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Verfahren zum Verdampfen von flüsslgem, zu trocknendem Gut.
Es ist bereits ein Verfahren zum Verdampfen von flüssigem, zu trocknendem Gut bekannt geworden, bei dem daa Gut, etwa ein Lösung, eine Emulsion und dgl.. von einer zentralen Stelle des Verdampfungsraumes aus in wagerechter Richtung ausgeschleudert und dabei mit einem gasförmigen Trocknungsmittel, das von unten aufsteigt, behandelt wird.
Bei diesem Verfahren ist hauptsächlich das Bestreben vorhanden, die Flüssigkeitsteilchen, während sie in der Luft ausgebreitet sind, mit möglichst grossen Mengen Luft zu vermischen
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Flüssigkeit zu trocknen. Bei dieser Art der Trocknung macht sich jedoch der Nachteil bemerkbar, dass das so behandelte Gut in seinen ursprünglichen Eigenschaften wesentlich verändert, und zwar regelmässig verschlechtert wird.
Bei einer besonderen Durchführungsart dieses Verfahrens wird die Flüssigkeit auf über einander angeordnete, in Umdrehung versetzte Teller geleitet und von diesen Tellern in Form feiner Tropfen bis an die Wand des Verdampfungsraumes ausgeschleudert, die mit Rinnen ZUIH Sammeln der feinen Tropfen versehen ist, welche durch den von unten aufsteigenden Luftstrom konzentriert worden sind. Die Flüssigkeit wird hiebei der Reihe nach von den Tellern abgeschleudert, in den Rinnen gesammelt und dem jeweils nächsten Teller zugeführt.
Hiedurch wird wohl eine stufenweise fortschreitende Konzentration, nicht aber eine Trocknung im eigentlichen Sinne herbeigeführt, um so mehr, als das gasförmige Trocknungsmittel - der Luftstrom zwischen den Tellern und den Rinnen durch die ganze Breite der ausgeschleudejtcn Flüssigkeit in die Höhe steigt.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren unterscheidet sich von den vor stehend genannten im wesentlichen dadurch, dass das flüssige Gut, ohne hiebei die Wände des Verdampfungsraumes zu erreichen, in Form eines Schwadens feinster Nebelteilchen zerstäubt wird, und zwar mit solcher Wucht, dass das gasförmige Trocknungsmittel durch die Strömung des Nebelschwadens gezwungen wird, diesen hauptsächlich an den Randteilen zu durchdringen,
Hiebei erfolgt eine sofortige Trocknung schon innerhalb des Nebelschwadens und es können auf diese Weise Trockenprodukte hergestellt werden, die sich von dem Ausgangsprodukte nicht wesentlich unterscheiden.
Nach diesem Verfahren findet eine ausserordentlich rasche und völlige Austrocknung statt, und zwar trotz der Anwendung mehr oder weniger hoch erhitzter Luft bei verhältnismässig niedriger Temperatur und in so unermessbar kurzer Zeit, dass leicht zo- setzliche und empfindliche Stoffe, wie pflanzliche und tierische Enzyme, genuine Eiweissstoffe oder Mikroorganismen, ohne störende Zersetzungen, sowie ohne Nachteile für ihre Funktionfähigkeit und Lebensenergie in die Trockenstarre übergeftililt werden können. Auch behalten die Stoffe nach dem Trocknen bei ihrer Wiederauflösung ihren ursprünglichen Geruch und Geschmack sowie ihre Farbe und ihre Löslichkeit in Wasser bei.
Körper, die sonst leicht oxydieren, werden so rasch getrocknet, dass die Wirkung des Sauerstoffes der Trocknungsluft so gut v. ie ausgeschaltet ist und-praktisch genommen-eine Oxydation während der Trocknung nicht eintritt. 0
Zur Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise die in der Zeichnung dargestellt e Vorrichtung, aber auch jede sonstige Schleudervorrichtung dienen, die eine Verteilung der in verdampfenden Flüssigkeit in einen Schwaden feinster Nebelteilchen, der mit der nötigen Wu ht von einer zentral im Verdampfungsraum gelegenen Zuführungsstelle aus bis nahe an die Wärs des Raumes getrieben wird, zulässt.
Bei der dargestellten Ausführung befindet sich in der unten geschlossenen Trocknungs- kammer a ein Turm b, in welchem ein c eingebaut ist. Dieser Motor bewegt drehend eine
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Fliissigkeit wird durch das Rohr. f auf den Teller d geleitet und durch dessen rasche Umdrehung in Form eines wagerechten oder annähernd so sich lagernden Nebelschwadens 9 in der Luft aus-
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Die Trocknung findet innerhalb des wagerecht ausgebreiteten Nebelschwadens statt, der während des ganzen Trocknungsvorganges dauernd aufrechterhalten wird ; das Trockengut
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auch auf die zur Verdampfung gelangenden Stoffe selbst einwirken soll.
Die Temperatur der eintretenden Luft oder Gase kann eine beliebig hohe sein und richtet sich nach der eigenen Trocknungs-bzw. Verdampfungskraft und nach dem zu verdampfenden Gut oder auch nach der Empfindlichkeit des gelösten Stoffes.
Nachstehend werden einige Beispiele für die Art und Weise der Anwendung des Verfahrens bei der Trocknung verschiedenen Gutes angegeben.
1. Eier. Die Eier werden nach Entfernung der Schalen mit etwas Wasser verrührt und hierauf durch die Röhre f auf den sich drehenden Teller d geleitet und von hier aus als Nebelschwaden ausgebreitet, während von unten auf 110 bis 120 C erhitzte Luft gegen den aus feinstverteilten Eiteilchen bestehenden Nebelschwaden emporsteigt. Durch die in dem Bruchteile einer Sekunde erfolgende Trocknung wird der Nebelschwaden in ein äusserst feines Pulver verwandelt. In dem gewonnenen Eipulver ist das Eiweiss nicht koagulieit und die GeEchmacbtofIe sind erhalten geblieben. Wird das Eipulver mit der entsprechenden Menge Wasser angerührt, so entsteht ein dem rohen Eiinhalte gleichendes Gemenge.
Wird dieses mit etwas Butter und Salz auf die Pfanne gebracht und erhitzt, so erfolgt die Koagulation des Eiweisses und man erhält ein Rührei, das von der aus frischen Eiern hergestellten Eierspeise nicht zu unterscheiden ist.
Die Eier können nach der Befreiung von den Schalen auch in Eiweiss und Eidotter getrennt und diese getrennten Bestandteile ohne Veränderung ihrer ursprünglichen Eigenschaften nach dem vorbeschriebenen Verfahren in die Trockenform übergeführt werden.
Die so gewonnenen Eipräparate bleiben auch dann unverändert, wenn die Aufbewahrung ohne Abschluss der Luft geschieht.
2. Bierhefe. Die nach vorliegendem Verfahren getrocknete Bierhefe bringt, obwohl bei der Trocknung eine über 100 C erwärmte Luft zur Anwendung kommt, eine 5%ige wässerige
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Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren mit Luft derart rasch getrocknet, dass praktisch genommen keine Oxydation eintritt.
4. Z i n n o x y d. Lässt man eine Lösung von bei der Weissblechentzinnung gewonnener Stannatlauge auf den mit hoher Geschwindigkeit sich drehenden Verteilungsteller auffliessen und leitet Kohlensäure gegen den Nebenschwaden, so entsteht Zinnoxyd in derart feiner Verteilung, dass es nach geeigneter Vorbereitung zur Herstellung von Emailscjimelzen verwendbar ist.
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