
schreiten ein Fehlersignal ausgelöst wird. Der Zeitpunkt zur
Auslösung des Fehlersignals ist mit t0 gekennzeichnet. Der Ü
bersicht halber ist auch der zulässige Wert M_ZUL 52 einge
zeichnet. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß, wenn der geschätz
te Wert für das Drehmoment den zulässigen Wert 52 um mehr als
die Differenz ΔM übersteigt, ein Fehlersignal ausgelöst wird.
In Fig. 3 ist mit 54 die aufintegrierte Differenz zwischen
Ist-Wert 56 und Detektionsschwellwert 58 dargestellt. Der Zulässigkeitswert
52 wird bei der Aufintegration um den Detekti
onsschwellwert 58 erhöht. Im Zeitpunkt t1 überschreitet der Flä
cheninhalt 54 einen Überwachungsschwellwert 40, so daß im
Zeitpunkt t1 ein Fehlersignal ausgelöst wird, ohne daß der
Schätzwert die erste Überwachungsschwelle 50 je überschritten
hat.
Claims (5)
1. Verfahren zur Überwachung der Einstellung einer
Steuergröße bei einer Brennkraftmaschine mit den folgenden
Überwachungsschritten:
für die Steuergröße wird ein Ist-Wert bestimmt (10),
für die Steuergröße wird abhängig von Zustandsbedingungen der Brennkraftmaschine ein Zulässigkeitswert berechnet (12), der einen maximal oder minimal zulässigen Wert für die Steuergröße angibt,
für den Fall, daß Ist-Wert und Zulässigkeitswert um mehr als einen ersten Schwellwert voneinander abweichen (22), wird ein Fehlersignal ausgelöst (46),
zusätzlich wird für den Fall, daß die in einem Zeitintervall akkumulierte Differenz zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert einen zweiten Schwellwert übersteigt (42), das Fehlersignal ausgelöst (46),
wobei der akkumulierte Differenzwert zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert zu Null gesetzt wird, wenn die Abweichung zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert unterhalb eines Detektionsschwellwertes (58) liegt.
für die Steuergröße wird ein Ist-Wert bestimmt (10),
für die Steuergröße wird abhängig von Zustandsbedingungen der Brennkraftmaschine ein Zulässigkeitswert berechnet (12), der einen maximal oder minimal zulässigen Wert für die Steuergröße angibt,
für den Fall, daß Ist-Wert und Zulässigkeitswert um mehr als einen ersten Schwellwert voneinander abweichen (22), wird ein Fehlersignal ausgelöst (46),
zusätzlich wird für den Fall, daß die in einem Zeitintervall akkumulierte Differenz zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert einen zweiten Schwellwert übersteigt (42), das Fehlersignal ausgelöst (46),
wobei der akkumulierte Differenzwert zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert zu Null gesetzt wird, wenn die Abweichung zwischen Ist-Wert und Zulässigkeitswert unterhalb eines Detektionsschwellwertes (58) liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Steuergröße das
Drehmoment dient.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Differenzwert zwischen
Ist-Wert und Zulässigkeitswert oberhalb des
Detektionsschwellwertes (58) akkumuliert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite
Überwachungsschwelle (40) abhängig von den Betriebsgrößen
(34, 36) berechnet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ist-Wert für die
Steuergröße abhängig von Zustandsbedingungen der
Brennkraftmaschine geschätzt wird.
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