Frischluftfenster Es ist dem Fachmann bekannt, dass derzeit bei den zum Stand der Technik gehörenden Fenstern noch zahlreiche Nachteile, insbesondere was den Luftwechsel anbetrifft, in Kauf genommen werden müssen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist .ein neues Fenster, das diese Nachteile unter Erreichung von Vorteilen überwindet.
Mit diesem Fenster wird auf überraschend vor teilhafte und fortschrittliche Weise das Problem der Lüftung von Räumen gelöst. Ferner ermöglicht das Fenster nach der Erfindung eine einwandfreie Ab dichtung, eine moderne und saubere Fassadenlinie, eine bedeutende Einsparung bewohnbarer Fläche, eine bessere Ausnutzung des Raumes und der Wände und eine überraschend einfache und gefahrlose Handhabung unter gleichzeitigem weitgehendem Verzicht auf herkömmliche Verschlussysteme.
Ein weiterer Vorteil der neuen Fenster liegt in der Tatsache begründet, dass sie sich in überraschend leichter Weise reinigen lassen.
Im folgenden sei nun anhand der beiliegenden Zeichnungen das Wesen der Erfindung näher erläu tert, wobei diese Figuren bevorzugte und beispielhaf te Ausführungsformen darstellen. Es zeigen: Fig.l ein Frischluftfenster in perspektivischer Darstellung in etwa 2/3 geöffneter Stellung, Fig.2 eine Seitenansicht eines fast gänzlich ge schlossenen Fensters, Fig. 3 eine Seitenansicht eines weitgehend geöff neten Fensters und Fig. 4 eine Seitenansicht eines völlig geöffneten Fensters.
Das Fenster nach Fig. 1 besteht aus einem Fen sterrahmen 1, dessen beide senkrechte Leisten vor zugsweise Nuten 8 aufweisen, die vom oberen und unteren Ende der senkrechten Leisten beliebig weit bis zum Leistenmittelpunkt verlaufen können. Bei spielsweise am Mittelpunkt der beiden senkrechten Leisten befindet sich je ein Dreharm 4, der um den Kurbelzapfen 5 pendelt.
An die Enden der beiden Dreharme 4 sind nun über Zapfen 6 und 7 die beiden Fensterflügel 2 und 3 angelenkt, wobei der Zapfen 5 vorzugsweise gleich weit von den Zapfen 6 und 7 entfernt ist. Zur Führung der beiden Fensterflügel in den Nuten 8 sind am Fensterflügel 2 an den unteren Enden der beiden senkrechten Flügelleisten und am Fensterflügel 3 an den oberen Enden der beiden senk rechten Flügelleisten Zapfen angebracht, die beim öffnen bzw. Schliessen des Frischluftfensters in .den Nuten 8 gleiten.
Durch die Handgriffe 9, die gegebe nenfalls als Verriegelungsorgane ausgebildet sein können, können: die Fenster leicht ,geöffnet bzw. ge= schlossen werden. Durch die Dreharme 4 werden die beiden Fensterflügel in jeder Stellung im Gleichge wicht gehalten, da das Gewicht der beiden Fenster flügel bei jeder Stellung ausbalanciert ist.
Durch ihre praktisch 180 betragende Drehungsmöglichkeit kann jede wünschenswerte Weite an Fensteröffnung erzielt werden, ohne ,dass Aehaltsvorrichtungen oder sonstige Hilfseinrichtungen erforderlich sind, wobei das Fenster nach der Erfindung der Luft bzw. dem Winddruck widersteht. Gegebenenfalls kann das Fenster nach vorliegen der Erfindung an sich bekannte Fensterschutzvor richtungen, beispielsweise Tropfenfängen, Luftschüt zer und dgl. aufweisen.
Die Lüftung von Räumen wird durch das neue Fenster insbesondere dadurch vorteilhaft beeinflusst, dass es möglich ist, einen wahlweise direkten, d. h. geradlinig einströmenden oder auch indirekten, d. h. gekrümmten Luftstrom, der zwischen den beiden mehr oder weniger schräg gestellten Fensterflügeln 2 und 3 verläuft, zu erzeugen.
In den Fig. 2-4 sind bauliche Varianten darge stellt, bei denen der Zapfen 5 nicht gleich weit von den Zapfen 6 und 7 entfernt ist. Durch diese Varian ten können die Öffnungsgrössen und Lüftungswinkel verändert werden, wobei der Ausgleich des Gewichts bzw. das Gleichgewicht zwischen den beiden Fenster flügeln erhalten bleibt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungs form des Frischluftfensters gemäss vorliegender Er findung, können die beiden Fensterflügel eine ver schiedene Höhe haben, wobei beispielsweise einer der beiden Flügel oberlichtartig ausgebildet ist.
Ferner können nach einer weiteren Ausführungs form ein oder beide Fensterflügel unverschieblieh in den senkrechten Seiten des Fensterrahmens drehbar gelagert sein, wobei dann die Endzapfen des Drehar mes 4 beweglich in Nuten geführt sind, die an den senkrechten Leisten der Flügel vorgesehen sind. Eine andere Ausführungsform des Frischluftfensters bei dem ein oder beide Fensterflügel unverschieblich in den senkrechten Seiten des Fensterrahmens drehbar gelagert sind,
weist Führungsschlitze an den Enden der beiden Dreharme 4 auf, in denen die Zapfen 6 und 7 gleiten können.
Nach weiteren Ausführungsformen der Erfindung weist das neue Frischluftfenster mehr als zwei Fen- sterflügel auf, wobei die Verbindung der benachbar ten Fensterflügel stets durch zwei Dreharme erfolgt und der Drehmechanismus der Fensterflügel stets auf dem der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Prinzip beruht.
Nach einer weiteren Ausführungsform sind alle oder einige der Zapfen des Frischluftfensters entrie- gelbar und/oder ausklinkbar gestaltet.
In den Fig.5-10 ist eine weitere, bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Frischluft fensters, das als Frischluftfreiblickfenster bezeichnet werden kann, dargestellt.
Gemäss dieser Ausführungsform wird vorge schlagen, die Fensterflügelrahmen in U-Form auszu bilden, was .durch Weglassen je einer der vier Rand leisten pro Fensterflügel erreicht wird. Bei einer be vorzugten Ausführungsform der Frischluftfreiblick- fenster gemäss vorliegender Erfindung sind die bei den Fensterflügelkanten, die keine Randleisten auf weisen, einander benachbart, so dass das Fenster im geschlossenen Zustand in der Mitte keine Leisten aufweist, sondern über die ganze Fensterhöhe einen freien Durchblick ermöglicht.
Gegebenenfalls kann zur Erhöhung der Abdich tung der auf- oder aneinanderliegenden Fensterglas ränder bzw. -Kanten ein Isolierstreifen, der vorzugs weise aus durchsichtigem Kunststoffmaterial besteht, an mindestens einem der Glasränder angebracht sein und zwar vorzugsweise auf der Oberkante der unte ren Scheibe.
Nach einer anderen Ausführungsform weist min destens einer der beiden benachbarten Glasränder eine Metalleiste auf. Dabei können die Glasränder zweier Scheiben einander mehr oder weniger über decken oder sie können, was insbesondere bei Ver wendung von Metallverstärkungen erreicht wird, bei geschlossenem Zustand des Fensters gut schliessend, also bündig aufeinander sitzen.
Das Frischluftfenster kann in einem drehbaren Fensterflügel einsgebaut sein, so dass der Rahmen des Frischluftfensters als beweglicher Flügel in dem Fen ster sitzt.
Fig. 5 zeigt eine Vorderansicht, Fig. 6 eine Seiten ansicht einer Öffnungslage und Fig. 7 eine Seitenan sicht einer weiteren Öffnungslage eines Fensters nach der Erfindung. Fig. 8 stellt eine Vorderansicht der oben genannten Kombination eines Frischluftfensters mit einem herkömmlichen Fensterrahmen, Fig. 9 eine Seitenansicht und Fig. 10 eine mögliche Art der Ab dichtung voneinander berührenden Fensterleisten dar.
Aus den Fig. 5 und 6 ist zu entnehmen, dass das Fenster aus einem festsitzenden Blendrahmen 1 be steht, in welchem sich ein zweiter schwenkbarer Rah men 2 befindet, in dessen Innerem wiederum die Lei sten 3 und 4 des Frischluftfreiblickfensters Platz fin det. Gemäss .der zeichnerischen Darstellung schwenkt der Rahmen 2 um die mittlere waagrechte Achse des festsitzenden Rahmens 1, wobei der Zapfen 5 als Schwenklager fungiert.
Es wäre aber genausogut möglich, dass der Rahmen 2 um die gestrichelt ge zeichnete senkrechte Achse 10 schwenkt, wobei die Scharniere 11, die gleichfalls gestrichelt gezeichnet und an einem Pfosten des Rahmens 1 angebracht sind, als Schwenklager dienen.
Der Oberrahmen 4 stellt ein umgekehrtes U dar, d. h. er besteht aus zwei Seitenpfosten und einer waag rechten Oberleiste, entbehrt aber der unteren waag rechten Leiste. Der Unterrahmen 3 ist ein dem Oberrahmen .symmetrisch entgegengesetztes U, d. h. er besteht aus zwei Seitenpfosten und einer waag rechten Unterleiste, weist degegen keine waagrechte Oberleiste auf. Die Scheibe des Unterrahmens 3 ruht auf der unteren Querleiste und ist auf beiden Seiten durch die Pfosten festgehalten.. Sie kann also auf dem üblichen Wege eingepasst werden. Dagegen wird die Oberscheibe 4 nach einer bevorzugten Ausführungs form durch Schrauben, die durch Löcher im Glas verlaufen und im Rahmen festgeschraubt sind, gehal ten.
Dies kann auch durch eine im Mittelpunkt ex zentrisch gestaltete Mutter geschehen, wobei gegebe nenfalls ein in der Hohlkehle untergebrachtes Schloss vorgesehen ist und .dieses Schloss bzw. Riegel eine im Holz eingelassene Schraubmutter aufweist. Eine fest sitzende Patte hält die Scheibe nach dem Einsetzen fest und wird mit einer Schraube durch diese Mutter festgehalten. Nach einer anderen Ausführungsform stützt sich die Scheibe auf Hartgummieinlagen bzw.
analoge Mittel, welche in: seitliche Einbuchtungen der Scheibe eingreifen und mit dem Rahmen verbunden; vorzugsweise verschraubt sind. Bevorzugterweise werden die Schliessriegel auf den senkrechten Leisten des Fensters befestigt, wobei sie durch ein oder zwei senkrecht angebrachte Riegel 12 und 13 dargestellt sind. Diese senkrechten Riegel 12 und 13 werden seitlich am unteren Flügel 3 ange bracht. Jeder Riegel hat eine Stange 14, die nach oben verläuft und über den unteren Pfosten hinaus ragt, wenn man das Fenster schliessen will. Sie dringt in eine Schliesskappe 15 ein, die am unteren Ende eines jeden Seitenpfostens des Rahmens 4 angebracht ist.
Nach einer Ausführungsform sind seitliche Eck- leisten vorgesehen, die bei geschlossenem Fenster eine Erhöhung der Abdichtung zwischen den Schei ben der Rahmen 3 und 4 sichern.
Es folgt nun eine eingehende Beschreibung der in den Fig. 8--10 dargestellten Ausführungsformen: Das Frischluftfenster dieser Ausführungsform besteht aus einem Blendrahmen 1, dem ein Rahmen oder Flügel 2 zugeordnet ist, welcher durch die Scharniere 3 und 4 festgehalten wird und durch einen Riegel 5 gesichert werden kann.
Dieser bewegliche Rahmen 2 trägt die beiden Fensterflügel 6 und 7, wobei deren Verbindung durch im Gleichgewicht ruhende Stützarme 8 erfolgt, wel che durch Zapfen 9 gehalten werden, die :sich in der Mitte befinden, sowie durch die mit den Flügeln 6 und 7 fest verbundenen Zapfen 10 .und 11.
Der obere Flügel besitzt in seinem Oberteil Stifte 12 und der untere Flügel an seinem Unterteil Stifte 13, die in den Nuten 14 und 15 gleiten. Ferner kön nen Abdichtungsfugen an der Aussenseite vorgesehen sein, sowie Handgriffe 17, die die Handhabung er leichtern.
Der Blendrahmen 1 der Fig. 10 besitzt einen Schliesskamm 18 mit Aussentropfenfänger 19 und eine Wassernase 19a.
Der bewegliche Rahmen 2 hat einen inneren Hal tekamm, sowie eine .schiefe Ableitfläche 21, die in eine Tropfenfängerebene 22 übergeht, sowie eine Wassernase 23.
Der untere Schiebeflügel 7 besitzt eine abge schrägte Oberfläch 24, eine Wassernase 25 und eine profilierte Innengarnitur 26, die eine Kondenswas- serrinne 27 bildet und in :einer Leitung 28 nach aus sen führt.
Der Benutzer des Fensters hat somit die Möglich keit, sowohl die ganzen Fenster zu öffnen, indem er den Rahmen oder Flügel 2 (Fig. 8) aufmacht. Wenn er dagegen nur die Lüftung vornehmen will, ergreift und schwenkt er mindestens einen der Scheibenflügel 6 oder 7, was die Mitschwenkung des zweiten Schei benflügels automatisch zur Folge hat, wobei sämtli che Öffnungsgrade ermöglicht sind.