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Kunststoffmasse und aus ihr bestehender Form. körper Die Erfindung betrifft hochmolekulare, gegen Abbau durch Lichteinwirkung stabilisierte Polyoxymethylene, die mit bestimmten o-Oxybenzophenonen als Stabilisatoren modifiziert sind.
Von den hochmolekularen Polyoxymethylenen besitzen diejenigen mit einem Molekulargewichtszahlenmittel von zumindest 20 000 ausreichende gute physikalische Eigenschaften, wie Zähigkeit, Steifigkeit und Zugfestigkeit, um sie als Kunststoffe einzustufen, die zu den verschiedensten Gegenständen verformt, stranggepresst oder versponnen werden können. Polyoxymethylene sind wie die meisten Kunststoffe gegen einen Abbau durch Lichteinwirkung empfänglich, auf Grund dessen das Polymere unerwünschte physikalische Eigenschaften erlangt.
Als Grundpolymeres wird für die Zwecke der Erfindung ein Polyoxymethylen verwendet, dessen Molekulargewichtszahlenmittel zumindest 20000 beträgt. Es gibt verschiedene Abarten von Polyoxymethylenen, die durch die Gruppen unterschieden werden können, welche die Polymerenkette der wiederkehrenden (-CH-0-) Einheiten beenden. Zum Beispiel gibt es Polyoxymethylenglykole, deren endständige Gruppen von Hydroxylgruppen gebildet werden, Polyoxymethylendicarboxylate, die als endständige Gruppen Estergruppen, wie Acetat- und Propionatgruppen enthalten, und Polyoxymethylendiäther, die als endständige Gruppen Alkyl- oder Arlygruppen aufweisen, die durch Äthersauerstoff an die Polymerenkette gebunden sind.
Die Hauptunterschiede zwischen diesen einzelnen Polyoxymethylenen liegen in der thermischen und der hydrolytischen Stabilität, u. zw. besitzt der Polyoxymethylendiäther eine grössere hydrolytische Beständigkeit und etwa die gleiche oder bessere thermische Stabilität als das Polyoxymethylendicarboxylat, während das letztgenannte in bezug auf beide Eigenschaften besser als das Polyoxymethylenglykol ist. Jede dieser Polyoxymethylen-Abarten ist dem Abbau durch Lichteinwirkung zugänglich, und jede dieser Abarten wird dementsprechend von dem hier gebrauchten allgemeinen Begriff "Polyoxymethylen" umfasst.
Die in Rede stehenden hochmolekularen Polyoxymethylene können hergestellt werden, indem man in ein inertes Reaktionsmedium, wie einen C-Kohlenwasserstoff, stetig unter solchen Bedingungen im wesentlichen wasserfreies Formaldehydmonomeres einleitet, dass die Polymerisation mit einer lenkbaren Geschwindigkeit erfolgt, die der Geschwindigkeit vergleichbar ist, mit welcher das Monomere zugeführt wird. Man kann dabei in Gegenwart von Dispergiermitteln arbeiten. Es können ebenso Katalysatoren anwesend sein, wie primäre und sekundäre aliphatische Amine, Arsine, Stibine und Phosphine, z.
B. quartäre Ammonium-, Phosphonium- oder Sulfohiumsalze, oder Metallcarbonyle, insbesondere Eisen-, Nickel oder Kobaltcarbonyl ; Beispiele für andere verwendbare Katalysatoren sind Polymere, die tertiären Aminostickstoff enthalten, wie tert.-amino-substituierte Olefine oder polymerisierbare ungesättigte Amine. Ferner stellen bestimmte metallorganische Verbindungen aktive Katalysatoren für die Reaktion dar.
Die Herstellung erfolgt beispielsweise, indem man a-Polyoxymethylen bis zur Pyrolyse erhitzt und reinen Formaldehyd aus dem Reaktionsgefäss mittels eines Stickstoffstroms durch zwei auf jeweils-15 gehaltene Vorlagen und dann in den Kopf einer auf-300 gehaltenen Kammer verdrängt, die ein Gemisch aus Decahydronaphthalin, einem Dispergiermittel und Katalysator enthält, das gerührt wird. Das gewünschte hochmolekulare Polyoxymethylen beginnt sich sofort zu bilden, und in 30 Minuten bei-300 wird eine dicke Aufschlämmung des gewünschten Polymeren erhalten.
Die Bildung von Polymeren mit
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einem vorbestimmten oder Standard-Molekulargewicht wird sichergestellt, indem man dem Reaktionsgemisch in bestimmten Mengenverhältnissen Kettenübertrager, wie Wasser, Methanol, Ameisensäure, Carbonsäuren mit mindestens 2 C-Atomen, Ester mit mindestens 3 C-Atomen, aliphatische Alkohole mit mindestens 2 C-Atomen und andere organische oder anorganische Verbindungen einverleibt. Die hochmolekularen Polyoxymethylene können verestert oder acyliert werden, indem man sie mit Carbonsäureanhydriden, wie Essigsäureanhydrid, behandelt, wobei man vorzugsweise in Gegenwart bestimmter Katalysatoren, wie Pyridin, oder Alkalisalze, wie Natriumacetat, arbeitet.
Die erfindungsgemässen Kunststoffe und Formkörper aus denselben kennzeichnen sich durch einen Gehalt an einem hochmolekularen Polyoxymethylen oder Ester oder Äther desselben mit einem Molekulargewichtszahlenmittel von zumindest 20 000 und einen Gehalt an 0, 1-5 Gew.-5 eines o-Oxybenzophenons der Zusammensetzung
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worin X Wasserstoff, Hydroxyl oder Halogen bedeutet und die 3-, 4-, 5- und 6ständigen C-Atome jeder Ringstruktur an Wasserstoff, Alkyl, Alkoxyl oder Halogen gebunden sind.
In den folgenden Beispielen werden die Polyoxymethylene durch verschiedene Prüfungen charakterisiert, bei welchen die thermische Stabilität und die Lichtstabilität bestimmt werden. Die thermische Stabilität der Polymerenmassen gemäss der Erfindung wird in Form der "Spritzenstabilität" bei 2220 (kurz
SS222) angegeben. Die SS 222 wird in cm* Gas ausgedrückt, das sich je Gramm des Polymeren in 10 Minuten bei 2220 entwickelt. Ihre Bestimmung erfolgt, indem man eine abgewogene Probe des Polymeren in einer Injektionsspritze auf 2220 erhitzt und die Stellungen beobachtet, die der Spritzenzylinder 10 und 20 Minuten nach'Versuchsbeginn einnimmt. Die verwendete Spritze soll gut gereinigt werden und vorzugsweise ein Fassungsvermögen von etwa 50 cm aufweisen.
Das Polymere wird in Form eines gepressten Pellets oder Formpulvers auf 0, 001 g genau abgewogen und in die Spritze eingebracht, die zwischen Kolben und Zylinder mit einem hochwertigen inerten Fett, wie Polysilicon, geschmiert ist. Die Spritze wird mehrmals evakuiert und mit Stickstoff gefüllt. Dann wird in die Spritze Siliconöl eingesogen und wieder ausgespritzt, bis etwa 5 cm* Öl zurückbleiben, welche das Polymerenpellet umgeben, vor dem Versuch zum Verdrängen aller Gase und während des Versuches als Wärme übertragendes Medium dienen.
Dann wird die Spritzendüse verschlossen und die Spritze in ein Dampfbad von 2220, beispielsweise von Methylsalicylatdämpfen, eingebracht. Es wird die Stellung abgelesen, die der Spritzenkolben 10 und 20 Minuten nach dem erstmaligen Einbringen der Spritze in das Dampfbad einnimmt. Wenn gewünscht, kann der Versuch bis auf 30 Minuten oder mehr ausgedehnt werden. Die Stellungsänderung des Spritzenkolbens im Verlaufe von 10 Minuten stellt ein Mass für die bei der Prüfung entwickelte Gasmenge und damit die Menge des Polymeren dar, die sich zu Monomerem oder anderem Gas zersetzt hat ; so zeigt ein Wert der Su222 von 5, 0 eine Entwicklung von 5 cms Gas/g Polymeres in dem Zeitraum zwischen 10 und 20 Minuten nach Versuchsbeginn an.
Wenn nachstehend mit einem andern Zeitintervall gearbeitet wird, so ist dies jeweils angegeben.
Der thermische Abbau von Polyoxymethylenen folgt im allgemeinen den Gesetzen einer Reaktion erster Ordnung. Von Zeit zu Zeit kann eine leichte Abweichung von einer Reaktion erster Ordnung beobachtet werden, es hat sich aber gezeigt, dass für alle praktischen Zwecke die kinetischen Gesetze einer Reaktion erster Ordnung den Verlauf dieser Abbaureaktion bestimmen.
Die thermische Stabilität von Polyoxymethylen ist in bestimmten andern Fällen als die Geschwin- digkeitskonstante der thermischen Zersetzung bei 2220 (k, .) angegeben worden, die in Gew.-% Poly-
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EMI2.3
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Der Faktor 0, 0736 stellt eine Konstante dar, die unter Zugrundelegung der Annahme errechnet wurde, dass das gesamte entwickelte Gas aus monomerem Formaldehyd besteht und sich dieses Gas wie ein ideales Gas verhält.
Unter Zugrundelegung der obigen Gleichung wird folgende Gegenüberstellung von
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EMI3.2
<tb>
<tb> M <SEP> t <SEP> k, <SEP> Gew.-%/min. <SEP> SS, <SEP> cmS <SEP> Gas/10 <SEP> min/g <SEP> Polymeres
<tb> 1,0 <SEP> 136
<tb> 0,5 <SEP> 68
<tb> 0, <SEP> 1 <SEP> 14
<tb> 0,05 <SEP> 7
<tb> I <SEP> 0, <SEP> 01 <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP>
<tb>
Eine andere, zur Kennzeichnung der erfindungsgemässen Kunststoffmassen verwendete physikalische
Eigenschaft ist die Fliesszahl (FZ). Diese Eigenschaft ist zur qualitativen Bestimmung der Verformbarkeit der Masse wertvoll. Es hat sich ferner gezeigt, dass die Fliesszahl in einer bestimmten Beziehung zum
Molekulargewichtszahlenmittel der Masse steht.
Die Prüfung wird durchgeführt, indem man den Zylinder . einer Schmelzindex-Bestimmungsvorrichtung, der auf 2000 gehalten wird und mit einer Ausstossdüse von einem Durchmesser von l, 049 0, 005 mm und einer Länge von 4, 01 0, 03 mm ausgestattet ist, mit einer zweckmässigen Menge des Polymeren (5 g sind ausreichend) beschickt. Dann wird in den Zylinder ein Kolben (Gewicht 60 g) eingesetzt und mit einem Gewicht von 5000 g belastet. 5 Minuten nach der
Einbringung des Polymeren in den Zylinder wird das aus der Düse ausgetretene Extrudat abgeschnitten und verworfen. Das weiter ausgepresste Extrudat wird nach insgesamt 6, 7, 8,9 und 10 Minuten abgeschnitten und auf 11'%'genau gewogen.
Man trägt dann graphisch das Gewicht dieser 5 Extrudate gegen die Zeit auf und verbindet die erhaltenen 5 Punkte durch die bestmögliche Annäherungsgerade. Die Schnittstellen bei 5 und 10 Minuten werden mit 10 multipliziert und als die Fliesszahl (in g/10 min) nach 5 bzw.
10 Minuten angegeben.
Die Wirksamkeit der untersuchten Lichtstabilisatoren wurde geprüft, indem man Proben von Film- streifen von 0, 102 bis 0,127 mm Dicke, 12, 7 mm Breite und 10, 2 bis 15, 2 cm Länge während unter- schiedlicher Zeiträume dem Licht aussetzte und dann in einem Prüfgerät (Type : MIT Folding Endurance
Tester) die Dauerbiegefestigkeit prüfte. In diesem Prüfgerät wird der Film einer Zugspannung von 1, 5 kg unterworfen und gleichzeitig gefaltet, indem ein Filmende ortsfest gehalten und das andere Ende mit einer Geschwindigkeit von 180 Zyklen/min beidseitig einer Neutrallage um einen Winkel von 1350 ge- faltet wird. Der Versuch wird abgebrochen, sobald der Film bricht, und die Ergebnisse werden als die
Anzahl von Faltzyklen angegeben, die bis zum Brechen des Filmes erforderlich sind.
Die Belichtung er- folgt in einem Filter X-W Weather-Ometer gemäss Prufvorschrift ASTM E42-55T, u. zw. entspricht das hier verwendete Gerät dem in dieser Vorschrift beschriebenen Maschinentyp E. Der MIT Folding Endur- ance Test ist in der ASTM-Prüfvorschrift D-643-43 beschrieben. Diese Prufvorschrift besagt, dass der zu prüfende Film eine Breite von 1, 499 t 0, 254 mm und Länge von 13, 97 cm haben und jedes Prüfergeb- nis den Durchschnitt der bei Prüfung von 10 Proben erhaltenen Werte darstellen soll.
Die in den folgen- den Beispielen angegebenen Werte wurden mit einer einzelnen Probe von 1, 27 cm Breite und 10, 16 bis
15, 24 cm Länge bestimmt, deren genaue Länge davon abhing, welche Länge notwendig erschien, um eine zur Einklemmung in der Maschine geeignete Fläche zu erhalten.
Beispiel l : Ein pulverförmiges, hochmolekulares Polyoxymethylendiacetat von einer Fliesszahl von 2, 1 (die einem Molekulargewichtszahlenmittel von etwa 50000 vergleichbar ist) und einem Gehalt an 0,78 Gew.-% eines Polyamides als Wärmestabilisator und 0, 19% 4, 4'-Butyliden-bis- (3-methyl- -6-tert.-butylphenol) als Antioxydationsmittel wird mit Kristallen des jeweiligen Lichtstabilisators ver- mischt und dann bei etwa 200 der Wirkung von Differentialmahlwalzen unterworfen, um ein flächen- haftes Material herzustellen, das die Lichtstabilisatoren in der in Tabelle I angegebenen Menge enthält.
Teile dieses Flächengebildes werden bei etwa 190 - 1950 zu Filmen von 0, 102 bis 0,127 mm Dicke verpresst und diese in Streifen von 1, 27 cm Breite und etwa 10, 2. bis 15, 2 cm Länge geschnitten. Diese Filmstreifen werden dann während unterschiedlicher Zeiträume in einem X-W Weather Ometer belich- tet, das mit einem Corex-D Filter ausgerüstet ist, und hierauf in dem MIT Folding Endurance Tester geprüft. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
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In einer ähnlichen Versuchsreihe zeigten Polyoxymethylendiacetate, die 1% an Verbindungen wie 4 ; 4'- Dichlorbenzophenon und 4, 41 - Dimethoxybenzophenon enthielten, ein schlechteres Verhalten in dem MIT-Prüfgerät als die Kontrollprobe aus einem kein Benzophenon enthaltenden Polyoxymethylen- diacetat. Dies-zeigt, dass diejenigen Benzophenone, die keinen o-Hydroxyl-Substituenten enthalten, i anstatt einer Stabilisierung eine grössere Lichtempfindlichkeit des Polymeren ergeben.
Tabelle 1
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<tb>
<tb> Menge <SEP> an <SEP> Stabilisierungsmittel <SEP> Belichtung <SEP> im <SEP> Faltzyklen <SEP> im <SEP> MITWeather-Ometer, <SEP> Prüfgerät <SEP> vor <SEP> Eintritt
<tb> Stunden <SEP> eines <SEP> Bruchs <SEP> *)
<tb> Keines <SEP> (Kontrollprobe) <SEP> 25 <SEP> 38 <SEP> 483 <SEP> (0,127)
<tb> 50 <SEP> 4510 <SEP> (0, <SEP> 102) <SEP>
<tb> 100 <SEP> 0 <SEP> (0, <SEP> 102)
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 2'-Dihydroxyl-50 <SEP> 42035 <SEP> (0, <SEP> 127)
<tb> - <SEP> 4, <SEP> 4'-dimethoxybenzphenon <SEP> 100 <SEP> 92 <SEP> 988 <SEP> (0, <SEP> 140)
<tb> 200 <SEP> 44411 <SEP> (0, <SEP> 102)
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 2'-Dioxy-4-methoxy- <SEP> 50 <SEP> 66 <SEP> 520 <SEP> (0, <SEP> 102)
<tb> benzphenon <SEP> 100 <SEP> 62 <SEP> 972 <SEP> (0, <SEP> 102)
<tb> 200 <SEP> 37303 <SEP> (0, <SEP> 102.) <SEP>
<tb> 1% <SEP> 2-0xy-4-methoxy-50 <SEP> 48 <SEP> 956 <SEP> (0,076)
<tb> - <SEP> 4'-chlorbenzophenon <SEP> 100 <SEP> -53683 <SEP> (0,069)
<tb> 200 <SEP> 29 <SEP> 181 <SEP> (0, <SEP> 127)
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 6-Dibenzoyl-4-methylphenol <SEP> 50 <SEP> 60 <SEP> 488 <SEP> (0,127)
<tb> 100 <SEP> 51230 <SEP> (0,127)
<tb> 200 <SEP> 20 <SEP> 435 <SEP> (0, <SEP> 102)
<tb> 1% <SEP> 2-0xy-4-methoxybenzophenon <SEP> 50 <SEP> 73 <SEP> 219 <SEP> (0,102)
<tb> 100 <SEP> 34098 <SEP> (0, <SEP> 102) <SEP>
<tb> 200 <SEP> 23097 <SEP> (0,102)
<tb>
Die in Klammern angegebenen Zahlen geben die Dicke des geprüften Filmes in mm an
Beispiel 2: Um die Unwirksamkeit bestimmter Oxybenzophenone zu zeigen, wurde in Vergleichsversuchen die thermische Stabilität von Polyoxymethylenmassen bestimmt, die verschiedene Arten von Oxybenzophenonen enthielten.
Die Benzophenone wurden in der in Beispiel l beschriebenen Weise den Polyoxymethylendiacetaten einverleibt ; hierauf wurden die Spritzenstabilität (SS222) und Fliesszahl (FZ) bestimmt (Tabelle II). Diese Versuche zeigen, dass bei den 2-Oxybenzophenon-Derivaten die an Hand der Spritzenstabilität bestimmte Gasentwicklung hoch ist, wenn einer der Phenylringe in 4-Stellung durch eine Hydroxylgruppe substituiert ist, das. Polymere also durch die Gegenwart dieser Verbindung stark abgebaut wird.
Anderseits verursachen diejenigen Derivate, in welchen das Benzophenon in der 4-Stellung irgendein Glied der Gruppe Wasserstoff, Alkyl, Alkoxyl und Halogen enthält, keine wesentliche Veränderung in der ausgezeichneten thermischen Stabilität des Polymeren.
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Tabelle II
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<tb>
<tb> Menge <SEP> an <SEP> Stabili- <SEP> Fliesszahl <SEP> (FZ), <SEP> Spritzenstabilität <SEP> bei <SEP> 222 , <SEP> cm'/g
<tb> sierungsmittel <SEP> g/10 <SEP> min <SEP> 2 <SEP> :
<SEP> :) <SEP>
<tb> 5 <SEP> min <SEP> 10 <SEP> min <SEP> 0 <SEP> bis <SEP> 10 <SEP> bis <SEP> 20 <SEP> bis <SEP> 30 <SEP> bis <SEP> 40 <SEP> bis
<tb> 10 <SEP> min <SEP> 20 <SEP> min <SEP> 30 <SEP> min <SEP> 40 <SEP> min <SEP> 50 <SEP> min
<tb> Keines <SEP> (Kontrollprobe) <SEP> 2,1 <SEP> 2,2 <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> 1,25 <SEP> 1,0 <SEP> 2,25 <SEP> 2,5
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 2'-Dioxy-
<tb> - <SEP> 4, <SEP> 4'-dimethoxybenzophenon <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 2,75 <SEP> 4,0 <SEP> 4,75 <SEP> 6, <SEP> 5
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 2' <SEP> -Dioxy- <SEP>
<tb> - <SEP> 4-methoxy-benzophenon <SEP> 2,3 <SEP> 2,3 <SEP> 3,0 <SEP> 5,1 <SEP> 10, <SEP> 7
<tb> 1% <SEP> 2-Oxy-4-methoxy-
<tb> - <SEP> 4'-chlorbenzophenon <SEP> 2,8 <SEP> 2,8 <SEP> 4,5 <SEP> 8,0 <SEP> 20, <SEP> 0
<tb> Keines <SEP> (Kontrollprobe <SEP> für <SEP> die <SEP> 2,3
<tb> folgenden <SEP> Versuche, <SEP> Proben)
<SEP> 1,8
<tb> 1, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 4-Dioxy-4'-methoxybenzophenon <SEP> 20,0
<tb> 1% <SEP> 2, <SEP> 4-Dioxybenzophenon <SEP> mehr
<tb> als
<tb> 40, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
Beispiel 3 : Um die lichtstabilisierende Wirkung von 2,2'-Dioxy-4,4'-dimethoxybenzophenon bei Einwirkung von natürlichem Licht zu zeigen, wurden Polyoxymethylendiacetat-Proben mit einem Gehalt an 1 und 2 Gew. -% dieses Benzophenons hergestellt und 12 Monate in Florida, U. S. A., der Einwirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt. Nach einer Prüfzeit von 0,3, 6 und 12 Monaten wurden die Proben auf ihre Zugfestigkeit, Dehnung (in solo) und Izod-Kerbschlagzähigkeit "maschinen-eingekerbt" geprüft.
Die Prüfung der Zugfestigkeit und Dehnung erfolgte nach der ASTM-Prufvorschrift D 638-49T und diejenige der Izod-Kerbschlagzähigkeit gemäss ASTM-D-256-47T. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die stabilisierten Proben diese physikalischen Eigenschaften beibehalten, während bei den nicht stabilisierten Proben eine Verschlechterung dieser Eigenschaften auftritt (Tabelle III).
Tabelle III
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<tb>
<tb> Menge <SEP> an <SEP> Stabili-Ptüfdauer, <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Dehnung, <SEP> Izod-Kerbschlagzähigkeit <SEP>
<tb> sierungsmittel <SEP> Monate <SEP> kg/cm2 <SEP> % <SEP> "maschinen-eingekerbt"
<tb> kg <SEP> m/cm <SEP>
<tb> Keines <SEP> (Kontrollprobe) <SEP> 0 <SEP> 724 <SEP> 30 <SEP> 0,094
<tb> 3 <SEP> 635 <SEP> 5 <SEP> 0, <SEP> 043
<tb> 6 <SEP> 548 <SEP> 5 <SEP> 0,032
<tb> 12 <SEP> 365 <SEP> 3 <SEP> 0, <SEP> 0324
<tb> l% <SEP> 2, <SEP> 2'-Dioxy- <SEP> 0 <SEP> 677 <SEP> 15 <SEP> 0, <SEP> 1
<tb> -4,4'-dimethoxy- <SEP> 3 <SEP> 698 <SEP> 20 <SEP> 0,088
<tb> benzophenon <SEP> 6 <SEP> 693 <SEP> 17 <SEP> 0,101
<tb> 12 <SEP> 696 <SEP> 10 <SEP> 0,096
<tb> 2% <SEP> 2, <SEP> 2'-Dioxy- <SEP> 0 <SEP> 690 <SEP> 37 <SEP> 0, <SEP> 084
<tb> - <SEP> 4, <SEP> 4' <SEP> -dimethoxy- <SEP> 3 <SEP> 710 <SEP> 25 <SEP> 0,
<SEP> 106 <SEP>
<tb> benzophenon <SEP> 6 <SEP> 710 <SEP> 24 <SEP> 0,077
<tb> 12 <SEP> 710 <SEP> 20 <SEP> 0,096
<tb>
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Die Lichtstabilisatoren, die gemäss der Erfindung Anwendung finden können, sind die o-Oxybenzophenone der allgemeinen Zusammensetzung
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worin X Wasserstoff, Hydroxyl oder Halogen bedeutet und die 3-, 4-, 5- und 6ständigen C-Atome jeder Ringstruktur an Wasserstoff, Alkyl, Alkoxyl oder Halogen gebunden sind. Bevorzugt werden diejenigen Benzophenone der obigen Zusammensetzung, bei welchen X Hydroxyl ist. Beispiele für die Verbindungen
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2'-Dioxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon, 2, 2'-Dioxy-4-methoxy-2-0xy-4-methylbenzophenon. Dem Fachmann werden sich andere Kombinationen von Substituenten- gruppen anbieten, die unter die obige Zusammensetzung fallen.
Die Menge des Lichtstabilisators, die verwendet werden kann, beträgt 0, 1-5, Olo vom Gewicht des
Polyoxymethylens. Die optimale Menge beträgt bei Berücksichtigung von Stabilisierungswirkung wie
Kosten 0, 5 bis 3,0 Gel.-% vom Gewicht des Polyoxymethylens.
Die verschiedenen, von der obigen Formel umfassten Benzophenonarten können dem Polyoxymethylen eine mehr oder weniger starke Gelbfärbung verleihen, während es in nicht modifiziertem Zustand weiss- gefärbt ist. Zum Beispiel verleiht 2, 2'-Dioxy-4, 4'-dimethoxybenzophenon dem Polyoxymethylen eine etwas stärkere Gelbfärbung als das 2-Oxy-4-methoxyphenon, wenngleich auch das erstgenannte Stabilisierungsmittel einen etwas stärkeren Schutz gegen Abbau durch Lichteinwirkung als das letztgenannte ergibt. Es können daher bestimmte Benzophenone gemäss der Erfindung zu bevorzugen sein, wenn das Polyoxymethylen vor allem weiss sein muss, während andere Benzophenone vorzuziehen sein können, wenn die Gelbfärbung von geringerer Bedeutung ist.
Zu den bevorzugten Methoden zur Einverleibung des Benzophenons ia das Polyoxymethylen gehört die Vermischung im trockenen Zustand wie in Lösung, worauf man das Gemisch mahlt, schmilzt oder strangpresst. Dem Fachmann werden. sich weitere Methoden anbieten.
Das erfindungsgemässe Produkt findet hauptsächlich Anwendung zur Herstellung von Formkörpern, die der Einwirkung eines von beliebigen Quellen ausgehenden Lichtes ausgesetzt werden sollen. So soll jeder Polyoxymethylenkörper, der im Freien Verwendung finden soll, vorzugsweise eines der oben beschriebenen o-Oxybenzophenone enthalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kunststoffmasse und aus ihr bestehender Formkörper, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Polyoxymethylen oder einen Ester oder Äther desselben mit einem Molekulargewichtszahlenmittel von zumindest 20 000 und einen Lichtstabilisator der Zusammensetzung
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enthält, worin X Wasserstoff, Hydroxyl oder Halogen bedeutet und die 3-, 4-, 5- und 6ständigen C- Atome jeder Ringstruktur an Wasserstoff, - Alkyl, Alkoxyl oder Halogen gebunden sind.