Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken und Lackieren von elastischen Druckgütern, beispielsweise aus Kunststoff od. dgl., insbesondere Hohikörpern, in einem ein- bzw. mehrfarbigen Trockenoffsetdruck- verfahren. Hiefür werden im wesentlichen zwei Verfah ren angewendet.
Beim ersten Verfahren wird das Druckgut mit einem Speziallack vorlackiert und in einem kontinuierlichen Durchlauf durch einen Trockenofen angetrocknet. Hierauf wird auf diesen Vorlack eine Druckfarbe aufgetragen und das Gut in einem zweiten Durchgang durch einen Nachtrockenofen laufen gelassen. Bei diesem zweiten Durchgang erweicht der Speziallack nochmals und die Farbe dringt in einem sogannten Einschwitzverfahren in die Orundlackschicht ein, diese schliesst sich über der Oberfläche und ergibt einen deckenden Lackfilln. Bei diesem Verfahren kommt es entscheidend darauf an, dass der Lack nach dem Vortrocknen einen hinsichtlich Temperaturführung und Durchlaufzeit genau fixierten Trocknungsgrad erreicht. Wird der kontinuierlich ablaufende Prozess durch Betriebsstörungen an dem Lackbzw.
Druckautomaten unterbrochen - was häufig auf tritt -, so ergibt sich eine negative Veränderung des nur in engen Toleranzen optimalen Lackfiknes. l Dies hat zur Folge, dass z.B. bei einem zu starken Antrocknen das Druckbild auf dem Druckgut nach dem Bedrucken im zweiten Durchlauf durch den Nachtrockenofen nicht mehr voll in den Lackfilm einschwitzt, sondern an der Oberfläche haften bleibt. Die Folge davon ist, dass die Trocknung und die Abriebsfesligkeit des Druckbildes leiden und auch der gewünschte Effekt einer glänzenden Oberfläche des Druckgutes nicht mehr oder nur bedingt eintritt.
Auf den Glanz der Oberfläche des Druckgutes wirken sich auch noch Unterschiede im Pigment der Druckfarben aus, so dass nicht bei allen Pigmenten ein gleich guter Glanz des Druckgutes bzw. Druckbildes zu erreichen ist.
Bei dem zweiten Verfahren wird das Druckgut mit Spezialdruckfarben unmittelbar bedruckt und anschliessend nach lackiert und in einem Durchlaufofen getrocknet. Dieses Verfahren gewährt den Vorteil, dass das Druckgut in seiner Oberfläche einen gleichbleibenden Glanz aufweist. Als Nachteile dieses Verfahrens sind die schwierigere Handhabung der Druckfarben in der Druckmaschine und gewisse Begrenzungen in der Drucktech- nik, z.B. beim Nass-in-NassDruck festzustellen.
Druckgut aus Kunststoff neigt aufgrund der Materialeigenschaften dazu, sich mehr oder weniger elektrostatisch aufzuladen, d.h., dass diese Körper besonders dazu neigen, Staut und Schmutzteilchen anzuziehen, die dann mehr oder weniger fest an der Oberfläche anhaften. Bei nach dem ersten Verfahren bedruckten und lackiertem Druckgut werden diese Teilchen beim Vorlacl;ieren durch den Lack gebunden, so dass ungeachtet dieser elektrostatischen Aufladung ein einwandfreier Lackfilm als Farbträger besteht.
Hingegen verursachen diese Staub und Schmutztil- chen bei dem oben erwähnten zweiten Verfahren ein unsauberes Druckbild, wodurch dann, bedingt durch die notwendige Reinigung der Drucktücher, Störungen im Produktionsablauf entstehen, die zu einer Lesturgsmin- derung und einem verhälnnsmässig hohen Ausschuss führen. Selbst Berührungen des Druckgutes, beispielsweise mit einer etwas schwdssigen Hand, , genügen in vielen Fällen, um die Qualität des Druclcbildes so leiden zu lassen, dass diese den Anforderungen an einen normalen Qualitätsstandard nicht mehr genügt und ausgeschieden werden muss.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Verfahren zu schaffen, das diese Nachteile der bekannten Verfahren nicht mehr aufweist. Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass auf das Druckgut zunächst ein Vorlack niedriger Viskosität, u. zw. von 15 bis 25 Sek.
im DIN-Becher 4 mm bei 200C, und nach der Vorlackierung und der Trocknung des Vorlackes, die Druckfarbe auf den Vorlack aufgetragen wird, dass ohne Zwischentrocknung und unmittelbar der Überzugslack, der eine höhere Viskosität, nämlich von 40 bis 60 Sekunden im DlN-Becher 4 mm bei 200C aufweist, aufgetragen wird und E > ruckfarbe und Überzugslack während etwa 7 bis 10 Minuten bei 40 bis 800C gemeinsam getrocknet werden.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren verbinden sich Vorlack, Druckfarbe und Überzugslack zu einem einheitlichen Fikm und bilden eine gut haftende, hochglänzende und abwischfeste Dekorierung. Der Vorlack kann im Gegensatz zu den bekannten Verfahren im Durch laufofen vollkommen getrocknet werden, da es auf den sogenannten Ausschwitzeffekt , der bisher für den Glanz der Druckfarbe massgeblich war, nicht mehr ankommt, weil ja unmittelbar nach dem Bedrucken ein Überzugslack aufgebracht wird.
Als Vor- u. Überzugslack für Kunststoff-Oberflächen eignet sich jeder Lack, der die oben beschriebene Anwendungstechnik ermöglicht, die genannte Viskosität aufweist und in den angegebenen Temperaturbereichen trocknet. Er darf aber keinerlei Lösungsmittel enthalten, die den Kunststoff anlösen. Als Lack können auch solche Produkte verwendet werden, die während des Auftragens oder nach diesem auspolymerisieren.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele eines geeigneten Lackes gegeben, wobei sich die folgenden Angaben auf Gewichtsprozente beziehen: 1. 30pro Alkydharz 70% Lösungsmittelgemisch, bestehend aus
30% Äthylglykol
20% Butylglykol
50% Isopropylalkohol oder
30% Acrylharz
70% eines Lösungsmittelgemisches, bestehend aus
10% Butanol
30% Milchsäureester
10% Butylacetat
30% Äthylglykol
20% Diacetonalkohol
Wird die Lackierung auf elastische Flächen aufgebracht, sind Zusätze eines Weichmachungsmittels im Lack erforderlich. Um farbige Lackierungen zu erhalten, werden etwa 20 bis 30% Pigmente, wie z.Z. Titandioxyd, Eisenoxyd rot, Ultramarinblau usw. dem Lack beigegeben.
Die oben beschriebenen Lacke werden auf das Druckgut mittels einer Lackiermaschine aufgewalzt. Es ist hierbei entscheidend, dass die Vorlackierung mit einem Lack obiger Zusaanensetzung und einer Viskosität von 15 bis 25 Sek. im DIN-Becher 4 mm bei 200C erfolgt. Die Lackierrnaschine muss so eingerichtet sein, dass die Schichtdicke des Lackauftrages nicht mehr als 2 Mikron beträgt. Unmittelbar nach dieser Vorlackierung wird das Druckgut in einem kontinuierlichen Banddurchlauf durch einen Trockenofen an die Druckmaschine herangeführt, in der das Druckbild aufgetragen und unrnittelbar die Nachlackierung aufgebracht wird, wobei die Trocknung in etwa 3 bis 4 Minuten bei einer Temperatur von 60 und 700C erfolgt.
Beispiel 1. Vorlackierung mit einer Lackviskosität von 15 bis
25 Sek., Transport zum Trockenofen, Ofentempera tur 60 bis 70 C, Durchlaufzeit 3 bis 4 Min., Trans port zur Bedruckmaschine.
2. Bedrucken.
3. Nachlackiemng mit einem oben beschriebenen Lack mit einer Viskosität von 40 bis 60 Sek., anschliessend
Transport zum Trocknungsofen, ,Durchlaufzeit 7 bis
10 Min. bei 40 bis 800in.
4. Verpackung.
Entscheidend ist, dass anass in nasse nachlackiert wird, d.h., dass nach dem Aufbringen der Druckfarbe im Offsetverfahren die Druckfarbe vor der Nachlackierung nicht getrocknet wird, weiters dass die Nachlackierung mit einem der oben beschriebenen Lacke durchgeführt wird, der sich in bezug auf seine Zusammensetzung bei der Vor- und Nachlackierung nur in der Viskosität und der Trockenfilmstärke unterscheidet. Beirn zweiten Ofen.
durchgang werden die Vorlackierung, die Druckfarbe sowlie die Nachlackierung gemeinsam auspolymerisiert und es stellen dann Kunststoffgegenstand, Vorlackierung, Druckfarbe und Nachlackierung einen einheitlichen Körper dar.
Die Möglichkeit einer doppelten Lackierung lässt darüber hinaus Verfahren und Entwicklungen zu, die beispielsweise Verpackungshohikörper aus Kunststoff spezifische Eigenschaften verleihen bzw. dem Druckbild und somit dem Druckgut einen spezifischen Schutz gegen bestimmte äussere Einflüsse geben können.