DE1233591B - Formmassen aus Niederdruck-Polyolefinen und einer Stabilisatormischung - Google Patents
Formmassen aus Niederdruck-Polyolefinen und einer StabilisatormischungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer: 1233 591
Aktenzeichen: S 78019 IV c/39 b
Anmeldetag: 13. Februar 1962
Auslegetag: 2. Februar 1967
Die Erfindung befaßt sich mit Formmassen auf Basis von Polymeren, welche durch Niederdruck-Polymerisation
von olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffverbindungen
hergestellt werden, d. h. durch Polymerisation bei einem Druck von weniger als 500 atm. Vorzugsweise enthalten die Formmassen
Polymere aus Äthylen oder Propylen oder aus Mischpolymerisaten derselben, die durch das sogenannte
Ziegler-Niederdruckverfahren gewonnen werden. Diese »Niederdruck«-Polymere erleiden normalerweise einen
Abbau, wenn sie der Bestrahlung durch UV-Licht ausgesetzt werden. Eine Zahl von Verbindungen, wie die
Benzophenone, wurden zur Stabilisierung des Polymeren gegen eine Zersetzung oder einen Abbau
bereits verwendet, jedoch bringt der Einbau dieser Verbindungen in die Polymeren Nachteile mit sich,
beispielsweise eine unerwünschte Färbung.
In der britischen Patentschrift 846 684 werden Niederdruckpolyolefinmassen beschrieben, die neben
phenolischen Antioxydantien organische Phosphite als thermostabilisierende Zusätze enthalten. Diese
Kombination stellt ein wirksames Thermostabilisatorsystem dar, wobei die Niederdruck-Polyolefinmassen
nur eine geringfügige Verfärbung erleiden. Derartige Formmassen sind jedoch in Hinblick auf ihre mechanischen
Eigenschaften gegen die Einwirkung von UV-Licht nicht ausreichend stabil.
In der britischen Patentschrift 803 557 wird eine Masse beschrieben, die zum größten Teil aus einem
Polymeren besteht, das durch Polymerisation einer Olefinverbindung nach dem Niederdruckverfahren
erhalten worden ist, und zu einem geringeren Teil aus einem organischen Phosphit der allgemeinen Formel
RO,
R'O
;p—or"
besteht, in welcher R' und R" gleiche oder voneinander verschiedene Kohlenwasserstoffreste bedeuten, welche
substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylreste sein können.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich demgegenüber mit Formmassen aus Niederdruck-Polyolefinen und
einer Stabilisatormischung aus a) einem organischen Phosphit der allgemeinen Formel
R'O
:p—or"
R'O'
Formmassen aus Niederdruck-Polyolefinen und
einer Stabilisatormischung
einer Stabilisatormischung
Anmelder:
Shell Internationale Research Maatschappij N.V., Den Haag
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 90, Schweigerstr. 2
und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,
München 90, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
George Ralph Williamson,
Davyhulme, Manchester;
Bernard Wright, Eccles, Manchester
(Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 15. Februar 1961 (5620) - -
Kohlenwasserstoffreste bedeuten, die substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl-
oder Arylalkylreste sein können, und b) einer phenolischen Verbindung mit dem Kennzeichen, daß die
Formmassen als a) 0,1 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eines organischen Phosphits der
angegebenen Formel, in der OR" auch durch ein Wasserstoffatom ersetzt sein kann, und als b) 0,1 bis
Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eines UV-Stabilisators der allgemeinen Formel
Il
X-
CL C-OH
worin R' und R" gleiche oder voneinander verschiedene enthalten, in welcher X ein Wasserstoff- oder Halogenatom
oder ein substituierter oder unsubstituierter Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Acyl-
oder Aroylrest und R1 ein substituierter oder unsubstituierter Arylrest oder — OR2-Rest ist, in welchem R2
ein substituierter oder unsubstituierter Alkyl- oder
709 507/447
Arylrest ist, und daß sie gegebenenfalls zusätzlich c) Pigmente, ein Salz einer organischen Säure und eines
Metalls der Gruppen I bis IV des Periodischen Systems und/oder ein Sulfid oder Selenid eines Metalls der
Gruppe II des Periodischen Systems enthalten.
Überraschenderweise konnte gefunden werden, daß eine Verbesserung der Stabilisierungswirkung gegen
UV-Licht eintritt, wenn diese beiden Zusatzstoffe gemeinsam zur Anwendung kommen, verglichen mit
der Stabilisierungswirkung des allein verwendeten UV-Stabilisators oder verglichen mit der Stabilisierungswirkung
des allein verwendeten organischen Phosphits, was auf eine synergistische Wirkung hinweist.
Geeignete organische Phosphite, die in den erfindungsgemäßen Formmassen verwendet werden können,
sind die in der britischen Patentschrift 803 557 beschriebenen, wie z. B. Trihexylphosphit, Tri-(2-äthylhexyl)-phosphit,
Trilaurylphosphit, Trioctylphosphit, Tri-(p-isopropylphenyl)-phosphit, Tri-(p-tert.butylphenyl)-phosphit,
Di-(p-tert.butylphenyl)-monophenylphosphit, Tri-(n-octyl)-phosphit, Tri-(n-nonyl)-phosphit,
Tri-(nonylphenyl)-phosphit, Tristearylphosphit und Tricyclohexylphosphit.
Wird ein UV-Stabilisator vom »Salicylat«-Typ verwendet, so entspricht derselbe vorzugsweise der Formel
/c\ Il
C C—C—OR2
X-
in welcher R2 ein substituierter Phenylrest ist, wobei der Substituent ein Alkylrest, beispielsweise tert.Butyl-,
Isopropyl- oder ein C8- bis C14-geradkettiger Alkylrest
und X ein Wasserstoffatom ist. Ein besonders geeigneter UV-Stabilisator entspricht der oben wiedergegebenen
Formel, in welcher R2 ein substituierter Phenylrest ist, und der Substituent ein aliphatischer
Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen ist. Bevorzugte UV-Stabilisatoren vom SaIicylat-Typ
sind Dodecylphenylsalicylat und tert. Butylphenylsalicylat. Eine zweite Klasse bevorzugter UV-Stabilisatoren
sind diejenigen, in welchem der R'-Rest eine substituierte Phenylgruppe, insbesondere eine
hydroxylsubstituierte Phenylgruppe ist. In einem solchen Falle ist der Substituent X ein Alkoxyrest,
vorzugsweise mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen. Beispiele dieser bevorzugten Klasse von UV-Stabilisatoren
sind 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon oder 2,2'-Dihydroxy-4-octoxybenzophenon.
Besonders bevorzugte Stabilisatorkombinationen, die in den erfindungsgemäßen Formmassen enthalten
sein können, sind die Trialkylphosphite, wie Trilauryl- und Trioctylphosphit, sowie bestimmte Arylphosphite,
beispielsweise Tri-(nonylphenyl)-phosphit, in Verbindung mit einem Alkylphenylsalicylat, beispielsweise
mit tert.Butylphenylsalicylat oder einem Hydroxyalkoxybenzophenon oder einem Dihydroxy-alkoxybenzophenon.
Die stabilisierten Formmassen enthalten im allgemeinen weniger als 1 Gewichtsprozent an jeder der
zugesetzten Verbindungen, bezogen auf das Gewicht des Polymeren. Die Phosphitmenge liegt zwischen
0,1 und 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,25 und 0,35 Gewichtsprozent, und die Menge des
UV-Stabilisators liegt ebenfalls zwischen 0,1 und 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,25 und
0,35 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Polymeren. Mischungen eines oder mehrerer organischer
Phosphite, beispielsweise von Alkyl- oder Alkylarylphosphiten, zusammen mit einem oder
mehreren der genannten UV-Stabilisatoren können ebenfalls verwendet werden.
ίο Die Herstellung der stabilisierten Formmassen
kann durch trockenes Vermischen der Zusatzstoffe mit dem Polymeren, beispielsweise in einem Pulververmischer durchgeführt werden, an das sich eine
mechanische Verarbeitung des entstandenen trocknen Gemisches bei einer Temperatur von mehr als 1000C
anschließt, beispielsweise durch Vermählen bei einer Temperatur zwischen 100 und 2000C oder durch
Strangpressen oder Vermischen in einer Banbury-Mühle, beispielsweise bei 150 bis 170°C.
Die stabilisierten Formmassen können außerdem ein Salz einer organischen Säure eines Metalls aus
Gruppe I bis IV des periodischen Systems enthalten, vorzugsweise ein Salz einer langkettigen Fettsäure
und/oder ein Sulfid eines Metalls der Gruppe II. Es konnte gefunden werden, daß es bezüglich der Vermeidung
von Korrosion der Formschablonen durch Ziegler-Polyolefine und überraschenderweise auch in
bezug auf eine Zunahme der Zähigkeit von Ziegler-Polyolefinen, besonders von Polyäthylen, von Vorteil
ist, ein Salz eines Metalls der Gruppe I bis IV, vorzugsweise ein Salz eines Metalls der Gruppe II, einer Fettsäure
mit mindestens 8 und vorzugsweise mindestens 10 Kohlenstoffatomen zuzusetzen, beispielsweise ein
Stearat wie Calcium- oder Zink- oder Kadmiumstearat.
Es konnte gefunden werden, daß die Zugabe eines Sulfids oder Selenide eines Metalls der Gruppe II,
beispielsweise die Zugabe von Calciumsulfid-, Bariumsulfid, Zinksulfid, Kadmiumsulfid oder der entsprechenden
Selenide, die synergistische Wirksamkeit der gemeinsamen Verwendung von organischem
Phosphit und UV-Stabilisator fördert.
Bevorzugte Metallsalze sind beispielsweise die Stearate, Oleate und Rizinoleate von Lithium, Calcium,
Strontium, Barium, Magnesium, Zink, Kadmium, AIuminium, Zinn, Blei und Wismut. Von diesen werden
die Lithium-, Calcium-, Barium-, Kadmium- und Bleisalze besonders bevorzugt, insbesondere die CaI-ciumsalze.
Jedoch können auch Salze von Metallen der Gruppe I bis IV anderer Carbonsäuren verwendet
werden, beispielsweise Salze von Phthalsäure, 2-Äthylhexansäure,
Alkylsalicylsäure, Naphthensäuren. Wenn auch vorzugsweise als Zusatzstoff ein einfaches Salz
wie beispielsweise Calciumstearat oder Blei-2-äthylhexanoat
verwendet wird, so ist es doch auch möglich, andere Metallsalze zu verwenden, beispielsweise die
verschiedenen organischen Bleisalze, z. B. Tributylbleirizinoleat, und organische Zinnsalze, beispielsweise
Dibutylzinndilaurat, wie sie als Stabilisierungszusatzstoffe für Polyvinylchlorid bekannt sind. In
diesem Zusammenhang sei ebenfalls Lithiumhydroxystearat erwähnt, das an Stelle von Lithiumstearat
verwendet werden kann.
Nach Wunsch können die erfindungsgemäßen Formmassen außerdem ein oder mehrere Pigmente
enthalten, beispielsweise Titandioxyd oder Zinkoxyd, wie auch andere gebräuchliche Zusatzstoffe, die zur
Erreichung besonderer Zwecke erforderlich sind, beispielsweise antistatische Mittel.
Die erfindungsgemäßen Formmassen werden im allgemeinen für die Herstellung von Kunststoffgegenständen
verwendet, beispielsweise durch Spritzgußformung oder Schmelzstrangpressen, obwohl die
erfindungsgemäßen Formmassen sich besonders zur Herstellung von Filmen und Drähten eignen.
Durch die synergistische Wirkung der Verbindungen wird auch die Menge an Stabilisatorzusatz, welche
normalerweise erforderlich ist, erheblich herabgesetzt. Dadurch wird eine Beeinträchtigung der günstigen
Polyolefineigenschaften durch einen zu großen Ballast an Zusätzen vermieden. Dies ist von erheblicher
Bedeutung bei Polyolefinfasern und -filmen, insbesondere solchen aus Polyäthylen, das bei der Erhaltung
von Transparenz und Färbbarkeit nicht mit dem UV-Stabilisator Ruß versetzt werden kann.
Die folgenden Beispiele lassen deutlich die Beständigkeit der Biegefestigkeit auf Grund der angegebenen
Stabilisatorkombinationen erkennen.
Die stabilisierende Wirksamkeit eines bestimmten Zusatzstoffes gegen UV-Licht kann so bestimmt
werden, daß eine Probe des Polymeren von Standardabmessungen mit einem Gehalt an dem betreffenden
Zusatzstoff, gewöhnlich in Form eines Streifens von 0,5 cm Breite, 10 cm Länge und 0,060 cm Dicke, der
Bestrahlung mit UV-Licht während genügend langer Zeit ausgesetzt wird, damit nach einmaligem Umbiegen
ein Bruch eintritt. Zu dieser Bestimmung wird eine Standardprobe vor der Bestrahlung mit UV-Licht
so oft gebogen, bis ein Bruch eintritt, und die Zahl der hierzu benötigten Biegungen aufgeschrieben. Eine
andere Probe wird während einer bestimmten Zahl von Stunden mit UV-Licht bestrahlt und dann ebenfalls
bis zum Brechen gebogen und die Zahl der hierzu benötigten Biegungen wiederum aufgeschrieben. Dieses
Verfahren wird mit anderen Proben und bei zunehmender Bestrahlungsdauer wiederholt, und aus den
erhaltenen Ergebnissen wird die Zahl der für einen Bruch benötigten Biegungen gegen die Stundenzahl
der UV-Bestrahlung in einem Koordinatensystem graphisch aufgetragen, so daß aus der graphischen
Darstellung die erforderliche Stundenzahl der Bestrahlung, die für einen solchen Abbau des Polymeren
notwendig ist, damit nach einmaligem Umbiegen ein Bruch der Probe eintritt, abgelesen werden kann.
In diesem Zusammenhang kann jede geeignete
ίο Strahlungsart verwendet werden, und die in den
Beispielen aufgeführten Zahlen wurden meist durch Bestrahlung der Proben mit natürlichem Sonnenlicht
erhalten. In einigen Fällen ist es angebracht, die UV-Stabilität eines Polymeren durch das Verhältnis
auszudrücken, das durch Teilung der für einen Bruch nach T Stunden Bestrahlungsdauer erforderlichen
Zahl von Umbiegungen durch die Zahl der für den Bruch des unbestrahlten Polymeren erforderlichen
Biegungen bestimmt wird. Diese Zahl wird als Biegungskoeffizient bezeichnet.
Ein Ziegler-Polyäthylen wurde mit verschiedenen Mengen sowohl eines organischen Phosphits als auch
eines UV-Stabilisators bei 16O0C vermählen, bis zur
jeweiligen Bildung eines homogenen Gemisches. Die so erhaltene Mischung wurde unter Druck zu Folien
verformt und nach der oben beschriebenen Weise auf ihre Biegungsbeständigkeit geprüft. Zu Vergleichszwecken wurde das gleiche Polyäthylen ohne jeden
Gehalt an Zusatzstoffen und wiederum mit verschiedenen Mengen an dem organischen Phosphit
und dem UV-Stabilisator, die einzeln zugegeben wurden, untersucht.
Die unter Verwendung von Trinonylphenylphosphit als organischem Phosphit und weiter unter Verwendung
von (a) 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon oder von (b) 2,2'-Dihydroxy-4-n-octooxybenzophenon oder
von (c) 4-tert.Butylphenylsalicylat oder von (d) Dodecylphenylsalicylat
als UV-Stabilisator erhaltenen Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
Kein | Kein | Kein | Kein | Kein | UV-Stabilisatot | kein | Biegungseigenschaften | Biegungs koeffizient nach 2800 Stunden Bestrahlung |
|
Phosphit | 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenyl | kein | Biegungs beständigkeit in Stunden |
||||||
phosphit | 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenyl | 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenyl | 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenyl | 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenyl | 450 | ||||
phosphit | phosphit | phosphit | phosphit | 0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy- | 625 | ||||
4-methoxy-benzophenon | |||||||||
0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy- | 740 | ||||||||
4-methoxy-benzophenon | |||||||||
0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy- | 1220 | ||||||||
4-n-octo-oxybenzophenon | |||||||||
0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy- | 1100 | ||||||||
4-n-octo-oxybenzophenon | 56,8 | ||||||||
0,3 Gewichtsprozent 4-tert.Butyl- | 4600 | ||||||||
phenylsalicylat | |||||||||
0,3 Gewichtsprozent 4-tert.Butyl- | 800 | ||||||||
phenylsalicylat | |||||||||
0,3 Gewichtsprozent Dodecylphenyl- | >2000 | ||||||||
salicylat | |||||||||
0,3 Gewichtsprozent Dodecylphenyl- | 1400 | ||||||||
salicylat | 3,7 | ||||||||
2850 | |||||||||
Das im Beispiel 1 geschilderte Verfahren wurde unter Verwendung von Trilaurylphosphit als organischem
Phosphit wiederholt, und es wurden die folgenden Ergebnisse mit den verschiedenen UV-Stabilisatoren, die im
Beispiel 1 angegeben wurden, erhalten:
UV-Stabilisator | kein | Biegungseigenschaften | Biegungs koeffizient nach 2800 Stunden Bestrahlung |
|
Phosphit | 0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy- 4-methoxybenzophenon |
Biegungs beständigkeit in Stunden |
||
0,3 Gewichtsprozent Trilauryl phosphit |
0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy- 4-n-octooxybenzophenon |
400 | ||
0,3 Gewichtsprozent Trilauryl phosphit |
0,3 Gewichtsprozent 4-tert.Butyl- phenylsalicylat |
1200 | 17,8 | |
0,3 Gewichtsprozent Trilauryl phosphit |
0,3 Gewichtsprozent Dodecylphenyl- salicylat |
3700 | ||
0,3 Gewichtsprozent Trilauryl phosphit |
>1600 | 12 | ||
0,3 Gewichtsprozent Trilauryl phosphit |
3500 | |||
Die synergistische Wirkung geht klar aus den folgenden Ergebnissen hervor, in welchen die Biegungsbeständigkeit
von Ziegler-Polyäthylen mit einem Gehalt von 0,3 Gewichtsprozent UV-Stabilisator und
0,3 Gewichtsprozent organischem Phosphit mit derjenigen von Polyäthylen verglichen wird, das 1,0 Gewichtsprozent
UV-Stabilisator enthält, jedoch kein Phosphit. Hieraus kann ersehen werden, daß es von
großem Vorteil ist, gleichwertige oder bessere Ergebnisse durch Verwendung einer geringeren Gesamtmenge
an Zusatzstoffen zu erreichen.
Zusatzstoff
Zusatz
1 Gewichtsprozent 2,2'-Di-
hydroxy-4-methoxybenzophenon
0,37 Gewichtsprozent 2,2'-Di-
hydroxy-4-methoxybenzophenon
0,37 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit
1 Gewichtsprozent 4-tert.Butyl-
phenylsalicylat
0,37 Gewichtsprozent 4-tert.Butyl-
0,37 Gewichtsprozent 4-tert.Butyl-
phenylsalicylat
0,37 Gewichtsprozent Trinonyl-
0,37 Gewichtsprozent Trinonyl-
' phenylphosphit
Biegungsbeständigkeit
in Stunden
in Stunden
1200
1200
1950
1950
>2000
40
45
55
Weiter unten werden einige weitere Zahlen aufgeführt, um einen Vergleich zwischen (a) 0,6 Gewichtsprozent
von zwei UV-Stabilisatoren, nämlich von 2,2'-Dihydroxy-4-methoxy-benzophenon und von
4-tert.Butylphenylsalicylat in Ziegler-Polyäthylen, und
(b) der gleichen Gesamtmenge, nämlich von 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit oder Trilaurylphosphit
und von 0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon oder 4-tert.Butylphenylsalicylat,
und (c) von 0,6 Gewichtsprozent von zwei Phosphiten, nämlich von Trilaurylphosphit und von
Trinonylphenylphosphit zu vermitteln.
0,6 Gewichtsprozent 2,2'-Di-
hydroxy-4-methoxybenzophenon
0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Di-
hydroxy-4-methoxybenzophenon
0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit
0,3 Gewichtsprozent 2,2'-Di-
hydroxy-4-methoxybenzophenon
0,3 Gewichtsprozent Trilaurylphosphit
0,6 Gewichtsprozent 4-tert.Butylphenylsalicylat
0,3 Gewichtsprozent 4-tert.Butylphenylsalicylat
0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit
0,3 Gewichtsprozent 4-tert.Butylphenylsalicylat
0,3 Gewichtsprozent Trilaurylphosphit
0,6 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit
0,6 Gewichtsprozent Trilaurylphosphit
Biegungs-
beständigkeit
in Stunden
960 1220
1220 1200
>2000
>1600
900 480
Während Trilaurylphosphit und Trinonylphenylphosphit besonders aufgeführt wurden, weil sie den
Vorteil einer sofortigen Verfügbarkeit haben, sind auch andere oben angegebene Phosphite geeignet,
insbesondere die relativ langkettigen, d. h. eine Kette mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen enthaltenden Trialkylphosphite
und die entsprechenden Trialkylphenylphosphite. Auch andere Phosphite sind als synergistische
Zusatzstoffe zu den UV-Stabilisatoren vom »Salicylat«- und »Benzophenon«-Typ geprüft worden,
beispielsweise Dilauryl-hydrogenphosphit.
Ein Ziegler-Polyäthylen wurde mit Zusatzsubstanzen vermischt, die aus 0,45 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit
und 0,45 Gewichtsprozent tert.Butylphenylsalicylat bestanden. Außerdem wurden noch
als Pigmente 1,3 Gewichtsprozent Cadmiumsulfat und 1,3 Gewichtsprozent Titandioxyd zugefügt. Die erhaltene
Mischung wurde während 1100 Stunden in einem mit einer Bogenlampe versehenen Kelvin- und Hughes-Fadeometer
bestrahltund dann auf Biegung geprüft. Es wurde gefunden, daß die Mischung eine höhere
Biegungsbeständigkeit aufwies als eine unbestrahlte Probe des gleichen Ziegler-Polyäthylens, das jedoch
keine Zusatzstoffe enthielt. Im Vergleich mit einer Biegungsbeständigkeit von 100 % von geradkettigem
Polyäthylen hatte die Mischung nach Bestrahlung eine Biegungsbeständigkeit von 159%·
Unter Verwendung von Zinkoxydpigment, zugesetzt in Mengen von 0,3 Gewichtsprozent zu einer PoIyolefinzubereitung
aus Ziegler-Polyäthylen, 0,3 Gewichtsprozent tert.Butylphenylsalicylat und 0,3 Gewichtsprozent
Trinonylphenylphosphit, zeigte eine Probe nach Bestrahlung im Kelvin- und Hughes-Fadeometer
eine Biegungsbeständigkeit von 885 Stunden. Eine Probe einer Mischung aus Ziegler-Polyäthylen
und aus 0,3 Gewichtsprozent tert.Butylphenylsalicylat und 0,3 Gewichtsprozent Trinonylphenylphosphit
wurde auf die gleiche Weise geprüft. Die Biegungsbeständigkeit dieser Probe betrug nach
Bestrahlung 540 Stunden.
R'CK
R'O'
:p—or'
15
3°
Claims (1)
- Patentanspruch:Formmassen aus Niederdruck-Polyolefinen und einer Stabilisatormischung aus a) einem organischen Phosphit der allgemeinen Formel354010worin R' und R" gleiche oder voneinander verschiedene Kohlenwasserstoffreste bedeuten, die substituierte oder unsubstituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl- oder Arylalkylreste sein können, und b) einer phenolischen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß sie als a) 0,1 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eines organischen Phosphits der angegebenen Formel, in der OR" auch durch ein Wasserstoffatom ersetzt sein kann, und als b) 0,1 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eines UV-Stabilisators der allgemeinen FormelC
X--Il"C—C—R1Il,C--OHin welcher X ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder ein substituierter oder unsubstituierter Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Acyl- oder Aroylrest ist und in der R1 einen substituierten oder unsubstituierten Arylrest bedeutet oder einen — OR2-Rest, in welchem R2 ein substituierter oder unsubstituierter Alkyl- oder Arylrest ist, und gegebenenfalls zusätzlich c) Pigmente, ein Salz einer organischen Säure und eines Metalls der Gruppen I bis IV des Periodischen Systems und/oder ein Sulfid oder Selenid eines Metalls der Gruppe II des Periodischen Systems enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 846 684.709 507/447 1.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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