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Die Erfindung hat ein Bauwerk mit Wandungen, die mit Beton aufgebaut sind mit im wesentli- chen verbundfrei, insbesondere ausserhalb der Wandungen, angeordneten Spanngliedern sowie eine Schalung für ein derartiges Bauwerk zum Gegenstand.
Bauwerke werden aus unterschiedlichsten Materialien, wie Ziegel, Beton, Metall u. dgl,. aufge- baut. Um die mechanischen Eigenschaften von Bauwerken, d. h. die Tragfähigkeit oder auch die Zugfestigkeit zu erhöhen, ist es bekannt, zusätzliche Bauelemente, wie beispielsweise Stahlarmie- rungen, vorzusehen. Diese Stahlarmierungen können entweder schlaff oder mit Vorspannung im Bauwerk vorliegen. Wird eine Vorspannung ausgeübt, so werden Druckspannungen in das Bau- werk eingebracht, die bei Belastung, bevor das Bauwerk als solches beaufschlagt wird, kompen- siert werden müssen. Derartige Spannglieder können vielfältig ausgebildet sein. So kann ein derartiges Spannglied aus einem Stab, beispielsweise aus Stahl, bestehen oder mit einzelnen Drähten aufgebaut sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass durch mehrere Drähte Litzen gebildet werden, wobei mehrere Litzen wieder zusammen ein Spannglied bilden können. Ein derartiges Spannglied kann sodann nach aussen von einem Kunststoffmantel, bei- spielsweise Polyethylenmantel, umgeben sein, wobei die Spannglieder in einem Korrosions- schutzmedium, wie beispielsweise künstliche Schmierfette, eingebettet sein können. Derartige Spannglieder sind beispielsweise in der EP 0 393 013 B1 beschrieben. Diese Spannglieder können je nach Anordnung der Litzen unterschiedliche Querschnitte, wie kreisförmig, dreieckig, rechteckig u. dgl., aufweisen. Die Spannglieder sind an ihren jeweiligen Enden festgelegt, u. zw. einerseits mit einem Ankerkopf und andererseits mit einem Ziehkopf, welche während des Spannens mit ent- sprechenden Pressen kooperieren.
Die Spannglieder können entweder in den Wandungen, bei- spielsweise in einem Hüllrohr, angeordnet sein oder auch ausserhalb der Wandungen verlegt werden. Diese externen Spannglieder weisen den Vorteil auf, dass ein Austausch besonders ein- fach durchgeführt werden kann und dass, falls erwünscht, ein Bauwerk mit zusätzlichen Spannglie- dern in seiner Tragfähigkeit erhöht werden kann. Die Spannrichtung der Spannglieder kann nicht nur längs eines Bauwerkes, sondern auch quer zu demselben, beispielsweise bei einer Brücke, vorgesehen sein, so dass die Breite einer Brücke dadurch besonders einfach vergrösserbar ist. Bei externen Spanngliedem müssen dieselben durch Wandungen hindurchgeführt werden, wobei kein Verbund des Spanngliedes mit der Wandung des Bauwerkes eintreten soll. Auch sind Umlenkun- gen der Spannglieder bei einer Durchführung durch die Wandung möglich.
Um sicherzustellen, dass die Spannglieder durch eine Wandung geführt werden können, sind in der Schalung im Quer- schnitt kreisrunde Rohre angeordnet. Eine derartige Schalung weist den Nachteil auf, dass Spann- glieder mit einer Mehrzahl von Drähten, Litzen od. dgl. nur erschwert eingeführt werden können, da ein Ende aus mehreren Gliedern in der Regel auseinanderweisende einzelne Spannglieder auf- weist. Weiters ist eine genaue Positionierung des rohrförmigen Teiles schwer durchführbar, da keine Flächen vorliegen, entlang welcher eine entsprechende exakte Kontrolle und auch Ausrich- tung möglich ist.
Aus der DE 1 189 576 B wird ein Verfahren zum Vorspannen einer Betonplatte bekannt, bei dem vorübergehend an einem Tragwerk eine Unterspannungskonstruktion angebracht wird, die vor dem Betonieren der Platte unter Spannung und nach dem Erhärten der Platte ausser Spannung gesetzt wird. Es sind hierbei Unterstützungspunkte vorgesehen, die verschoben werden können.
Aus der FR 2 782 102 A1 sind verschiedene Ausführungsformen einer Wandung aus Beton od. dgl. beschrieben, wobei das durch die Ausnehmung durchzuführende Spannglied in diesem Be- reich ein Formelement aufweist, um eine knickfreie Umlenkung zu ermöglichen.
In der FR 2 790 274 A1 wird eine Durchführung für Spannglieder in Wänden aus Beton od. dgl. dargestellt, die im Schnitt verjüngend dargestellt sind.
Der vorliegenden Erfindung ist zur Aufgabe gestellt, ein Bauwerk mit Wandungen, die mit Be- ton aufgebaut sind und eine Schalung zu schaffen, die es erlaubt, Spannglieder ohne unerwünsch- te Umlenkungen durch eine Wandung zu führen, eine exakte Ausrichtung der für die Spannglieder vorgesehenen Ausnehmung ermöglicht und es weiters gestattet, die Ausnehmung im Querschnitt klein zu halten, damit keine unnötige Schwächung der Tragfähigkeit des Bauwerkes bewirkt wird.
Das erfindungsgemässe Bauwerk mit Wandungen, die mit Beton aufgebaut sind, mit im wesent- lichen verbundfrei, insbesondere ausserhalb der Wandungen, angeordneten Spanngliedem, z. B. mit Litzen aufgebauten Spanngliedem, wobei zumindest deren Enden, insbesondere in den Wan- dungen, festgelegt sind, und Spannglieder verbundfrei durch zumindest eine Wandung entlang
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einer durchgehenden Ausnehmung geführt sind, wobei die Querschniitsfiäche der Ausnehmung an zumindest einem Ende grösser als im Inneren ist, insbesondere dass die Querschnittsfläche der Ausnehmung von innen nach aussen zunimmt, besteht im wesentlichen darin, dass die Ausnehmung zumindest eine ebene Fläche aufweist, welche durch die Wandung geführt ist.
Durch die Vergrösse- rung der Querschnittsfläche der Ausnehmung von innen nach aussen bzw. der grösseren Quer- schnittsfläche wird einerseits ein leichteres Durchführen der Spannglieder durch die Ausnehmung ermöglicht und andererseits kann einfach eine zu grosse Dimensionierung der Ausnehmung, bezo- gen auf die Spannglieder, vermieden werden. Durch die zumindest eine ebene Fläche der Aus- nehmung kann eine genaue Ausrichtung der Ausnehmung, beispielsweise einer entsprechenden Schalung, erfolgen, da diese Fläche zur Justierung dienen kann. Unter Wandungen sind jegliche Art von Wandungen, z. B. Wände, Stege, Querträger, zu verstehen.
Ist die ebene Fläche durch die gesamte Wandung von einer zur gegenüberliegenden Seite ge- führt, so kann die Ausrichtung besonders einfach durch optische Mittel, wie beispielsweise Laser- strahlen, erfolgen, so dass eine besondere genaue Ortsfestlegung möglich ist.
Ist das Spannglied in Abstand von der ebenen Fläche angeordnet, so kann eine unerwünschte Umlenkung an den Enden der Ausnehmung besonders einfach verhindert werden.
Verläuft die Ausnehmung in Richtung der Spannglieder, so wird jegliches unerwünschtes Um- lenken derselben vermieden, wodurch unerwünschte Reibung, Spannungsverteilung aber auch vorzeitige Zerstörung vermeidbar ist.
Weist die Ausnehmung einen rechteckigen Querschnitt auf, so kann eine genaue Positionie- rung über jede der in der Ausnehmung vorgesehene Wand erfolgen, wobei gleichzeitig bei recht- eckigen Spanngliedern eine besonders geringe Schwächung der Wandung durch die Ausnehmung vorliegt.
Weist die Ausnehmung eine Verkleidung, insbesondere aus Kunststoff, z. B. Polyethylen, auf, so können die Reibungskräfte zwischen den Wänden der Ausnehmung und den Spanngliedern besonders gering gehalten werden.
Die erfindungsgemässe Schalung für ein Bauwerk mit gegenüberliegenden Schalungsteilen für eine Wandung des Bauwerkes, wobei von einem Schalungsteil zum anderen Schalungsteil ein im Querschnitt in sich geschlossene Schalung angeordnet ist, besteht im wesentlichen darin, dass die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung an mindest einem Ende grösser als im Inneren ist, insbesondere dass die Querschnittsfläche von innen nach aussen zunimmt und zumindest eine ebene Fläche aufweist, die von einem Schalungsteil zum anderen Schalungsteil führt. Dadurch, dass sich die Querschnittsfläche der in sich geschlossenen Schalung von innen nach aussen ver- grössert bzw. an einem Ende grösser als im Inneren ist, können auch mehrteilige Spannglieder einfach eingeführt und durch die durch die Schalung bedingte Ausnehmung gezogen werden.
Die zumindest eine ebene Fläche, welche von einem Schalungsteil zum anderen Schalungsteil führt, ermöglicht eine genaue Ausrichtung der Schalung und damit der von der Schalung bedingten Ausnehmung. So können optische Hilfsmittel, wie Laserstrahlen und dgl., besonders einfach ein- gesetzt werden.
Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung mehrteilig ausgebildet, so kann eine Schalung mit unterschiedlichen geometrischen Formen besonders einfach ausgebildet werden.
Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung mit Kunststoff aufgebaut, so kann eine besonders tragfähige Schalung bei geringer Wandstärke erhalten werden, die dem rauhen Baube- trieb vor Ort besonders günstig Rechnung trägt.
Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung als verlorene Schalung ausgebildet, so kann eine besonders hohe Oberflächengüte der Ausnehmung erreicht werden, wobei weiters ein Arbeitsgang bei der Entschalung eingespart werden kann.
Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung rechteckig, so kann bei im Querschnitt rechteckigen Spanngliedern eine besonders geringe Schwächung der Wandung der Bauteile erreicht werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 einen horizontalen Schnitt durch eine Wandung im Bereich einer Ausnehmung, Fig. 2 eine Schalung für eine Ausnehmung in Ansicht von vorne, Fig. 3 eine Schalung für eine Ausnehmung in Ansicht von der Seite,
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Fig. 4 ein Querschnitt durch eine weitere Schalung und Fig. 5 eine Schalung für die Wandung gemäss Fig. 1 mit darin angeordneter Schalung für die
Ausnehmung.
Die in Fig. 1 dargestellte Wandung 1, z. B. Wand, Steg, Querträger, weist eine Ausnehmung 2 auf, die von einer Seite 3 bis zur anderen Seite 4 der Wandung 1 führt. Durch die Ausnehmung 2 wird eine Durchdringung in der Wandung gebildet, durch welche ein Spannglied 5 geführt ist.
Dieses Spannglied weist einen rechteckigen Querschnitt auf, welcher geringfügig kleiner ist als die mittige Querschnittsfläche 6. Die Öffnungen der Ausnehmung 2 weisen eine Querschnittsfläche 7 auf, die grösser ist als die mittige Querschnittsfläche 6. Wie besonders deutlich ersichtlich, ist die untere Fläche 8 eben ausgebildet, an welcher das Spannglied nicht anliegt, wohingegen die obere Fläche 9 zylinderförmig gekrümmt ist.
Wie besonders deutlich in Fig. 2 ersichtlich, ist die gekrümmte Fläche 9 stetig gekrümmt aus- gebildet und ist derartig angeordnet, dass die Querschnittsfläche der Ausnehmung von aussen nach innen abnimmt. Die Ausbildung der gekrümmten Fläche 9 kann besonders deutlich auch der Fig. 3 entnommen werden, wobei weiters die untere ebene Fläche 8 auch ersichtlich ist.
Der in Fig. 4 dargestellte Querschnitt einer Schalung 10 für die Ausnehmung 2 lässt klar erken- nen, dass zwei Teile 10a und 10b vorliegen, die über eine Schweissnaht 11 miteinander verbunden sind. Die Schalung selbst ist aus Hochdruckpolyethylen aufgebaut und verbleibt nach Erhärten des Betons in der Wandung als verlorene Schalung.
Der in Fig. 5 gezeigte Ausschnitt einer Schalung für eine Wandung weist Schalungsteile 12, 13 auf, die plan ausgebildet sind und durch welchen die äusseren Seiten der Wandung 1 gebildet werden. Diese Schalungsteile sind durch eine dünne Schalung 14 verbunden, durch welche die Ausnehmung 2 bedingt wird. Die Schalung 14 ist eine verlorene Schalung, so dass die Spannglie- der mit besonders geringer Reibung in der Ausnehmung geführt sein können.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Bauwerk mit Wandungen (1),die mit Beton aufgebaut sind, mit im wesentlichen verbund- frei, insbesondere ausserhalb der Wandungen (1 ), angeordneten Spanngliedern (5), z. B. mit Litzen aufgebauten Spanngliedern (5), wobei zumindest deren Enden, insbesondere in den Wandungen (1), festgelegt sind, und Spannglieder (5) verbundfrei durch zumindest ei- ne Wandung (1) entlang einer durchgehenden Ausnehmung (2) geführt sind, wobei die
Querschnittsfläche der Ausnehmung (2) an zumindest einem Ende grösser als im Inneren ist, insbesondere dass die Querschnittsfläche der Ausnehmung von innen nach aussen zu- nimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (2) zumindest eine ebene Fläche (8) aufweist, welche durch die Wandung (1 ) geführt ist.