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Verfahren zur Herstellung von transparenten, gegen Licht und Wärme stabilen Form- körpern und Folien
Es ist bekannt, dass Polymerisate und Mischpolymerisate von halogenierten Polyvinylverbindungen unter dem Einfluss von Licht und Wärme eine Zersetzung erleiden. Hiemit ist auch eine Verfärbung verbunden. Aus diesem Grund müssen diese Produkte vor ihrer Verarbeitung stabilisiert werden. Als Stabilisatoren sind eine grössere Zahl von chemisch einheitlichen Verbindungen und von Gemischen solcher Verbindungen bekannt, wozu auch Metallsalze von Carbonsäuren zählen.
Besonders gute Stabilisatoreigenschaften weisen unter diesen Stoffen Bleiverbindungen auf. Die meisten der bis jetzt bekannten, als Stabilisatoren für Polymerisate und Mischpolymerisate von halogenierten Polyvinylverbindungen verwendeten Bleiverbindungen haben jedoch den Nachteil, dass sich mit ihnen keine transparenten Kunststoffprodukte herstellen lassen. Im allgemeinen erhält man mit diesen opake bis deckende Produkte, wobei die als Stabilisator zugesetzten Bleiverbindungen gleichzeitig als Pigment verwendet werden können.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass man transparente, gegen Licht und Wärme stabile Formkörper oder Folien aus halogenierten Vinylpolymerisaten herstellen kann, wenn den Polymerisaten gelöste oder dispergierte Bleisalze einer verzweigten Carbonsäure mit einer C-Zahl von 8 bis 12 zugesetzt werden.
Besonders günstig verhalten sich die genannten Verbindungen, wenn sie tertiäre Gruppen enthalten.
Es können auch zyklische Carbonsäuren der genannten Art verwendet werden, wobei diese Produkte sowohl allein, als auch in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Als Lösungsmittel oder Dispergierungsmittel können Kohlenwasserstoffe oder andere organische Lösungsmittel verwendet werden, soweit die genannten Carbonsäuren in ihnen löslich oder dispergierbar sind und die Lösungsmittel bei der Bereitung der Formkörper und Folien nicht störend wirken. So kann z. B. ein Gemisch aus Paraffinen, Naphthenen und Aromaten eingesetzt werden.
Als Beispiele für die Verbindungen, die gemäss der Erfindung als Stabilisatolen dienen, können die Bleisalze folgender Carbonsäuren genannt werden : Äthylhexansäure, Propylbutylessigsäuren, Trimethylbutansäuren, tertiäre Butylbenzoesäuren, Methylcyclohexancarbonsäuren und Naphthensäuren.
Bei Verwendung von Produkten nach dieser Erfindung erhält man transparente Folien bzw. Formkörper. Diese Erscheinung konnte nicht vorausgesehen werden, da die Anwendung anderer als Stabilisatoren üblicher organischer Bleisalze nur opake oder deckende Folien bzw. Formkörper ergibt.
Im allgemeinen sind Zusätze von 0, 1 bis 10% der oben genannten Verbindungen, bezogen auf die Gesamtmasse des Polymerisats, zweckmässig. Die Menge des Lösungsmittels, die für die Lösung bzw. Dispergierung der genannten Stabilisatoren verwendet wird, kann in gewissen Grenzen schwanken. Das bevorzugte Mengenverhältnis von Stabilisator zu Lösungsmittel beträgt 1 : 3, wobei jedoch durch diesen Verhältniswert der Anwendungsbereich dieser Zusätze nicht beschränkt wird.
Mit den Produkten der vorliegenden Erfindung lassen sich Formkörper, Folien und Überzüge von Polymerisaten und Mischpolymerisaten halogenierter Vinylverbindungen mit ausgezeichneter Transparenz und Klarheit unter Beibehaltung ihrer sehr guten Wärmebeständigkeit herstellen. Eine Verbesserung der genannten Produkte lässt sich noch durch Zusatz von Gleitmitteln, Alkyl-, Aryl- oder Aralkylphosphiten oder Mischungen derselben, durch Lichtstabilisatoren oder Antioxydationsmittel erzielen. Polymerisate, die gemäss vorliegender Erfindung stabilisiert wurden, lassen sich nach allen bekannten gebräuchlichen Verfahren verarbeiten.
Die Herstellung der genannten Bleiverbindungen erfolgt in bekannter Weise.
Im folgenden sind einige Beispiele für die Zusammensetzung der nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Produkte angegeben :
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Beispiel l : 70 Teile eines nach dem Suspensionsverfahren hergestellten Polyvinylchlorids, 30 Teile eines handelsüblichen Weichmachers, z. B. Dioctylphthalat, 3 Teile Blei-2-äthyl-hexoat 80% ig.
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phenon, 2 Teile Bleinaphthenat 75%ig.
Beispiel 4 : 70 Teile eines nach dem Suspensionsverfahren hergestellten Polyvinylchlorids, 30 Teile eines handelsüblichen Weichmachers, 1 Teil eines Arylphosphits, z. B. Triphenylphosphit, 4 Teile Bleinaphthenat 75%ig.
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eines Cg-Cio-gemisches von verzweigten, gesättigten Monocarbonsäuren 85% ig.
Beispiel 6 : 100 Teile eines nach dem Suspensionsverfahren hergestellten Polyvinylchlorids 0, 7 Teile eines Gleitmittels, z. B. Cadmiumstearat, 1 Teil eines Arylphosphits, z. B. Triphenylsphosphit, 5 Teile Bleisalz eines Cg-Cio-Gemisches von verzweigten, gesättigten Monocarbonsäuren 85%ig.
Beispiel 7 : 100 Teile eines halogenierten Polyvinylchloridmischpolymerisats, 3 Teile Blei-2-äthylhexoat 80%ig.
Die erhaltenen Produkte aller dieser Beispiele weisen eine ausgezeichnete Licht- und Wärmestabilität auf. Überdies sind sie durchwegs transparent.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von transparenten, gegen Licht und Wärme stabilen Formkörpem, Folien und Überzügen aus Polymerisaten oder Mischpolymerisaten halogenierter Vinylverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass den Polymerisaten ein Bleisalz einer verzweigten Karbonsäure mit 8-12 Kohlen- stoffatomen in dispergierter oder gelöster Form oder ein Gemisch dieser Salze in einer Menge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des Polymerisates zugesetzt werden.